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Die Stadt Welzheim ist ein Luftkurort im Welzheimer Wald, 40 km östlich von Stuttgart.

Die Geschichte von Welzheim reicht bis in die Zeit des römischen Reiches zurück: bereits um 150 n. Chr. bauten die Römer einen Kastellort mit einer Zivilsiedlung auf. Zur 800-Jahr-Feier der Stadt 1980 wurde das am römischen Obergermanisch-Raetischen Limes gelegene Ostkastell rekonstruiert und im Jahr 1993 durch einen archäologischen Park ergänzt; die Reste des Westkastells wurden im Laufe der Zeit überbaut.

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Nach dem Abzug der Römer liegt die Geschichte der Siedlung im Dunkeln. Im Jahr 1266 erhielt Welzheim das Stadtrecht. Der Dichter Justinus Kerner lebte zwischen 1812 und 1816 in Welzheim. Bis zur Bildung des Landkreises Waiblingen 1924 war Welzheim Sitz eines württembergischen Oberamts. Der Landkreis Waiblingen war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.

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Der Landkreis Waiblingen lag in der Mitte Baden-Württembergs. Seine Nachbarkreise waren im Uhrzeigersinn beginnend im Norden Backnang, Schwäbisch Gmünd, Göppingen, Esslingen, Stadtkreis Stuttgart und Ludwigsburg.

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Geografisch hatte er Anteil am Schwäbisch-Fränkischen Wald. Das westliche Kreisgebiet durchfloss die Rems, ein Nebenfluss des Neckars. Das Gebiet des Landkreises Waiblingen gehörte bereits vor 1800 überwiegend zu Württemberg. Daher gab es auch schon vor 1800 die Oberämter Waiblingen und Schorndorf, die neben dem Oberamt Lorch Anteile am späteren Kreisgebiet hatten.

Ab 1810 gehörten die Oberämter zur Landvogtei Rothenberg (Waiblingen) bzw. an der Fils und Rems (Schorndorf und Lorch). Ab 1818 gehörte das Oberamt Waiblingen zum Neckarkreis, die Oberämter Schorndorf und Lorch (ab 1819 Welzheim) zum Jagstkreis, die beide 1924 aufgelöst wurden.

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1934 wurden die Oberämter in Kreise umbenannt und 1938 wurden die Kreise Welzheim und Schorndorf aufgelöst. Dabei kamen die meisten Gemeinden des Kreises Schorndorf und einige Gemeinden des Kreises Welzheim zum Landkreis Waiblingen, andere kamen auch zu den Landkreisen Schwäbisch Gmünd und Göppingen.

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Gleichzeitig gab der Kreis Waiblingen einige Gemeinden an den Landkreis Ludwigsburg ab, so dass er seine zuletzt bekannte Ausdehnung erreichte. 1945 kam der Landkreis Waiblingen zum neugebildeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Von da an gehörte er zum Regierungsbezirk Nordwürttemberg, der den württembergischen Teil Württemberg-Badens umfasste.

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Mit Wirkung vom am 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Waiblingen aufgelöst. Seine Gemeinden gingen ganz im neu gegründeten Rems-Murr-Kreis auf, der damit Rechtsnachfolger des Landkreises Waiblingen wurde. Das Wappen des Landkreises Waiblingen zeigte in Gold einen dreiköpfigen, rot bewehrten, schwarzen Adler. Das Wappen wurde dem Landkreis Waiblingen am 8. Juli 1957 vom Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.

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Der Adler soll auf das Reich hinweisen, nachdem das Kreisgebiet früher den Salier und Staufern gehörte. Der dreiköpfige Adler soll auf die ehemaligen Oberämter Waiblingen, Schorndorf und Welzheim hinweisen.Durch das Kreisgebiet führte keine Bundesautobahn, daher wurde der Landkreis nur durch die Bundesstraße B 14 sowie mehrere Landes- und Kreisstraßen erschlossen.

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Zum Landkreis Waiblingen gehörten ab 1938 zunächst 5 Städte und 56 Gemeinden.

Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten.

