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Heßheim ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Pfalz-Kreis (Rheinland-Pfalz) und Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde.

Heßheim liegt 4 km westlich der Mittelstadt Frankenthal und wird von Norden und Osten her durch das Autobahnkreuz Frankenthal, in dem sich die A 6 und die A 61 treffen, eingeschlossen. Nachbargemeinden sind außer Frankenthal Lambsheim im Südwesten, Gerolsheim im Westen, Heuchelheim im Nordwesten und Beindersheim im Nordosten.

Der Ort gehörte zum Landkreis Frankenthal, bis dieser 1969 aufgelöst und sein Ostteil, in dem Heßheim lag, dem damaligen Landkreis Ludwigshafen, seit 2005 Rhein-Pfalz-Kreis, zugeschlagen wurde. 1972 wurde aus den Gemeinden Beindersheim, Großniedesheim, Heßheim, Heuchelheim und Kleinniedesheim die Verbandsgemeinde Heßheim gebildet.

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Im Juni 2010 musste die Bevölkerung des Ortskerns evakuiert werden. Eine Landwirtin hatte am 23. Juni auf einem Acker einen metallenen Gegenstand gefunden und auf den heimischen Bauernhof in der Ortsmitte gebracht. Dort wurde das Fundstück als scharfe Panzersprenggranate aus dem Zweiten Weltkrieg identifiziert. Am 24. Juni wurde die Granate mit einem Roboter des Kampfmittelräumdienstes auf das freie Feld hinter dem Bauernhof transportiert und in einer ausgehobenen Erdgrube kontrolliert gesprengt.

Die Blasonierung des Wappens lautet: In Blau auf goldenem Dreiberg stehend ein barhäuptiger Bauer, bekleidet mit silbernem Rock, roter Weste, schwarzen Kniehosen und silbernen Strümpfen, in der erhobenen Rechten einen goldenen Großbuchstaben H haltend und begleitet von drei sechsstrahligen goldenen Sternen, von denen einer rechts, die beiden anderen, übereinander, links stehen.

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Obwohl Heßheim am Schnittpunkt zweier Autobahnen liegt, fehlt eine direkte Anbindung, nachdem die Gemeinde in den 1980er Jahren gegen eine solche den Rechtsweg bestritten hatte. Zwar ging der Rechtsstreit in letzter Instanz verloren, doch der Autobahnanschluss wurde während des Prozesses aus dem Bedarfsplan des Landes Rheinland-Pfalz herausgenommen. So ist die Gemeinde über die Landesstraße 453 (Frankenthal–Grünstadt) an den regionalen Verkehr angebunden; der nächste Autobahnanschluss befindet sich in Frankenthal-Nord (5 km) und verlangt die Durchfahrt durch das Frankenthaler Industriegebiet.

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Um das Jahr 2000 wurde am Ostausgang der Gemeinde nach Frankenthal hin ein Verkehrskreisel gebaut. Dieser geriet immer wieder in die Diskussion, da sein enger Radius für Verkehrsbehinderungen und Unfälle verantwortlich gemacht wurde. Kurze Zeit nachdem 2009 auf dem Erdhügel in der Kreiselmitte ein Sandsteinportal mit Durchblick auf den Turm der evangelischen Kirche errichtet worden war, fuhr ein Pkw im Kreisel geradeaus den Hügel hinauf und brachte das Portal zum Einsturz; es wurde nach mehreren Monaten ersetzt.

Einen Bahnanschluss hatte Heßheim von 1891 bis 1939, als die Lokalbahn Frankenthal–Großkarlbach auf bzw. neben der Hauptstraße durch den Ort führte.

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Heßheim liegt an der „Pfälzer Gemüsestraße“ die von Speyer nach Worms verläuft.

Die Lokalbahn Frankenthal–Großkarlbach war eine Schmalspurbahn mit 1000 Millimeter Spurweite. Sie verkehrte von 1891 bis 1939 in der Vorderpfalz auf einer 12,3 Kilometer langen eingleisigen Strecke zwischen Frankenthal und Großkarlbach. Wegen des häufigen Bimmelns der Warnglocke der Lokomotive trug die Bahn im Volksmund den pfälzischen Namen „Bembel“.

Die Bahnlinie führte vom Frankenthaler Bahnhof, wo die Anbindung an die Bahnstrecke Mainz–Ludwigshafen der Hessischen Ludwigsbahn erfolgte, westwärts über Heßheim, Heuchelheim, Dirmstein und Laumersheim bis nach Großkarlbach. Etwa 300 Meter vom Haltepunkt Heßheim in Richtung Heuchelheim gab es eine zusätzliche Bedarfshaltestelle, an der Kohlen umgeschlagen werden konnten; die dort von der Heuchelheimer Straße nach Westen abzweigende kleine Sackgasse trägt noch heute den Namen Kohlenweg. 

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Die Schienen waren meist am Straßenrand oder ungefähr parallel neben der Straße verlegt, nur etwa zwei Kilometer führten auf eigenem Bahnkörper. In Heßheim mussten Frankenthaler Straße, Hauptstraße und Heuchelheimer Straße an mehreren Stellen schräg gequert werden. Daraus ergaben sich immer wieder Probleme im Begegnungsverkehr der Lokalbahn mit Fußgängern, Radfahrern und Fuhrwerken, später auch mit Kraftfahrzeugen. Problematisch war auch die höhengleiche Querung der Bahnstrecke Mainz–Ludwigshafen in Frankenthal, wo die Lokalbahn unmittelbar nördlich des Bahnhofs die Strecken- und mehrere Bahnhofsgleise kreuzte.

