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Mainhardt, von den Einheimischen als ausgesprochen, also etwa wie Moard, ist eine Gemeinde im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg.

Die Gemeinde wurde im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt und hat rund 5.700 Einwohner (Stand 2009). Durch sie läuft der Obergermanisch-Raetische Limes, der seit 2005 auf der Welterbeliste der UNESCO steht. Der Ort trägt das Prädikat Luftkurort.

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Mainhardt liegt im Naturraum Schwäbisch-Fränkische Waldberge im Mainhardter Wald, etwa 14 km von der Kreisstadt Schwäbisch Hall im Ostnordosten entfernt und etwa 26 km von Heilbronn im Westnordwesten (jeweils Luftlinie).

Die Bundesstraße 14 von Schwäbisch Hall in Richtung Sulzbach an der Murr und Stuttgart berührt den Ort im Süden, von ihr zweigt wenig danach die Bundesstraße 39 in Richtung Löwenstein und Heilbronn ab.

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Das Dorf Mainhardt liegt in einer Rodungsinsel auf dem Nordausläufer einer etwa 3 km breiten Hochebene zwischen den Tälern von Brettach im Norden und Rot im Süden.

Die Brettach entspringt etwa 3 km nordöstlich des Dorfes, nähert sich in einem Südbogen dem Dorfrand bis auf etwa 200 m – ihr immer steiler werdendes Kerbtal hat hier gegenüber der Hochebene schon über 90 m Tiefe – und kehrt sich dann nach Nordwesten.

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Der Dorfkern zieht sich den flacheren oberen Teil des Anstiegs vom Tal herauf bis zur Hochebene, eingerahmt von den steilen Tälern sehr kurzer Bäche zur Brettach. Die Rot fließt etwa 2 km südlich des Ortes von Westen nach Osten, ihr Taleinschnitt ist merklich geringer.

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In der Flur der Rodungsinsel um das Dorf Mainhardt selbst befinden sich, meist unverbunden, weitere kleine Siedlungsstellen. Die Besiedlung auf dem restlichen Gemeindegebiet, das recht stark bewaldet ist, zerstreut sich über mehrere Flurinseln in viele Einzelgehöfte und Weiler. Leidlich große Ansiedlungen sind darunter nur Bubenorbis im Osten, Lachweiler und Ziegelbronn im Nordosten, Geißelhardt und Gailsbach im Norden, Ammertsweiler im Nordwesten und Hütten im Südosten.

Gemeindegliederung

Neben dem namengebenden Mainhardt gehören die früher selbständigen Gemeinden Ammertsweiler, Bubenorbis, Geißelhardt und Hütten mit insgesamt 50 Dörfern, Weilern, Höfen und Häusern zur Gemeinde.

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Zur ehemaligen Gemeinde Ammertsweiler gehören das Dorf Ammertsweiler, die Weiler Eulhof, Gögelhof, Klingenhof und die Höfe Laukenmühle und Schollenhof.

Zur ehemaligen Gemeinde Bubenorbis gehören das Dorf Bubenorbis, die Weiler Maibach, Riegenhof, Stock und Ziegelbronn und zwei Wohnplätze des Namens Aschenhütte sowie die abgegangene Ortschaft Herzogenmulen.

Zur ehemaligen Gemeinde Geißelhardt gehören das Dorf Geißelhardt, die Weiler Dürrnast, Frohnfalls, Haubühl, Lachweiler, Neuwirtshaus, Rappenhof, Schönhardt, Steinbrück, Storchsnest und Streithag, die Höfe Hausenbühl, Hegenhof und Klingenhöfle und die Wohnplätze Hegenhäule und Steinhof sowie die abgegangenen Ortschaften Drohenberg, Veitlenshof und Waldbruderhaus.

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Bis Zur Gemeindereform gehörten noch der Weiler Schuppach und der Hof Heimaten, beide im Oberen Ohrntal, zur Altgemeinde Geißelhardt. Diese wurden 1973 auf Wunsch der Bewohner der Ortschaft Untersteinbach zugeordnet und damit in die Gemeinde Pfedelbach eingegliedert.

