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Mosbach [moːsbaχ] ist eine Stadt im Norden Baden-Württembergs, etwa 34 km nördlich von Heilbronn und 58 km östlich von Heidelberg. Sie ist die Kreisstadt und größte Stadt des Neckar-Odenwald-Kreises sowie ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Seit dem 1. Juli 1976 ist Mosbach Große Kreisstadt. Mosbach gehört dem Regionalverband Rhein-Neckar an.

Mosbach liegt an den südlichen Ausläufern des baden-württembergischen Odenwaldes an der Grenze zum Bauland im Tal der Elz, einem rechten Nebenfluss des Neckars, kurz vor deren Mündung im Stadtteil Neckarelz. Die Stadt gehört zum Naturpark Neckartal-Odenwald und zum UNESCO Geopark Bergstraße-Odenwald. Die Höhenzüge um die Kernstadt sind der Hardberg und der Henschelberg.

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Das Stadtgebiet Mosbachs besteht aus der Kernstadt und den Stadtteilen Diedesheim, Lohrbach, Neckarelz, Reichenbuch und Sattelbach. In den etwas weiter von der Kernstadt entfernten Stadtteilen Lohrbach, Reichenbuch und Sattelbach gibt es jeweils einen Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden. Die Ortschaftsräte werden bei jeder Kommunalwahl von der Bevölkerung der Ortschaft gewählt und sind zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören.

Neben den genannten Stadtteilen gibt es weitere separat gelegene Orte (wie Nüstenbach und Waldstadt) und Wohnplätze oder Wohngebiete mit eigenem Namen, deren Grenzen oftmals nicht festgelegt sind. Hierunter fallen zum Beispiel Schreckhof, Tannhof, Hammerweg, Hardhof und Masseldorn.

Folgende, alle zum Neckar-Odenwald-Kreis gehörenden Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Mosbach: Fahrenbach, Elztal, Billigheim, Neckarzimmern, Hüffenhardt, Binau, Neckargerach und Waldbrunn. Mit den Gemeinden Elztal, Neckarzimmern und Obrigheim hat die Stadt Mosbach eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.

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Mosbach bildet ein Mittelzentrum im Bereich der Oberzentren Heidelberg und Heilbronn. Zum Mittelbereich Mosbach gehören neben Mosbach die Städte und Gemeinden Aglasterhausen, Billigheim, Elztal, Fahrenbach, Haßmersheim, Hüffenhardt, Limbach, Neckarzimmern, Neunkirchen, Obrigheim, Schefflenz und Schwarzach. Darüber hinaus gibt es Verflechtungen mit dem benachbarten Mittelzentrum Eberbach hinsichtlich der Gemeinden Binau, Neckargerach, Waldbrunn und Zwingenberg.

Eberbach ist in rund 25 km Entfernung nach Norden hin – im Neckartal – das benachbarte Mittelzentrum. Nach Nordosten hin ist es Buchen (knapp 30 km). Nach Osten hin ist die Bevölkerungsdichte am geringsten und kleine Städte wie Adelsheim (25 km) und Osterburken (knapp 30 km) haben schon gewisse Zentrumsfunktion. Erst in über 60 Kilometern Etfernung gibt es mit Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim wieder Städte in vergleichbarer Größenordnung wie Mosbach. Mit dem ebenfalls deutlich kleineren und knapp 25 km entfernten Möckmühl besteht eine Einzugsbereichsgrenze hinsichtlich der Gymnasien in beiden Orten. Nach Süden hin stellt sich die Situation anders dar. Dort gibt es nur etwas mehr als 20 Kilometer entfernt mit Bad Friedrichshall und Bad Rappenau zwei Städte mit rund 20.000 Einwohnern, die jedoch durch die Nähe zum Oberzentrum Heilbronn (rund 30 km von Mosbach entfernt) von geringerer raumordnerischer Bedeutung sind. In südwestlicher Richtung liegt das 30 Kilometer entfernte Sinsheim, welches mit 35.000 Einwohnern bereits merklich größer ist als Mosbach. Im Westen nicht zu vergessen ist schließlich Heidelberg, das – wie bereits erwähnt – in 45 Kilometern Entfernung neben Heilbronn das zweite relevante Oberzentrum darstellt.

