Lehrermangel

Im Allgemeinen wird unter der Bezeichnung Lehrer der "Schullehrer" verstanden. Lehrer gibt es in öffentlichen und privaten Schulen. Die Aufgabe eines Lehrers ist es, andere dabei zu unterstützen, sich Bildung und Ausbildung anzueignen und ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Die Berufsbezeichnung "Lehrer" ist im Gegensatz zu der Amtsbezeichnung des "Studienrates" nicht geschützt. In Deutschland ist die Ausbildung je nach Bundesland und Schulform sehr unterschiedlich, was sich natürlich auf die Einsatzmöglichkeiten der Lehrkräfte auswirkt. Was bundesweit ist und in den nächsten Jahren auch bleiben wird, ist der Mangel an ausgebildeten Lehrkräften an deutschen Schulen. Daran kann auch die sinkende Schülerzahl nicht wirklich viel verändern. Denn wenn sich die Zahl der Schüler bis 2020 von 12 Millionen auf ca. 10 Millionen reduziert, setzt sich der eklatante Lehrermangel trotzdem fort - denn von unserer überalterten Lehrerschaft werden in den nächsten 10 Jahren rund 350.000 in den Ruhestand verabschiedet. Dieser Rechnung zufolge müssten in dieser Zeit ungefähr 300.000 Lehrer neu eingestellt werden. Dem Bedarf von jährlich ca. 30.000 Neueinstellungen stehen jedoch nur ca. 28.000 Lehramtsabsolventen pro Jahr gegenüber.

Da es an deutschen Schulen schon jetzt an 25.000 Lehrkräften mangelt, leiden unsere Schulen unter viel zu großen Klassen, viel zu vielen Vertretungsstunden und viel zu viel Unterrichtsausfall. Diese Zahl ist laut der Prognose des Deutschen Philologenverbandes noch steigend. Allerdings birgt das Studium eines Lehramtes keine Garantie für einen Arbeitsplatz. Ausschlaggebend sind hier Schulart, Region und das Fach. Groß ist der Bedarf z. B. für Mathematik und die naturwissenschaftlichen Fächer. Hier fehlen bisher bereits 30.000 Lehrer. Die insgesamt angespannte Personalsituation an fast allen deutschen Schulen öffnet jedoch einem neuen Markt die Tür. Bundesweit haben sich schon etliche Personalberater auf die Personalvermittlung in das Lehramt spezialisiert oder diesen Bereich in ihr Angebot mit aufgenommen. In diesen Online- bzw. Job-Börsen können Lehrkräfte im In- und auch Ausland vermittelt werden. Aber auch für "Quereinsteiger" bietet der Lehrermangel eine Chance. Besonders Berufsschulen akzeptieren immer mehr Hochschulabsolventen anderer Fachrichtungen, speziell wenn diese bereits Unterrichtserfahrung nachweisen können.