Murr liegt in 196 bis 261 Meter Höhe an der Murr, zwei Kilometer vor deren Mündung in den Neckar und etwa 12 km nördlich von der Kreisstadt Ludwigsburg entfernt. Nachbargemeinden sind im Westen Pleidelsheim, Marbach im Süden, sowie Steinheim an der Murr im Osten, das unmittelbar in das Gemeindegebiet von Murr übergeht. Das untere Murrtal, und damit auch das Gebiet der Gemeinde Murr, ist schon seit Jahrtausenden besiedelt und kultiviert. Bodenfunde beginnen in der Jungsteinzeit und setzen sich durch die Hallstattzeit bis zu römischen Siedlungen fort. Auch die vordringenden Alemannen besiedelten das Gebiet sofort; auf dem Gemeindegebiet sind mehr als 100 alemannische Gräber bekannt. Die erste urkundliche Erwähnung stammt vom 29. Januar 972. Im Mittelalter gehörte Murr zu verschiedenen geistlichen und weltlichen Herrschaften. Seit 1302 gehört der Ort zu Württemberg, und hier zunächst zum Amt Asperg. Im 15. Jahrhundert kam Murr zum Oberamt Marbach und schließlich 1938 zum Landkreis Ludwigsburg. Seit Einführung der Reformation in Württemberg ist auch Murr protestantisch geprägt. So gibt es auch heute noch eine evangelische Gemeinde im Ort, während die Katholiken zum Gottesdienst nach Steinheim an der Murr fahren müssen. Das Gemeindewappen ist unter goldenem Schildhaupt, darin eine schwarze Hirschstange, von Gold und Rot gespalten, vorne ein roter Kelch, hinten ein aufgerichtetes goldenes Hifthorn mit zur Spaltung weisender grüner Fessel. Die Gemeindeflagge ist rot-gelb und wurde am 18. April 1980 verliehen. Landwirtschaft und Weinbau waren bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts die Haupterwerbsquellen. Die Lagen gehören zur Großlage Schalkstein im Bereich Württembergisch Unterland des Weinbaugebietes Württemberg. Heute bewirtschaften nur noch wenige Landwirte etwa 400 ha Fläche. Jedoch hat die Gärtnerei, bedingt durch die Nähe zu den großen Absatzmärkten des mittleren Neckarraums, eine gewisse Bedeutung erlangt.
Waren es in den 1950er Jahren nur wenige Handwerks- und Industriebetriebe die Arbeit am Ort boten, so hat sich deren Zahl stark vergrößert. Heute sind nahezu alle Branchen in einem rund 30 ha großen Industriegebiet in Autobahnnähe vertreten: Vom Fertighausbau bis zum Maschinenbau; etwa 2000 Arbeitsplätze gibt es in Murr. Bis über die Kreisgrenzen hinaus ist Murr für seine Tannen zur Weihnachtszeit bekannt. Murr ist durch die drei Kilometer entfernte Anschlussstelle Pleidelsheim der Bundesautobahn A 81 gut an das überregionale Straßennetz angebunden. Der nächste Bahnhof (mit der Linie S4 der S-Bahn Stuttgart) befindet sich im vier Kilometer entfernten Marbach, wohin es eine Busverbindung gibt. Bis 1968 hatte Murr einen eigenen Bahnhof an der schmalspurigen Bottwartalbahn von Marbach nach Heilbronn Süd. Im Weinbaugebiet Württemberg wird Wein angebaut, der als Württemberger Wein verkauft wird. Im Jahre 2002 erreichte der „Württemberger“ einen Anteil von 12 % an der deutschen Weinerzeugung. Der Wein aus Württemberg ist berühmt für seine Rotweinlagen.
