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Niedernhausen im Taunus ist eine Gemeinde im deutschen Land Hessen mit fast 15.000 Einwohnern. Sie liegt im Naturpark Rhein-Taunus, im westlichen Teil des Rhein-Main-Gebietes nördlich von Wiesbaden. Die Ortsteile Niedernhausen (der alleine über die Hälfte der Gesamteinwohner beherbergt) und Königshofen erstrecken sich an den Hängen eines Tals. Der Ortskern befindet sich in der Talsohle. Die Gemeinde ist umgeben von Mischwald (60 Prozent der Gemarkungsfläche).

Niedernhausen liegt an der Südflanke des Mittelgebirges Taunus, eines Faltengebirges, das sich vom Niederwald bei Rüdesheim am Rhein in nordöstlicher Richtung bis in die Wetterau bei Bad Nauheim erstreckt. Dieser Gebirgszug gliedert sich durch zwei Einschnitte, nämlich die Idsteiner Senke und die Saalburg-Senke, in drei Teile: den Rheingau-Taunus, den Hochtaunus und den Wetterau-Taunus. Die Ausläufer der Idsteiner Senke erreichen in Form des Autals auch Niedernhausen, so dass sich die Gemeinde direkt an der von West nach Ost verlaufenden Trennlinie zwischen Rheingau-Taunus und Hochtaunus befindet.

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Der Taunushauptkamm, der gleichzeitig die Wasserscheide zwischen den Flussgebieten von Rhein und Main im Süden und der Lahn im Norden bildet, durchzieht die Gemarkung von Südwesten nach Nordosten. Teil dieses Kamms und gleichzeitig Teil des Rheingau-Taunus sind die Hohe Kanzel, mit 592 m ü. NN die höchste Erhebung der Gemeinde, und der Lenzenberg (492 m ü. NN). Südlich dieses Höhenzugs erstreckt sich das Naherholungs- und Naturschutzgebiet Theißtal nach Nordosten bis in den Ortskern von Niedernhausen hinein, nördlich davon das Engenhahner Tal, in dem auch die Landstraße vom höher gelegenen Engenhahn zum in den Ausläufern der Idsteiner Senke liegenden Niederseelbach verläuft.

Östlich von Niederseelbach erstreckt sich der Niedernhausener Talkessel. In der Talsohle liegt der Ortskern (tiefster Punkt bei der Guldenmühle mit 254 m ü. NN), an den südlichen Hängen Königshofen und an den nördlichen Hängen die Neubaugebiete von Niedernhausen sowie der Ortsteil Oberjosbach.

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Der Gebirgsstock, der sich nördlich von Niedernhausen, Oberjosbach und dem weiter westlich gelegenen Oberseelbach erhebt, ist schon Teil des Hochtaunus und wurde früher Eichelberger Mark genannt. Er gipfelt im Buchwaldskopf (492 m ü. NN) und im Großen Lindenkopf (499 m ü. NN). Höchste Erhebung im Gebirgszug südlich des Theißtals ist der Hahnberg (447 m ü. NN).

Durch das Gemeindegebiet fließen vier größere Bäche. Der größte ist der Daisbach, der von Engenhahn kommend durch das Engenhahner Tal nach Niederseelbach und weiter durch das Autal durch Niedernhausen fließt. Er verlässt im Südwesten das Gemeindegebiet in Richtung Niederjosbach und Eppstein, von wo ab er Schwarzbach heißt und bei Okriftel in den Main mündet.

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Der Theißbach entspringt im Theißtal und mündet am Niedernhausener Rathaus in den Daisbach. Der Seelbach entspringt bei Lenzhahn, fließt durch Oberseelbach und mündet bei Niederseelbach in den Daisbach. Der Josbach entspringt bei Oberjosbach und mündet in Niederjosbach ebenfalls in den Daisbach.

