ANZEIGE 

 

 ANZEIGE

Windeck ist eine große Landgemeinde im Osten des Rhein-Sieg-Kreises. Hier leben rund 21.000 Einwohner beiderseits der Sieg. Die Kommune entstand 1969 durch Zusammenlegung der Gemeinden Herchen, Dattenfeld und Rosbach. Sie wurde benannt nach der Burgruine Windeck.

Die Ortsteile liegen im Windecker Ländchen im Naturpark Bergisches Land im Dreieck Köln - Bonn - Siegen.

Die Gemeinde besteht aus 67 Ortschaften. Die einwohnerstärksten davon sind: Rosbach, Dattenfeld, Leuscheid, Herchen und Schladern.

ANZEIGE 

 

 ANZEIGE

Alle Ortschaften (alphabetisch): Alsen, Altenherfen, Altwindeck, Au, Bellingen, Dattenfeld, Distelshausen, Dreisel, Ehrenhausen, Eich, Eulenbruch, Geilhausen, Gerressen, Gierzhagen, Gutmannseichen, Hahnenbach, Halscheid, Hau, Helpenstell, Herchen, Herchen Bahnhof, Himmeroth, Hönrath, Hoppengarten, Hurst, Imhausen, Irsen, Kaltenbachmühle, Kocherscheid, Kohlberg, Kuchhausen, Langenberg, Leidhecke, Leuscheid, Locksiefen, Löh, Lüttershausen, Mauel,

Mauelermühle, Mittel, Neuenhof, Öttershagen, Ohmbach, Ommeroth, Opperzau, Perseifen, Queckshütte, Rieferath, Ringenstellen, Rossel, Röcklingen, Röhrigshof, Rommen, Rosbach, Roth bei Rossel, Saal, Sangerhof, Schabernack, Schladern, Sommerhof, Stromberg, Unkelmühle, Werfen, Werfermühle, Wiedenhof, Wilberhofen, Wilhelmshöhe

ANZEIGE 

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Burg Windeck (Sieg)
  • Wahrzeichen von Dattenfeld - der Siegtaldom St. Laurentius
  • Altwindeck - mehrmals als schönstes Dorf im Rhein-Sieg-Kreis ausgezeichnet
  • Besucherbergwerk Grube Silberhardt in Oettershagen
  • Gedenkstätte “Landjuden an der Sieg“ in Rosbach
  • Heimatmuseum in Altwindeck
  • Burg Mauel
  • Basaltkrater Kuchhausen
  • Siegwasserfall bei Schladern
  • Herchen - seit 1985 staatlich anerkannter Erholungsort

 ANZEIGE

Die Burg Windeck ist eine Ruine auf einem Berg über der Gemeinde Windeck im Rhein-Sieg-Kreis. Die Burg wurde als „castrum novum in windeke“ bereits 1174 erstmals urkundlich erwähnt, doch gilt es unter Archäologen als wahrscheinlich, dass sie älter ist, als dieses Datum aussagt.

Für das 12. Jahrhundert sind zwei Burgen auf dem Burgberg bekannt. Alt-Windeck, eine Motte auf dem Sporn des Burgbergs, und Neu-Windeck, die heute als Burg Windeck bekannt ist, befanden sich im Besitz der Landgrafen von Thüringen und wurden als Teillehen an die Markgrafenfamilie von Landsberg (Alt-Windeck) und den Grafen Adolf IV. von Berg (Neu-Windeck) gegeben.

ANZEIGE 

Letzterer konnte in der Folgezeit auch Alt-Windeck erwerben und wurde so alleiniger Besitzer. Die Burg wurde Stützpunkt der bergischen Grafen gegen die Grafen von Sayn sowie die Herren von Blankenberg und bald auch Mittelpunkt eines bergischen Amtes, das nach der Burganlage benannt wurde.

1388 war ein Ritter mit Namen Wilhelm Stael von Holstein der dortige Amtmann. An ihn waren Burg, Land und Leute verpfändet worden.

1397 wurde die Burg nach der verlorenen Schlacht bei Kleverham durch Herzog Wilhelm II. von Berg an die Grafen Adolf von Kleve und Dietrich von der Mark bis zur Hinterlegung des Lösegeldes verpfändet, aber bereits 1398 vom Grafen Adolf VII. von Berg, dem Sohn Wilhelms, wieder besetzt, nachdem Dietrich von der Mark in einer Fehde mit ihm gefallen war.

Adolf, seit 1408 Herzog von Berg und seit 1423 auch Herzog von Jülich, war wegen seiner vielen Fehden in dauernder Geldnot, die ihn vielfach zu Verpfändungen seines Besitzes zwang. So auch 1435, als er auch Burg und Herrlichkeit Windeck Wilhelm von Nesselrode als Amtmann verpfändete.

Als solcher war Wilhelm dazu verpflichtet, die Burganlage instand zu halten. Allein zwischen 1443 und 1445 gab er dazu 5530 oberländische Gulden aus. Weitere kostspielige Ausbesserungen durch die Familie von Nesselrode folgten bis 1515. Als Johann von Nesselrode verstarb und keine mündigen Nachfahren hinterließ, wurde Johann von Lutzenrath zum Amtmann auf Windeck bestellt. Als dessen Nachfolger, Wienand von Lyradt, 1586 gestorben war, gelangte das Amt Windeck wieder an die Herren vonNesselrode.

