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 Die Nadel

Die Stadt Eberbach liegt im Norden Baden-Württembergs, 33 km östlich von Heidelberg und gehört zum Rhein-Neckar-Kreis.

Eberbach liegt in einer Aufweitung des Neckartals am Fuße des Katzenbuckels, der mit 626 m die höchste Erhebung im badischen Odenwald darstellt. Es liegt im Naturpark Neckartal-Odenwald und an der romantischen Burgenstraße.

Zu Eberbach gehören die Stadtteile Neckarwimmersbach, Brombach, Friedrichsdorf, Lindach, Rockenau, Igelsbach, Gaimühle, Unterdielbach, Badisch Schöllenbach und Pleutersbach.

Die Kernstadt und die meisten der Ortsteile befinden sich nördlich des Neckars. Neckarwimmersbach (früher nur Wimmersbach, zur Unterscheidung von Waldwimmersbach wie dieses umbenannt), Rockenau und Pleutersbach liegen südlich des Neckars im so genannten Kleinen Odenwald.

 

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Neckarwimmersbach liegt direkt am der Kernstadt gegenüberliegenden Neckarufer und ist seit dem Bau der Neckarbrücke 1899 nach Eberbach eingemeindet und mit diesem zusammengewachsen, so dass sein ursprünglich auf einer Anhöhe oberhalb des Neckarufers liegender historischer Ortskern heute praktisch keine Bedeutung mehr hat.

Durch Igelsbach verläuft die Landesgrenze zu Hessen. Daher gehört das nordöstliche „Badisch Igelsbach“ zu Eberbach, die südwestliche Hälfte „Hessisch Igelsbach“ hingegen zum hessischen Hirschhorn. Ähnliche Gegebenheiten sind in Schöllenbach, dessen größerer Teil zur hessischen Gemeinde Hesseneck zählt.

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Ein Adelsgeschlecht der Herren von Eberbach wird erstmals 1196 erwähnt, ebenfalls bestand bereits im hohen Mittelalter die Burg Eberbach des Bistum Worms. Die Burg wurde 1227 erstmals erwähnt, als sie Heinrich VII., ein Staufer, zu Lehen erhielt. Auf ihn geht vermutlich auch der Ausbau des Ortes zur Stadt zurück. 1235 wurde die Burg reichsunmittelbar.

1297 wurde die Burg an verschiedene Pfandherren verpfändet. 1321 wurde neben der Burg die Stadt erstmals erwähnt. 1330 wurden Burg und Stadt an die Pfalzgrafen bei Rhein verpfändet, die 1361 noch das Patronatsrecht erhielten und bis zum 16. Jahrhundert den Übergang der Reichsstadt zur Kurpfalz erwirkten. Seit 1360 ist eine Zent in Eberbach nachgewiesen, der Schultheiß der Stadt war der Amtmann der kurpfälzischen Kellerei. Nach 1402 wurde die Burg durch Hans von Hirschhorn geschliffen.

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Zwischen 1528 und 1555 verlegte die Universität Heidelberg wegen der dort herrschenden Pest mehrfach ihren Sitz nach Eberbach. Als Teil der Kurpfalz wurde Eberbach im 16. Jahrhundert reformiert, im Zuge der Gegenreformation kam es im 17. Jahrhundert dann jedoch zur Glaubensspaltung. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt nur gering beschädigt, freilich hatte auch hier die Bevölkerung zu leiden und es gab große Armut. Die Bevölkerung fand ihren Erwerb in Holzwirtschaft und -verarbeitung, Fischerei und Schifffahrt.

1803 fiel Eberbach an das Fürstentum Leiningen, seit 1806 zählte die Stadt zu Baden und war dort bis 1924 Sitz eines Bezirksamtes, außerdem gab es ab 1838 ein Postamt, ab 1841 eine Bezirksforsterei und ab 1857 ein Amtsgericht. Im 19. Jahrhundert stellte sich im Neckartal eine Phase der wirtschaftlichen Prosperität ein: die Neckartalstraße wurde 1849 gebaut, die Neckartalbahn 1879 eröffnet und um dieselbe Zeit die Kettenschlepperei auf dem Neckar begonnen. Die Eberbacher Neckarbrücke wurde im Jahr 1900 vollendet. Die Stadt wuchs von 2400 Einwohnern im Jahr 1800 auf 6000 um das Jahr 1900 an. 1899 wurde Neckarwimmersbach eingemeindet, 1925 der badische Teil von Igelsbach.

