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Limburgerhof ist eine verbandsfreie Gemeinde im Rhein-Pfalz-Kreis in der Metropolregion Rhein-Neckar und ist überregional bekannt durch das BASF-Agrarzentrum Limburgerhof.

Die Gemeinde entstand erst 1930 auf Flächen der Gemeinden Mutterstadt, Neuhofen, Rheingönheim und Schifferstadt.

Limburgerhof liegt auf halbem Weg zwischen Ludwigshafen und Speyer auf einer Niederterrasse am Westrand des „Bruchs", einer alten Rheinschlinge, die später verlandete. Westlich von Limburgerhof zieht sich in nordwestlicher Richtung eine weitere Terrassenkante hin, die, wie vor- und frühgeschichtlicher Fundstellen zeigen, siedlungsgeografisch von großer Bedeutung war.

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In der diluvialen Niederterrasse sind Reste der ehemaligen Fauna zu finden. So wurde im Mai 1973 nördlich vom Bahnhof bei Kanalarbeiten in 5 Meter Tiefe ein Mammutschädel entdeckt, der sich heute im Historischen Museum der Pfalz in Speyer befindet.

Aus dem Limburger Guth des Jahres 1035 wurde 1807 der Limburger Hof. Mit einem „Vergabungsbrief" vom 16. Februar 1035 verlieh der Salierkaiser Konrad II. dem Benediktinerkloster Limburg bei Bad Dürkheim das Dorf Schifferstadt mit seiner Gemarkung. Das bewaldete Gelände vom jetzigen Limburgerhof, südlich des Böhlgrabens war ein Teil dieser Schenkung.

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Die 1590 erstmals genannte Rehhütte ist der älteste heute noch bestehende Ortsteil. Eine Mühle am Rehbach wurde allerdings schon im Jahr 1241 urkundlich. Im Dreißigjährigen Krieg brannten alle Gehöfte ab. Den Wiederaufbau betrieb 1654 Kurfürst Karl Ludwig mit dem Errichten einer Zollstation.

Nach den Verwüstungen des 17. Jahrhunderts siedelten die Kurfürsten zu Beginn des 18. Jahrhunderts zwei aus der Schweiz ausgewanderte Mennonitenfamilien als Pächter auf dem Kohlhof an. Daraus entstanden sechs Bauernhöfe. Die Mennonitengemeinde besteht heute noch. 1826 erwarb Graf Waldner von Freundstein das von Francois Biechy 1807 gebaute Hofgut.

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Von seinen Gebäuden sind das Schlösschen und der dreistöckige Turm im Park erhalten. 1851 baute der Kaufmann Carl Gottlob Reihlen die Zuckerfabrik "Friedensau" und begann den Zuckerrübenanbau. Der Gutsbetrieb ging 1898 auf die BASF über.

Erste Spuren menschlicher Anwesenheit auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde sind Steinwerkzeuge der Mittleren Steinzeit, die in der Gewann „Gänsberg" gefunden wurden. Bereits in der Bronzezeit haben sich auf dem Gebiet des heutigen Limburgerhof Menschen niedergelassen.

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Im Oktober 1958 wurde beim Hungergraben an der Bundesstraße 9 auf dem Gelände der Landwirtschaftlichen Versuchsstation ein Urnengrab der Bronzezeit gefunden und in der Sandgrube Gewann Gänsberg wurde schon im Jahr 1955 ein Hockergrab der früheren Bronzezeit gefunden.

Aus den folgenden tausend Jahren fehlen archäologische Funde. In der Römerzeit führte eine Fernstraße von Straßburg nach Mainz quer durch die heutige Gemarkung. Von dieser Straße sind mehrere Meilensteine bekannt, die allerdings in den Fundamenten des spätrömischen Kastells Altrip verbaut waren.

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Nach den Entfernungsangaben auf diesen Meilensteinen, die auf Speyer bezogen sind, ließ sich errechnen, dass mindestens zwei dieser Meilensteine auf der heutigen Gemarkung Limburgerhof gestanden haben müssen.

An dieser Römerstraße lag vermutlich im nördlichen Bereich des heutigen Ortes eine kleine römische Ansiedlung, von der außer einigen Streufunden vor allem Brandgräber auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik gefunden wurden.

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Das Fundmaterial ist jedoch seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen. Eine zweite römische Ansiedlung ist aufgrund von Lesefunden am Hungergraben im Südwesten der Gemarkung anzunehmen. Es handelt sich wohl um einen römischen Gutshof.

Mit den römischen Funden brechen die archäologischen Quellen aus der Gemarkung Limburgerhof ab. Merowingische und karolingische Funde fehlen völlig. 1035 stiftete Kaiser Konrad II. das Dorf Schifferstadt dem Kloster Limburg bei Bad Dürkheim, in dessen Besitz es bis 1571 blieb.

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Die Fläche des heutigen Limburgerhofs blieb im Besitz des Klosters Limburg, auch nachdem 1065 Kaiser Heinrich IV. Schifferstadt dem Speyerer Hochstift übergeben hatte.

