Fachwerkhäuser,
Urheber Anwiha.
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Waiblingen: Naturnahe Kreisstadt mit erfolgreichen Unternehmen
Waiblingen, die 52.000 Einwohner zählende Kreisstadt des Rems-Murr-Kreises liegt elf Kilometer nordöstlich von Stuttgart. Durch das 42,8 Quadratkilometer große Stadtgebiet von Waiblingen, das sich in der Kernstadt 230 Meter über dem Meeresspiegel befindet, fließt von Südosten nach Nordwesten die 78 Kilometer lange Rems, die fünf Kilometer entfernt bei der Stadt Remseck in den Neckar mündet.
Informationen aus der Geschichte Waiblingens
Der Nachweis einer Besiedlung im heutigen Waiblinger Stadtgebiet konnte für die Zeit um 5.000 v. Chr. geführt werden. Später gehörte das Gebiet zunächst zum Herzogtum Alamannien, bevor es ab dem Jahr 746 in den Herrschaftsbereich der Franken und anschließend an die Salier und Staufer fiel. Die Ortschaft wird erstmals in einem Schriftstück des Karolinger-Kaisers Karls III. (839-888) erwähnt, das dieser 885 in Waiblingen beurkundete. Im Jahr 1250 erhielt Waiblingen die Stadtrechte. Ab dem 14. Jahrhundert war Waiblingen Sitz eines Amtes oder Kreises.
1634, während des 30-jährigen Krieges wurde Waiblingen geplündert und durch einen Brand weitgehend zerstört.
Einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte Waiblingen 1861, als die Stadt mit der Remsbahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. In den Folgejahren siedelten sich in Waiblingen eine Ziegelei und Seidenhersteller sowie Werkzeugmaschinen-, Lederwaren- und Karamellenfabriken an. 1938 wurde die Stadt an der Rems zum Sitz des Kreises Waiblingen und 1973 zur Kreisstadt des neu gebildeten Rems-Murr-Kreises.
Prosperierende Wirtschaft und Angebote zur Ansiedlung weiterer Unternehmen
Waiblingen befindet sich inmitten einer wirtschaftlich starken Region mit vielen auf den internationalen Absatzmärkten erfolgreichen Unternehmen. Ein bekannter Hersteller von Motorsägen hat seinen Hauptsitz in Waiblingen. Zudem ist die Kreisstadt Standort der Medizin- und Kraftfahrzeugtechnik sowie eines traditionsreichen Süßwaren-Herstellers. Das für den Bereich Stuttgart zuständige Briefzentrum hat die Deutsche Post in Waiblingen angesiedelt. Angebote zur Neuansiedlung stehen für Unternehmen auf zwanzig Hektar Gewerbeflächen im Südosten Waiblingens bereit.
Sehenswürdigkeiten in Waiblingen
- Die zwischen 1440 und 1490 errichtete evangelische Michaelskirche geht auf Vorgängerbauten zurück, deren frühester aus dem 7. Jahrhundert stammt. Der 52 Meter hohe, markante Kirchturm ist im oberen Teil achteckig gestaltet.
- Die im heutigen Waiblinger Stadtteil Neustadt errichtete Martinskirche wurde 1350 eingeweiht. Auf einen unbekannten Künstler gehen zahlreiche Wandmalereien zurück, die zwischen etwa 1380 und 1430 im Kirchenschiff und im Chor entstanden. Im Chorfenster kann ein um 1320 gefertigtes, ausdrucksstarkes Kruzifix besichtigt werden.
- In der sehenswerten historischen Altstadt befinden sich etliche Fachwerkhäuser, u. a. das mit offenen Arkaden ausgestattete Rathaus. Das Fachwerkhaus „Am Marktplatz 1“ an der Nordseite des Marktplatzes war Anfang des 19. Jahrhunderts Treffpunkt des Schwäbischen Dichterkreises um Eduard Mörike und Justinus Kerner.
