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Hermeskeil ist eine Stadt im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde, der sie auch angehört. Hermeskeil ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und gemäß Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen.

Geographie

Die Stadt liegt im Schwarzwälder Hochwald im Südwesten des Hunsrücks. Die Gemarkung erstreckt sich in 500 bis 600 Metern Höhe in einer Mulde des Hochwalds, die den geographischen Mittelpunkt des Naturparks Saar-Hunsrück bildet.

Stadtteile sind Abtei, Höfchen und Lascheiderhof sowie Blasiusmühle, Industrie- und Gewerbepark Grafenwald, Gewerbegebiet Adrian, Katzenmühle, Lascheider Neuhaus, Laurentiushof, Markushof, Nickelsmühle, Römerhof, Rückersbergerhof, Vor Buchenwald, Wendelshof, Gewerbegebiet Raiffeisenstraße und Industrie- und Gewerbegebiet Dörrenbach.

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Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 1079 mm. Die Niederschläge sind hoch. Sie liegen im oberen Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 88 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Dezember. Im Dezember fallen 1,6 mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge variieren stark. An 69 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geschichte

Archäologische Funde in der Gegend von Hermeskeil verweisen auf vorchristliche Siedlungen, wie keltische Gräberfelder, keltische Wege und römische Straßen, an denen Gutshöfe lagen.

2012 konnten Archäologen der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz nahe Hermeskeil das bis zu diesem Zeitpunkt älteste römische Militärlager in Deutschland nachweisen. Das zwischen 2010 und 2012 ergrabene Militärlager soll am Ende des Gallischen Krieges zwischen 53 und 51 v. Chr. von den Truppen Julius Cäsars errichtet worden sein. Die knapp 26 Hektar große Anlage mit Befestigungswall bot Platz für 5.000 bis 10.000 Soldaten

Eine erste schriftliche Erwähnung des Ortes könnte in dem 634 entstandenen Testament des Adalgisel Grimo vorliegen, in dem ein Ort Callido genannt wird, wobei allerdings unsicher bleibt, ob damit Kell, Niederkell oder Hermeskeil gemeint ist. Die erste zweifelsfreie Nennung von Hermeskeil entstammt dem Jahr 1220, wo der Name als Hermannis Kellede überliefert ist.

Nach dem Feuerbuch des Amtes Grimburg aus dem Jahr 1563 war der Trierer Kurfürst Hauptgrundeigentümer und Gerichtsherr. Verwaltungsmäßig gehörte Hermeskeil zum Hochgericht Reinsfeld. 1625 bestanden in Hermeskeil 35 Haushaltungen (Herdstellen). Bedingt durch den Dreißigjährigen Krieg kam es zu Brandschatzungen und Plünderungen, sodass 1651 nur noch vier Hausstellen bestanden. Ab dem 18. Jahrhundert entwickelte sich Hermeskeil erneut und war 1787 mit 471 Personen der größte Ort im Amt Grimburg.

In der Franzosenzeit war Hermeskeil chef-lieu des gleichnamigen Kantons und gehörte zum Arrondissement Birkenfeld im Saardepartement. Nach kurzfristiger österreichisch-bayerischer Verwaltung (1814) und preußischer Besitznahme (1815) wurde Hermeskeil in den 1816 gebildeten Landkreis Trier eingegliedert und Sitz einer Bürgermeisterei, deren Verwaltungsbezirk etwa die Ausdehnung der heutigen Verbandsgemeinde hatte. 1858 erhielt Hermeskeil Marktrechte. 1931 wurden die Ortsteile Abtei und Höfchen eingemeindet.

In Hermeskeil bestand seit den Zuzügen im 19. Jahrhundert neben der katholischen Pfarrei eine kleine evangelische Gemeinde mit einer 1852–1853 erbauten Kirche und eine jüdische Gemeinde. Die Synagoge wurde während der Novemberpogrome 1938 geschändet und 1945 zerstört.

Seit ca. 1965 gab es in Hermeskeil auch eine Bundeswehr-Kaserne ("Hochwald-Kaserne") mit ca. 1400 Soldaten, die noch zw. 1993 und 1996 umfangreich saniert, aber dann 2006/2007 aufgelassen wurde und bis heute leersteht; auch der benachbarte ehemalige Truppenübungsplatz an der B52 zwischen Hermeskeil und Trier ist bis heute ungenutzt. Ein auf dem Kasernengelände ursprünglich geplantes Tourismusprojekt "Dorf Hochwald" konnte aufgrund der Insolvenz des ursprünglichen Investors nicht realisiert werden.

Am 4. Juli 1970 wurde Hermeskeil zur Stadt erhoben.

