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Erftstadt ist eine Stadt im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen, 20 km südwestlich von Köln und 35 km nordwestlich von Bonn. Das Wappen besteht aus einem grünen Schildgrund, der für Natur und Gesundheit steht. Durchzogen wird der Schildgrund von einem silbernen Streifen, der einen Fluss, die Erft, symbolisiert. Auf der linken Schildhälfte befinden sich zwei goldene Quadrate (Kornfelder), die ein "E" (für Erftstadt) darstellen.

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Erftstadt wurde 1969 im Zuge der Kommunalreform aus den oben stehenden Stadtteilen gegründet. Der Fluss Erft gab der Stadt den Namen. Da Erftstadt erst 1969 als künstliches Gebilde entstand, handelt ein historischer Rückblick automatisch von der Geschichte der einzelnen Ortsteile.

Erftstadt Oliver Hess
Urheber Oliver Hess,
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Lechenich wurde erstmals um 200 nach Christus auf einem Matronenstein als Matronae Lanechiae (bzw. Matronae Lanehiae) erwähnt. Bei Erp wurden Gräber mit Grabbeigaben, Fragmente eines Kultsteines sowie Ziegel, Nägel und Eisenschlacken aus römischer Zeit gefunden. Friesheim existierte bereits im 5. Jahrhundert n. Chr. unter dem Namen „Fribodesheim“ (Heim des Frigbodo, Frigbodo = Freier bzw. unabhängiger Gebieter). Um 833 vermacht Graf Emundus (Kaiserlicher Sendbote Kaiser Ludwig I.) den Ort Frisheim dem Hohen Dom zu Köln.

 

Erftstadt Oliver Hess
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Erstmals erwähnt wurde Bliesheim im Jahre 1059 oder 1063 in einer Schenkungsurkunde des Papstes. Erstmalig wird Gymnich 1121 als Gimnich erwähnt.

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Erp wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1140 schriftlich erwähnt. Urkundlich erstmals erwähnt wurde die Pfarre Liblar um 1155, der Ort Liblar erst 1197. 1279 verlieh der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg Lechenich die Stadtrechte.

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In der Zeit der französischen Besetzung des Rheinlandes wurde Gymnich Mairie. Preußen behielt nach den Befreiungskriegen die Verwaltungsgliederung als Bürgermeisterei und später als Amt bei. 1827 veranlasste Landrat Bielefeld, dass das Landratsamt von Lechenich nach Euskirchen verlegt wurde. Geprägt wurden Bliesheim und Liblar im 19. Jahrhundert durch den Braunkohleabbau. Am 1. Juli 1959 wurde die Grube Donatus geschlossen.

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1977 - Nach der Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer am 5. September 1977 durch die RAF wurde er zeitweise im ersten Versteck, einem Hochhaus in der Straße Zum Renngraben Nr. 8 in Liblar, festgehalten.

Erftstadt erhebt seit dem 1. Januar 1998 eine Zweitwohnsitzsteuer, die 10 % der Jahresrohmiete entspricht. Ziel der Stadt ist es hierbei, neben der finanziellen Beteiligung an der städtischen Infrastruktur auch einen Anreiz zu schaffen, den Nebenwohnsitz in einen Hauptwohnsitz umzuwandeln.

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In Erftstadt gelten auch für alle Mobilheime, Wohnmobile, Wohn- und Campingwagen, die zu Zwecken des persönlichen Lebensbedarfes auf einem eigenen oder fremden Grundstück für einen nicht nur vorübergehenden Zeitraum abgestellt werden, die Zweitwohnsitzsteuer.

Das sehenswerteste Ereignis in Erftstadt ist die jährliche Reiterprozession des Gymnicher Rittes. Eins der besuchenswertesten Restaurants in Erftstadt ist das Husarenquartier in Lechenich, das als bestes Restaurant des Rhein-Erft-Kreises durch den Restaurantkritiker Joachim Römer in Römers Restaurant Report Köln und Umgebung 2007 bewertet wurde.

Erftstadt liegt direkt am 880 km² großen Naturpark Rheinland (bis 2005 "Kottenforst-Ville"), dessen viele große und kleine Seen ihre Entstehung dem Braunkohlenabbau im Rheinischen Braunkohlerevier verdanken. 1920 wurde mit der Aufforstung von Buchen, Kiefern, Roteichen und Lärchen die Rekultivierung begonnen.

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Etwa 40 Seen wie der Heider Bergsee, Bleibtreusee, Silbersee, Berggeistsee, Köttinger See, Ober- und Mittelsee, Concordiasee oder der Liblarer See, mit etwa 54 Hektar einer der größten Seen, laden heute zum Baden, Tauchen, Angeln und Erholen ein.

Erftstadt Oliver Hess
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Zu einer besonderen überregionalen Sehenswürdigkeit entwickelt sich der Frauenthaler Gesundheitsgarten am Erftstädter Marienhospital, mit Alten- und Pflegezentrum und dem Hospiz Erftaue. Alle drei Einrichtungen und die Öffentlichkeit können diesen Garten benutzen. Attraktionen sind ein künstlicher Brunnen mit Bachlauf, Findlingssteinsetzungen, Skulpturen, ein Buchsbaum-Labyrinth. Dies soll zur Erholung, Meditation aber auch zur Unterhaltung anregen. Getragen wird der Garten von einem Förderverein, die Einrichtungen und Anpflanzungen wurden von Erftstädter Firmen und Privatpersonen gesponsert.

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Durch Erftstadt und seine Stadtteile führen eine Reihe von touristisch erschlossenen und gekennzeichneten Routen, die auch untereinander verbunden und zu Kurztouren innerhalb Erftstadts genutzt werden können:

  • Die Wasserburgenroute der Rheinischen Bucht berührt sechs Wasserburgen im Stadtgebiet: Schloss Gracht, Haus Buschfeld, Burg Blessem, die Landesburg Lechenich, und die Burgen Konradsheim und Gymnich.

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  • Der Erft-Radweg kann dabei von Gymnich nach Blessem an der Erft entlang zur Rückfahrt benutzt werden.
  • Die Mühlenroute 2 des Erftkreis Mühlenkreis verbindet die Bliesheimer Mühle, Buschfelder Mühle, Dirmerzheimer Mühle, die Heddinghover Mühle, die Heinensmühle und die Oebelsmühle sowie die Ahremer Mühle, alle vier am Lechenicher Mühlengraben.
  • Die alte Römerstraße von Köln nach Zülpich kann im Stadtgebiet ab Liblar über das Gestüt Römerhof an Lechenich und Erp vorbei erwandert werden.
  • Die Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas ist mit dem Park von Schloss Gracht in Erftstadt vertreten
  • Auch die Kaiserroute berührt Erftstadt.

