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Königswinter ist eine Stadt im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen mit knapp 40.000 Einwohnern, auf der östlichen Rheinseite gegenüber dem Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg gelegen. Die Stadt liegt zu Füßen des Siebengebirges mit dem Petersberg, der als Standort des Bundesgästehauses vielfach Stätte von Konferenzen mit nationaler und internationaler Ausstrahlung wurde. Königswinter nimmt gemäß Landesplanung die Funktion eines Mittelzentrums ein.

Geographie

Die Stadt liegt zwischen Bad Honnef und Bonn-Beuel gegenüber von Bad Godesberg auf der rechten Seite des Rheins, der sich an dieser Stelle im Übergangsbereich vom Mittel- in den Niederrhein befindet. Naturräumlich lässt sich der äußerste Westen des Stadtgebiets dem sich nach Norden ausweitenden Godesberger Rheintaltrichter, ein mittlerer Abschnitt dem Siebengebirge, der größere Teil des Ostens dem Pleiser Hügelland und ein kleinerer Teil im Südosten der Asbacher Hochfläche zuordnen.

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Damit umfasst es ein Gebiet, das vom Rheintal bis zu den nordwestlichen Ausläufern des Westerwalds reicht. Das Rheintal weitet sich bei Königswinter nördlich von Drachenfels und Petersberg schrittweise in die beginnende Niederrheinische Bucht aus. Weitere prominente Anhöhen sind die Dollendorfer Hardt, der Lohrberg, der Nonnenstromberg, der Stenzelberg, der Weilberg sowie die Wolkenburg. Den höchsten Bodenpunkt im Stadtgebiet Königswinter, gleichzeitig den höchsten im Rhein-Sieg-Kreis, markiert der Gipfel des 461 Meter über NN hohen Großen Ölbergs.

Die Königswinterer Altstadt liegt bei 74 m ü. NN auf einer rund 500 m breiten Terrasse, am nordwestlichen Beginn des Drachenfels sowie am Fuße des Petersbergs. Ins Siebengebirge hinauf führen das Mühlental (Tal des Mirbesbach) und das Nachtigallental.

 

Die Gemarkung des Stadtteils Königswinter erstreckt sich im Nordosten bis auf den Gipfel des Petersbergs, den sie sich mit Niederdollendorf teilt. Die Bebauung der Stadt reicht von der Höhe der historischen Altstadt bis unmittelbar an den Rhein, wird weiter nördlich durch einen breiteren Austreifen begrenzt und geht im Norden, zum Teil nahtlos, in die Niederdollendorfs über.

Im Süden wird sie durch eine lediglich zwei Straßen und zwei Bahntrassen führende Engstelle begrenzt und verjüngt, die der zwischen Rhöndorf im Süden und Königswinter im Norden bis an den Rhein heranreichende Drachenfels an diesem Punkt bildet.

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Dort befindet sich auch der Drachenfelsgrund, eine historisch als Reih bezeichnete Untiefe im Rhein. Östlich und oberhalb der Trasse der Bundesstraße 42 sowie im breiten Tal zwischen Petersberg und Hirschberg bestehen kleinere Wohngebiete, Schrebergärten und Einzelhäuser, darunter der Wintermühlenhof, ebenso auf dem Rüdenet, einem nordwestlichen Bergrücken des Drachenfelses.

Die Lage Königswinter wird durch die Nähe zu Bonn und insbesondere das sechs Kilometer entfernte Bundesviertel begünstigt, das durch die dort ansässigen nationalen und supranationalen Institutionen wie Bundesministerien, Bundesbehörden, internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen sowie mehreren Global Players einen Arbeitsplatzschwerpunkt darstellt.

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Die Hänge der Berge in Königswinter und Oberdollendorf werden seit jeher für den Weinanbau genutzt. Die Rebflächen zählen im „Bestimmten Anbaugebiet Mittelrhein“ zur Großlage Petersberg. Der 2005 eröffnete rechtsrheinische Fernwanderweg Rheinsteig führt von Bonn über den Drachenfels nach Wiesbaden. Königswinter bietet Zugang zu Deutschlands meistbestiegenem Berg, dem Drachenfels.

