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Rottenburg am Neckar (bis 10. Juni 1964 nur Rottenburg) ist eine Stadt etwa 12 km südwestlich von Tübingen in Baden-Württemberg.

Rottenburg am Neckar Oliver Hess
Urheber: Oliver Hess
proweb Consulting GmbH

 

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Sie ist nach der Kreisstadt Tübingen die zweitgrößte Stadt des Landkreises Tübingen und bildet ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden.

Seit 1. Mai 1972 ist Rottenburg am Neckar Große Kreisstadt. Mit den Gemeinden Hirrlingen, Neustetten und Starzach hat die Stadt Rottenburg am Neckar eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.

Die Römer- und Bischofsstadt liegt am Übergang des Neckars aus dem engen Tal des Oberen Gäus in ein weites Tal zwischen den Höhen des Schönbuchs im Norden und dem Rammert im Süden. Der Neckar erreicht von Horb und Starzach kommend im Südwesten das Stadtgebiet unweit des Stadtteils Bieringen, den er zunächst durchfließt.

Anschließend fließt er in nordöstlicher Richtung an den Stadtteilen Obernau, Schwalldorf und Bad Niedernau vorbei und erreicht dann die Kernstadt. 

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Diese durchfließt er ebenfalls in nordöstlicher Richtung (die Altstadt liegt am linken Ufer), um anschließend nördlich des Stadtteils Kiebingen das Stadtgebiet in Richtung Tübingen wieder zu verlassen. Er durchfließt das Stadtgebiet auf einer Länge von 14,5 km.

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Rottenburg, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören zum Landkreis Tübingen beziehungsweise zu den Landkreisen Freudenstadt ¹, Calw ² und Böblingen ³: Ammerbuch, Tübingen, Dußlingen, Ofterdingen, Bodelshausen, Hirrlingen, Starzach, Eutingen im Gäu ¹, Nagold ², Neustetten, Mötzingen ³, Bondorf ³ und Gäufelden ³.

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Das Stadtgebiet Rottenburgs besteht aus der Kernstadt und den im Rahmen der Gemeindereform der 1970er Jahre eingegliederten Gemeinden Bad Niedernau, Baisingen, Bieringen, Dettingen, Eckenweiler, Ergenzingen, Frommenhausen, Hailfingen, Hemmendorf, Kiebingen, Obernau, Oberndorf, Schwalldorf, Seebronn, Weiler, Wendelsheim und Wurmlingen.

Die eingemeindeten Orte sind zugleich Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung, das heißt, sie haben einen von den Wahlberechtigten bei jeder Kommunalwahl neu zu wählenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden.

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In der Kernstadt werden zum Teil weitere Wohngebiete mit eigenem Namen unterschieden, deren Bezeichnungen sich im Laufe der Geschichte aufgrund der Bebauung ergeben haben und die jedoch meist nicht genau abgrenzbar sind. Hierzu gehören beispielsweise Kreuzerfeld, Burgäcker/Äuble und Hohenberg.

Ferner gehören zur Kernstadt auch noch einige räumlich getrennte Wohnplätze mit eigenem Namen, die aber nur sehr wenige Einwohner haben. Hierzu gehören Dürrbachhöfe, Eratskirche, Hammerwasen, Heuberger Hof, Kalkweil, Oberwörthaus, Papier- oder Bronnenmühle, Schadenweiler und Weggental.

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Auch in einigen Stadtteilen gibt es räumlich getrennte kleine Wohnplätze, z. B. in Baisingen (Bühlhof, Fichtenhof und Jungholzhof) in Bieringen (Hennental) und in Weiler (Katzenbacher Ziegelhütte).

Rottenburg am Neckar bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Neckar-Alb, zu dessen Mittelbereich neben Rottenburg selbst die Gemeinden Hirrlingen, Neustetten und Starzach des Landkreises Tübingen gehören.

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Rottenburg liegt in einer seit vorgeschichtlicher Zeit dicht besiedelten Region (siehe Ur- und Frühgeschichte zwischen Alpen und Maingebiet). In den vergangenen Jahren wurden Grabungen in Fundstellen des Mesolithikum (in Siebenlinden), des Neolithikums und der Hallstattzeit durchgeführt.

Vermutlich im Jahre 98 n. Chr. mit der Errichtung des Neckar-Odenwald-Limes unter Trajan kam das Gebiet um Rottenburg unter römische Herrschaft. Die Datierung dieser Eroberung auf die Chattenkriege Domitians in den Jahren 83 und 85 gilt heute als überholt, auch wenn das Gebiet wohl bereits seit dem Bau der Kinzigtalstraße im Jahre 73/74 unter römischem Einfluss stand (vgl. Alblimes, Kaiser Vespasian).

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Das genaue Gründungsjahr der römischen Siedlung Sumelocenna ist unbekannt, eine Gründung im Jahre 98 gilt – analog zur Gründung Rottweils im Jahre 73 – als plausibel. Sumelocenna lag an der römische Fernstraße Cannstatt – Rottweil (Arae Flaviae) – Hüfingen (Brigobanne) – Schleitheim (Iuliomagus) – Windisch/CH (Vindonissa).

