Lichtenstein ist eine Gemeinde im südwestdeutschen Bundesland Baden-Württemberg mit 8.990 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2011). Sie befindet sich am Albtrauf, dem relativ steil abfallenden Nordrand der mittleren Schwäbischen Alb, etwa zehn Kilometer südlich der Kreisstadt Reutlingen. Sitz der Gemeindeverwaltung ist der Ortsteil Unterhausen. Lichtenstein ist mit einem kleinen Teil (7,3 %) seiner Gemarkung Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Der Name der Gemeinde ist abgeleitet von ihrem bekanntesten Wahrzeichen, dem auf einem Felsvorsprung am Albrand gelegenen Schloss Lichtenstein über der westlichen Flanke des oberen Echaztals. Geographische Lage Die Ortsteile Honau und Unterhausen liegen im Tal der Echaz, einem direkt unterhalb des Albtraufs in Honau entspringenden 23 km langen Nebenfluss des Neckars. Dagegen befindet sich der östliche Ortsteil Holzelfingen mit den etwas abgelegenen Weilern Göllesberg und dem zu Honau gehörenden Traifelberg schon auf der etwa 200 bis 300 m höher gelegenen Hochfläche der Schwäbischen Alb. Geographische Lage Die Ortsteile Honau und Unterhausen liegen im Tal der Echaz, einem direkt unterhalb des Albtraufs in Honau entspringenden 23 km langen Nebenfluss des Neckars. Dagegen befindet sich der östliche Ortsteil Holzelfingen mit den etwas abgelegenen Weilern Göllesberg und dem zu Honau gehörenden Traifelberg schon auf der etwa 200 bis 300 m höher gelegenen Hochfläche der Schwäbischen Alb. An den größten Ortsteil Unterhausen sind Holzelfingen und Traifelberg durch die Albaufstiege Holzelfinger Steige und Honauer Steige (Passage der Bundesstraße 312) angebunden.
Auch die Honau und Unterhausen zugeordneten touristisch bedeutendsten Ausflugsziele der Gemeinde, das Schloss Lichtenstein und die Nebelhöhle, gelegen im westlichen Teil der Gemarkung Lichtensteins, liegen in von Mischwald geprägten, hügeligen Gebieten der so genannten Mittleren Kuppenalb auf der Albhochfläche. Nachbargemeinden An Lichtenstein grenzen vier Gemeinden, die alle ebenfalls zum Landkreis Reutlingen gehören, an. Im Norden Lichtensteins, größtenteils zum Albvorland gehörend, liegt die Stadt Pfullingen; die weiteren Nachbargemeinden befinden sich auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb: Im Osten St. Johann, im Süden Engstingen, und im Westen Sonnenbühl. Gemeindegliederung Blick vom Albrand nach Norden über das obere Echaztal mit Honau und Unterhausen im Hintergrund, links das Schloss Lichtenstein (August 2008) Die drei früheren Gemeinden Holzelfingen, Honau und Unterhausen bilden die Ortsteile der Gemeinde Lichtenstein. Die beiden Ortsteile Honau und Holzelfingen bilden zugleich Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender. Zum Ortsteil Holzelfingen gehört das Dorf Holzelfingen mit der Burg Greifenstein. Zum Ortsteil Honau gehören das Dorf Honau, Schloss Lichtenstein (Württemberg) und die Wohnsiedlung Traifelberg am Albtrauf gelegen. Zum Ortsteil Unterhausen gehören das Dorf Unterhausen und die Wohnsiedlung Göllesberg, die Gemeinde Oberhausen ist in Unterhausen aufgegangen und wurde 1975 aufgehoben. Im Ortsteil Holzelfingen liegen die abgegangene Burg Heideck und das abgegangene Gehöft Traifelberg. Im Ortsteil Honau liegt die Wüstung Feilenschmiede und im Ortsteil Unterhausen liegen die abgegangenen Burgen Burgstein, Greifenstein , Stahleck und nicht gesichert Hochbidegg. Die Höhenangaben und Einwohnerzahlen der Ortsteile im Einzelnen (Höhenangaben: durchschnittliche Höhe; Einwohnerzahlen, Stand 30. Juni 2011):
Geschichte Sowohl in Honau als auch in Holzelfingen wurden archäologisch Nachweise für alemannische Siedlungen erbracht. Des Weiteren weisen Funde von römischen Utensilien auf Honauer Gemarkung darauf hin, dass das Gebiet des heutigen Lichtenstein in der Antike an einer Römerstraße gelegen haben könnte. Der Name Holzelfingen geht vermutlich auf den alten Vornamen Holzulf zurück. Die erste urkundliche Erwähnung als Holtelvingen war im Jahr 1220. Damals war die Burg Greifenstein (heute Ruine) von den Herren von Greifenstein bewohnt, die im Lauf der Zeit in den Ruf von Raubrittern kamen, von der bäuerlichen Bevölkerung zunehmend gefürchtet und