Zur ehemaligen Gemeinde Hütten gehören das Dorf Hütten, die Weiler Bäumlesfeld und Württemberger Hof und die Höfe Scherbenmühle, Traubenmühle und Zimmerhaus sowie die abgegangenen Ortschaften Hankertsmühle und Pumphof.

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Zur Gemeinde Mainhardt im Gebietsstand vom 30. Juni 1971 gehören die Dörfer Mainhardt, Gailsbach mit Seehäuser, Hohenstraßen, die Weiler Baad, Dennhof, Hohenegarten, Mönchsberg und Rösersmühle, die Gemeindeteile Neuwirtshaus und Waspenhof, die Höfe Hammerschmiede, Mittelmühle, Neusägmühle, Nüßlenshof und Vordermühle sowie die abgegangene Ortschaft Löffelgrube.

Nachbarstädte und -gemeinden Mainhardts sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordosten): Michelfeld, Schwäbisch Hall, Oberrot (alle drei Landkreis Schwäbisch Hall), Großerlach (Rems-Murr-Kreis), Wüstenrot (Landkreis Heilbronn), Bretzfeld und Pfedelbach (beide Hohenlohekreis).

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Im Jahr 150 nach Christus wurde die Grenze des römischen Weltreichs gegen die germanischen Gebiete ein letztes Mal weiter nach Osten vorgeschoben, vom Neckar-Odenwald-Limes auf die Linie des Obergermanischen Limes. Im Zuge dieser Grenzanlage errichteten die römischen Legionäre auf dem Gelände des heutigen Mainhardter Schulzentrums rund 320 Meter westlich des Limes ein Steinkastell von 177 Metern Länge und 142 Metern Breite, von dem der südwestliche Eckbereich mit Turmstumpf freigelegt und konserviert ist.

Direkt am Limes befand sich das 540 m² große Kleinkastell Mainhardt-Ost. Den Kastellmauern war ein 2 m breiter Wehrgraben vorgelagert. In Richtung Limes befand sich ein knapp 3 m breites Tor. Spuren des Kastelldorfs wurden südwestlich des Kastells entdeckt. Die Mainhardter Benefiziarierstation war von untergeordneter Bedeutung.

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Am nördlichen Ufer der Rot, etwa 50 m vom Limes entfernt, befand sich das Kleinkastell Hankertsmühle. Mit 17 m × 19 m Seitenlänge und einer Grundfläche von 300 m² gehört es zu den kleinsten Kastellen. Das an der Ostseite gelegene, 1,52 m breite Tor war von Torwangen eingefasst und zum Limes hin gerichtet.

Als erste Besatzung des Mainhardter Kastells ist die "1. teilberittene asturische Kohorte" (Cohors I Asturum equitata) überliefert, die zuvor am Neckar im Kastell Walheim stationiert war. Später wurde sie, vermutlich unter Kaiser Septimius Severus (146–211), nach Britannien verlegt und durch eine Einheit mit nicht überliefertem Namen ersetzt.

Ausgrabungen ergaben, dass sich in der Nähe des Kastells ein Lagerdorf und eine Kultstätte zu Ehren des Jupiters befanden.

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Im Jahre 260 nach Christus wichen die Römer zurück und gaben den Limes als Grenzlinie auf. In der Folgezeit verfielen das Kastell und Teile des Limes bzw. sie wurden, insbesondere seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, überbaut. In den Wäldern und Fluren um Mainhardt sind jedoch Graben und Wall auf weiten Strecken zu erkennen, ihr Verlauf ist recht gut nachzuvollziehen.

Die erste urkundliche Erwähnung von Mainhardt datiert auf das Jahr 1027. In einer Schenkungsurkunde die am 16. Juli in Ulm ausgestellt wurde, übereignete Kaiser Konrad II. dem Bischof von Würzburg ein großes Waldgebiet im Bereich des Klosters Murrhardt. Es reichte im Norden bis zu einem Weg, der damals durch Mainhardt führte.