Religion

  • Evangelische Kirchengemeinde Hermeskeil-Züsch
  • Katholische Kirchengemeinde St. Martin im Dekanat Hermeskeil-Waldrach
  • Freie Christengemeinde Hermeskeil
  • Franziskanerkloster
  • Zeugen Jehovas, Versammlung Hermeskeil

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: "Unter silbernem Schildhaupt mit rotem Balkenkreuz gespalten. Vorn in Silber ein blauer Keil, darin ein gestürztes silbernes Schwert mit goldenem Griff und Parierstange. Hinten in Silber mit blauem Bord eine rote Lilie mit blauem Bund."

Das rote Kreuz entstammt dem Wappen von Kurtrier, dem ehemaligen Landesherren. Das Schwert erinnert an St. Martin, den Patron der Pfarrkirche. Der Keil verweist redend auf den Ortsnamen und die Lilie erinnert an die Abtei Tholey, die Kollator der Pfarrkirche war.

Städtepartnerschaften

Hermeskeil pflegt seit 1975 eine Partnerschaft mit Saint-Fargeau im französischen Burgund und seit 2002 mit Hel in Polen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Flugausstellung Hermeskeil, größte private Flugausstellung Europas (L.+P. Junior)
  • Privates Dampflok-Museum Hermeskeil im ehemaligen Bahnbetriebswerk
  • Rheinland-Pfälzisches Feuerwehrmuseum Hermeskeil
  • Hochwaldmuseum Hermeskeil

Freizeit

Freizeithallenbad, Freibad, Turn- und Sporthallen, Sportplätze, Squash- und Tennishalle, Tennisplätze, Fitnesszentren in Hermeskeil und Höfchen, Hotels, Ferienwohnungen, Jugendherberge, Pfadfinderhütte, Musikverein.

Hermeskeil liegt am Hunsrück-Radweg (Saarburg - Bacharach), am Ruwer-Hochwald-Radweg (Hermeskeil - Trier-Ruwer) sowie am Primstal-Radweg (Hermeskeil - Nonnweiler).

Wirtschaft und Infrastruktur

Metallverarbeitende Industrie (Werk der SIEGENIA-AUBI KG, Hersteller von Fensterbeschlägen). Hermeskeil ist Geschäftsstelle der Volksbank Hochwald-Saarburg eG.

Verkehr

Westlich von Hermeskeil verläuft die Bundesautobahn 1.

Der Bahnhof Hermeskeil liegt an den eingleisigen Nebenbahnen

  • Hochwaldbahn: Trier–Hermeskeil–Türkismühle (Trier–Hermeskeil auch Ruwertalbahn genannt; Trier–Hermeskeil abgebaut; Abschnitt Nonnweiler–Türkismühle von 1911-1945 zweigleisig)
  • Hunsrückbahn: Langenlonsheim–Simmern–Morbach–Hermeskeil (sie wird heute zur Unterscheidung von der Strecke Boppard–Emmelshausen (–Simmern) teilweise als Hunsrückquerbahn bezeichnet).

Ebenfalls zu den Eisenbahnen im Hochwald zählt die Strecke Nonnweiler–Wadern (–Wemmetsweiler), welche ursprünglich als Fortsetzung der Strecke Trier–Hermeskeil genehmigt worden war. Es wurde dann aber die Strecke Trier–Türkismühle durchgehend kilometriert. Der Abschnitt Nonnweiler–Wadern wurde schon 1968 stillgelegt und der Abschnitt Mariahütte–Wadern zurückgebaut. Ebenfalls zurückgebaut wurde die Verbindungskurve Mariahütte–Otzenhausen.

Von Hermeskeil verkehren stündlich (am Wochenende 2-stündlich) Busse der Linie R200 nach Trier und nach Türkismühle.

Örtliche Einrichtungen

Rathaus der Verbandsgemeinde, u. a. mit Standesamt, Stadtbücherei, KFZ-Zulassungsstelle und Tourist-Information, TÜV-Niederlassung, Amtsgericht Hermeskeil, Notariat, Polizeiinspektion, Agentur für Arbeit, Forstamt mit forsttechnischem Stützpunkt, Holz-Markt-Service der Forstdirektion Trier, Informationszentrum des Naturparks Saar-Hunsrück Rheinland-Pfalz e. V. und Straßenmeisterei.

Soziale Versorgung und Sicherheit

St. Josef-Krankenhaus, Hochwald-Altenzentrum St. Klara, DRK-Sozialstation, Freiwillige Feuerwehr, AWO-Sozialzentrum, ambulante Dienste und Technisches Hilfswerk.

Bildung

Die Rektor-Bach-Hauptschule und die Erich Kästner Realschule bilden seit dem Schuljahr 2010/11 die Integrierte Gesamtschule Hermeskeil.

Weitere Einrichtungen sind Kindergarten Rosa Flesch, KiGa Adolf-Kolping, KiGa Villa Kunterbunt, Grundschule, Gymnasium Hermeskeil (in 2013 einhundertjähriges Bestehen), Geschwister-Scholl-Schule - Berufsbildende Schule, Erwachsenenbildungseinrichtungen, Kreismusikschule.


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