Durch das Gemeindegebiet verlaufen in west-östlicher Richtung durch das Autal die Eisenbahngleise der Main-Lahn-Bahn von Frankfurt am Main nach Limburg an der Lahn. Südlich und parallel hierzu laufen die Bundesautobahn 3 und die ICE-Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main, die beide mit jeweils einer imposanten Brücke das Theißtal überqueren.

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Der Gebirgskamm, zu dem auch die Hohe Kanzel gehört, besteht aus hartem, verwitterungsbeständigem, jedoch auch rissigem und wasserdurchlässigem Quarzitgestein. Seine Schichten sind steil aufgerichtet und oft senkrecht. Dieser gelblichweiße, zuweilen kirschrot geflammte Taunusquarzit entstand aus sandigen Meeresablagerungen. Durch den Druck des Gebirges und die damit verbundene Wärmeentwicklung verwandelte sich das ursprünglich sedimentäre Gestein in metamorphe Quarzite.

In der Gemarkung von Niedernhausen finden sich an einigen Stellen sehenswerte Felspartien dieser Quarzite. Dazu gehören ein Block auf dem Gipfel der Hohen Kanzel sowie der 479 m hohe Hohle Stein zwischen Niedernhausen und Lenzhahn. Letzterer wurde 1929 unter Naturschutz gestellt. In der Nähe der Autobahnauffahrt von Niedernhausen liegt der so genannte Graue Stein, in dessen Nähe sich auch ein ehemaliges Quarzitwerk befindet.

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Die Gemeinde besteht aus den sechs ehemals selbständigen Ortsteilen Engenhahn, Königshofen, Niedernhausen, Niederseelbach, Oberjosbach und Oberseelbach. In Niedernhausen wohnt dabei über die Hälfte der Einwohner; hier gibt es auch die jüngsten Baugebiete Lenzhahner Weg und Schäfersberg.

1974 wurde bei Oberjosbach ein Steinbeil gefunden, das sich auf die Zeit der Becherkulturen der jüngeren Steinzeit (2.300 bis 1.600 v. Chr.) datieren ließ. Es gibt zwar keinen Hinweis auf eine Besiedelung, jedoch beweist es die Anwesenheit von Menschen.

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Um die Zeitenwende kamen dann die Römer in das Gebiet der heutigen Gemarkung von Niedernhausen: ab 86 n. Chr. begannen sie, zwischen dem heutigen Oberseelbach und Idstein den am 15. Juli 2005 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhobenen Limes anzulegen. Das Gebiet des heutigen Niedernhausen lag dabei auf römischer, dasjenige Idsteins auf germanischer Seite. Auf der Dasbacher Höhe an der Landstraße zwischen Niedernhausen und Idstein wurde in direkter Nachbarschaft zur Niedernhausener Gemarkungsgrenze anlässlich des Hessentags 2002 ein Nachbau eines römischen Wachturms errichtet. Etwa 2 km nördlich von Oberseelbach, beim Idsteiner Ortsteil Heftrich, befand sich das Kastell Alteburg.

Die beiden Ursprungsorte im heutigen Gemeindegebiet von Niedernhausen sind die Pfarrei Oberjosbach und das Kirchspiel Niederseelbach.

Erstere wurde 1196 erstmals urkundlich genannt, als Oberjosbach mit Gottes Gnade an Bevölkerung und Besitztum zugenommen und deswegen die vollständige Freiheit einer Mutterkirche durch den Erzbischof von Mainz erhielt. Die Pfarrei St. Michael hatte zwar im Mittelalter keinen Bestand, die Kirche entwickelte sich jedoch zu einem kirchlichen Zentralort. Die Siedlung Oberjosbach könnte dagegen schon seit dem 10. Jahrhundert bestanden haben und wäre somit die älteste in der heutigen Gemarkung.