- Das Wahrzeichen Waiblingens, der mittelalterliche Hochwachtturm befindet sich an der höchsten Stelle der Altstadt. Der sieben mal sieben Meter große Sockel des 84 Meter hohen Turmes wurde bis spätestens 1250 erstellt. Die höher gelegenen Mauerteile werden auf ungefähr 1500 datiert. Die Errichtung des Hochwachturms erfolgte früher als die beiderseits an den Hochwachtturm angrenzende Stadtmauer.
- Das „Beinsteiner Tor“ gehörte als Stadttor zur mittelalterlichen Befestigungsanlage Waiblingens. Im 19. Jahrhundert entging der Beinsteiner Torturm nur deshalb dem Abriss, weil er als „Oberamtsgefängnis“ genutzt wurde.
- Die 1269 erstmals erwähnte Nikolauskirche wurde 1488 in gotischem Stil umgebaut. Der bei einem Stadtbrand 1634 stark beschädigte Sakralbau erhielt bei seiner Wiedererrichtung (zwischen 1674 und 1682) barocke Elemente. Seit 1973 nutzt die griechisch-orthodoxe Gemeinde Waiblingens die Nikolauskirche.
- Neben der Nikolauskirche befindet sich der nach dem Vorbild mittelalterlicher Klostergärten angelegte Waiblinger Apothekergarten.
Museen: Kulturelle Angebote zu Stadtgeschichte, Literatur und Kunst
- Das „Haus der Stadtgeschichte“, das älteste erhaltene Profan-Gebäude Waiblingens diente Mitte des 16. Jahrhunderts als Gerberhaus. Im 30-jährigen Krieg entging das sehenswerte Fachwerk-Gebäude nur deshalb der Zerstörung, da es außerhalb der Stadtmauer lag. Heute vermitteln ständige sowie wechselnde Ausstellungen Informationen über die Stadtgeschichte Waiblingens.
- Der Hochwachtturm beherbergt seit dem Jahr 2006 ein Literaturmuseum, das an einen Roman des Schriftstellers Achim von Arnim (1781 bis 1831) erinnert.
- Die 2008 eröffnete Galerie Stihl Waiblingen zeigt jährlich drei Wechselausstellungen aus Papier-Exponaten. Die Galerie und die benachbarte Kunstschule Unteres Remstal bilden ein kulturelles Zentrum zwischen historischer Stadtmauer und dem Rems-Ufer.
Freizeitangebote und Events in Waiblingen: Abwechslungsreiche Veranstaltungen
- Jeweils am letzten Juni-Wochenende finden die mittelalterlichen Events „Staufer-Spektakel“ und zugleich das Altstadtfest statt.
- Im Zwei-Jahres-Rhythmus ist Waiblingen Schauplatz der lateinamerikanisch geprägten Veranstaltungen „Fiesta Latina“.
- Über Waiblingen hinaus sind die vom Spätsommer bis in den Herbst durchgeführten Veranstaltungen während der Waiblinger Kirchenmusik-Tage bekannt.
- „Waiblingen leuchtet“ ist eine herbstliche Licht-Inszenierung der Altstadt.
- Im Bürgerzentrum Waiblingen finden Events wie Messen, Tagungen und Märkte sowie vielfältige Theater-, Musik-, Tanz- und Literatur-Veranstaltungen statt.
- Durch Waiblingen führen die über 500 Kilometer lange Württemberger Weinstraße, verschiedene Rad- und Wanderwege (Remtstalroute, Remstalradweg) und die fast 3.000 Kilometer lange Deutsche Fachwerkstraße, die zwischen Bodensee und Elbmündung verläuft.
Informationen zu den Verkehrsverbindungen im Großraum Stuttgart
Durch Waiblingen führen die Bundesstraßen 14 (Stuttgart-Nürnberg) und 29 (Richtung Aalen). Bahnverbindungen bestehen nach Stuttgart (10 Bahnkilometer bis zum Hauptbahnhof) und nach Schwäbisch-Hall (Entfernung 45 Kilometer). Außerdem ist Waiblingen an das S-Bahn- und Busliniennetz des Verkehrsverbundes Stuttgart (VVS) angeschlossen. Der Flughafen Stuttgart liegt 27 Kilometer südöstlich von Waiblingen, der Binnenhafen Stuttgart ist 12 Kilometer entfernt. |