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Oberndorf ist eine Stadt am oberen Neckar.

Im besonders reizvollen Teil des oberen Neckartals, zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb liegt Oberndorf a. N. in 450 bis 700 Meter Höhe. Die Autobahn A 81 verbindet Oberndorf im Norden mit der Landeshauptstadt Stuttgart und im Süden mit dem Bodenseegebiet und der Schweiz. Die Ausfahrt Oberndorf a. N. liegt auf halber Strecke zwischen Stuttgart und Bodensee.

Beide Ziele sind innerhalb von 45 Minuten erreichbar. Die Bahnlinie Stuttgart–Zürich führt direkt durch Oberndorf. Verbindungen nach Stuttgart oder Singen (Hohentwiel) können stündlich wahrgenommen werden.

Die Stadt Oberndorf besteht aus der Kernstadt und den Stadtteilen Altoberndorf, Aistaig, Boll, Bochingen, Beffendorf und Hochmössingen.

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Vor- und Frühgeschichte
Um 3000–1800 v.Chr.: Jungsteinzeitliche Siedlungsspuren bei Beffendorf.
800–400 v.Chr.: Siedlungsspuren der Hallstattzeit auf dem Scheibenbühl bei Altoberndorf.
Um 200 v.Chr.: Keltische Siedlung in Oberndorf bei der Kreissparkasse.
100 v.Chr.–1 v.Chr.: Keltische Kultstätten (Viereckschanzen) im Eichwald bei Oberndorf und in der Flur "Burgstall" bei Boll.

70 n.Chr.: Vorstoß der Römer in das Gebiet des oberen Neckars. Bau von Straßen vom Kastell Rottweil zu den Kastellen Sulz und Waldmössingen. Teilstücke bei Bochingen und [Hochmössingen].
Um 100 n.Chr.–200 n.Chr.: Römische Gutshöfe bei Bochingen und Hochmössingen. Einzelfunde aus Aistaig, Beffendorf und Oberndorf.

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Ab 260 n.Chr.: Die Alamannen überrennen den Limes und dringen in das Gebiet vor.
Ab 600 n.Chr.: Alamannische Urdörfer und fränkische Ausbausiedlungen in Aistaig, Altoberndorf, Beffendorf, Hochmössingen und Oberndorf. Reihengräber mit reichen Beigaben.
Mittelalter. 782: Erste urkundliche Erwähnung Oberndorfs in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen: "actum Obarindorf villa publice". Die Schenkung, die die Orte Brittheim und Bickelsberg betraf, fand vermutlich auf dem Oberndorfer Königshof im Tal statt, zu dem auch die Remigiuskirche gehörte.

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Um 900: Bischof Salomon von Konstanz erhält den Oberndorfer Königshof mit Taufkirche (St. Remigius) und gibt ihn an das Kloster St. Gallen, dessen Abt er ebenfalls ist, weiter.
912: König Konrad I. bestätigt die von Bischof Salomon an St. Gallen gemachte Schenkung.


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948: Erneute Bestätigung durch König Otto I.

Um 1100: St. Gallen übergibt den Klosterbesitz am oberen Neckar als Schenkenlehen an die Herzöge von Zähringen.

Um 1187: Die Herzöge von Teck spalten sich von den Zähringern ab und erhalten den Besitz am oberen Neckar.

Um 1250: Herzog Ludwig von Teck gründet die Stadt Oberndorf auf der Kalktuffplatte links des Neckars (1246 wird ein Zöllner genannt, 1251 ein ehemaliger Schultheiß, 1254 Bürger).

1264: Das neu gegründete Frauenkloster im Tal wird in den Orden der Augustiner-Eremiten aufgenommen.

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1272: Das Dominikanerinnenkloster bei der Michaelskapelle erhält von Herzog Ludwig von Teck Privilegien.


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1295: Das Geschlecht der Maier von Waseneck wird erstmals genannt. Sie waren mit dem Bau und der Verwaltung der Burg Waseneck bei Altoberndorf als Wohnsitz der Oberndorfer Teck-Linie sowie des Gutshof (Unteraichhof) beauftragt.

1298: Kämpfe zwischen Graf Albert von Hohenberg und Herzog Otto von Baiern bei Oberndorf bzw. Leinstetten, bei denen Graf Albert, der Minnesänger, fällt.

1300: Herzog Hermann von Teck bestätigt der Stadt ihre alten Rechte und Freiheiten.

1346: In den Thronstreitigkeiten zwischen Kaiser Ludwig d. Baiern und dem neu gewählten König Karl IV. verschwören sich 18 Adelige in Oberndorf gegen den Kaiser. Die Stadt kommt in die Reichsacht, woraus sie König Karl 1348 wieder löst.

1363: Nach dem Tod Herzog Hermanns von Teck, dem letzten der Oberndorfer Linie, fällt die Burg Waseneck mit den vier Dörfern Altoberndorf, Beffendorf, Bochingen und Waldmössingen an seine Tochter Beatrix bzw. deren Sohn Herzog Konrad von Urslingen.


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Herzog Friedrich von Teck (Owener Linie) kann dagegen die Stadt behaupten.

1371: Herzog Friedrich von Teck erwirbt von Konrad von Urslingen die Burg Waseneck mit den vier dazugehörigen Dörfern. 374: Herzog Friedrich von Teck verkauft die Herrschaft Oberndorf an Graf Rudolf III. von Hohenberg, der vom Abt von St. Gallen mit der Stadt belehnt wird.

1381: Graf Rudolf von Hohenberg verkauft seine ganze Grafschaft – darunter die Herrschaft Oberndorf – für 66000 Gulden an Herzog Leopold von Österreich.

1384–1409: Markgraf Bernhard von Baden, der mit Margarethe, der Tochter des Grafen Rudolf von Hohenberg verheiratet ist, erhält Oberndorf und Waseneck als Pfand.

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1392: Herzog Leopold von Österreich verpfändet die vier Herrschaftsdörfer an die Grafen von Sulz. Sie kommen erst 1462 wieder zu der Stadt.

1410: Die Stadt wird von Friedrich XII. von Zollern und dessen Helfern belagert.


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1416-1462: Die Grafen von Württemberg erhalten Oberndorf und Waseneck als Pfand.

1445: Die ganze Stadt einschließlich der Michaelskirche brennt bis auf neun Häuser ab.

Neuzeit
1462–1594: Die Freiherren (seit 1538 Grafen) von Zimmern erhalten die Herrschaft Oberndorf als Pfand.

1488: Johann Werner von Zimmern wird vom Kaiser geächtet und verliert die Pfandschaft Oberndorf, die den Grafen von Werdenberg zugesprochen wird.

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1496: Veit Werner von Zimmern entreißt die Stadt mit Hilfe der Rottweiler durch einen Überfall den Werdenbergern. Auf dem Reichstag von Augsburg 1504 wird Oberndorf endgültig den von Zimmern zugesprochen.


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1525: Im Bauernkrieg versucht Thomas Maier von Vogelsberg, der Anführer des Bauernhaufens "vorm Wald", vergeblich, die Oberndorfer gegen ihre Herren aufzuwiegeln.