Im Jahr 1481 dankte dann Abt Heinrich IV. vom Kloster Limburg beim heutigen Bad Dürkheim ab und zog „in den Limburger Hof bei Speyer“. Damals war das Gebiet noch bewaldet, es wurde erst um das Jahr 1500 gerodet. Der Grundstein zum Ort Limburgerhof wurde um das Jahr 1500 gelegt, als im Bereich des heutigen Orts das Kloster Limburg einen Wirtschaftshof einrichtete, der nach dem Mutterkloster benannt wurde.

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Nicht nur der Dreißigjährige Krieg brachte viel Verwüstung in die Region, sondern auch die Kriege des 18. Jahrhunderts. Ein Augenzeuge berichtet wie das österreichische Regiment Vescay am 24. Mai Jahr 1794 am Rehbach hohe Verluste von 520 Mann und 114 Pferden erlitt:

„Ich betrat den schrecklichen Kriegsschauplatz, und noch lagen die Opfer hingestreckt da, noch unbegraben, um sie herum die geronnenen Blutmassen in tiefen Ackerfurchen und vermischt mit dem stehenden Gewässer des Rehbachs.

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Die aufgehende Morgensonne spiegelte sich in dem Menschenblute, ihre Strahlen prellten davon zurück und erfüllten mich mit Schauder und Entsetzen. Diese ganze furchtbare Fläche, verheert – verwüstet, lag mit toten Menschen und Menschenblut bedeckt vor meinen Augen. Freund! O daß ich nie mehr ein solch gräßliches Schauspiel erlebte!“
– Augenzeugenbericht von 1794

Bis 1900 kann nicht von einem Ort gesprochen werden, denn neben den drei Zentren Hofgut, Bahnhof und Fabrik bestanden zu diesem Zeitpunkt nur vereinzelte Häuser.

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Vor 1900 bestand die Rehhütte, der Kohlhof, das Limburger Hofgut, die Zuckerfabrik Friedensau und die Bahnstation Mutterstadt-Neuhofen. Dieses Gebiet wurde durch die Straße von Speyer nach Mutterstadt durchzogen. Es waren Randbezirke der vier Gemarkungen Mutterstadt, Neuhofen, Rheingönheim und Schifferstadt. 

Als die BASF 1900 und 1914 die „Alte“ und die „Neue Kolonie“ mit insgesamt 161 Wohnungen für ihre Arbeiter errichtete, schien die Zukunft als Schlafstätte für Ludwigshafen vorgezeichnet zu sein.

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Mit der Entwicklung der Ammoniaksynthese und der Errichtung der Landwirtschaftlichen Versuchsstation siedelten sich immer mehr Personen an und nach langen zähen Kämpfen kam es schließlich zur Bildung eines eigenen Gemeinswesens, wobei die staatliche Obrigkeit das letzte Wort sprechen musste.

Noch im Ersten Weltkrieg setzten Bemühungen ein, Limburgerhof als selbständigen Ort zu etablieren. Der Sägewerksbesitzer Brendel am „Mutterstadter Bahnhof" machte am 14. März 1918 die erste offizielle Eingabe und forderte zwar nicht die Bildung einer eigenen Gemeinde, so doch die Bildung von Dienststellen wie Polizei und Standesamt.

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Am 31. Dezember 1920 trafen sich sieben Bürger und kamen auf Grund von Klagen aus der ortsansässigen Bevölkerung überein, die folgenden Punkte als die wichtigsten zu betrachten, die nur durch Bildung einer Gemeinde geregelt werden können:

1. Errichtung eines Standesamtes, 2. Schulwesen, 3. Feuerwehr, 4. Friedhofswesen, 5. Wohnungsfürsorge, 6. Wasser- und Lichtversorgung, 7. Lebensmittelversorgung, 8. Brennstoffversorgung.

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In den folgenden Jahre gab es eine Kette von Bemühungen aus den verschiedensten Richtungen. 1922 verlangte eine Gruppe den Anschluss an Ludwigshafen. Die BASF wiederum empfahl, wenn überhaupt nötig, den Anschluss an eine der vier Nachbargemeinden.

Das Bezirksamt Ludwigshafen stellte fest, dass Ludwigshafen kein Verlangen nach einer Eingemeindung habe, dass aber die Zuckerfabrik für Rheingönheim eine große Rolle spiele. Eine Zusammenfassung der vier Ortsteile liege aber im allgemeinen Interesse. In diesem Bericht vom 20. April 1922 wurde aber auch erwähnt, dass Mutterstadt einer Eingemeindung nicht abgeneigt sei.

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Als die Separatisten das öffentliche Leben lahmlegten, stellte das das Bezirksamt Speyer am 30. August 1923 fest, dass die Angelegenheit augenblicklich ruhe. 1924 wurde gar mitgeteilt, dass die Akten verloren gegangen seien. Im März 1925 teilte das das Bezirksamt Speyer der Regierung mit, dass die Einwohnerzahl nunmehr 2.300 betrage, und die Verhältnisse untragbar seien.

Jetzt kamen auch parteipolitische Argumente in die Auseinandersetzung. Die beteiligten Gemeinden rechneten den Parteien-Proporz nach und richteten ihre Einstellung zu der Eingemeindungsfrage danach aus.