Dieser hat mit der Burgruine aus dem 12. Jahrhundert, unterstützt durch die seit 1883 betriebene Zahnradbahn, Königswinters Namen als Fremdenverkehrsort entscheidend mitgeprägt.

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Ausdehnung des Stadtegebiets

Das Stadtgebiet Königswinter dehnt sich in Nord-Süd-Richtung etwa zehn Kilometer vom Bonner Stadtbezirk Beuel bis zum Bad Honnefer Stadtteil Rhöndorf aus. In Ost-West-Richtung reicht es von der rheinland-pfälzischen Gemeinde Buchholz bis zur in der Mitte des Rheins liegenden Grenze mit dem Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg bei einer Ausdehnung von ungefähr 14,5 Kilometer.

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Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Königswinters erstreckt sich über eine Fläche von 76,19 Quadratkilometern und besitzt damit die viertgrößte Ausdehnung im Rhein-Sieg-Kreis. Es gliedert sich in einen Berg- und Talbereich mit rund 80 Ortsteilen/Gehöften, die in die neun Stadtteile Stieldorf, Königswinter, Niederdollendorf, Oberdollendorf, Heisterbacherrott, Ittenbach, Oberpleis, Eudenbach und Thomasberg unterteilt sind:

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Altstadt, Bellinghausen, Bellinghauserhof, Bennerscheid, Berghausen, Bönschenhof, Bockeroth, Boseroth, Dahlhausen, Düferoth, Döttscheid, Eisbach, Elsfeld, Eudenbach, Eudenberg, Faulenbitze, Frankenforst, Freckwinkel, Friedrichshöhe, Frohnhardt, Gratzfeld, Gräfenhohn, Hartenberg, Hasenboseroth, Heiderhof, Heisterbach, Heisterbacherrott, Herresbach, Höhnchen, Höhnerhof, Hühnerberg, Hünscheiderhof, Hüscheid, Ittenbach, Jüngsfeld, Kappesbungert, Kellersboseroth, Kippenhohn, Kochenbach, Komp, Kotthausen, Lahr, Margarethenhöhe, Niederbuchholz, Niederdollendorf, Niederscheuren, Nonnenberg, Oberbuchholz, Oberdollendorf, Oberpleis, Oberscheuren, Oelinghoven, Perlenhardt, Pleiserhohn, Pützstück, Quirrenbach, Rauschendorf, Rostingen, Ruttscheid, Rübhausen, Römlinghoven, Sand, Sandscheid, Sassenberg, Schnepperroth, Schwirzpohl, Siefen, Sonderbusch, Sonnenbergerhof, Stieldorf, Stieldorferhohn, Thelenbitze, Thomasberg, Uthweiler, Vinxel, Wahlfeld, Wahlfelderhof, Waschpohl, Weiler, Willmeroth.

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Die Kernstadt Königswinter (Ortsteil Altstadt) hat 4.645 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2013). Die Orte Kappesbungert und Hünscheiderhof sind einwohnerlos, jedoch weiterhin als Ortsteile registriert.

Auf dem Stadtgebiet bestehen folgende 13 Gemarkungen in den Grenzen ehemaliger Gemeinden: Berghausen, Hasenpohl, Heisterbacherrott, Ittenbach, Königswinter, Niederdollendorf, Oberdollendorf, Oberhau, Oberpleis, Oelinghoven, Rauschendorf, Vinxel, Wahlfeld. „Oberhau“ ist kein Ortsname, sondern eine Zusammenfassung von 14 Ortsteilen in der Bergregion. Auch die Gemarkung Hasenpohl weist keine gleichnamige Ortschaft auf.

