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Heidelberg ist eine Großstadt in Baden-Württemberg im Südwesten Deutschlands, unweit der Mündung des Neckars in den Rhein. Die ehemalige kurpfälzische Residenzstadt ist bekannt für ihre Schlossruine oberhalb von Fluss und Altstadt sowie die Ruprecht-Karls-Universität, die älteste Hochschule auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Sie zieht Wissenschaftler und Touristen aus aller Welt an.

Mit über 149.000 Einwohnern ist Heidelberg die fünftgrößte Stadt des Bundeslandes. Sie ist Stadtkreis und zugleich Sitz des umliegenden Rhein-Neckar-Kreises. Das dicht besiedelte Gebiet, in dem Heidelberg gemeinsam mit Mannheim und Ludwigshafen liegt, wird als Metropolregion Rhein-Neckar bezeichnet.

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Geographie

Heidelberg liegt zum Teil in der Oberrheinischen Tiefebene überwiegend am linken Ufer des unteren Neckar vor dessen Ausfluss aus dem Odenwald in einer länglich, flussaufwärts sich zuspitzenden Talsohle, umgrenzt von Königstuhl (568 m) und Gaisberg (375 m). Der Neckar fließt hier von Ost nach West. Am rechten Neckarufer erhebt sich der Heiligenberg (445 m).

Der Neckar mündet etwa 22 Kilometer nordwestlich, gemessen vom Ende der Talsohle, bei Mannheim in den Rhein. Die im 20. Jahrhundert eingemeindeten Orte reichen über das Neckartal in die Bergstraße hinein, die am Rand des Odenwalds entlangführt.

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Die Stadt liegt in der Metropolregion Rhein-Neckar, einem 2,35 Millionen Einwohner zählenden Verdichtungsgebiet, das neben Teilen Südhessens und der rheinland-pfälzischen Vorderpfalz in Baden-Württemberg die beiden Stadtkreise Mannheim und Heidelberg sowie die westlichen und südlichen Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises umfasst.

Heidelberg liegt am Europäischen Fernwanderweg E1 (Mittelschweden–Umbrien).

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Flora und Fauna

Da Heidelberg in einer der wärmsten Regionen Deutschlands liegt, gedeihen hier für mitteleuropäische Verhältnisse einige Besonderheiten, wie etwa – im Freiland gärtnerisch gepflanzt – Mandel- und Feigenbäume oder auch ein Ölbaum (Gaisbergstraße).

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Den "Balkon" der Stadt bildet mit vielen exotischen Gewächsen der Philosophenweg gegenüber der Altstadt. Dort wurde im Jahr 2000 auch wieder erfolgreich mit dem Weinanbau begonnen.

Außerdem gibt es in Heidelberg eine freilebende Population des afrikanischen Halsbandsittichs[2] sowie eine freilebende Population der sibirischen Schwanengans, die man vor allem auf der Neckarinsel vor Bergheim und auf den Neckarwiesen antreffen kann. Naturschutzfachlich wird aber vielfach auch auf die Problematik solcher Einbürgerungen gebietsfremder Arten (Neobiota) verwiesen, die in der Regel aus entflohenen Zoo- oder Haustieren (Gefangenschaftsflüchtlinge) entstanden sind.

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Verwaltungsstrukturen, Region

Heidelberg ist Sitz des Landratsamtes des Rhein-Neckar-Kreises. Die Stadt selbst ist kreisfrei innerhalb des Regierungsbezirks Karlsruhe. Heidelberg gehört zum Verdichtungsraum Rhein-Neckar, der neben Teilen von Süd-Hessen und der Vorderpfalz in Rheinland-Pfalz in Baden-Württemberg die beiden Stadtkreise Mannheim und Heidelberg sowie die westlichen und südlichen Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises umfasst.

Er bildet mit einer großen Anzahl von weiteren Kommunen den als Rhein-Neckar-Dreieck bekannten Wirtschaftsraum. 2005 wurde das Rhein-Neckar-Dreieck europäische Metropolregion.

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Innerhalb der Region Rhein-Neckar bildet Heidelberg neben Mannheim ein Oberzentrum, von denen für ganz Baden-Württemberg nach dem Landesentwicklungsplan 2002 insgesamt 14 ausgewiesen sind.

Das Oberzentrum Heidelberg übernimmt für die umliegenden Gemeinden St. Leon-Rot Dossenheim, Schriesheim, Wilhelmsfeld, Heddesbach, Heiligkreuzsteinach, Schönau, Neckargemünd, Wiesenbach, Bammental, Gaiberg, Leimen, Nußloch, Sandhausen und Eppelheim auch die Funktion eines Mittelbereichs im Rahmen der Verwaltungsstrukturen des Landes.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen direkt an die Stadt Heidelberg, beginnend im Westen im Uhrzeigersinn: Eppelheim, Mannheim, Edingen-Neckarhausen, Dossenheim, Schriesheim, Wilhelmsfeld, Schönau, Neckargemünd, Bammental, Gaiberg, Leimen, Sandhausen, Oftersheim, Plankstadt, (alle Rhein-Neckar-Kreis).

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Stadtgliederung

Die Stadt Heidelberg ist in 15 Stadtteile und 47 Stadtbezirke gegliedert. Dazu gehören sieben ehemalige Nachbardörfer, die bis 1975 eingemeindet wurden. Zu einigen Stadtteilen gehören noch weitere kleine, separat gelegene Wohnplätze und Gehöfte.

Innenstadt

Einer der ältesten Stadtteile Heidelbergs ist die Altstadt, der zwischen Neckar und Königstuhl gelegene historische Kern der Stadt. Dort befinden sich die meisten Sehenswürdigkeiten wie das Heidelberger Schloss. Wegen ihres reichen kulturellen Erbes bewarb sich Heidelberg 2004 und 2007 um eine Anerkennung der Altstadt als Weltkulturerbe der UNESCO. Zu diesem Stadtteil gehören auch die weiter außerhalb gelegenen Gebiete wie die Molkenkur, der Kohlhof und der Speyerer Hof. Zusammen mit der Altstadt bildet das westlich der Altstadt gelegene Bergheim die Innenstadt. Das ehemalige Dorf ist älter als die Altstadt. Überreste menschlicher Besiedlung lassen sich bis in die frühe Steinzeit zurückverfolgen. Bergheim wurde 769 erstmals im Lorscher Kodex urkundlich erwähnt. 1392 wurde das Dorf Bergheim aufgelöst und die Bewohner in die schnell wachsende Residenzstadt Heidelberg zwangsumgesiedelt.

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Zentrum

Unmittelbar südwestlich der Heidelberger Innenstadt befindet sich die Weststadt, die im Süden in die Südstadt übergeht. Diese Stadtteile entstanden durch das rasche Bevölkerungswachstum Heidelbergs während der Industrialisierung sowie nach dem Zweiten Weltkrieg. Zur Südstadt gehören das Mark-Twain-Village und die Campbell-Barracks, wo US-Soldaten mit ihren Angehörigen untergebracht sind.

Der sich zurzeit im Bau befindliche Stadtteil Bahnstadt schließt sich im Westen an Bergheim und die Weststadt an.

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Süden

Weiter südlich liegt der Stadtteil Rohrbach mit dem Hasenleiser und dem Bierhelder Hof. Nach Südosten wird Heidelberg durch die beiden noch jungen Stadtteile Boxberg und Emmertsgrund abgeschlossen.

Westen

Der größte und zugleich älteste Stadtteil Heidelbergs ist Kirchheim. Bereits zur Bronzezeit gab es auf dem jetzigen Gemeindegebiet Siedlungen. Mehrere Karolingergräber, die in den 70er Jahren bei Ausgrabungen an der "Spinne" gefunden wurden, bezeugen die Wichtigkeit Kirchheims als wichtigen Knotenpunkt zwischen den Klöstern Lorsch und Mainz. Kirchheim bildet den südwestlichen Teil Heidelbergs und wurde 1920 eingemeindet. Ebenfalls zu Kirchheim gerechnet werden der Kirchheimer Hof, das Patrick-Henry-Village (eine 1947 gegründete Siedlung der US-Army), der Pleikartsförster Hof sowie Neurott.