Die Stadt ist auf Muschelkalkablagerungen des Trias erbaut. Aus jenem Zeitalter stammen auch die Gipsablagerungen, die sich im Flachmeer des Germanischen Beckens bilden konnten. Nur wenige Kilometer nördlich der Kernstadt von Mosbach erreicht jedoch schon der ältere Buntsandstein, durch den die Aufschlüsse an den Neckarhängen zwischen Mosbach und Heidelberg ihr charakteristisches rotes Aussehen bekommen, die Oberfläche. Schon der heutige Stadtteil Lohrbach liegt auf Buntsandstein. Die Eigenarten des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes sind in der Region folglich gut sichtbar. Vergleiche auch den Abschnitt Prähistorie.

Der Oberrheingraben und die Bergstraße sind mit die wärmsten Regionen Deutschlands. Die räumliche Nähe zu diesen Regionen findet im Klima Mosbachs allerdings keinen Widerhall. Der Odenwald bewirkt ein deutlich kühleres Klima und – besonders auffällig – in den Wintermonaten im Vergleich zum Deutschlandmittel fast doppelt so große Niederschlagsmengen. Am ausgeprägtesten zeigen diese Effekte sich aber nicht in Mosbach, sondern in den höher gelegenen Gebieten des Odenwaldes, die mit einer weitaus größeren Schneesicherheit im Winter aufwarten als Mosbach.

Die beiden Stadtteile Neckarelz und Diedesheim waren in der Vergangenheit wiederholt von Neckarhochwassern betroffen. Relevant für den Bereich Mosbachs ist der Pegel Gundelsheim. Der HMO-Meldewasserstand ist 3,40 Meter. Bei einem Pegelstand von 5,40 Metern beginnt der Neckar bei Neckarelz über die Ufer zu treten. Davon betroffen sind als erstes die Parkplätze unter der Stelzenbrücke der B 27. Ab einem Pegelstand von 7,10 Metern sind die ersten Anrainerhäuser betroffen. Beim Weihnachtshochwasser 1993 erreichte der Pegel Gundelsheim einen Höchststand von 8,95 Metern.

Die Elz stellt für die Kernstadt ein geringeres Hochwasserrisiko dar. Ausgeschlossen sind Hochwasserschäden jedoch nicht, so verursachte das Hochwasser 1993 erhebliche Schäden bei den unmittelbar benachbarten öffentlichen und privaten Gebäuden.

In und um Mosbach wurden eine Reihe Fossilienfunde gemacht. Durch die besondere geologische Lage (vergleiche Abschnitt Geologie) traten sowohl Buntsandsteinfossilien wie Chirotherien als auch Muschelkalkfossilien wie zum Beispiel der Mixosaurus zu Tage. Die Region um Mosbach zählt neben Thüringen und Mainfranken zu den Hauptorten solcherlei Funde. Auch aus dem bereits von Säugetieren dominierten Quartär gibt es Funde. So zählt das Stadtmuseum Mosbach neben den oben erwähnten Funden aus dem Tertiär auch Mammutbackenzähne zu seinen Ausstellungsstücken. Dieser Fundreichtum führt mitunter zu der Fehlinterpretation, dass das Mosbach-Pferd und der Mosbacher Löwe nach Mosbach (Baden) benannt und auch dort gefunden wurden. Auch in der Wikipedia kommt es mitunter zu solchen Falschverlinkungen. Sämtliche Fossilienfunde mit „Mosbach“ im Namen wurden jedoch nach dem heutigen Wiesbadener Stadtteil benannt.