Den Anfang im Landkreis Waiblingen machten am 1. Januar 1970 die Gemeinde Oberurbach und Unterurbach, die sich zur neuen Gemeinde Urbach vereinigten. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Waiblingen schließlich 1973 aufgelöst wurde.

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Größte Gemeinde des Landkreises war die Kreisstadt Waiblingen, die seit 1. April 1956 Große Kreisstadt war, kleinste Gemeinde war Bretzenacker. Die Gemeinden des Landkreises Waiblingen vor der Gemeindereform. Alle Gemeinden gehören heute zum Rems-Murr-Kreis.

Während der Zeit des Nationalsozialismus gab es in Welzheim ein kleines Konzentrationslager, bis heute oftmals euphemistisch als "Polizeigefängnis" bezeichnet. Der prominenteste Häftling dort dürfte der Kommunist und Gewerkschafter Friedrich Schlotterbeck gewesen sein, der der Widerstandsgruppe Luginsland angehörte.

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Den Mittelpunkt der Stadt bildet der Kirchplatz mit der evangelischen St. Gallus-Kirche. Welzheim verfügt über viele Gasthäuser, Sporteinrichtungen, einen Stadtpark, einen Trimm-dich-Pfad quer durch das an den Stadtpark grenzende Waldgebiet, sowie ein selbst verwaltetes Jugendzentrum, das von der Welzheimer Jugendinitiative e. V. betrieben wird. Die Umgebung ist von Land- und Forstwirtschaft sowie kleineren Stauseen geprägt.

Die Stadt Welzheim besteht neben dem Hauptort Welzheim selbst aus den Stadt- bzw. Ortsteilen Breitenfürst, Aichstrut, Eselshalden, Steinbruck, Langenberg, Seiboldsweiler, Gausmannsweiler, Eckartsweiler, Eberhardsweiler, Laufenmühle, Klingenmühle, Kaisersbach, Vorderhundsberg, Obersteinenberg, Lettenstich, Taubenhof, Neuhof, Schafhof, Bausche und Aichstruter Sägmühle bzw. Leinhalden.

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Neben der evangelischen St.-Gallus- und der katholischen Christkönigskirche gibt es auch einen CVJM und die Süddeutsche Gemeinschaft sowie mehrere freikirchliche Gemeinden (Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde - Baptisten, Evangelisch-methodistische Kirche, Neuapostolische Kirche, Evang. Brüderverein) sowie eine Moschee.

In Welzheim gibt es zwei Grundschulen (Bürgfeldschule und Hofgartenschule), eine Förderschule (Janusz-Korczak-Schule), eine Hauptschule (Bürgfeldschule), eine Werkrealschule (Bürgfeldschule), eine Realschule (Kastell-Realschule) und ein Gymnasium (Limes-Gymnasium). Im Rahmen der Einführung von Ganztagesschulen wird derzeit eine Mensa gebaut.

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Der Obergermanisch-Raetische Limes (abgekürzt: ORL) ist ein 550 km langer Abschnitt der ehemaligen Außengrenze des Römischen Reichs zwischen Rhein und Donau. Er erstreckt sich von Rheinbrohl bis zum Kastell Eining an der Donau. Der Obergermanisch-Raetische Limes ist ein Bodendenkmal und seit 2005 Weltkulturerbe der UNESCO. 

Der Begriff Limes bedeutete im Lateinischen ursprünglich „Grenzweg“ bzw. „Schneise“. In Deutschland ist mit „Limes“ in der Regel der raetische Limes und der obergermanische Limes gemeint, gemeinsam als Obergermanisch-Raetischer Limes bezeichnet. Die beiden Limesabschnitte sind nach den angrenzenden römischen Provinzen Raetia (Rätien) und Germania Superior (Obergermanien) benannt.

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Die römischen Limites stellten in der Geschichte erstmals räumlich klar definierte und visuell im Gelände für Freund und Feind eindeutig erkennbare Außengrenzen eines Herrschaftsbereichs dar. Der Obergermanisch-Raetische Limes hält sich dabei wenig an Flüsse oder Gebirgszüge, die eine natürliche Abgrenzung des Gebietes darstellen könnten.