Im 2. Jahrhundert n. Chr. wurde Sumelocenna Hauptort einer Civitas. Diese Gebietskörperschaft ist in ihrer Bedeutung ungefähr mit einem Regierungsbezirk vergleichbar und umfasste im Falle von Rottenburg wohl das gesamte mittlere Neckarland. Der Name Sumelocenna stammt übrigens aus dem Keltischen. Vermutlich bedeutete er „Die Leute des Sumelo“, einer damaligen keltischen Sippe.

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Sumelocenna gehörte zu den bedeutendsten Römerstädten im heutigen Baden-Württemberg. Das römische Sumelocenna wurde über eine 7 km lange Wasserleitung mit Quellwasser aus dem Rommelstal versorgt. Im Stadtgebiet gab es mehrere öffentliche Bäder.

Im späten 2. oder frühen 3. Jahrhundert nach Christus wurde die Stadt zum Schutz gegen Angriffe der Alemannen und anderer germanischer Stämme ummauert. Nur in zwei weiteren Städten in Südwestdeutschland ist eine römische Stadtmauer belegt, nämlich in Ladenburg (Lopodunum) und in Bad Wimpfen im Tal. Die ummauerte Fläche umfasste in Rottenburg wie in Ladenburg rund 32 Hektar, in Wimpfen waren es ca. 19 Hektar.

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Nach dem Sturm der Alamannen auf den Limes im Jahre 259/260 n. Chr. ging das römische Sumelocenna unter. Der Bischofssitz in Rottenburg stammt erst aus dem 19. Jahrhundert, er ist deswegen (anders als bei anderen Römerstädten wie etwa Chur oder Worms) kein Hinweis auf eine Siedlungskontinuität in der Völkerwanderungszeit.

In alamannischer Zeit verlagerte sich das Siedlungszentrum etwas nach Osten, wo der Ort Sülchen entstand. Die Herleitung des Ortsnamens Sülchen aus einer vulgärlateinischen Form Sulocenna gilt als möglich. Im alten römischen Stadtgebiet sind zwar einige alamannische Sonderbestattungen, aber keine Siedlungsreste bekannt. Offenbar verfiel die alte Römerstadt.

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Im deutschsprachigen Raum gibt es mehrere Städte mit dem Namen Rottenburg. Meistens bedeutet dieser Name „rote Burg“ bzw. „rote Stadt“ (ahd. burg = <ummauerte> Stadt).

Mit zwei t geschrieben kann dieser Name aber auch „zerstörte, verfallene Stadt“ bedeuten, was im Falle von Rottenburg am Neckar für die mutmaßliche Entstehungszeit des Namens im frühen Mittelalter durchaus passt (vgl. Rottweil und Kastelruth sowie die nach ehemaligen Römerkastellen benannten Städte Neckarburken und Osterburken)

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Im 12. und 13. Jahrhundert erlangte Rottenburg durch die Herren von Hohenberg erneut Bedeutung. 1381 wurde die Stadt als Teil der Grafschaft Hohenberg an die Habsburger verkauft.

Rottenburg wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ein bedeutendes kulturelles Zentrum, als Mechthild von der Pfalz die Stadt nach dem Tod ihres zweiten Ehemanns, Erzherzog Albrecht VI. von Österreich († 1463), des Bruders von Kaiser Friedrich III., zu ihrem Witwensitz erkor. Sie richtete dort einen Musenhof ein, sammelte Dichter, Musiker, Gelehrte und Künstler um sich. Der Glanz erlosch mit ihrem Tod 1482.

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Durch zwei Stadtbrände 1644 und 1735 wurden große Teile der mittelalterlichen Bebauung zerstört. Die Altstadt wird deshalb vor allem durch Gebäude aus der Barockzeit geprägt.

Bis es 1805 an Württemberg fiel, war Rottenburg vorderösterreichische Oberamtsstadt. In württembergischer Zeit wurde Rottenburg Sitz des Sechsten Kreises, ab 1810 der Landvogtei am mittleren Neckar und ab 1817 Sitz eines württembergischen Oberamtes, das 1924 in Kreis Rottenburg umbenannt, dann aber 1938 aufgelöst wurde. Seither gehört die Stadt mit ihrem Umland zum Landkreis Tübingen.

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Die Einwohnerzahl Rottenburgs überschritt im Rahmen der Gemeindereform Anfang der 1970er Jahre die Grenze von 20.000. Danach stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Mai 1972 beschloss.

Geschichte der Stadtteile

Bad Niedernau wurde 1127 erstmals erwähnt. Das Dorf unter der Oberhoheit der Grafen von Hohenberg wurde 1381 an Österreich verkauft. Seit dem 15. Jahrhundert gehörte es zur österreichischen Landschaft Niederhohenberg.

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1805 kam Niedernau zu Württemberg und wurde dem Oberamt Rottenburg zugeordnet. Bei dessen Auflösung 1938 kam Niedernau zum Landkreis Tübingen. Bereits 1938 erhielt der Ort die Bezeichnung „Bad“, nachdem die bereits in der Römerzeit und dann im Mittelalter als „Sauerbrunnen“ bekannte Heilquelle für Kureinrichtungen genutzt wurde.

Baisingen wurde 1258 als „Bözzingen“ erstmals urkundlich erwähnt. Für das 13. und 14. Jahrhundert sind Angehörige einer niederadeligen Familie bekannt, die sich nach dem Ort nannten. Über die Grafschaft Hohenberg kam Baisingen 1381 unter die Oberhoheit Österreichs, doch war der Ort zwischen 1380 und 1505 an die Herren von Gültlingen verpfändet.