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Gracht in Liblar. Der offene Park in der unmittelbaren Umgebung wurde bereits vor 1700 angelegt und 1780 von Graf Johann Ignaz umgestaltet. Heute Campus der esmt.
  • Schloss Gymnich: Früher wohnten hier Gäste der Bundesregierung. Danach Wohnsitz der Kelly-Family, nun Hotel und Gastronomie.
  • Weiße Burg im Süden von Friesheim, erbaut im 14. Jahrhundert
  • Reddinghover Ackerburg im Norden von Friesheim, erbaut im 15. Jahrhundert
  • Burg Konradsheim
  • Haus Buschfeld in Liblar

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Wirtschaft

  • Die Wirtschaftshochschule ESMT unterhält in Liblar (Schloss Gracht) ihren Cologne Campus
  • May Werke in Köttingen
  • Firma Füngeling in Friesheim

Die AHAG (Aktionsgemeinschaft Handel und Gewerbe) wurde im Herbst 1979, nach einer Ausstellung zur 700-Jahr-Feier der Stadt Lechenich von 13 Teilnehmern dieser Ausstellung als Werbe- und Interessengemeinschaft gegründet. Ihre Ziele sind Werbeaktionen, die Steigerung der Attraktivität der Stadt, bessere Kommunikation unter den Mitgliedern, die Vertretung ihrer Interessen in der Politik sowie das Bemühen, den Wirtschaftsstandort Lechenich zu stärken und auszubauen.

Der Haltepunkt Erftstadt liegt an der Eifelstrecke (KBS 474) Köln–Euskirchen–Gerolstein–Trier, auf der im Schienenpersonennahverkehr

Haarschnitt Karla Frechen 

  • der Eifel-Mosel-Express (RE 12) Köln–Euskirchen–Gerolstein–Trier
  • der Eifel-Express (RE 22) Köln–Euskirchen–Gerolstein mit Durchbindung nach Trier (RB 83) und
  • die Eifel-Bahn (RB 24) Köln–Euskirchen–Kall, in der HVZ bis Gerolstein

verkehren.

Grabmale Schmidt
Grabmale Schmidt Bergheim/Erft
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Und so finden Sie uns

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Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr

  • von der DB Regio Südwest, die für den Eifel-Mosel-Express Wendezüge aus fünf n-Wagen mit Vorspann Diesel-Lok der DB Baureihe 218 für Geschwindigkeiten bis zu 140 km/h einsetzt und
  • von der DB Regio NRW, die für den Eifel-Express und die Eifel-Bahn Diesel-Triebwagen der DB Baureihe 644 in Ein- bis Dreifachtraktion für Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h einsetzt.

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Der Straßenpersonennahverkehr innerhalb Erftstadts wird gut durch Buslinien bedient, die durch ein Anrufsammeltaxisystem ergänzt werden. Die Buslinien der Gesellschaften Regionalverkehr Köln (RVK) und Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) verbinden Erftstadt mit allen umliegenden Orten.

Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

Erftstadt hat einen Anschluss an die A 1/A 61. Köln ist mit dem Auto direkt über die B 265 an Brühl vorbei und durch Hürth zu erreichen.

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Sport

Mit dem WSF Liblar verfügt Erftstadt über eine Bundesligamannschaft im Kanupolo, die 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006 deutscher Meister wurde und deren Teammitglieder häufig in die deutsche Nationalmannschaft berufen wurden. Die vier im Jahre 2006 für die deutsche Meisterschaft in Essen aufgestellten Mannschaften erreichten alle das Finale und wurden bis auf eine Ausnahme alle deutscher Meister.

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Für seine hervorragende Jugendarbeit wurde der Schachverein Erftstadt 2006 zum dritten Mal nach 2000 und 2002 mit dem Qualitätssiegel "Deutscher Top-Schachverein" ausgezeichnet. Von etwa 3.000 deutschen Schachvereinen haben erst 14 Vereine diese Auszeichnung erhalten, und Erftstadt ist der einzige Schachverein mit einer dreimaligen Auszeichnung. Mit der Frauenmannschaft gelang dem Schachverein 2008 der Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Ausgezeichnete Jugendarbeit leisten auch diverse Tennisvereine, z.B. der Tennis Sport Erftstadt e.V.. Seit 1970 besteht die Sportgemeinschaft Erftstadt eV (SGE) mit mittlerweile 15 Sportabteilungen. Ein wichtiges sportliches Ereignis ist auch der alljährlich in Bliesheim ausgetragene "Wanderpokal der Ortsvereine".

Fassaden- und Raumgestaltung Ferdinand Schmitz Brühl Fassaden- und Raumgestaltung Ferdinand Schmitz Brühl

Feuerwehrwesen

Die Feuerwehr der Stadt Erftstadt besteht aus der hauptamtlichen Wache (Feuerwehr und Rettungsdienst) in Liblar und 14 ehrenamtlichen Löschgruppen in den Ortsteilen. Je nach Größe bilden zwei oder drei Löschgruppen einen Löschzug, je zwei Löschzüge bilden einen Verband. Durch diese Gliederung kann je nach Einsatzstichwort zusätzlich zu den hauptamtlichen Kräften eine entsprechende Zahl ehrenamtlicher alarmiert werden.

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Viele Löschgruppen besitzen eine Jugendfeuerwehr, in der Jugendliche zwischen zehn und achtzehn Jahren zum einen an die feuerwehrtechnischen Grundlagen herangeführt werden und sich zum anderen bei verschiedenen Aktivitäten austoben.

Die Erft ist ein knapp 107 km langer linksseitiger bzw. südwestlicher Nebenfluss des Rheins in Nordrhein-Westfalen.

Der ehemals fischreiche Fluss entspringt am Nordwestrand des zur Eifel gehörenden Ahrgebirges im Kreis Euskirchen. Seine Quelle befindet sich unterhalb des Himbergs (550 m ü. NN) bei Nettersheim-Holzmülheim.

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Von dort fließt die Erft anfangs in nordöstliche und dann überwiegend in nördliche Richtungen unter anderem über Bad Münstereifel, vor dem das Hochwasserrückhaltebecken Eicherscheid liegt, und Euskirchen nach Weilerswist, wo sie am Autobahnkreuz Bliesheim die A 61 und danach die A 553 kreuzt. Nur etwas nördlich von Erftstadt unterquert sie die A 1 und fließt danach entlang der A 61 über Kerpen - die A 4 östlich des Kreuzes Kerpen passierend - und Bergheim nach Bedburg.

Vor Grevenbroich unterquert die Erft die A 540 und erreicht Neuss, wo sie erst die A 57 kreuzt und dann südlich der Josef-Kardinal-Frings-Brücke (Düsseldorf) bei Neuss-Grimlinghausen in den Rhein mündet. Im Jahre 1475 wurde die Mündung der Erft durch einen künstlichen Eingriff während einer kriegerischen Belagerung dorthin verlegt.

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Auf diesem Weg durchfließt das Wasser der Erft drei Kreise und jeweils deren Kreisstädte; flussabwärts gesehen sind dies: Kreis Euskirchen mit Euskirchen, Rhein-Erft-Kreis mit Bergheim und Rhein-Kreis Neuss mit Neuss.

Entlang der Erft sind gut ausgebaute Radwege angelegt, der 110 km lange Erft-Radweg verläuft von der Quelle bis zur Mündung.

Zwischen Türnich und Bedburg ist die Erft stellenweise bis zu 20 Meter breit. Das Flussbett wurde mehrfach verlegt; es musste dem Braunkohlebergbau weichen und wurde später begradigt. Durch Zuführung des Sümpfungswassers aus dem Braunkohlebergbau wurde die Erft ein wasserreicher Fluss. 1955 führte die Erft 5 m³ Wasser in der Sekunde ab, zwischen 1965 und 1975 über 26 m³ Wasser.

