Saarlouis (französisch Sarrelouis) ist mit rund 34.300 Einwohnern die sechstgrößte Stadt im Saarland. Die Stadt ist Verwaltungssitz des Landkreises Saarlouis und gilt als Schul- und Handelszentrum. Wirtschaftlicher Schwerpunkt ist die Autoindustrie.
Stadtgliederung Zu Saarlouis gehören die Stadtteile:
Nachbargemeinden An Saarlouis grenzen folgende Gemeinden: Dillingen/Saar im Norden, Saarwellingen im Nordosten, Schwalbach und Ensdorf im Osten, Bous im Südosten, Wadgassen im Süden, Überherrn im Südwesten sowie Wallerfangen im Westen.
Klima Der Jahresniederschlag beträgt 717 mm. Der trockenste Monat ist der April. Am meisten regnet es im Dezember. 44 % der Messorte des Deutschen Wetterdienstes zeigen niedrigere Werte an; der Niederschlag liegt somit im mittleren Drittel. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im unteren Zehntel. In 1 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger. Geschichte Gründung Mit dem Frieden von Nimwegen im Jahre 1679 fiel Lothringen an Frankreich. Ein Jahr später, 1680, ließ der französische König Ludwig XIV. (Louis XIV) Saarlouis (ursprünglicher Name: Sarre-Louis) zum Schutz der neuen Ostgrenze errichten.
Der Baumeister Sébastien Le Prestre de Vauban entwarf die Festungsstadt symmetrisch in Sternform mit sechs Bastionen, die zur Aufstellung von Kanonen dienen. Die Pläne hierzu stammten von Thomas de Choisy. Ein wichtiges Element der Verteidigungsanlagen ist die pont-écluse (Schleusenbrücke). Durch sie konnte im Verteidigungsfall nach dem Prinzip einer Inundationsfestung (Überschwemmungsfestung) die durch die Stadt fließende Saar mittels eingelegter Balken aufgestaut werden, um so das Umland zu überfluten. Dadurch sollte es einem Belagerer erschwert werden, Kanonen an die Stadt heranzubringen und Erdwerke und Laufgräben anzulegen. Im Zusammenhang mit der Errichtung der Stadt entstanden im Umland einige neue Siedlungen, beispielsweise Beaumarais, Picard, Bourg-Dauphin (heute Neuforweiler) und Felsberg (Steinbrüche). Auch die Geschichte der Dillinger Hütte ist geprägt von der Entwicklung der Festung, insbesondere von dem Bedarf an Eisenwaren während des Aufbaus. 1683 verlieh Ludwig XIV. Saarlouis bei einem Besuch das Stadtwappen mit der aufgehenden Sonne und den drei bourbonischen Lilien. Der Wappenspruch lautet Dissipat Atque Fovet: Sie (die Sonne) zerstreut (die Wolken) und erwärmt (die Erde).
Festungsanlagen Die ehemalige Festung Saarlouis bestimmt auch heute noch den sechseckigen Grundriss der Innenstadt. Neben den Bauwerken von Vauban finden sich auch noch einige Anlagen aus dem 19. Jahrhundert, die nach dem Abzug der Franzosen von den Preußen angelegt wurden.
Ab 1887 wurde die Festung geschleift, dennoch finden sich im Norden der Innenstadt Wälle und Gräben der Festung. Die Wälle werden heute unter dem Namen Kasematten von der Gastronomie genutzt, während die wassergefüllten Gräben in die städtischen Grünanlagen integriert wurden. Auf der Vauban-Insel, einem ehemaligen Demi-lune, befinden sich heute die Denkmäler für Marschall Ney und den Soldaten Lacroix.
Im Innenstadtbereich befinden sich eine Reihe von ehemaligen Kasernen, die heute unter anderem als Museum und Einkaufszentrum genutzt werden. Die sogenannte Vauban-Kaserne von 1680 ist die älteste ihrer Art.
Die ebenfalls von Vauban erbaute und im Elsass gelegene Festungsstadt Neuf-Brisach (Neubreisach) weist in Konstruktion und Lage hohe Ähnlichkeiten mit Saarlouis auf und ist bis heute größtenteils in ihrem Originalzustand erhalten.