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Nach dem 30jährigen Krieg hatten die Herren von Wernau und die Schenken von Stauffenberg den Blutbann inne. 1805 kam Baisingen an Württemberg und wurde dem Oberamt Horb (ab 1938 Landkreis Horb) zugeordnet. Mit der Eingliederung nach Rottenburg 1972 kam der Ort zum Landkreis Tübingen.

Bieringen wurde 1275 als „Büringen“ erstmals erwähnt. Seit dem 13. Jahrhundert tauchen immer wieder Personen auf, die sich nach dem Ort benennen. Über die Grafen von Hohenberg gelangte der Ort 1381 an Österreich. Ab 1454 war der Ort an die Herren von Eichern verliehen, die in 1476 an die Herren von Ehingen verkauften.

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Diese bauten sich ein kleines Herrschaftsgebiet auf, doch gelangte Bieringen an verschiedene Eigentümer,darunter die Herren von Wernau und Ow, dann die Grafen von Attems und ab 1788 die Freiherren von Raßler.1805 wurde der Ort württembergisch und dem Oberamt Horb (ab 1938 Landkreis Horb) zugeteilt. Mit der Eingliederung nach Rottenburg 1972 kam Bieringen zum Landkreis Tübingen.

Dettingen wurde 1275 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort kam über die Grafschaft Hohenberg 1381 an Österreich und 1805 an Württemberg. Dann wurde Dettingen dem Oberamt Rottenburg zugeordnet. Bei dessen Auflösung 1938 kam der Ort zum Landkreis Tübingen.

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Eckenweiler wurde um 1120 als „Eckenwiler“ erstmals erwähnt. In jener Zeit erhielt das Kloster Hirsau von den Pfalzgrafen von Tübingen einige Besitzungen im Ort. Im 13. Jahrhundert war der Ort Hohenbergisch und 1362 wurde Eckenweiler an die Pfalzgrafen von Tübingen verkauft, die es 1382 an Württemberg verkauften. Schon bald wurde der Ort dem Amt Herrenberg zugeordnet.

Ab 1808 wurde er dem Oberamt Rottenburg angegliedert und nach dessen Auflösung 1938 kam Eckenweiler zum Landkreis Horb. Mit der Eingemeindung nach Rottenburg 1972 kam Eckenweiler zum Landkreis Tübingen.

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Ergenzingen wurde um 777 als „Corgozsinga“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Oberhoheit lag im 12. Jahrhundert bei den Tübinger Pfalzgrafen, seit dem späteren 13. Jahrhundert bei den Grafen von Hohenberg.

1381 wurde Ergenzingen österreichisch und 1805 kam der Ort an Württemberg und wurde dem Oberamt Rottenburg zugeordnet. Bei dessen Auflösung 1938 kam Ergenzingen zum Landkreis Horb und mit der Eingemeindung nach Rottenburg 1972 kam der Ort zum Landkreis Tübingen.

Frommenhausen wurde 1258 als „Frumhusen“ erstmals erwähnt. Das Dorf gehörte zur Grafschaft Hohenberg und kam mit dieser 1381 an Österreich. Das Gericht unterstand dem Nachbarort Schwalldorf.

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1805 wurde Frommenhausen württembergisch und dem Oberamt Rottenburg zugeordnet. Nach dessen Auflösung 1938 kam Frommenhausen zum Landkreis Tübingen.

Hailfingen wurde 1093 als „Hadelvinga“ erstmals erwähnt. Über die Grafschaft Hohenbeg kam der Ort 1381 an Österreich und 1805 an Württemberg. Hier gehörte der Ort zum Oberamt Rottenburg. Nach dessen Auflösung 1938 kam Hailfingen zum Landkreis Tübingen.

Hemmendorf wurde um 1120 als „Hemmindorf“ erstmals erwähnt. Im 12. Jahrhundert sind Edelfreie von Hemmendorf erwähnt, die als Wohltäter der Klöster Zwiefalten und Hirsau auftraten. 1258 erwarb das um 1250 gegründete Johanniterspital die Besitzungen des Klosters Hirsau und besaß danach die Rechte am gesamten Ort.

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Hemmendorf bildete ab 1281 eine eigene Kommende und gehörte zum katholischen Großpriorat Deutschland des Johanniter-/Malteserordens, mit Sitz in Heitersheim. Die Kommende Hemmendorf erwarb zahlreiche Einkünfte der umliegenden Dörfer.

1805 kam der Ort an Württemberg, das die Kommende aufhob. Danach gehörte Hemmendorf zum Oberamt Rottenburg und nach dessen Auflösung 1938 kam der Ort zum Landkreis Tübingen. Kiebingen wurde 1204 als „Chubingen“ erstmals erwähnt.

 

Im Jahre 1342 wurde südlich des Ortes das Kloster Rohrhalden als Einsiedelei der Pauliner Eremiten gegründet. Das Kloster durchlebte im Laufe der Jahrhunderte Blüte und Niedergang, bis es im Jahre 1748 aufgelöst und im 19. Jahrhundert abgebrochen wurde.