1533: Der "Teufel von Schiltach" – eine Frau, die den Stadtbrand von Schiltach durch Hexerei verursacht haben soll – wird in Oberndorf hingerichtet.

1540: In der Landenberger Fehde verunsichert Christoph von Landenberg die Gegend und zündet Beffendorf und Hochmössingen an.

1548–1563: Graf Froben Christoph von Zimmern, Verfasser der berühmten Zimmerischen Chronik, ist Stadtherr von Oberndorf.

1559: Das Frauenkloster im Tal wird mit Augustinermönchen besetzt.

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1594: Nach dem Tod des Grafen Wilhelm von Zimmern, dem letzten seines Geschlechts, fällt Oberndorf an das Haus Österreich.

1600: Wegen Zauberei und Hexenwerk werden zwei Männer und fünf Frauen aus Oberndorf und Altoberndorf hingerichtet.


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1609–1618: Markgraf Karl von Burgau, ein Sohn Erzherzog Ferdinands von Österreich, erhält Oberndorf als Lehen.

1612: Bei einem Stadtbrand werden 30 Häuser eingeäschert, darunter das Rathaus.

1615: Wegen Zauberei werden drei Männer und drei Frauen aus Oberndorf, Altoberndorf und Bochingen hingerichtet.

1618–1648: Dreißigjähriger Krieg: von 1632 bis 1634 wird die Grafschaft Hohenberg von Schweden und Württembergern besetzt; 1635 herrscht eine Pestwelle am oberen Neckar; Oberndorf zählt 1636 nur noch 96 Bürger und 11 Witwen. Bis Kriegsende muss die Stadt Kontributionen nach dem Hohentwiel, Breisach, Rottweil und Albeck leisten.

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1638: Wegen Zauberei werden ein Mann und fünf Frauen aus Oberndorf und Bochingen hingerichtet.

1652: Erzherzog Ferdinand von Österreich bestätigt der Stadt ihre alten Rechte und Freiheiten.

1657–1764: Die Freiherren von Hohenberg – illegitime Nachkommen des Markgrafen Karl von Burgau – haben die Herrschaft Oberndorf als Pfand inne.

1688–1697: Pfälzischer Krieg: 1688/89 muss die Stadt Kontributionen an die Franzosen leisten; erhält später wiederholt Einquartierungen.

1701–1714: Spanischer Erbfolgekrieg: die Stadt erleidet Einquartierungen.

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1715: Hinrichtung von zwei Männern aus Altoberndorf wegen Kirchenraub und Viehdiebstahl, bei der 8000 Menschen anwesend sind.

1726: Friedrich Wilhelm von Hohenberg verunglückt tödlich nach einem Gelage im Pfarrhaus. Die Pfandschaft geht an seine Witwe Maria Charlotta geb. von Gleispach (+ 1764) über.

1740–1748: Österreichischer Erbfolgekrieg: die Stadt wird mit Requisitionen und Einquartierungen beschwert.

1764–1782: Die Freiherren von Pflummern haben die Herrschaft Oberndorf als Pfand inne.

1766: Johann Franz Meinrad von Pflummern lässt ein neues Amtshaus (Pfalz) bauen.

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1772-1779: Die Augustiner bauen ein neues Kloster samt Kirche.

1780: Großer Stadtbrand: 87 Häuser brennen ab, darunter Rathaus, Schulhaus, Pfarrhaus, Kirchturm und Dominikanerinnenkloster.

1792-1806: Französische Revolutionskriege: seit 1796 hat die Stadt Requisitionen und Einquartierungen zu erdulden. Der französische General Vandamme kommt 1799 auf dem Rückzug durch Oberndorf, das dabei geplündert wird.

1805: Durch den Frieden von Pressburg gelangt die vorderösterreichische Grafschaft Hohenberg an Württemberg.

1806: Inbesitznahme der Herrschaft Oberndorf durch Württemberg. Aufhebung des Augustiner- und Dominikanerinnenklosters. Die Stadt hat 1043 Einwohner.

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1807: Einrichtung eines Postamtes.

1810: Oberndorf wird Oberamtsstadt mit 27 Amtsorten.

1811: König Friedrich von Württemberg lässt im ehemaligen Augustinerkloster eine Gewehrfabrik einrichten.

1820: Konstituierung einer Evangelischen Gemeinde.

1823: Einrichtung einer Lateinschule; die Realschule kommt 1861 hinzu.

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1837: Wilhelm Brandecker erwirbt den 1835 in Sulz gegründeten Schwarzwälder Bote und verlegt ihn in seine Heimatstadt Oberndorf.

1842: Einem Stadtbrand fallen 35 Häuser in der Altstadt zum Opfer.

1848/49: Deutsche Revolution: Bildung einer Bürgerwehr und demokratischer Vereine. Einzelne Oberndorfer nehmen an den gescheiterten Aufständen teil.

1852: Einrichtung einer Suppenanstalt wegen der allgemeinen Not. Die Auswanderungswelle nach Amerika erreicht ihren Höhepunkt. Bevölkerungsrückgang von 1864 Einwohnern auf 1688 Einwohner.

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1857: Gründung der Oberamtssparkasse, der späteren Kreissparkasse.

1862: Gründung der freiwilligen Feuerwehr, Gründung des Spar- und Hilfsvereins, später Gewerbebank bzw. Volksbank.

1865: Umwandlung des städtischen Armenhauses in ein Spital.

1867: Durch den Bau der oberen Neckarbahn erhält Oberndorf Bahnanschluss.

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1872: Die Gebrüder Wilhelm und Paul Mauser errichten eine eigene Gewehrfabrik auf der Bitze und erwerben 1874 die Königlich Württembergische Gewehrfabrik.

1895: Die Bevölkerung ist von 2000 Einwohner (1871) auf über 4000 Einwohner angestiegen.

20. Jhdt.

1914: Fertigstellung des neuen Volksschulgebäudes im Grauben.

1914–1918: Erster Weltkrieg: der gewaltige Ausbau der Mauserwerke macht die Verlegung des Neckars notwendig, zeitweilig sind über 6000 Personen beschäftigt; neue Arbeitersiedlung rechts des Neckars.

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1915/16: Bau der Evangelischen Stadtkirche Oberndorf.

1925/26: Umbau der Michaelskirche.

1934: Grundsteinlegung für die Siedlung auf dem Lindenhof.

1937: Beginn der neuen Vorstadt im Webertal.

1938: Nach Auflösung des Oberamts Oberndorf kommt die Stadt zum Kreis Rottweil.

1939: Eingemeindung von Aistaig (1156 Ew.) und Altoberndorf (639 Ew.), Oberndorf selbst hat 6652 Ew. Die Eingemeindungen werden 1950 wieder rückgängig gemacht.

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1939–1945: Zweiter Weltkrieg: In der Stadt wurden zum Schutz der Mauserwerke zahlreiche Flak-Einheiten stationiert, darunter 8,8-cm- und 3,7-cm-Flak auf den Höhen rund um die Stadt. Außerdem wurde eine Ballonbatterie in die Stadt verlegt. 1941 wurden diese Einheiten abgezogen, den Flakschutz der Mauserwerke übernahm eine Heimat-Flak-Batterie.