Zwischen Lothringen, Frankreich und Preußen 1697 erlangte Lothringen seine Souveränität zurück, Saarlouis blieb jedoch französische Exklave. Im Zuge der Französischen Revolution erfolgte die Umbenennung der Stadt in Sarre-Libre, was 1810 wieder rückgängig gemacht wurde. Im Frieden von Paris musste Frankreich 1815 seine Gebiete an der Saar – darunter auch Saarlouis – an Preußen abtreten. Aus dieser Zeit stammt auch die Geschichte vom Soldaten Lacroix. Die Preußen bauten die von den Franzosen errichteten Festungswerke weiter aus und legten unter anderem die oben erwähnten Kasematten an.
1907 wurde das bis dahin eigenständige Roden nach Saarlouis eingemeindet. Saargebiet und Zweiter Weltkrieg 1918 (am Ende des Ersten Weltkriegs oder kurz danach) wurde Saarlouis von Frankreich besetzt. Das Saargebiet kam unter die Verwaltung des Völkerbundes und wurde ins französische Zollgebiet eingegliedert. Nach der Volksabstimmung vom 13. Januar 1935 (siehe Saargebiet) wurde das Saargebiet zum 1. März 1935 wieder Teil des Deutschen Reichs.
Saarlouis wurde 1936 im Zuge von großen Eingemeindungen mit dem heutigen Stadtteil Fraulautern (ehemaliges Kloster "Lautern") zusammengeschlossen und in Saarlautern umbenannt. Im Deutschen Reich wurden ab 1933 (NS-Zeit) und nach der Ruhrbesetzung 1923 zahlreiche – speziell französische – Begriffe eingedeutscht.
Der Wegfall des Namensteils "Louis" wurde möglicherweise im Zuge der Germanisierungsbemühungen der Nationalsozialisten wohlwollend betrachtet; dies ist nicht durch Primärquellen schriftlich dokumentiert, sondern ist eine Hypothese, die durch mehrere indirekte Aussagen gestützt wird. Eine erste Erwähnung des Namens Saarlautern erfolgte durch Adolf Hitler auf Wahlkampfkundgebungen 1935, die jedoch eher einen provozierenden Charakter innehatten, da man den französischen Namensbestandteil Louis wegfallen ließ.
Nachvollziehbar durch vorhandene Dokumente, wie z. B. lokale Festzeitschriften, ist die Kontraktion der keltischen Namensbestandteile von Saar und Lautern. Nach der amtlichen Gemeindestatistik des Deutschen Reichs wurde der Name Saarlautern am 13. Januar 1936, dem ersten Jahrestag der Volksabstimmung, eingeführt; die Eingemeindung Fraulauterns erfolgte am 1. April 1936. 1938 wurden in den Stadtteilen Fraulautern und Roden Teile des Westwalls gebaut. Auf der französischen Seite war zuvor die Maginot-Linie gebaut worden.
Nach dem Kriegsausbruch (1. September 1939) wurde die Stadt, die in der Roten Zone lag, evakuiert. Man fürchtete Angriffe Frankreichs, das wegen des Bündnisses mit Polen nach dem Überfall auf Polen dem Deutschen Reich am 3. September 1939 den Krieg erklärt hatte. Es kam aber zum sogenannten Sitzkrieg; auf diesen folgte ab dem 10. Mai 1940 der Westfeldzug. Dieser endete nach wenigen Wochen mit einem beispiellosen Sieg der Wehrmacht; der Waffenstillstand von Compiègne am 22. Juni 1940 war de facto eine Kapitulation Frankreichs. Die Stadt grenzte seitdem an von Deutschland besetztes Territorium. Der Zweite Weltkrieg hinterließ deutliche Spuren in Saarlouis. Bereits 1942 verwechselte die Royal Air Force (RAF) bei einem ihrer nächtlichen Luftangriffe auf Großstädte des Deutschen Reichs Saarlouis mit Saarbrücken; die Stadt erlitt starke Schäden. Bei dem Angriff verwendete die RAF erstmals Markierungsbomben. Im Herbst 1944 wurde die Stadt von Hitler zur "Zitadelle Saarlautern" erklärt. Beim Näherrücken der Front wurde Saarlouis evakuiert. Zwischen Dezember 1944 und März 1945 gab es zahlreiche Gefechte zwischen Deutschen und Amerikanern, bei der die Kontrolle der Stadt mehrfach wechselte. Artilleriebeschuss zerstörte große Teile der historischen Innenstadt, der Häuserkampf tat sein übriges. Luftangriffe trafen vor allem Fraulautern sowie Flächen in der Nähe der Bahnanlagen von Roden. Im Zuge der