Zur Zeit ihres Bestehens verlief fast die gesamte Bahnstrecke im damaligen Landkreis Frankenthal, heute würde die Lokalbahn zwischen Frankenthal und Heßheim den Rhein-Pfalz-Kreis und zwischen Heuchelheim und Dirmstein den Landkreis Bad Dürkheim erreichen.

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Mit zunehmender Industrialisierung wuchs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Bedarf an öffentlichem Nahverkehr. Zu seiner Deckung trugen in der Vorderpfalz mehrere Lokalbahnstrecken bei. So führte bis 1933 eine Strecke von Frankenthal aus in südlicher Richtung noch weiter über Edigheim, Oppau und Friesenheim bis zum alten Hauptbahnhof Ludwigshafen. Dort begann eine weitere Lokalbahnstrecke nach Meckenheim.

Für den Bahnbetrieb der Strecke Frankenthal–Großkarlbach verantwortlich waren die Eisenbahn-Actien-Gesellschaften Ludwigshafen, die zu den Vereinigten Pfälzischen Eisenbahnen gehörte. Vor dem Bau wurde über verschiedene und auch längere Routen debattiert: entweder Dirmstein–Großkarlbach–Kirchheim an der Eck–Grünstadt oder Dirmstein–Obersülzen–Grünstadt. Man entschied sich für die Strecke nach Großkarlbach, die geplante Verlängerung nach Grünstadt wurde nie realisiert.

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Die letztendlich beschlossene Strecke wurde am 1. Juli 1891 eröffnet und am 14. Mai 1939 mit der letzten Fahrt stillgelegt. Am darauf folgenden Tag übernahmen Omnibusse (heute BRN-Buslinie 460) den Personen- und Lastkraftwagen den Gütertransport. 1909 wurden die Pfalzbahnen verstaatlicht, und die Bahn kam zunächst ins Eigentum der Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen, 1920 dann der Deutschen Reichsbahn.

Weil die Schienen direkt neben oder sogar auf der Straße verlegt waren, kam es häufig zu Unfällen. So ereignete sich Ende November 1925 auf der Ortsdurchfahrt von Heßheim ein Zusammenstoß zwischen einem Lokalbahnzug und einem Brauereifuhrwerk. Dabei entgleiste die Bahn, und es gab ein Todesopfer und einige Verletzte.

Der Stilllegung vorausgegangen war eine lange Zeit des Niedergangs. Der Oberbau befand sich in schlechten Zustand, und auch die Wagen waren nicht immer den Anforderungen gewachsen. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 15 km/h; Bemühungen, den Verkehr zu modernisieren und zu beschleunigen, etwa durch Triebwagen, gab es nicht. Ein Argument für die Auflassung der Strecke war auch der Bau der Autobahn Mannheim–Kaiserslautern ab 1936, die zweimal mittels Überführungen die Bahnstrecke kreuzen sollte; die Brückenbauwerke konnten nach Wegfall der Eisenbahn verkürzt werden, weil sie nur noch schmale Landstraßen überspannten.

Die Lokomotiven und Waggons wurden nach der Stilllegung zum großen Teil anderen Strecken zugewiesen, wo sie allerdings wegen ihres schlechten Zustandes nicht immer auch einsetzbar waren. In der Zeit bis kurz nach 1945 wurden die Gleise komplett abgebaut. Von den Loks der Lokalbahn war als letzte die XXIX (99 093) bis 1957 auf anderen Strecken im Einsatz, bis auch sie verschrottet wurde.

Erhalten blieben bis heute die ehemaligen Bahnhofsgebäude in Heuchelheim, Dirmstein und Großkarlbach. Sie stehen unter Denkmalschutz. Das Gebäude der ehemaligen Gaststätte Zur Lokalbahn am Heßheimer Haltepunkt trägt heute noch das alte Wirtshausschild mit entsprechender Aufschrift, in mehreren der Streckenorte gibt es eine Bahnhofstraße, in Dirmstein zusätzlich eine Lokalbahnstraße.

Eingesetzt wurden meist zwei Trambahnlokomotiven von Krauss der pfälzischen Baureihe L 1. Auch die Pfälzische Pts 3/3 H war zeitweilig im Einsatz. Zur Eröffnung waren 20 Personenwagen 3. Klasse nachbestellt worden, die aber zur Verstärkung im gesamten Lokalbahnnetz eingesetzt wurden. Dazu kamen noch 43 verschiedene Güterwagen, unter anderem Hochbordwagen zum Transport von Zuckerrüben, fünf Packwagen zum Transport von Postsendungen und 27 Personenwagen. Von letzteren wurden allerdings nur zehn benötigt, die anderen waren nach Einstellung der Ludwigshafener Strecken hierher gekommen und trugen mit dazu bei, die Strecke unwirtschaftlich zu rechnen.

Bei der Eröffnung verkehrten täglich vier Zugpaare, 1937 schließlich werktags 18 und sonntags 12 Personenzugpaare. Im Wagenladungsverkehr wurden im Jahr 10.000 t gemischte Güter befördert, für die täglich ein Güterzug unterwegs war. Zusätzlich wurden während der jährlichen Kampagne 10.000 t Zuckerrüben zur Zuckerfabrik Frankenthal transportiert. Alle Güter mussten in Frankenthal umgeladen werden, wenn sie weitertransportiert werden sollten, da kein Rollbockverkehr möglich war.


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