Die alte Johanneskirche im Wiesengrund bei Niederseelbach war dagegen Mittelpunkt des so genannten Seelbacher Grundes, der die Orte Oberseelbach, Engenhahn, Lenzhahn, Königshofen und Niedernhausen umfasste. Darüber hinaus war der Niederseelbacher Pfarrer für die Filiale in Dasbach zuständig. Gehörte der Seelbacher Grund seit 1196 auch zur Pfarrei Oberjosbach, trennten sich die Wege, als die Nassauer um 1220 die eigenständige Pfarrei Niederseelbach aus der Taufe hoben. Die Ursprünge der Kirche reichen möglicherweise bis in karolingische Zeit um 800 zurück, als hier eine Feldkirche stand.

Engenhahns Gründung geht auf die Gründung des Klosters Bleidenstadt im Jahre 775 zurück, in dessen Umkreis so genannte Meierhöfe errichtet wurden. Ein Mönch mit Namen "Enicho" gründete einen solchen und war damit Namensgeber von Engenhahn: "Enicho im Hag" bzw. "Unechenhagin". Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1221. Oberseelbach taucht neben Lenzhahn als "Medietas Ville superioris Selebach" erstmals in einem Schlossborner Zehntregister auf. Dieses konnte auf den Zeitraum zwischen 1226 und 1233 datiert werden. Königshofen und Niedernhausen wurden erstmals um 1220 in einem Verzeichnis des Mainzer Stephanstiftes als "Villa in Kunigishoue" bzw. "Niederinhusin" erwähnt.

Die Gemarkung von Niedernhausen war seit dem frühen Mittelalter von Grenzstreitigkeiten zwischen den Herrschaften Nassau-Idstein und Eppstein geprägt. Diese gipfelten im 13. Jahrhundert in der Nassauisch-Eppsteinischen Fehde, bei der auch die neue Pfarrkirche in Oberjosbach gleich wieder zerstört und erst 1321 ein Nachfolgerbau geweiht wurde. Die Fehde wurde im Sühnevertrag von 1283 geschlichtet, in dem die Gebietszugehörigkeiten neu geregelt wurden. Allerdings festigte sich die bis dahin eher fließende Grenze zwischen den beiden Häusern erst um 1500. Die kleine Siedlung Obernhausen, Pendant von Niedernhausen und im Grenzbereich gelegen, fiel während dieser Zeit der Pest zum Opfer. 1544 existierte der Ort nicht mehr.

Die Reformation führte zu einer weiteren Trennung zwischen den Orten im Seelbacher Grund und Oberjosbach. Letzteres wurde, nachdem es von 1540 bis 1604 protestantisch war, bedingt durch die seit 1581 bestehende Zugehörigkeit zu Kurmainz wieder katholisch. Die Angehörigen des Kirchspiels Niederseelbach wurden dagegen - entsprechend dem Glaubensbekenntnis der Grafen von Nassau-Idstein - ab 1581 lutherisch.

Diese Konstellation blieb auch bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges bestehen. Der Krieg hatte die Dörfer stark mitgenommen: Niedernhausen, Königshofen und Engenhahn waren fast vollständig entvölkert, in Oberseelbach überlebten gerade einmal 14 Einwohner.

Nach dem Westfälischen Frieden siedelte Graf Johannes von Nassau-Idstein in den verwüsteten Orten der Grafschaft, darunter Niedernhausen, Königshofen und Engenhahn Wallonen aus dem Fürstbistum Lüttich an. Diesen gestattete er zwar, ihrem katholischen Glauben treu zu bleiben, unterstellte sie aber dennoch dem lutherischen Pfarrer von Niederseelbach. Noch heute finden sich einige Wallonische Familiennamen in Niedernhausen.

Der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Anselm Franz von Ingelheim ersetzte 1680 die Oberjosbacher Kapelle durch eine Kirche im Renaissance-Stil.