Operation Operation Undertone (eine Operation der 7. US-Armee und der 1. Französischen Armee vom 15. bis zum 24. März 1945) gewannen die Alliierten endgültig die Oberhand. Zuvor hatte noch das Unternehmen Nordwind vom 31. Dezember 1944 bis 25. Januar 1945 im Elsass und in Lothringen die militärische Lage um Saarlouis beeinflusst (es war die letzte Offensive deutscher Streitkräfte an der Westfront; sie stand in Zusammenhängen mit der Ardennenoffensive). Nachkriegszeit Nach der endgültigen Eroberung durch die Amerikaner wurde das Saargebiet durch Frankreich besetzt, das anfänglich auch eine Annexion anstrebte. Von der französischen Besatzungsmacht erhielt Saarlouis am 14. Juli 1945 wieder seinen ursprünglichen Namen zurück. Die Regierung des separatistisch orientierten Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann (CVP) bildete schrittweise eine weitreichende Autonomie unter Anlehnung an Frankreich und mit dem Ziel einer Europäisierung heraus. 1947 erhielt das Saarland eine eigene Verfassung, 1950 wurde der Besatzungszustand aufgehoben, und ab 1953 bestand faktisch ein unabhängiger Staat. 1955 entschieden sich die Saarländer allerdings für den Wiederanschluss an Deutschland, der politisch am 1. Januar 1957 und wirtschaftlich am 6. Juli 1959 erfolgte. 1968 zog das letzte französische Truppenkontingent ab. Seit 1972 ist Saarlouis Garnisonsstadt der Bundeswehr. In der Graf Werder-Kaserne sind der Stab der Luftlandebrigade 26 ("Saarland-Brigade") sowie weitere Teile der Brigade stationiert. 1980 feierte Saarlouis seinen 300. Geburtstag. Zu diesem Anlass schrieb Alfred Gulden das Theaterstück Saarlouis 300.
Wappen Das Wappen ist zweigeteilt: Der Schildhaupt enthält drei stilisierte goldene Lilien auf blauem Grund; der untere Teil der Wappens wird gebildet durch einen silbernen Hintergrund, auf dem sich rechts eine strahlende goldene Sonne, links eine blaue längliche Wolke befindet. Das Vollwappen, welches eine majestätische Rundform aufweist, enthält zudem noch ein purpurnes Spruchband mit der goldenen Devise "Dissipat atque fovet" ([Die Sonne] "zerstreut und erwärmt" [die Erde]), darüber eine goldene Mauerkrone, aus der zwei goldene Lorbeerzweige mit flatternden blauen Bändern emporwachsen. Unter dem Schild befinden sich zwei grüne Lorbeerzweige mit roten Früchten, die ebenfalls mit einer blauen Schleife zusammengebunden sind.
Das älteste, von Ludwig XIV. von Frankreich im Jahre 1683 verliehene kommunale Wappen im Saarland hat die Verleihung (13. Januar 1937) eines Wappens in der NS-Zeit – in Rot über rotgefugten silbernen Zinnenmauer ein silberner Adler, auf der Brust belegt mit einer roten Raute, darin ein silbernes Hakenkreuz – überstanden. Die Deutung des Wappens hat von den bourbonischen Lilien als Hinweis auf die Gründer der Festungsstadt auszugehen. Die Devise und die Figuren in der unteren Schildhälfte verweisen dabei auf den "Sonnenkönig". Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten Museen
Sehenswürdigkeiten
Am Großen Markt wird besonders deutlich, dass die Stadt auf dem Reißbrett entworfen wurde: die Diagonalen zeigen genau in Nord-Süd bzw. Ost-West-Richtung. Der von einer doppelten Platanenallee umgebene quadratische Platz war Mittelpunkt der Festung. Er besitzt auch heute noch eine zentrale Funktion. In französischer Zeit hieß er "Place d'Armes" und diente als Parade- und Exerzierplatz. Im Laufe des 19. Jahrhunderts veränderte sich der Große Markt. 