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In der Zeit der Staufer-Kaiser wurde die Burg Gleichen erbaut, vermutlich als Reichsburg, und die Herrschaft Gleichen entstand. Zu dieser Landesherrschaft gehörte unter anderen auch der Ort Mainhardt. In späterer Zeit gelangten Teile von ihr, darunter der Ort Mainhardt, als Allod (Eigengut) an die Schenken von Limpurg. Im Jahre 1274 übereignete Schenk Walther die "Villa Meinhart" an König Rudolf von Habsburg. Dieser gab diesen Besitz einem Ministerialen zum Lehen.

Am Anfang des 14. Jahrhunderts geriet die Herrschaft Gleichen und mit ihr Mainhardt in den Besitz der Grafen von Löwenstein. Wegen Verschuldung und anderer finanzieller Probleme verpfändeten sie Mainhardt mehrfach an andere Adelsgeschlechter. Im Jahre 1416 kaufte Graf Albrecht von Hohenlohe die Herrschaft Gleichen mitsamt Mainhardt, das fortan bis zum Jahre 1806 (Mediatisierung der Fürstenhäuser und Übergang an Württemberg) im Besitz des Fürstenhauses Hohenlohe-Bartenstein verblieb.

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Um 1750 rebellierten die Mainhardter Bewohner gegen ihren Landesherren, den Fürsten zu Hohenlohe-Bartenstein. Sie verweigerten ihm jegliche Steuerzahlung und Naturalabgabe. In ihrem Zorn über die ihrer Meinung nach unerträglichen Forderungen des Fürsten strengten sie sogar einen Prozess beim höchsten Gericht des damaligen deutschen Reiches in Wien an, dem Reichshofrat. Zehn Jahre lang währte der Machtkampf zwischen den Mainhardtern und ihrem Landesherren. Am Ende entschied der Kaiser zugunsten des Fürsten. Die Folge davon waren hochverschuldete und dadurch bettelarme Untertanen.

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Vier Jahre nach der Niederschlagung dieser Mainhardter Rebellion machten dann die Räuber vom Mainhardter Wald unter dem Räuberhauptmann Heinrich Weiß die Region durch Raub und Plünderung auf den durch den Wald führenden Fernhandelsstraßen unsicher.

Während der französischen Besatzungszeit unter Napoleon erlebte Süddeutschland eine einschneidende Gebietsreform (Säkularisation und Mediatisierung 1803 bis 1810), bei der die Besitzungen der Hohenloher Fürstenhäuser 1806 dem Königreich Württemberg einverleibt wurden.

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Danach gehörte Mainhardt anfangs zum Oberamt Neuenstein, ab 1810 zum Oberamt Öhringen, ab 1813 dann zum Oberamt Weinsberg, bei dem es bis zum Jahre 1926 verblieb. Mit dessen Auflösung wurde Mainhardt dem Oberamt Hall zugeschlagen, aus dem später der Landkreis Schwäbisch Hall hervorging.

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Bei der Gemeindereform in Baden-Württemberg in den Jahren 1971 bis 1974 verloren im Mainhardter Wald Ammertsweiler, Bubenorbis, Geißelhardt und Hütten ihre Selbständigkeit und wurden nach Mainhardt eingemeindet, das heute auch Sitz der Gemeindeverwaltung ist. Der Anschluss Ammertsweilers wurde am 1. Juli 1971 vollzogen, der von Geißelhardt und Bubenorbis am 1. Januar 1972, der von Hütten am 1. Januar 1974.

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Die heutigen Teilorte der Gemeinde Mainhardt gehörten von 1813 bis 1926 bzw. 1935 verschiedenen Oberämtern an: Mainhardt und Ammertsweiler dem Oberamt Weinsberg, Bubenorbis dem Oberamt Hall, Geißelhardt dem Oberamt Öhringen und Hütten dem Oberamt Gaildorf.

Wappen

Die Blasonierung des Mainhardter Wappens lautet: "In gespaltenem Schild vorne in Schwarz ein goldener Löwe, hinten in Gold auf grünem Boden eine natürliche Birke." Die Flagge der Gemeinde ist Grün-Gelb.