Die Mauserwerke beschäftigen ständig rund 10000 Personen, darunter viele ausländische Zivilarbeiter, aber auch Zwangsarbeiter. Gegen Kriegsende werden durch Bombenangriffe die Fabrikanlagen und Teile der Stadt beschädigt.

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In den Mauserwerken arbeiten an der Rüstung bis zu 11.000 Beschäftigte. Der Anteil der Zwangsarbeiter unter ihnen lag gegen Ende des Zweiten Weltkriegs bei über 50 Prozent. Insgesamt gab es im Raum Oberndorf ca. 7.000 Zwangsarbeiter aus 19 Nationen, etwa 700 Kriegsgefangene und rund 4.400 Menschen in so genannten Arbeitserziehungslagern.

1972: Die Stadt erwirbt die Klosterkirche und das Konventsgebäude, in dem die Stadtverwaltung und das Polizeirevier untergebracht werden.

1973: Die Stadt erwirbt den Schwedenbau zur Unterbringung ihrer kulturellen Einrichtungen und des Werkhofs.

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1975: Im Zuge der Gemeindereform bildet Oberndorf zusammen mit Aistaig, Altoberndorf, Bochingen, Boll und Hochmössingen die neue Stadt Oberndorf a. N.

21. Jhdt.
Mit einem Mahnmal, das am 27. Januar 2007, dem Holocaust-Gedenktag, eingeweiht wurde, erinnert die Stadt an Zwangsarbeiter in der NS-Zeit. Der Rottweiler Bildhauer Jürgen Knubben hat dazu ein «Buch der Erinnerungen» mit Stahlseiten geschaffen, auf dem die 308 Zwangsarbeiter namentlich genannt werden, die in Oberndorf gestorben sind.

Wappen
Es zeigt die Rauten des Wappens der Herzöge von Teck, die die Stadt gegründet haben. Das Tecker Wappen war ab dem 13. Jahrhundert auch Stadtsiegel. Im oberen Bereich ist eine Wolfsangel dargestellt, da Wölfe in der Gegend stark verbreitet waren und sie mit Hilfe der Wolfsangel bejagt wurden.

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Das Wappen wurde am 10. April 1979 durch das Landratsamt Rottweil neu verliehen.

Oberndorf ist Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fasnacht. Das Fasnachtstreiben konzentriert sich hauptsächlich auf den Fasnachtsdienstag. Oberndorf verfügt über eine traditionelle Fastnacht. Neben Rottweil, Elzach und Überlingen ist Oberndorf Teil des so genannten Viererbundes.

Augustinerklosterkirche
Das Augustinerkloster war eine Gründung des hohen Mittelalters. Um 1260 ließ sich eine klösterliche Frauengemeinschaft im Tal nieder und schloss sich dem Augustinerorden an. Den Nonnen folgten 1559 Mönche des Ordens nach.

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Nach drei Vorgängerbauten (1281, 1323, 1619/60) errichteten die Augustiner von 1772 bis 1779 die spätbarocke Vierflügelanlage mit Kirche und Konvent. Der Kirchenbau stammt von Christian Großbayer, die Steinmetzarbeiten wurden von Johann Georg Weckenmann geschaffen.

Neben den kunstvollen Deckenfresken des Malers Johann Baptist Enderle, verleihen Stuckarbeiten von Andreas Henckel der Klosterkirche ihr einzigartiges Erscheinungsbild. Die 1978 renovierte, ehemalige Augustiner-Klosterkirche mit ihren barocken Fresken ist heute würdiger Raum für kulturelle Veranstaltungen, das ehemalige Kloster wird heute als Rathaus genutzt.

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Katholische Stadtkirche St. Michael
Spätestens 1272, Baureste stammen aus noch früherer Zeit, wurde in der Oberstadt eine Kapelle dem Erzengel Michael geweiht. Diese und Nachfolgebauten fielen verschiedene Stadtbränden zum Opfer.

In ihrer heutigen Gestalt ist die Kirche durch den Umbau und die Erweiterungen von 1926 geprägt, wobei der Kirchenbaumeister Otto Linder vor allem im Turmbereich noch alte Elemente mit einbezogen hat. Der Grundriss zeigt heute ein Kreuz mit drei etwa gleich großen Schiffen.

Das Äußere mit seinem Bruchsteinmauerwerk mutet zwar mittelalterlich an, aber die Parabeln von Tor- und Fensterbögen sowie der Fries unter der Dachttraufe sind Formen des Jugendstils.

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Der Jugendstil prägt auch im Innern die dreifach gegliederte Kuppel und die Tonnengewölbe. Die Neugestaltung des Altarbereichs und der Bestuhlung von 1969 trägt der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils Rechnung. Die bemerkenswerten Glasfenster der Jugendstil-Künstlerin Maria Hiller-Föll thematisieren die Legenden der Erzengel.

Evangelische Stadtkirche
In die einst vorderösterreichische rein katholische Stadt brachten nach dem Übergang an Württemberg die zuziehenden Arbeiter der Gewehrfabrik ein neues evangelisches Element ein. In der sonst als Lager genutzten Augustinerklosterkirche richtete man einen Betsaal ein.

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Ein Jahrhundert später, 1916, bezog die Evangelische Gemeinde ihre eigene Kirche. Durch seine exponierte Hanglage dominiert der Bau das Bild der Stadt mehr als die katholische Kirche. Die Evangelische Stadtkirche ist ein Werk des berühmten Architekten Martin Elsaesser.

Er bringt mittelalterlich anmutende Muster, Jugendstil-Elemente und die Formensprache der Neuen Sachlichkeit in Gleichklang. Der Kirchenraum ist als dreischiffige Wandpfeilerkirche gegliedert. Die Quertonnengewölbe der Seitenschiffe strecken den Raum in die Breite, während die Seitenemporen die Längsachse strecken.

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An der halbhohen Wand hinter dem Altar befinden sich Wandgemälde von Rudolf Yelin. Das Schnitzwerk an der Kanzel erzählt die Schöpfungsgeschichte. Leider kaum zugänglich sind die vielgestaltigen Glasmalereien von Käte Schaller-Härlin.

Bergkapelle
Bevor man sich dem Alten Rathaus nähert, lohnt ein Blick hinauf zur Bergkapelle oben auf dem Lindenhof, die Paul Mauser 1910 als Ersatz für die Bitzekapelle stiftete. Die klassizistische Rundkapelle wurde von Baumeister Wilhelm Rohr nach einem Entwurf von Prof. W.P. Laur errichtet. Sie weist eine ungefasste Kreuzigungsgruppe von strenger Bildlichkeit auf.

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Altes Rathaus
Das Alte Rathaus Oberndorf stammt in der heutigen Form aus dem Jahr 1783, im spätbarocken Stil errichtet vom Baumeister der Augustinerklosterkirche, Christian Großbayer. Mehrere Vorgängerbauten waren verschiedenen Stadtbränden zum Opfer gefallen. Ein steinerner Rathausbau an dieser Stelle ist seit 1497 belegt.