1889 fand in Saarlouis die Entfestigung statt. Bereits damals verlor der Große Markt seine Geschlossenheit und Harmonie. Die Fontäne in der Mitte verschwand, die Eckbrunnen wichen den Steinobelisken. Die Gebäude, die den großen Markt umgaben, wurden saniert. Ursprünglich waren nur zwei der Marktviertel mit einem Kopfsteinpflaster versehen, während die beiden anderen Karrees zunächst unbefestigt blieben. Seine einheitliche Hartdecke aus großen quadratischen Betonplatten erhielt der Große Markt erst 1937. Zu dieser Zeit hieß der Große Markt Adolf-Hitler-Platz. Die Brunnen an den vier Marktecken, aus denen bis heute Trinkwasser fließt, stammen aus preußischer Zeit. Der Marienbrunnen wurde 1956 errichtet. Die Idee dazu entstand 1953 im "Marianischen Jahr". In den letzten Jahrzehnten konnte sich die moderne Architektur am Großen Markt verwirklichen. Heutzutage dient der vormalige Paradeplatz als Parkplatz. Mit einer Größe von 10.000 Quadratmetern war er gegenüber der übrigen Fläche der damaligen Festungsstadt stark überdimensioniert. Hierin spiegelt sich die übergeordnete militärische Bedeutung wider, die Saarlouis zur Gründungszeit innehatte. Die geordnete Weitläufigkeit, die den Paradeplatz aus der verwinkelten Enge der Wohnviertel heraushob, machte diesen zwangsläufig zu einem Wahrzeichen der Stadt. Die geometrische Klarheit und weitläufige Ordnung des Marktes üben eine Faszination aus. Als Teil eines geometrisch vollkommenen Gesamtkunstwerks hatten die Festungsbaumeister Vauban und Choisy die Place d'Armes konzipiert und als Herzstück in das königliche Sechseck der Festung Saarlouis eingefügt. Vom Großen Markt gingen die Deutsche und die Französische Straße ab, die an den Befestigungsanlagen jeweils durch einen Torbau führten. Überreste des Deutschen Tores sind erhalten, das Französische Tor wurde vollständig beseitigt.
Die Fassade des untersten Geschosses des Kreisständehauses besteht komplett aus rotem Sandstein, wodurch es sich von der ersten Etage deutlich abgrenzt, die in weiß gehalten ist. Die weißen Fester des Erdgeschosses enden in einem Rundbogen, die des Obergeschosses sind von demselben rotem Sandstein umrandet, sind rechteckig. In der Mitte des Gebäudes sticht ein sandsteinerner Balkon hervor, der mit vier Säulen, die ein Kompositkapitell haben, ans Dach anschließen. Heute enthält das Kreisständehaus Bereiche des Amtes für Schulen, Kultur und Sport außerdem die Kreisbibliothek, das Kreisarchiv und die Kreisbildstelle, den Sitzungssaal für Ausschusssitzungen des Kreistages und die Fraktionszimmer. Standort: Kaiser-Wilhelm Straße 4 – 6
Kaserne X (10) Über das Baudatum der Kaserne X liegen unterschiedliche Angaben vor. Eine Quelle gibt das Jahr 1831, eine andere den Zeitraum zwischen 1832 und 1833, an. Das bis heute erhaltene Gebäude wurde parallel zum Verlauf der Festungsmauer in unmittelbarer Nähe zu den früheren Kasernen II und III an der Kavalleriestraße errichtet. Der durch stark ausgeprägte Pilaster gegliederte zweigeschossige Bau entstand im klassizistischen Stil. Der dreigeschossige Mittelbau tritt gegenüber den beiden Flügeln, die über je sechs Fensterachsen verfügen, etwas vor. Die drei Vertikalachsen des Mittelbaus münden in einem breiten Dreiecksgiebel.
Im Inneren ist das Gebäude in viele kleine Räume geteilt, wie es für Kasernen üblich war und ist. Die Räume befinden sich sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite und sind durch einen Gang in der Mitte des Gebäudes voneinander getrennt. Hierbei ist die Grundfläche aller Räume fast identisch. Von Außen lässt sich erkennen, dass das Gebäude 50:50 aufgebaut ist. Hierbei stellen Erdgeschoss und 1. Stock die eine Hälfte und das Dach die zweite Hälfte der Gesamthöhe dar. An der Fassade kann man durch die Abgrenzung von Säulen die Breite der inneren Räume erkennen. Bereits 1880 befand sich auf dem Gelände der Kaserne X ein kleiner Brauereibetrieb. Nach dem Ersten Weltkrieg begann eine vielfältige Nutzungsgeschichte mit vielen verschiedenen Firmen. In den 60er Jahren war eine Lebensmittelgroßhandlung in den Räumen der Kaserne X ansässig. Die weitere Nutzungsabfolge war gekennzeichnet durch häufige Veränderungen.