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Am Rande der Weststadt in Richtung Kirchheim, liegt das Notwohngebiet Im Mörgelgewann. Das Quartier liegt sozialräumlich und optisch abseits; es ist nur über eine Stichstraße erreichbar. Ursprünglich wurde es zur Unterbringung der Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet. 2008 leben hier rund 300 Menschen, die als Obdachlose von der Stadt Heidelberg notuntergebracht wurden.

Am westlichen Rand Heidelbergs befindet sich der Pfaffengrund. Er lässt sich in ein nördlich gelegenes Industriegebiet und ein Wohngebiet im Süden aufteilen. Der Name Pfaffengrund leitet sich von dem mittelalterlichen Flurnamen ab, die Gegend selbst wurde bis 1920 als Ackerland verwendet.

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Weiter nördlich liegt Wieblingen mit dem Grenzhof und dem Ochsenkopf. Ebenso wie Kirchheim und der Pfaffengrund wurde Wieblingen 1920 ein Stadtteil Heidelbergs. Urkundlich erwähnt wurde Wieblingen erstmals im Lorscher Kodex im Jahr 767.

Norden

Gegenüber der Innenstadt, auf dem nördlichen Ufer des Neckars, liegt der Stadtteil Neuenheim. Die Entwicklung Neuenheims begann bereits in der vorrömischen Zeit. Es war der erste Stadtteil Heidelbergs, der 1891 durch Eingemeindung Teil des Stadtgebiets wurde. Im Neuenheimer Feld befindet sich der neue Campus der Ruprecht-Karls-Universität.

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Weiter nördlich liegt Handschuhsheim, das wenige Jahre nach Neuenheim, im Jahre 1903, eingemeindet wurde. Der Name Handschuhsheim geht vermutlich auf einen Gutsbesitzer im Frühmittelalter zurück, in dessen Wappen eine Hand oder ein Handschuh abgebildet war.

Osten

Im Osten, auf der Südseite des Neckars, liegt Schlierbach. Es wurde 1245 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gegend zählt zu den gehobenen Wohngegenden Heidelbergs. Auf der anderen Neckarseite liegt Ziegelhausen mit dem Ortsteil Peterstal. Ziegelhausen wurde im Jahre 1220, einige Jahre vor Schlierbach, urkundlich erwähnt. Die Gegend wurde vermutlich bereits in römischer Zeit besiedelt. Ziegelhausen wurde 1975 – gegen den Willen der großen Mehrheit seiner Einwohner – nach Heidelberg eingemeindet.

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Klima

Das Klima in der Region in der geschützten Lage zwischen Pfälzerwald und Odenwald ist ganzjährig mild und wird zu 65 Prozent durch die Zufuhr von maritimen Luftmassen aus westlichen Richtungen bestimmt. Im Vergleich zur nahen Rheinebene bewirkt die Lage Heidelbergs am Ausgang des Neckartals eine überdurchschnittliche Häufigkeit von Ostwinden. Die Hänge des Odenwalds begünstigen Wolkenbildung und Niederschläge.

Die DWD-Klimastation in Heidelberg maß zwischen 1971 und 2000 eine Durchschnittstemperatur von 11,1 °C und eine Niederschlagsmenge von 745 mm pro Jahr. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 20,1 °C, der kälteste der Januar mit 2,5 °C. Temperaturen über 30 °C sind im Hochsommer keine Seltenheit. Die meisten Niederschläge fallen im Juli und der trockenste Monat ist der Februar. Mit 12,2 Grad Celsius im Jahresmittel 2011 war Heidelberg der wärmste Ort Deutschlands.

 

Geschichte

Die Stadt Heidelberg wurde im 12. Jahrhundert gegründet; ihre Geschichte reicht aber bis in keltische und römische Zeiten zurück. Vom 13. Jahrhundert bis zum Jahr 1720 war Heidelberg Residenz der Pfalzgrafen bei Rhein und Hauptstadt der Kurpfalz.

Vorgeschichte

Nahe bei Heidelberg, in der Gemeinde Mauer, fand man 1907 in einer Sandgrube den Unterkiefer eines Urmenschen (Unterkiefer von Mauer), einen der ältesten Funde der Gattung Homo in Europa überhaupt. Von dieser ausgestorbenen Hominiden-Art Homo heidelbergensis (Heidelbergmensch) stammt der Neandertaler ab.

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Kelten

Ab etwa 500 v. Chr. gründeten die Kelten auf dem Heiligenberg eine größere befestigte Siedlung. Deren doppelter Ringwall, zum Schutz gegen die vordringenden Germanen angelegt, ist noch zu erkennen. 200 Jahre später wurde diese Anlage aus ungeklärten Gründen wieder aufgegeben.

Römer

Das römerzeitliche Heidelberg bestand vom 1. bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. Um 70 n. Chr. gründeten die Römer ein Lager im heutigen Neuenheim, das um 90 durch zwei steinerne Kastelle ersetzt wurde. Über den Neckar führte zunächst eine hölzerne Brücke, ab ca. 200 eine Steinpfeilerbrücke.

Auf dem Gipfel des Heiligenbergs entstand ein Merkurtempel, auch der Mithras-Kult war in Heidelberg verbreitet. Der Hauptort der Region war in römischer Zeit das benachbarte Lopodunum (heute Ladenburg), aber auch um das Militärlager in Heidelberg (dessen lateinischer Name unbekannt ist) entwickelte sich ein florierendes Töpfereizentrum.

Nach 260 mussten sich die Römer vor dem Germanenstamm der Alamannen, der den Limes durchbrochen und in römisches Territorium eingefallen war, an den Rhein zurückziehen. Der Sieg des Merowingerkönigs Chlodwig I. über die Alamannen im Jahr 506 machte Heidelberg schließlich zu einem Teil des Frankenreichs, zugleich wurde das Gebiet christianisiert.

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Mittelalter

870 wurde auf dem Gipfel des Heiligenbergs an Stelle des alten Merkurtempels das Michaelskloster als Filialkloster des Klosters Lorsch, das zu jener Zeit mit dem Bistum Worms um die Vorherrschaft in der Region rang, gegründet. Später folgten eine weitere Filiale, das Stephanskloster, und das Stift Neuburg.

Die älteste schriftliche Erwähnung Heidelbergs stammt aus dem Jahr 1196. Es ist aber davon auszugehen, dass der Ort bereits im Laufe des 12. Jahrhunderts entstanden war. Zu jener Zeit war Heidelberg im Besitz des Bistums Worms und bestand aus einer Burg auf der Molkenkur am Hang des Königsstuhls und einem Burgweiler im Bereich der Peterskirche am Fuße des Berges.

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Viele der heutigen Stadtteile Heidelbergs gehen auf Dörfer zurück, die schon zur Frankenzeit im 6. Jahrhundert entstanden waren. Einige von ihnen wurden im Lorscher Kodex erstmals urkundlich erwähnt, Neuenheim und Handschuhsheim etwa im Jahr 765.

Der Vorgängerbau des Heidelberger Schlosses wurde im 13. Jahrhundert auf dem Jettenbühl errichtet. Wohl zur gleichen Zeit wurde die Stadt im Bereich zwischen Königstuhl und Neckar planmäßig mit einem rechtwinkligen Grundriss und dem Marktplatz im Zentrum angelegt. Diese Stadtanlage nahm den östlichen Teil der heutigen Altstadt bis zur Grabengasse ein. Sie war von einer Stadtmauer umgeben, über den Neckar führte eine Brücke.

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Kaiser Friedrich I. Barbarossa hatte 1156 seinen Halbbruder Konrad den Staufer zum Pfalzgrafen bei Rhein ernannt. Die Pfalzgrafschaft wurde von der Dynastie der Wittelsbacher regiert und entwickelte sich zu einem größeren Territorialgebilde innerhalb des Heiligen Römischen Reichs. Im Jahr 1225 erhielt der Pfalzgraf bei Rhein das vormals Wormser Heidelberg als Lehen. In der Goldenen Bulle wurde 1356 den Pfalzgrafen bei Rhein die Kurwürde verliehen. Von da an waren sie als Kurfürsten von der Pfalz bekannt, ihr Herrschaftsgebiet wurde als Kurpfalz bezeichnet.