Die Gemeinde Mainhardt nahm 1927 ein Wappen an, das in gespaltenem Schild vorne in Schwarz einen hersehenden silbernen Löwen zeigte, der in der linken Pranke ein silbernes Schildchen hielt, darin zwei schreitende, hersehende schwarze Löwen übereinander, und hinten in Gold auf grünem Dreiberg einen grünen Baum. Der Löwe hielt das Stammwappen der Hohenloher und erinnerte an deren Herrschaft über den Ort von 1416 bis ins 19. Jahrhundert, der Baum bezog sich auf den Namensbestandteil -hardt ("Weidewald"). Das Wappen wurde 1957 vereinfacht und vom baden-württembergischen Innenministerium bestätigt. Die Flagge wurde der Gemeinde am 17. März 1980 vom Landratsamt des Landkreises Schwäbisch Hall verliehen.

Sehenswürdigkeiten

In Mainhardt steht das "Schlössle", ein kleines Jagdschloss, zu dem auch eine Kapelle gehörte, die die katholischen Landesherren als Gotteshaus für sich und ihre katholischen Höflinge errichteten. Heute beherbergt dieses Gebäude das örtliche Römer-Museum. Bis zum Neubau eines eigenen Kirchengebäudes für die durch Zuzug stark angewachsene katholische Kirchengemeinde in den 1960er Jahren wurden in dem Gebäude noch Gottesdienste abgehalten.

Das Gemeindegebiet wird vom oft deutlich erkennbaren Limes, durchzogen, dem ein ausgeschilderter Wanderweg folgt. Etwas westlich des Weilers Seehäuser wurde beim ehemaligen Café Römergraben an der dort noch sehr gut erkennbaren Limes-Trasse ein öffentlich zugänglicher Wachturm im Stil römischer Holzwachtürme errichtet, der aber nicht dem historischen Vorbild entspricht.

Beim Weiler Mönchsberg liegen an einem Grill- und Rastplatz im Talgrund der Rot steinerne Relikte der abgegangenen Hankertsmühle. In der nahen Talaue hat man die Überreste eines römischen Kleinkastells entdeckt. Ins Tal des bei der Mühle mündenden Kümmelbachs ziehen sich parallel und in engem Abstand Limes und Haller Landheeg herab.

Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus steht eine moderne Brunnenskulptur, der so genannte Glasbläserbrunnen. Der Brunnen mit seiner Bronzefigur ist ein Werk des Neuensteiner Bildhauers Hermann Koziol. Die Figur zeigt einen Glasmacher bei der Arbeit mit der Glasmacherpfeife. Der Brunnen soll an die mittelalterliche Glasindustrie im Mainhardter Wald erinnern, die mit ihren Waldglashütten die Besiedlung und Nutzbarmachung des Mainhardter Waldes entscheidend geprägt hat.

Im Jahre 2011 wurde im Rahmen des LEADER-Förderprogrammes ein Stück der Limesanlage in Mainhardt rekonstruiert; wo die Römergrenze die Trasse der heutigen B 14 querte, sieht man nun Wall, Graben und Eichenpalisaden.

Kultur

Im Jahre 2002 fand sich im Mainhardter Wald eine Laienschauspielergruppe zusammen, die seitdem an Originalschauplätzen in der Gemeinde Mainhardt unter freiem Himmel die Geschichte der Räuber vom Mainhardter Wald aufführt. Spielort ist derzeit der Gögelhof bei Ammertsweiler, dort war im 18. Jahrhundert die "Räuberhöhle" der historischen Verbrecherbande. Das Stück wird mehrfach in den Sommermonaten gezeigt

Im Gebiet der Gemeinde Mainhardt gibt es den Musikverein Gailsbach, den Musikverein Mainhardt und daneben etliche Gesangvereine.

In Mainhardt gibt es ein Römer Museum in dem Fundstücke aus der Römerzeit gezeigt werden. In Mainhardt-Gailsbach befindet sich das Pahl Museum. Gezeigt werden Ölbilder und Grafiken des Künstlers Manfred Pahl sowie Werke seiner Ehefrau Aenne Pahl.

Öffentliche Einrichtungen

  • Mineralfreibad
  • Turn- und Festhalle
  • Mainhardter-Waldhalle
  • Bürgerhaus Bubenorbis (ehemalige Schule)
  • Helmut-Heinzel-Halle Geißelhardt
  • Dorfgemeinschaftshaus Hütten

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Das Foto basiert auf dem Bild "Rathaus und Römermuseum" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Ssch.