Kirchen und Gemeinden In Saarlouis gibt es in allen Stadtteilen hauptsächlich katholische Kirchen. Daneben gibt es noch evangelische Kirchen, eine neuapostolische Kirche sowie eine Freie evangelische Gemeinde
Sport
Regelmäßige Veranstaltungen Besonders bekannt ist die Saarlouiser Woche mit der Emmes, sie findet am ersten Wochenende im Juni statt. Daneben gibt es das Altstadtfest, die Ludwigskirmes, am Karfreitag das italienische Passionsspiel "Via Crucis", den Ostermarkt, das Oktoberfest, den Mantelsonntag - ein verkaufsoffener Sonntag vor Allerheiligen - und einen Weihnachtsmarkt.
Wirtschaft und Infrastruktur Verkehr Saarlouis ist über die Bundesautobahnen 8 (Perl–Bad Reichenhall) und 620 (nach Saarbrücken) und die Bundesstraßen 51 (Bremen–Saargemünd), 269 (Longkamp–Überherrn–Felsberg (Saar)) und 405 (Thionville–Saarwellingen) gut an das überregionale und internationale Straßennetz angebunden. Die Stadt verfügt mit Saarlouis Hauptbahnhof über eine Station an der Bahnlinie Saarbrücken–Trier. In der Vergangenheit bestand ein umfangreiches Netz von Straßen- und Kleinbahnen im Kreis Saarlouis. Heute wird der ÖPNV in erster Linie von den Kreisverkehrsbetrieben Saarlouis durchgeführt. Über den Saar-Industriehafen Saarlouis/Dillingen besteht eine Anbindung an das europäische Binnenwasserstraßennetz. 2008 betrug der Umschlag rund 3,6 Millionen Tonnen. Ortsansässige Unternehmen Die Automobilfirma Ford betreibt am Ort ein großes Automobilwerk, in dem die Typen Ford Focus sowie der Ford Kuga produziert werden. Mit rund 6.500 Beschäftigten ist Ford einer der größten Arbeitgeber der Region. Weitere bedeutende Unternehmen sind das Kaufhaus Pieper mit mehreren Gebäuden in der Innenstadt sowie die Schokoladenfabrik "Ludwig" in Saarlouis mit über 1.000 Mitarbeitern. In Saarlouis-Roden hat die Firma DSD-Dillinger Stahlbau ihren Sitz. Die seit 1847 bestehenden Mineralölwerke Méguin GmbH & Co. KG gehören seit 2006 mehrheitlich zur Liqui Moly GmbH aus Ulm und produzieren für diese u.a. die komplette Palette an Motorenölen. Die Kreissparkasse Saarlouis ging aus der Fusion zwischen der alten KSK Saarlouis und der Stadtsparkasse Saarlouis 1987 hervor. Die Distributa-Handelsgruppe, die circa 3.000 Mitarbeiter beschäftigte, hatte ihren Sitz im Saarlouiser Industriegebiet Metzer Wiesen. Die in der Innenstadt ansässige Donnerbräu-Brauerei war international tätig bis 1978. Bildung Saarlouis ist der Sitz der Erweiterten Realschule Martin-Luther-King, der 'Erweiterte Realschule In den Fliesen', zweier Berufsbildungszentren und dreier Gymnasien:
Darüber hinaus haben viele weitere Schulen ihren Standort in der Kreisstadt. Insgesamt besuchen über 10.000 Schüler die Schulen in Saarlouis. Gerichte Hier sind das Amtsgericht Saarlouis, das zum Landgerichtsbezirk und zum Oberlandesgerichtsbezirk Saarbrücken gehört, sowie das Arbeitsgericht Saarlouis ansässig. Außerdem befinden sich dort das Verwaltungsgericht des Saarlandes und das Oberverwaltungsgericht des Saarlandes. Militär In Saarlouis sitzt der Brigadestab der Luftlandebrigade 26 sowie die Luftlandepionierkompanie 260 der Bundeswehr. Ferner hatte das Verteidigungsbezirkskommando 46 bis Ende 2006 seinen Sitz in Saarlouis. Das Einzugsgebiet des Verteidigungsbezirkskommandos ging bis an den Rhein und umfasste somit ein Gebiet von Saarbrücken bis Mainz und Ludwigshafen. Mit der bundesweiten Aufstellung der Landeskommandos zu Beginn 2007 hat das Landeskommando Saarland (LKdo SL) seinen Sitz bei der Graf-Werder-Kaserne in Saarlouis.