Anfangs hatten die Pfalzgrafen keine feste Residenz, sondern hielten sich an verschiedenen Orten ihres Herrschaftsbereichs auf. Schon im 13. Jahrhundert hatte Heidelberg den Charakter einer Residenzstadt entwickelt. Als im 14. Jahrhundert die Reiseherrschaft aufgegeben wurde, konnte sich die Stadt gegen Neustadt an der Haardt durchsetzen und wurde zur Hauptstadt der Kurpfalz.

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Im Jahr 1386 gründete Ruprecht I. die Universität Heidelberg als dritte Hochschule im Heiligen Römischen Reich (nach Prag und Wien). Sie ist die älteste Universität in Deutschland. 1392 wurde Heidelberg umfangreich erweitert, das Stadtgebiet nahezu verdoppelt und entsprach der heutigen Altstadt.

Von der Herrschaft Ruprechts III., der im Jahr 1400 zum römisch-deutschen König gewählt wurde, profitierte Heidelberg durch den Bau der Heiliggeistkirche. Seine Nachfolger machten die Universität Heidelberg gegen Ende des 15. Jahrhunderts zu einer Hochburg des frühen Humanismus.

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Neuzeit

Martin Luthers reformatorische Ideen hatten sich schon in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Südwestdeutschland verbreitet. Unter Kurfürst Ottheinrich (1556–1559) wurde in der Kurpfalz schließlich die Reformation eingeführt. Nach dem Übergang zum Calvinismus zog Heidelberg Studenten und Wissenschaftler aus ganz Westeuropa an und galt nach Leiden als drittes Genf.

So erschien 1563 in Heidelberg der Heidelberger Katechismus und 1572 die erste deutsche Gesamtübersetzung der Institutio Christianae Religionis, dem Hauptwerk von Johannes Calvin. Gegen Ende des Jahrhunderts wurde in Heidelberg eine Vielzahl prächtiger Renaissancebauten errichtet, die – abgesehen vom Haus zum Ritter – im Pfälzer Erbfolgekrieg allesamt zerstört wurden. Auch das Schloss wurde damals wesentlich erweitert und von der mittelalterlichen Burg zu einer neuzeitlichen Residenz umgestaltet.

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Um seiner Gattin, der englischen Königstochter Elisabeth Stuart, ein standesgemäßes Hofleben bieten zu können, ließ Kurfürst Friedrich V. (1610–1623) das Heidelberger Schloss durch den Bau des Hortus Palatinus umgestalten. Auf politischem Terrain war Friedrich als Führer der Protestantischen Union in die Wirren des Dreißigjährigen Kriegs verwickelt, als er sich 1619 zum böhmischen König wählen ließ.

Er konnte sich aber nicht gegen den katholischen Kaiser durchsetzen und wurde 1620 in der Schlacht am Weißen Berge geschlagen. Wegen seiner kurzen Herrschaft ging er als Winterkönig in die Geschichte ein. Im Jahr 1622 eroberte Tilly als Heerführer der Katholischen Liga Heidelberg und erbeutete die berühmte Bibliotheca Palatina. Herzog Maximilian I. von Bayern schenkte sie Papst Gregor XV.. Sie wird in der Bibliotheca Vaticana verwahrt. Heidelberg wurde vom Krieg schwer getroffen, die Bevölkerung litt große Not. Im Westfälischen Frieden, der 1648 den Dreißigjährigen Krieg beendete, wurde die Kurpfalz wiederhergestellt, sie verlor aber viel von ihrem politischen Gewicht.

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Als Kurfürst Karl II. 1685 kinderlos verstarb, erlosch die Linie Pfalz-Simmern des Hauses Wittelsbach und die Kurfürstenwürde ging auf die katholische Nebenlinie Pfalz-Neuburg über. Aus den Erbansprüchen, die der französische König Ludwig XIV. nun mit Verweis auf seine Schwägerin Elisabeth Charlotte (besser bekannt als Liselotte von der Pfalz) erhob, resultierte der Pfälzische Erbfolgekrieg.

Im Verlaufe dieses Krieges wurde Heidelberg zweimal, 1688 und 1693, von französischen Truppen eingenommen und dabei komplett verwüstet. Nachdem der Erbfolgekrieg 1697 beendet war, baute man das zerstörte Heidelberg im Stil des Barock auf mittelalterlichem Grundriss wieder auf. Die nunmehr katholischen Kurfürsten siedelten in der Stadt Jesuiten an.

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Das Heidelberger Schloss war nach der Zerstörung durch die Franzosen unbewohnbar, entsprach aber ohnehin nicht mehr dem barocken Zeitgeschmack, der großzügige Schlossanlagen nach dem Vorbild von Versailles bevorzugte. Pläne, eine solche Residenz in der Ebene im Bereich des heutigen Stadtteils Bergheim zu bauen, scheiterten am Widerstand der Heidelberger Bürgerschaft, und so entschloss sich Karl III. Philipp 1720 nach einem Streit mit den Heidelberger Protestanten, seine Residenz nach Mannheim zu verlegen.

In der Quadratestadt, die dem barocken Zeitgeist und dem Repräsentationsinteresse des Kurfürsten weitaus mehr entsprach als das mittelalterliche Heidelberg, ließ er das prunkvolle Schloss Mannheim errichten. Heidelberg verlor seine Stellung als politisches Machtzentrum und litt auch ökonomisch durch den Weggang des Hofstaats. Von der Herrschaftszeit Kurfürst Carl Theodors (1743–1799) profitierte aber auch Heidelberg durch den Bau der Alten Brücke und des Karlstores. Die Instandsetzung des Schlosses wurde 1764 nach einem verheerenden Blitzschlag wieder eingestellt.

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1803 bis 1933

Im Reichsdeputationshauptschluss des Jahres 1803 wurde die Kurpfalz aufgelöst, die rechtsrheinischen Gebiete und somit auch Heidelberg wurden dem bald darauf zum Großherzogtum erhobenen Baden zugeschlagen. Der badische Großherzog Karl Friedrich (1771–1811) machte die Hochschule zu einer staatlich finanzierten Lehranstalt und verhalf ihr zum Wiederaufstieg zu einer renommierten Bildungsstätte.

Ihm und dem Universitätsgründer, Kurfürst Ruprecht I., zu Ehren erhielt die Universität Heidelberg den neuen Namen "Ruprecht-Karls-Universität". Bei den aus Lautern (dem heutigen Kaiserslautern) zugewanderten Technologen der Staatswirtschaftlichen Fakultät studierte Karl Drais, dessen Zweirad-Erfindung im katastrophalen Jahr ohne Sommer 1816/17 den Siegeszug des mechanisierten und später motorisierten Individualverkehrs ohne Pferd einläutete.

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Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Neckarstadt zu einem der wichtigsten Orte der deutschen Romantik, begünstigt durch die schöne Landschaft und die pittoreske Schlossruine.

Das Wirken von Dichtern wie Friedrich Hölderlin, Ludwig Achim von Arnim, Clemens Brentano und Joseph von Eichendorff wurde als "Heidelberger Romantik" bekannt. Arnim und Brentano veröffentlichten zwischen 1806 und 1808 in Heidelberg unter dem Titel Des Knaben Wunderhorn eine Sammlung deutscher Volkslieder. Auch ein Künstlerzirkel um die Maler Carl Philipp Fohr, Karl Rottmann und Ernst Fries entstand in Heidelberg.

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Während des Vormärzes wurden an der Heidelberger Universität nationale, liberale und demokratische Ideen verbreitet. Nach Beginn der Märzrevolution versammelten sich am 5. März 1848 liberale und demokratische Politiker aus Südwestdeutschland zur Heidelberger Versammlung, die maßgebliche Impulse zum Vorparlament und somit zur Konstituierung der Frankfurter Nationalversammlung setzte. Nach dem Scheitern der Nationalversammlung wurde der Maiaufstand in Baden von zu Hilfe gerufenen preußischen Truppen niedergeschlagen. Auch in Heidelberg kam es zu Kämpfen gegen liberale Freischärler.

Die Industrialisierung ging an der Neckarstadt ohne größere Spuren vorbei. Der Tourismus entwickelte sich ab dem frühen 19. Jahrhundert, vor allem ab dem Anschluss der Stadt an das Eisenbahnnetz im Jahr 1840, zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor in Heidelberg.