Die häufigsten Rebsorten sind Trollinger (rot) und Riesling (weiß). Durch das Weinbaugebiet führt seit Oktober 2004 die Württemberger Weinstraße, die aus der früheren Schwäbischen Weinstraße hervorgegangen ist. Das Weinbaugebiet Württemberg liegt im Süden Deutschlands. Es erstreckt sich zwischen dem nördlichen Bereich Kocher-Jagst-Tauber, der an Franken anschließt und für seine spritzigen Weißweine bekannt ist, entlang dem Neckartal über Heilbronn und Stuttgart bis Tübingen. Ein kleiner Bereich am württembergischen Ufer des Bodensee bei Lindau gehört ebenfalls dazu, und auch die Weinlagen am bayerischen Bodenseeufer sind weingeografisch Württemberg angegliedert.
Das günstige Kleinklima entlang des Neckars und die hitzigen Muschelkalk- und Keuperböden lassen ausdruckstarke Rotweine gedeihen. Heiße Sommer und sonnige Herbsttage sorgen für hohe Qualität und gute Ernteerträge. Winterfröste im kontinental geprägten Klima führen in manchen Jahren zu Ertragseinbußen. Im Stuttgarter Raum und der Esslinger Gegend wachsen an den Steilhängen des Neckartals füllige, charaktervolle Trollinger, rassige und fruchtige Rieslingweine und würzige Kerner. Der Boden und das warme Klima eignen sich ebenso für Müller-Thurgau, Portugieser und Dornfelder. Brauner Jura und vulkanischer Boden drücken den sortentypischen Weinen im Oberen Neckartal und in Metzingen ihren Stempel auf. Zartnervig und fein, so deklariert der Kellermeister die hauptsächlich weißen Tropfen: Silvaner, Kerner, Müller-Thurgau und Spätburgunder. Zur typischen Geologie der Weingebiete am Neckar zählen felsige Hanglagen mit Sedimenten, Mauerterrassen aus Muschelkalk mit Versteinerungen (Felsengärten), Böden aus der Keuper-Epoche und sogenannte Lesesteinriegel. Der Weinbau im oberen Neckartal wird wiederum von vulkanischen Gesteinen und solchen des Braunjura geprägt. In Württemberg werden alle Qualitätstufen vom einfachen schwäbischen Landwein bis zur trockenen Auslese oder edelsüßen Trockenbeerenauslese erzeugt. Da die Weine überwiegend im Land selbst konsumiert werden, sind die Weine überregional wenig bekannt. Einige Spitzenerzeuger können sich durchaus international mit besten Gütern messen. Diese Weine sind aber verhältnismäßig teuer. Es wird angenommen, dass schon im 2. Jahrhundert nach Christus in Württemberg Wein angebaut wurde. Durch eine Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch im Jahre 766 wurde der Weinbau erstmals urkundlich nachgewiesen.
Mit der Verbreitung des Christentums nahm dann durch die Klöster der Weinanbau zu. Vor dem 30-jährigen Krieg wurde die Anbaufläche auf rund 45.000 ha geschätzt; heute beträgt sie 11.634 ha. Das Oberamt Marbach war ein württembergisches Oberamt, das bis 1938 Bestand hatte. Sein Sitz war in Marbach am Neckar. Marbach war bereits seit dem 14. Jahrhundert Sitz eines Amts, zu dem neben der Stadt noch die Orte in der näheren Umgebung der Stadt gehörten (Affalterbach, Burgstall, Erbstetten, Erdmannhausen, Kirchberg an der Murr, Murr, Pleidelsheim, Rielingshausen, Weiler zum Stein, auch Poppenweiler und Benningen, die 1762 dem Oberamt Ludwigsburg zugeschlagen wurden. Mit der Neugliederung Württembergs im Jahre 1806 wurde Marbach zum Sitz eines vergrößerten Oberamts, das bis 1812 um die Ämter Bottwar und Beilstein erweitert wurde. Das Oberamt gehörte bis 1818 zur Landvogtei an der Enz, dann zum Neckarkreis. 