 

Im Rahmen der Neckarkanalisation erfolgte um 1930 der Bau einer Staustufe und die Anlage eines Stückguthafens. 1935 konnte nach Vollendung von elf Staustufen zwischen Mannheim und Heilbronn der Schiffsverkehr auf dem Neckar aufgenommen werden. Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile der Altstadt durch Fliegerbomben zerstört und die Neckarbrücke gesprengt. Die Brücke war als erste Neckarbrücke im Mai 1946 bereits wiederaufgebaut. 1959 wurde die Ortsumgehungsstraße am Neckar gebaut. Am 1. Januar 1973 wurden Lindach und Friedrichsdorf eingemeindet, am 31. Dezember Pleutersbach. Brombach und Rockenau folgten 1975.

Die Teilorte teilen überwiegend die Geschichte der Stadt, waren also bereits im Mittelalter erwähnt, ab dem 14. Jahrhundert kurpfälzisch und nach 1803 badisch, im Falle der größeren Dörfer als selbstständige Gemeinden.

 

Wappen
In Silber (Weiß) auf erniedrigtem blauen Wellenbalken ein schreitender schwarzer Eber (Wildschwein-Keiler) (als „redendes“ Bild für den Ortsnamen). - Flagge: Blau-Weiß (Blau-Silber). Als Reichsstadt dürfte Eberbach ursprünglich den Reichsadler im Wappen geführt haben.

Wappentext: (Quelle: Archiv der Stadt Eberbach, Dr. Rüdiger Lenz Archivleiter)

Städtepartnerschaften
Mit Thonon-les-Bains (Genfersee, Frankreich) und Ephrata (Lancaster County, Pennsylvania, USA) werden Partnerschaften gepflegt.

Eberbach liegt an der romantischen Burgenstraße, die von Mannheim bis nach Prag führt und in diesem Anschnitt des Neckartals besonders reich an Burgen und Sehenswürdigkeiten ist.

Die historische Altstadt, die heute größtenteils Fußgängerzone ist, weist vier gut erhaltene Türme der mittelalterlichen Stadtbefestigung auf: Der Pulverturm wurde im 15. Jahrhundert als zweiflügeliger Eckturm auf die ältere Eckbefestigung der mittelalterlichen Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert aufgesetzt und bildet deren nordwestliches Ende. Die Turmuhr des Turms wurde 1766 vom Eberbacher Uhrmacher Jakob Braun gebaut. Der Blaue Hut aus dem 14. Jahrhundert mit seinem markanten, blau schimmernden Schieferdach markiert das südwestkliche Ende der Altstadt.

Das Erdgeschoss des aus dem 14. Jahrhundert stammenden Haspelturms am Lindenplatz war zeitweilig das Stadtverließ und konnte nur vom Obergeschoss aus mittels einer Seilwinde (Haspel) erreicht werden. Heute ist ein Zinnfiguren-Museum in dem Turm. Der Rosenturm ist der einzige runde Turm der Stadt und der älteste. Das Gebäude mit seinen 2 Meter dicken Mauern stammt vermutlich aus dem 13. Jahrhundert vom Beginn der Stadtbefestigung und hieß ursprünglich Roßbrunner Turm. Außerdem sind Reste der Stadtmauer und das spätromanische Bettendorfsche Tor erhalten.

Das Alte Rathaus von 1823 am Marktplatz zählt zu den gelungensten Werken des kraftvollen Weinbrenner-Stils (dem Klassizismus in Baden). Als Baumeister bewährte sich Johann Thierry, einer der talentiertesten Schüler von Friedrich Weinbrenner. Das Gebäude, das am historischen Alten Markt liegt, beherbergt heute ein Museum und war bereits das dritte Rathausgebäude an dieser Stelle. Das erste Rathaus wurde 1480 abgebrochen, ihm folgte ein Nachfolgebau, der bis 1814 Bestand hatte und aufgrund von Baufälligkeit dem jetzigen Gebäude wich. Das Ensemble am Marktplatz wird durch weitere historische Gebäude ergänzt. Das historische „Hotel Karpfen“ zeigt auf seiner dem Markt zugewandten Fassade in Sgraffito-Technik ausgeführte Szenen und Personen der Stadtgeschichte. Weitere Sgraffiti mit alten regionaltypischen Berufen sind am Gasthaus „Krabbenstein“ zu sehen.

Das älteste Steingebäude ist das Thalheimsche Haus beim Pulverturm, die frühere kurpfälzische Amtskellerei, später fürstlich Leiningensches Jagdschloss und dann Rathaus, heute Informationszentrum des Naturpark Neckartal-Odenwald.

