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Speyer ist eine historisch und kulturell bedeutende Stadt am Oberrhein. Als römische Gründung eine der ältesten Städte Deutschlands hieß sie Noviomagus oder Civitas Nemetum (Hauptstadt der germanischen Nemeter) und wurde als Spira um 600 Zentrum des Speyergaues.

Im Mittelalter war Speyer als freie Reichsstadt eine der bedeutendsten Städte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Zwischen 1816 und 1945 Sitz der bayrischen Verwaltung der Pfalz, gehört Speyer heute als kreisfreie Stadt zu Rheinland-Pfalz und hat gut 50.000 Einwohner.

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Weithin bekannt ist Speyer durch seinen Kaiser- und Mariendom. Er ist die weltweit größte noch erhaltene romanische Kirche und zählt seit 1981 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Speyer wird raumplanerisch als Mittelzentrum eingestuft und ist Teil der Metropolregion Rhein-Neckar mit Ludwigshafen und Mannheim als Zentrum.

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Die Stadt liegt in der Oberrheinischen Tiefebene an der Mündung des Speyerbachs in den Rhein, knapp 20 km südlich von Ludwigshafen/Mannheim und 34 km nördlich von Karlsruhe (jeweils Luftlinie). Seine Nachbarorte sind Römerberg im Süden, Dudenhofen im Westen, Schifferstadt im Nordwesten, Waldsee und Otterstadt im Norden.

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Jenseits des Rhein liegen Ketsch im Nordosten, Hockenheim im Osten, Altlußheim im Südosten und Rheinhausen im Süden.

Der Rhein, der die östliche Grenze der Stadt bildet (gleichzeitig hier Grenze von Rheinland-Pfalz zu Baden-Württemberg), tritt bei Stromkilometer 393,8 in die Gemarkung von Speyer ein und verlässt sie 9,2 km später wieder bei Stromkilometer 403. Die durch die Rheinbegradigung von Tulla abgeschnittene alte Flussschleife (Altrheinarm) im Süden der Stadt steht mit dem sich dort nach Norden fortsetzenden Auwald und den Wasserflächen nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie unter europäischem Schutz.

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In der Rheinniederung nordwestlich des Stadtgebietes entstanden durch Sand- und Kiesabbau zahlreiche Baggerseen, darunter allein das Gebiet Binsfeld mit 7 Seen nördlich der A 61. Ganz im Norden hat Speyer noch Anteil am Angelhofer Altrhein. Der gesamte Speyerer Rheinauenwald besteht (2003) zu aus 29 Prozent Eschen, 26 % Pappeln, 20 % Eichen, 16 % Ahorn, 3 % Nussbäumen, 2 % Buchen und 4 % anderen Baumarten, vor allem Weiden. Alte Eichen der 6. und 7. Altersklasse (über 120 Jahre) sterben ab und werden daher entfernt.

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Probleme gibt es mit der Esche wegen des starken Anstiegs der Häufigkeit und der Dauer der Überflutungen.

Speyer zeichnet sich durch drei deutliche Höhenstufen zwischen 92 m über Normalnull (am Rhein) bis 113 m auf der oberen Flussterrasse aus. Die niedrigste Geländestufe, die Rheinniederung mit ihren alluvialen und holozänen Bildungen, wird dabei durch eine deutliche Geländekante vom sogenannten Hochgestadt mit seinen pleistozänen Ablagerungen getrennt, auf dem das historische Speyer entstand.

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Das Hochgestadt zieht sich keilförmig vom sogenannten Museumsbuckel über den nach Osten vorspringenden „Domhügel“, zurück nach Nordwesten entlang der Johannesstraße, nach Norden entlang der Wormser Landstraße und des ersten Teilstücks der Waldseer Straße, um dann über Buchen- und Erlenweg nordöstlich übers freie Feld bis zum Spitzenrheinhof zu springen und von dort wieder nördlich an der Westseite der Binsfeldseen vorbei bis nach Otterstadt.

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Vom Niveau des Hochgestadtes aus gibt es eine weitere Geländestufe, die z. B. am „Schützenbuckel“ (Schützenstraße) und am „Brauereibuckel“ (Obere Langgasse) zu den eiszeitlichen Anhäufungen von Löß im Südwesten (gegen Dudenhofen der nördliche Teil der Schwegenheimer Lößplatte) und zu den Sandflächen und Sanddünen im Nordwesten (Truppenübungsplatz und Speyerer Stadtwald) westlich der B 9 führt.

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Der Forlenwald (102–110 m üNN) im nördlichen Westen der Stadt besteht aus (großen Bäumen) 76 % Kiefern, 7 % Buchen, 4 % Eichen, je 3 % Robinien, Birken, Roteichen sowie 2 % sonstigen Bäumen auf nährstoffarmen dilluvialen Flug- und Dünensanden, Schwemmsanden und Geröllen, vorwiegend Sandbraunerden mit Podsoligkeit oder Podsolierung.

Im Nachwuchs werden vor allen die Buchen (von 4 % auf 21 %) zu Lasten der Kiefern (von 76 % auf 53 %) verstärkt.

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Die Bedeutung Speyers und seine topografisch günstige Lage an den Flussterrassen war für die bayerische Landesvermessung nach den napoleonischen Kriegen ein wichtiger Grund zur Anlage eines speziellen Vermessungsnetzes, das als Grundlage für die seit 1805 projektierte Rheinregulierung und die Vermessung des neugebildeten Rheinkreises dienen sollte.

Unter dem großherzoglich-badischen Oberingenieur Johann Gottfried Tulla wurde 1819 eine genaue Basislinie zwischen Speyer und Oggersheim gemessen, während für die astronomische Orientierung des Netzes einer der 72 Meter hohen Osttürme des Speyrer Doms und die Mannheimer Sternwarte gewählt wurden.

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Durch seine Lage im Oberrheingraben gehört Speyer zu den wärmsten und niederschlagsärmsten Gebieten Deutschlands. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 9,8 °C, in der Vegetationszeit 16,9 °C, die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 596 mm (1931–1960 Station Speyer), davon 314 mm in der Vegetationszeit.

Die Zahl der Sommertage mit über 25° liegt bei durchschnittlich 40 Tagen pro Jahr. Gewitter treten durchschnittlich an 20–25 Tagen auf, Schneefall an 20 Tagen, eine geschlossene Schneedecke an 20 Tagen. Die Hauptwindrichtungen sind Südwest und Nordost. Die Zahl der Sonnenscheinstunden ist im Sommerhalbjahr deutlich überdurchschnittlich, im Winter wegen häufiger Inversionswetterlagen unterdurchschnittlich. Wegen der Inversionslagen und der Schwüle im Sommer gilt das Wetter in Speyer als bioklimatisch belastend.