Bereits 1381 kam Kiebingen von der Grafschaft Hohenberg an Österreich und gehörte später zur Landschaft Niederhohenberg. 1805 kam Kiebingen an Württemberg und wurde 1808 dem Oberamt Rottenburg zugeordnet. Nach dessen Auflösung 1938 kam der Ort zum Landkreis Tübingen.

Obernau wurde 1145 als „Owa“ erstmals erwähnt. 1245 tauchen Edelfreie von Ow auf, ab 1275 die Herren von Wachendorf, Hirrlingen und Bodelshausen, dann auch Roseck, Öschingen, Wurmlingen, Hechingen, Pfäffingen und Rottenburg.

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Neben der Herrschaft Ow tauchen auch die Grafen von Hohenberg als Ortsherren auf. Beide Herrschaften teilten sich den Ort. Im 15. Jahrhundert waren die Besitzverhältnisse mehrfach aufgesplittert. Die Herren von Ehingen vereinigten den Besitz.

1698 waren die Herren von Raßler die Lehnsherren. 1805 wurde Obernau württembergisch und kam zum Oberamt Rottenburg. Nach dessen Auflösung 1938 kam der Ort zum Landkreis Tübingen. Oberndorf wurde 1292 erstmals erwähnt. Im 14. Jahrhundert teilten sich die Grafen von Eberstein und die Herren von Hailfingen den Ort.

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1550 waren Österreich, Württemberg und Eberstein zu je einem Drittel die Besitzer. Nach den Ebersteinern waren im 16. Jahrhundert die Ehinger die Ortsherren, anschließend die Herren von Wolkenstein und im 18. Jahrhundert Freiherr von Ulm zu Erbach.

Das österreichisch-württembergische Kondominat wurde 1805 ganz württembergisch und ab 1810 Teil des Oberamts Herrenberg. Nach dessen Auflösung 1938 kam der Ort zum Landkreis Tübingen.   Schwalldorf wurde um 1120 als „Swaldorff“ erstmals erwähnt. Spätestens ab 1304 gehörte der Ort den Grafen von Hohenberg, die 1377 auch die Ow'schen Rechte erwarben.

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1381 fiel der Ort an Österreich und gehörte später zur Landschaft Niederhohenberg. 1805 wurde Schwalldorf württembergisch und dem Oberamt Rottenburg zugeteilt. Nach dessen Auflösung 1938 kam der Ort zum Landkreis Tübingen.

Seebronn wurde 1182 bzw. 1263 als „Sebrunnen“ erstmals erwähnt. Über die Grafschaft Hohenberg kam der Ort 1381 an Österreich und gehörte später zur Landschaft Niederhohenberg. 1805 wurde Seebronn württembergisch und dem Oberamt Rottenburg zugeteilt. Nach dessen Auflösung 1938 kam der Ort zum Landkreis Tübingen.

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Weiler wurde 1244 als „Wilaere“ erstmals erwähnt. Über die Grafschaft Hohenberg kam der Ort 1381 an Österreich und gehörte später zur Landschaft Niederhohenberg. 1805 wurde Weiler württembergisch und dem Oberamt Rottenburg zugeteilt. Nach dessen Auflösung 1938 kam der Ort zum Landkreis Tübingen.

Wendelsheim wurde um 1180 als „Winolfheim“ erstmals erwähnt. Über die Pfalzgrafen von Tübingen kam der Ort an die Grafschaft Hohenberg mit dieser 1381 an Österreich. Diese gaben den Ort mehrfach zu Lehen aus, so dass er in der Folgezeit stark zersplittert war. Unter anderem waren die Herren von Suntheim begütert. Nach 1762 wurden alle Lehen eingezogen und verteilt. 1805 fiel der Ort an Württemberg und gehörte dann zum Oberamt Rottenburg. Nach dessen Auflösung 1938 kam der Ort zum Landkreis Tübingen.

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Wurmlingen wurde um 1100 urkundlich erwähnt. Über die Grafschaft Hohenberg kam der Ort 1381 zu Österreich. Danach war Wurmlingen mehrfach verpfändet, so unter anderem an die Freiherren von Hohenberg und an die Herren von Raßler. 1805 wurde Wurmlingen württembergisch und dem Oberamt Rottenburg zugeordnet. Nach dessen Auflösung 1938 kam der Ort zum Landkreis Tübingen. Auf dem Kapellenberg befindet sich die zur Zeit von Papst Leo IX. erbaute Sankt-Remigius-Kapelle, auch Wurmlinger Kapelle genannt.

Rottenburg am Neckar gehörte anfangs zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat „ante nemus“, Landkapitel Sülchen-Wolfenhausen unterstellt. Zunächst gab es nur die Pfarreien Sülchen und Ehingen, deren Kirchen außerhalb der Stadtmauern lagen.  

 

Die Kirche in Sülchen wurde 1213 erstmals erwähnt, doch soll sie bereits 1118 erbaut worden sein. 1293 wird sie als Kirche St. Martin, ab 1513 als St. Johann Baptist bezeichnet. In jener Zeit waren die Pfarrrechte bereits auf die Kirche am Markt (St. Martin) übertragen worden. Der Ort Sülchen ging danach mehr und mehr ab, seine Bewohner siedelten nach Rottenburg um.