Feuerwehr Mit ihrem Gründungsjahr 1811 ist die Freiwillige Feuerwehr Saarlouis die älteste dokumentierte Freiwillige Feuerwehr in der Bundesrepublik Deutschland. Sie umfasst heute die vier Löschbezirke Innenstadt, Ost, Lisdorf und West und unterhält mit 231 aktiven Mitgliedern (darunter 22 Frauen) rund 30 Einsatzfahrzeuge, mit denen sie ca. 400 Einsätze jährlich bewältigt. Zwar könnte es eventuell ältere Feuerwehren in Deutschland geben. Im Gegensatz zur Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis, die am 16. September 1811 gegründet wurde, können diese jedoch ihr genaues Gründungsdatum nicht belegen.
Krankenhäuser, Seniorenheime
Steinrausch (Saarlouis) Der Steinrausch ist ein Stadtteil der Kreisstadt Saarlouis im Saarland und hat rund 4.200 Einwohner (Stand Juni 2006). Geschichte In vorchristlicher Zeit keltische Siedlung. Überreste dieser Siedlung wurden vor Beginn der Bauarbeiten katalogisiert und vermessen. Ab 1962 wurde das auf dem Reißbrett entworfene Wohngebiet Steinrausch auf den Gemarkungen von Roden und Fraulautern aufgebaut, um Wohnraum für die Beschäftigten des in der Nähe entstehenden Ford-Werkes Saarlouis zu schaffen. 1967 wurde das erste Haus (Kurt-Schumacher-Allee) fertiggestellt. 1972 wurde der Steinrausch ein eigener Stadtteil (Saarlouis 8). Wissenswertes Bis Mitte der 70er gab es nur die Kurt-Schumacher-Allee als Anbindung an den Stadtteil Roden. Um das Industriegebiet Röderberg zu erreichen mussten erhebliche Umwege in Kauf genommen werden. Erst dann wurde die Teilhard-de-Chardin-Allee fertiggestellt und so eine zweite Anbindung an Roden (Saarwellinger Straße), den Röderberg und die Sägemühle geschaffen.
Mitte der 80er Jahre wurde (nach dem Kabel-Pilotprojekt Ludwigshafen) schon sehr frühzeitig Kabelfernsehen von der Deutschen Bundespost eingeführt. Vorher war der Empfang nur über sogenannte Sammelantennen möglich (Standorte: Kurt-Schumacher-Allee und Max-Planck-Straße), da ein individuelles Aufstellen von Antennen aus Gründen der Ästhetik nicht erlaubt war. Ebenso wurde bei der Planung Wert darauf gelegt, dass die Telefon- bzw. Stromversorgung unterirdisch verlegt wurde. Auch war (und ist teilweise noch) das ausschließliche Heizen mit fossilen Brennstoffen (Holz, Kohle, Gas, Öl) nicht gestattet. Auch heißes Wasser konnte nur mit Durchlauferhitzern oder elektrischen Boilern bereitet werden. Erwähnenswert ist die ehemalige Bauruine in der heutigen Berliner Allee. Ein Anfang der 70er nicht fertiggestellter Hochhausbau verunstaltete jahrelang das Stadtbild. Erst mit der Errichtung des Einkaufszentrum wurde der Bau (niedriger als ursprünglich vorgesehen) fertiggestellt. Alle Häuser waren bis Anfang der 90er mit Nachtspeicherheizungen ausgestattet. Hierfür gab es spezielle, günstige Stromtarife (Nachttarife). Mit Fertigstellung der Zentralkokerei Saar in Dillingen/Saar wurde der Steinrausch flächendeckend mit Fernwärme versorgt, durch Subventionen als Anreiz ließen viele Bewohner Ihre Nachtspeicherheizungen entsorgen (Asbest) und Ferwärmeheizungen installieren. Mittlerweile liegt der Anteil der Haushalte mit Fernwärme bei über 90 Prozent. Auch das Freibad wird mit Fernwärme geheizt. Das Freibad Steinrausch ersetzte das alte Rodener Freibad das Anfang der 70er Jahre geschlossen wurde; Reste dieses Schwimmbads waren bis Mitte der 80er in der Schwimmbadstraße in Roden zu sehen. Seit Mitte der 80er findet regelmäßig im