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Funde aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit belegen, dass es bereits vor 5000 Jahren dauerhafte bäuerliche Ansiedlungen an einer Rheinfurt in der Gegend des heutigen Speyer gab. Zu den bekanntesten Funden aus der Bronzezeit (um 1.500 v. Chr.) zählt der „Goldene Hut“ aus dem 5 km nördlich gelegenen Schifferstadt, der heute im Historischen Museum der Pfalz zu Speyer aufbewahrt wird.

Mit der Unterwerfung des von Kelten besiedelten Galliens, die damals auch in Süddeutschland lebten, durch die Römer wurde der Rhein Teil der Grenze des Römischen Reiches. Von den Alpen bis zur Nordsee wurden entlang des Flusslaufes Kastelle und Lager errichtet. Eines dieser Lager war Speyer, das um 10 v. Chr. für eine 500 Mann starke Infanterietruppe errichtet wurde. Ausschlaggebend für den Standort war das Hochufer, das keilförmig so nahe wie nur an wenigen Stellen bis an den Rhein heranreicht.

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Aufgrund der starken Mäandrierung des Flusses gab es nur ganz wenige solcher Stellen zwischen Basel und Mainz. Das römische Lager diente gleichzeitig als Ausgangspunkt für Eroberungszüge rechts des Rheines und wurde zum Impuls für die Stadtbildung. Es lag zwischen Kleiner Pfaffengasse und Großer Himmelsgasse.

Um 74 n.Chr. nach Abzug des Militärs erhält die beim Kastell entstandene zivile Siedlung das Selbstverwaltungsrecht und wird Sitz der Gebietskörperschaft Civitas Nemetum. Dem germanischen Stamm der Nemeter war unter Kaiser Augustus die Ansiedlung auf dem linken Rheinufer im Gebiet von Speyer gestattet worden.

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Der Ort erreichte später eine Siedlungsfläche von ca. 25 ha. An zentraler Lage der römischen Rheintalstraße und als Sitz eines regionalen Verwaltungszentrums entstand eine repräsentative Stadt mit Marktplatz, breiten arkadengesäumten Straßen, öffentlichen Einrichtungen, Wohngebäuden, Tempeln und einem Theater. In der Altstadt von Speyer sind praktisch keine Baumaßnahmen unterhalb der Straßenkanten möglich, ohne auf Reste dieser Zeit zu stoßen. Die zahlreichen Funde – unter ihnen z. B. die älteste erhaltene und noch verschlossene Weinflasche Deutschlands –, sind im Historischen Museum der Pfalz zu besichtigen.

Um das Jahr 150 n. Chr. erschien die Stadt unter dem Namen „Noviomagus“ in der Weltkarte des Griechen Ptolemaios; der gleiche Name stand im Itinerarium Antonini, einem Anfang des 3. Jahrhunderts n. Chr. verfassten Straßenhandbuch des römischen Reichs.

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Die Stürme der Völkerwanderungszeit verschonten auch das römische Speyer nicht. Mit dem Bau des Limes im 1. Jahrhundert n. Chr. war Speyer eine Zeit lang keine Grenzstadt mehr. Ab 260 jedoch konnten die ständigen Angriffe der Alemannen auf den Limes nicht mehr abgewehrt werden und die Reichsgrenze wurde wieder an den Rhein zurückgezogen. Den Alemannen gelang es immer wieder den Rhein zu überqueren, meistens im Winter, und um 275 wurde die Stadt nahezu vollständig zerstört. Eine weitere Zerstörung erfolgte um 352.

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Im 4. Jahrhundert hatte sich die aber stark verkleinerte Siedlung wieder erholt und wurde im Rahmen der Grenzschutzmaßnahmen von Valentinian I. mit einer Garnison belegt. Um 370 entstand auf dem heutigen Domhügel ein Kastell als Zuflucht für die Bevölkerung. Im Zuge der weiteren Germaneneinfälle löste sich schließlich die gesamte Rheingrenze Anfang des 5. Jahrhunderts auf; die römische Hochkultur und Verwaltung verschwand und die romanisierte Bevölkerung floh.

In der Folgezeit ließen sich andere Germanenstämme nieder. Auch im Namen der Stadt vollzieht sich dieser Bevölkerungswandel: das antike NOVIOMAGUS/NEMETUM wird zum mittelalterlichen Spira. Die Ersterwähnung des Namens „Spira“ findet sich in den „Notitia Galliarum“ aus dem 6. Jhdt. im Zusammenhang mit der Erwähnung eines Speyerer Bischofs in den Akten des Pariser Konzils von 614.

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Im Jahre 346 wurde Speyer erstmals als Bischofssitz genannt; die ersten Kirchen und Klöster entstanden im 6. und 7. Jahrhundert, darunter die früheste nachweisbare Anlage von St. German und eine Bischofskirche, als deren Patrone 662/664 Maria und St. Stephan genannt wurden.

Stadtherr des Ortes war ursprünglich ein Gaugraf im Auftrag des Königs, jedoch wurden schon im sechsten Jahrhundert dem Bischof mehr und mehr Rechte übertragen. Im Jahre 946 gestattete Konrad der Rote, Schwiegersohn Kaiser Ottos dem Großen, dem Speyerer Bischof wichtige Rechte und Einnahmen. Die wirtschaftliche Grundlage der Speyerer Bischöfe beruhte auf Gütern und umfangreichen Ländereien und den Rheinfähren.

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Das Markt- und Münzrecht ist für Speyer erstmals für das Jahr 946 belegt. Otto der Große verlieh 969 der Bischofskirche das Immunitätsprivileg, eine eigene Gerichtsbarkeit und die Kontrolle über Münze und Zoll. Speyer wurde unabhängig vom Gaugrafen und fiel unter den Schutz, die Kontrolle und die Herrschaft der Bischöfe. Auf Veranlassung des Bischofs entstand die erste Ummauerung des noch kleinen städtischen Areales, das von der Bischofskirche bis zur heutigen Dreifaltigkeitskirche und zur Webergasse reichte. Im Jahre 980 rekrutierte der Bishof in Speyer zwanzig bewaffnete Reiter für den Italienzug Kaiser Ottos. Worms stellte beispielsweise vierzig, Mainz und Straßburg jeweils hundert.

