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Wehingen ist eine Gemeinde im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg, Deutschland. Neben dem Hauptort gehört der etwa 2 Kilometer östlich gelegene Ortsteil Harras zur Gemeinde.

Wehingen liegt auf dem Heuberg, einer Hochfläche im Südwestteil der Schwäbischen Alb am Zusammenfluss des unteren Flussarms der Bära und des Mühlbachs.

Die Gemeinde grenzt im Norden an Deilingen, im Osten an Obernheim im Zollernalbkreis, im Südosten an Reichenbach am Heuberg, im Süden an Bubsheim und im Westen an Gosheim.

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Die erste urkundliche Erwähnung von Wehingen datiert vom 27. März 793. Bis ins 14. Jahrhundert war das Kloster Reichenau der größte Grundherr. 1351 kam das Dorf zu Vorderösterreich, bis es 1805 württembergisch wurde. 1830 wurde Wehingen das Marktrecht verliehen.

Die Gemeinde ist Sitz des Gemeindeverwaltungsverbandes "Heuberg", in dem sich die Gemeinden Bubsheim, Deilingen, Egesheim, Gosheim, Königsheim, Reichenbach und Wehingen zusammengeschlossen haben.

Wehingen pflegt seit 1969 partnerschaftliche Beziehungen zu der französischen Gemeinde St. Berthevin im Departement Mayenne, etwa 4 km entfernt von der Stadt Laval.

Wehingen besitzt ein gut ausgebautes Netz an Rad, Spazier -und Wanderwegen, sowie im Winter gespurte Loipen die über den gesamten Heuberg führen und die Gemeinden Böttingen und Bubsheim verbinden. Zudem gibt es einen Skihang, auf dem im Winter auch Skikurse angeboten werden. Außerdem gibt es einen Fußballplatz sowie einen Hockeyplatz der auch als Basketballplatz genutzt werden kann.

Wehingen ist eine Industriegemeinde mit fast 1800 Arbeitsplätzen. Die Pendlerbilanz ist positiv, mehr als 1100 Arbeitskräfte kommen von außerhalb der Gemeinde, während etwa 700 Wehinger ihren Lebensunterhalt außerhalb verdienen. Metall- und kunststoffverarbeitende Betriebe, Maschinen- und Apparatebau, Hersteller von Kunststoffspritz- und Tiefziehteilen sowie elektronische und elektrotechnische Betriebe dominieren. Auch das Handwerk, der Facheinzelhandel und das Gaststättengewerbe sind mit zahlreichen leistungsfähigen Betrieben vertreten.

Wehingen liegt an den Landesstraßen 433 und 435, die jeweils Anschlüsse an die Bundesstraßen B14 und B27 herstellen. Während Wehingen bis 1966 durch die Heubergbahn von Spaichingen nach Reichenbach (Heuberg) an das Eisenbahnnetz angeschlossen war und zwei Bahnhöfe besaß (Wehingen und Harras-Obernheim), kann man den Ort heute mit dem Bus erreichen, der in Aldingen Anschluss an den Ringzug hat. Der Heuberg befindet sich an der Grenze des niederalemannischen Sprachraums zum Schwäbischen.

Die Abgelegenheit und schwere Erreichbarkeit der Heubergdörfer auf der Albhochfläche, die geringe Fruchtbarkeit der Böden sowie der bis in das 20. Jahrhundert bestehende Wassermangel führten dazu, dass der Heuberg über Jahrhunderte zu den ärmsten Gegenden Deutschlands zählte. Noch in den 1930er Jahren galt er als "Notstandsgebiet". Jahrhunderte lang war der Heuberg eine klassische Auswanderungsregion. Die Industrialisierung begann in den westlichen Heuberggemeinden zögerlich erst mit dem Bau der Heubergbahn in den 1920er Jahren.

Im scharfen Kontrast dazu, begann in der Zeit des Wirtschaftswunders durch das stetige Wachstum kleiner und kleinster Unternehmen handwerklichen Ursprungs eine enorme wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung, die unter anderem dazu führte, dass der Heuberg zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu den Gebieten mit der geringsten Arbeitslosigkeit in Deutschland zählt. Die wirtschaftlichen Zentren des Heubergs bilden dabei Gosheim und Wehingen im Westen sowie Meßstetten im Osten.

Noch heute erinnert in Stetten am Kalten Markt ein Wegweiser zum "Lager Heuberg" an die Existenz des ersten Konzentrationslagers in Südwestdeutschland. 1933 wurden dort zeitweise etwa 2000 Menschen gefangen gehalten und drangsaliert. Bei seiner Auflösung kamen viele Gefangen auf den Oberen Kuhberg, Ulm.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wehingen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Dem Artikel Heuberg (Region) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Wehingen" aus aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Zottie.