Die Kirche in Sülchen wird heute als Friedhofskirche genutzt. 1513 war sie umgebaut und 1660 erneuert worden. 1885 erhielt sie ein Turmobergeschoss und ab 1868 war sie Grablege der Bischöfe. Die ursprünglich 2. Pfarrkirche in Ehingen am rechten Neckarufer wurde 1275 erstmals erwähnt. 1339 taucht sie als St. Remigius-Kirche auf.

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Die ursprüngliche Kirche wurde 1711 abgebrochen und durch einen Neubau, der heutigen Klausenkapelle, ersetzt. Die Pfarrechte dieser Kirche waren bereits 1364 auf die Stiftskirche St. Moriz übertragen worden, die um 1300 erbaut und bis 1433 vollendet war. Die Kirche St. Martin am Markt, seit Ende des 14. Jahrhunderts Pfarrkirche für den Sprengel am linken Neckarufer, wurde im 15. Jahrhundert neu erbaut. Die Vorgängerkapelle wurde bereits 1318 erwähnt.

In den ersten Jahren der Reformation konnte die neue Lehre in Rottenburg zunächst viele Anhänger finden, doch wurde sie durch Erzherzog Ferdinand von Österreich bekämpft. Daher blieb Rottenburg fast ausschließlich katholisch. Die beiden Pfarreien St. Martin und St. Moriz gehörten zunächst weiterhin zum Bistum Konstanz. Nach dessen Aufhebung wurde in Rottenburg 1817 ein Generalvikariat eingerichtet. 1821 wurde das neue Bistum Rottenburg errichtet. Zu dessen Dom wurde die Pfarrkirche St. Martin erhoben. Rottenburg wurde auch Sitz eines Dekanats.

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Auch die heutigen Stadtteile Rottenburgs (mit Ausnahme von Eckenweiler) blieben nach der Reformation katholisch. Daher gibt es jeweils eine katholische Kirchengemeinde und eine Kirche. Die Gemeinden, die alle auch zum Dekanat Rottenburg gehören, sind (in Klammer das Baujahr der heutigen Kirchen, doch gab es meist schon Vorgängerbauten): St. Konrad Bad Niedernau (18. Jahrhundert mit älteren Teilen), St. Anastasia Baisingen (1755 mit Erweiterung und Turm von 1890), St. Peter und Paul Bieringen (gotischer Bau mit Veränderungen von 1788 und 1891), St. Dionysius Dettingen (1911), Heilig Geist Ergenzingen (1964/67 mit gotischem Turm und Chor), St. Vitus Frommenhausen (1770 mit Erweiterung von 1933), St. Laurentius Hailfingen (1515/19 mit Veränderungen 1780), St. Johannes Baptist Hemmendorf (gotischer Bau mit Verlängerung von 1894/95), Heilig Geist Kiebingen (15. Jh. mit Erweiterung 1897/99; neue Kirche von 1961), St. Peter und Paul Obernau (1805 im klassizistischen Stil), St. Ursula Oberndorf (um 1439 mit Schiff von 1778/79), St. Andreas Schwalldorf (1733 und Erweiterung von 1936), St. Jakobus Seebronn (1755 mit Turm von 1705), St. Wolfgang Weiler (1828, Vorgängerbau von 1475), St. Katharina Wendelsheim (1895 neugotischer Umbau eines älteren Vorgängerbaus) und St. Briccius Wurmlingen (Kapelle aus dem 15. Jh. mit Erweiterung von 1821). Die Wurmlinger Kapelle auf dem Berg war die ins 16. Jahrhundert die Pfarrkirche des Ortes.

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Weitere Kirchen und Kapellen im Stadtgebiet sind die 1737 wieder errichtete Antoniuskapelle, die 1682 bis 1695 erneuerte Wallfahrtskirche St. Marien sowie die ehemaligen Klosterkirche des Karmeliterklosters aus dem 18. Jahrhundert, die allerdings seit 1817 profaniert ist.

Im 19. Jahrhundert zogen auch Protestanten nach Rottenburg. 1818 wurde eine eigene Pfarrei errichtet, die zunächst mit dem Nachbarort Remmingsheim in Personalunion geführt wurde. 1831 erhielt Rottenburg einen eigenen Pfarrverweser und 1841 einen ständigen Pfarrer. 1855/56 konnte die Gemeinde ihre eigene Kirche erbauen.

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Die Gemeinde gehört zum Dekanat bzw. Kirchenbezirk Tübingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Sie betreut auch die Protestanten in den heutigen Rottenburger Stadtteilen Bad Niedernau, Dettingen, Frommenhausen, Kiebingen, Obernau, Schwalldorf, Weiler, Wendelsheim und Wurmlingen.

Die Gemeinde gliedert sich heute in drei Pfarrbezirke (Süd, Ost und West). Im Stadtteil Eckenweiler wurde infolge der frühen Zugehörigkeit des Ortes zu Württemberg die Reformation eingeführt. Der einzige überwiegend evangelische Stadtteil Rottenburgs hat daher eine eigene evangelische Kirchengemeinde und Kirche (erbaut 1787/88). Die Gemeinde betreut auch die Protestanten in Bieringen. Früher gehörte auch Ergenzingen zur Gemeinde. Dort wurde inzwischen jedoch eine eigene Kirchengemeinde gegründet.