Am 4. September 1024 wurde der aus dem Speyergau stammende Salier Konrad II. bei Oppenheim am Rhein zum deutschen König gewählt. Mit den Saliern rückte Speyer in den Mittelpunkt der Reichspolitik und wurde zum geistigen Zentrum des salischen Königtums. Wenn Konrad II und seine Frau Gisela nicht auf Reisen waren, lebten sie meistens auf der Limburg an der Haardt und hielten sich häufig in Speyer auf. Der Stadtschreiber Christoph Lehmann (1568-1638) schrieb in der „Chronica der Freyen Reichs Statt Speyer“: „Dieweil Conrad viel und offt zu Speyer im königlichen palatio gewohnt hat man ihne Cunradum den Speyerer genannt.“

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Zwischenzeitlich 1027 zum Kaiser gekrönt, legte er in Speyer, auf dem Standort der vormaligen Bischofskirche, den Grundstein zum Speyerer Dom, auf der dem Rhein am nächsten gelegenen Spitze des Hochgestades. Die Bauarbeiten begannen im Jahre 1030. Der Dom sollte als Grablege für seine Dynastie dienen als auch „der in Stein geformte Ausdruck kaiserlicher Macht und Würde“ sein .“ und war zu der Zeit die größte Kirche der Christenheit.

Der mehrere Jahrzehnte andauernde Dombau gab den entscheidenden Impuls für die weitere Entwicklung der Stadt; der Zuzug zahlreicher Handwerker, Künstler und Händler brachte einem wirtschaftlichen Aufschwung. Die Stadt wurde erweitert und es entstand der charakteristische Grundriss mit den sich fächerartig vom Dom aus nach Westen ausbreitenden drei Straßen.

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Die mittlere wurde, nachdem der Bachlauf überdeckt wurde, zur „Via Triumphalis“, eine Ost-West-Achste vom Dom bis zum Altpörtel, die heute noch das Stadtbild prägt (heutige Maximilianstraße). Konrad II starb am 4. Juni 1039 und wurde in dem noch im Bau befindlichen Dom beigesetzt. Der Dombau wurde unter Konrads Sohn, dem jungen Heinrich III. (HRR)|Heinrich III.]] fortgesetzt . 

Auch er war der Stadt sehr zugetan, besuchte oft „sein geliebtes Speyer“ und beschenkte den Dom zwischen 1043 und 1046 mit dem prachtvollen Codex Aureus, einem wahrscheinlich im Kloster Echternach entstandenen Evangeliar. 1046 brachte Heinrich III. von seiner Kaiserkrönung in Italien Reliquien nach Speyer, u. a. die Gebeine des seligen Guido von Pomposa, die 1047 in dam noch jungen St. Johannes Stift auf dem Weidenberg (das spätere St. Guido-Stift) feierlich beigesetzt wurden.

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Auch Heinrich III., von dem im Codex Aureus geschrieben steht: „Speyer wird im Glanz erstrahlen durch König Heinrichs Gunst und Gabe“ .“ wurde nach seinem Tod am 28. Oktober 1056 im Beisein von [[Papst Viktor II. im noch unvollendeten Dom beigesetzt. Seine Witwe, Agnes von Poitou, die die Regentschaft für ihren sechsjährigen Sohn, Heinrich IV. fortsetzte, blieb der Stadt und dem frühsalischen Dombau gewogen, wie auch später Heinrich IV. selbst, der das Immunitätsprivileg bestätigte. 

Unter Heinrichs IV. Herrschaft mussten bald statische Probleme am Dom überwunden u. das Fundament gegen Überschwemmungen des nahen Rheines gesichert werden.
Im Dezember 1076 brach Heinrich IV. von Speyer nach Canossa auf, begleitet vom Speyerer Bischof Rüdiger Hutzmann. Der Bischof hatte für Heinrich IV. Partei ergriffen und war bis zu seinem Lebensende 1090 vom Papst gebannt.

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Im Jahre 1080 begannen die Arbeiten für den spätsalischen Dombau, der der Stadt einen zweiten Wachstumsschub bescherte. Bis zur Fertigstellung 1102 wurde in Speyer Architekturgeschichte geschrieben: das auf seine heutige Höhe gezogene Mittelschiff wurde erstmals in einer Höhe von 33m eingewölbt.

Der Dom war der größte Kirchenbau seiner Zeit und symbolisierte mit seiner Monumentalität die kaiserliche Macht und das Christentum. Nachdem Konrad II. darin beigesetzt wurde, wurde der Dom zur Grabeskirche für 7 weitere Kaiser und Könige. Der Dom ist, nach der Zerstörung der Abtei von Cluny, bis heute das größte romanische Bauwerk.

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Aus der Zeit der Salier stammt auch die Anlage der ungewöhnlich breiten und ca. 900m langen Speyerer Hauptstraße Via triumphalis, die in Ost-West-Richtung vom Stadttor (später Altpörtel) zum Dom führt. Außerdem entstanden die Stifte St. Johannes/St. Guido auf dem Weidenberg, St. German auf dem Germansberg und Allerheiligen unweit des Domes.

Heinrich IV. beschenkte die Kirche von Speyer mit Besitzungen in der Wetterau, im Remstal, im Nahegau, in Sachsen und verlieh ihr die Grafschaften von Lutramsforst und Forchheim.

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Auf Wirken Bischofs Hutzmanns und mit Billigung Heinrichs IV. nahm Speyer im Jahre 1084 Juden auf, die in mehreren rheinischen Städten verfolgt worden waren. Die Juden erhielten Privilegien wie sonst nirgends im Reich: eigene Gesetze, Gerichtsbarkeit und Verwaltung. Juden (seit 1084) und Friesen stellten in Speyer im hohen Mittelalter des 11. und 12. Jahrhunderts die Mehrzahl der Fernkaufleute (negotiatores manentes), wobei beide ihre Sitze in der Kaufleute-Siedlung vor der Domimmunität hatten.

Im Jahre 1084 wird auch erstmals der Rheinhafen im Bereich der Speyerbachmündung erwähnt. Speyer war damals der drittgrößte Stapelplatz und der größte Weinumschlagplatz am Oberrhein. Gehandelt wurden Tuche, Stoffe, Wein, Gewürze, Getreide, Obst, Mühlsteine, Keramik und Waffen. Von antiker Zeit bis ins 11. Jahrhundert blühte auch der Sklavenmarkt.

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Nachfolger Bischof Hutzmanns wird 1090 der Neffe und Vertraute Heinrichs IV., Johann Graf im Kraichgau. In seiner Zeit bis 1114 erhält das Bistum vom Kaiser weitere Güter im Gebiet von Rastatt. Heinrich IV. stirbt 1106 in Lüttich und wird von seinem Sohn, Heinrich V. am 14. August 1111 im Königschor des Speyerer Doms beigesetzt. Bis dahin hatte Heinrich IV. in der ungeweihten Afrakapelle gelegen. An diesem Tag gewährt sein Sohn der Stadt weitere Privilegien.

