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Häusern ist eine Gemeinde im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg. Die Gemeinde gehört dem Gemeindeverwaltungsverband St. Blasien mit Sitz in St. Blasien an.

Der staatlich anerkannte Luftkurort Häusern liegt im südlichen Hochschwarzwald, sechs Kilometer südlich des Schluchsees zwischen 700 und 1113 Meter Höhe auf einem Höhenrücken zwischen den Tälern der Alb und der Schwarza.

Die Gemeinde grenzt im Norden und Osten an die Gemeinde Schluchsee im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, im Süden an Höchenschwand und im Westen an die Stadt St. Blasien.

Zur Gemeinde Häusern gehören das Dorf Häusern und der Weiler Schwarzabruck. Im Gemeindegebiet liegt die Wüstung Wittlisberg.

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Keimzelle von Häusern war ein großer Maierhof auf dem Gießbacher Kopf (1087 m ü. NN), der im Jahre 1087 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Im Laufe der Zeit kamen am Fuß des Berges weitere Höfe hinzu, welche dann das Dorf Häusern bildeten. Von Anfang an bestand eine enge Verbindung zum Kloster St. Blasien, das ja nur gut drei Kilometer entfernt war. Mit der Säkularisierung des Klosters kam die Gemeinde 1806 zum Großherzogtum Baden.

Das Waldfreibad Häusern-Höchenschwand ist ein im Wald liegendes Freibad zwischen Häusern und Höchenschwand. Das Waldfreibad gilt mit 971 m über NN als das höchstgelegene beheizte 50-m-Freibad Deutschlands. Seit 2005 wird das Bad durch einen eigens gegründeten privaten Förderverein betrieben.

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Das beheizte Waldfreibad der Gemeinden Häusern und Höchenschwand wurde im Jahr 1974 erbaut. Zum Betrieb des Bades wurde der Zweckverband „Zentrum für Sport, Freizeit-, Bewegungs- und Erholungstherapie Häusern/Höchenschwand“ gegründet.

In der damaligen Hochphase des Fremdenverkehrs und der Gemeindefinanzen wurde das Betriebsgebäude und die Wasserfläche des Schwimmbeckens sehr großzügig gestaltet. Die Gemeinde Häusern war zu 40 Prozent, die Gemeinde Höchenschwand zu 60 Prozent an dem Bad beteiligt.

Die laufenden Kosten des Bades überstiegen jedoch in Zeiten sinkender Gewerbesteuer- und Kureinnahmen schnell die finanziellen Möglichkeiten der beiden Gemeinden. 1992 wurde ein Gutachten zur Kostensituation des Bades erstellt, und einige Maßnahmen zur Kostenverringerung verwirklicht. So konnte der Energiebedarf durch neue Technik und Solar-Einsatz verringert werden und auch die Wasserfläche wurde im Rahmen einer Beckensanierung verkleinert. Trotzdem konnte der Betrieb des Bades mit einem Jahresverlust von rund 170.000 Euro von den Gemeinden nicht mehr verkraftet werden. Zudem wurde das Bad immer stärker sanierungsbedürftig, vor allem die Filteranlage und die Rohrleitungen. Es musste ein privater Investor gefunden werden und entschieden werden, in welcher Form das Bad weiter betrieben werden konnte, zum Beispiel in Form eines Naturerlebnisbades. In einem Bürgerentscheid am 15. Januar 2004 sprach sich jedoch eine deutliche Mehrheit der Bürger für den Erhalt des bestehenden Bades und gegen einen Umbau in ein Erlebnisbad aus. Nach einem weiteren Verlustjahr teilte die Gemeinde Höchenschwand am 7. Dezember 2004 mit, dass sie nicht bereit sei, das Bad in der bisherigen Form weiter zu führen.

Bereits November 2004 hatte sich eine Bürgerinitiative zur Rettung des Waldfreibades zusammengefunden. Am 17. März 2005 wurde dann aus dieser Bürgerinitiative heraus der Verein Freunde des Waldfreibades e.V. unter dem Vorsitz von Rainer Schwinkendorf, einem Elektromeister aus Häusern, gegründet. Der Verein sollte die Schließung des Waldbades durch Förderbeiträge, aber auch durch tatkräftige Mithilfe beim Badebetrieb verhindern. Bereits zwei Monate nach der Gründung zählte der Verein mehr als 200 Mitglieder, die gemeinsam das Bad rechtzeitig zu Beginn der Badesaison 2005 in Schuss brachten.

Das Waldfreibad wurde am 26. Mai 2005 neu eröffnet. Bereits in den ersten Tagen nach der Neueröffnung konnte das Bad Rekord-Besucherzahlen vermelden. Mit der Neueröffnung kaufte der Verein das Waldfreibad, inklusive eines 3 Hektar großen Grundstücks, den Gemeinden Häusern und Höchenschwand zum symbolischen Preis von einem Euro, unter der Auflage, es nicht weiterveräußern zu dürfen, ab. Seitdem betreibt der Verein das Waldfreibad in Eigenregie. Der Kauf eines Freibades durch einen Verein, um es vor der Schließung zu retten, ist trotz der vielen Schwimmbadfördervereine als einmalig in Deutschland anzusehen. Der Kaufvertrag wurde am 18. Juli 2005 unterzeichnet und der Schlüssel des Bades dem neuen Betreiber von den Bürgermeistern der beiden Gemeinden symbolisch übergeben. Der Zweckverband, der als Betreiber des Bades in 30 Jahren keinen Gewinn erwirtschaften konnte, wurde aufgelöst.

Das Waldfreibad erfreute sich seit der Neueröffnung sehr großer Beliebtheit. Am Ende der ersten Badesaison wurden mehr als sechsmal so viele Jahreskarten verkauft wie in den Jahren zuvor. In der Badesaison 2006 (25. Mai bis 17. September 2006) wurden insgesamt 24.745 Besucher gezählt. Das Waldfreibad konnte in den letzten Jahren zwar noch nicht ganz ohne Gemeindezuschüsse betrieben werden, unter den neuen Besitzern konnte der jährliche Verlust für die Gemeinden jedoch mehr als halbiert werden.

Das Bad verfügt über ein beheiztes 50-m-Sportbecken, ein Nichtschwimmerbereich, eine Wasserrutsche, eine beheizte Liegehalle, ein 2006 gebautes Beach-Volleyballfeld, sowie ein Bistro.

Die früher landwirtschaftlich geprägte Gemeinde lebt heute überwiegend von der lokalen Industrie wie dem örtlichen Schluchseewerk (s. unten), privaten Handwerksbetrieben oder der Firma Schmidt in St. Blasien, der Tourismus hat in den vergangenen Jahren jedoch immer mehr an Bedeutung verloren. Den letzten "Boom" hat Häusern zu Beginn der 90er Jahre erlebt, was daran lag, dass viele Bürger der ehemaligen DDR nach der Wende den Schwarzwald besuchten und Häusern und seine nähere Umgebung als relativ schneesicher galt.

In der Gemarkung liegen auch der Stausee Schwarzabruck und das Pumpspeicherkraftwerk Häusern, in dessen Turbinen das Wasser des 200 Meter höher gelegenen Schluchsees seine Arbeit verrichtet. Beide sind Teile des Pumpspeicher-Netzwerkes der Schluchseewerke AG.

Häusern liegt an der Bundesstraße 500 zwischen Titisee-Neustadt und der Kreisstadt Waldshut-Tiengen. Eine Landesstraße führt nach St. Blasien und weitere Kreisstraßen stellen die Verbindung zu den Nachbarorten her.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Häusern aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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