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Durch Verlagerung des Braunkohletagebaus in Richtung Erkelenz wird zukünftig das Sümpfungswasser nicht mehr in die Erft abgeleitet werden, sondern unter anderem im Feuchtbiotop Schwalm-Nettetal versickern. Dadurch wird die Erft zu einem kleinen Flüsschen mit einer Wasserführung von weniger als 3 m³ Wasser in der Sekunde werden und so ganz erheblich ihr Aussehen verändern.

Der Erftverband wird bis 2015 an der Insel Hombroich (Neuss-Holzheim) die Uferbefestigungen entfernen, damit sich die zukünftige Erft ein neues Bett suchen kann. Im Bereich des Zubends in Wevelinghoven werden weitläufig alte Erftbetten aus der Römerzeit in das Renaturierungskonzept des LVR miteinbezogen. Der Rückbau soll bis 2045 bis Bedburg fortgesetzt werden.

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Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Erft im 7. Jahrhundert. Sie hieß zunächst „Arnapa", später „Arnefe" und „Arlefe". Schließlich fand man 1320 den Namen „Arfe".

Nach dem Fluss Erft wurde 1969 die Stadt Erftstadt sowie der zum 1. Januar 1975 im Rahmen der Kreisreform neu gebildete Erftkreis benannt. Der Erftkreis wurde zum 1. November 2003 in Rhein-Erft-Kreis umbenannt. Drei Eisenbahnstrecken, die Erftbahn Neuss–Horrem, der Rhein-Erft-Express/Rhein-Erft-Bahn und die Erfttalbahn Rhein-Erft - Bad Münstereifel sind nach dem Fluss benannt.

An den Ufern der Erft befinden sich unter anderen sehenswerte Burgen, Klöster, Schlösser (flussabwärts betrachtet):

  • Hardtburg in Euskirchen-Stotzheim
  • Schloss Türnich in Kerpen-Türnich
  • Burg Hemmersbach in Kerpen-Horrem
  • Frenser Schloss

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  • Schloss Paffendorf in Bergheim
  • Schloss Bedburg in Bedburg (im Jahre 1589 Schauplatz des berühmten Werwolfprozesses)
  • Grevenbroicher Schloss in Grevenbroich
  • Wölkersburg im Stadtpark in Grevenbroich-Wevelinghoven
  • Motte im Zubend in Grevenbroich-Wevelinghoven
  • Altes Pastorat in Grevenbroich-Wevelinghoven
  • Kloster Langwaden in Grevenbroich
  • Burg Hülchrath in Grevenbroich-Hülchrath
  • Schloss Selikum in Neuss-Selikum Außerdem:
  • Museumsinsel Hombroich in Neuss-Holzheim
  • mehrere Motten und Wassermühlen

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Das Rheinische Braunkohlerevier ist ein Bergbaurevier in der Kölner Bucht, am Nordwestrand des Rheinischen Schiefergebirges. Der Abbau der Braunkohle im Tagebauverfahren wirkt hier maßgeblich landschaftsgestaltend und führte darüber hinaus zur Ausbildung einiger bedeutender Industriestandorte. Das Revier umfasst die Zülpicher- und Jülicher Börde, die Erftniederung und die Ville und ist damit das größte Braunkohlerevier in Europa. In geringerem Maße werden hier ferner Ton, Quarzsand und Löß abgebaut.

Das Südrevier um Brühl beginnt südlich von Brühl in der Ville, dort nördlich einer Linie Brühl–Eckdorf/Erftstadt-Bliesheim. Das Südrevier reicht etwa bis zum Verlauf der Luxemburger Straße B 265 bei Hürth und Liblar und schließt auch die ehemalige Grube Gewerkschaft Hürtherberg sowie das jetzige Naherholungsgebiet Hürtherberg mit ein.

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Dieses Gebiet kleinräumiger Gruben war bis Mitte der 1960er Jahre bereits ausgekohlt und rekultiviert worden. Die Tagebaue sind einem bewaldeten Naherholungsgebiet mit einer Vielzahl von kleinen und mittelgroßen Seen gewichen.

Das Mittlere Revier umfasst den Villerücken westlich des Frechener Sprungs (Linie Frechen–Oberaußem–Niederaußem) bis zur Linie Bergheim–Oberaußem im Norden. Es ist heute weitgehend ausgekohlt und rekultiviert, die Braunkohleindustrie mit Großkraftwerken und Nachfolgeindustrien prägt aber immer noch die Landschaft.

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Das Nordrevier schließt sich nördlich des flözfreien Kasterer Horstes und der Erft-Umbiegung nach Osten an und reicht mit den Tagebaugebieten Garzweiler I und II bis Jüchen und Erkelenz. Es umfasst ferner mit dem Tieftagebau Hambach bei Jülich Teile der Erftscholle.

Hier werden Abraum und Kohle mit Großgeräten wie Schaufelradbaggern gefördert, die Gruben werden dann mit großdimensionierten Bandanlagen und Absetzern wieder verfüllt. Die Kohle wird durch ein eigenes Bahnnetz (Nord-Süd-Bahn (Garzweiler) und Hambachbahn) zu den Werken im Süden gebracht. Die Abraumhalde Sophienhöhe (290 m. ü. N.N.) überragt weithin sichtbar die Jülicher Börde.

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Das Westrevier zwischen Düren, Weisweiler, Eschweiler, Alsdorf, Aldenhoven und Jülich mit dem ehemaligen Tagebau Zukunft, der BIAG Zukunft und dem Tagebau Inden nutzt Flöze der Rurscholle und versorgt damit das Kraftwerk Weisweiler.

Der Abbau der weniger mächtigen Braunkohleflöze, die an dieses Revier angrenzen, ist derzeit nicht wirtschaftlich. Dies gilt um so mehr, als hiermit gleichzeitig Umsiedelungsmaßnahmen verbunden wären.

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Einige Industriestandorte am Rande des Reviers entwickelten sich dank der Braunkohle, so zum Beispiel die 1939 aus einer Kohlehydrierungs-Fabrik entstandene Raffinerie in Wesseling oder das Schaltwerk und Umspannwerk des RWE in Brauweiler. Sie werden gemeinhin mit zum Revier gerechnet.

Während des Tertiärs begannen in der Niederrheinischen Bucht vor 30 Millionen Jahren Senkungsbewegungen. Es entstand ein flaches Sedimentationsbecken für die Urflüsse Rhein, Rur, Erft, Sieg und Maas. Dieses Becken senkte sich allmählich und bildete Staffelbrüche, während das benachbarte Rheinische Schiefergebirge angehoben wurde. In mehreren Phasen stieß die Ur-Nordsee bis in dieses Gebiet vor.

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Über den in Senken abgelagerten Tonschichten bildeten sich Moore, deren Vegetation im Wasser nicht zersetzt werden konnte. Die so entstandenen geringmächtigen Torfe wurden durch weitere Wechsel von Meerestransgressionen und Regressionen mit Kiesen, Sanden und Tonen abgedeckt. Vor 20 bis 23 Millionen Jahren, zu Beginn des Miozän, begünstigten die klimatischen Verhältnisse Moorvegetation und die Ausbildung von Torf.

Schotterschichten lagerten sich auf den Torfschichten ab, schlossen sie luftdicht ab und ihr Druck verstärkte den Prozess der Inkohlung: Der Torf wurde allmählich zu Braunkohle. In der Hauptflözgruppe der Ville finden sich heute Braunkohlen von bis zu 70 Metern Mächtigkeit. In der letzten Phase des Miozäns bildeten sich über der Rurscholle im Westrevier die Flöze der Indener Schichten. Im Pliozän bildeten sich keine Flöze, stattdessen geriet das Gebiet in verstärkte tektonische Unruhe.