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Ebenfalls die zahlreichen Studenten, von denen viele den Studentenverbindungen angehörten. Joseph Victor von Scheffels Gedicht Alt-Heidelberg, du feine (später in der vertonten Version ein populäres Studentenlied) und das 1901 uraufgeführte Schauspiel Alt-Heidelberg machten Heidelberg zu einem Sinnbild des Studentenlebens im 19. Jahrhundert.

In der Gründerzeit erlebte Heidelberg eine rasante Expansion, während der das Stadtgebiet durch zahlreiche Eingemeindungen vergrößert wurde und die Einwohnerzahl Heidelbergs sich von 20.000 im Jahr 1871 auf 85.000 im Jahr 1933 mehr als vervierfachte. Zugleich wurde die Infrastruktur mit der Einführung der Straßenbahn und der Bergbahn sowie der Kanalisierung des Neckars (in den 1920er Jahren) ausgebaut.

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1930 ermöglichten großzügige Spenden von einflussreichen US-Bürgern den Bau des Hörsaalgebäudes der Neuen Universität am Universitätsplatz. Eine Gedenkplakette im Innern des Hörsaalgebäudes nennt unter anderem die Familie Chrysler.

Die Wahlergebnisse der NSDAP lagen in Heidelberg meist über dem Durchschnitt der Ergebnisse im Reich oder in Baden: Bei der Reichstagswahl am 20. Mai 1928 im Reich 2,6 %, in Baden 2,9 % und in Heidelberg 4,4 %; bei der Reichstagswahl am 14. September 1930 im Reich 18,3 %, in Baden 19,2 % und in Heidelberg 30,2 %

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Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 begann eines der dunkelsten Kapitel der Stadt, die organisierte Diskriminierung von Juden und anderen "Nichtariern". Die NSDAP wurde bei den Reichstagswahlen vom 5. März 1933 mit 45,8 % der abgegebenen Stimmen (Reich: 43,9 %; Baden: 45,4 %) die stärkste Partei in der Stadt.

Im April 1933 wurden alle "nichtarischen" Beamten zwangsbeurlaubt, bis 1939 verlor die Heidelberger Universität mehr als ein Drittel ihres Lehrkörpers aus rassistischen oder politischen Gründen. Während der Reichspogromnacht am 9. November 1938 brannten Heidelberger Nationalsozialisten die Synagogen in der Altstadt und Rohrbach nieder und deportierten am nächsten Tag 150 Heidelberger Juden in das Konzentrationslager Dachau. Knapp zwei Jahre später, am 22. Oktober 1940, wurden in der "Wagner-Bürckel-Aktion" über 6000 badische Juden, darunter 280 aus Heidelberg, in das Internierungslager Camp de Gurs nach Südwestfrankreich deportiert. Nur ganz wenige überlebten.

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Als sichtbare bauliche Hinterlassenschaft steht die Thingstätte auf dem Heiligenberg, eine zwischen 1934 und 1935 vom Reichsarbeitsdienst und Heidelberger Studenten errichtete Freilichtbühne. Ebenso wurde der Ehrenfriedhof auf dem Ameisenbuckel 1934 vom Reichsarbeitsdienst angelegt. 1935 wurde die Reichsautobahn Heidelberg–Mannheim eingeweiht, heute als A656 bekannt, und an beiden Endstücken, in Mannheim und Heidelberg auf Bundesstraßenniveau herabgesetzt, heute die B37. Bis in die späten 1990er Jahre führte die A656 direkt nach Mannheim und Heidelberg hinein.

Das mit Lazaretten angefüllte Heidelberg überstand als eine der wenigen deutschen Großstädte den Zweiten Weltkrieg nahezu unversehrt. Kleinere Luftangriffe in den Jahren 1944 und 1945 hatten nur geringe Schäden angerichtet. Bei ihrem Rückzug am 29. März 1945 sprengte die Wehrmacht u. a. die Alte Brücke.

 

Am 30. März konnten die amerikanischen Truppen der 3. US-Infanteriedivision der 7. US-Armee einmarschieren, ohne auf nennenswerten Widerstand zu treffen. Die amerikanischen Truppen konnten viele Gebäude in der Stadt für ihre Zwecke übernehmen, u. a. die Großdeutschland-Kaserne, die seitdem den Namen Campbell Barracks trägt. Bis Kriegsende war das deutsche Infanterieregiment 110 dort stationiert, das der 33. Infanteriedivision und ab Ende 1940 der 112. Infanteriedivision unterstellt und im Frankreich- und Russlandfeldzug eingesetzt worden war.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Das unversehrte Heidelberg zog nach dem Zweiten Weltkrieg viele ausgebombte und vertriebene Deutsche an. Heidelberg wurde Teil der amerikanischen Besatzungszone und Standort hoher Kommandostellen der US-Armee und später auch der NATO.

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Dafür enteigneten die amerikanischen Behörden Immobilien, was zunächst für Unmut sorgte. Bis 2013 war die Stadt Sitz des NATO-Landhauptquartiers Mitteleuropa. Seit 1948 ist Heidelberg zudem Sitz des Hauptquartiers der United States Army Europe (USAREUR), der früheren 7. US-Armee. Der amerikanische Armeerundfunk AFN sendete früher ebenfalls aus Heidelberg (jetzt aus Mannheim-Sandhofen/Coleman Barracks), und in der Stadt leben tausende amerikanische Armeeangehörige. 2008 belegten die amerikanischen Streitkräfte 198,8 Hektar Fläche, unter anderem für zwei Kasernen, zwei Wohnsiedlungen sowie ein Militärkrankenhaus.

Im Oktober 2009 wurde jedoch der Auftrag für ein neues Hauptquartier von USAREUR in Wiesbaden bekanntgegeben; das neue Gebäude in Wiesbaden-Erbenheim wurde im Juni 2012 bezugsfertig gestellt.

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Bereits im August 2011 verließ das traditionsreiche V. US Army Corps Heidelberg und zog nach Wiesbaden um. Der weitgehende Abzug der amerikanischen Soldaten und Bürger aus dem Rhein-Neckar-Raum wird nach Planungen bis 1. September 2013 abgeschlossen sein. Zuletzt hatten bis zu 16.000 amerikanische Einwohner in Heidelberg gelebt, so dass die Stadt Steuern und Bundeszuschüsse in beträchtlicher Höhe verliert.

Die Ruprecht-Karls-Universität nahm im Januar 1946 als zweite westdeutsche Hochschule (nach Göttingen) den Lehrbetrieb wieder auf. Schon vor dem Krieg waren vereinzelte Einrichtungen der Universität vom Altstadtcampus nach Neuenheim auf die andere Neckarseite verlegt worden, ab 1951 begann man dann mit dem Aufbau eines komplett neuen Campus, des Neuenheimer Feldes, am westlichen Stadtrand. Mitte der 1970er Jahre war der Ausbau des 120 Hektar großen Geländes im Wesentlichen beendet.

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1955 wurde der Hauptbahnhof an seine heutige Stelle rund 1,2 Kilometer westlich des alten Standortes verlegt. Die freigewordene Fläche nutzte man für den Bau zahlreicher Verwaltungsgebäude an der Kurfürstenanlage. Um der wachsenden Einwohnerzahl Heidelbergs Rechnung zu tragen, entstanden in den 1960er und 1970er Jahren im Süden der Stadt zwei gänzlich neue Wohngebiete, Boxberg und Emmertsgrund.

Mit der Eingemeindung der im Neckartal gelegenen Gemeinde Ziegelhausen war die flächenmäßige Expansion Heidelbergs 1975 abgeschlossen. Während der Amtszeit des Oberbürgermeisters Reinhold Zundel (1966–1990) wurde die Altstadt saniert, die Hauptstraße wurde in eine 1,6 Kilometer lange Fußgängerzone (eine der längsten Fußgängerzonen Europas) umgewandelt, und der Bismarckplatz erhielt seine heutige Form.

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In den 1970er und 1980er Jahren verübte die Terrororganisation RAF in Heidelberg zwei Anschläge gegen amerikanische Militäreinrichtungen. Am 24. Mai 1972 wurden durch einen Sprengstoffanschlag auf das US-Hauptquartier der 7. US-Armee in den Campbell Barracks die amerikanischen Soldaten Clyde R. Bonner, Charles L. Peck sowie Ronald A. Woodward ermordet, und fünf weitere Personen schwer verletzt. Ein Attentat mit einer russischen Panzerfaust am Heidelberger Karlstor auf den Oberbefehlshaber der US-Landstreitkräfte in Europa Frederick James Kroesen am 15. September 1981 scheiterte, da das LKA Baden-Württemberg ihm kurz vorher eine gepanzerte Mercedes-Benz-Limousine zugeteilt hatte, nachdem verdächtige Personen bei der Observation Kroesens beobachtet wurden.