Er umfasst die längste Landgrenze im europäischen Abschnitt des Limes, unterbrochen nur auf wenige Kilometer durch eine Strecke, die zwischen Großkrotzenburg und Miltenberg dem Main folgt. Der Limes wird in Europa sonst weitgehend durch die Flüsse Rhein und Donau (Donaulimes) gebildet.

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Die Funktion der römischen Militärgrenzen wird seit geraumer Zeit verstärkt diskutiert. Die neueste Forschung geht zumeist davon aus, dass zumindest der Obergermanisch-Raetische Limes nicht primär eine militärische Demarkationslinie war, sondern eher eine überwachte Wirtschaftsgrenze zum nichtrömischen Raum darstellte. Zur Abwehr systematischer äußerer Angriffe war der Limes kaum geeignet. Das römische Imperium dehnte durch eine geschickte Wirtschaftspolitik seinen Einflussbereich weit nach Nordosten, über die Grenze hinaus, aus.

Zeugnis davon geben die vielen Grenzübergänge, die zwar von römischen Soldaten gesichert wurden, aber dennoch einen regen wirtschaftlichen Austausch ermöglichten, und die zahlreichen römischen Funde auch im „freien Germanien“ (bis nach Jütland und Skandinavien). Auch versuchte man mitunter, jenseits des Limes römische Legionäre anzusiedeln oder, sehr viel häufiger, Auxiliarsoldaten anzuwerben. Damit reichte die Romanisierung der Bevölkerung über den Limes hinaus.

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Die Vorgeschichte des Limes geht bis in das Jahr 9 n. Chr. zurück, als die Römer unter ihrem Feldherrn Varus in der so genannten Varusschlacht eine vernichtende Niederlage durch Germanen unter ihrem Anführer Arminius erlitten. Insgesamt drei römische Legionen gingen bei diesem Versuch der Römer unter, die Reichsgrenze in Richtung Elbe vorzuschieben. Nach dieser Katastrophe zogen sich die Römer auf die linke Seite des Rheins und die rechte Seite der oberen Donau zurück.

Ein knappes Jahrhundert später entschloss Rom sich aber, die Grenzlinie zwischen Rhein und Donau zu verkürzen und dabei auch (land)wirtschaftlich interessantes Territorium, etwa die Wetterau, zu annektieren. Unter Kaiser Domitian (81-96) entstand der Plan, eine zusammenhängende Grenzanlage zu errichten. Der ORL entwickelte sich in mehreren Stufen aus einem reinen Postenweg, einer Schneise, die in die germanischen Wälder geschlagen wurde.

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Um das Jahr 100 herum folgten in einem zweiten Schritt kleinere Wachtürme von etwa zehn Meter Höhe aus Holz, in Sichtweite voneinander, die von Erdwällen umgeben waren, in einem durchschnittlichen Abstand von 800 Metern. Um 130 wurde der obergermanische Limes mit einer Palisade aus halbierten Eichenstämmen befestigt. Um 170 ersetzte man die verwitterungsanfälligen Holztürme durch Türme aus Stein.

Und schließlich wurde die nach ca. 30 – 50 Jahren verwitterte Palisade durch Wall und Graben ersetzt. Analog entwickelte sich der raetische Limes. Nur dort wurde statt Palisade, Wall und Graben eine durchgehende massive, bis zu drei Metern hohe Mauer errichtet. Aus diesem baulichen Unterschied leitet die Forschung ab, dass der Bauunterhalt für die Grenzanlagen offensichtlich bei der jeweiligen Provinzverwaltung lag.

 

Neben der Hauptlinie des Obergermanisch-Raetischen Limes gibt es durch verschiedene Verlegungen der Limes-Linie in römischer Zeit in Deutschland und Großbritannien Vorgänger- und Nachfolger-Limites. Die Ursachen für diese Grenzverschiebungen sind nicht überliefert. Es wird vermutet, dass es sich zum Teil um nachträgliche Begradigungen handelt. So wurde etwa die Grenze des rund 60 Jahre als römische Grenzbefestigung genutzten „Odenwaldlimes“ nachträglich um einige Kilometer nach Osten verschoben.