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Das Becken zerbrach entlang zweier Hauptbruchlinien (Rurrand- und Erftlinie) in drei Schollen, die ihrerseits kleinere Geländesprünge und Staffelbrüche ausbildeten. Diese sich nach Norden abdachenden Schollen senkten sich unterschiedlich stark ab und kippten dabei nach Osten. Die Braunkohleschichten der Erftscholle sind dabei mit Sedimenten von 100 (Rurrand) bis 400 Metern (Erftsprung) abgedeckt, in nördliche Richtung zum Teil noch mehr.

Die Flöze streichen im Südrevier bei Brühl an der Oberfläche des Villehorstes aus oder wurden im Prallhang durch den tertiären Rhein oder die Bäche des Vorgebirges angeschnitten. Weitergehende Erläuterungen finden sich auf der Seite der Geologie der Niederrheinischen Bucht.

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Anfänglich wurde Braunkohle nur als Grundstoff für die Farbherstellung der Kölnischen Umbra gewonnen. Erst im ausgehenden 17. Jahrhundert entdeckte man, dass die nasse, unbrauchbare Schicht, die bei der Tongewinnung für die Keramik-Industrie im Brühler und Frechener Raum über der Tonschicht lagerte und abgeräumt werden musste, nach der Trocknung brennbar war.

Diese torfähnliche Substanz, den Turf, ließen dann die jeweiligen Grundherren in kleinen Gruben von den Kleinbauern und Tagelöhnern mit Hacke und Spaten abgraben. Er wurde in Töpfen zu Klütten (von niederdeutsch Kluit = Klumpen) verdichtet und im Sommer an der Luft getrocknet. Die Klütten hatten nur einen geringen Heizwert. Sie wurden vor Ort genutzt oder in der nahen Stadt an arme Leute verkauft. Solche Gruben bestanden noch bis in die 1920er Jahre.

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Im Westrevier stieß man 1819 beim Brunnenbau in der Ortschaft Lucherberg bei Inden auf Braunkohle. 1826 begann der Grundherr Karl von Goldstein mit dem Abbau eines 7,5 Meter mächtigen Flözes.

Mit der Industrialisierung und dem Eisenbahnbau (1859 verband die erste Eisenbahnbrücke in Köln das westliche Rheinland mit dem Ruhrgebiet), ging der Absatz durch die Konkurrenz der billigen Steinkohle zurück und erreichte 1876 einen kurzen Tiefstand.

Zu Beginn des allgemeinen Aufschwungs nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870–1871 haben wagemutige Unternehmer in Brühl 1877 (Gewerkschaft Roddergrube) und 1878 (Gewerkschaft Brühl) die Kohlegewinnung durch dampfbetriebene Entwässerungspumpen konkurrenzfähig gemacht und die Herstellung von Briketts durch maschinelle Pressen revolutioniert.

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Solche Pressen waren 1872 im mitteldeutschen Revier entwickelt worden und wurden jetzt auch in Brühl eingesetzt. In rascher Folge wurden weitere Brikettfabriken gegründet. Überregionale Eisenbahnlinien sowie die lokalen Bahnen Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn von 1893, Bergheimer Kreisbahn 1897/1899 und Hürth-Kalscheuren–Hürth-Knapsack von 1901 verbanden Orte in der Ville, erschlossen weitere Kohlefelder oder banden Gruben an die Nachfrageräume an.

Die erste Brikettfabrik im Westen wurde 1888 durch die Gewerkschaft Maria Theresia zu Herzogenrath errichtet. 1913 wurde im Westrevier die Braunkohle-Industrie AG Zukunft als Zusammenschluss verschiedener kleiner Gewerkschaften mit dem Ziel gegründet, ein Kraftwerk zu bauen. 1914 gingen der Tagebau Zukunft und das erste Kraftwerk Weisweiler in Betrieb.

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Die Mechanisierung machte weitere Fortschritte: 1895 wurde der erste Abraumbagger, der für den Bau des Nord-Ostsee-Kanals gebaut worden war, in der Grube Donatus bei Liblar eingesetzt. Der erste Schrämbagger zum Kohleabbau kam 1907 im Brühler Gruhlwerk als „Eiserner Mann“ zum Einsatz.

1909 waren es bereits vier Kohlebagger in den 29 Gruben und 1913 hatten nur drei Gruben keine Bagger. Die Förderung stieg von fünf Millionen Tonnen 1905 auf 17,4 Millionen Tonnen im Jahre 1913. Dennoch war der Absatz gegenüber der traditionellen Steinkohle schwierig. Dazu machten die Gruben sich auch untereinander Konkurrenz. 1899 schlossen sich deshalb 19 Gruben zu einem Verkaufssyndikat zusammen, um Briketts als Markenartikel unter dem Namen Union-Brikett mit einheitlichen Standards auf den Markt zu bringen.

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Im Nordrevier wurde 1907 zwischen Neurath und Garzweiler durch den Aufschluss des Feldes Rheingold mit dem kommerziellen Abbau begonnen, zuerst noch mit Hacken und Loren. Ein Jahr später wurde aber der erste Kratzbagger eingesetzt. Heute sind die Grubenfelder im Tagebau Garzweiler zusammengefasst.

Das erste kleine Kraftwerk zur Elektrizitäts-Versorgung des Ortes Frechen entstand 1892 in der Grube Herbertskaul. Das erste Kraftwerk mit einer Leistung von etwa einem Megawatt (MW) entstand 1899 in Verbindung mit der Zuckerfabrik Brühl an der Grube Berggeist. Das Kraftwerk Berggeist wurde 1906 durch die Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk AG, Essen, übernommen. Damals begann die jetzt über 100 Jahre dauernde Verbindung von Braunkohle und RWE.1910 entstand zur Versorgung von Köln und Bergheim das 8-MW-Kraftwerk Fortuna im Nordrevier.

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1912–1918 wurde dann das Kraftwerk Goldenberg von RWE in Knapsack gebaut, das erste Großkraftwerk auf der Basis Braunkohle mit einer Kapazität von 90 MW im Jahre 1918 (1932: 500 MW). Darüber hinaus erzeugte jede Brikettfabrik seit etwa 1900 ihren eigenen Strom, den sie – wenn nicht selbst benötigt – ins Stromnetz einspeiste (siehe dazu auch Artikel Kohleveredlung). Die preiswerte Energie zog erste energieintensive Chemiewerke an, so 1907 das Kalkstickstoffwerk in Knapsack, das seinen Strom anfangs auch selbst erzeugte.

Die Kohleförderung vor dem Ersten Weltkrieg von 17,4 Millionen Tonnen 1913 wurde bereits 1918 wieder erreicht. Anfang der 1920er Jahre war aufgrund rascher Mechanisierung der Tagebauabbau schon bei einem Verhältnis von Deckgebirge (= Abraum) zu Braunkohle von 4:1 rentabel geworden. So konnte die Jahresförderung bis 1929 auf 48,0 Millionen Tonnen klettern.