Ein Antrag auf die Aufnahme des Schlosses und der Altstadt in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes wurde 2005 und 2007 abgelehnt.

 

Bevölkerung

Relgion - Christentum

Nach ersten Anfängen unter Kurfürst Friedrich II. führte endgültig Kurfürst Ottheinrich ab 1556 in der Kurpfalz die lutherische Reformation ein. Sein Nachfolger Friedrich III. neigte mehr einer calvinistischen Richtung der Reformation zu. 1563 entstand in Heidelberg der für alle reformierten Gläubigen wegweisende "Heidelberger Katechismus". Nach einem kurzen lutherischen Zwischenspiel unter Ludwig VI. blieben Heidelberg und die Kurpfalz für lange Zeit reformiert.

Die Rekatholisierungsversuche unter bayerischer und spanischer Besetzung während des Dreißigjährigen Krieges waren eine vorübergehende Episode.

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Erst als im Jahr 1685 mit dem Tod des Kurfürsten Karl II. die reformierte Linie Pfalz-Simmern erlosch und die Kurpfalz an die katholische Linie Pfalz-Neuburg überging, begann die Rekatholisierung Heidelbergs, von der bis heute viele Marienstatuen wie die Kornmarkt-Madonna zeugen. Die katholischen Kurfürsten siedelten zum Zweck der Gegenreformation Jesuiten an; aber auch die Unbeschuhten Karmeliten waren lange Zeit in Heidelberg ansässig, bis im Jahr 1803 der Orden im Zuge der Säkularisation sein Kloster – das damals die Fläche des heutigen Karlsplatzes einnahm – verlassen musste.

Doch blieb das reformierte Bekenntnis vorherrschend. Allmählich machte die katholische Bevölkerung jedoch fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung aus. Insgesamt ist der häufige Konfessionswechsel eine Besonderheit der Kurpfälzer und Heidelberger Religionsgeschichte.

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Exemplarisch für die konfessionelle Spaltung Heidelbergs ist das Schicksal der Heiliggeistkirche. Ab 1706 wurde sie im Zuge der so genannten Religionsdeklaration durch eine Mauer geteilt: Der reformierten, später evangelisch-unierten, Gemeinde gehörte des Kirchenschiff, der Chor gehörte der katholischen, ab 1874 der altkatholischen Kirche. Der Versuch des Kurfürsten Karl Philipp, die ganze Kirche zur katholischen Hofkirche zu machen, führte zu einer reichsweiten Krise. Erst 1936 ging die gesamte Heiliggeistkirche in das Eigentum der Evangelischen Landeskirche in Baden über, worauf die Scheidemauer niedergerissen werden konnte.

1821 wurde im Großherzogtum Baden die Union zwischen lutherischen und reformierten Gemeinden eingeführt. Heute gehören die protestantischen Gemeinden, sofern sie nicht zu einer Freikirche gehören, zum Dekanat Heidelberg innerhalb des Kirchenkreises Nordbaden der Evangelischen Landeskirche in Baden. Die römisch-katholischen Gemeinden gehören zum Dekanat Heidelberg-Weinheim der Erzdiözese Freiburg.

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Neben den großen Kirchen gibt es eine Vielzahl weiterer christlicher Glaubensgemeinschaften, z. B. die Alt-Katholische Kirche und die Anglikanische Kirche, die Baptisten, Brüdergemeinde, Mormonen. Die Neuapostolische Kirche ist in Heidelberg mit fünf Gemeinden vertreten. Seit 2009 gibt es in Heidelberg eine koptische-orthodoxe Gemeinde St. Josef, die seit einiger Zeit in der Kirche St. Albert (Bergheim) an den ersten drei Sonntagen im Monat ihre Gottesdienste feiert.

Die rumänisch-orthodoxe Gemeinde Heilige Dreieinigkeit setzt die im 19. Jahrhundert angefangenen Religionsausübung des orthodoxen Galunbens in Heidelberg fort und feiert seint 1997 jeden zweiten Sonntag im Monat die Johannes Chrysostomos - Liturgie in der Kapelle St. Anna in der Plöck, Altstadt.

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Judentum

Die erste Synagoge in Heidelberg wird 1390 im Zuge der Vertreibung der Juden aus Heidelberg durch Ruprecht II. erwähnt. Sie stand in der Unteren Straße / Ecke Judengasse (heute Dreikönigstraße) in der Altstadt. Erst nach 1740 konnte die jüdische Gemeinde wieder ein Haus in der Mantelgasse erwerben und als Synagoge nutzen. 1875 wurde diese Synagoge abgerissen und 1878 durch einen Neubau ersetzt. Diese Synagoge wurde jedoch ebenso wie eine orthodoxe Synagoge in Plöck in der Reichspogromnacht zerstört.

Gegen die jüdischen Bewohner der Stadt kam es schon vor der Zeit des Nationalsozialismus gelegentlich, z. B. 1819 zu Ausschreitungen. Mit dem Bergfriedhof wurde auch ein neuer jüdischer Friedhof angelegt, der – anders als die Synagogen und viele Privathäuser, die 1938 zerstört wurden – auch den Nationalsozialismus überstanden hat.

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Im Jahr 1933 lebten 1.102 Bürger jüdischen Glaubens in Heidelberg. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 waren es nur noch 483 und 1946 gerade mal mehr 196. Im Rahmen der Wagner-Bürckel-Aktion, in der über 6000 Juden aus Baden und der Saarpfalz nach Frankreich deportiert wurden, wurden am 22. Oktober 1940 auch 282 Heidelberger Juden in das Internierungslager Camp de Gurs verschleppt. Die meisten deportierten Heidelberger wurden danach in Auschwitz ermordet. Seit 1990 gibt es in der Stadt wieder eine Synagoge einer liberalen Reformgemeinde.

1994 wurde in der Weststadt eine neue Synagoge mit Gemeindezentrum auf dem Gelände des älteren Gemeindehauses fertiggestellt. Die ansässige jüdische Gemeinde hat heute 482 Mitglieder (Stand 2010) und ist eine Einheitsgemeinde, die sich am orthodoxen Ritus orientiert, jedoch Juden aller religiösen Richtungen willkommen heißt. Neben der Universität und mit ihr verbunden gibt es bereits seit 1979 eine Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg. Sie bietet mit zehn Lehrstühlen ein breites Fächerspektrum sowohl für jüdische als auch für nichtjüdische Studenten an. Unter anderem ermöglicht sie die Ausbildung zum Rabbiner. 2009 wurde ein geräumiger Neubau eingeweiht. Im Oktober 2010 wurden erstmals Stolpersteine in der Stadt verlegt.

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Sonstige

Weiterhin gibt es in Heidelberg muslimische, koptische und buddhistische Religionsgemeinschaften sowie eine Bahá'í-Gemeinde.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl der Stadt Heidelberg überschritt 1946 die Grenze von 100.000, wodurch sie zu einer Großstadt wurde. Sie ist eine Stadt mit internationaler Bevölkerung – davon eine der größten US-amerikanischen Gemeinden außerhalb Nordamerikas, die allerdings in der Heidelberger Einwohnerstatistik nicht geführt wird. Ende Dezember 2010 zählte Heidelberg (ohne die Soldaten und Angestellten der US-Armee und deren Angehörige, insgesamt rund 20.000 Personen) nach amtlicher Fortschreibung 147.312 Einwohner mit Hauptwohnsitz – historischer Höchststand.

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Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die "Ortsanwesende Bevölkerung", ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die "Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung". Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Wappen

Das Wappen der Stadt Heidelberg zeigt in Schwarz auf grünem Dreiberg schreitend den rot bewehrten, rot bezungten und rot gekrönten goldenen kurpfälzischen Löwen. Das Wappen wurde in seiner heutigen Form 1898 von der Stadt angenommen und wird in der heutigen stark stilisierten Form seit 1969 geführt. Die Stadtfarben sind schwarz-gelb.