Als erster Stadt in Deutschland gewährte der Große Freiheitsbrief den Bürgern persönliche Freiheiten; er befreite die Speyerer u. a. von der drückenden Erbschaftssteuer und wurde zum Vorbild für andere Städte im Reich. Heinrich V., dem es in Verhandlungen mit Papst Calixtus II. gelang, einen Kompromiss im Investiturstreit auszuhandeln, starb kinderlos 1125 in Utrecht und wird als letzter salischer im Speyerer Dom beigesetzt.

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Im nachfolgenden Streit um die Königskrone machte die mit den Saliern verwandte Dynastie der Staufer Speyer zu ihrem wichtigsten Stützpunkt. In dem Streit obsiegte Lothar III., der 1133 in Rom zum Kaiser gekrönt wurde. Er weilte zweimal, 1135 und 1136, für längere Zeit in Speyer. Nach seinem Tod 1138 gelangten doch die Staufer mit Konrad III. an die Macht.

Die Predigten des Bernhard von Clairvaux an Weihnachten 1146 im Dom zu Speyer bewogen Konrad III., der zu einem Reichstag in Speyer weilte, am Zweiten Kreuzzug teilzunehmen. An dieses Ereignis erinnern vier Messingplatten im Langhaus des Domes. Unter seinem Neffen, Friedrich Barbarossa, wurden 1182 die bisherigen Privilegien Speyers bestätigt und erweitert.

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Das Schriftstück stellt die älteste Urkunde im Speyerer Stadtarchiv dar. Barbarossa, der den Speyerer Dom als seine letzte Ruhestätte betrachtete, kehrte jedoch 1190 nicht vom Dritten Kreuzzug zurück. Dafür wurden jedoch seine zweite Frau, Kaiserin Beatrix von Burgund, und seine kleine Tochter Agnes, beide 1184, im Dom beigesetzt. Beatrix hatte als Mitgift die Freigrafschaft Burgund (Franche-Comté) in die Ehe gebracht.

Nicht erhalten ist eine Urkunde von Heinrich VI., nach der der Stadt das Recht und die Freiheit gewährt wurde, einen Rat aus zwölf Bürgern zu wählen. Ab 1207 wurden wichtige Ämter der Stadt von Bürgern besetzt, ab 1208 führte der Rat ein eigenes Siegel. Mit diesen Privilegien nahm Speyer weiterhin eine Vorreiterstelle im Reich ein. 

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Friedrich II, der sich mehr in Italien als in Deutschland aufhielt, ließ 1213 bei einem Hoftag in Speyer die Leiche seines 1208 in Bamberg ermordeten Onkels und jüngster Sohn Kaiser Barbarossas, König Philipp von Schwaben, in den Dom überführen.

Die Domschule wurde unter Friedrichs Regentschaft zur Diplomatenschule des Reiches. Der Speyerer Bischof Konrad von Scharfenberg war 1200 bis 1224 Kanzler des Königs und begleitete ihn 1220 zur Kaiserkrönung nach Rom. 1230 geht schließlich die Gerichtsbarkeit von der Kirche an die Stadt über.

Mit dem Einverständnis des Bischofs erließ der Rat 1230 das erste Speyerer Stadtrecht. Friedrich II. gewährte der Stadt 1245 eine vierzehntägige Herbstmesse, die überregionale Bedeutung gewann. 1254 schloss sich Speyer mit 58 anderen Städten zum Rheinischer Städtebund zusammen, um die Unsicherheit in der Zeit des Interregnums nach dem Tode König Konrad IV. zu überwinden. Die Allianz löste sich jedoch 1257 wieder auf.

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Im 13. Jahrhundert gründen viele Orden Klöster in Speyer: 1207 übernahmen Brüder vom Heiligen Grab das Kloster der Augustiner-Chorfrauen vor den Ringmauern der Stadt (Wormser Tor). Auf dem Gelände des heutigen Wittelsbacher Hofes errichteten 1212 Zisterzienser aus Eußeral eine Zweigstelle, nachdem bereits einige Jahrzehnte zuvor die Zisterzienser des Kloster Maulbronn den Maulbronner Hof an der Johannesstraße erhalten hatten . Bis 1230 entstand ein Franziskanerkloster an der heutigen Ludwigstraße, 1230 übernahmen Deutschherren ein Ordenshaus mit Krankenhaus auf dem Gelände des heutigen Konsistoriums, 1262 kamen die Dominikaner, auf die die heutige Ludwigskirche an der Korngasse zurück geht. Etwa in der Mitte des Jahrhunderts begannen Augustiner-Eremiten einen Klosterbau auf dem Gelände der heutigen Kreis- und Stadtsparkasse (Willi-Brandt-Platz). 1294 stellten die Karmeliter ein Kloster am heutigen Postplatz fertig. 1299 kamen Clarissen von Oggersheim nach Speyer, die einen Hof im Bereich des heutigen St. Klara-Kloster-Weges zum Kloster ausbauten. Durch starken Zuzug erweitert sich die Stadt erneut: 1232 wird erstmals die Vorstadt Hasenpfuhl genannt. Zum Ende des Jahrhunderts entsteht in Speyer die erste Münze an der Stelle, die heute das alte städtische Kaufhaus „Alte Münz“ einnimmt.

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1293 schloss Speyer mit den Städten Worms und Mainz ein "ewiges" Bündnis zur Behauptung ihrer Rechte gegenüber ihren Bischöfen. 1294 schlossen Bischof und Stadtrat nach langjährigen Streitereien einen Vertrag, der das Ende der bischöflichen Macht festschrieb. Damit endete die spannungsreiche Herrschaft der Bischöfe und Speyer wurde freie Reichsstadt. Das Stadtregiment wurde aber nicht von allen Bürgern geführt, sondern von den Patriziern, Münzern und Hausgenossen. Außerdem behielt der Bischof die volle Herrschaftsgewalt im Bereich der Dom-Immunität, die deshalb auch Domstadt genannt wurde. Innerhalb der Stadtmauern gab es also zwei eigenständige politische Herrschaften.

