Nalbach ist eine Gemeinde mit vier Ortsteilen im Landkreis Saarlouis, Saarland. Geographie Nalbach liegt im Tal der Prims, einem rechtsseitigen Zufluss der Saar. Höchste Erhebung ist der 414 m hohe Litermont. Geschichte Nalbach wurde im Jahr 953 erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf Nalbach schenkte der Erzbischof von Trier im Jahre 1048 dem dortigen St. Simeonstift. Dieses begab sich, obwohl der Herzog von Lothringen Schirmherr war, im Jahre 1357 in den Schutz von Pfalz-Veldenz, von dem die Schirmvogtei auf den Kurfürsten von der Pfalz überging.
Dieser belehnte im Jahre 1711 den Herrn von Hagen zur Motten mit der Schirmvogtei, im Jahr 1719 sogar "inklusive der Unmittelbarkeit und Reichsfreiheit". Die Rechte des St. Simeonstiftes wurden immer mehr eingeschränkt. Um andere Rechte zu schützen erkannte es 1784 die Herren von Hagen und Kurtrier als alleinige Herren im Nalbacher Tal an. Zu der Herrschaft gehörten außer Nalbach 5 Dörfer: Nalbach, Bilsdorf, Pesbach, Bettstadt, Diefflen und Körprich. Sie war unterteilt in drei Vogteien. Die mittlere, zu der Nalbach, Piesbach und Bilsdorf gehörten, wurde von Kurtrier wahrgenommen. Die obere und untere, bestehend aus Bettstadt, Körprich, dem Nalbacher Unterdorf und Diefflen, wurden seit Ende des 15. Jahrhunderts von Kurpfalz als Lehen ausgegeben. Westwall-Bauten (Bunker, Panzersperren u.ä.) wurden Ende der 1930er Jahre bei Nalbach errichtet. 1965/66 kam nach starken Regenfällen der an den Ortsteil Körprich angrenzende Hoxberg ins Rutschen; 18 Häuser wurden zerstört. In den Jahren ab 2006 sollte im Bereich des Hoxbergs Steinkohleabbau durch den heimischen Bergbau erfolgen. Anwohner befürchten schlimmste Schäden. Seit einem starken Erdbeben am 23. Februar 2008 (siehe Bergbau im Saarland) gibt es einen Abbaustopp; diese Pläne sind damit – wohl endgültig – gestoppt.
Religionen In Nalbach bestand vom 18. Jahrhundert bis 1938/40 eine kleine jüdische Gemeinde mit einer 1854 eingeweihten Synagoge, die beim Novemberpogrom 1938 demoliert und 1950/51 abgerissen wurde. Im Zuge der Strukturreform 2020 im Bistum Trier wurde zum 1. September 2011 die Pfarreiengemeinschaft Nalbach mit den eigenständigen Pfarreien Nalbach-St. Peter und Paul, Piesbach-St. Johannes der Täufer, Bilsdorf-Herz Jesu und Körprich-St.Michael errichtet. Gemeinsamer Pfarrer dieser Pfarreien ist Manfred Plunien. Zudem gehört der früher zu Saarwellingen gehörige Teil Nalbachs, der jenseits der Prims liegt, zur Pfarrei St. Pius mit Sitz im Saarwellinger Ortsteil Wald. Die Gemeinde Nalbach zählt zur Evangelischen Kirchengemeinde Dillingen. Eingemeindungen
Sehenswürdigkeiten
Verkehr Nalbach ist über die Bundesautobahn 8 (Perl–Bad Reichenhall) an das überregionale Straßennetz, nicht nur in Deutschland sondern auch nach Luxemburg und Österreich, gut angebunden. Litermont Der im Saarland gelegene Litermont erhebt sich in eine Höhe von 414 Metern und erstreckt sich größtenteils in das Nalbacher Tal, mit kleineren Ausläufern bis nach Düppenweiler.
Geschichte Früher wurde am Litermont Kupfer abgebaut, allerdings sind diese Minen heutzutage erschöpft; in Düppenweiler kann man Ähnliche als Museumsbergwerk besichtigen. Früher stand eine Burg auf dem Litermont, von der allerdings nur noch geringe Mauerreste und Spuren von drei Wällen mit Gräben zu sehen sind. Die Burg muss schon sehr früh zerstört worden sein, da sie nie urkundlich erwähnt wurde. Sie wurde von Maldix vom Litermont (wahrscheinlich ein schon früh erfundener Spottname, lat.: maledictus = "schlecht" genannt, Einer über den man Schlechtes redet - das Gegenteil wäre benedictus) und seiner Familie bewohnt.