September das zweitägige Steinrauschfest statt. Veranstalter ist die Ortsinteressengemeinschaft OIG Steinrausch e.V. sowie eine Partei. Anfangs war der Festplatz am Einkaufszentrum, später zwischen Grundschule und Steinrauschhalle. Einmal fand das Fest auf der "Steinrauscher Festwiese" statt, was aber bei den Besuchern auf Grund der unattraktiven Lage nicht gut ankam. Das Fest fiel mehrere Male wegen Unstimmigkeiten ganz aus, hat sich mittlerweile aber etabliert. Der westliche Teil des Steinrauschs ist von einer Westwall-Linie durchzogen. Zeugnis davon geben insgesamt vier gepanzerte Kuppeln, die den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden haben. Auch befindet sich auf dem Galgenberg noch ein ehemaliges Wasserreservoir, das bis in die 20er Jahre den Stadtteil Roden mit Wasser versorgte. Der Zugang zu dem Wasserreservoir und Teilen der Westwallanlage war bis Anfang der 80er Jahre offen, wurde dann aber aus Sicherheitsgründen zugeschüttet. Der Name Steinrausch rührt von der früheren landwirtschaftlichen Nutzung durch Bauern aus Roden, Fraulautern und Saarwellingen. Da der Boden sehr steinhaltig ist "rauschten" die Steine unter dem Pflug wenn die Felder beackert wurden. Soziale Einrichtungen Auf dem Steinrausch befinden sich ein Spaßbad, eine Judohalle, eine Mehrzweckhalle, vier Kirchen (r.k., evang., freie evang., Zeugen Jehovas), eine Grundschule, ein Kindergarten, die Feuerwache Ost von Saarlouis und im Kern ein Einkaufszentrum mit verschiedenen Geschäften, Ärzten und anderen Dienstleistern. Bis Ende der 80er Jahre hatte die kath. Gemeinde lediglich eine Notkirche (Barackenbau aus Holz) mit einer kleinen Leihbücherei zur Verfügung. Diese wurde abgerissen nachdem in unmittelbarer Nähe ein "Pfarrzentrum" namens St. Johannes neu errichtet wurde. Steinrauschbad Das 2002 neu eröffnete Freibad besitzt eine Gesamtwasserfläche von 1.924 m², aufgeteilt in 4 Becken: Sport- und Schwimmerbecken, Mehrzweckbecken, Sprungbecken und Kinderbecken. Darüber hinaus stehen eine große Liegewiese, 1 Beachvolleyballfeld, 1 Tischtennisplatte und viele Wasserelemente wie 2 Rutschen, 1 Wasserpilz, 1 Strömungskanal uvm. zur Verfügung. Des Weiteren gibt es einen kleinen Kiosk mit angeschlossener Terrasse. Das alte Steinrauschbad wurde etwa 1970 erbaut und bestand aus einem Haupthaus mit Umkleiden, Duschen und Toiletten, sowie aus zwei angebauten Gebäuden, einer Erste-Hilfe Zentrale und einer Technikzentrale. Das Haupthaus wurde von 2008 an abgerissen, die beiden anderen Gebäude, indenen sich heute die DLRG und der Judoclub Ford Saarlouis e.V. befindet blieben erhalten. Auf dem Gelände der alten Becken und des Haupthauses entstand ein großer Parkplatz, sowie ein Fußweg zum neuen, benachbarten Bad hin. Das alte Steinrauschbad, welches im Allgemeinen als Freibad Steinrausch bezeichnet wurde war deutlich größer als das heutige. Statistische Daten Einwohner Die Einwohnerzahl liegt mit Stichtag 30. Dezember 2006 bei 4.188 bei 5 % Ausländeranteil. 16 % der Bevölkerung sind Jugendliche, 26 % Senioren und 53 % sind Erwachsene. Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Saarlouis aus
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der freien Enzyklopädie Wikipedia. Das Foto basiert auf dem Bild "Ludwigskirche Saarlouis" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und ist lizenziert unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Lokilech. |