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Plankstadt ist eine Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis im Nordwesten von Baden-Württemberg. Zur Gemeinde Plankstadt gehören außer dem gleichnamigen Dorf keine weiteren Ortschaften. Der rund 9.500 Einwohner zählende Ort wurde 771 erstmals erwähnt und gehörte jahrhundertelang zur Kurpfalz.

Lage und Naturraum

Plankstadt liegt in der Metropolregion Rhein-Neckar in der Oberrheinischen Tiefebene auf dem südwestlichen Neckarschwemmkegel auf einer fast ebenen Gemarkung ohne größere Erhebungen. Aufgrund des fruchtbaren Bodens wurde der letzte Wald bereits zur Mitte des 19. Jahrhunderts gerodet, um das Land zu bewirtschaften.

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Das Gemeindegebiet erstreckt sich über 839 Hektar. Davon sind 29,4 Prozent Siedlungs- und Verkehrsfläche und 70,2 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.

Nachbargemeinden

Direkt angrenzende Nachbargemeinden sind Schwetzingen im Westen, Heidelberg mit der Gemarkung Grenzhof im Norden, Eppelheim im Osten, Heidelberg mit dem Patrick-Henry-Village im Südosten, und Oftersheim im Südwesten. Für ca. 200 m gibt es auch eine gemeinsame Grenze mit Mannheim am Dossenwald in Richtung des Stadtteils Friedrichsfeld im Nordosten.

 

Geschichte

Eine erste Siedlung wird für die Zeit um 500 n. Chr. vermutet, die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 771 im Lorscher Kodex unter der Bezeichnung Blanckenstat. In den Schenkungsurkunden werden mindestens 14 Höfe aufgeführt. Die nächsten Informationen stammen aus dem 13. Jahrhundert. Für das Jahr 1256 wird der Pfalzgraf als Besitzer des Dorfes vermerkt.

Drei Jahre später, 1259 ging der Grundbesitz mehrheitlich an das Zisterzienser-Kloster Schönau über. Die Mönche versuchten die Bewohner umzusiedeln und ein isoliertes Klostergut zu errichten, scheiterten aber am jahrelangen Widerstand der Bevölkerung. 1296 wurde die Gemeinde Plankstadt gebildet und gelangte wieder zur Kurpfalz, in der sie zur Kirchheimer Zent gehörte.

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1462 wurde das Dorf im Zuge der Schlacht bei Seckenheim, einem kriegerischen Ereignis im Rahmen der Mainzer Stiftsfehde, niedergebrannt. Auch der Dreißigjährige Krieg und andere Auseinandersetzungen hinterließen ihre Spuren in der Gemeinde.

Für die nächste Zerstörung trug der französische Feldherr und General Mélac die Verantwortung. Im Pfälzer Erbfolgekrieg fiel 1689 ein Großteil der Region, darunter das Heidelberger Schloss seinen Truppen zum Opfer. 1803 wurde die Kurpfalz aufgelöst und Plankstadt gelangte zu Baden, wo es dem Amt Schwetzingen zugeordnet wurde. 1924 erfolgte die Einteilung zum Amtsbezirk Mannheim, dem späteren Landkreis Mannheim.

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1895 vernichtete ein Brand einen halben Straßenzug. Noch größer war die Brandkatastrophe fünf Jahre später, der mehr als 60 Gebäude in drei Straßen zum Opfer fielen. Das Geschehen erregte landesweite Aufmerksamkeit. Innenminister August Eisenlohr besichtigte die Brandstätte und Großherzog Friedrich spendete für das Hilfskomitee für die Brandgeschädigten.

Politisch war seit der Reichsgründung 1871 rasch das Zentrum die stärkste Strömung in Plankstadt. Es konnte seine Vormachtstellung bis zum Ende der Weimarer Republik behaupten. Bei der Reichstagswahl 1933 erhielt das Zentrum 36,3 Prozent, die NSDAP 35,7 Prozent und die KPD 16,9 Prozent der Stimmen.

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Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Gemeinde mehr als 1000 Heimatvertriebene auf. Im Jahr 1971 konnte Plankstadt sein 1200-jähriges Jubiläum feiern. Als bei der Kreisreform 1973 der Landkreis Mannheim aufgelöst wurde, wurde Plankstadt in den Rhein-Neckar-Kreis integriert.

Bei der parallel durchgeführten Gemeindereform gab es zunächst Pläne, eine große Verwaltungseinheit mit Schwetzingen, Brühl, Ketsch, Oftersheim und Plankstadt zu bilden. Nachdem dies verworfen worden war, sollten Oftersheim und Plankstadt zu Schwetzingen eingemeindet werden. Letztlich konnte Plankstadt aber seine Selbständigkeit behaupten.

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Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: In Blau ein glevenbesetztes silbernes Kreuz, belegt mit einer grünbesamten roten Rose mit grünen Kelchblättern, bewinkelt von vier fünfstrahligen goldenen Sternen.

Aus dem Jahre 1487 stammt der erste urkundliche Nachweis eines Gerichtssiegels aus dem sich das spätere Gemeindewappen ableitet, das 1896 vom badischen Generallandesarchiv vergeben wurde. Eine Bedeutung des Bildes ist nicht bekannt.