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Eine evangelische Kirche gibt es in Ergenzingen bereits seit 1966. Die Protestanten in Hemmendorf werden von der Nachbarkirchengemeinde Bodelshausen und in Seebronn von der Kirchengemeinde Remmingsheim (Gemeinde Neustetten) betreut. Auch diese drei Kirchengemeinden (Ergenzingen, Bodelshausen und Remmingsheim) gehören zum Dekanat Tübingen.

Die Protestanten in Baisingen werden von der Nachbargemeinde Mötzingen, in Hailfingen von der Kirchengemeinde Bondorf und in Oberndorf von der Kirchengemeinde Reusten (Gemeinde Ammerbuch) betreut. Diese drei Kirchengemeinden gehören zum Dekanat bzw. Kirchenbezirk Herrenberg.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Rottenburg auch eine Gemeinde der Zeugen Jehovas und die Neuapostolische Kirche.

Schon für das Jahr 1596 sind jüdische Einwohner im jetzigen Stadtteil Baisingen bezeugt. Nach der Vertreibung aus den großen Städten, aus Vorderösterreich und dem Herzogtum Württemberg waren die Juden gezwungen, sich auf dem Land eine neue Bleibe zu suchen.

Sie fanden sie in reichsritterschaftlichen Dörfern unter dem Schutz der Ortsherren; in Baisingen waren dies seit 1696 die Schenken von Stauffenberg. Sie wiesen die Juden in Schutzhäuser ein, deren Zahl sich mit dem Anwachsen der jüdischen Bevölkerung vermehrte. Bereits 1843 waren 235 von 727 Einwohner Baisingens Juden, später ging die Zahl wieder zurück, 1933 lebten jedoch immer noch 86 Juden in dem Ort. Etwa 60 wanderten in der Zeit der Verfolgung aus, die Zurückgebliebenen wurden in die Vernichtungslager deportiert. 1784 wurde eine Synagoge errichtet, die heute zu den best erhaltendsten Landsynagogen Deutschlands zählt. Sie wurde von einem 1989 gegründeten Förderverein erhalten und restauriert, ohne sie aber in ihren ursprünglichen Zustand zurück zu versetzen, Alle wichtigen Spuren ihrer Geschichte sollten bewahrt werden.

In die Stadt Rottenburg am Neckar wurden folgende Gemeinden eingegliedert. Soweit nicht anders angegeben gehörten die Gemeinden alle zum Landkreis Tübingen:

  • 1. Dezember 1971: Bad Niedernau, Eckenweiler (Landkreis Horb), Kiebingen, Weiler, Wurmlingen
  • 1. Januar 1972: Frommenhausen, Hailfingen, Hemmendorf, Obernau, Schwalldorf, Seebronn
  • 1. Februar 1972: Wendelsheim
  • 1. Dezember 1972: Baisingen, Bieringen und Ergenzingen (alle Landkreis Horb)
  • 1. April 1974: Oberndorf
  • 1. Januar 1975: Dettingen

In Rottenburg ist ab 1304 erstmals ein Stadtschultheiß genannt. Dieser war der von der Herrschaft eingesetzte Stadtvorstand. Daneben gab es einen Stadt- bzw. Amtsvogt. Neben dem Stadtschultheißen gab es zwei vom Rat gewählte Bürgermeister und 24 Räte. Diese wurden zunächst von der Herrschaft eingesetzt, später von der Bürgerschaft gewählt. 12 Räte bildeten zugleich das Gericht. Ab 1555 gab es vier Bürgermeister, einen großen Rat mit 48 Mitgliedern und den alten Rat mit 24 Mitgliedern. Ab 1751 wurde ein Stadtmagistrat eingerichtet. Die zu Rottenburg spätestens seit dem 14. Jahrhundert gehörige Siedlung Ehingen hatte ein eigenes Meiergericht mit einem hohenbergischen Rentmeister.

Nach dem Übergang an Württemberg leitete ein Bürgermeister, später Stadtschultheiß, die Stadtverwaltung, wobei Jakob Holzer bis 1819 zunächst als einziger den Titel „Oberbürgermeister“ verliehen bekam. Mit der Erhebung zur Großen Kreisstadt 1972 erhielten alle Stadtoberhäupter die Amtsbezeichnung „Oberbürgermeister“. Dieser wird heute von den Wahlberechtigten für eine Amtszeit von 8 Jahren direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Sein allgemeiner Stellvertreter ist der Erste Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung Bürgermeister.

Das Wappen der Stadt Rottenburg am Neckar zeigt einen von Silber und Rot geteilten Schild. Die Stadtflagge ist weiß-rot.

Schon das älteste bekannte Siegel der Stadt aus dem Jahr 1282 zeigt den geteilten Wappenschild der Grafen von Hohenberg. Es überdauerte alle Herrschaftswechsel und ist bis heute im Gebrauch.

Rottenburg am Neckar unterhält seit 1979 mit Saint-Claude in Frankreich eine Städtepartnerschaft. Der Stadtteil Wendelsheim hat ebenfalls seit 1979 eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Ablis. Die Ortschaft Kiebingen ist mit Lion-sur-mer verpartnert. Dettingen hat seit dem Jahr 2000 freundschaftliche Beziehungen zu Monostorapati – Ungarn. Am 7. Juli 2000 wurde die Partnerschaft zwischen dem Stadtteil Ergenzingen und der österreichisch-burgenländischen Gemeinde Gols formell besiegelt.