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Im Zuge der Weltwirtschaftskrise ging die Braunkohleförderung kurzzeitig auf 39,2 Millionen Tonnen zurück. Zwischen 1933 und 1943 stieg sie kontinuierlich bis auf 68,6 Millionen Tonnen. Der Schwerpunkt der Förderung verlagerte sich dabei auf das Nordrevier. Die ersten Gruben im Südrevier schlossen schon 1931 (Maria Glück) und 1933 (Roddergrube).

1920 übernahm Hugo Stinnes die Aktien der Roddergrube. Dies führte zur beherrschenden Stellung der RWE im Braunkohleabbau. Die Konzerngesellschaften stellten 1932 nach Übernahme der später so genannten Rheinbraun etwa 60 % der Belegschaft von insgesamt 12.404 Arbeitern und 70 % der 645 Brikettpressen im Bereich der Ville. 

 

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Der größte Förder-Zuwachs ging auf die Steigerung der Stromerzeugung zurück. Waren es 1914 bei den beiden Kraftwerken am Standort Ville zusammen noch 38 MW, so brachte es 1932 das Goldenberg-Werk auf 500 MW, Fortuna auf 174 MW und Frimmersdorf auf 90 MW. Die Brikettfabriken erzeugten weitere 11 MW an Überschussenergie.

Die Chemische Industrie entwickelte sich rapide. 1927 entstand in Knapsack das Natrium- , Chlor- und Chlorkalkwerk der Degussa. Das Martinswerk in Bergheim fabrizierte Aluminiumoxid und Tonerdehydrat.

Nach 1933 setzte die nationalsozialistischen Autarkiebestrebungen neue Impulse für den Bergbau. Die Aufrüstung und der Zweite Weltkrieg hatten einen übermäßigen Energiebedarf zur Folge. Von 1934 bis 1942 wurde die Brikettproduktion im Revier von 9 Millionen Tonnen auf eine Rekordzahl von 14,5 Millionen Tonnen jährlich gesteigert.

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Auf Anraten von Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht wurden Verfahren zur Kohleverflüssigung gefördert und 1937 die Union Rheinischer Braunkohlen Kraftstoff AG in Wesseling gegründet. Die Kohlelager des Südreviers gingen zur Neige, so dass nördliche Tagebaue ausgebaut oder neu erschlossen wurden, um den erhöhten Kohlebedarf zu decken. Die Kohleförderung und Verarbeitung ließ sich im Weltkrieg nur mit mehreren zehntausend Zwangsarbeitern aufrecht erhalten.

Bei Probebohrungen hatte man 1927 in Tiefen von über 200 Metern Flöze westlich von Kerpen entdeckt. Bei dem damaligen Stand der Technik war eine Förderung im Tagebau in dieser Tiefe nicht möglich. Entsprechend den nationalsozialistischen Autarkiebestrebungen sollte hier versuchsweise Braunkohle untertage gefördert werden.

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Die eigens gegründete Rheinische Braunkohlentiefbaugesellschaft begann 1939 mit der Abteufung von zwei Schächten in Morschenich bei Elsdorf. Ein ähnlicher Versuch der Gewerkschaft Neu-Deutz in Köln-Kalk um 1850 war an den hohen Grundwassermengen gescheitert.

In Morschenich gelang das Projekt zunächst: Zwischen 1941 und 1954 wurden in einer Teufe von fast 350 Metern Flöze von bis zu 70 Meter Mächtigkeit abgebaut. Doch bereits 1954 wurde das Experiment abgebrochen: Die geologischen Verhältnisse erlaubten den Abbau nur unter extremem technischen Aufwand, welcher das Unternehmen unwirtschaftlich werden ließ.

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Die vier Hauptstollen und ihre Nebenstrecken mit einer Gesamtlänge von elf Kilometern wurden mit 25.000 Kubikmeter Beton und 8300 Tonnen Stahl verstärkt, die beiden Einstiegsschächte verschlossen. Im Jahre 2010 oder 2011 wird der Tieftagebau Hambach die Stollen erreichen. Die Ingenieure planen schon jetzt das Vorhaben mit aller Vorsicht.

1960 übernahm RWE auch die BIAG des Westreviers. Bis zur deutschen Wiedervereinigung war das Rheinische Revier damit die bedeutendste westdeutsche Braunkohleregion. Die Braunkohle-Jahresproduktion in Ostdeutschland war jedoch höher. Weitere westdeutsche Braunkohlereviere waren etwa die Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke (BKB, heute im Besitz der E.ON Energie AG) in Helmstedt sowie die Gruben Hirschberg bei Kassel und Wackersdorf in der Oberpfalz. In Ostdeutschland erfolgt die Braunkohleförderung und -verstromung im Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohlerevier nach umfangreicher Restrukturierung heute durch Vattenfall beziehungsweise durch die Mibrag.

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Der Höhepunkt der Briketterzeugung lag in den 1950er Jahren. Damals wurden pro Jahr über 40 Millionen Tonnen Rohbraunkohle zu Briketts gepresst. Allein die Frechener Brikettfabrik Carl produzierte von 1907 bis zur Stilllegung im Jahr 1995 etwa 40 Millionen Tonnen Briketts. Der Kohleeinsatz in den heute noch bestehenden drei Werken der Kohleveredlung ist demgegenüber gering.

Bei einer Kapazität von 17 Millionen Tonnen Rohkohle pro Jahr werden zur Zeit durchschnittlich nur 10,6 Millionen Tonnen eingesetzt. Hauptsächlich wird hier Kohlenstaub erzeugt für den Einsatz in industriellen Großfeueranlagen (z.B. Zementwerke, Papierfabriken, Zuckerraffinerien). Der Kohleveredlungsbetrieb Fortuna-Nord stellt dazu noch Braunkohlekoks her. Die Kapazitäten zur Produktion von Braunkohlestaub und -koks werden ausgebaut. Aufgrund stabiler Braunkohlepreise bei gleichzeitig steigenden Ölpreisen ist der Braunkohle-Einsatz in der Industrie seit 2003 wirtschaftlich sehr interessant.

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Der Kohleveredlungsbetrieb Frechen produziert als einziger noch mit seiner 1,7 Mio. t Trockenkohlefabrikation etwa zur Hälfte Hausbrand- und zur Hälfte Industriebriketts. Dennoch werden auch in den beiden anderen Fabriken noch Brikettpressen vorgehalten. Der Rückgang des privaten Brikettverbrauchs hält heute noch an.

So gab es beispielsweise im wiedervereinigten Berlin 1990 noch fast eine halbe Million Wohnungen mit Ofenheizung, 2002 waren es noch 60.000. Wurden dort 1991 noch 1,8 Millionen Tonnen Braunkohlebriketts verfeuert, so waren es 2004 nur noch etwa 25.000. Im Gegenzug stieg der Anteil der Braunkohle an der Stromproduktion im Revier weiter. Waren es 1960 45 Prozent, so wurden 1991 schon 85 Prozent der Braunkohle zur Stromerzeugung eingesetzt.

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Die Kraftwerke wurden immer größer und leistungsfähiger: Das Kraftwerk Goldenberg wurde von 500 MW bis 1950 auf 830 MW ausgebaut, 1993 aber durch einen Neubau ersetzt, der als Hauptaufgabe die Versorgung der nahen Industrie und der Stadt Hürth mit Prozessdampf und Fernwärme hat. Nun erbringt Goldenberg eine Leistung von 171 MW. In zwei modernen Wirbelschichtkesseln werden jährlich aus 1,6 Millionen Tonnen Kohle 1,3 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt.