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Der Löwe ist das Wappentier der Pfalzgrafen, da Heidelberg lange Residenzstadt der Kurpfalz war. Der Dreiberg spielt wohl auf den Namen der Stadt an und ist insofern ein so genanntes redendes Symbol. Zeitweise war dieser Dreiberg auch nicht im Wappen abgebildet.

Daneben gibt es seit 1994 auch ein modernes Logo für das städtische Corporate Design: Im weißen Quadrat drei markante Linien für Schloss, Fluss und Brücke in den Farben Schwarz, Blau und Rot (Entwurf von Erwin Poell). Entwickelt wurde das Logo zuerst für das Jubiläum "800 Jahre Heidelberg" und wird seitdem auch als Stadtlogo eingesetzt.

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Heidelberg unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Montpellier, Frankreich, seit 1961
Cambridge, Großbritannien, seit 1965
Rehovot, Israel, seit 1983
Simferopol, Ukraine, seit 1991
Bautzen, Deutschland, seit 1991
Kumamoto, Japan, seit 1992

Im Oktober 2006 unterzeichnete Oberbürgermeisterin Beate Weber einen Freundschaftsvertrag ("Charta der Freundschaft") mit der Stadt Heidelberg (Gauteng), Südafrika.

 

Außerdem gibt es in Heidelberg das Amerika-Haus (Deutsch-Amerikanisches Institut) und das Montpellier-Haus des in der Altstadt in der Kettengasse. In Montpellier gibt es entsprechend ein Maison de Heidelberg. Die Universität ist Partner eines Konfuzius-Instituts.

Die Stadt und als Namenspate

Wegen ihrer historischen Signifikanz dient die Stadt Heidelberg häufig als Namenspate. So benannte die Lufthansa in ihrer Geschichte bereits vier Flugzeuge nach der Stadt am Neckar: Zuletzt 1990 einen Airbus A320-200 für 139 Passagiere. Ein ICE-Zug der Deutschen Bahn trägt ebenfalls den Namen Heidelberg.

Ein etwa 600.000 Jahre alter Unterkiefer eines bis dahin unbekannten Vorläufers des Menschen wurde 1907 auf dem Land der Gemeinde Mauer bei Heidelberg gefunden. Die neue Spezies wurde homo heidelbergensis, nach der Region und dem Arbeitsplatz (Uni Heidelberg) des namengebenden Forschers Otto Schoetensack, benannt.

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Wirtschaft und Infrastruktur

Jahrhundertelang war Heidelberg eine ‚Residenz des Geistes'. Auch heute ist die Universitätsstadt das Dienstleistungs- und Wissenschaftszentrum der Rhein-Neckar-Region. Dem Trend der meisten deutschen Großstädte folgend, ist der tertiäre Bereich in den vergangenen Jahrzehnten noch gewachsen.

Im Jahr 2007 arbeiteten 79,6 Prozent aller Menschen im Dienstleistungssektor, lediglich 19,9 Prozent arbeiteten im produzierenden Gewerbe. Fast 69 Prozent der rund 75.600 Arbeitsplätze werden von Pendlern eingenommen. Die Arbeitslosenquote lag 2010 bei 6,3 Prozent.

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Der größte Arbeitgeber in Heidelberg ist die Universität Heidelberg mit ihrem Klinikum, die mehr als 15.000 Arbeitsplätze bietet. Internationale Unternehmen wie ABB Stotz-Kontakt, Heidelberger Druckmaschinen, HeidelbergCement, Henkel-Teroson, Lamy, Prominent Dosiertechnik, Rockwell Collins, SAP und SAS Institute sind in der Stadt ansässig.

2007 wies Heidelberg nach Angaben des Statistischen Landesamtes unter den Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg die höchste Arztdichte auf. In Heidelberg kam auf 272 Einwohner ein Mediziner, wohingegen der Landesdurchschnitt bei 646 Einwohnern lag.

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Als regionales Kreditinstitut ist die Sparkasse Heidelberg die größte Sparkasse in Nordbaden und Marktführer in Heidelberg und Umgebung.

Verkehr - Straßenverkehr

Verkehrsanbindung
Heidelberg wird im Westen von der A5 tangiert, die die Region Richtung Norden mit Frankfurt am Main und Richtung Süden mit Karlsruhe verbindet. Die westlich der Innenstadt beginnende A656 verbindet Heidelberg mit Mannheim. Beide Autobahnen treffen sich auf Heidelberger Stadtgebiet im Autobahnkreuz Heidelberg, und die A656 trifft sich am Autobahnkreuz Mannheim mit der A6, welche die Region nach Osten mit Stuttgart verbindet.

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Ferner durchziehen die Stadt in Nord-Süd-Richtung die B3 (Frankfurt am Main–Karlsruhe) und in Ost-West-Richtung die B37 (Mannheim–Eberbach). Beide treffen sich im Stadtzentrum am Bismarckplatz. Die B535 beginnt im Süden Heidelbergs und führt nach Schwetzingen.

Umweltschutz und Lebensqualität Am 1. Januar 2010 wurde in Heidelberg eine Umweltzone eingeführt. Es dürfen wegen der Feinstaub-Belastung in Heidelberg nur noch Kraftfahrzeuge fahren, die als Diesel mindestens die EURO-2-Norm bzw. als Benziner mindestens die EURO-1-Norm erfüllen.[37] Die Umweltzone in Heidelberg umfasst die Stadtteile Handschuhsheim, Neuenheim, Bergheim, Altstadt, Weststadt, Südstadt und Rohrbach.

Derzeit verläuft die B37 im Bereich der Heidelberger Innenstadt am Ufer des Neckar, und wird dort von täglich 20.000 Autos befahren. Im Rahmen des Projekts "Stadt an den Fluss" soll die Straße auf einer Länge von 2,2 Kilometern in einen Tunnel verlegt werden, und das dann verkehrsberuhigte Flussufer den Bewohnern und Touristen als Lebensraum zurückgegeben und für eine Straßenbahntrasse ("Campuslinie") genutzt werden. Der Baubeginn war für Sommer 2013 geplant[38], 2011 entschied sich der Gemeinderat jedoch gegen den Tunnel.

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Touristische Straßen
Heidelberg liegt an vier Ferienstraßen: Bergstraße, Bertha Benz Memorial Route, Burgenstraße und Straße der Demokratie.

Brücken
Geprägt vom Neckartal sind in Heidelberg für den Straßenverkehr die fünf nachfolgenden Neckarbrücken wichtig:

  • Alte Brücke (offiziell Karl-Theodor-Brücke) – verbindet die Altstadt und Neuenheim
  • Theodor-Heuss-Brücke – verbindet den Bismarckplatz im Stadtteil Bergheim mit Neuenheim
  • Ernst-Walz-Brücke – verbindet Bergheim und Neuenheim
  • Neckarbrücke Schlierbach-Ziegelhausen – verbindet die genannten Stadtteile
  • Nördlich von Wieblingen führt die A5 über den Neckar

Weiter gibt es noch zwei über den Neckar führende Fußgängerstege im Zusammenhang mit Wehren. Die archäologisch belegte Römerbrücke stand etwa zwischen der Theodor-Heuss-Brücke und der Ernst-Walz-Brücke.

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Ebenso ist die über die Bahngleise am Hauptbahnhof führende Czernybrücke verkehrstechnisch bedeutend. Sie wurde nach dem Chirurgen und Krebsforscher Vincenz Czerny benannt und verbindet die Stadtteile Bergheim und Bahnstadt. Die nach der französischen Partnerstadt benannte Montpellierbrücke führt auch über die Eisenbahnschienen und liegt in der Weststadt.