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Eine der ältesten Nachweise der Fastnacht in Deutschland findet sich in der Speyerer Chronik des Stadtschreibers Christoph Lehmann von 1612, der aus alten Akten berichtet: „Im Jahr 1296 hat man Unwesen der Fastnacht etwas zeitig angefangen / darinn etliche Burger in einer Schlegerey mit der Clerisey Gesind das ärgst davon getragen / hernach die Sach beschwerlich dem Rhat angebracht / und umb der Frevler Bestrafung gebetten.“ (Clerisey Gesind meint die Bediensteten des Bischofs und des Domkapitels, also der Kleriker, in der Domimmunität)

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Die Zünfte erkämpften sich 1314 Sitz und Stimme im Stadtrat. Wieder verdrängt von den Patriziern schlossen sich die Zünfte 1327 zu einer Eidgenossenschaft zusammen und setzen in harten Auseinandersetzungen die Einführung einer neuen Ratsordnung durch. Endgültig auf ihre Vorrechte verzichten mussten die Münzer und Hausgenossen 1349. Sie waren ab diesem Zeitpunkt nur noch gleichberechtigte Zünfte wie die anderen.

Eine wichtige wirtschaftliche Rolle neben dem Weinhandel spielte die Textilindustrie vor allem wegen des um Speyer gepflegten Anbaus der Färberpflanze Krapp.

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Im Schatten des großen Weltgeschehens entwickelte sich im frühen 11. Jh. an der Peripherie der Bischofsstadt eine erste jüdische Gemeinde. Im Jahre 1084 lud Bischof Rüdiger Hutzmann mit ausdrücklicher Billigung Heinrichs IV. eine größere Anzahl von Juden in die Stadt ein, die vor Pogromen in Mainz und anderen rheinischen Städten geflohen waren. Er garantierte ihnen verschiedene Rechte und Privilegien mit der Begründung, dass ihre Anwesenheit „die Ehre der Stadt tausendfach vergrößert“.

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Demnach durften sie u. a. uneingeschränkt Handel treiben, Gold und Geld tauschen, hatten ihre eigene Gesetze, Rechtsprechung und Verwaltung, mussten an der Stadtgrenze keine Maut oder Zölle zahlen und durften Nichtjuden als Dienstboten haben. Diese Rechte wurden 1090 von Kaiser Heinrich IV. sogar noch durch weitere Schutzprivilegien erweitert. Grund für die Ansiedlung war die bedeutende Rolle, die Juden damals im lukrativen Fernhandel spielten, und der Wunsch nach einer Finanzquelle zum Bau des Domes. Die jüdische Synagoge und der Dom wurden von den selben Baumeistern geplant und errichtet. Hutzmann ließ die Siedlung sogar ummauern.

Als Mittelpunkt der Siedlung entstand der Judenhof, das kultische Zentrum mit Männer- und Frauensynagoge und dem rituellen Kaltbad (Mikwe). Die Ruine der Speyerer Synagoge stellt den ältesten, noch sichtbaren Überrest eines Synagogenhauses in Mitteleuropa dar. Das eigentliche Judenbad (erstmals 1126 erwähnt) blieb bis heute nahezu unverändert und ist eine der ältesten noch erhaltenen Anlagen dieser Art.

Im Rahmen des ersten Kreuzzuges kam es im Reich zu zahlreichen Pogromen gegen Juden. In Worms wurden beispielsweise 800, in Mainz sogar 1000 Juden ermordet. Auch in Speyer kam es 1096 zu Ausschreitungen. Die meisten Juden fanden im Bischofshof zuflucht und Massenmorde und Vertreibungen, wie sie in anderen Städten des Rheinlandes geschahen, konnten verhindert werden. In Speyer wurden 11 Juden ermordet.

Die jüdische Gemeinde Speyers gehörte in diesen Jahren zu den bedeutendsten des Reiches, war ein wichtiges Zentrum zum Studium der Thora und trug über die Jahrhunderte trotz Verfolgung und Vertreibung erheblich zum geistigen und kulturellen Leben der Stadt bei. Die Gemeinden von Speyer, Mainz und Worms bildeten gemeinsam einen Bund namens „Schum“, nach den hebräischen Anfangsbuchstaben von Speyer, Worms und Mainz, der von den Juden in ganz Deutschland als Autorität in rechtlichen und religiösen Fragen anerkannt wurde.

In den Pogromen von 1349, zur Zeit der Schwarzen Pest, wurde die Speyerer Judengemeinde völlig ausgelöscht. Zwar ließen sich in der Folgezeit wieder Juden in Speyer nieder, aber die Gemeinde erreichte nie mehr den Status, den sie vor ihrer Zerstörung hatte. Während des 14. und 15. Jahrhunderts kam es immer wieder zu Pogromen, in denen die Juden vertrieben wurden, und in den Perioden dazwischen mussten sie mit vielen Verboten und Einschränkungen leben. 1472 brachten sich Hunderte um, um der Zwangstaufe zu entgehen.

Die Gemeinde wurde immer kleiner, und erst im 19. Jahrhundert begann sie wieder zu wachsen. Bereits in den frühen dreißiger Jahren begannen Juden aus Speyer wegen des ständig wachsenden Antisemitismus in größere Städte abzuwandern oder zu emigrieren. 1939 lebten nur mehr 77 Juden in Speyer, fast alle wurden von den Nazis umgebracht. Bis vor wenigen Jahren gab es in Speyer keine jüdische Gemeinde mehr, aber im Oktober 1996 fand erstmals wieder eine Gemeindeversammlung statt, in der 10 osteuropäische Juden entschieden, eine neue jüdische Gemeinde in Speyer zu gründen. Die Grundsteinlegung für die neue Synagoge fand am 9. November 2008 statt. Sie wird auf dem Gelände der ehemaligen Kirche St. Guido entstehen und rund 140 Gläubigen Platz bieten. Die Einweihung ist für 2010 vorgesehen.

In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stand Speyer wieder im Mittelpunkt deutscher Geschichte. Die Bedeutung der Stadt wird deutlich, indem hier insgesamt über 50 Hoftage stattfanden und von den 30 Reichstagen, die es in diesem Jahrhundert gab, 5 in Speyer abgehalten wurden.

Glauben, Reformation und Aufstände waren seit Luthers Thesenveröffentlichung und dem Wormser Reichstag von 1521 die dominierenden Themen der Innenpolitik. Vor diesem Hintergrund versammelte sich der Reichstag des Jahres 1526 zum ersten Mal in Speyer. Wie in allen gastgebenden Städten forderten die Unterbringung und Verköstigung mehrerer tausend Gäste – allein der Kurfürst von Sachsen reiste mit 700 Personen und 400 Pferden an – Rat, Einwohner und Wirte heraus. Andererseits bedeuteten solche Veranstaltungen für eine Stadt beträchtliche Einnahmen.

Nach der prunkvollen Eröffnung am 25. Juni 1526 mit Prozession der Fürsten und Abgesandten zum Dom und feierlichem Hochamt und zwei Monaten mit Beratungen und Disputen fällte der Reichstag zwei Beschlüsse abseits der großen Themen, die aber für die Reichsstadt von großer Bedeutung waren: Reichsregiment und Reichskammergericht, neben dem Kaiser die obersten Repräsentanten staatlicher Macht, wurden 1527 nach Speyer verlegt.