Ein immer noch weit verbreitetes Missverständnis – insbesondere verbreitet in populären Darstellungen, auch in Schulbüchern – sind Abbildungen, die Palisade, Wall und Graben gemeinsam zeigen. Neuere archäologische Ausgrabungen haben aber nachgewiesen, dass es sich um zwei unterschiedliche, nacheinander bestehende Phasen handelt. Aufgrund dendrochronologischer Untersuchungen an Resten der um 130 errichtete Palisade weiß man heute, dass sie nach ca. 30 – 50 Jahren verwittert war und nie in größerem Umfang repariert oder erneuert, schließlich aber durch Wall und Graben ersetzt wurde.

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Am Obergermanischen Limes existieren mehrere Abschnitte, die durch einen exakt gradlinigen Streckenverlauf auffallen; sie wirken wie mit dem Lineal in die Landschaft gelegt. Der längste dieser Abschnitte reicht von einem ansonsten unbedeutenden Wachturm bei Walldürn (Strecke 8) bis zum Haghof südlich von Welzheim und ist fast 80 Kilometer lang. Ein derartig langes gerades Stück ist selbst von der ungleich längeren Chinesischen Mauer nicht bekannt. Grund dafür dürfte wohl eine Machtdemonstration gegenüber der germanischen Bevölkerung gewesen sein.

Der Obergermanisch-Raetische Limes war im römischen Hinterland von einem Netz militärischer Stützpunkte und ziviler Versorgungseinrichtungen begleitet und von einem Straßen- und Wegenetz verbunden.

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Im Abstand von etwa zehn Kilometern entstanden kleinere Kastelle für Hilfstruppen (Auxiliartruppen), die die Besatzungen der Wachttürme stellten und von diesen bei Zwischenfällen an der Grenze benachrichtigt werden konnten.

Erste Kastelle entstanden am Neckar und im Odenwald, zuerst als Holz-Erde-Konstruktionen, ab 150 dann auch in Stein ausgeführt. Herausragende Beispiele für derartige Kastelle sind die Saalburg, das Kastell Kleiner Feldberg und das Kastell Kapersburg, alle drei im Taunus gelegen. Ein besonders großes Kastell für eine berittene Einheit (lat.: Ala) lag im heutigen Stadtgebiet von Aalen. Diese Kastelle wiederum konnten von den Legionsstandorten, den Provinzhauptstädten, bei Bedarf Verstärkung anfordern.

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Um die Kastelle bildeten sich in aller Regel größere und kleinere Zivilsiedlungen (lat.: vici). In diesen lebten u.a. die Angehörigen der stationierten Auxilliare. Händler, Handwerker und Schenken sorgten zudem für Möglichkeiten der Versorgung und der Zerstreuung der zahlungskräftigen Truppe. Einige der frühen vici entwickelten sich zu größeren und florierenden Civitas-Hauptorten, auch nachdem das Militär abgezogen war, wie z.B. das römische Nida auf dem Gebiet des heutigen Frankfurt-Heddernheim.

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Eine Besonderheit stellt die römische Stadtgründung von Waldgirmes im Lahntal dar, jenseits des späteren Limes. Die Stadt war vermutlich als künftige Hauptstadt der von Augustus ursprünglich angedachten großen Provinz Magna Germania, die vom Rhein bis zur Elbe reichen sollte, geplant. Nach der Varusschlacht (9 n. Chr.), spätestens jedoch mit der Abkehr von der augusteischen Expansionspolitik nach Osten unter Tiberius (17 n. Chr.) wurden alle diesbezüglichen Pläne verworfen und die Stadt aufgegeben.

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Als Wirtschaftsgrenze besaß der Limes eine Reihe von bewachten Durchlässen, an denen das Militär den Grenzverkehr kontrollieren konnte. Über die Epoche des Niedergangs des Obergermanisch-Raetischen Limes sind nur wenige schriftliche Quellen überliefert.