1934 wurden die Oberämter Württembergs in Kreise umbenannt, 1938 dann neu gegliedert. Dabei wurde das Oberamt bzw. der Kreis Marbach aufgelöst und sein Gebiet auf die Kreise Ludwigsburg, Heilbronn und Backnang aufgeteilt. Rechtsnachfolger wurde der Kreis Ludwigsburg. Seit der Kreisreform 1973 gehören Teile des ehemaligen Oberamtsgebiets zu den Landkreisen Ludwigsburg, Heilbronn und zum Rems-Murr-Kreis. Zum Gebiet des Oberamts gehörte das untere Murrtal westlich von Backnang, die Gemeinden rechts des Neckars zwischen Marbach und Mundelsheim, das Bottwartal und Schmidbachtal bis hinauf nach Etzlenswenden. Im Einzelnen umfasste das Oberamt das Gebiet der heutigen Gemeinden Affalterbach, Beilstein, Burgstetten, Erdmannhausen, Großbottwar, Kirchberg an der Murr, Marbach am Neckar, Mundelsheim, Murr, Oberstenfeld, Pleidelsheim, Steinheim an der Murr sowie die die Orte Kleinaspach und Allmersbach am Weinberg (heute Ortsteile von Aspach), Auenstein (heute Ortsteil von Ilsfeld), Ottmarsheim (heute Ortsteil von Besigheim), Kurzach und Nassach (heute Ortsteile von Spiegelberg) und Weiler zum Stein (heute Ortsteil von Leutenbach). Die Bottwartalbahn (zur Zeit der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen Bottwarbahn genannt) war eine schmalspurige Eisenbahn der Spurweite 750 mm in Baden-Württemberg von Marbach am Neckar entlang der Murr, der Bottwar und der Schozach zum Heilbronner Südbahnhof. Das erste Teilstück zwischen Marbach und Beilstein wurde 1894 eröffnet, im November 1899 folgte die Verlängerung bis Ilsfeld und im Dezember 1900 bis Heilbronn-Süd. Beilstein war Betriebsmittelpunkt, hier wurden auch die Lokomotiven gewartet. Mit einer Streckenlänge von etwa 35 Kilometern war die Bottwarbahn die längste Schmalspurstrecke der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen. Trotz allem führten der stetig wachsende Individualverkehr und parallele Buslinien 1966 zur Einstellung des Personenverkehrs. Die Einstellung des Güterverkehrs am 31. Dezember 1968 bedeutete dann das endgültige Aus für die Bottwartalbahn. Der südliche Abschnitt zwischen Marbach und Steinheim an der Murr wurde schon im selben Jahr auf Normalspur umgebaut und bis Ende 1989 mit Güterzügen bedient. Eine nördliche Rumpfstrecke zwischen Talheim und Heilbronn wurde bis 1976 im Güterverkehr betrieben (hier befand sich von Anfang an ein Dreischienengleis). Zuletzt wurden von Heilbronn Süd und Marbach aus einige Anschlussgleise betrieben. Versuche, die Bahn als Museumsbahn zu erhalten, blieben erfolglos. Pläne für eine teilweise Wiederinbetriebnahme der Strecke von Marbach nach Beilstein werden mit Stand März 2005 von den beteiligten Kommunen wegen zu erwartender hoher Baukosten nicht mehr verfolgt. Die Trasse wurde in einen Radweg umgewandelt, der einen Teil des Alb-Neckar-Radwegs bildet.
Die Gleise sind abgebaut, die Schienenverbindung des Heilbronner Südbahnhofs zum restlichen Schienennetz wurde 2004 im Zuge der Stadtbahneinführung in Heilbronn gekappt, da eine Brücke der Bottwartalbahn über eine Straße der Stadtbahn-Oberleitung im Wege stand. In Marbach verblieb noch das Gleisstück vom Bahnhof bis zur Markungsgrenze, damit das Marbacher Kohlekraftwerk per Spitzkehre erreicht werden konnte.
Sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr hatte diese Strecke von Anfang an ein bedeutendes Verkehrsaufkommen, wahrscheinlich das höchste aller württembergischen Schmalspurbahnen. Landwirtschaftliche Produkte sowie Lieferungen und Abfuhren für die im Südteil angesiedelte Holz- und Möbelindustrie prägten das Frachtgeschäft. Spitzenbelastungen traten im Herbst während der so genannten Rübenkampagne auf, wobei die direkte Anbindung der Strecke an die Zuckerfabrik in Heilbronn besonders vorteilhaft war.
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges musste das kohlegefeuerte Dampfkraftwerk in Marbach vollständig über die Bottwartalbahn mit Brennstoff versorgt werden, da die Brücke der Normalspurstrecke über den Neckar zerstört worden war. Der Güterverkehr wurde mit Rollböcken abgewickelt, so daß ein Umladen nicht erforderlich war. Der Berufsverkehr profitierte vor allem von der Ausrichtung sowohl nach Marbach als auch nach Heilbronn, auch der Ausflugsverkehr in das Weinbaugebiet Bottwartal hatte eine gewisse Bedeutung. So waren noch Anfang der 1960er Jahre Personenzüge mit mehr als zehn Personenwagen durchaus keine Seltenheit.
Betriebsmittelpunkt der Strecke war der Bahnhof Beilstein mit Bahnhofsgebäude, Lokomotivschuppen, Wasserkran, Werkstatt und ausgedehnten Gleisanlagen zum Abstellen der Fahrzeuge. Obwohl die Deutsche Bundesbahn 1964 noch schmalspurige Diesellokomotiven der Baureihe V 51 beschafft hatte, waren bis zuletzt auch Dampflokomotiven der Baureihe 99.64-65 im Einsatz. Für das örtliche Federvieh scheint die Bottwarbahn eine Gefahr gewesen zu sein, dafür erhielt sie vom Volksmund den Namen "Entenmörder".
Die Schwäbisch-Fränkischen Waldberge (auch Schwäbisch-Fränkischer Wald) sind ein 1187 km² großes, überwiegend bewaldetes und stark gegliedertes Bergland im Nordosten von Baden-Württemberg und bilden die naturräumliche Haupteinheit 108 innerhalb des Schwäbischen Keuper-Lias-Landes (Haupteinheitengruppe 10 bzw. D58). Der Name rührt daher, dass im Mittelalter die Grenze zwischen den Herzogtümern Franken und Schwaben auch durch dieses Waldgebiet verlief. Ferner trifft hier schwäbisches Mundartgebiet im Süden auf fränkisches im Norden.
Der Naturraum Schwäbisch-Fränkische Waldberge bildet in Baden-Württemberg den nördlichsten Teil des Keuperberglands, das sich von der Baar an der Grenze zur Schweiz im Süden bis zu den Hassbergen in Bayern im Norden erstreckt. Benachbarte Naturräume sind im Westen das Neckarbecken, im Norden die Hohenloher-Halle Ebene, im Osten die Frankenhöhe und das Mittelfränkische Becken, im Süden das Östliche Albvorland sowie Schurwald und Welzheimer Wald. Die Schwäbisch-Fränkischen Waldberge werden im Norden begrenzt durch die Orte Neckarsulm, Waldenburg und Schwäbisch Hall, im Osten durch Crailsheim und Ellwangen, im Süden durch Abtsgmünd, Gschwend und Althütte, und im Westen durch Backnang, Oberstenfeld und Heilbronn. Sie liegen auf dem Gebiet der Landkreise Ludwigsburg, Heilbronn, Schwäbisch Hall, des Hohenlohekreises, des Rems-Murr-Kreises und des Ostalbkreises. Westlich des Kochers sind die Schwäbisch-Fränkischen Waldberge weit überwiegend Teil des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald.
