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Welschbillig ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Trier-Land an. Welschbillig ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort.

Gemeindegliederung

Die Ortsgemeinde Welschbillig am gleichnamigen Bach besteht aus den Ortsteilen Welschbillig (1.802 Einwohner), Hofweiler (123), Ittel (287), Möhn (204) und Träg (145).

Zum Ortsteil Welschbillig gehören auch die Wohnplätze Burgmühle, Helenenberg, Helenenbergermühle, In der Au, Kalkofen, Kostermühle, Kunkelborn, Pelsermühle, Schilzenburg, Schwarzkreuz, Sturmsmühle sowie Windmühle; zum Ortsteil Ittel gehören Auwerbrück, Kyll an der Kyll sowie Wellkyll; zum Ortsteil Möhn gehören die Wohnplätze Auf dem Hoxberg sowie Thussengshof.

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Geschichte

Römische Epoche

Ab der Mitte des 2. Jahrhunderts ist eine römische Villa rustica im Bereich der neugotischen Pfarrkirche St. Peter in Ortszentrum von Welschbillig nachweisbar. An ihrer Stelle entstand im späten 3. Jahrhunderts ein bedeutend größeres herrschaftliches Anwesen, das im 4. Jahrhundert aber nochmals umgebaut worden ist. Diese Villa schloss sich U-förmig an ein 58,3 mal 17,8 Meter großes Prachtbassin an, das von vermutlich 112 Hermen umstellt war. 70 Hermen waren bei der Ausgrabung erhalten und stammen wahrscheinlich aus dem 4. Jahrhundert, ein weiterer, erst 1958 gefunden, konnte nicht sicher zugeordnet werden. Ein Großteil der aufgefundenen Köpfe dieser Hermen, heute im Trierer Landesmuseum, lassen deutlich unterschiedliche Völker, z. B. Römer, Griechen, Kelten und Germanen sowie Götter erkennen. Es wird vermutet, dass dieses einmalige Wasserbecken zu einem Palast des in Trier (Augusta Treverorum) residierenden Kaisers oder zumindest eines Verwalters des 220 Quadratkilometer großen Langmauerbezirks gehörte, in dessen südwestlichem Bereich die Villa lag. Erst beim Bau der neugotischen Pfarrkirche konnte fast die gesamte Anlage, die einen guten Teil des Ortes einnahm, freigelegt und dokumentiert werden.

Ob es nach dem Zusammenbruch der römischen Herrschaft eine Siedlungskontinuität bis ins frühe Mittelalter gegeben hat, ist noch nicht ergründet. Der Zusatz „Welsch“ könnte jedoch darauf hinweisen, dass es hier noch lange nach dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches eine romanisierte Bevölkerung gegeben haben kann.

Vorkarolingische und frühmittelalterliche Zeit

634 wird Welschbillig, sowie die Orte Newel, Sülm und Röhl mit ihren Kirchen und Zugehörungen von König Dagobert I. (Trier-Aufenthalt: 624 bis 625) der Kirche des heiligen Paulinus (Paulinstift Trier) geschenkt. Zu dieser Zeit war Modoald Bischof von Trier. 981 wird diese Schenkung in einer Urkunde des Erzbischofs Egbert von Trier erwähnt. Welschbillig wird in der genannten Urkunde erstmals unter dem Namen Billike genannt.

Mittelalter

Um die Mitte des 13. Jahrhunderts bauten die Trierer Kurfürsten eine Befestigung aus dem 12. Jahrhundert, welche im Bereich der ehemaligen römischen Prachtvilla stand, zu einer Wasserburg mit vier Ecktürmen aus. Sie darf als Keimzelle für den weiteren Ortsausbau angesehen werden.

1291 verlieh König Rudolf von Habsburg (1218 bis 1291) Welschbillig zusammen mit Bernkastel, Mayen, Montabaur, Saarburg die Stadtrechte. Aus diesem Anlass wurde die vorhandene Wasserburg zu einer kurtrierischen Landesfestung ausgebaut. Noch heute bestimmt die hochaufragende Ruine des damaligen Torbaus neben erhaltenden Teilen des Burggrabens mit innerer und äußerer Umfassungsmauer sowie an der Nordwestecke ein Dreiviertelturm das Erscheinungsbild des Ortsmittelpunkts. Von der ehemals 1,5 km langen Stadtmauer; die spätestens kurz nach der Stadtrechtverleihung errichtet wurde, sind ebenso noch Reste erhalten, wie von zwei Stadttoren.