Die Flagge ist Weiß-Blau und wurde 1959 vom Innenministerium verliehen. Die Farben nehmen Bezug auf die pfälzisch-wittelsbachischen Farben.

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Städtepartnerschaften

Seit 1981 besteht eine Partnerschaft zu Castelnau-le-Lez im Département Hérault (Frankreich).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen
Plankstadt verfügt über ein Heimatmuseum.

Sehenswürdigkeiten

Der Vogelpark zeigt seit 1967 exotische und einheimische Vogelarten in Gehegen: neben dem einheimischen Uhu, dem Weißstorch und Austernfischern gehören beispielsweise zahlreiche Papageienarten, Kanarienvögel und der Goldfasan zu den Bewohnern des Parks.

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Die Pflege und Unterhaltung des Parkes und seiner etwa 300 Bewohner obliegt dem Kanarien-, Exoten- und Vogelschutzverein 1961 Plankstadt. Der Eintritt ist frei, um Spenden für die Erhaltung des Parks und das Futter wird gebeten. Außerdem wird der Park durch den Verkauf von Nachzuchten teilfinanziert.

Regelmäßige Veranstaltungen

Plankstadts Backenbläser-Fastnachtsumzug findet traditionell schon am Sonntag vor Fastnacht statt, wodurch auch viele Gruppen aus den Nachbargemeinden teilnehmen und sich auf ihre eigenen Umzüge einstimmen können, die zumeist neun Tage später am Fastnachtsdienstag stattfinden.

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Freizeit

Der größte Verein Plankstadts ist die TSG/Eintracht Plankstadt. Ein weiterer Verein ist der Musikverein Plankstadt, der besser als BigBand MV Plankstadt bekannt ist. Das Programm reicht von Tanzmusik bis zur BigBand-Musik. Der Heimat- und Kulturkreis Plankstadt setzt sich für den Erhalt und Pflege der einheimischen Kultur ein. Außerdem gibt es in der Nähe der Weldebräu einen Dirt-Park, eine Strecke für Dirt Bikes, Mountainbikes und BMX-Fahrräder. Daneben existiert ein Streetpark, speziell für BMX-Räder.

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Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Auf der Gemarkung Plankstadt sowie den Gemarkungen umliegender Gemeinden befand sich bis zu Beginn des Jahrtausends Deutschlands einziges größeres Anbaugebiet für Tabak. Die Bauernhöfe in Plankstadt und Umgebung fallen durch eine oder mehrere charakteristische Scheunenbauten auf, die früher zur Tabaktrocknung genutzt werden.

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In Plankstadt und umliegenden Gemeinden finden sich außerdem vereinzelt noch aktive Ackerbürger-Anwesen mit alten Tabaktrocknungsscheunen. Der Tabakanbau wurde infolge der geänderten EU-Förderrichtlinien (Wegfall der Subventionen) eingestellt. Die freiwerdenden Ackerflächen dienen jetzt vermehrt dem Anbau von Getreide und Hackfrüchten bzw. Sonderkulturen wie Mais und Spargel.

Ein größerer Betrieb ist die 1752 in Schwetzingen gegründete Privatbrauerei Weldebräu, die sich nach Erschliessung einer neuen Grundwasserquelle im so genannten zweiten Grundwasserleiter seit 1971 in Plankstadt an der Gemarkungsgrenze zu Schwetzingen befindet.

Verkehr

Im Zuge des Neubaus der Bahnstrecke Heidelberg–Speyer erhielt der Ort 1872/73 einen Bahnhof am Südrand der Gemeinde. Der Betrieb auf dieser Strecke wurde 1967 wieder eingestellt. Denn schon seit 1927 bestand eine Straßenbahnverbindung durch den Ortskern nach Heidelberg und Schwetzingen. Aber auch dieses Nahverkehrsmittel wurde 1974 stillgelegt. Heute führen nach Schwetzingen und Heidelberg Buslinien. Plankstadt gehört zum Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar.

Die südliche Ortsumgehung Bundesstraße 535 wurde im Dezember 2010 fertiggestellt. Sie verbindet die nahegelegenen Autobahnen A 6 (Mannheim–Heilbronn) und A 5 (Frankfurt–Karlsruhe).

Einrichtungen

Das Funkfeuer HDL ist eine der wenigen Sendeanlagen, die Holzmasten als Antennenträger nutzt.

Medien

Über das Tagesgeschehen berichtet die Schwetzinger Zeitung.

Bildung

In Plankstadt gibt es mit der Friedrichschule eine Grundschule und mit der Humboldtschule eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Weiterführende Schulen können in Schwetzingen und Eppelheim besucht werden. Die Gemeinde betreibt eine Bücherei.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Plankstadt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Das Rathaus von Plankstadt" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Diese Bild- oder Mediendatei wurde von mir, ihrem Urheber, zur uneingeschränkten Nutzung freigegeben. Diese Datei ist damit gemeinfrei („public domain“). Dies gilt weltweit. Der Urheber des Bildes ist Rudolf Stricker.