Zur Zeit der Römer verlief im 2. Jahrhundert nach Christus der Neckar-Odenwald-Limes in der Nähe des heutigen Stadtgebietes durch das heutige Neckarburken. In moderner Zeit konnten dort zwei Kastelle von Neckarburken freigelegt werden. Auf dem Stadtgebiet Mosbachs im Stadtteil Diedesheim bestand vermutlich ein Versorgungshof („Villa rustica“) dieser Kastelle, wovon eine 1986 entdeckte Jupitergigantensäule kündet.

Die Siedlung Mosbach entstand um das Benediktinerkloster Monasterium Mosabach herum. Einer nicht unwahrscheinlichen, jedoch historisch auch nicht gesicherten These zufolge wurde das Monasterium Mosabach 736 vom Heiligen Pirminius als Teil des Bistums Konstanz gegründet. Vier Benediktinerklöstern war von der fränkischen Zentralgewalt (Karolinger) die Aufgabe zugewiesen das unbesiedelte Waldgebiet Odenwald zu erschließen. Das Kloster Lorsch von Westen her, das Kloster Fulda von Norden, das Kloster Amorbach von Osten und eben das Kloster Mosbach von Süden. Die Siedlung Mosbach selbst wurde im 9. Jahrhundert (825 oder 826) erstmals urkundlich erwähnt. Die früheste heute bekannte Erwähnung des heutigen Stadtteils Lohrbach datiert auf das Jahr 765. Die Burg Lohrbach wurde zwischen 900 und 1000 erbaut.

Aus der Siedlung um das Mosbacher Kloster wuchs nach und nach ein Gemeinwesen, dem 1241 die Rechte als Freie Reichsstadt verliehen wurden. Im Jahre 1291 muss Mosbach wenigstens teilweise bewehrt gewesen sein, da aus diesem Jahr eine Erwähnung als „Oppidum Mosebacensis“ („mit Türmen und Mauern bewehrte Stadt“) überliefert ist. Das älteste erhaltene Stadtsiegel stammt von 1290.

Die Rechte als Reichsstadt konnte die Stadt nur bis 1362 behaupten, dann wurde sie kurpfälzisch, weil Pfalzgraf Ruprecht I. sie erwarb und in die Kurpfalz eingliederte. Aus dieser Zeit stammt eines der ältesten heute noch erhaltenen Gebäude Mosbachs, das Tempelhaus in Neckarelz.

1348/49 wütete die Pest in der Stadt. Aus diesem Anlass kam es zu Judenverfolgungen, die vorläufig das Ende der seit wenigstens 50 Jahren bestehenden jüdischen Gemeinde bedeuteten.

Im Jahre 1410 erhob Pfalzgrafen Otto I. – der jüngste Sohn von König Ruprecht - Mosbach zu seiner Residenz. Zur Pfalzgrafschaft Mosbach gehörten unter anderem Güter am Neckar, im Kraichgau, an der Bergstraße sowie nach dem Tod von Ottos Bruder Johann große Gebiete um Neumarkt in der Oberpfalz, von wo aus Otto II. Pfalz-Mosbach und Pfalz-Neumarkt hauptsächlich regierte. Otto II. blieb ohne Nachkommen und so erlosch die Linie Pfalz-Mosbach 1499 und das Territorium fiel zurück an die Kurlinie. Zu diesem Zeitpunkt war Philipp der Aufrichtige Kurfürst. Nach Auflösung des Mosbacher Fürstentums wurde die Stadt Sitz des Oberamtes Mosbach, das bis zum 18. Jahrhundert zum bedeutendsten rechtsrheinischen Oberamt der Kurpfalz heranwuchs. Die Stadt wuchs und gedieh. Der Wohlstand der zahlreichen Handwerker äußerte sich in den teilweise schon in jener Zeit errichteten Fachwerkhäusern, die der Mosbacher Altstadt auch heute noch ihr charakteristisches Gesicht geben.