1953/1955 entstanden die ersten drei Blöcke des neuen Kraftwerks Weisweiler bei Eschweiler mit je 350 MW, das bis 1975 auf 2258 MW mit zwei Blöcken von ca. 600 MW erweitert wurde. Der Kohleeinsatz betrug 2003 20,9 Millionen Tonnen für 18,3 Milliarden Kilowattstunden Strom. Der Tagebau Inden wurde 1953 nur zur Kohleversorgung dieses Kraftwerks aufgeschlossen.

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Das Kraftwerk Frimmersdorf bei Grevenbroich wurde von 1955 bis 1970 auf eine Gesamtleistung von 2136 MW netto ausgebaut. Es hat zwölf Blöcke von je 150 MW und zwei Blöcke von je 300 MW. 2003 lag sein Kohleverbrauch bei 22,2 Millionen Tonnen zur Erzeugung von 17,0 Milliarden Kilowattstunden Strom.

Das Kraftwerk Neurath bei Grevenbroich wurde 1972 bis 1976 mit drei Blöcken von je 300 MW und zwei Blöcken von je 600 MW errichtet. Es verbraucht 18,9 Millionen Tonnen Kohle für 16,5 Milliarden Kilowattstunden. Seit Januar 2006 werden zwei neue Blöcke mit optimierter Anlagetechnik (BoA) mit je 1100 MW errichtet, die 2010 ans Netz gehen sollen.

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Bei der Grundsteinlegung am 23. August 2006 waren auch der Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und Bundeskanzlerin Angela Merkel anwesend und machten so die Bedeutung des Baus deutlich. Tödliche Unfälle auf der Baustelle in den Folgejahren haben aber die Zeitplanung zurückgeworfen.

Das Kraftwerk Niederaußem bei Bergheim, geplant in den 1960er Jahren als Kraftwerk Fortuna IV, ersetzte die von 1912 bis 1988 produzierenden Kraftwerke Fortuna I, II und III ab 1963 mit zwei Blöcken von je 150 MW, vier Blöcken mit je 300 MW, zwei Blöcken mit je 600 MW und dem 2003 eingerichteten 1000-MW-Block eines Braunkohlekraftwerks mit optimierter Anlagetechnik (BoA) mit aktuell 3864 MW brutto und 3627 MW netto. Der Kohleverbrauch betrug 2003 23,7 Millionen Tonnen für 24,1 Milliarden Kilowattstunden – noch ohne Berücksichtigung des BoA-Blocks.

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Der Einsatz der Braunkohle in den Kraftwerken des Reviers erzeugt auch hohe Mengen des für die Klimaerwärmung mitverantwortlichen Treibhausgases Kohlendioxid. Das Kraftwerk mit den höchsten anteiligen Emissionen in Deutschland ist das Kraftwerk Frimmersdorf mit 1270 Gramm CO2 pro Kilowattstunde. Die Werke Weisweiler, Neurath und Niederaußem belegen nach zwei ostdeutschen Werken die Plätze vier bis sechs mit 1180, 1150 und 1119 Gramm pro Kilowattstunde.

Zum Vergleich: Das Kraftwerk auf Platz 30 der „schmutzigsten“ Braunkohlekraftwerke in Europa erzeugte 950 Gramm pro Kilowattstunde. Die Werte für Steinkohlekraftwerke liegen ca. 100 Gramm niedriger. Der mittlere Wert im deutschen Strommix unter Einrechnung der Anlagen mit Wind-, Wasser-, Atomkraft und Fotovoltaik lag 2006 bei 530 Gramm pro Kilowattstunde.

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Der Gesamtausstoß im Jahr 2006 betrug für den Standort Niederaußem 27,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid, für Frimmersdorf 19,3, für Weisweiler 18,8 und für Neurath 17,9 Millionen Tonnen. Zusammen macht dies einen Anteil von über 27 % der CO2-Emissionen in Nordrhein-Westfalen aus.

Nicht zuletzt die politische Auseinandersetzungen um die Genehmigung des Anschlusstagebaus Garzweiler II setzten den RWE Konzern verstärkt unter öffentlichen Druck, hohe Summen in effizientere Kraftwerkstechnologie zu investieren.

Im Kraftwerk Weisweiler sollen Investitionen in Höhe von 150 Mill. Euro bis 2006 den Wirkungsgrad von 36 auf 40 Prozent erhöht haben. Allein für die 2004 genehmigten neuen BoA-Kraftwerksblöcke in Neurath sieht der Konzern eine Investitionssumme von 2,1 Mrd. Euro vor.

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Kritiker sehen aber angesichts der damit auf weitere 40 Jahre festgeschrieben massiven Braunkohleverstromung in den neuen Kraftwerksblöcken ein „klimaschutzpolitisches Nullsummenspiel.“

Die Rohkohleförderung im Rheinischen Revier erreichte 1984 mit 120,6 Millionen Tonnen ihr absolutes Maximum. Seit 2002 liegt die Jahresförderung auf einem Niveau von etwa 100 Millionen Tonnen. Nach dem Auslaufen der Tagebaue des Mittleren Reviers und deren Rekultivierung fördern heute noch drei Großtagebaue: Tagebau Garzweiler, Tagebau Hambach und im Westrevier der Tagebau Inden.

Der Anschlusstagebau Garzweiler II wurde 1995 vom NRW-Umweltminister Klaus Matthiesen genehmigt und 2006 begonnen. Alle drei Großtagebaue bauen nach dem Fächerprinzip um einen Drehpunkt herum die Kohle ab.

Der Abbaufront folgt in gleicher Drehrichtung die Verkippungsfront. Die Kohleförderung im Revier betrug 2007 nach Angaben des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins (DEBRIV)/Bundesverband Braunkohle 99,8 Millionen Tonnen. Die Förderung in Deutschland betrug insgesamt 180,4 Millionen Tonnen. Sie lag damit um 2,3 % über dem Ergebnis des Vorjahres.

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Deutschland ist seit langem und auch 2007 der weltweit größte Förderer von Braunkohle: Im Zeitraum 1800 bis 2007 wurden im Rheinischen Revier 7.303 Millionen Tonnen gefördert. Für alle deutschen Reviere beläuft sich die Braunkohlegewinnung in diesem Zeitraum auf 24.405 Millionen Tonnen.

Schloss Gymnich

Schloss Gymnich ist eine Wasserburg der Erftaue in Gymnich, einem Stadtteil von Erftstadt, in Nordrhein-Westfalen. Jahrhundertelang war es Sitz des rheinischen Rittergeschlechtes von Gymnich. Das Schloss, welches von einem großen Park umgeben ist, hat eine Gesamtgrundstücksfläche von 21 ha und liegt am Rheinischen Sagenweg.