Rottenburger Fasnet

Der Rottenburger Ahland ist eine Teufelsgestalt, die erstmals 1929 in der Rottenburger Fasnet zu sehen war. Als Vorbild für die Larve diente eine Sandsteinfratze, deren Alter und Herkunft umstritten sind. Zunächst hieß diese Narrenfigur „Rottenburger Originalmaske“, erst seit 1950 setzte sich nach und nach die Bezeichnung „Ahland“ durch. In Rottenburg bezeichnete das Wort Aland ursprünglich eine „vermummte Person an der Fastnacht, namentlich ein maskiertes Kind“, „Aland gehen“ stand für „vermummt gehen“, hatte also keinen Bezug zu einer bestimmten Verkleidung, sondern diente als Sammelbegriff für eine Maskierung an sich.

Über die Herkunft des Wortes spekulierte Hermann Fischer in seinem Schwäbischen Wörterbuch: wenn „dieses ganz lokal überlieferte Wort nicht eine specielle Entstehungsursache“ habe, so könnte Aland eine „euphemistische Entstellung“ des mittelhochdeutschen vâlant ('Teufel') sein. In der lokalgeschichtlichen Literatur Rottenburgs wurde diese beiläufig geäußerte Vermutung Fischers dann später ungeprüft als eine wahre Tatsache übernommen. Diese Herleitung ist jedoch aus sprachgeschichtlichen Gründen unmöglich, da ein konsonantischer Anlaut nicht einfach wegfallen kann.

Der Begriff Aland/t bezeichnet zunächst allgemein eine Karpfenfischart, eine würzhaltige Kräuterpflanze, sowie verschiedene europäische Flüsse und ist auch als Familienname verbreitet. Es ist anzunehmen, dass der Familienname jüngeren Datums ist und auf einer der anderen Bedeutungen basiert. Der Flussname Alant geht zurück auf indogermanisch al(a) ('Quelle'), der zu den Weißfischen gehörende Aland auf mittelhochdeutsch alant < althochdeutsch alunt < germanisch *alunda, *alundaz < idg. *al-, *alou- ('weiß, glänzend'), die Pflanze Alant auf germ. *alan ('sich nähren'), gotisch al-an* ('wachsen, sich nähren') < idg. *al- ('wachsen, nähren'). Zudem kann Alant auch 'Alaun' (Kalium-Aluminium-Sulfat; ein Beizmittel in der Gerberei, Papierleim) bedeuten.

Dies erklärt nun aber nicht, wie Aland in Rottenburg zu einem Synonym für eine vermummte Person werden konnte. Hierzu wäre eine genaue vergleichende Erforschung aller Quellen vor Ort nötig, in denen der Begriff in dieser Bedeutung verwendet wird. Gegen die durchaus denkbare Erklärung, dass der Fisch Aland in Rottenburg als eine besondere Delikatesse am Aschermittwoch galt und sich der Name auf die den Fisch verzehrenden Personen übertrug, spricht, dass dieser Fisch nur im Donaugebiet, in Oberschwaben und am Bodensee Aland hieß, am Neckar aber als Schuepfisch ('Schupp(en)fisch') bezeichnet wurde. Eine andere Möglichkeit wäre, dass sich die Rottenburger in alantleder ('mit Alaun gegerbtes Leder') hüllten und der Name des Stoffes metonymisch auf die den Stoff tragenden Personen überging. Oder sie stellten vielleicht mit ihrer Verkleidung eine stadtbekannte Persönlichkeit mit dem Namen Aland dar. Die Heilpflanze Echter Alant galt im Volksglauben als dämonenabwehrende Pflanze; als Amulett um den Hals getragen sollte sie vor Behexen schützen.

In Rottenburg regiert während der tollen Tagen eine Frau: Gräfin Mechthild zu Hohenberg, Erzherzogin von Österreich. Am Schmotzigen Donnerstag verkündet sie vom Balkon des Rathauses die Fasnet und übergibt dem Hofnarren die Schlüssel der Stadt.

Diözesanmuseum

Einen großen Einblick in christliche Kunst gibt das 1862 gegründete Diözesanmuseum, das seit 1994 im umgebauten Kirchenschiff des ehemaligen Karmeliterklosters und heutigen Priesterseminars eine neue Heimat gefunden hat. Das Diözesanmuseum besitzt eine hervorragende Sammlung von Plastiken und Tafelbildern des 13. bis 18. Jahrhunderts, Messgewändern des 15./16. Jahrhunderts, Kruzifixen und Altargerät des Mittelalters, Werken barocker Gold- und Silberschmiedekunst sowie Zeugnissen der Volksfrömmigkeit. In der Schatzkammer befindet sich das älteste Exponat: das Bursa-Reliquiar von Ennabeuren, ein einzigartiges Zeugnis aus der Zeit der Christianisierung (um 650–700). Herausragend unter den Zeugnissen aus der Zeit der Romanik sind die Bronze-Kruzifixe von Amrichshausen und Wolpertswende.