Auf diesen Aufstieg folgte ein großer durch den Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) ausgelöster Niedergang. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Krieges war die Kurpfalz unter Kurfürst Friedrich V. calvinistisch. Der erst 23 Jahre alte Friedrich V. agierte außenpolitisch unglücklich und ließ sich zum König von Böhmen und Führer der Protestantischen Union wählen. Dadurch wurde er, was die konfessionelle Dimension des Dreißigjährigen Krieges angeht, zum Hauptwidersacher von Maximilian I. von Bayern, dem Oberhaupt der Katholischen Liga, der – wie Friedrich – dem Hause Wittelsbach angehörte. Die Kurpfalz war somit ins Zentrum der konfessionellen Auseinandersetzungen geraten. Zwar entging Mosbach Großzerstörungen wie zum Beispiel einer Brandschatzung und konnte seine Bauten erhalten, doch zogen mehrfach Heere durch die Stadt und nahmen bei Plünderungen den Reichtum der Stadt zur Gänze mit. Hunger und Pest taten ihr übriges. Politisch bedeutete der Dreißigjährige Krieg für die Kurpfalz als Ganzes den Verlust der Kurwürde an Bayern. Im Westfälischen Frieden wurde schließlich jedoch für die Pfalz eine achte Kur neu geschaffen.

1645 schuf Matthäus Merian für seine Topographia Germaniae auch einen Kupferstich Mosbachs.

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges stellte sich nur langsam eine Erholung ein. Vom Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688 bis 1697) war Mosbach auf Grund seiner Lage zwar nicht direkt betroffen und entging im Gegensatz zu zum Beispiel Mannheim, Heidelberg und Speyer der Zerstörung, jedoch belastete dieser Krieg die Region – auch über die Kurpfalz hinaus – als Ganzes und war für die Erholung vom Dreißigjährigen Krieg sicherlich nicht förderlich. Aus dem zerstörten Mannheim flohen einige jüdische Familien nach Mosbach und gründeten in der Folge erneut eine jüdische Gemeinde.

Schon während des Krieges aber auch danach ergab sich die etwas unglückliche Situation eines konfessionellen Gegensatzes des reformierten kurpfälzischen Stammterritoriums um Heidelberg und seinem katholischen Herrscher Kurfürst Jan Wellem aus der katholischen Linie Pfalz-Neuburg der Wittelsbacher, der in Düsseldorf residierte und sich dort großer Beliebtheit als Förderer von Kunst und Kultur erfreute – sein Denkmal steht heute noch sehr zentral in der Düsseldorfer Altstadt. Zwar hatten sich die Zeiten seit dem Dreißigjährigen Krieg geändert und Konfessionsunterschiede hatten keine so große Bedeutung mehr wie ehedem, gänzlich bedeutungslos waren sie dennoch nicht. Nach Beendigung des Pfälzischen Erbfolgekrieges konnte sich unter Jan Wellem daher in den calvinistischen Gebieten der Kurpfalz, zu denen auch Mosbach gehörte, zwar eine Erholung aber keine Blüte einstellen. Jan Wellem blieb bei seinen Untertanen am Neckar daher auch eher unbeliebt. In dieser Situation wurde die Trennmauer in die Stiftskirche eingezogen, da die Jan Wellem schon tolerant genug war andersgläubigen Untertanen den Glauben nicht verbieten zu wollen, gleichzeitig dem Katholizismus dennoch eine besondere Förderung angedeihen lassen wollte.

Im Jahre 1723 erlitt die Bausubstanz der Stadt bei einem Brand, dem 150 Häuser zum Opfer fielen, einen herben Verlust.

Mit der klugen Politik von Kurfürst Karl III. Philipp setzte jedoch für die Region am Neckar ein Aufschwung ein. Sein Sohn Karl Theodor steigerte dies als aufgeklärter Monarch für die Residenzstadt Mannheim zu einer beispiellosen Blüte. Karl Theodor förderte als Mäzen Kunst, Kultur und Wissenschaft, gründete Akademien, Orchester und Theater. Sein Hof zog Künstler wie Mozart, Schiller und Iffland an. In Mosbach richtete Karl Theodor eine Fayencenmanufaktur ein und mit dem allgemeinen Aufschwung brachten Handel und Handwerk wieder Wohlstand nach Mosbach.