Die Schwäbisch-Fränkischen Waldberge sind eine Keuperstufe im Südwestdeutschen Schichtstufenland. Auf den höchsten Erhebungen finden sich noch Reste des Unterjura. Die östlichen und nordöstlichen Teile sind durch ausgedehnte Stufenflächen geprägt, während besonders im westlichen und südwestlichen Teil eine starke Zerschneidung durch Bach- und Flussläufe stattgefunden hat. Im Westen und Südwesten sind folglich größere Gebiete in einer Höhenlage zwischen 500 und annähernd 600 Meter zu finden, während der Osten und Nordosten überwiegend Höhen von 400 bis 500 Meter aufweist. Die Schwäbisch-Fränkische Waldberge gliedern sich etwa im Uhrzeigersinn in die Teile Heilbronner Berge, Weinsberger Tal, Löwensteiner Berge, Mainhardter Wald, Waldenburger Berge, Limpurger und Ellwanger Berge, Virngrund und den südöstlich der Löwensteiner Berge gelegenen Murrhardter Wald. Höchste Erhebung der Schwäbisch-Fränkischen Waldberge ist die Hohe Brach (586,4 m). Weitere hohe Berge sind neben anderen Hagberg (585,2 m), Hornberg (580,0 m), Hohenstein (572 m), Hohenberg (568,9 m), Hohentannen (565,4 m), Altenberg (564,7 m), Stocksberg (538,9 m), Flinsberg (534,8 m), Juxkopf (533,1 m) und Steinknickle (524,9 m).
Die Schwäbisch-Fränkischen Waldberge gehören nahezu vollständig zum Einzugsgebiet des Neckars. Sie werden hauptsächlich von den Flüssen Murr im Westen, Rems im Süden und Kocher und Jagst im Norden und Osten beziehungsweise deren Zuflüssen entwässert. Zu den bekannten Nebenflüssen der Murr gehören die Lauter, die Bottwar und der Hörschbach; zur Rems fließt unter anderem die Wieslauf und zum Kocher die Lein, Rot, Bibers, Bühler, Ohrn und Brettach. Direkt zum Neckar fließen die Sulm und die Schozach im Nordwesten der Landschaft. Der Virngrund gehört teilweise zum Einzugsbereich der Rotach, einem Nebenfluss der Wörnitz, die der Donau zufließt. Das Bergland ist insgesamt durch eine hohe Gewässerdichte gekennzeichnet. Zwei für das Gebirge typische Besonderheiten sind die zahlreichen, Grotten genannten Felsnischen an den Oberläufen und die Vielzahl kleiner Wasserfälle, die sich meist an harten Sandstein-Bänken gebildet haben.
Viele Gewässer fließen zunächst südöstlich, um sich dann mit scharfen Knick nordwestlich zu wenden, eine Folge zahlreicher Umlenkungen ehemals donauwärts fließender Flüsse hin zum Flusssystem des Rheins im Laufe des jüngeren Tertiär. In den Schwäbisch-Fränkischen Waldbergen befinden sich eine Vielzahl von Seen, unter anderem der Aichstruter Stausee, Breitenauer See, Buchhorner See, Diebachstausee, Ebnisee, Eisenbachsee, Finsterroter See, Gleichener See, Gnadentalsee, Hagerwaldsee, Hammerschmiedesee, Hüttenbühlsee, Leinecksee, Neumühlsee, Reichenbachstausee, Treibsee und der Waldsee. Die meisten der Seen wurden aus unterschiedlichen Gründen als Stauseen angelegt: die älteren Stauseen, wie der Ebnisee, für Zwecke der Flößerei, die jüngeren aus Gründen des Hochwasserschutzes. Die meisten der Seen werden im Sommer als Badegewässer und im Winter zum Schlittschuhlaufen genutzt. Für die Schwäbisch-Fränkischen Waldberge kann die Messstation Ellwangen (439 m) als naturraumtypisch angenommen werden. Die mittlere Monatstemperatur beträgt hier im Januar −1,7 °C, im Juli 16,9 °C. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 7,6 °C. In den Keuperwaldbergen lassen sich etwa 140–160 Tage mit einem Tagesmittel von mindestens 10 °C nachweisen. Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge in den Keuperwaldbergen ist je nach Kleinraum unterschiedlich. In den niedrigeren Lagen beträgt sie etwa 750–900 mm, in höheren Lagen etwa 900–1400 mm. Die Stauwirkung der Keuperwaldberge bewirkt – ähnlich wie etwa bei der Schwäbischen Alb – erhöhte Niederschläge in den Stufenrandbereichen um den Welzheimer Wald, um die Löwensteiner Berge und im südlichen Teil der Hohenloher Ebene. In den Keuperwaldbergen gibt es kaum Höhenlagen über 500 m, dennoch können hier die mittlere Jahresniederschlagsmengen bis 1000 mm und darüber liegen. Damit ist die Niederschlagsmenge vergleichbar mit der in den Höchstlagen der Mittleren Kuppenalb in über 900 m Höhe. Erklären lässt sich dieses Phänomen vor allem durch die Lage des westlich vorgelagerten Kraichgaus, der aufgrund seines Reliefs Regenfronten als Durchzugsraum dienen kann. Durch die schwäbisch-fränkischen Wälder ziehen wichtige Isoglossen (Grenzen zwischen Einzelmerkmalen in der Gebrauchssprache), die gesamthaft schwäbisches Gebiet im Süden von ostfränkischem bzw. südfränkischem Gebiet im Norden trennen. Im Westen sind diese recht breit aufgefächert, so dass der Übergang zwischen den Dialekten sich in einer Abfolge einzelner Veränderungen in Wortschatz und Aussprache örtlich weit staffelt, hier besteht also ein weites schwäbisch-fränkisches Übergangsgebiet. Im Osten des Waldgebietes dagegen laufen die Isoglossen dicht nebeneinander oder zusammen, der Sprachwechsel ist also geographisch sehr abrupt, die Dialektgrenze ist hier so scharf wie sonst selten im deutschsprachigen Raum. Grob verlaufen die Isoglossen west-östlich, sie treten aus der Gegend südlich von Heilbronn in die Region ein, ziehen durch die Löwensteiner Berge, danach zwischen Rottal im Norden und Murrtal im Süden hindurch und queren dann den Kocher südlich von Gaildorf sowie die Jagst südlich von Stimpfach. Noch weiter östlich um Dinkelsbühl spreizen sich die Isoglossen wieder breit auf, hier besteht also ein zweites Gebiet weiter schwäbisch-fränkischer Sprachmischung. Zu beobachten ist seit längerem eine Ausbreitung schwäbischer Sprachmerkmale nach Norden, insbesondere entlang der Achsen von Neckar und Kocher. Als Erklärungen werden oft Bevölkerungsbewegungen, unterschiedlich hohes Ansehen der beiden Dialekte, Sprachgebrauch nach sozialer Schicht, geringe Präsenz des Fränkischen in den Medien u.ä. genannt. Durch die Schwäbisch-Fränkischen Waldberge verläuft der von den Römern angelegte Limes, der als Schutzwall vor den Germanen dienen sollte. Noch vor hundert Jahren war der Fränkisch-Schwäbische Wald eine arme und einsame Gegend. Spöttisch hieß es sogar, man müsste dort die Dörfer mit der Laterne suchen, die Häuser und die Köpfe der Bewohner seien mit Brettern vernagelt. Auch heute noch ist die Gegend dünn besiedelt. So finden sich dort viele Weiler. Eisenbahnen
Der Rems-Murr-Kreis hat an Sonn- und Feiertagen den so genannten Waldbus eingerichtet, der den Schwäbischen Wald zu Freizeitfahrten erschließt. Seit ungefähr 100 Jahren werden die bewaldeten Höhenrücken für den Fremdenverkehr als „Schwäbischer Wald“ zusammengefasst. |
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