Wie in früheren Zeiten allgemein üblich, wurde im Rathaus der Handel mit Getreide, Brot und Salz abgewickelt; die Tore (rechts noch sichtbar) führten zur Brotlaube und zur Getreideschranne. Im hinteren Teil lagerte Feuerlöschgerät und waren Arrestzellen eingerichtet. Heute befindet sich ein Speiserestaurant im ersten Stock, sodass das alte Treppenhaus mit den Gemälden der Wappen der früheren Stadtherren zugänglich ist.

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Älter als der Rathausbau war der Brunnen davor. Der heutige Trog und die Brunnensäule sind ein Nachbau des in den 1970er-Jahren durch einen Unfall zerstörten Originalbrunnen aus der Spätrenaissance um 1617.

Pfalz und Stadtmauer
Das Gebäude in der Kameralstraße wurde 1766 als Amtshaus, ebenfalls im Stil des Spätbarock, erbaut, als der Freiherr von Pflummern das vorderösterreichische Oberndorf als Pfandherrschaft nahm. Ob an diesem Platz wirklich die "Pfalz", also der in einer Urkunde aus dem Jahr 912 erwähnte Königshof lag, ist nicht gesichert. Vermutlich war es die Wohnung der Herzöge von Teck. Dies wird bestätigt durch Einzelfunde und Reste von sehr massiven Steinbauten aus früheren Jahrhunderten, die auch belegen, dass der Platz um die so genannte Pfalz bereits seit karolingischer Zeit besiedelt war. Möglicherweise war dieser frühe Siedlungskern von einer Mauer und Graben umgeben.

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Rechtsgeschichtlich bedeutet dies, dass die Hofstatt der Pfalz als ein eigener Friedensbereich aufzufassen ist, in dem der "Burgfrieden" und das "Burgrecht" galten. Wenig später übernahmen die Stadtmauer und der Stadtgraben die gleiche Funktion. Unmittelbar neben dem Pfalzgebäude trifft man auf die besterhaltenen Reste der Stadtmauer. Sie entstand im späten 13. Jahrhundert nach der Stadterhebung. Die 984 m lange Befestigung öffnete sich an drei Toren: Obertor, Kirchtor und Mühltörle.

Der Schwarzwald ist Deutschlands größtes zusammenhängendes Mittelgebirge und liegt im Westen Baden-Württembergs.

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Meist dicht bewaldet erstreckt sich der Schwarzwald vom Dreiländereck (Schweiz–Frankreich–Deutschland) entlang der Oberrheinischen Tiefebene 160 km nach Norden. Im Süden erreicht er eine Breite von bis zu 60 km, im Norden lediglich 30 km.

Am südöstlichen Grenzsaum geht der Schwarzwald in die Hochmulde der Baar über. Der Nordosten wird durch das Schwäbisch-Fränkische Stufenland begrenzt und nördlich schließt das Kraichgauer Bergland an.

Die Naturräume des Schwarzwaldes werden nach verschiedenen Merkmalen gegliedert.

Geomorphologisch unterscheidet man vor allem zwischen der Ostabdachung mit meist gerundeten Bergformen und weiten Hochplateaus (sogenanntes danubisches – donaubündiges – Relief, besonders augenfällig im Norden und Osten auf Buntsandstein) und dem intensiv zertalten Abbruch zum Oberrheingraben hin (sogenannter Talschwarzwald mit rhenanischem – rheinbündigem – Relief).

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Dort befinden sich die höchsten Erhebungen und die größten unmittelbaren Höhenunterschiede (bis 1000 m). Die Täler sind meist eng, oft schluchtartig, seltener beckenförmig. Die Gipfel sind gerundet, es kommen aber auch Plateaureste und gratartige Formen vor.

Geologisch ergibt sich die augenfälligste Gliederung ebenfalls in ostwestlicher Richtung. Den Ostschwarzwald bedeckt über größere Flächen das unterste Glied des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes, der Buntsandstein, mit endlos scheinenden Nadelwäldern und Rodungsinseln. Das im Westen frei liegende Grundgebirge, überwiegend mit metamorphen Gesteinen und Graniten, war trotz seiner Steilheit leichter besiedelbar und erscheint heute mit seinen vielgestaltigen Wiesentälern offen und freundlicher.

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Die gängigsten Gliederungen teilen den Schwarzwald jedoch in nordsüdlicher Richtung. Zunächst, bis etwa in die 30er Jahre, teilte man den Schwarzwald in Nord- und Südschwarzwald, wobei die Kinzigtallinie die Grenze bildete. Später teilte man den Schwarzwald in den wald- und niederschlagsreichen Nordschwarzwald, den niedrigeren, vorwiegend in den Tälern landwirtschaftlich geprägten Mittleren Schwarzwald und den deutlich höheren Südschwarzwald mit ausgeprägter Höhenlandwirtschaft und von eiszeitlichen Gletschern geprägtem Relief. Der Begriff Hochschwarzwald bezog sich auf die höchsten Bereiche von Südschwarzwald und südlichem Mittelschwarzwald.

Die Grenzziehungen variierten jedoch beträchtlich.

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Eine pragmatische, nicht an Natur- und Kulturäumen orientierte, nutzt die wichtigsten Quertäler so, dass der Mittlere Schwarzwald von der Kinzig im Norden und der Dreisam bzw. Gutach im Süden (entlang der heutigen B 31) begrenzt wird.

Die naturräumliche Gliederung von Meynen/Schmithüsen (1953-1962) bezieht sich auf ein umfängliches Kriterienbündel und gliedert den Schwarzwald in mehr als drei Teilräume. Eine Dreiteilung zeichnet sich dort jedoch ebenfalls ab. Die Nordgrenze des Mittleren Schwarzwaldes verläuft südlich des Renchtales und des Kniebis' bis nahe Freudenstadt. Die Südgrenze verläuft nahe der B 31. Die Gliederung wurde seitdem wiederholt überarbeitet und scheint sich im Bereich des Schwarzwaldes zu stabilisieren.

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Der Mittlere Schwarzwald (Gebiets-Nr. 153) beschränkt sich im wesentlichen auf die Flussgebiete der Kinzig und der Schutter, sowie auf das niedrige Bergland nördlich der Elz. Der Nördliche Schwarzwald besteht aus den Einheiten 150 Schwarzwald-Randplatten, 151 Grindenschwarzwald und Enzhöhen und 152 Nördlicher Talschwarzwald. An Stelle des Begriffes Südschwarzwald bezieht die Einheit 155 Hochschwarzwald nun sinnvoller Weise die Gebiete beiderseits des Simonswälder Tales mit ein. Der verbleibende Naturraum 154 Südöstlicher Schwarzwald mit den Donau-Quellflüssen und dem nördlichen Gutach-Gebiet kann nun wohl zusammen mit dem Hochschwarzwald als Südschwarzwald aufgefasst werden.

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Mit 1493 m ü NN ist der Feldberg im Südschwarzwald der höchste Berggipfel. Allgemein sind die Berge des Süd- oder Hochschwarzwaldes höher als die des Nordschwarzwaldes. Dort liegen auch das Herzogenhorn (1415 m) und der Belchen (1414 m). Mit 1166 m ist die Hornisgrinde, der höchste Berg des Nordschwarzwaldes deutlich niedriger. Weitere wichtige Berge finden sich in der Liste der Berge im Schwarzwald.