Auch für Mosbach hatte der Reichsdeputationshauptschluss in politischer Hinsicht einschneidende Konsequenzen: Nach einer dreijährigen Zwischenphase als Teil des Fürstentums Leiningen kam die Stadt 1806 an das Großherzogtum Baden und wurde auch hier Sitz eines Amtes. Das Handwerk verlor an Bedeutung, dafür wurde Mosbach als Verwaltungsstandort zentral in seiner Bedeutung für das ländliche Umfeld. Zunächst gab es ein Stadtamt sowie ein Erstes und ein Zweites Landamt. Diese wurden 1822 zum Bezirksamt Mosbach vereinigt. 1879 wurde ein Landgericht errichtet, das bis heute fortbesteht. In der Verkehrsinfrastruktur fand die größte Zäsur im Jahre 1862 statt, als die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen den Teilabschnitt Heidelberg – Meckesheim – Obrigheim – Mosbach der Badischen Odenwaldbahn fertigstellten, die anschließend bis Würzburg verlängert wurde. In der Folge stellte sich auch tatsächlich ein wirtschaftlicher Aufschwung ein. Im Jahre 1905 wurde Mosbach Ausgangspunkt der Schmalspurbahn Odenwaldexpress.

1913/14 wurde der Stadtgarten eingerichtet, da ein Plan existierte Mosbach zu einem Luftkurort zu machen. Es gab Planungen für ein „Bad Mosbach“. Die Umsetzung scheiterte jedoch. Der Stadtgarten existiert jedoch heute noch unter dem Namen „LGS-Park“ („LGS“ für „Landesgartenschau“) und an die einstigen Pläne erinnert darinnen heute das „Solebrünnlein“. Im Stadtgarten wurde 1918 das Loretto-Denkmal in Erinnerung an die aus Mosbach stammenden gefallenen Soldaten des ersten Weltkrieges errichtet.

In der Zeit der Weimarer Republik war Mosbach Teil der Republik Baden.

Beim Novemberpogrom 1938 wurde die um 1800 erbaute Synagoge in der Frohndbrunnengasse zerstört und das Inventar auf dem Marktplatz verbrannt. An der Stelle der Synagoge wurden später zwei Garagen errichtet. Eine erste Aufarbeitung dieses dunklen Teils der Geschichte geschah um 1965 durch das Anbringen einer Gedenktafel an jenen Garagen. Auf Initiative des aus Mosbach stammenden jüdischen Kunsthistorikers Julius Held wurde der Platz umgestaltet. Im Rahmen der über zwei Jahrzehnte andauernden Altstadtsanierung wurden die Garagen abgerissen und an ihrer Statt eine Gedenkstätte errichtet. Der Platz trägt heute auch offiziell den Namen „Synagogenplatz“ und wurde unter diesem Namen im Jahre 1986 eingeweiht.

In Neckarelz war von 1944 bis 1945 das Außenlager Neckarelz des KZ Natzweiler-Struthof. Die Häftlinge sollten in die Gipsstollen Fabrikationsräume hauen. Gefangen waren sie zunächst in der Schule im Ortsteil Neckarelz. In der unterirdischen Bomberflugzeugmotorenfabrik in Obrigheim arbeiteten schließlich fast 10.000 Menschen, viele von ihnen Gefangene verschiedener Art. Unter ihnen bildeten die 5.000 KZ-Häftlinge die Hauptgruppe. 900 konnten im April 1945 noch befreit werden.

Damalige Patienten der Johannes-Anstalten fielen der Euthanasie-Aktion in Grafeneck zum Opfer.