Eine erste Burg wurde 1354 am westlichen Rand des Ortes von Heinrich I. von Gymnich errichtet. Er trug sie dem Erzbischof Wilhelm von Gennep als Offenhaus der Kölner Kirche auf und empfing sie als Lehen von diesem zurück. Nach Überfällen und Schädigung anderer Lehnsleute des Erzbischofs durch Heinrich II. wurde die Burg im Jahre 1399 auf Befehl des Erzbischofs Friedrich von Saarwerden abgebrochen. Heinrich verpflichtete sich – auch für seine Nachkommen – nie mehr ohne Genehmigung des Erzbischofs ein befestigtes Haus in Gymnich zu errichten.[3] Der Nachfolgebau wurde an anderer Stelle, östlich der ersten Burg, errichtet. Im Jahre 1419 wurde Johann von Gymnich, Sohn Heinrichs II., mit Haus Gymnich belehnt. Sein Sohn Arnold erbte 1467 Haus Gymnich,das im Familienbesitz blieb bis zum Erlöschen der Linie von und zu Gymnich im Jahr 1824 mit dem Tod der Freiin Johanna von Gymnich, Stiftsdame zu Neuss, Tochter des Karl Otto Ludwig Theodat von und zu Gymnich.

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Danach kam das Schloss als Schenkung an ihren Großneffen Max Felix Reichsgraf Wolff Metternich und seine Erben. Vilma Reichsgräfin Wolff Metternich, die das letzte Mitglied der Familie und somit Erbin war, brachte es durch ihre Heirat mit Franz Vicomte de Maistre an diese Linie. In der weiteren Erbfolge fiel das Schloss nach dem Tod des kinderlos verstorbenen Sohnes Rudolf Vicomte de Maistre an den testamentarisch von Vilma bestimmten Nacherben, den Enkel der Gräfin und Sohn ihrer Tochter, Jörg Freiherr von Holzschuher. Miranda de Maistre (1912–2009), Ehefrau von Rudolf, die nach Hausrecht nicht erben konnte, zog nach dem Tode ihres Ehemannes (1968) in die Kaplanei neben der Kirche. Nach einem bescheidenen Leben verstarb sie dort am 22. Juli 2009. Gymnich war sie bis kurz vor ihrem Tode als Protektorin der Sebastianus-Bruderschaft verbunden. Mit der Burg und dem späteren Schloss war die Gymnicher Mühle als Bannmühle verbunden.

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Über eine Seitenstraße, die von der Hauptstraße abzweigt, gelangt man zum Eingangstor des Schlosses, von dem eine Allee zum Schloss führt. Von dem ehemaligen Wirtschaftshof, der Vorburg, wurde der Nordflügel abgerissen. Durch eine Brücke ist die Vorburg mit der Hauptburg verbunden, die auf einer rechteckigen von Wassergräben umgebenen Insel liegt. Die zweiflügelige Anlage besteht aus einem Westflügel mit zwei Türmen und einem im rechten Winkel anschließenden nördlichen Trakt. Im Winkel der beiden Flügel liegt in einem Vorbau der Eingang, der über eine Treppe zu erreichen ist.

Die beiden Flügel entstanden zu verschiedenen Zeiten. Nach der Niederbrennung der Burg im Hessenkrieg im Jahre 1642 wurde der 1547 errichtete Westflügel mit dem südlichen Kapellenturm von 1655 bis 1659 durch Sofia Margarethe Wolff genannt Metternich, der Witwe Adolfs von Gymnich, im Barockstil wieder aufgebaut und der Altar im Burgturm reconziliert. Im Sockelfundament des Kapellenturms sind noch Reste einer früheren Burganlage zu erkennen.

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Der Nordflügel wurde 1722 errichtet. Karl Otto Ludwig Theodat von und zu Gymnich ließ 1738 die Räume im Rokokostil ausstatten. Die prunkvollen Innenräume mit prächtigen Stuckverzierungen werden vor allem geprägt durch die in die Wandflächen eingelassenen Porträts der damaligen Kurfürsten im "Kurfürstensaal", einem Porträt der Kaiserin Maria Theresia im "Marmorkabinett" und Gemälden von Persönlichkeiten aus der Familie der Herren von Gymnich sowie durch die einmaligen Supraporten mit Darstellungen aller Schlösser des Kurfürsten Clemens August. Bei den in den Jahren 1903–1930 durchgeführten Umbauten und grundlegenden Renovierungen wurde 1907 der Haupteingang verlegt und der heutige Eingang als kleiner Vorbau im Neobarockstil gebaut.

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Die Bedeutung des Barockschlosses liegt nach Henriette Meynen nicht nur in seiner kunstvollen Innenausstattung, sondern auch in seinem großen Park mit einer Fülle einheimischer Gehölzarten, aber auch botanisch auffallender Exoten.

Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

Das Grundstück umfasst mit Park eine Fläche von 212 667 Quadratmetern.

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Jörg Freiherr von Holzschuher, der das Schloss nach Medienberichten unerwartet von seiner Großmutter Vilma Reichsgräfin Wolff-Metternich geerbt hatte, fand eine seit Jahren leerstehende stark renovierungsbedürftige Anlage vor.

Im Zweiten Weltkrieg war sie militärisch genutzt worden. Die Luftwaffe hatte dort ihre Telefonzentrale eingerichtet für das auf dem Gymnicher Feldflughafen stationierte Luftwaffengeschwader. Das Ehepaar Vicomte de Maistre hatte die Wohnung im Schloss aufgegeben und im Nordwestbau der Vorburg Gebäude abreißen und 1956 für sich ein neues Wohnhaus erbauen lassen.

Jörg von Holzschuher modernisierte und renovierte das Schloss den gestiegenen Bedürfnissen des Wohnkomforts entsprechend durch Einbau einer Zentralheizung, Erneuerung der Stromleitungen, Einbau von Bädern und Toiletten und grundlegender Restaurierung der Repräsentationsräume.

Nutzung durch die Bundesregierung
1971 vermietete er es für 750.000 DM pro Jahr an die Bundesregierung, die das Schloss bis Juli 1990 als Gästehaus nutzte. Es war damit der Vorgänger und Nachfolger des Bundesgästehauses auf dem Petersberg. Schloss Gymnich beherbergte 262 Staatsgäste. Die meisten Staatsgäste landeten auf dem in Sichtweite gelegenen Fliegerhorst Nörvenich und wurden dann mit einem Pkw ins nahe gelegene Gästehaus gefahren.

Der Begriff Gymnich-Treffen geht auf ein Treffen im Rahmen der Europäischen Politischen Zusammenarbeit im April 1974 im Gästehaus Schloss Gymnich der deutschen Bundesregierung zurück, das Hans-Dietrich Genscher veranstaltete. Seit diesem Treffen finden einmal pro Ratspräsidentschaft, also einmal jedes halbe Jahr, so genannte Gymnich-Treffen statt.

Am 25. August 1989 kam es im Schloss zu einem Geheimtreffen der ungarischen und deutschen Staatschefs, welches dann die Öffnung der ungarisch-österreichischen Grenze in der Nacht vom 10. auf den 11. September 1989 für die Botschaftsflüchtlinge aus Ungarn zur Folge hatte.

Burg Konradsheim
Burg Konradsheim in Erftstadt ist eine der Wasserburgen des Stadtteiles Lechenich. Sie liegt knapp zwei Kilometer nördlich von der Landesburg Lechenich entfernt an der Frenzenstraße (L 162) am nördlichen Ausgang Konradsheims und ist eine der wenigen noch erhaltenen spätmittelalterlichen Burganlagen.