Im Schwarzwald entspringen unter anderem die Brigach (43 km) und die Breg (49 km). Diese sind die Quellflüsse der Donau („Brigach und Breg bringen die Donau zu Weg“). Weitere bedeutende Flüsse sind die Dreisam (29 km), die Elz, die Enz (112 km), die Kinzig (95 km), der Klemmbach, der Möhlin, die Murg (96 km), die Oos, die Nagold (92 km), die Wutach (118 km), die Schiltach (25 km), die Wehra (18,4 km), die Wiese (55 km) und die Eschach, der längste Quellfluss des Neckars (367 km).

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Bedeutende Seen im Schwarzwald sind unter anderem der Glaswaldsee, der Mummelsee, der Kirnbergsee, der Feldsee, der Titisee und der Schluchsee.

Zahlreiche Stauseen wie der Schwarzenbachstausee, den Wehrastausee, den Witznaustausee, den Stausee Kleine Kinzig oder die Nagoldtalsperre liefern Ökostrom.

Der im Jungtertiär – Paläozän – entstandene Schwarzwald wurde gewissermaßen wie in einer riesigen Wellenbewegung unterschiedlich stark aufgewölbt. Am intensivsten ist hiervon der Südschwarzwald mit dem Feldberg als höchstem Zentrum (1493 m) erfasst worden, weniger kräftig dagegen das Gebiet um die Hornisgrinde (1164 m). Dazwischen liegen breite, tektonische Mulden wie die Flußtäler von Kinzig und Murg. Der Schwarzwald besteht aus zwei geologischen Einheiten: einem älteren kristallinen Sockel, auch Grundgebirge genannt, sowie dem darüberliegenden Deckgebirge aus Buntsandstein.

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Im Grundgebirge herrschen Gneis-Gesteine vor. Im Zuge älterer Gebirgsbildungen drangen mehrere große Granitkörper ein. Solche finden sich beispielsweise zwischen dem Kinzig- und dem Mittleren Murgtal. Mit magmatischen Erscheinungen war die Bildung von Erzlagerstätten verbunden, die der Mensch zum Teil bergbaulich nutzte.

Ebenfalls erwähnenswert sind die Senken im Rotliegenden, beispielsweise die Baden-Badener Senke, mit teils mächtigen Quarzporphyr- und Tuffdecken (aufgeschlossen am Felsmassiv Battert, im Stadtkreis Baden Baden).

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Über dem kristallinen Sockel (Grundgebirge) erhebt sich im Nordschwarzwald und in den angrenzenden Teilen des Mittleren Schwarzwaldes das Buntsandstein-Deckgebirge mit markanten Stufen. Widerstandsfähigste Deckschicht auf der Stufenfläche der durch die Murgzuflüsse stark aufgelösten Grindenhöhen und der geschlossenen Enzhöhen ist das verkieselte Hauptkonglomerat (Mittlerer Buntsandstein).

Nach Osten und Norden schließen sich die Platten des Oberen Buntsandsteins an (Plattensandsteine und Röttone). Südlich der Kinzig verschmälert sich der Buntsandstein auf einen Randsaum im Osten des Gebirges.

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Es gilt als erwiesen, dass der Schwarzwald während der Hochphasen mindestens der Riß- und Würmeiszeit (bis vor ca. 10.000 Jahren) stark vergletschert war. Der glaziäre Formenschatz prägt fast den gesamten Hochschwarzwald und den Hauptkamm des Nordschwarzwaldes.

Ansonsten ist er lediglich in einer Vielzahl von meist nach Nordosten gerichteten Karen augenfällig. Besonders in dieser Exposition führten Schneeanhäufungen auf den sonnen- und windabgewandten Hängen der Gipfelplateaus zur Bildung kurzer Kargletscher, die diese trichterförmigen Mulden ausschürften. In ihnen sind, teils durch Wiederanstau, noch einige Karseen erhalten wie Mummelsee, Wildsee, Schurmsee, Glaswaldsee etc.

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Klimatisch hebt sich ein Gebirge durch geringere Temperaturen und größere Niederschläge von den Randlandschaften ab. Regelmäßige Niederschläge während des ganzen Jahres prägen den Mittelgebirgscharakter des Schwarzwaldes.

Temperaturabnahme und Niederschlagszunahme erfolgen jedoch nicht gleichmäßig mit zunehmender Höhe. So ist ein unverhältnismäßig starkes Ansteigen der Niederschläge schon in tieferen Lagen und an der niederschlagsreichen Westseite zu beobachten.

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Der niederschlagsreichste Bereich ist der Nordschwarzwald. Regenreichen atlantischen Westwinden frei ausgesetzt fallen hier bis zu 2200 mm Regen pro Quadratmeter im Jahr. Auf der Höhe des Mittleren und Südlichen Schwarzwalds wirken die vorgeschalteten Vogesen gewissermaßen als Regenfänger. Dadurch sind die Niederschläge weniger ergiebig.

Auf der nach Osten exponierten Seite des Mittleren Schwarzwalds wird es wieder wesentlich trockener. So liegen die jährlichen Niederschlagsmengen hier teilweise nur bei etwa 750 mm. Im Winter nehmen Dauer des Vorliegens und Mächtigkeit der Schneedecke allgemein mit wachsender Höhe zu.

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Thermisch zeichnen sich die höheren Lagen des Schwarzwalds durch relativ geringe Jahresschwankungen und gedämpfte Extremwerte aus. Gründe sind im Sommer häufig auftretende leichte Winde und eine stärkere Bewölkung. Im Winterhalbjahr führt die häufigere Hochdruckwetterlage auf den Gipfeln zu Sonnenschein, während die Täler in Kaltluftseen unter einer dichten Nebeldecke verschwinden (Inversionswetterlage).

Die erste kartografische Erwähnung des Schwarzwalds findet sich in der Tabula Peutingeriana aus dem 4. Jahrhundert. Die Römer bezeichneten den Schwarzwald damals als Marciana Silva, was Grenzwald (von germ. marka, „Grenze“) bedeutet. Wahrscheinlich beschrieb der Schwarzwald die Grenze zum Gebiet der östlich des römischen Limes siedelnden Markomannen („Grenzleute“).

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Diese wiederum gehörten zu dem germanischen Volk der Sueben, von denen sich die späteren Schwaben ableiteten. Die Besiedlung des Schwarzwalds erfolgte allerdings nicht durch die Römer, welche allerdings die Kinzigtalstraße erschufen, sondern erst durch die Alemannen.

Diese besiedelten und kolonisierten zuerst die Talbereiche, indem sie z. B. von der Baar aus die ehemalige Siedlungsgrenze, die sog. „Buntsandsteingrenze“ überschritten. Bald danach wurden immer höher gelegene Bereiche und angrenzende Wälder kolonisiert, so dass sich bereits Ende des 10. Jahrhunderts erste Siedlungen im Gebiet des Buntsandsteins finden. Dazu gehört beispielsweise Rötenbach, das erstmals 819 erwähnt wird.

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Einige der Aufstände (u.a. der Bundschuh-Bewegung), die dem Deutschen Bauernkrieg vorausgingen, gingen im 16. Jahrhundert vom Schwarzwald aus. Ein weiteres Aufbäumen der Bauern fand in den beiden folgenden Jahrhunderten durch die Salpetererunruhen im Hotzenwald statt.

Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (1655 - 1707, aufgrund seiner Verdienste und Auszeichnungen im Krieg gegen die Türken vor Wien auch „Türkenlouis“ genannt) ließ zur Verteidigung gegen feindliche Einmärsche Frankreichs Ende des 17. Jahrhunderts Barockschanzen erbauen. Vor allem an Passübergängen finden sich bei Gersbach im Südschwarzwald gut erhaltene und erforschte Wehr- und Wallanlagen.

 

Besonders ab den 1960er Jahren bot der Schwarzwald eine Kulisse für viele Filme und Fernsehserien, unter anderem für einige Filme mit Roy Black, und später in den 1980er Jahren dann für die TV-Serie Schwarzwaldklinik.

Am 26. Dezember 1999 wütete im Schwarzwald der Orkan Lothar und richtete besonders in den Fichtenmonokulturen große Waldschäden an.

Insbesondere im Mittleren Schwarzwald sowie im Südschwarzwald (z. B. im Münstertal) fand nachweislich schon in der Römerzeit intensiver Erzbergbau statt (Gewinnung von Silber- und Bleierzen). Bis ins frühe Hochmittelalter war der Hochschwarzwald praktisch unbesiedelt.

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Im Laufe der Binnenkolonisation im späteren Hochmittelalter wurde ausgehend von den dort gegründeten Klöstern (St. Peter, St. Märgen) auch die Hochebene kultiviert. Im späteren Hochmittelalter (ab ca. 1100) erlebte auch der Bergbau wieder einen Aufschwung, insbesondere am Schauinsland, Feldberg und im Münstertal.

Man nimmt an, dass bis zum Ausgang des Mittelalters etwa 800-1000 Bergleute im Münstertal lebten und arbeiteten. Nach der Pest, die das Münstertal 1516 heimsuchte, dem Deutschen Bauernkrieg (1524-26) und dem Dreißigjährigen Krieg ging der Bergbau in der Region bis auf wenige Gruben zurück.

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Ein bedeutendes Bergbaugebiet war auch das Kinzigtal und seine Seitentäler. Die kleine Bergbausiedlung Wittichen bei Schenkenzell im oberen Kinzigtal hatte zahlreiche Gruben in denen über Schwerspat, Cobalt und Silber vielerlei abgebaut wurde. Ein geologischer Pfad führt heute noch als Rundweg vorbei an alten Gruben und Abraumhalden. Schaubergwerke wurden eingerichtet in Oberwolfach und in Haslach-Schnellingen.

Ein erneuter Aufschwung begann Anfang des 18. Jahrhunderts nach dem Verlust des Elsass an Frankreich. Er dauerte bis in das 19. Jahrhundert. Viele Gruben aus dieser Zeit können heute als Schaubergwerk besichtigt werden, wie z. B. die Grube Teufelsgrund (Münstertal), der Hoffnungsstollen Todtmoos und das Bergwerk im Schauinsland.

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Über die Kinzig, Murg (Nordschwarzwald) und den Rhein wurde mehrere Jahrhunderte Holz aus dem Schwarzwald durch die Flößerei zur Verwendung im Schiffbau, als Bauholz und anderes exportiert. Der letzte Boom dieses Handwerkszweiges, der bereits seit dem frühen Mittelalter betrieben wurde, fand in den letzten beiden Jahrhunderten des vergangenen Jahrtausends statt.

Da die langen und geradegewachsenen Tannen für den Schiffbau meist nach Holland geflößt wurden, wurden sie auch einfach „Holländer“ genannt. Bis heute zeugen Wiederaufforstungen mit Fichtenmonokulturen von der Zerstörung des natürlichen Mischwaldes. Wegen des Ausbaus des Schienen- und Straßennetzes endete die Flößerei größtenteils mit dem 19. Jahrhundert.

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Mittlerweile ist die Bedeutung der Holzbestände des Schwarzwaldes durch den zunehmenden Verkauf von Pelletheizung wieder gestiegen.

Auch in der Herstellung von Glas waren die Schwarzwälder bewandert. Davon zeugen noch heute einige Glasbläsereien, die, z. B. im Höllental, bei Todtnau und in Wolfach besichtigt werden können.

In den schwer zugänglichen Schwarzwaldtälern setzte die Industrialisierung erst spät ein. Viele Bauern stellten im Winter Kuckucksuhren aus Holz her. Daraus entwickelte sich im 19. Jahrhundert die feinmechanische und die Uhrenindustrie, die mit der Erschließung vieler Schwarzwaldtäler durch die Eisenbahn zu großer Blüte kam.

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Der anfängliche Standortnachteil, der zur Entwicklung des feinmechanischen Holzhandwerks führte, wurde mit dem Zugang zum Rohstoff Metall zu einem Wettbewerbsvorteil. Im Rahmen einer Strukturförderung gründete außerdem die badische Landesregierung im Jahr 1850 in Furtwangen die erste deutsche Uhrmacherschule, um den kleinen Handwerkern eine gute Ausbildung zu garantieren und damit die Absatzchancen zu steigern. Durch den steigenden Bedarf an mechanischen Geräten entstanden große Firmen wie Junghans und Kienzle. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Produktion der Unterhaltungselektronik durch Firmen wie SABA, Dual (Plattenspieler) und Becker. In den 1970er Jahren ging die Industrie auf Grund fernöstlicher Konkurrenz zurück. Bis heute ist der Schwarzwald ein Zentrum der metallverarbeitenden Industrie und Standort vieler Hochtechnologie-Firmen.

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In Pforzheim finden sich seit den Anfängen der Industrialisierung bis heute zahlreiche Unternehmen der Schmuckfabrikation, die Edelmetalle und Edelsteine verarbeiten. Ebenfalls in Pforzheim beheimatet ist die die dort ansässige Goldschmiedeschule.

Der Schwarzwald lebt heute hauptsächlich von der Tourismusbranche. Im Frühjahr, Sommer und Herbst suchen viele naturliebende Menschen den Schwarzwald auf. Der Südschwarzwald ist inzwischen als Naturpark ausgewiesen. Ausgedehnte Wandererwegrouten und Mountainbikestrecken ermöglichen verschiedenen Zielgruppen die Nutzung des Naturraumes. Im Winter stehen natürlich die Wintersportarten im Vordergrund. Sowohl Ski Alpin als auch Ski Nordisch kann im Winter vielerorts betrieben werden. Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, der erst vor kurzem entstanden ist, ist heute der größte Naturpark Deutschlands.

Sehenswert sind unter anderem die alte Reichsstadt Gengenbach, sowie Schiltach und Haslach im Kinzigtal (beide an der deutschen Fachwerkstraße) und das Bundesgolddorf 2004 Gersbach im Südschwarzwald.

Prächtig ausgestattet sind das ehemalige Benediktinerkloster St. Blasien sowie die Klöster Sankt Trudpert, St. Peter und St. Märgen. Im Hirsauer Baustil aus Buntsandstein errichtet wurde das Kloster Alpirsbach sowie die riesige Klosterruine in Calw-Hirsau. Eine ländliche Idylle ist das Kloster Wittichen bei Schenkenzell.