Die drängende Glaubensfrage blieb dagegen weiterhin ungelöst. Die unklare Resolution des Reichstages, dass jeder Stand sich so verhalten solle, wie er es vor Gott und dem Kaiser verantworten könne, begünstigte die Ausbreitung von Luthers Lehren.

1529 versammelte sich der Reichstag ein weiteres Mal in Speyer (Reichstag zu Speyer 1529). Der Streit um Glauben, Gewissen und Gehorsam entzweite die Reichsstände. Mehrheitlich fiel am 19. April der Entscheid, den Beschluss des letzten Reichstages (1526) aufzuheben und die Gültigkeit des Wormser Ediktes von 1521 (Reichstag zu Worms 1521) zu bestätigen, welches über Luther und seine Anhänger die Reichsacht verhängt hatte.

Die am Reichstag teilnehmenden evangelischen Fürsten und Reichsstädte waren über diesen Beschluss empört und verfassten am 20. April 1529 ein Protestschreiben, dessen Annahme vom Reichstag verweigert und daraufhin Kaiser Karl V. übersandt wurde. Mit der gegen den Reichstagsbeschluss gerichteten Protestation zu Speyer der evangelischen Fürsten ging ein weltgeschichtlich bedeutsames Ereignis von Speyer aus: die Trennung der christlichen Kirche West-Europas war besiegelt. Die Protestation der Fürsten und Städte gilt als Geburtsstunde des Protestantismus und seit diesem Reichstag nannte man die Anhänger der reformatorischen Bewegung Protestanten.

Die Stadt selbst neigte dem Luthertum zu und der Rat gründete 1538 in Konkurrenz zur Domschule des Bischofs eine lutherisch geführte Ratsschule. Das endgültige Bekenntnis zum Luthertum durch die Stadt erfolgte 1540. Diese Entscheidung wirkte noch lange nach. So wurde noch 1698 beim Wiederaufbau nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg nur die Ansiedlung von Protestanten gestattet.

Ein Bauwerk, das an diesen Teil der Geschichte Speyer erinnert, ist die Gedächtniskirche.

Die Geschichte der Freien Reichsstadt Speyers als Teil des protestantischen Lagers im 17. Jahrhundert war dadurch geprägt, dass sie einerseits Mitglied im Bündnis der protestantischen Union und andererseits dem Einfluss der katholischen Liga in Person des Speyerer Bischofs ausgesetzt war.

In den Wirren des 30-jährigen Krieges (1618–48) befand sich das ummauerte, aber selbst kaum verteidigungsfähige Speyer im Spannungsfeld der häufig umkämpften Festungen Frankenthal, Friedrichsburg, Philippsburg und Landau. Somit fiel der Stadt ständig die Rolle als Zufluchtsort, Lazarett, Versorgungsstation und/oder Truppenlager zu. Hinzu kamen Besetzungen durch Spanier, Schweden, Franzosen und kaiserliche Truppen, die einander in kurzen Abständen folgten. Erst 1650 verließen die letzten Heere die Stadt, zurück blieben Schulden, Hunger und Seuchen.

Bereits 1688 standen wieder Truppen vor der Stadt, dieses Mal die des Französischen Königs Ludwig XIV.. Im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688–97) erlebte die Stadt im Jahre 1689 die größte und folgenreichste Zerstörung in ihrer Geschichte: die Vertreibung der Einwohner und Niederbrennung der Stadt, einschließlich des Domes, der Kirchen, Klöster und Zunftstuben. Über 700 Bürgerhäuser wurden verwüstet und viele Türme und Tore der Stadtbefestigung gesprengt. Wegen dieser Zerstörung zeugen nur noch der östliche Teil des Domes, das Altpörtel, das Judenbad und wenige Stadtmauerreste, Einzelhäuser, Turmreste vom mittelalterlichen Speyer.

Aus den Jahrzehnten des Wiederaufbaues, der erst nach 11 Jahren Verlassenheit des Ortes ab 1698 einsetzte, stammen u. a. die Barockbauten der Dreifaltigkeitskirche, des Rathauses, des Städtischen Kaufhauses (Alte Münze) sowie viele Häuser der Hauptstraße.

Zunächst war die Stadt von österreichischen Truppen besetzt geblieben. 1792 wurde Speyer von französischen Revolutionstruppen erobert, blieb bis 1814 unter französischer Herrschaft und war Sitz einer Unterpräfektur im Département du Mont-Tonnerre (Donnersberg).

Mit der napoleonischen Besetzung hielten die Errungenschaften der Französischen Republik Einzug auch in Speyer: die ständischen Sonderrechte (Grundherrschaft, Patrimonialgerichtsbarkeit u. a.) verschwanden, das Gerichtswesen wurde vereinheitlicht und neu geordnet. Die Rechtssicherheit verbesserte sich erheblich, nachdem Zivil- und Strafrecht administrativ voneinander getrennt und der Code civil (1804) eingeführt worden war. Im Gegensatz zu rechtsrheinischen deutschen Gebieten blieb dieser in der Pfalz bis zur Einführung des BGB im Jahr 1900 bestehen. Justiz und Verwaltung wurden auf allen Ebenen voneinander getrennt, Finanzverwaltung und Steuerwesen reformiert. Während der Präfekt des Departements in der Regel aus Frankreich kam, besetzte man die Stellen der Unterpräfekten meist mit Einheimischen, was die Akzeptanz der Reformen förderte.

Die Befreiungskriege gegen Napoleon und die Neuordnung der europäischen Staatenwelt auf dem Wiener Kongress von 1815 brachten wieder eine Änderung der Machtverhältnisse im pfälzischen Raum. Für wenige Stunden stand Speyer noch einmal im Rampenlicht der großen Politik, als sich am 27. Juni 1815 Zar Alexander von Russland, Kaiser Franz I. und Preußens König Friedrich Wilhelm III. im alliierten Hauptquartier in der Stadt trafen.

1816 wurde Speyer zur Kreishauptstadt des in der Folgezeit so genannten Rheinkreises. Dieser fiel im Ergebnis des Wiener Kongresses dem Königreich Bayern als Ausgleich für das an Österreich abgetretene Salzburg zu. Der Name Pfalz wurde erst zum 1. Januar 1838 anstelle des Rheinkreises eingeführt.