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Nachbarstädte und -gemeinden

Im Uhrzeigersinn, vom Norden beginnend, grenzen folgende Städte und Gemeinden an die Stadt Königswinter: Bundesstadt Bonn (Stadtbezirk Beuel), Stadt Sankt Augustin (Rhein-Sieg-Kreis), Stadt Hennef (Rhein-Sieg-Kreis), Gemeinde Buchholz (Verbandsgemeinde Asbach, Landkreis Neuwied), Stadt Bad Honnef (Rhein-Sieg-Kreis), Bundesstadt Bonn (Stadtbezirk Bad Godesberg).

Klima

Das Königswinterer Klima ist im Bundesvergleich mild. Die Jahresdurchschnittstemperatur (Mittel 1971 bis 2000) liegt bei 10,9 Grad Celsius, wobei es bedeutende Schwankungen zwischen Tal- und Bergbereich gibt.

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Nach Prognosen des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung werde die Jahresdurchschnittstemperatur, hochgerechnet aus den Jahren 2001 bis 2030, 11,9 Grad Celsius betragen, zudem werde die Vegetationsperiode länger.

Geschichte

Der Name Königswinter

Der Name Königswinter entstand angeblich, nachdem Karl der Große am Drachenfels eine Weindomäne erworben hatte, es somit ein königlicher Winzerort (lat: Vinetum = Weingarten) geworden war, wofür es jedoch keinerlei Nachweis gibt.

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Im Jahre 893 taucht zum ersten Male in einer Urkunde der Abtei Prüm in der Eifel der Name Uintre auf, bei dem deren Weinberge liegen. Hierbei handelt es sich jedoch wahrscheinlich eher um das stromaufwärts gelegene Oberwinter.

In einer Urkunde von 1015 wird unter dem Datum 25. Februar Königswinter, allerdings in der Form Winetre, erstmals erwähnt, hiebei schenkte Kaiser Heinrich II. dem Bonner Frauenstift Dietkirchen ein Gut, das ihm Graf Wilhelm und dessen Bruder Boppo in dem im Auelgau gelegenen Ort Winetre überlassen hatten. In den Jahren 1064 und 1269 findet der Ort als Wintere Erwähnung, 1316 als Wynteren inferior (Niederwinter). Erst 1342 tritt zum ersten Male der Name Kuoningwinteren auf.

 

Gerhard Mercator (1512-1594) bezeichnete in seiner erstmals in den Tabulae Geographicae 1585 in Duisburg erschienenen Karte des Herzogtums Berg, der Grafschaft Mark und Diözese Köln die Stadt als Coninxwinter. Der Kölner Kartenmacher Matthias Quad (1557-1613) schuf nach einer Vorlage des Cornelius Adgerus (um 1520-1595?)[10] im Jahr 1596 eine Karte des kurkölnischen Gebietes, in dem sich die Bezeichnung zu Conixwinter gewandelt hat. 1793 wird auf einer den Süden Kurkölns wiedergebenden Karte des in Wien tätigen Franz Johann Joseph von Reilly (1766-1820) Königswinter bereits in seiner heutigen Schreibweise angeführt.

Königswinter bis zum Ende der kurkölnischen Zeit

Eine im 1. Jahrhundert v. Chr. durch die Kelten errichtete Fluchtburg mit einem Stein- und Palisadenwall lässt sich auf dem Petersberg nachweisen. Archäologische Funde belegen jedoch, dass bereits 3500 v. Chr. Menschen auf dem Petersberg in Königswinter siedelten.

 

Spuren römischer Steinbruchtätigkeit ab 50 n. Chr. am Drachenfels und der Gebrauch dieser Steine in römischen Gebäuden in den Orten rheinabwärts sind weitere Zeugnisse menschlicher Tätigkeit in der Region. Königswinter entstand vermutlich aus einer fränkischen Siedlung, denn es gibt Funde (so zum Beispiel in Form eines fränkischen Grabsteines in Niederdollendorf), die auf das Jahr 680 n. Chr. zurückdatiert werden. Somit gab es zu dieser Zeit vermutlich schon Bewohner in der Region

Das Stift Essen und das Kloster Heisterbach besaßen einen Hof im Ort. Landesherrlich gehörte Königswinter zum Kurfürstentum Köln und unterstand der Verwaltung des Amtes Wolkenburg, welches die beiden Burgen Drachenfels und Wolkenburg sowie die Orte Königswinter und Ittenbach umfasste.