Das Murgtal, das Kinzigtal, die Triberger Wasserfälle und das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof werden häufig besucht.

Aussichtsberge sind neben dem Feldberg vor allem der Belchen, der Kandel und der Schauinsland, sowie im Nordschwarzwald die Hornisgrinde, der Schliffkopf der Hohloh und die Teufelsmühle.

Die am stärksten frequentierten touristischen Ausflugs- und Erholungsziele sind der Titisee und der Schluchsee. Von Freiburg kommend erreicht man diese Seen über die B 31 durch das wild-romantische Höllental, vorbei am berühmten Hirschsprung-Denkmal an dessen engster Stelle, und an der idyllisch gelegenen Oswald-Kapelle unterhalb der Ravennaschlucht.

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In den letzten Jahren entstanden im Schwarzwald zwei Naturparks, unter anderem mit den Zielen die Landschaft als Kulturlandschaft zu erhalten und die Produkte der einheimischen Landwirte besser zu vermarkten, das Gebiet für den Tourismus besser nutzbar zu machen. Im südlichen Teil des Mittleren Schwarzwalds sowie im Südschwarzwald wurde der 370.000 ha große Naturpark Südschwarzwald eingerichtet, der zweitgrößte Naturpark Deutschlands. Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord ist mit 375.000 ha der größte deutsche Naturpark.

Er beginnt im südlichen Teil des Mittleren Schwarzwalds, angrenzend an den Naturpark Südschwarzwald und nimmt dann den restlichen Teil des Schwarwaldes nach Norden hin ein. An den Sommerwochenende ist der Schwarzwald aufgrund seiner kurvenreichen Landstraßen außerdem ein beliebtes Ziel für Motorradfahrer. Dieser Tourismuszweig wurde in letzter Zeit jedoch „gebremst“, unter anderem durch die Sperrung verschiedener Straßen (wie zum Beispiel der Befahrung des Berges Schauinsland) für Motorradfahrer an den Wochenenden. Begründet wurden diese Maßnahmen mit den hohen Unfallzahlen.

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Bekannte Wintersportgebiete liegen bei Todtnau mit der FIS Ski Alpin Strecke „Fahler Loch“ und in Hinterzarten als eine Hochburg und Talentschmiede der deutschen Skispringer.

Die Schwäbische Alb ist ein Mittelgebirge in Südwestdeutschland.

Die Schwäbische Alb erstreckt sich vom Nördlinger Ries nach Südwesten. Der nordwestliche Steilabfall, der Albtrauf, trennt Albhochfläche von Albvorland. Im Südosten wird die Schwäbische Alb in etwa durch Donau und Hegau eingegrenzt. Nach Südwesten kann sie mit der schwäbisch-niederalemannischen Sprachgrenze bei Tuttlingen und Spaichingen abgegrenzt werden, oft sind aber weitere Gebiete Gegenstand der Betrachtung. Die Länge von Südwest nach Nordost beträgt etwa 200 km, die Breite im Mittel etwa 40 km.

Geologisch ist die Schwäbische Alb Element des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes. Sie ist Teil der Tafeljuralandschaft zwischen Basel und Nördlinger Ries. Diese Tafeljuralandschaft wiederum ist mit Faltenjura und Fränkischer Alb Bestandteil der Juragebirgszüge zwischen Genf und Coburg.

Viele Teilregionen der Schwäbischen Alb haben traditionelle Eigennamen. Daneben gibt es neuere, durch Geographen vergebene Bezeichnungen. Die Regionen des Tafeljura ab Baaralb (zum Teil) bis Basler Tafeljura gehören streng genommen nicht mehr zur Schwäbischen Alb (Sprachgrenze bei Spaichingen und Tuttlingen), dennoch werden vor allem Gebiete nördlich des Hochrheins oft zu ihr gezählt.

Die Schwäbische Alb ist ein Teil des Südwestdeutschen Schichtstufenlands. Der Nordwestrand wird durch einen bis zu 400 m hohen, steil abfallenden Schichtstufenrand markiert (Albtrauf), der Südostrand hingegen kaum merklich durch das Abtauchen der jurassischen Schichten unter die Molasseschichten des Alpenvorlandes. Dies hängt zusammen mit der für Schichtstufen typischen Neigung der ungefalteteten Gesteinsschichten. Im Bereich der Schwäbischen Alb geschieht dieses „Einfallen“ von Nordwest nach Südost. Die durchschnittlichen Höhenlagen nehmen gleichwohl nicht nur nach Südost ab, sondern, ausgehend vom Großen Heuberg, auch nach Südwest und Nordost.

Die Schwäbische Alb ist ein Plateaugebirge, ausgeprägte Gipfelberge sind nicht typisch. Die höchsten Punkte befinden sich zum größten Teil entlang des Albtraufs. Die Erosion hat dort Berghalbinseln, Auslieger und Zeugenberge zur Folge. Eine ausgeprägte Zertalung findet sich sowohl im Bereich des Albtraufs als auch im Binnenbereich. Den vielzitierten Begriff der „Albhochfläche“ kann man daher freilich nur auf die Gebiete zwischen den Tälern anwenden. Diese Hochflächen lassen sich gliedern in die nordwestliche Kuppenalb mit kleinräumig-unruhigem Relief und hohen Anteilen an Wald und Grünland sowie die südöstliche, stärker ackerbaulich genutzte Flächenalb.

Über 900 Meter liegend und somit höchstgelegene Ortschaften der Schwäbischen Alb sind Heinstetten (914 m), Bubsheim (912 m), Burgfelden (912 m), Böttingen (911 m), Meßstetten (907 m) und Heidenstadt (903 m).

Die Alb stellt eine Schichtstufe des Süddeutschen Schichtstufenlands dar. Sie besteht aus sedimentären marinen Ablagerungen. Diese Gesteine entstanden während des Jura am Boden eines Meeres. Die jurassischen Gesteine bilden drei Hauptformationen. Nach ihrer Farbe unterscheidet man lokal von unten nach oben Lias (Schwarzer Jura), Dogger (Brauner Jura) und Malm (Weißer Jura).

Die Gesteine des Schwarzen Jura sind Tonschiefer und werden durch einen hohen Gehalt an Bitumen und Pyrit gefärbt. Man spricht auch (fälschlich) von Ölschiefer. Dieses Gestein tritt am Fuß des Albtraufs auf und ist berühmt für seine Funde von Ichthyosauriern. Am besten kann man diese im Urweltmuseum Hauff in Holzmaden oder im Fossilienmuseum des Holcim-Werkforums in Dotternhausen betrachten. Die Schichten des Braunen Jura, sandig-tonige Mergel, erhalten ihre braune Farbe durch einen recht hohen Gehalt an Eisen. Dieses Eisen wurde in Wasseralfingen bei Aalen auch als oolithisches Eisenerz abgebaut. Der Weiße Jura, der die Steilstufe des Albtraufs bildet, besteht aus fast reinem Calcit, der in einem sauerstoffreichen und lebendigen Meer abgelagert wurde. Er ist charakterisiert durch eine wechselnde Folge von Mergeln, Kalkbänken und Massenkalken (Riffen). Der in einer Reihe großer Steinbrüche – beispielsweise am Plettenberg nahe Dotternhausen, bei Schelklingen und bei Grabenstetten – abgebaute Kalkstein wird zur Zementherstellung und als Straßenschotter verwendet. Hochreine Kalksteine – der CaCO3-Gehalt beträgt teilweise über 99 % – werden im Blautal bei Ulm gewonnen und als Ulmer Weiß an die chemische Industrie in alle Welt verkauft.