Von den Historikern wurde daher lange Zeit angenommen, dass der Limes in einem einzigen Ansturm der Germanen in den Jahren 259 und 260 n. Chr. überrannt worden und zusammengebrochen sei. Neuere archäologische Untersuchungen und Funde zeigen jedoch, dass der Verfall im 3. Jahrhundert n. Chr. langsam und in verschiedenen Abstufungen erfolgte.

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Das Zusammentreffen einer ganzen Reihe von inneren und äußeren Ursachen bedingte einen Prozess des kontinuierlichen Niederganges.

Der Hauptgrund für den Untergang bzw. die Aufgabe des Limes ist zum einen in der zunehmenden Inanspruchnahme der militärischen Kräfte durch Auseinandersetzungen in den orientalischen Provinzen zu suchen.

Dort sah sich das Römische Reich einer wachsenden Herausforderung durch seinen östlichen Nachbarn, das im Jahr 224 n. Chr. gegründete Sassanidenreich, gegenüber. Als Reaktion darauf wurden immer mehr Truppen, besonders die Reitereien der Alen, vom Limes abgezogen. Der junge Kaiser Severus Alexander leitete im Jahr 232 n. Chr. zusammen mit seiner Mutter Julia Mamaea einen Feldzug gegen die Sassaniden.

Die an den Grenzen im Osten stationierten Truppen hatten sich durch Meuterei als unzuverlässig erwiesen, so dass der Kaiser weitere Truppen vom Limes abkommandieren musste. In den folgenden verlustreichen Kämpfen konnte keiner der beiden Gegner einen Sieg erringen, auch ein Friedensvertrag wurde nicht geschlossen.

Inzwischen nutzten die Germanen, namentlich die Alamannen, im Jahr 233 n. Chr. die Schwächung der römischen Verteidigungslinien zu Plünderungen und Zerstörungen. Entlang des Limes befand sich damals wahrscheinlich nur noch Auxiliarinfanterie, die den Germanen, die mittlerweile große Reiterscharen mit moderner Bewaffnung aufzubieten wussten, kaum etwas entgegenzusetzen hatte.

Die Plünderungszüge führten die Germanen an den Rhein und in das Alpenvorland. Mehrere Lager, darunter das Kastell Saalburg, wurden zerstört. Archäologisch lassen sich Zerstörungshorizonte aus dieser Zeit, etwa im Kastell Osterburken, nachweisen. In den Gräben der Festung fanden sich die Überreste zahlreicher Menschen, die bei der Belagerung eines gewaltsamen Todes gestorben waren.

All dies veranlasste Kaiser Severus Alexander und seine Mutter, im Jahr 235 an den obergermanisch-rätischen Limes aufzubrechen. Ihr Hauptquartier schlugen sie in der Legionsstadt Mogontiacum auf. Die Legionäre erhofften sich eine Erhöhung des Solds angesichts der bevorstehenden Kämpfe mit den Germanen. Die sparsame, als geizig bekannte Mamaea begann jedoch mit den Germanen zu verhandeln. Daher revoltierten die Truppen und erhoben den Offizier, der für die Ausbildung der neu ausgehobenen Truppen zuständig war, Maximinus Thrax, zum Kaiser. Mamaea und Severus Alexander wurden im März 235 vermutlich in Bretzenheim ermordet. Mit Alexander starb der letzte Kaiser aus der Dynastie der Severer während des Kampfes um den Limes, und die Zeit der Soldatenkaiser begann.

Maximinus versprach eine Erhöhung des Solds, Sonderzuwendungen (Donativen) und eine Amnestie bei allen Disziplinarstrafen. Im Sommer 235 n. Chr. führte er einen Feldzug bis tief in die germanischen Siedlungsgebiete hinein an. Die Gefahr konnte für einige Zeit gebannt werden, Befestigungen wurden wieder aufgebaut und teilweise verstärkt.

Die Befestigungsanlagen wurden nach den Erfahrungen der Plünderungen des Jahres 233 an die neuen Verhältnisse angepasst. Es ist wahrscheinlich, dass das Wall-Graben-System als Sperre gegen Reiterheere erst jetzt an den Wehranlagen des obergermanischen Limes zusätzlich oder als Ersatz für die Palisaden ausgebaut wurde.