1723 wurde die Grenze zwischen Idstein und Eppstein "versteint", das heißt Grenzsteine gesetzt, die auf einer Seite den nassauischen Löwen und auf der anderen das Mainzer Rad zeigten. Diese Steine sind heute noch zwischen Niedernhausen und Oberjosbach zu sehen. 1728 errichtete der Kurfürst Erzbischof Lothar Franz von Schönborn erneut die Pfarrei in Oberjosbach, in der auch die Katholiken des Seelbacher Grundes ungeachtet der Grenze eine neue Heimat fanden. Die Schule in Niederseelbach wurde 1778 erstmals erwähnt. Sie wurde von den Kindern der umliegenden Dörfer besucht.

1806 wurde das Herzogtum Nassau gegründet. Dadurch verlor die seit dem Mittelalter bestehende Grenze zwischen Oberjosbach und Niedernhausen ihre Bedeutung.

1859 gründete Oberseelbach zusammen mit den heute zu Idstein gehörenden benachbarten Orten Dasbach und Lenzhahn einen Schulverband, 1863 wurde das neue Schulgebäude eröffnet.

Der große Aufschwung kam mit dem Bau der Eisenbahn 1877. Die Main-Lahn-Bahn verband fortan das Rhein-Main-Gebiet mit Limburg an der Lahn. Als 1879 die Querverbindung nach Wiesbaden eröffnet wurde, wurde Niedernhausen gar zum Eisenbahnknotenpunkt. Ein erstes Bahnhofsgebäude entstand 1880, 1906 wurde ein neues repräsentatives Gebäude errichtet, Gleis- und Abfertigungsanlagen für die Dampflokomotiven entstanden. Ein alter Lokschuppen sowie ein zugehöriger Wasserturm sind heute noch erhalten 1913 wurde das 2. Gleis der Strecke gebaut. 1903 erhielt auch Niederseelbach einen eigenen Haltepunkt, der jedoch 1971 wieder geschlossen wurde.

Die bisher über Jahrhunderte auf die Landwirtschaft und Waldarbeit ausgerichtete Bevölkerung hatte nun die Möglichkeit, industrieller und handwerklicher Tätigkeit in den nun leicht zu erreichenden Städten nachzukommen. Davon profitierten nicht nur Niedernhausen und Niederseelbach, sondern auch die Dörfer in der nahen Umgebung. Durch die leichte Erreichbarkeit konnte Niedernhausen nun sogar zum Luftkurort aufsteigen, die Kurgäste konnten bequem mit der Bahn anreisen. Zahlreiche alte Hotel-Villen der Gründerzeit im ehemaligen Kurviertel an der "Schönen Aussicht" belegen diese Zeit. Zudem ist heute noch die alte Jugendherberge an der Frankfurter Straße zu finden. Das inoffizielle Kurhaus war die ehemalige Pulvermühle im Theißtal an der Grenze zwischen Königshofen und Niedernhausen. Um die Jahrhundertwende stieg die Einwohnerzahl von Niedernhausen dann auf ca. 1.200.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das linke Rheinufer sowie die drei Brückenköpfe Köln, Koblenz und Mainz jeweils im Umkreis von 30 km von den Alliierten besetzt. Niedernhausen und seine heutigen Ortsteile fielen dabei unter französische Besatzung, zeitweise waren mehrere 100 Soldaten anwesend. Ab September 1919 wurden die Truppen von den kleineren Orten wieder abgezogen. Am 8. November 1919 fand die erste Gemeindevertreterwahl statt, bei welcher auch Frauen zum ersten Mal wählen durften.

Auch nach dem Ersten Weltkrieg kamen viele Kurgäste und Sommerfrischler nach Niedernhausen, darunter auch viele Juden. Vielleicht sind dieser Umstand und auch die Jahrhunderte zurückliegende Ansiedlung der Wallonen in Niedernhausen ein Grund dafür, dass der Umgang mit fremden Kulturen von Normalität geprägt war. Aus der Zeit des Dritten Reiches gibt es jedenfalls keine Überlieferung nennenswerter politischer Aktionen. Es gab allerdings eine so genannte „Führer-Schule“, die als Ausbildungszentrum für die Hitler-Jugend diente.

