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Hauenstein, im örtlichen Dialekt "Hääschde" genannt, ist eine Ortsgemeinde im Osten des rheinland-pfälzischen Landkreises Südwestpfalz. In dem als "Schuhdorf" bekannten Luftkurort hat auch die gleichnamige Verbandsgemeinde ihren Verwaltungssitz.

Geographie

Die Gemeinde liegt im südlichen Pfälzerwald, dem deutschen Teil des Wasgaus, der zum Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen gehört. Durch den Ort fließt etwa von Süd nach Nord die Queich, die sich weiter abwärts zu einem der Hauptabflusssysteme der Pfalz entwickelt und in den Rhein mündet.

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Geschichte

Chronik

Das Klima besitzt angesichts der etwas größeren Höhe zwar nicht die Mildheit der Rheinebene, zeichnet sich aber dank der im Norden querliegenden Berge der Frankenweide durch sehr gemäßigte Winter aus. Der umgebende Wald sorgt für ausreichende Niederschläge, welche die Sommer ausgeglichen gestalten und im Herbst zu hohen Erträgen bei Esskastanien und Speisepilzen führen.

Erstmals erwähnt wird Hauenstein im Jahr 1345 in einer Urkunde zur pfälzischen Kirchengeschichte. Bekannt wurde das Dorf durch die Schuhfertigung, die vom ausgehenden 19. Jahrhundert an das Leben der Menschen in Hauenstein bestimmte.

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Nach dem Vorbild des 20 km entfernten Pirmasens (1857) wurde 1886 die erste Schuhfabrik eröffnet; Gründer waren die Brüder Carl-August und Anton Seibel. Schon 1890 machte Anton Seibel sich mit einer zweiten Fabrik selbstständig. Zahlreiche weitere Unternehmer folgten. Bis 1914 entstanden 14 Schuhfabriken, die damals 1140 Menschen beschäftigten. Die Einwohnerzahl erhöhte sich von 673 im Jahre 1886 auf 4406 im Jahre 1961, als es sogar 36 Fabriken gab. Dann war der Boom zu Ende, und die Einwohnerzahl ging leicht zurück. Bis heute überdauert hat nur eine einzige Schuhfabrik.

Religionen

2007 waren 76,2 Prozent der Einwohner katholisch und 12 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.

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Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: "In geteiltem Schild oben in Rot ein silberbewehrter und -bezungter silberner Adler, unten von Blau, darin ein schwebendes gleichschenkliges silbernes Kreuz, und Gold geteilt".

Es wurde 1964 vom Mainzer Innenministerium genehmigt.

Gemeindepartnerschaften

Offizielle Partnerschaften pflegt die Gemeinde mit Chauffailles (Kanton Chauffailles, Burgund, Frankreich) seit 1965 sowie mit Csenger (Kleingebiet Csenger, Ungarn). Inoffizielle Verbindungen bestehen mit Steinegg (Südtirol, Italien), Saint-André-de-la-Marche (Maine-et-Loire, Frankreich), La Walck (Unterelsass, Frankreich) und San Marco di Pascoli (Italien).

Das Foto basiert auf dem Bild "Schusterdenkmal Hauenstein" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Der Urheber des Bildes ist Elvis.
Deutsches Schuhmuseum,
Urheber: Elvis

 

Sakralgebäude

Angesichts der Verteilung der beiden großen christlichen Konfessionen überwiegen die katholischen Sakralgebäude:

  • Die Kirche St. Bartholomäus wurde 1787/88 errichtet und bewahrt Bilder und Heiligenfiguren, die noch aus dem Mittelalter stammen.
  • Die Pfarrkirche Christ-König wurde 1933 unter dem Architekten Albert Boßlet erbaut.
  • Die Kapelle St. Katharina im spätgotischen Stil stammt aus dem Jahre 1512.
  • Die Friedenskirche Maria – Königin des Friedens wurde 1972 geweiht.
  • Das Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen wurde 1958 eröffnet.

Einziges evangelisches Gotteshaus ist die Dreifaltigkeitskirche.

Industriedenkmäler

Das Schusterdenkmal weist auf das Schusterhandwerk als Grundlage der Hauensteiner Schuhmanufakturen hin.

Das Deutsche Schuhmuseum wurde 1996 eröffnet. Es behandelt das Thema Schuhe auch allgemein und zeigt u. a. die größten Lederschuhe der Welt (Größe 248) und den größten Schuh der Welt (Größe 1.041).

In der Gläsernen Schuhfabrik findet eine Schauproduktion statt, an der sich die Besucher beteiligen können.