Der Zuwachs an administrativer Bedeutung hatte den Aufbau eines Verwaltungsapparates mit zahlreiche Behörden zur Folge, was wiederum einen deutlichen Wirtschaftsaufschwung und Zuwachs in der Einwohnerschaft mit sich brachte; die Einwohnerzahl verdoppelte sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, eine rege Bautätigkeit prägte das Stadtbild und es entstanden die ersten Wohnquartiere außerhalb der Stadtmauer.

1837 wurde der Ausbau des Rheinhafens abgeschlossen und der Anschluss an das Deutsche Eisenbahnnetz erfolgte 1847. Es entstanden u. a. soziale und karitative Einrichtungen (Arbeits- und Bildungsanstalt für Mädchen, Wohltätigkeitsverein der jüdischen Gemeinde und ein Hospital). Im Bereich des Bildungswesens verfügte die Stadt über Einrichtungen aller Art und damit über das am besten ausgebaute Schulsystem in der Pfalz. Es entstanden die ersten Vereine: zur Schützengesellschaft, die bereits seit 1529 bestand, kamen beispielsweise Turnverein, Harmoniegesellschaft, Musikverein und Liedertafel.

Die Franzosen hinterließen in der Pfalz ihr Rechtssystem und liberalere Auffassungen, als sie rechtsrheinisch vorzufinden waren, was ab 1830 zu Spannungen mit dem bayrischen König führte. Dieser zunächst liberal gesinnte Monarch scheiterte bei der Wiedereinführung der Pressezensur, nachdem er sie selbst kurz zuvor abgeschafft hatte. In den liberalen und demokratischen Strömungen des Vormärz wurde Speyer zu einem Presse- und Zeitungsplatz von überregionaler Bedeutung (Speyerer Anzeigeblatt, Neue Speyerer Zeitung). Zu den bedeutendsten Söhnen der Stadt zählen in dieser Epoche der Maler Anselm Feuerbach (*1829), der Dichter Martin Greif (*1839) und der Maler Hans Purrmann (*1880).

Nach der Niederschlagung der deutschen Revolution von 1848 mussten viele revolutionär gesinnte Speyerer fliehen, wobei es viele vorzogen, gleich ganz das Land zu verlassen. Die darauffolgende Restauration und Biedermeierzeit konnte sich unter der zahlreichen von Bayern abhängigen Beamtenschaft in Speyer besonders gut verbreiten. Die zwei liberalen Speyerer Zeitungen mussten bald ihr Erscheinen einstellen. Die Pfalz galt als renitent, die Zügel der Regierung in München wurden besonders straff gehalten und wurden erst gegen Ende des Jahrhunderts lockerer.

Die Wilheminische Ära fügte dem Speyerer Stadtbild eine ganze Reihe repräsentativer Neubauten hinzu. Zur Erinnerung an die Protestation des Jahres 1529 wurde 1904 mit finanzieller Unterstützung Kaiser Wilhelms II. und Spenden aus der ganzen protestantischen Welt der 1890 begonnene 105 m hohe neugotische Bau der Gedächtniskirche eingeweiht. Es war ein Ereignis, das in der durch Dom und Bischof katholisch geprägten Stadt Anlass heftiger Kritik war. Als Reaktion wurde 1912–1914 nur wenige Meter entfernt die Josephskirche mit zwei 92,5 m hohen Türmen erbaut. Zusammen mit dem Kaiserdom und dem Altpörtel beherrschen diese beiden Kirchen das Stadtbild von Speyer. Zwischen 1906 und 1910 entstand das Historisches Museum der Pfalz, das mit den zeitgleichen entstandenen Gebäuden des Kreisarchives, Protestantischen Konsistoriums, Humanistischen Gymnasiums und Bischöflichen Ordinariats die Bebauung des Domplatzes bis heute prägt. Ein weiterer erwähnenswerter Bau der bayrischen Zeit ist der Bahnhof, der im 2. Weltkrieg zerstört wurde.

Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Besetzung des linken Rheinufers durch Frankreich wurde Speyer 1918 erneut Garnisonsstadt der Franzosen. Schon ab Ende 1918 unterstützte die französische Besatzungsmacht unter General Gérard gezielt eine Bewegung unter Führung des promovierten Chemikers Ludwig Haaß, die sich „Freie-Pfalz“ nannte – zusammen mit mehreren anderen Separatistengruppierungen im nördlichen Rheinland. Im Frühsommer 1919 unternahm die Freie Pfalz in Speyer einen Putschversuch für eine autonome Pfalz. Dieser scheiterte kläglich, hauptsächlich am Widerstand des stellvertretenden Regierungspräsidenten Friedrich von Chlingensperg (1860–1944), der sich der mehrheitlichen Unterstützung der pfälzischen Parteien sicher sein konnte. Nach wenigen Stunden war die schlecht vorbereitete Aktion beendet.

Damit war der Gedanke an eine autonome Pfalz noch nicht gestorben und Speyer sollte weiterhin im Brennpunkt solcher Bestrebungen bleiben. Nur wenige Jahre später mehrten sich in der Pfalz Stimmen, die für eine Trennung von Bayern eintraten, darunter auch der ehemalige Ministerpräsident Johannes Hoffmann, der am 24. Oktober 1923 erfolglos versuchte, die Pfalz angesichts der bürgerkriegsähnlichen Zustände in München vom Mutterland abzutrennen und im Rahmen des Reichs einen selbstständigen Staat zu bilden.

Zugleich verschafften sich wieder radikalere separatistische Gruppierungen lauter Gehör, wiederum mit dem Wohlwollen der Franzosen, die nach wie vor das linke Rheinufer besetzten. Aus einem Umsturz in Aachen am 21. Oktober 1923 ging die unabhängige Rheinische Republik unter Hans Adam Dorten hervor. Ab Anfang November 1923 besetzten Separatisten sukzessive die Städte der Pfalz und hissten auch dort grün-weiß-rote Fahnen. Am 10. November stürmten die Aufständischen das Regierungsgebäude in Speyer.

Der Anführer der Separatisten war Franz Josef Heinz (1884 bis 1924) aus Orbis bei Kirchheimbolanden, Vorsitzender der Freien Bauernschaft und Mitglied des Speyerer Kreistages (DVP). Er proklamierte die Autonome Pfalz. Während sich die neue Regierung einrichtete, organisierte sich in Bayern bereits der Widerstand. Der für die gewaltsame Separatistenabwehr zuständige Walter Antz aus Zweibrücken bereitete mit einem geheimen pfälzischen Kampfverband unter der Führung des Rechtsanwaltes Edgar Julius Jung (1894–1934) einen Anschlag auf Franz Josef Heinz vor. Dieser gelang erst im zweiten Anlauf: Am Abend des 9. Januar 1924 stürmten rund 20 Männer, die über den gefrorenen Rhein gekommen waren, den Speisesaal des „Wittelsbacher Hofes“ in Speyer. Sie erschossen Heinz, einen Mitarbeiter und einen unbeteiligten Gast. Ein Denkmal für zwei der Attentäter, die bei einem anschließenden Schusswechsel nach dem Attentat ums Leben gekommen waren, steht heute noch auf dem Speyerer Friedhof.