In allen Jurasedimenten sind vielfältige Fossilien enthalten, die man auf einer Wanderung leicht selbst finden kann. Anhand der für die jeweilige Schicht typischen Leitfossilien erstellte der Geologe Friedrich August Quenstedt die nach ihm benannte Gliederung des süddeutschen Juras.

Die Schwäbische Alb ist eines der größten zusammenhängenden Karstgebiete in Deutschland. Der wasserlösliche Kalkstein wird ausgewaschen, so dass sich Höhlen, Dolinen und Trockentäler bilden. Trockentäler sind Vorzeitformen. Eine Möglichkeit ihrer Entstehung ist die Tieferlegung der Erosionsbasis im Bereich von wasserdurchlässigen Gesteinen und Absenkung des Grundwasserspiegels. Trockentäler können auch unter kaltzeitlichen Bedingungen in Gebieten mit wasserdurchlässigen Gesteinen entstanden sein. Möglich war dieses, weil Dauerfrostböden das Versickern des Wassers verhindert hatten.

Als Resultat der Verkarstung weist die Alb nur sehr wenige Oberflächengewässer auf. Die Entwässerung ist etwa 150 bis 200 m tief in das Gestein verlagert und erfolgt durch Klüfte und Höhlen. Entsprechend der wechselnden Folge von wasserdurchlässigen Kalksteinen und stauenden tonigen Mergeln haben sich im Albkörper zwei Karststockwerke gebildet.

Eine der bekanntesten Höhlen ist die Blauhöhle mit dem Blautopf als Abfluss. Viele Höhlen sind als Schauhöhlen erschlossen – darunter die tiefste begehbare Schachthöhle Deutschlands, die Laichinger Tiefenhöhle, und eine der längsten Schauhöhlen Süddeutschlands, die Charlottenhöhle – und können gefahrlos besichtigt werden. Andere können im Rahmen von Wanderungen auf eigene Faust besucht werden. Verschiedene geologische und karstkundliche Wanderwege erlauben es auch dem interessierten Laien, viele dieser Besonderheiten zu erkennen und zu verstehen.

Außer den Karsterscheinungen gibt es noch weitere geologische Phänomene: den Schwäbischen Vulkan und das Steinheimer Becken. Aufgrund ihrer erdgeschichtlichen Vielfalt und Besonderheiten wurde die Schwäbische Alb Anfang 2003 als Nationaler GeoPark in Deutschland ausgezeichnet.

Die aus dem Weißjura entstandenen Böden sind überwiegend schwer und lehmig, örtlich auch locker und krümelig. Neben tiefgründigen Böden finden sich auch Standorte mit sehr geringer Bodenauflage. Zu den typischen Böden zählen: Rendzina, Terra fusca und Braunerde-Pelosol.

Die Schwäbische Alb bietet auch in kultureller Hinsicht vieles. Es gibt zahlreiche Burgen und Klöster. Viele Dörfer besitzen interessante Heimatmuseen. Wichtige Industrien waren zum Beispiel Trikotagen und Feinmechanik bei Albstadt und Leinenweberei im Raum Laichingen.

Als eines der am frühesten besiedelten Gebiete Deutschlands weist die Schwäbische Alb archäologische Zeugnisse auf, die bis in die Altsteinzeit zurück reichen, insbesondere am Rande des Nördlinger Rieses und in den zahlreichen Höhlen. Mit die ältesten figürlichen Darstellungen der Menschheit, kleine Schnitzereien aus Mammutelfenbein, stammen aus dem Lonetal (Vogelherdhöhle) und dem Achtal/Blautal (Geißenklösterle, Hohler Fels) bei Ulm. Sie sind ungefähr 30.000 bis 35.000 Jahre alt. Die Funde sind im Urgeschichtlichen Museum in Blaubeuren, dem Ulmer Museum und im Museum für Vor- und Frühgeschichte in Tübingen zu sehen.

Es gibt zahlreiche gut markierte Wanderwege auf der Schwäbischen Alb. Diese lassen sich einteilen in Streckenwanderwege und Rundwanderwege. Die Streckenwanderwege werden überwiegend vom Schwäbischen Albverein betreut und markiert. Viele Gemeinden haben darüber hinaus auf ihrem Gebiet Rundwanderwege eingerichtet.

Die Schwäbische Alb bietet teilweise hervorragende Sportklettermöglichkeiten und gehört – zusammen mit dem Elbsandsteingebirge und der Fränkischen Alb – zu den herausragendsten Mittelgebirgen in Deutschland, was das Klettern betrifft.

Klettermöglichkeiten gibt es vor allem an den sogenannten Massenkalkfelsen. Das sind Gebilde, die im Jurameer durch Lebewesen (Korallen und Schwämme) aufgebaut und aus dem umgebenden Gestein herausgewittert worden sind.

Das obere Donautal bietet die besten Klettermöglichkeiten und die höchsten Wände. Weitere Gebiete mit guten Klettermöglichkeiten befinden sich in der Gegend von Blaubeuren sowie im Lenninger Tal und im Ermstal. Die einzelnen Führen über die zahlreichen größeren und kleineren Felsen sind in mehreren Kletterführern beschrieben.

Das Klettern ist seit einigen Jahren jedoch nicht mehr an jeder beliebigen Stelle zulässig. Das Naturschutzgesetz von Baden-Württemberg zählt die Felsen zu den sogenannten §24a-Biotopen. Im Grundsatz ist das Betreten dieser Biotope nicht gestattet. In den vergangenen Jahren ist es zwischen der Naturschutzverwaltung und den Kletterverbänden gelungen, die kletterbaren Bereiche sowie die Kletterverbote für die gesamte Schwäbische Alb abzustimmen. Teilweise bestehen die Kletterverbote nur saisonal.

Die einzelnen Klettertouren weisen zum größeren Teil obere Schwierigkeitsgrade auf (Schwierigkeitsgrade IV bis über VI). Leichtere Klettereien, wie sie aus den Alpen bekannt sind, gibt es kaum.

Die Schwäbische Alb mit ihrem sehr gut ausgebauten Straßennetz durch dünnbesiedelte, waldreiche Gegenden und liebliche Dörfer, ihren kurvenreichen, langen Auf- und Abstiegen sowie den geschwungenen Hochflächenstrecken bietet sich ideal für kurze und lange Motorradtouren aller Ansprüche an. Der reizvolle Wechsel an weiten Ausblicken und ständig neuen Landschaftsbildern gibt jeder Fahrt ihren einzigartigen Charakter.

Durch ihre Höhenlage zwischen 600 und 1000 m bietet die Schwäbische Alb viele Möglichkeiten zum Wintersport. Viele Skihänge und Skilanglaufloipen laden zu sportlicher Betätigung ein.


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