Eine Sage erzählt, in leichter Anlehnung an Hubertus, dass Maldix gegen den Wunsch und trotz der Vorahnung seiner Mutter an einem Karfreitag (... "heute stirbt der Herr für dich und der Weiße Hirsch für mich" ...) - also gotteslästernd - nach jenem Albino-Hirsch jagte, im schlimmsten Jagdrausch von seinem vor einer steil abfallenden Felsklippe scheuenden Pferd fiel, in die (Teufels-)Schlucht stürzte und - als einziger der ganzen Meute - zu Tode kam. Diese Mutter, Margarete vom Litermont, stiftete darauf in Nalbach den Glockenzehnten, weshalb sie nach ihrem Tod im Chor der Kirche zu Nalbach begraben wurde. Mitte des 19. Jahrhunderts hat man ihr zu Ehren auf dem Gipfel des Litermont ein großes weit sichtbares Kreuz aufgerichtet. Es trägt die Inschrift: "Erinnerung an Margaretha von Lidermont. Hanc crucem anno 1852 erexit et anno 1902 renovavit parochia Nalbach" (Dieses Kreuz errichtete im Jahr 1852 die Pfarrei Nalbach und erneuerte es im Jahr 1902.) Seit dem Sommer 2005 befindet sich am Litermont ein Walderlebnispfad. In Sichtweite des Gipfelkreuzes steht ein seltenes, weil frühes Technisches Denkmal, der Original-Nachbau eines Optischen Telegrafen, er gehörte einst zu der Telegraphenlinie Paris-Metz-Mainz, die 1813 im Auftrag Kaiser Napoleons errichtet wurde. Die benachbarten Stationen waren der Siersberg und der Hoxberg. Mit der Eroberung der Rheinlande durch Preußen wurde die überaus innovative Anlage aber schon 1814 nicht mehr genutzt und ging langsam in Verfall über.
Premiumwanderwege Die Litermont Gipfeltour ist der erste im Landkreis Saarlouis erbaute Premiumwanderweg. Vom deutschen Wanderinstitut wurde er am 18. April 2007 mit 80 Erlebnispunkten bewertet, und war damit zu diesem Zeitpunkt höchstprämierter Wanderweg in Deutschland. Der Rundweg ist 13 km lang und führt an Bachläufen, Rastplätzen und Kletterpassagen vorbei durch Felswände zum 418 m hohen Litermont-Gipfel.
Hier hat man eine Aussicht vom Litermontkreuz weit über saarländische Grenzen hinweg. Besonderheiten auf dem Weg zum Gipfel sind das Froschparadies, ein Sekundärbiotop auf dem Gebiet einer ehemaligen Sandgrube. Auf engem Raum existiert ein Nebeneinander von Trocken- und Feuchtbiotopen, die einen idealen Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten bieten. Das Gipfelkreuz wurde im Jahr 1751 auf dem 413 Meter hohen Litermont zu Ehren der Burgfrau Margarete vom Litermont errichtet und stellt heute das Wahrzeichen der Gemeinde Nalbach dar. Die optische Telegraphenstation ist ein Nachbau von Claude Chappe. Im Jahr 1813 wurde die Verbindung von Metz nach Mainz errichtet, wobei die Station in Nalbach die Verbindung zwischen dem Hoxberg und dem Siersberg darstellte. Der Weidendom ist ein lebendes Bauwerk aus Weidenruten mit einer Höhe von 7 m und einem Durchmesser von 23m. Der Nalbacher Weidendom ist das erste Bauwerk dieser Art im Saarland und dient der Gemeinde für vielfältige Veranstaltungen. Die Himmelsleiter besteht in Teilbereichen aus vier Eichenstämmen, in die Stufen geschnitten sind zum Auf- und Abstieg – eine in der Region einmalige Attraktion. Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nalbach aus
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der freien Enzyklopädie Wikipedia. Das Foto basiert auf dem Bild "Nachbau eines Telegrafenturms auf dem Litermont oberhalb von Nalbach" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und ist lizenziert unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Lokilech. |