Sumelocenna-Museum

Eine Dauerausstellung zum Alltagsleben in Sumelocenna, dem römischen Rottenburg – in die Ausgrabungen sind Teile der antiken Stadt integriert. Der beeindruckendste Gebäudeteil ist eine 32 Meter lange Toilettenanlage, deren luxuriöse Ausstattung noch erkennbar ist. Für jeden, der sich über die Hygieneverhältnisse und die großartigen Ingenieurs- und Handwerkerleistungen römischer Zeit informieren will, lohnt sich ein Besuch des Sumelocenna-Museums. Besonders die regelmäßigen Sonderausstellungen, die meist die praktischen Aspekte des damaligen Lebens zeigen, erfreuen sich großer Beliebtheit, genauso wie das alle zwei (ungeraden) Jahre am letzten Wochenende im August stattfindende Römerfest.

Stiftsmuseum

Im gotischen Saal (Obergeschoss) der Ulrichskapelle der ehem. Stiftskirche und heutigen Morizkirche ist das Stiftsmuseum untergebracht. Es beherbergt kirchliche Kunst aus der Zeit des Chorherrenstifts (15. bis 18. Jahrhundert), Holzskulpturen aus der Morizkirche und aus der Altstadtkapelle barocke Sakralgeräte.

Bauwerke

Der Rottenburger Dom St. Martin gilt als Wahrzeichen der Stadt. Die heutige Kirche wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Die Vorgängerkapelle wurde bereits 1318 erwähnt.

Weitere alte Kirchen in Rottenburg sind die zwischen 1300 und 1433 erbaute Stiftskirche St. Moriz, die im 12. Jahrhundert erbaute Kirche St. Johann Baptist (diese Bezeichnung seit 1513), die später mehrfach verändert wurde und heute als Friedhofskirche dient, sowie die im 18. Jahrhundert erbaute Klausenkapelle. Ferner gibt es die 1737 wieder errichtete Antoniuskapelle, die 1682 bis 1695 erneuerte Wallfahrtskirche St. Marien (Weggentalkirche), einen Kranz von anderen Kapellen rund um die Kernstadt sowie die ehemaligen Klosterkirche des Karmeliterklosters aus dem 18. Jahrhundert, die allerdings seit 1817 profaniert ist. Die Evangelische Kirche Rottenburg wurde 1855/56 erbaut.

Sehenswert ist auch die Altstadt mit ihren engen Gassen und mittelalterlichen Türmen. Das Bischöfliche Ordinariat ist im ehemaligen Jesuitenkolleg aus dem 17. Jahrhundert untergebracht. Das durch Glasscheiben zu betrachtende Römerbad zeigt die Ausgrabung einer römischen Therme, über welcher das Eugen-Bolz-Gymnasium errichtet wurde.

Die Weilerburg im Stadtteil Weiler ist der Rest einer Burg aus dem 11. Jahrhundert. Hier befindet sich ein Aussichtsturm aus dem Jahr 1874, der als „Sieges- und Minnesängerdenkmal“ erbaut wurde. Der Ortsteil Eckenweiler verfügt über einen bemerkenswerten Wasserturm.

Zu den Kirchen in den Stadtteilen Rottenburgs siehe den Abschnitt Religionen. Die überregional bekannteste Kirche ist die sogenannte Wurmlinger Kapelle auf dem Kapellenberg. Sie wurde in der Zeit von Papst Leo IX. als Sankt-Remigius-Kapelle erbaut. Sie diente dem Dichter Ludwig Uhland als Vorbild für sein Gedicht Droben stehet die Kapelle (1805), das später vertont wurde und heute als Volkslied bekannt ist.

Puerta Suevica: das über 50 km von bewaldeten Hängen eng begrenzte Neckartal zwischen Sulz und Rottenburg (Neckar-Erlebnis-Tal) öffnet sich Richtung Tübingen.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Rottenburger Fasnet: Wie oben zu lesen, hat die Fasnet einen besonderen Stellenwert in Rottenburg. Der größte Teil der Veranstaltungen findet zwischen dem „schmotzigen Daoschdig“ („schmutziger Donnerstag“) und dem Aschermittwoch an vielen verschiedenen Lokalitäten in Rottenburg statt. Höhepunkte sind unter Anderem der große „Ommzug“ am Mittag des Faschingssonntages, sowie die „Fasnetsverbrennung“ vor dem Rathaus in der Nacht auf den Aschermittwoch.
  • Neckarfest: Dieses Stadtfest, bei dem sich die Vereine Rottenburgs präsentieren, lockt jährlich am letzten Juniwochenende zahlreiche Besucher in die Stadt. Highlights sind unter Anderem der Flohmarkt in der Innenstadt sowie die abendlichen Feuerwerke.
  • ROGATA: Die Gemeinschaft der Rottenburger Wirte lädt jeweils am letzten Wochenende im Juli zu den dreitägigen Rottenburger Gastronomietagen ein.
  • Goldener Oktober: Jeweils am ersten Sonntag im Oktober präsentieren die Ortsteile der Stadt Rottenburg Most aus ihrem Anbaugebiet.
  • Auf dem Nikolausmarkt am Dom, der jeweils am ersten Wochenende im Dezember stattfindet, präsentieren über 100 Aussteller ihre weihnachtlichen Angebote.
  • Mittelalterliches Spectaculum
  • Alle 2 Jahre verwandelt sich der historische Stadtgraben zurück in die Zeit des Mittelalters. Historische Darbietungen für jung und alt, mittelalterliche Markstände, Ritterkämpfe, Gaukler uvm. sorgen für kurzweyl.

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