Geschichte des Kreis Miltenberg
Der Landkreis Miltenberg ist ein Landkreis im Westen des bayerischen Regierungsbezirks Unterfranken. Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Aschaffenburg und die kreisfreie Stadt Aschaffenburg, im Osten der Landkreis Main-Spessart und der baden-württembergische Main-Tauber-Kreis, im Süden der ebenfalls baden-württembergische Neckar-Odenwald-Kreis und im Westen der hessische Odenwaldkreis sowie der Landkreis Darmstadt-Dieburg.
Der Landkreis Miltenberg hat im Süden und Westen Anteil am Odenwald und im Nordosten am Spessart. Beide Mittelgebirgslandschaften bestimmen fast das komplette Kreisgebiet und werden durch den Main und dessen Tal getrennt. Der Main erreicht östlich von Faulbach das Kreisgebiet, wo er zunächst die Grenze zu Baden-Württemberg bildet.
Westlich von Freudenberg fließt er direkt in das Kreisgebiet nach Westen, wendet sich bei Miltenberg nach Norden und verlässt es nördlich von Niedernberg und Sulzbach in Richtung Aschaffenburg wieder. Die Landschaft am Main bezeichnet man hier als Untermain-Ebene. Alle Städte des Kreises außer Amorbach liegen im Maintal, das sich seit Ende des 19. Jahrhunderts zur Industrie-, Verkehrs- und Handelsachse im heutigen Kreisgebiet entwickelt hat.
Das Gebiet des heutigen Landkreises Miltenberg gehörte vor 1800 überwiegend zum Erzstift Mainz. 1803 kam der südliche Teil zum Fürstentum Leiningen, mit dem er 1806 dem Großherzogtum Baden einverleibt wurde. Ab 1810 gehörte dieses Gebiet zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt und kam schließlich 1816 an Bayern. Der nördliche Teil war ab 1803 Teil des Fürstentums Aschaffenburg bzw. ab 1810 des Großherzogtums Frankfurt und kam 1814 an Bayern. Der bayerische Staat errichtete dann die Landgerichte Obernburg und Klingenberg. Im Süden des heutigen Kreisgebiets gab es die sogenannten Herrschaftsgerichte Miltenberg, Kleinheubach und Amorbach.
Alle Gerichte gehörten zum Untermainkreis, der ab 1838 in Unterfranken umbenannt wurde. 1848 wurde das Landgericht Miltenberg aus den bisherigen Herrschaftsgerichten Miltenberg und Kleinheubach sowie das Landgericht Amorbach aus dem gleichnamigen Herrschaftsgericht gebildet. Beide bildeten ab 1862 das Bezirksamt Miltenberg. Die beiden Landgerichte Obernburg und Klingenberg bildeten ab 1862 das Bezirksamt Obernburg. 1939 wurde aus den bisherigen Bezirksämtern die Landratsämter bzw. aus den Bezirken die Landkreise.
Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern zum 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Obernburg am Main (ohne die Orte Wenigumstadt und Pflaumheim, welche heute Ortsteile von Großostheim, Landkreis Aschaffenburg, sind) mit dem Landkreis Miltenberg und dem Raum Stadtprozelten des bisherigen Landkreises Marktheidenfeld zum neuen Landkreis Miltenberg vereinigt.
Wappen
Blasonierung
„Unter dem Schildhaupt mit den bayerischen Rauten in Rot ein silberner Wellenpfahl; davor ein sechsspeichiges silbernes Rad; dahinter drei silberne Spitzen“.
Wappengeschichte
Durch die Zusammenlegung der Landkreise Miltenberg und Obernburg am Main entstand der heutige Landkreis Miltenberg. Das Kreisgebiet gehörte bis zur Säkularisation zum größten Teil zum Kurfürstentum Mainz, worauf das „Mainzer Rad“ im Wappen hinweist.
Es war auch Bestandteil der Wappen der alten Landkreise Miltenberg (siehe oben) und Obernburg. Der senkrechte Wellenpfahl steht für die geografisch Lage des Landkreises am Main, Der Fluss verläuft im Landkreis von Nord nach Süd. Die Silbernen Spitzen in Rot (der „fränkische Rechen“) weisen auf die Zugehörigkeit zu Franken hin. Die Rauten stehen für Bayern. Das Wappen wurde am 25. Mai 1977 verliehen.
Die Bayerischen Staatseisenbahnen erbauten 1876 zuerst von Aschaffenburg her eine Strecke mainaufwärts über Obernburg - Klingenberg bis Miltenberg. Diese wurde 1880 in den Odenwald hinein bis Amorbach verlängert und 1899 weiter zu dem badischen Wallfahrtsort Walldürn.
Im Maintal erreichte der Bahnbau 1906 Stadtprozelten und 1912 die badische Stadt Wertheim.
Eine Zweigbahn führte seit 1910 von Obernburg-Elsenfeld im Elsavatal in den Spessart hinein nach Heimbuchenthal, und ab 1911/12 streifte die Linie Aschaffenburg - Höchst den Kreis bei Mömlingen.
Nach der Einstellung des Personenverkehrs auf den Lokalbahnen Obernburg-Elsenfeld - Heimbuchenthal (1968) und Aschaffenburg - Mömlingen Bhf - Höchst im Odenwald (1974) umfasste das Personenverkehrsnetz nur noch 66 km, anstatt vorher 84 km. Es wird seit 2005 von dem DB-Betrieb WestFrankenBahn betrieben.
Hauptverkehrsader des Landkreises ist die B 469, welche als Zubringerstraße zur A 3 den Kreis an das Rhein-Main-Gebiet anbindet. Weitere Bundesstraßen, die durch das Kreisgebiet führen, sind die B 47 und die B 426.
Der Main ist als Verbindungsglied der Flüsse Rhein und Donau bedeutend für die europäische Binnenschiffahrt.
Im Miltenberger Stadtteil Mainbullau liegt ein Flugplatz für Sport- und Segelflugzeuge.
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