gehasst. Nachdem 1311 das benachbarte Adelsgeschlecht, die Herren von Lichtenstein während des Reichskriegs durch die Truppen Graf Eberhards von Württemberg besiegt worden waren, verkaufte Ritter Schwigger, der letzte bekannte Angehörige der Herren von Greifenstein, 1355 sein Gut mitsamt Holzelfingen an Württemberg. Während der Frankenherrschaft im frühen Mittelalter gehörten die Orte auf dem heutigen Gemeindegebiet zum Pfullichgau. Später dann zum Klosteroberamt Pfullingen, das 1810 ins Oberamt Reutlingen eingegliedert wurde. Früher als die Nachbargemeinden fiel Honau an das Haus Württemberg, zuerst unter der Herrschaft der Grafen von Achalm, immer bedrängt durch die Adelshäuser der Umgebung, den Lichtensteinern und den Greifensteinern. Während des Dreißigjährigen Krieges zwischen 1618 und 1648 wurden alle drei Ortschaften mehrmals von der Soldateska der durchziehenden Landsknechts-Truppen heimgesucht und geplündert. Die heutige Gemeinde Lichtenstein wurde nach dem das obere Echaztal überragenden Schloss Lichtenstein benannt, das in den frühen 1840er Jahren gemäß den damaligen Vorstellungen einer mittelalterlichen Burg im Auftrag des Grafen Wilhelm von Württemberg (späterer Herzog von Urach) erbaut worden war.
Die Anregung für diesen Romantik-Bau lieferte der historische Roman Lichtenstein von Wilhelm Hauff, der seinerseits die ehemalige Burg Lichtenstein zum Vorbild hatte, die zwischen 1150 und 1200 durch das im Spätmittelalter ausgestorbene Adelsgeschlecht der Lichtensteiner erbaut worden war; - eine Burg, die bereits Ende des 14. Jahrhunderts während des schwäbischen Städtekriegs durch die Truppen der freien Reichsstadt Reutlingen zerstört wurde und danach zerfiel. Reste der Ruine befinden sich heute nur wenige hundert Meter südöstlich vom Standort des gegenwärtigen Schlosses entfernt. Eingemeindungen 1930 wurde Oberhausen nach Unterhausen eingemeindet. Am 1. Januar 1975 wurden die Gemeinden Holzelfingen und Honau nach Unterhausen eingemeindet, die Gemeinde wurde in Lichtenstein umbenannt. Städtepartnerschaften Voreppe, Frankreich (seit 1992) Kultur und touristische Eigenheiten Historische Bauwerke
Museen
Naturdenkmäler
Regelmäßige Veranstaltung
Sport
Wirtschaft und Infrastruktur Wirtschaftlich ist die Gemeinde geprägt von mittelständischen Klein- und Handwerksbetrieben. Insbesondere auf der Albhochfläche ist auch noch eine relevante land- und forstwirtschaftliche Nutzung eines Teils des Gemeindegebiets von wirtschaftlich-struktureller Bedeutung. Auf dem an der nördlichen Ortsgrenze Lichtensteins gelegenen Gelände der 1993 stillgelegten Baumwollspinnerei Unterhausen (BSU), dem über 140 Jahre mit bis zu 380 Beschäftigten größten Industriebetrieb der Gemeinde, befindet sich heute ein Gewerbepark mit Niederlassungen unterschiedlicher Kleinfirmen. Der mit etwa 200 Mitarbeitern gegenwärtig größte Industriebetrieb Lichtensteins ist die Baumann GmbH[7] am südlichen Ende Unterhausens als deutsche Niederlassung der Schweizer Firma Baumann Federn AG. Ansonsten gehört Lichtenstein infrastrukturell vor allem zum Einzugsbereich des Großraums Stuttgart, insbesondere Reutlingens. Im Ortsteil Honau, der wegen der Nähe des Schlosses Lichtenstein einen überregionalen touristischen Attraktionswert hat, befindet sich nur wenige hundert Meter von der Echazquelle entfernt eine regional relativ bekannte Bachforellenzucht, die zu einem örtlichen Hotel und Restaurant gehört, wo die Forelle in verschiedenen Zubereitungsarten als kulinarische Spezialität gilt. Verkehr Durch die Gemeinde führt die B 312 entlang des Echaztales durch die Ortsteile Unterhausen und Honau auf die Albhochfläche (Honauer Steige). Die Landesstraße L 387 zweigt in Unterhausen von dieser ab und erschließt den Ortsteil Holzelfingen (Holzelfinger Steige). Die L 230 verbindet die Gemeinden Lichtenstein und Sonnenbühl.
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 223. Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lichtenstein (Württemberg) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Das Foto basiert auf dem Bild "Schloss Lichtenstein, Südost-Ansicht; Fotografie Herbst 2001" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Andreas Tille. |