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Obwohl Königswinter eine Stadtmauer und damit eines der für eine Stadt typischen Merkmale hatte, besaß der Ort kein Stadtrecht, so dass er als so genannter Flecken anzusehen war. Ein Angriff auf den Ort im September 1583 durch Truppen des Pfalzgrafen Johann Kasimir im Truchsessischen Krieg blieb erfolglos. Im Februar 1643 überfielen hessische Truppen Königswinter und plünderten den Ort. 1670 umfasste der Flecken 109 Häuser. 1689 brannten fast alle Gebäude ab, weil französische Soldaten Königswinter plünderten. 1795 marschierten erneut französische Truppen in Königswinter ein.

1780 entstand die neue Pfarrkirche St. Remigius. Nach der Säkularisierung des Erzstiftes Kurköln 1803 fiel Königswinter an das Fürstentum Nassau-Usingen, 1806 an das napoleonische Großherzogtum Berg und schließlich 1815 an das Königreich Preußen.

 

Napoleonische Zeit

In der Franzosenzeit wurde das Großherzogtum neu gegliedert. Königswinter gehörte 1806 zum Arrondissement Siegburg, Ende 1808 entstanden größere Einheiten, und die neu gebildeten Kantone Siegburg und Königswinter wurden dem Arrondissement Mülheim am Rhein unterstellt. Die Kantone gliederten sich in Mairien. Auch Königswinter war Verwaltungssitz und Namensgeber einer Mairie.

Bei den Befreiungskriegen war der preußische Major Ferdinand Wilhelm Franz Bolstern von Boltenstern einer der Initiatoren des 1813 gegründeten Freiwilligen Landsturms Banner des Siebengebirges, der aktiv unter dem Adjutanten Franz Bernhard de Claer bei der Befreiung von der Franzosenherrschaft mitwirkte.

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Bei Angriffen auf die französischen Truppen auf dem linken Rheinufer nach Blüchers Übersetzen über den Rhein bei Kaub in der Neujahrsnacht 1813/14 fiel der Kommandant der Vorposten auf der Insel Nonnenwerth, der Steinhauermeister Johann Joseph Genger. Nach Boltenstern wurde im Zentrum Königswinters ein Platz benannt. Genger und de Claer wurden mit angrenzenden Straßen geehrt.

Auch ein Denkmal auf dem Drachenfels wurde ihnen gewidmet. Am 14. Januar zogen die französischen Truppen vom linken Rheinufer ab.

Preußische Zeit

Die aus der Mairie 1816 hervorgegangene preußische Bürgermeisterei Königswinter im Kreis Siegburg (ab 1825 Siegkreis) umfasste die Gemeinden Honnef, Königswinter, Aegidienberg und Ittenbach.

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1820 erhielt Königswinter ein sog. Postwärteramt im Bezirk des Postamts Bonn, zu dessen Zustellbereich bis 1849 auch Honnef gehörte (und Rhöndorf auch danach). 1862 löste sich Honnef von der Bürgermeisterei und erhielt als Stadt seine Selbstständigkeit als eigene Bürgermeisterei Honnef. Königswinter erhielt 1889 die Stadtrechte. Die Gemeinden Aegidienberg und Ittenbach verblieben im Verwaltungsbereich der Bürgermeisterei, die nunmehr Königswinter-Land wurde.

Der Bürgermeister der Stadt war in Personalunion auch Vorsteher der Landbürgermeisterei. Wohnplätze der Stadt Königswinter waren im Jahr 1885 Burghof, Dömchen, Drachenburg, Drachenfels, Elsigerfeld, Heidsfeld, Hirschburg, Kreuzmühle, Kuckstein, Liebesbrünnchen, Marienhöhe, Pottscheid, Rosenau, Rüdenet, Sonntagsmühle, Sprengfeld, Wintermühlenhof und Wülsdorferhof.