Wie in vielen deutschen Städten gab es auch in Niedernhausen Umbenennungen von Straßen und Gebäuden: es gab einen Hindenburgplatz und ein Teil der Niederseelbacher Straße in Königshofen und die Austraße in Niedernhausen hießen jeweils Adolf-Hitler-Straße. Die Lehrer der Schulen schienen Berichten von Schülern zufolge recht linientreu gewesen zu sein und stachelten ihre Schüler zur Sammlung von Hilfsgütern an. Hier wird aber auch von vereinzelten regimekritischen Stimmen berichtet. So bestellte beispielsweise eine Angestellte der „Führer-Schule“ kurzerhand das Abonnement des Propagandablatts „Der Stürmer“ ab, obwohl sie dabei mit Konsequenzen rechnen musste. Als der Bürgermeister kurz vor Kriegsende die Räumung des Ortes befahl, wurde er von der Bevölkerung ausgelacht.

Mit dem Bau der Autobahn 1937 bis 1939 gab es einen weiteren Aufschwung, da Niedernhausen auch eine eigenen Auffahrt erhielt, die von der steigenden Zahl der Autos genutzt werden konnte. Der Bau der Theißtalbrücke, der noch vor Beginn des Zweiten Weltkriegs abgeschlossen wurde, beschäftigte zeitweise bis zu 700 Arbeiter, welche in Niedernhausen untergebracht waren und versorgt werden mussten.

Nachdem Niedernhausen Anfang des Zweiten Weltkrieges verschont blieb, änderte sich dies mit dem Vormarsch der Alliierten ab 1944. Aufgrund seiner Bedeutung als Eisenbahnknotenpunkt und wegen der ansässigen Führerschule mit ihren Funkanlagen, wurde der Ort deutlich stärker bombardiert als vergleichbare Orte in der Umgebung. Zwischen Mai 1944 und März 1945 gab es mindestens 8 Luftangriffe. Beim schwersten am 22. Februar 1945 wurden das Bahnhofsgebäude, große Teile der Gleisanlagen sowie ca. 30 abgestellte Lokomotiven und Dutzende von Waggons zerstört. Getroffen wurden bei den Angriffen aber nicht nur die Bahnanlagen, sondern auch mehrere Wohngebäude in Niedernhausen und Königshofen. Im Juli 1944 wurde ein von Eppstein kommender Zug bombardiert; die Zahl der Toten wurde auf 30 bis 40 geschätzt. In der Nacht vom 25. auf den 26. August 1944 brannte die Pfarrkirche von Oberjosbach durch eine Brandbombe bis auf die Grundmauern nieder. Insgesamt kamen bei den Angriffen ca. 200 Menschen ums Leben. Auch heute noch finden sich in den Wäldern um Niedernhausen viele Bombentrichter. Bei einem der Angriffe im August 1944 wurden drei mit ihrem Fallschirm abgesprungene amerikanische Soldaten von der Bevölkerung gelyncht.

Als im März 1945 die Amerikaner über Engenhahn und Niederseelbach nach Königshofen und Niedernhausen kamen, gab es keinen Widerstand. Wohl deshalb und aufgrund des schnellen Vordringens der GIs konnte eine Sprengung der Theißtalbrücke verhindert werden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen wie überall in Westdeutschland zahlreiche Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und aus dem Sudetenland in die einzelnen Ortsteile, vor allem nach Oberjosbach, Niedernhausen, Königshofen und Niederseelbach. Dadurch vergrößerte Niederseelbach beispielsweise seine Einwohnerzahl bis 1960 gegenüber dem Jahr 1939 um das Doppelte. In den 1950er Jahren wurden folgerichtig die ersten Neubaugebiete ausgewiesen.

Die wieder aufgebaute Pfarrkirche in Oberjosbach wurde bereits 1949 eröffnet.