Die evangelische Michaelskirche von 1836 wurde an Stelle einer spätestens seit dem 15. Jahrhundert bestehenden Marienkapelle errichtet. Die katholische Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk wurde von 1884 bis 1887 als dreischiffiger Bau mit zwei Türmen im Stil der italienischen Renaissance erbaut.

Die Stadt ist reich an historischen Fachwerkhäusern. Die schmuckvollsten sind die aus dem frühen 16. Jahrhundert stammenden Eberbacher Hof (früheres kaiserliches Stadtschloss) und gegenüberliegend Bettendorfsches Haus. Das Alte Badhaus geht auf eine mittelalterliche Badstube mit Kreuzgewölbe zurück, das benachbarte Spohrsche Haus beim Haspelturm weist einen schmucken Erker auf.

Im gesamten Ort befinden sich zahlreiche historische und moderne Brunnen, darunter ein Ortsbrunnen vor dem neuen Rathaus sowie der Kurpfalzbrunnen und der Neckarfischerbrunnen beim Thalheimschen Haus. Beim Rathaus befindet sich auch ein imposantes historisches Denkmal für die Kriegsteilnehmer 1870/71.

Längs der Neckarpromenade befinden sich verschiedene weitere Denkmäler, u.a. eine Erinnerungstafel an den von Eberbach ausgewanderten amerikanischen Komponisten Conrad Beissel, die Reifschneider-Skulptur zum Gedächtnis des früher hier verbreiteten Berufes und ein Schifferdenkmal aus einem aus dem Neckar geborgenen Sandstein, der Spuren der historischen Ketten-Schleppschifffahrt aufweist.

Die Burgruine Eberbach oberhalb der Stadt auf einem der Hügel des Odenwaldes war eine bedeutende mittelalterliche Burg, die bereits 1403 zerstört und erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wieder freigelegt wurde. Die große Anlage bestand aus drei räumlich abgeschlossenen einzelnen Burgen.

In den Ortsteilen zeugen jeweils eigene historische Bauwerke und Denkmäler von der Geschichte der Orte. In Neckarwimmersbach markiert der Kuckucksbrunnen die historische Ortsmitte. In Rockenau befindet sich die Ruine der Burg Stolzeneck, ein altes Rat- und Schulhaus von 1894 mit Kriegerdenkmal. Die Kirche ist ein neuerer Zweckbau. In Lindach befindet sich ebenfalls ein historisches Rathaus. Das inzwischen als Wohnhaus genutzte alte Rathaus von Pleutersbach ist noch aufgrund seines Glockenturms und der Sirene zu erkennen. Die Pleutersbacher Kirche ist ebenfalls jüngeren Datums. Sandsteintröge sowie historische Wirtschaftsgebäude künden von der landwirtschaftlichen Tradition der Teilorte.

Im Stadtwald von Eberbach, 200 m oberhalb des Stadtteils Steige steht der offiziell höchste Baum Deutschlands eine Douglasie mit 62,45 Metern Höhe (Stand: Juli 2006). Der Ohrsberg ist eine Erhebung in der Stadt Eberbach. Er ist 229 Meter hoch.

Mehrere Museen sind in Eberbach zu finden:
* Heimatmuseum der Stadt Eberbach
* Küfereimuseum
* Zinnfiguren-Kabinett

Folgende regelmäßige Veranstaltungen können in Eberbach besucht werden:
* Apfeltag: Mitte Oktober
* Bärlauchtage: Mitte März bis Mitte April
* Frühlingsfest: Mitte Mai
* Kuckucksmarkt: Der Eberbacher Kuckucksmarkt ist ein Volksfest am letzten Augustwochenende.

Die Bezeichnung geht auf eine überlieferte Begebenheit zurück. Dieser zufolge wurde einem Eberbacher im auf der anderen Seite des Neckars gelegenen, damals noch selbstständigen Neckarwimmersbach in einem Wirtshaus ein Kuckuck an Stelle der bestellten Taube vorgesetzt, welchen dieser dann verzehrte. Der Kuckucksmarkt findet heute in Neckarwimmersbach selbst statt, im Sportgelände „In der Au“ und weiter Richtung Schwanheimer Straße/Beckstraße/Neckarbrücke. Zuvor wurde er am nördlichen Neckarufer zwischen Pulverturm und Grünem Baum gefeiert, ganz früher am zwischenzeitlich mit einer Umgehungsstraße überbauten Neckarufer. In der Altstadt findet heute das alljährliche Eberbacher Frühlingsfest statt.  


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Das Foto basiert auf dem Bild "Bettendorfsches Haus" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und ist lizenziert unter der Creative-Commons-Lizenz Attribution ShareAlike 2.5. Der Urheber des Bildes ist p.schmelzle.