Noch unter französischer Besatzung feiert die Stadt 1929 die 400-Jahrfeier der Protestation, aber bei der 900. Wiederkehr der Domgründung im folgenden Jahr war Speyer wieder unter bayerischer Oberhoheit. Zwischen den Kriegen entstanden die ersten größerflächigen Stadterweiterungen, z. B. die Siedlung der Baugenossenschaft westlich der Bahnlinie und die Vorstadtsiedlung „Speyer Nord“. Außerdem entstand die erste feste Brücke über den Rhein, über die die Bahnlinie nach Heidelberg führte, und südlich davon entstand ein weiterer Rheinhafen (Neuer Hafen).

Machtergreifung und Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten gab es 1933 auch in der Domstadt. Speyer gehörte zunächst zum Gau Rheinland, der 1935 mit dem Saarland zum Gau Saar-Pfalz zusammengelegt wurde. Der Verwaltungssitz des Gaues kam nach Neustadt. Auch die Speyerer Synagoge in der Heydenreichstraße wurde in den Novemberpogromen 1938 am 9. November 1938 niedergebrannt und kurz danach völlig abgerissen. Mit dem nun beginnenden „Tausendjährigen Reich“ werden wieder einmal mehr die Juden aus Speyer vertrieben und zum großen Teil umgebracht. Speyer entging den großflächigen Bombardierungen während des Zweiten Weltkrieges; die wenigen Bomben zerstörten u. a. den Bahnhof. 1945 wurde Speyer von der amerikanischen Armee eingenommen, wobei die abziehende deutsche Armee noch die Rheinbrücke sprengte.

Bis zur Gründung der Bundesrepublik 1949 lag Speyer in der Französischen Besatzungszone und wurde ein weiteres mal französische Garnisonsstadt mit einer Kaserne zwischen Rheinbrücke und Flugplatz (Fremdenlegion-Spahis) und einer weiteren in der Rulandstraße (Normandkaserne). Weitere Militäranlagen gab es im Reffental, im Winkel der B9 mit der Landauer Straße und zwischen Iggelheimer Straße und Bahnlinie. Zwischen Landauer Straße und Bahnlinie entstand ein Stadtteil für Angehörige des französischen Militärs, die Cité de France. General Charles de Gaulle nahm vor dem Dom eine Truppenparade ab. Von der französischen Besatzungsmacht wurde zur Heranziehung eines demokratischen Verwaltungsnachwuchses nach dem Vorbild der gerade gegründeten ENA eine Hochschule für Verwaltungswissenschaften gegründet.

Im wirtschaftlichen Aufschwung der 50er, 60er und 70er Jahre vergrößerte sich Speyer erheblich: Im Westen der Stadt entstanden große Neubaugebiete, auch Speyer-Nord wurde erweitert. Unter Einbeziehung des ehemaligen Synagogengrundstückes entstand in der Maximilianstraße Speyers erstes und bis heute einziges Vollsortiments-Kaufhaus (Kaufhof). Ganz im Norden der Stadt entstand eine neue deutsche Garnison (Pionierkaserne), ebenfalls mit einer Außenstelle im Reffental. Größere Einzelbauprojekte waren das großzügige Freischwimmbad, ein Neubau am Stadtrand für die Hochschule für Verwaltungswissenschaften (Architekt: Sep Ruf), die Landesversicherungsanstalt, zwei Raffinerien, das Diakonissenkrankenhaus, das Hans-Purrmann- und das Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasium, das Heizkraftwerk, das Speyer-Kolleg, ein Hallenschwimmbad. Es entstanden große Gewerbegebiete zwischen Bahnlinie und Friedhof, an der Auestraße und am Neuen Hafen. Die verkehrsreichen Bundesstraßen 9 und 39 wurden über Umgehungsstraßen an der Stadt vorbei geführt und mit der Autobahn A 61 erhielt Speyer eine zweite Rheinbrücke und direkten Anschluss an das Autobahnnetz. Der starke Verkehr dieser Straßen führt aber inzwischen zu großen Belästigungen durch Straßenlärm. Die Altstadt wurde weitgehend saniert (z. B. Fischmarkt, Holzmarkt). Nach langen Debatten wurde die Maximilianstraße mit einigen Seitengassen zur Fußgängerzone umgestaltet. Im Nordosten der Stadt entstanden über die Jahre durch Auskiesungen eine Vielzahl von Badeseen, darunter ein großes Naherholungsgebiet (Binsfeld).

In der Verwaltungsreform 1972 erfolgten nach Speyer als einzige Stadt in Rheinland-Pfalz keine Eingemeindungen. Aufgrund des starken Flächenverbrauches ist die Entwicklung in der Fläche weitgehend an ihre Grenzen gestoßen. Dies hat zur Folge, dass Bauland in der Stadt sehr knapp ist und innerstädtischen Brachflächen hohe Bedeutung für die weitere Speyerer Entwicklung zukommt. Ein großes umgenutztes Areal war z. B. das Gelände der letzten Speyerer Brauerei (Storchenbrauerei) und der benachbarten Sektkellerei, auf dem ein Wohngebiet entstand.

Ab Ende der 70er Jahre entstand der letzte große und eigenständige Stadtteil im Süden der Stadt (Vogelgesang). Für die 2000-Jahr Feier 1990 wurden die Maximilianstraße, der Postplatz, die Gilgenstraße, der Dombereich und einige Teile der Altstadt mit großem Aufwand völlig neu gestaltet. Nach dem Fall der Berliner Mauer zogen zwei große französische Militäreinheiten, die 45 Jahre lang das Stadtbild mitgeprägt hatten, aus Speyer ab. Die leerstehende Kaserne "Normand" in Speyer-Süd stellt wertvolles innerstädtisches Baupotenzial dar, dessen Umnutzung noch im Gange ist, wobei die alten Gebäude teilweise weiterverwendet werden. Die französischen Wohnquartiere an der Landauer Straße wurden saniert. Auf einem anderen Kasernengelände im Süden der Stadt entstand das Technik Museum Speyer. Im Westen der Stadt entstanden Neubauten für die Landesbibliothek und die Verwaltungshochschule wurde erweitert. Speyer gehört heute zu den bedeutenden Touristenzentren Deutschlands.


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