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Anfang des 19. Jahrhunderts war in Königswinter die einzige befestigte Straße die heutige Hauptstraße, an der man auch die ältesten Gebäude findet. Weinanbau, Forstwirtschaft, Steinbruch und eine Mine waren die Arbeitgeber. Der bereits im 18. Jahrhundert einsetzende und im 19. Jahrhundert sich verstärkende Fremdenverkehr erschloss dem Ort eine neue wirtschaftliche Grundlage.

Insbesondere der Drachenfels wurde durch das romantische Gedicht "The Castled Crag of Drachenfels" Lord Byrons bekannt und seitdem von britischen Reisenden auf der Grande Tour aufgesucht. Weitere Berühmtheit erlangte der Drachenfels auch durch die Ende des 18. Jahrhunderts wiederentdeckte und von dem Bonner Germanisten Karl Simrock aus dem Mittelhochdeutschen übersetzte Nibelungensage. Simrock verknüpfte die Erschlagung des legendären Drachen durch Siegfried mit dem Drachenfels. 1827 wurde die Dampfschifffahrt auf dem Rhein aufgenommen. Bereits 1833 gab es auf dem Drachenfels ein Gasthaus.

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Als 1841 Bürgermeister August Mirbach sein Amt antrat, war sein Ziel, die touristischen Möglichkeiten des Siebengebirges weiter zu nutzen. Als eine der ersten Maßnahmen wurde 1861 im Nachtigallental (zuvor „Menessiefen“ genannt) eine Promenade angelegt, im Laufe des Jahrzehnts kam es zu einer Wiederbelebung des zuvor ins Stocken geratenen Tourismus. Da der Aufstieg zum Drachenfels vor allem am Anfang sehr steil und die Hilfe von Eseln unbequem war, versuchte Mirbach, die Technik des 19. Jahrhunderts zu nutzen. Nach einiger Zeit konnte er eine Firma für das Projekt Drachenfelsbahn gewinnen, die am 17. Juli 1883 eröffnet wurde.

1889 wurde mit der Petersbergbahn eine zweite Zahnradbahn eröffnet. Mit dem Bau der Bahnen kam der Massentourismus in die Stadt. Am Rheinufer entstanden zusätzlich zu dem bereits 1838 errichteten Europäischen Hof (Abbruch 1972) in enger Aneinanderreihung einige große Hotelbauten (zum Teil Palasthotels), darunter der Düsseldorfer Hof, das Hotel Monopol (heute Loreley), das Hotel Germania, der Kölner Hof und der Berliner Hof, die den bisherigen Rahmen einer Kleinstadt überwanden und zu einer städtebaulichen Neuausrichtung Königswinters auf den Rhein führten.

 

Industrie siedelte sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts an: das Stella-Werk. 1919 gründete Paul Lemmerz seine Felgenfabrik, die sich heute von der Altstadt bis nach Niederdollendorf erstreckt und immer noch das wichtigste Unternehmen der Stadt ist. Seine Brüder Franz und Simon Lemmerz besaßen eine Automatenfabrik, die heute in der dritten Generation existiert. Eine weitere Gründung aus den 1920er Jahren ist die Zera.

Nach Inkrafttreten des Versailler Vertrags 1920 gehörte Königswinter (inkl. eines Großteils des heutigen Stadtgebietes) zunächst zum unbesetzten Gebiet im Rheinland. Die Grenze zur fünfjährigen Besatzungszone verlief zwischen Oberkassel und Oberdollendorf. Infolge des Ruhrkampfs wurde auch Königswinter am 25. Februar 1923 als Teil des sog. „Einbruchsgebiets“ im südlichen Siegkreis und nördlichen Kreis Neuwied von französischen Truppen besetzt.