Mosbach, insbesondere die alte Kernstadt, ist während des Zweiten Weltkrieges weitgehend von Luftangriffen verschont geblieben. Der Feuerschein der nach Luftangriffen brennenden Städte Heilbronn (am 4. Dezember 1944) und Pforzheim (am 23. Februar 1945) war jedoch in Mosbach zu sehen und machte den Bewohnern die Lage eindrücklich. Angriffe auf Mosbach erfolgten hauptsächlich nicht durch Bombenangriffe, sondern – nachdem die Luftabwehr vollständig ausgeschaltet war – durch Jagdflugzeuge vermittels deren Bordwaffen, deren Piloten offenbar vergleichsweise frei in ihren Entscheidungen waren; so drehten mehrfach von ein und derselben alliierten Fliegerstaffel einzelne Maschinen ab, während andere sich auf die Jagd nach auf den Feldern arbeitenden oder allgemein im freien befindlichen Bewohnern machten. Diese Form des Krieges führte vereinzelt zu Opfern in der Zivilbevölkerung.

Nach dem Krieg war Mosbach Teil der Amerikanischen Besatzungszone Württemberg-Baden.

Durch die aufgenommenen Heimatvertriebenen verdoppelte sich die Einwohnerzahl nahezu. Durch den dadurch entstehenden beziehungsweise notwendig gewordenen Wohnplatz Hammerweg wuchsen Mosbach und Neckarelz räumlich zusammen. Etwas später entstand in Richtung Nüstenbach das Masseldorn.

Der Stadtteil Waldstadt wurde in der Wirtschaftswunderzeit als Demonstrativbauvorhaben des Bundes „aus dem Nichts“ errichtet.

Der Landkreis Mosbach wurde im Zuge der Kreisreform zum 1. Januar 1973 mit dem Landkreis Buchen und einigen Gemeinden anderer Landkreise zum neuen Neckar-Odenwald-Kreis vereinigt. Mosbach wurde Kreisstadt des neuen Landkreises.

Die Einwohnerzahl der Stadt Mosbach überschritt 1975 im Rahmen der Gebietsreform die Grenze von 20.000. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, dem die Landesregierung mit Wirkung vom 1. Juli 1976 stattgab. Bis heute ist Mosbach die einzige Große Kreisstadt des Neckar-Odenwald-Kreises.

Als Bildungsstandort erfuhr Mosbach mit der Gründung der Berufsakademie im Jahre 1980 eine erhebliche Aufwertung. Seitdem sind die Studierendenzahlen von 18 auf fast 1.800 gestiegen. Die meisten davon studieren auf dem Campus Mosbach. Seit Herbst 2002 hat die BA Mosbach zudem einen Campus in Bad Mergentheim im dortigen Schloss.

Ebenfalls in den 1980er Jahren entstand das Baugebiet Waldsteige-West und zehn Jahre später Waldsteige-West II.

1997 war Mosbach Gastgeber der Landesgartenschau Baden-Württemberg. Schon lange zuvor, aber verstärkt für die Landesgartenschau, wurde die Sanierung der Altstadt vorangetrieben. In diesem Zusammenhang wurde der Bachlauf der Elz renaturiert. Im Januar des Jahres wurde das renovierte Ensemble Villa Hübner und Alte Mälzerei eingeweiht. Die Alte Mälzerei löste damit die in die Jahre gekommene „Stadthalle“ – am Feuerwehrhaus – als zentralen Veranstaltungsort der Stadt ab.

Im Jahre 2001 fand sich „Das Syndikat“ zur Criminale in Mosbach ein.

2002 richtete Mosbach die Heimattage Baden-Württemberg aus.

Die Peripherie der Altstadt wurde und wird verkehrstechnisch neu gestaltet. Durch den Abriss des Alten Bahnhofes – eine Bürgerinitiative „Rettet den Bahnhof“ hatte sich sechs Jahre lang vergeblich für den Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes eingesetzt – ergab sich die Möglichkeit zum vierspurigen Ausbau der durch die Stadt führenden Bundesstraße 27.

Aktuelle Baugebiete sind „Mittel“ im Zentrum der Stadt und im Stadtteil Lohrbach „Dorfwiesen/Bremen“.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Mosbach aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Das 1557 erbaute Mosbacher Rathaus am Marktplatz" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist AlterVista.