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Schiffsverkehr

Der Neckar wird seit alters her als Transport- und Verkehrsweg genutzt. 1920 beschloss der Reichstag den Bau des Neckarkanals. Am 15. Juni 1925 wurde die Staustufe Wieblingen-Schwabenheimer Hof in Betrieb genommen. Im Oktober des Jahres 1928 wurde die Schifffahrtsstraße Heidelberg–Neckargemünd fertiggestellt und am 19. Dezember 1929 wurde der Steg über das Stauwehr Hirschgasse für den allgemeinen Verkehr freigegeben. 1935 wurde die Schifffahrtsstrecke Mannheim-Heilbronn mit 113 km Länge eingeweiht. Am 12. Dezember 1954 wurde die Ziegelhausen-Schlierbach-Brücke eingeweiht. 2007 wurden ca. 7,5 Millionen Tonnen Güter auf dem Neckar bewegt. Heute sind vor allem in der Sommersaison zahlreiche kleine und mittelgroße Ausflugsboote im touristischen Einsatz, meist wird in kürzeren Fahrten das Stadtpanorama besichtigt. Weitere Fahrten gehen z. B. den Neckar bergauf über die Orte Neckargemünd, Neckarsteinach, Hirschhorn bis Eberbach. Auf Sonderfahrten kann man bis Heilbronn oder Stuttgart gelangen. Nach Westen gelangt man über Ladenburg und Mannheim in den Rhein, Sonderfahrten bis zum Mittelrhein sind sehr beliebt. Eine Attraktion ist seit Juni 2004 der Katamaran "SolarSchiff", ein Solarboot, das 110 Personen fast lautloses Gleiten bietet, aber nur bei geringer Strömung eingesetzt werden kann. Im Neckar befinden sich auf Heidelberger Gemarkung zahlreiche Bauwerke, die der Regulierung des Flusses dienen. Es sind dies: der Seitenkanal Wieblingen, das Stauwehr Wieblingen und die Staustufe Heidelberg.

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Schienenverkehr

Fernverkehr
Im Fernverkehr der Bahn ist Heidelberg mit ICEs der Linien Stuttgart–Köln, Zürich–Frankfurt am Main und Stuttgart–Hamburg erreichbar, sowie mit ECs/ICs der Linien Salzburg–Frankfurt, Stuttgart–Dortmund und Karlsruhe–Stralsund.

Nahverkehr

Der wichtigste Nahverkehrsknotenpunkt Heidelbergs ist der Bismarckplatz. Mehrere Hauptverkehrsadern der Stadt kreuzen sich hier, und eine der längsten Fußgängerzonen Europas, die Hauptstraße, führt von hier durch die gesamte Heidelberger Altstadt. In unmittelbarer Nähe befand sich lange Zeit auch der Hauptbahnhof, der damals noch ein kombinierter Kopf- und Durchgangsbahnhof war. Er wurde 1955 etwa 1,5 km weiter nach Westen hin verschoben, so dass auch die nach Süden verkehrenden Züge keinen Richtungswechsel mehr benötigten. Der neue Hauptbahnhof stieg damit zum zweiten wichtigen Verkehrsknotenpunkt Heidelbergs auf.

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Seit 1883 gibt es in Heidelberg den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), zu dieser Zeit noch in der Form einer Pferdebahn, die in jenem Jahr in Betrieb genommen wurde. Aufgrund des rasant ansteigenden Transportaufkommens wurde am 20. Dezember 1901 in einer außerordentlichen Generalversammlung die Umwandlung der Pferdebahn auf elektrischen Betrieb beschlossen. Am 16. März 1902 lief die erste elektrische Straßenbahn auf der Rohrbacher Straße unter Mitbenutzung der Bahnanlagen der 1901 von der Deutschen Eisenbahngesellschaft erbauten elektrischen Vorortbahn Heidelberg – Wiesloch.

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Bis in die 1950er Jahre wurde das Straßenbahnnetz Stück für Stück erweitert. Als das schnell beliebter werdende Automobil die Betreiber des Personennahverkehrs vor immer größere Probleme stellte, wurde das Straßenbahnnetz schrittweise zu einem auf die Grundversorgung ausgerichteten Netzwerk zurückgebaut. Erst am 10. Dezember 2006 wurde mit der Anbindung Kirchheims wieder eine neue Straßenbahnlinie eröffnet. Heutzutage ist die RNV für das Betreiben der Straßenbahn- und Buslinien zuständig. Seit 1989 können sie alle mit einem einheitlichen Tarif innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) benutzt werden.

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Seit 14. Dezember 2003 ist Heidelberg an das Netz der S-Bahn RheinNeckar angeschlossen, die den gesamten Rhein-Neckar-Raum erschließt und Linien bis in die Pfalz, das Saarland und nach Südhessen führt. Eine Anknüpfung an das S-Bahn-Netz nach Karlsruhe ist bereits erfolgt. Damit war der Rhein-Neckar-Raum eines der letzten Ballungsgebiete, das eine eigene S-Bahn erhielt. Mit der Planung wurde schon vor Jahrzehnten begonnen, weil sich jedoch vier Bundesländer untereinander koordinieren mussten (Baden-Württemberg, Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz) verzögerte sich die Durchführung so lange.

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Die Bergbahn fährt seit 2005 mit neuen Triebwagen im unteren Teil vom Kornmarkt zur Molkenkur-Aussicht und den historischen Wagen von 1907 im oberen Streckenabschnitt von der Molkenkur-Aussicht auf den Königstuhl. Sie ist eines der beliebtesten Mittel um das Heidelberger Schloss zu erreichen. Die ersten Planungen für die Bergbahn begannen schon 1873. Wegen fehlender Geldmittel konnte der erste Streckenabschnitt jedoch erst 1890 eröffnet werden. 2004 wurde die obere Bergbahn in das Denkmalbuch des Landes Baden-Württemberg aufgenommen.

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Medien

In Heidelberg erscheint als Tageszeitung die Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ). Sie hat mehrere Lokalausgaben. Die Stadt gibt ein wöchentliches Amtsblatt, das Stadtblatt, heraus. Es erscheint außerdem ein Stadtmagazin mit Veranstaltungskalender. Das Rhein-Neckar-Journal (RNJ) – eine Hörzeitung für Blinde und Sehbehinderte – bringt jede Woche Informationen aus dem Raum Heidelberg für Blinde und Sehbehinderte zu Gehör. Seit August 2009 gibt es auch eine Online-Veröffentlichung mit lokalen Nachrichten unter dem Titel "Die Stadtredaktion".

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Der Süddeutsche Rundfunk (heute Südwestrundfunk) unterhielt lange Jahre ein Regionalstudio, das inzwischen seinen Sitz in Mannheim hat. Ferner gibt es das Rhein-Neckar Fernsehen als lokalen Fernsehsender. Seit Beginn der neunziger Jahre entwickelte sich auch seitens der Studentenschaft reges Interesse, mit eigenen Medien vertreten zu sein. Neben den Studierendenzeitungen Ruprecht und unimut, sendet auf UKW 105,4 MHz das Campusradio Rhein-Neckar, RadioAktiv.

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Heidelberger Studenten engagieren sich gemeinsam mit Kommilitonen aus der Nachbaruniversität Mannheim, um den Radiobetrieb aufrechtzuerhalten und die Studentenschaft mit Musik und Neuigkeiten vom Campus zu versorgen.

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Heidelberg ist Standort einiger Rundfunk-Sendeanlagen. Neben dem Fernsehturm des SWR auf dem Königstuhl gibt es auch die direkt benachbarte Sendeanlage der Deutschen Telekom AG und der gegen Erde isolierte, abgespannte Sendemast des AFN im Stadtteil Wieblingen, der zur Verbreitung von AFN-Programmen auf der MW-Frequenz 1143 kHz und der UKW-Frequenz 104,6 MHz dient.

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Vom Fernsehturm Heidelberg-Königstuhl wird DVB-T ausgestrahlt. Elf Kanäle auf drei Transpondern, Kanal 21, 474 MHz (ZDF), Kanal 49, 698 MHz und 60, 786 Mhz (ARD). Die privaten TV-Sendeanstalten (Pro7Sat1 sowie RTL) senden nicht über Antenne in Baden-Württemberg, nur aus dem Rhein-Main-Raum können auch im Rhein-Neckar-Gebiet private Sender empfangen werden (mit Dachantenne). Das DVB-T Signal vom Königstuhl hat einen effektiven Radius von 80-100 Kilometern.

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Gerichte, Behörden und Einrichtungen

In Heidelberg gibt es ein Amtsgericht und ein Landgericht, die beide zum OLG-Bezirk Karlsruhe gehören, sowie eine Staatsanwaltschaft. Außerdem befinden sich in Heidelberg auswärtige Kammern des Arbeitsgerichts Mannheim. Als Teil der freiwilligen Gerichtsbarkeit fungiert ein staatliches Notariat.