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Im Westfalenhof richteten sie ein Offiziers-Quartier ein. Der Bürgermeister von Königswinter (Josef Clever) wurde am 6. April verhaftet und nach Bonn ins Gefängnis gebracht, die Amtsgeschäfte nahm anschließend sein Stellvertreter Liedgens wahr.

Während der Besatzungszeit wurde in Königswinter ein französischer Ortskommandant, dem Kreisdelegierten in Siegburg unterstellt, eingesetzt. Nach der Londoner Konferenz kam es am 17. November 1924 zur Räumung des Einbruchsgebiets durch die Besatzung und zur Wiedereinsetzung des Bürgermeisters Clever.

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In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die wirtschaftliche und städtebauliche Entwicklung Königswinters maßgeblich durch die Deutsche Arbeitsfront (DAF) und deren Unterorganisation Kraft durch Freude (KdF), die den Fremdenverkehr prägte, bestimmt.

Der DAF-Leiter Robert Ley richtete in der Villa Leonhart am Nordrand der Altstadt seine Dienstvilla ein. Ein bisheriges gewerkschaftliches Tagungszentrum und Erholungsheim (heutiges Adam-Stegerwald-Haus) im Süden von Königswinter wurde zur Landesführerschule der DAF umfunktioniert. Im Umkreis dieser Führerschule sollte ein großes Erholungsheim mit einer Kapazität von 6.000 Betten entstehen.

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Die Planungen kamen nicht mehr zur Verwirklichung, führten aber in der zweiten Hälfte der 1930er-Jahre zum Abriss zahlreicher Villen und Häuser zwischen Hauptstraße und Rheinallee (heutiges Gelände des Maritim-Hotels). Das Schloss Drachenburg diente, 1940 ebenfalls in den Besitz der DAF gefallen, ab 1941/42 als „Adolf-Hitler-Schule“

Im Zweiten Weltkrieg blieb Königswinter von Bombenangriffen weitgehend verschont. Allerdings wurde die Stadt am 22. April 1944 zum Ziel eines Luftangriffs, bei dem schwere Zerstörungen im nördlichen Siedlungsgebiet angerichtet wurden. In der damaligen Hindenburgstraße (heute Generalkonsul-von-Weiß-Straße) erhielt ein Haus einen Treffer. Zerstört wurde auch das Hotel Berliner Hof, nur beschädigt das Hotel Europäischer Hof. Das Gelände blieb unbebaut und wurde zu einer Gartenanlage, dem Berliner Platz, umgebaut. Heute steht an dieser Stelle das Sea Life Center Königswinter.

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Königswinter nach 1945

Nach der Entscheidung von Parlamentarischem Rat und Bundestag für Bonn als vorläufigen Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland wurde Königswinter Teil der neuen „Hauptstadtregion“. 1948/49 kam hier die CDU/CSU-Fraktion des Parlamentarischen Rates unter. Der Petersberg erlangte ab 1949 als Sitz der Alliierten Hohen Kommission (AHK) große Berühmtheit.

Hier wurde das „Petersberger Abkommen“ geschlossen, das als erster Schritt der Bundesrepublik zu einem eigenständigen Staat gewertet wird. Für Mitglieder der britischen Hochkommission entstanden in Königswinter nach einer vorhergehenden Beschlagnahme von Grundstücken (durchgeführt zwischen Mai und Juli 1951) 19 Wohnhäuser. Die Stadt gehörte von 1949 bis 1955 der Enklave Bonn an, ein der AHK unterstehendes Sondergebiet um den Regierungssitz. Am 11. Mai 1950 wurde in Königswinter die CDU auf Bundesebene gegründet

1954/55 entstand am nordöstlichen Ende der Altstadt das stadtbildprägende siebengeschossige Verwaltungsgebäude der damaligen Lemmerzwerke.