In Engenhahn entstand aus dem Wildparkgelände zunächst ein Gebiet für Wochenendhäuser. Ab 1975 wurde es ein offizielles und exklusives Baugebiet, in dem Prominente wie Wim Thoelke, Ebby Thust und Susanne Fröhlich wohnen bzw. wohnten.

1964 nahm Oberseelbach erstmals am Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" teil, 1965 wurde gar der Landessieg für Hessen errungen.

Als Ende der 1960er Jahre der Bau der S-Bahn Rhein-Main geplant wurde und absehbar war, dass Niedernhausen einer der Endstationen werden sollte, erlebte der Ort ein starkes Bevölkerungswachstum. Das große Baugebiet Lenzhahner Weg entstand; in den 1970er Jahren wurden hier auch vier Wohnhochhäuser sowie ein Dutzend größere Wohnblöcke gebaut. Die erste S-Bahn der Linie 2 erreichte den Niedernhausener Bahnhof am 25. August 1975.

1970 wurde die Ortsumgehung von Oberseelbach eröffnet, die die enge Hauptstraße des Ortes vom Durchgangsverkehr befreite.

Zum 1. Oktober 1971 unterzeichneten die Gemeinden Niedernhausen und Königshofen - trotz der seit alters her gegeneinander bestehenden Abneigungen – einen Grenzänderungsvertrag und schlossen sich zur Gemeinde Niedernhausen im Taunus zusammen. Königshofen behielt dabei seine Ortsteilbezeichnung.

Im Zuge der hessischen Gebietsreform wurde schließlich am 1. Januar 1977 aus den bisher selbständigen Gemeinden Niedernhausen mit dem Ortsteil Königshofen, Engenhahn, Niederseelbach, Oberseelbach und Oberjosbach die Gemeinde Niedernhausen i. Ts. Gleichzeitig wurde die Gemeinde Teil des mit selbem Datum neu gegründeten Rheingau-Taunus-Kreis mit der Kreisstadt Bad Schwalbach. Zuvor gehörte Niedernhausen zum Main-Taunus-Kreis.

Zuvor hatte es zwischen Idstein und Niedernhausen ein starkes Werben um die Gemeinden im Seelbacher Grund gegeben. Dabei gab es auch die Überlegung, eine selbständige Gemeinde Lenzenberg mit Engenhahn, Ober- und Niederseelbach sowie Lenzhahn und Dasbach zu bilden. Schließlich entschieden sich Engenhahn, Ober- und Niederseelbach für Niedernhausen, Dasbach und Lenzhahn, trotz ihrer Jahrhunderte dauernder Verbundenheit zu Ober- und Niederseelbach, für Idstein.

Anfang der 1980er Jahre wurde das alte Schulgebäude und Rathaus in Niedernhausen zum neuen Rathaus der Gesamtgemeinde erweitert, sowie die Autalhalle errichtet.

Ab 1985 wurde ein weiteres großes Baugebiet auf dem Schäfersberg beim Ortsteil Niedernhausen ausgewiesen.

Heute leben in Niedernhausen über die Hälfte der Gesamt-Einwohner. Zweitgrößter Ortsteil ist Oberjosbach mit 2.150, kleinster Oberseelbach mit 450. Die Ortsteile Oberjosbach, Oberseelbach, Niederseelbach und Engenhahn haben dabei ihren dörflichen Charakter weitgehend bewahren können.

Das im Jahre 1977 geschaffene Wappen der Gemeinde Niedernhausen zeigt den goldenen nassauischen Löwen auf blauem Grund. Das silberne Schwert in seiner linken Pranke deutet auf die kurmainzische Vergangenheit Oberjosbachs hin: dessen Wappen zeigt in den kurmainzischen Farben ein rotes Schwert auf silbernem Grund, gleichzeitig Symbol des Heiligen Michael, dem Schutzpatron von Oberjosbach. Die sechs den Löwen umgebenden Schilder symbolisieren die sechs Ortsteile.


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