Welschbillig war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Sitz eines kurtrierischen Amtes.[

Frühneuzeit

Am 28. Dezember 1601 eroberte der Herzog von Luxemburg im Verlauf einer Fehde zwischen dem Kurfürsten von Trier und dem Kloster Sankt Maximin als Verbündeter des Abtes die Städte Welschbillig und Ehrang durch Überrumpelung und brandschatzte ihre Bewohner. Später, auf ihrem Eroberungsfeldzug durch das Trierer Land zerstörte die französische Besatzungsmacht 1673/74 die Welschbilliger Landesfestung.

Auf dem Grund des im ehemaligen Nordflügel der Festung vermuteten Burghauses entstand zu Beginn des 18. Jahrhunderts das kurfürstliche Amtshaus. Es gilt als frühes Beispiel barocken kurfürstlichen Landbauwesens und wird heute als Pfarrhaus genutzt. Noch heute ist über dem Eingang das Wappen des Erzbischofs Karl Josef von Lothringen zu sehen. Das Pfarrhaus wurde zeitgleich mit der Pfarrkirche St. Peter in den 1970er-Jahren aufwendig restauriert.

Bedeutend ist auch der im Burghof stehende, ebenfalls im 18. Jahrhundert errichtete Brunnen aus Rotsandstein.

Frühneuzeit

Auf dem südlichen Flügel der ehemaligen Landesfestung, direkt neben der Ruine des zugehörigen Torbaus, steht die von 1888 bis 1890 von Dombaumeister Reinhold Wirtz aus Trier erbaute katholische Pfarrkirche St. Peter. Die Basilika aus gelbem Sandstein ist ein ausgezeichnetes Zeugnis neugotischen Bauens. Die mit der Architektur eine Einheit bildende historische Ausstattung hat sich zum größten Teil erhalten. Auffällig sind nur die hochwertigen bunten Fenstergläser neueren Datums. Sie wurden nach dem Krieg u.a. vom damaligen Amtsbürgermeister gestiftet. Der ganze Bau ist 1976 restauriert worden.

Am 31. Dezember 1975 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Hofweiler, Ittel und Möhn eingemeindet.

Vereine

  • Der SV Welschbillig ist ein Breitensportverein mit Abteilungen für Fußball, Tennis, Laufen, Turnen und weitere Sportarten.
  • Der Musikverein Lyra Welschbillig e.V. feierte 2006 sein hundertjähriges Bestehen.
  • Die SSG Welschbillig 1978 e.V; der Sportschützenverein mit Schießstand in Kordel
  • Badminton Club Welschbillig e.V., gegründet 1974. Ritterorden Welschpilliche e.V., Mittelalterverein
  • Der Angelsportverein Welschbillig 1975 e.V.

Sehenswürdigkeiten

  • Sehenswert ist die Ruine der Wasserburg von Welschbillig im Zentrum des Ortes, siehe Burg Welschbillig
  • Das Kurfürstliche Amtshaus und heutige Pfarrhaus wurde anfangs des 18. Jahrhunderts auf der Nordseite des Burghofes errichtet.
  • Der Hermenbrunnen als Denkmal für die einstige römische Prachtvilla und den Ursprung des Ortes wurde 1994 eingeweiht und zeigt einige ausgewählte Kopien der hier gefundenen spätantiken Hermenköpfe.
  • Die neugotische Kirche St. Peter wurde 1888–1890 von Dombaumeister Rheinhold Wirtz, Trier, erbaut. Sie steht auf dem Gelände der ehemaligen Burg und wurde 1976 restauriert.
  • Die Kirche auf dem Helenenberg mit barockem Schiff und spätgotischem Kirchenbau wurde im 19. und 20. Jahrhundert mehrfach umgebaut und erweitert.

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Das Foto basiert auf dem Bild "Tor der Burg und Pfarrkirche St. Peter" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter den Creative Commons-Lizenzen Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert, 2.5 generisch, 2.0 generisch und 1.0 generisch lizenziert. Der Urheber des Bildes ist Berthold Werner.