1967 hatte Königswinter 5.974 Einwohner, von denen 47 in der Land- und Forstwirtschaft, 1.237 im verarbeitenden Gewerbe und 1.094 im Dienstleistungsbereich tätig waren. 881 Auspendlern standen 2.667 Einpendler gegenüber. In industriellen Arbeitsstätten waren 3.887 Personen beschäftigt. An öffentlichen Einrichtungen waren 1967 vorhanden: 2 Volksschulen, eine Realschule, ein Gymnasium, ein Freibad, ein Sportplatz, 2 Turnhallen, 2 Kindergärten und 2 Büchereien.

Im Zuge der kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn wurden am 1. August 1969 die Gemeinde Ittenbach aus dem Amt Königswinter-Land, die Gemeinden Heisterbacherrott, Niederdollendorf und Oberdollendorf aus dem Amt Oberkassel sowie die Gemeinden Oberpleis und Stieldorf (ohne die Orte Birlinghoven, Hoholz, und Ungarten) aus dem Amt Oberpleis mit der Stadt Königswinter zur neuen Stadt Königswinter zusammengelegt.

Im Stadtzentrum von Königswinter befanden sich seit Beginn der 1950er-Jahre die Residenz der Botschaft der Islamischen Republik Pakistan (in der Villa Leonhart am Rheinufer) und seit etwa 1990 die Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Laos (in einer Villa am Ostrand der Altstadt; → Eintrag in Botschaftsliste) in der Bundesrepublik Deutschland. Dies waren zwei der wenigen Botschaftsgebäude, die bis zuletzt außerhalb von Bonn lagen. Im Zuge der Verlegung des Regierungssitzes nach Berlin (1999) wurden die Botschaftsstandorte in Königswinter aufgegeben. Direkt auf der anderen Seite des Rheins befand sich die US-amerikanische Botschaft (heute Botschafts-Außenstelle). Diesen Umstand nutzte am 13. Februar 1991 ein Kommando der RAF und schoss von einer Außenmauer auf dem Gelände der pakistanischen Residenz mehrere Gewehrkugeln auf das amerikanische Botschaftsgebäude. Dabei entstand aber nur Sachschaden.

1991 wurde in der Königswinterer Altstadt eine Fußgängerzone eingerichtet. Der spätestens seit den 1990er-Jahren immer mehr abnehmende Tagestourismus z.B. aus den Niederlanden und dem Ruhrgebiet nach Königswinter, der vor allem vom Drachenfels angezogen wurde, führte in und um die Altstadt zu großen Veränderungen. Zahlreiche Hotels und Tanzlokale wurden seitdem geschlossen, einer neuen Verwendung zugeführt oder abgerissen. Die Stadt unternahm Anstrengungen, die Altstadt aufzuwerten und ließ sie 2004 als Sanierungsgebiet ausweisen. Die Drachenfelsbahn erhielt 2005 eine neue Talstation. Im Vorfeld der Regionale 2010 investierten Stadt und Land in die Neugestaltung des Aufstiegs zum Drachenfels. Neben einer Modernisierung der Wege und Plätze tragen zur Attraktivitätssteigerung auch die Restaurierung von Schloss Drachenburg inkl. Park (1995–2011) sowie die Neugestaltung des Gipfelplateaus inkl. der Niederlegung des Restaurants aus den 1970er-Jahren (2010–2012) bei.

Einwohnerentwicklung

In den vergangenen Jahren stieg die Einwohnerzahl Königswinters wie im gesamten Rhein-Sieg-Kreis stark an, 2003 lag die Bevölkerung um 9,1 Prozent höher als 1996. Nach einer Prognose der Bertelsmann Stiftung soll sich diese Entwicklung fortsetzen, sie rechnet mit einer Zunahme bis 2020 um 8,1 Prozent. Das Wachstum ist hauptsächlich durch die Ausweisung einer wachsenden Zahl von Baugebieten im Bergbereich bedingt, wobei Nachbarstädte Königswinter vorwerfen, durch starkes Wachstum in unzureichend erschlossenen Gebieten in der ganzen Region Verkehrsprobleme zu schaffen und Zersiedelung zu betreiben.