Kulinarische Spezialitäten

Im Herbst wirbt die örtliche Gastronomie mit pfälzischen Edelkastanien- und Wildgerichten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Schuhindustrie
Die letzte Schuhfabrik Hauensteins heißt nach Josef Seibel, dem Enkel des ersten Firmengründers Carl-August, und wird vom Urenkel geleitet, der gleichfalls Carl-August Seibel heißt. Sie ist mittlerweile ein multinationales Unternehmen mit 2500 Werksangehörigen an fünf Produktionsstätten in Europa. Die Gesamtproduktion von über zwei Millionen Schuhen wird in mehr als 40 Länder vertrieben. Andere Schuhfabriken mussten rezessionsbedingt ihre Produktion einstellen. Viele verlegten sich auf den Schuhhandel. An den ca. 40 verkaufsoffenen Sonntagen von März bis Oktober laden gut ein Dutzend Geschäfte mit mehr als einer halben Million Paar Schuhe die Interessenten zur Anprobe.

Tourismus
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts begann der Tourismus, die Schuhindustrie als Hauptwirtschaftszweig der Gemeinde abzulösen. So ist der Luftkurort Hauenstein inzwischen zur klassischen Freizeitregion geworden, die sowohl für aktive als auch lediglich Erholung suchende Urlauber vielfältige Angebote bereithält. Neben der Natur im Pfälzerwald bieten Ort und Umgebung ein dichtes Netz von Erholungsmöglichkeiten mit Privat- und Hotelzimmern, Ferienwohnungen und regionaler Gastronomie.

Bekannte Ausflugsziele sind:

  • Der Felsen, die nördliche Ortseinfahrt durch den großen Felsdurchbruch
  • Aussichtspunkt Kreuzfelsen
  • Fünf Hauensteiner Schuhwanderwege vom Ort in die umgebenden Wälder und zahlreiche weitere Wanderwege zu den Hütten im Pfälzerwald, vor allem der Hauensteiner Höhenweg und der Zwicktritschenweg
  • Verschiedene Kletterfelsen, darunter der Burghalder und der Backelstein mit Resten mittelalterlicher Wehranlagen

Verkehr

Hauenstein wird durch die Bundesstraße 10 (Pirmasens–Landau) erschlossen, die knapp nördlich des Ortes vorbeiführt. Parallel zur B 10 verläuft die Queichtalstrecke der Deutschen Bahn, die auch den Bahnhof Hauenstein und Hauenstein-Mitte bedient.

Bildung

Die Marienschule als Grundschule sowie die Wasgauschule als Realschule plus, die Hauptschul- oder Realschulabschluss anbietet, decken die Grundversorgung ab. Die nächsten Gymnasien befinden sich in Annweiler und Dahn.
Zwei katholische Kindertagesstätten (St. Elisabeth und St. Hedwig, letztere als Bewegungskindergarten) ermöglichen die vorschulische Erziehung.

Sportvereine sind:

  • SC 1919 Hauenstein
  • TV Hauenstein
  • TTC Hauenstein
  • DLRG Hauenstein
  • TC Blau-Weiß Hauenstein
  • Schachklub 1972 Hauenstein
  • Schützenverein

Weitere Vereine haben vor allem die Geselligkeit zum Ziel:

  • Boule-Freunde
  • DPSG Hauenstein
  • Musikverein Hauenstein
  • Angelsportverein Hauenstein
  • Imkerverein
  • Obst- und Gartenbauverein
  • Pfälzerwald-Verein
  • Hääschdner Kubb-Club
  • THW Hauenstein
  • Freiwillige Feuerwehr Hauenstein
  • Teckelklub Wasgau
  • Jugendgeselligkeitsclub (JGC) Hauenstein

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Maibaumstellen (alljährlich, 30.April, veranstaltet vom JGC Hauenstein)
  • Frühlingsfest (alljährlich 2. Woche im Mai)
  • Waldfest (alljährlich an Fronleichnam, veranstaltet und begleitet vom Musikverein)
  • Kräuterwoche mit Kräutermarkt (Frühsommer)
  • Schuhmachermarkt (alle drei Jahre im Sommer)
  • Hauensteiner Kerwe (1. Wochenende im September)
  • Hääschdner Keschdemarkt (Hauensteiner Kastanienmarkt, Herbst)
  • Bademanteltour (alljährlich, Eröffnung der Faschingskampagne, veranstaltet von der DPSG Hauenstein)
  • Deutsch-Französischer Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt (seit 1980, 1. und 2. Adventswochenende)

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hauenstein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Das Foto basiert auf dem Bild "Deutsches Schuhmuseum" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Der Urheberrechtsinhaber dieses Werkes, veröffentlicht es als gemeinfrei. Dies gilt weltweit. Der Urheber des Bildes ist Johannes Fasolt.

Das Foto basiert auf dem Bild "Schusterdenkmal Hauenstein" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Der Urheber des Bildes ist Elvis.