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Darüber hinaus ist in der Stadt der Sitz der Berufsgenossenschaft der Chemischen Industrie, des Kirchenbezirks Heidelberg der Evangelischen Landeskirche in Baden und des Dekanats Heidelberg des Erzbistums Freiburg.

Heidelberg war Sitz des NATO-Landhauptquartiers Mitteleuropa (Land Headquarters; früher LANDCENT) unter dem Kommando der Supreme Headquarters Allied Powers Europe.

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Das Hauptquartier der 7. US-Armee ist in den Campbell Barracks (V. US-Corps Headquarters) ansässig. Auch in der näheren Umgebung befinden sich viele amerikanische Militäreinrichtungen. 2008 waren etwa 1000 zivile Arbeitnehmer bei den US-Streitkräften angestellt. Geschätzte 10 Millionen Euro gaben Mitglieder des US-Militärs sowie deren Angehörige im Heidelberger Einzelhandel aus, weitere 5 Millionen Euro in der Gastronomie. Etwa 30 Millionen Euro beträgt die jährliche Investitionssumme des US-Militärs für eigene Bauten und Anlagen. Bis Ende 2012 wird allerdings ein großer Teil der US-Streitkräfte nach Wiesbaden umziehen, wo derzeit ein neues Hauptquartier gebaut wird. Bis 2015 wird das US-Militär aus Heidelberg komplett abgezogen.

Bildung und Forschung

Universität, Hochschulen, Seminar

Heidelberg ist weit über die Region hinaus bekannt für seine Bildungseinrichtungen. Die renommierteste von ihnen ist die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Sie wurde 1386 gegründet und ist die älteste Universität auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Ihr Campus ist aufgeteilt auf zwei Stadtgebiete sowie mehrere Einzelgebäude: In zahlreichen historischen Gebäuden in der Altstadt befinden sich die Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaften. Die Naturwissenschaften und Medizin sind zum überwiegenden Teil auf dem neuen Campus im Neuenheimer Feld angesiedelt. 1904 wurde die Pädagogische Hochschule Heidelberg gegründet. Nach mehreren Erweiterungen und Umbenennungen wurde sie 1971 schließlich eine wissenschaftliche Hochschule mit dem heutigen Namen.

Mit der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg verfügt Heidelberg ebenfalls über ein auf Musik spezialisiertes Institut. Es öffnete seine Tore erstmals 1931 als Einrichtung der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Die Fachhochschule Heidelberg ist eine private Hochschule der SRH-Gruppe (Stiftung Rehabilitation Heidelberg). Sie wurde 1969 gegründet und wurde 2004 als erste private Fachhochschule durch den deutschen Wissenschaftsrat akkreditiert. Sie befindet sich im "Science Tower" im Stadtteil Wieblingen.

Die Hochschule für Internationales Management Heidelberg (HIM) ist eine private, staatlich anerkannte Hochschule. Ihre Bachelor- und Master-Studiengänge sind nach den Vorgaben des deutschen und des britischen Hochschulsystems akkreditiert. Die Studierenden erwerben so gleichzeitig einen deutschen und einen britischen Hochschulabschluss.

1979 wurde die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg gegründet. Sie verfügt über neun Teilbereiche der Religion und Kultur des Judentums. Die Schiller International University ist mit einem Campus in Heidelberg vertreten. Die private amerikanische Universität bietet Bachelor- und Master-Studiengänge im Bereich International Business und International Relations & Diplomacy an.

Heidelberg besitzt ein Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymnasien und Sonderschulen) sowie ein Seminar für Übersetzen und Dolmetschen (SUED, früher IÜD, Institut für Übersetzen und Dolmetschen), das Teil der Ruprecht-Karls-Universität ist. Eine sehr detaillierte Beschreibung des Studentenlebens im ausgehenden 19. Jahrhundert stammt von dem amerikanischen Dichter Mark Twain aus seinem halb-fiktiven Reisebericht Bummel durch Europa von 1880.

Forschung

In Heidelberg gibt es eine Vielzahl von Forschungsinstituten insbesondere für Biowissenschaften

Die wichtigste Trägergesellschaft in der Heidelberger Forschungslandschaft ist die Universität Heidelberg. Unter Ihrem Dach befinden sich zahlreiche Institute wie das Biochemie Zentrum Heidelberg (BZH), das Interdisziplinäre Zentrum für Neurowissenschaften (IZN), das Interdisziplinäre Zentrum für wissenschaftliches Rechnen (IWR), das Südasien Institut (SAI), das Heidelberg Center for American Studies (HCA), das Heidelberg Center Lateinamerika sowie das Zentrum für Astronomie Heidelberg (ZAH). Anfang 2007 kam dazu das im Neuenheimer Feld neugebaute Zentrum für quantitative Analyse molekularer und zellulärer Biosysteme (BIOQUANT).

Bekannte Institute sind das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), gegründet 1964 und das Zentrum für Molekulare Biologie Heidelberg (ZMBH), gegründet 1983. Beide Institute haben sich der biologischen Grundlagenforschung verschrieben.

Ebenfalls in Heidelberg ansässig ist die Zentraleinrichtung des European Molecular Biology Laboratory (EMBL), gegründet 1974, Außenstellen befinden sich u. a. in Monterotondo (Italien), Hinxton (England), Grenoble (Frankreich) und Hamburg. Es wird von 18 europäischen Staaten betrieben.

Mit vier Instituten bildet Heidelberg einen regionalen Schwerpunkt der Max-Planck-Gesellschaft. Das Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, das Max-Planck-Institut für Kernphysik, das Max-Planck-Institut für Astronomie sowie das Max-Planck-Institut für medizinische Forschung sind hier angesiedelt. Weitere Forschungsanstalten sind die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau, die Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl, die Heidelberger Akademie der Wissenschaften, das European Media Laboratory (EML), ein privates Forschungsinstitut für angewandte Informatik sowie die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V., die von der evangelischen Kirche getragen wird.

Schulen

Es gibt zahlreiche Grund-, Haupt- und Realschulen (staatlich und privat) sowie Berufs- und Sonderschulen. In Heidelberg finden sich, bedingt durch den großen Akademikeranteil an der Gesamtbevölkerung, eine hohe Zahl von Gymnasien. 2007 lag die Übergangsquote von der Grundschule auf ein Gymnasium bei 58 Prozent des Jahrgangs.

Schulen besonderer Prägung sind die Freie Waldorfschule Heidelberg (privat) und die Internationale Gesamtschule Heidelberg (IGH) (staatlich). Die IGH ist eine additive Gesamtschule, die mit zwei weiteren Gesamtschulen im baden-württembergischen Schulgesetz als Schule außerordentlicher Prägung namentliche Erwähnung findet. An beiden Schulen besteht die Möglichkeit, das Abitur abzulegen. Ebenfalls eine besondere Prägung hat die private, staatlich anerkannte Ergänzungsschule Heidelberg International School (HIS) in Wieblingen. Die Unterrichtssprache ist Englisch und es wird Schulgeld erhoben.

An der Johannes-Gutenberg-Schule Heidelberg gibt es, neben Stuttgart und Karlsruhe, eines der drei staatlichen Berufskollegs für Grafik und Design in Baden-Württemberg.

Neben der Volkshochschule existiert auch die Musik- und Singschule der Stadt Heidelberg mit dem Johannes-Brahms-Saal. Außerdem gibt es eine Hotelfachschule und zahlreiche private berufsbildende Schulen wie das bfw und die F&U-Schulen. Neben diesen Schulen finden sich auch außerschulische Bildungseinrichtungen, etwa das Life-Science Lab, ein Schülerlabor am Deutschen Krebsforschungszentrum.

Die Akademie für Ältere, 1984 als Verein gegründet, bietet älteren Menschen (60 Jahre und älter) ein breites Spektrum an Bildungsangebote in Form von Vortragsveranstaltungen und Seminaren an. Sie fördert Integration, Schaffung neuer Netzwerke, ehrenamtliches Engagement und Politikteilhabe Älterer.

Stadtbücherei

Die 1904 gegründete Stadtbücherei Heidelberg (Gesamtbestand: über 200.000 Medien) belegte bei der Leistungsmessung durch den Bibliotheksindex mehrfach Spitzenplätze in der Kategorie "Großstadt-Bibliothek".


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Das Foto basiert auf dem Bild "Heidelberger Schloss" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Reinhard Wolf.