Um diese Zeit waren erneut größere Instandsetzungen an den Gebäuden erforderlich, die nach dem Gutachten von Johann II. von Pasqualini, einem Enkel des bekannten Baumeisters Alessandro Pasqualini, 1602 und 1609 ausgeführt wurden.

1625 übertrug Adolf von Nesselrode sein Amt an Wilhelm von Hillesheim. 1632 wurde Burg Windeck während des Dreißigjährigen Krieges von schwedischen Truppen unter Generalfeldmarschall Wulff Heinrich von Baudissin erobert und Wilhelm von Hillesheim gefangen genommen. Während seiner Abwesenheit nutzte der Graf von Nassau-Dillenburg die Gunst der Stunde und plünderte die Anlage.

Windeck wurde 1636 dem Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm als Eigentum zurückzugeben. Zwar war auf dessen Befehl 1645 für die Verteidigung und Bemannung der Burg gesorgt worden, aber Schweden nahmen sie mit hessischer Unterstützung 1646 nach fünfwöchiger Belagerung erneut ein. Dabei wurden die Gebäude durch drei gesprengte Minen stark beschädigt.

Die schwedischen Besatzer blieben bis 1647, ehe sie sich nach längerer Belagerung kaiserlichen Truppen unter General de Lamboy ergeben mussten. Als die Kaiserlichen 1648 wieder abzogen, zerstörten sie die Burg endgültig, so dass außer der Kapelle und einigen Wirtschaftsgebäuden nur Schutt und Ruinen übrig blieben.

Einige Nebengebäude wurden noch einmal als Amts- und Gerichtshaus sowie als Gefängnis wieder hergestellt, aber schon 1672 von französischen Truppen erneut verbrannt und zerstört. Anschließend nutzten die Bewohner der umliegenden Dörfer die Ruinen als Steinbruch.

Als 1815 das Großherzogtum Berg infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses aufgelöst wurde, kam die Burgruine in preußischen Besitz. Preußen verkaufte diese 1852 an den königlich preußischen Landrat von Waldbröl, Oscar Danzier. Der besaß Interesse an historischen Bauwerken und deren Erhalt. Deshalb ließ er Aufräumarbeiten vornehmen und Wege und Treppen bauen. Das Ruinengelände wurde zu einer Parklandschaft umgestaltet.

In den Jahren 1859/60 ließ Danzier auf der Süd-Ost-Spitze des Burgberges auf Fundamenten und Gewölben der alten Burg ein schiefergedecktes Burghaus errichten. Das so genannte "Schloss Windeck" war in einem mittelalterlichen Baustil gehalten und wies deshalb hohe Treppengiebel auf.

Im Jahre 1881 brannte das Burghaus aus, wurde aber in den folgenden Jahren wieder hergestellt. Durch Erbschaft kam Windeck an die italienische Familie Caminneci, die das Gebäude in den Jahren 1899/1900 auf das Doppelte seiner bisherigen Größe in südwestlicher Richtung erweitern ließ. Nach dem Ausbau besaß das nunmehr viergeschossige Schloss vier Türme und war mit Tuffstein-Verzierungen im gotischen Stil geschmückt. Der umliegende Park war durch Rosen- und Steingärten erweitert und mit Springbrunnen, Steintischen sowie Steinbänken ausgestattet worden.

Nach dem Tod Andrea Caminnecis im Jahre 1940 wurde Schloss Windeck möbliert vermietet. Sein Gewölbekeller diente während des Zweiten Weltkriegs aufgrund seiner starken Außenmauern der Bevölkerung Oberwindecks als Luftschutzraum. Durch einen Beschuss amerikanischer Artillerie Ostern 1945 wurde die Schlossanlage in Brand gesetzt. Die Kanone zum Beschuss der Burg wurde in Saal bei Leuscheid aufgestellt.

Als das Eigentümer-Ehepaar verstorben war und deren Erben kein Interesse an der Wiederherstellung des Gebäudes zeigten, blieb es jahrelang ungeschützt stehen. Die Überreste verwahrlosten zusehends, ehe der damalige Siegkreis die Anlage 1961 kaufte, um die Ruine vor dem Verfall zu retten. Bereits ein Jahr später begann der neue Besitzer damit, diese teilweise zu sichern und ergänzend zu restaurieren. Im Zuge der bis Ende der 1960er Jahre währenden Arbeiten wurden auch die Reste von Schloss Windeck vollständig abgerissen, weil die alte Burgruine als geschichtlich wertvoller und erhaltenswerter galt.

Seit August 1987 werden vom Rhein-Sieg-Kreis mit Unterstützung des Arbeitsamtes Eitorf und der Gemeinde Windeck umfangreiche archäologische Grabungen und Konservierungsmaßnahmen an der Burgruine durchgeführt.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Windeck (Sieg) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Dem Artikel Burg_Windeck aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Das Foto basiert auf dem Bild "„Siegtaldom“ St. Laurentius in Dattenfeld" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Thomas Hermes.