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Immer mehr zeigte sich, dass keine Einigung möglich war, und die übergeordneten Dienststellen sich genötigt sahen, einzugreifen. Das Bezirksamt berichtete der Regierung der Pfalz in Speyer am 12. Juni 1926 in einem 39 Seiten langen Bericht über die Zustände in der Siedlung am „Mutterstadter Bahnhof“.

Der Reichsbahnangestellte Jungmann wurde von seinen Mitbürgern nach München delegiert, weil er die Angelegenheit genau kannte und weil er als Eisenbahner eine Freikarte beanspruchen konnte.

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Später setzte sich auch der Lehrer Schwarz in München energisch für die Bildung einer Gemeinde ein. Nun wurde im Jahr 1927 das Bezirksamt Neustadt von der Münchner Regierung zu einem Schiedsspruch aufgefordert. Der Schiedsspruch des Bezirksamtes Neustadt vom 30. November 1927 plädierte für die Neubildung einer Gemeinde aus den vier Ortsteilen. Kern des Schiedspruchs war, dass eine Einigung auf freiwilliger Basis nicht möglich war. Einsprüche dagegen verwarf am 30. März 1928 der Bayerische Verwaltungsgerichtshof.

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Am 31. Oktober 1929 schickte das Staatsministerium des Innern in München den vier beteiligten Gemeinden eine Landkarte, in der die Grenzen der abzutretenden Gebietsteile markiert waren. Termin für die Ortsgründung war der 1. Januar 1930. Limburgerhof, Kohlhof, Rehhütte und Friedensau schlossen sich zusammen zu der neuen Gemeinde Limburgerhof. Damit dies möglich war, mussten die umliegenden Gemeinden folgende Gebietsanteile überlassen:

* Mutterstadt: 255 Hektar * Rheingönheim: 63 Hektar * Neuhofen: 238 Hektar * Schifferstadt: 345 Hektar

Die Gemarkung der Gemeinde umfasste damit 901 Hektar. Heute (2006) sind es 902,77 Hektar. Davon sind 385,13 Hektar bebaut, 434,43 Hektar landwirtschaftlich genutzt und 83,21 Hektar Wald. Der Treffpunkt liegt bei der Abzweigung der Straßen nach Neuhofen, Mutterstadt und Ludwigshafen vor der evangelischen Kirche.

Einige der beteiligten Gemeinden weigerten sich zunächst, die Kosten für die Neuvermessung der Ortsgrenzen zu tragen und mussten von den vorgesetzten Behörden dazu gedrängt werden. Auch die Namensgebung konnte nicht ohne Kontroversen beschlossen werden konnte. Es gab schriftliche Proteste gegen die Bezeichnung „Limburgerhof“. Den Ausschlag für diesen Namen gab die BASF, die nachwies, dass ihre Landwirtschaftliche Versuchsstation bereits unter dem Namen Limburgerhof in aller Welt bekannt war.

Wappen
Beschreibung: In einem geteilten Schild befindet sich oben in Silber ein schwarzes Kreuz, unten in Blau ein silbernes Mühlrad.

Das Kreuz verweist auf die ursprüngliche Zugehörigkeit zum Kloster Limburg, das Mühlrad verweist auf den ältesten Ortsteil der Gemeinde, die Rehhütte.

Partnerschaft mit Chenôve
Anfang der 1970er Jahre begann der Gemeinderat Limburgerhof sich um eine Partnerschaft mit einer französischen Gemeinde zu bemühen. Diese Bemühungen verstärkten sich mit dem Amtsantritt von Bürgermeister Heinrich Zier und so wurde mit Unterstützung des Freundschaftskreises Rheinland-Pfalz-Burgund 1973 Kontakte mit der französischen Gemeinde Chenôve im Arrondissement Dijon, unmittelbar am südlichen Stadtrand der Stadt Dijon, geknüpft werden. Am 18. Mai und 3. August 1975 wurde in großen Veranstaltungen in Chenôve und Limburgerhof die Partnerschaft offiziell beschlossen.

Im Jahr 1977 statteten 400 Bürger aus Chenôve Limburgerhof einen Besuch ab. 1978 trafen sich 228 deutsche Sportler mit den Vereinen Chenôves zu einem großen Sportfest. Bei der Einweihung des neuen Ortszentrums im Jahr 1983 wird mit zwei Namensgebungen, „Burgunder Platz" und „Chenôver Straße" an die Partnerschaft erinnert. Zum 10-jährigen Jubiläum der Partnerschaft im Jahr 1985 wurde in beiden Gemeinden die Ausstellung „Wie lebt unser Partner“ gezeigt. 1988 kommt der erste Schüleraustausch zwischen den Schulen zustande. Im Zeichen des 20-jährigen Partnerschaft-Jubiläums wurden im Jahr 1995 die Partnerschaftsurkunden erneut unterzeichnet.


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Das Foto basiert auf dem Bild "Die Klosterruine Limburg bei Bad Dürkheim" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Karl Rösel.