Stühlingen ist eine Kleinstadt im Landkreis Waldshut im Süden Baden-Württembergs. Der Luftkurort Stühlingen liegt an der Wutach am Südrand des Schwarzwaldes in 449 bis 601 Meter Höhe, direkt an der Grenze zur Schweiz (Gemeinde Schleitheim). Städte in der Umgebung von Stühlingen sind Schaffhausen (Schweiz), Bonndorf, Blumberg, Stein am Rhein (Schweiz), Waldshut-Tiengen, Singen (Hohentwiel) und Donaueschingen. Zur Stadt Stühlingen mit den früher selbstständigen Gemeinden Bettmaringen, Blumegg, Eberfingen, Grimmelshofen, Lausheim, Mauchen, Oberwangen, Schwaningen, Unterwangen und Weizen gehören die Stadt Stühlingen und 32 weitere Dörfer, Weiler, Zinken, Höfe und Häuser. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Bettmaringen liegen die Wüstungen Ottwangen und Tandlekofen. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Blumegg liegen die Burgruinen Blumegg und Vorburg sowie die Wüstung Hausen. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Lausheim liegen die Reste einer urkundlich nicht genannten Burg. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde liegt die Wüstung Burgstell. Wie Funde aus römischer Zeit in unmittelbarer Nachbarschaft zu Stühlingen zeigen, war der Talboden bei Stühlingen schon sehr lange besiedelt. In Grimmelshofen belegen Grabfunde eine Besiedlung in der späten Merowingerzeit. Der Ort könnte als Ausbauort von Stühlingen angelegt worden sein. Die Grundfeste des Schlosses Hohenlupfen sollen zu dieser Zeit als Fundament für einen römischen Signalturm gedient haben. Ein markanter Zeitpunkt war das Jahr 1262, in dem der ovale, befestigte Ort auf einem Bergsporn hoch über dem Wutachtal vom Grafen zu Lupfen die Stadtrechte verliehen bekam, und sich fortan bis heute Stadt Stühlingen nennen darf. Die Stadt erhielt daraufhin auch das Marktrecht und war Sitz der Gerichtsbarkeit. Märkte fanden innerhalb der oval geformten Stadtmauern statt, vor allem aber auf dem Platz beim Oberen Tor, der heute noch „Marktplatz“ heißt. Der Schweizerkrieg machte auch die Statthalterschaft der Lupfener Grafen zur Zielscheibe der aufständischen eidgenössischen Bauern, von denen die Stadt 1499 erobert und gebrandschatzt wurde. Dieses einschneidende Ereignis begründete die Legende vom „Stühlinger Männle“, dem (angeblich) letzten Überlebenden dieses Massakers. Dieses Männle ziert seitdem das Wappen der Stadt Stühlingen. In der Stühlinger Bauernschaft rumorte es dann 1524, als es zum Aufstand gegen die Herrschaft auf dem Hohenlupfen kam. Es existiert die Legende, dass dieser Aufstand als Initialzündung (Deutscher Bauernkrieg) fungierte. Verbrieft ist, dass der südbadische Rädelsführer Hans Müller zu Bulgenbach aus einem Weiler ganz in der Nähe stammte. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die beiden Stadttore abgerissen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Gericht in Stühlingen aufgehoben. Während des Dritten Reichs wurde Stühlingen durch die Deutsche Gemeindeordnung von 1935 das Stadtrecht aberkannt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden sie wieder hergestellt.. Die Verleihung des Stadtrechts begründete die Pflanzung einer Linde im Judenwinkel, der sog. „Stadtlinde“. Im Jahr 1960 wurde in Stühlingen ein Freibad eröffnet, das seit der Saison 2006 vom Verein „Schwimmfreunde Stühlingen“ betrieben wird. Im Jahr 1962 feierten die Stühlinger Bürger die 700-Jahr Feier anlässlich der Verleihung der Stadtrechte 1262. Ab 1. Januar 1975 vergrößerte sich die Stadt Stühlingen von ca. 1800 auf über 5000 Einwohner durch die von oben verordnete Gemeindereform in Baden-Württemberg. Gleichzeitig wurde Stühlingen zu einer Flächengemeinde mit über 9300 Hektar. Am 26. März 2007 begann der Bau eines Altenpflegeheimes mit betreutem Wohnen. Mit dessen Fertigstellung kann Anfang 2008 gerechnet werden. Im Juli findet außerdem der Spatenstich für das Jahrhundertprojekt Stadtsanierung Unterstadt statt, für das die Gemeinde einen Kredit in Millionenhöhe aufgenommen hat. In der Nähe von Stühlingen befindet sich die Ruine der Burg Blumegg, auch Lunzistein genannt. Die Blasonierung des Wappens lautet: „In von Silber und Blau gespaltenem Schild das armlose Stadtmännlein von Stühlingen mit silbernem, durch drei blaue Knöpfe geschlossenem Wams, braunem Bart und blauer Kopfbedeckung.“ Stühlingen ist seit 1980 mit der französischen Gemeinde Bellême im Département Orne in der Normandie liiert. In Stühlingen hat man die Anliegen der Partnerschaft einem Förderverein übertragen, der von einem 12-köpfigen Komitee geleitet wird. Das Stadtoberhaupt ist kraft seines Amtes Mitglied in diesem Komitee. Die Partnerschaft mit Bellême ist sehr rege, so findet der Austausch sowohl auf Vereins- wie auch auf Schülerebene statt. Der Schüler- oder Jugendaustausch findet jährlich in beiden Orten statt. Zu den Sehenswürdigkeiten von Stühlingen zählen unter anderen: Zu den Museen in Stühlingen und Umgebung zählen: Kunst in Kirchen Neben dem gesamten südlichen Schwarzwald werden noch die Wutachschlucht und Gauchachschlucht, die Wutachflühen (Schlucht von Grimmelshofen nach Achdorf), die beiden Roggenbacher Schlösser (ursprünglich zwei Burgen, die jedoch während des Bauernkrieges zerstört wurden), die sogenannte Teufelsküche, eine kleine Schlucht in unmittelbarer Nähe der Stadt, die Judenlöcher, ein Höhlengebilde auf halber Höhe des Ruckwalds, der Weilersee, ein kleiner Weiher im hinteren Weilertal im ehemaligen Steinbruch und der Randen, ein Gebirgszug mit bis zu 912 m ü. NN, nördlichster Ausläufer des Schweizer Juras. Größtenteils auf schweizerischem Hoheitsgebiet gelegen, gilt er als bester Aussichtspunkt in der Stühlinger Umgebung, z. B. auf den beiden Schleitheimer Randentürmen als besondere Naturerlebnisse betrachtet. |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Stühlingen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. |