Petersberg

Das Gästehaus auf dem Petersberg war nach der Ansiedlung der Bundesregierung in Bonn zur Residenz der Staatsgäste geworden. Dort wurde 1949 auch das Petersberger Abkommen unterzeichnet, das Königswinter einen Platz in den Geschichtsbüchern sicherte. Den Angehörigen der Alliierten Hohen Kommission auf dem Petersberg war die kostenlose Benutzung der Rheinfähre Königswinter–Mehlem gestattet, deren Kapazität dafür zur Hälfte reserviert war. Nach einer zwischenzeitlichen Schließung erwarb der Bund 1979 das Gebäude und ließ es von 1985 bis 1990 aufwändig umbauen. Dort werden gelegentlich bedeutende internationale Konferenzen, wie 2001 und 2002 die Afghanistan-Konferenz ausgerichtet. Bei Bedarf wird dann die Zufahrtsstraße gesperrt. Durch die Tagungen in dem bundeseigenen Gebäude wurde der Name der Stadt international bekannt. Das 5-Sterne-Hotel auf dem Berg wird außerhalb der Nutzung für größere Tagungen auch privat genutzt. Manchmal kommt es bei bedeutenderen Ereignissen zu Protesten am Petersberg und in Königswinter.

Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Königswinter

1890 entschied der Rheinische Provinziallandtag, ein Denkmal für den zwei Jahre zuvor verstorbenen Kaiser Wilhelm I. zu errichten. Als Standort waren Koblenz als Sitz des Oberpräsidenten der Rheinprovinz und das Siebengebirge im Gespräch. Es gab nur eine knappe Mehrheit für das Siebengebirge, deshalb überließ man die Entscheidung Kaiser Wilhelm II. Dieser entschied im März 1891, dass das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Koblenz gebaut werden sollte. Für das Denkmal in der Region des Siebengebirges gab es zahlreiche Vorschläge, von einigen sind Entwurfszeichnungen erhalten. Standorte sollten danach der Drachenfels, der Hardtberg, aber auch die Insel Grafenwerth sein. Die Entscheidung für Koblenz wurde in Königswinter bedauert. Das Denkmal in Koblenz wurde 1945 zerstört, das Deutsche Eck zum Mahnmal für die deutsche Einheit umgewandelt. Als ein Koblenzer Geld für die Wiedererrichtung zur Verfügung stellte, entbrannte in Koblenz, aber auch überregional ein Streit um die Aufstellung und insbesondere um die Person Kaiser Wilhelms, der als „Kartätschenprinz“ 1848 die Revolution bekämpft hatte. Der damalige Königswinterer Bürgermeister bot an, das Denkmal im Siebengebirge zu errichten, so wie es ursprünglich einmal überlegt worden war. Letztendlich erfolgte die Wiederaufstellung dann doch in Koblenz.

Wappen

Blasonierung: „Das Wappen zeigt in Rot eine silberne Torburg mit zwei dreifenstrigen Zinnentürmen und einem spitzbogigen Tor, das durch ein goldenes Fallgitter etwa zur Hälfte ausgefüllt wird. Zwischen den Türmen schwebt ein großes Schild, der auf gespaltenem Feld in Silber vorne einen linksgewendeten, doppelschwänzigen, blaugekrönten, -bezungten und -bewehrten roten Löwen, hinten ein durchgehendes Schwarzes Kreuz zeigt.

Beschreibung: Das Wappen zeigt die Stadtmauern von Königswinter. Das Kreuz symbolisiert die ehemalige Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Köln, der Löwe ist Symbol des Herzogtums Berg, dem große Teile Königswinters angehörten. Das Wappen in seiner jetzigen Form wurde offiziell am 6. Juni 1972 vom damaligen Kölner Regierungspräsidenten zum Königswinterer Stadtwappen erklärt.

Städtepartnerschaften

Königswinter unterhält eine Städtepartnerschaft mit North East Lincolnshire (früher: Cleethorpes) in England und mit Cognac in Frankreich.


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Das Foto basiert auf dem Bild "Schloss Drachenburg" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Stephan Mense.