Erbauer der Burg Konradsheim war Ritter Arnold von Buschfeld. Dieser übertrug 1337 für die Summe von 400 Gulden dem Kölner Erzbischof Walram von Jülich das Offenhausrecht an seinem aus eigenen Mitteln erbauten befestigten Haus (domum seu munitionem sitam in Cunrisheim prope Lechnich), welches dem Erzbischof das Recht gab, das befestigte Haus jederzeit zu nutzen. Bei der Belehnung sicherte Erzbischof Walram Arnold von Buschfeld die männliche und weibliche Erbfolge zu.

Der Nachfolger Walrams, Erzbischof Wilhelm von Gennep, der nach Arnolds Tod Burg Konradsheim besetzt hatte, war erst 1354 bereit, Arnolds Nachfolger, Gerhard Beissel von dem Weyer, zu belehnen, nachdem dieser sich verpflichtet hatte, die Befestigungsanlagen, Mauern, Zinnen und Wehrgänge bis zur niedersten Fensterbank niederzulegen (dye turne van dem selven huyss gelich der nederster vinsterbanck ind die tzinnen van den muren all umb ind umb ind ouch die muren gelich der banck, da man upp ze gewer geit, doen afbrechen ind slichten). Auch hatte Gerhard sich zu verpflichten, alles auf dem Haus lagernde Gut dem Erzbischof zu überlassen und die entstandenen Kosten der Besetzung zu übernehmen. Burg Konradsheim blieb Offenhaus und Lehen des Erzbischofs.

Nach mehrmaligem Besitzerwechsel gelangte die Burg an die adelige Familie Haes von Konradsheim. Unter Wilhelm Haes und Ehefrau Agnes von Bernsau wurde die Burg innerhalb des Jahres 1548 von Grund auf erneuert. (Wilhelm Haeß Marschalck und Anna vo Bernsaw eheluidt hant im iair 1548 diesse baw angefangen und vur außganck desselb jars durch die gnad gotz volent) Dabei wurde auf der Westseite des Wohnhauses ein auf drei Kragsteinen ruhender, spätgotischer Erker aus rotem Sandstein aufgebaut, dessen Giebeldach mit Muscheldarstellung Renaissanceformen von hoher Qualität aufweist. Durch Heirat der Erbtochter Sofia Haes mit Wessel von Loe kam die Burg 1617 in den Besitz der Herren von Loe zu Wissen bei Kleve.

Zerfall und Wiederaufbau

Da die Besitzer nicht auf Burg Konradsheim wohnten, unterblieben notwendige Instandsetzungen, und Teile der Burg verfielen. Diesen Zerfall, sowie den Schwund an Bausubstanz der Burganlage verdeutlichte eine Zeichnung des Grafen Mörner des Jahres 1864, auf der der Nordflügel der Burg nicht mehr vorhanden war. Wenige Jahre später zeigte ein Aquarell von Carl Hohe aus dem Jahre 1877, das als Vorlage für die Lithografie Alexander Dunckers diente, einen eingestürzten Eckturm der Burg.

1933 ließ die Provinzialverwaltung, der heutige Landschaftsverband Rheinland, nach dem Erwerb der Burganlage von der Familie von Loe als vordringlichste Sanierungsmaßnahme die Bedachung des Bauwerks erneuern. 1933 veranlasste Landeskonservator Wildemann eine Rekonstruktion des hölzernen Laufgangs auf der Hofseite des Herrenhauses. Durch den Zweiten Weltkrieg verzögerte sich eine weitere Restaurierung der Burg. Nach 1960 wurde mit einem Neuaufbau begonnen. Der kunstgeschichtlich bedeutsame Erker musste neu verhärtet werden. Der fehlende Nordflügel des Torhauses wurde 1963/64 auf seinem alten Grundriss aufgebaut.

Eine wertvolle Türeinfassung, die von der ehemaligen Burg Lürken stammt, wurde in den nördlichen Torflügel eingebaut. Zur gleichen Zeit wurde der Turm an der Nordecke, der wie der Westturm abgebrochen war, um zwei Geschosse aufgestockt, der Westeckturm blieb bis zur Brüstungshöhe unvollendet. Der im 19. Jahrhundert zusammengebrochene südliche Eckturm wurde 1971/72 rekonstruiert und wieder aufgebaut.

Die Innenräume der Burg, die in einem desolaten Zustand waren, wurden auf Veranlassung des Landschaftsverbandes restauriert und ihre Verwendbarkeit wieder hergestellt. 976 verkaufte der Landschaftsverband Burg Konradsheim an die Familie Neisse, die zu dieser Zeit schon den Burghof (Gebäude und Ländereien) besaß.

Die Vorburg

Die Gebäude der Vorburg waren durch Wassergräben geschützt. Sie wurden wie die Gräben der Hauptburg durch Einspeisung des Rotbaches (heute Mühlenbach) gefüllt. Von der Vorburg wurde der zur Burg gehörende Hof, zu dem im 17. Jahrhundert 315 Morgen Ackerland und 80 Morgen Benden gehörten, von einem Pächter (Halfen) bewirtschaftet.

Außerhalb der ehemaligen Vorburg errichtete man im 19. Jahrhundert neue Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Neben den Initialen der von Loe gibt die Wetterfahne des Wohnhausgebäudes des heutigen Gutshofes auch das Jahr 1886 als Datum des Neubaus an. Die heutigen Wirtschaftsgebäude entstanden überwiegend im 20. Jahrhundert.

Der Hof blieb verpachtet bis zum Jahre 1905, als die Besitzer der Burg und des Burghofes, der Siegburger Landrat Freiherr von Twickel zu Billerbeck und seine Frau Sofia von Loe zu Wissen, den Hof an die Familie Pilgram aus Herrig verkauften. Von deren Nachkommen erwarb ihn 1967 die Familie Neisse.

Die Wirtschaftsgebäude der ehemaligen Vorburg bestehen nicht mehr. Das erhaltene Backsteingebäude der früheren Vorburg, das Wohnhaus des Halfen, war zeitweilig als Pferdestall und danach als Remise genutzt worden. Das renovierte Gebäude ist heute das Clubhaus des Golfclubs Burg Konradsheim. Die Gastronomie des Golfclubs betreibt das "Restaurant Landhaus Konradsheim".

Heutige Nutzung der Burg

Der heutige Besitzer fand eine neue zeitgemäße Verwendung der Burg, nachdem sie der bisherige Pächter, ein Antiquitätenhändler, nach über 30 Jahren im Jahr 2007 verlassen hatte. Nach umfangreichen und aufwendigen Modernisierungsarbeiten wird die Burg seit dem Frühjahr 2009 für Veranstaltungen angeboten. In den renovierten Sälen, dem im Parterre liegenden Burgsaal und dem darüberliegenden Rittersaal, aber auch im Gewölbekeller können gesellschaftliche Veranstaltungen, oder Tagungen und Seminare stattfinden. Trauungen sind auf Burg Konradsheim im eigens dafür eingerichteten Trauzimmer möglich. Auch die Außenanlagen der Burg und der Innenhof des Gutshofes können für Veranstaltungen genutzt werden.

Im Außengelände schließt sich dem Areal eine Golfanalage an.

Seit 2004 findet im Innenhof der Burganlage jeweils Anfang Oktober ein Kürbisfest statt, bei dem unter anderem Riesenkürbisse der Sorte Atlantic Giant mit Gewichten bis zu 600 kg pro Frucht ausgezeichnet werden.


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Das Foto basiert auf dem Bild "Schloss Gymnich" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Tohma (talk).