Viele der zerstörten Zivilsiedlungen wurden jedoch nicht mehr in vollem Umfang wieder aufgebaut. Archäologische Funde bestätigen rasche notdürftige Reparaturen an Wirtschaftsgebäuden. Nicht nur Wohngebäude und Badeanstalten wurden nicht mehr in alter Größe aufgebaut, sondern auch einzelne Kastelle scheinen damals in ihrer Bausubstanz reduziert worden zu sein.

So ergaben Ausgrabungen innerhalb der Kastelle Kapersburg und Miltenberg-Ost eine Verkleinerung der Innenbebauung. Es wurde offenbar schon damals mit einer dauernd reduzierten Besatzung gerechnet.

Grund für den zögerlichen Wiederaufbau war der verringerte Geldfluss in die Grenzregion. Hatte Kaiser Caracalla im Jahr 213 n. Chr. die Unterstützung seiner Soldaten auf dem Feldzug gegen die Alamannen und andere Germanen am Main noch mit stark erhöhtem Sold und mit häufigen üppigen Sonderzuwendungen erkaufen können, so war dessen Haltung für die Geldwertstabilität und die Wirtschaftspolitik seiner Nachfolger verhängnisvoll.

Schon Severus Alexander konnte die maßlose Erwartungshaltung der Soldaten nicht mehr befriedigen. Bürgerkriege und ein rascher Wechsel der Kaiser waren die Folge. Immer wieder wurden die Limes-Truppen zur Regelung innenpolitischer Konflikte abgezogen. So zog Maximinus Thrax bereits im Jahre 236 n. Chr. mit seinen Truppen nach Pannonien, im Sechskaiserjahr 238 n. Chr. wurde er auf dem Weg nach Rom während der Belagerung der Stadt Aquileia von seinen eigenen Leuten ermordet.

Der Ausbau des Limes und die hohe Kaufkraft der anwesenden Truppen waren der wirtschaftliche Antrieb für Handwerk, Handel und Dienstleistungen in der Grenzregion gewesen. Nun zog der Schwund an Truppen auch einen Bevölkerungsschwund nach sich. Der Mangel an Geld und Arbeitskräften behinderte den Wiederaufbau des Limes.

Andererseits scheint sich der Druck aus einer Bevölkerungsverschiebung aus dem eurasischen Raum heraus auf die Rhein- und Donaugrenze verstärkt zu haben. Drittens dürften auch innerrömische Auseinandersetzungen eine wichtige Rolle gespielt haben.

Zahlreiche Hortfunde belegen die Germanenüberfälle der Jahre 259 und 260 n. Chr., welche letztlich zum Fall des Limes führten. Bekannt wurde der Hortfund von Neupotz, welcher in den Jahren 1967-1997 bei der Kiesförderung aus einem Altrheinarm bei Neupotz ans Tageslicht befördert wurde. Er gehört damit zum selben Fundhorizont wie der Hortfund von Hagenbach oder der Hortfund von Otterstadt. Insgesamt sind inzwischen 18 Baggerfunde des 3. Jahrhunderts aus dem Rhein zwischen Seltz und Mannheim bekannt. Ein massiver Vorstoß der Juthungen nach Italien in den Jahren 259/260 ist durch den Augsburger Siegesaltar bekannt geworden.

Nach den schweren germanischen Angriffen um das Jahr 260 entschied man sich zum Rückzug auf die linke Seite des Rheines und südlich der Donau mit der neuen Verteidigungslinie des Donau-Iller-Rhein-Limes. Damit wurde der ORL aufgegeben. Vielfach wird heute auch ein Zusammenhang mit den Kämpfen zwischen dem Usurpator Postumus, der 260 in Gallien ein römisches „Sonderreich“ begründete, und dem legitimen Kaiser Gallienus vermutet: Man benötigte die Truppen an anderer Stelle und überließ die Grenze daher sich selbst.

Dass dabei zusammen mit dem Limes auch das ganze rechtsrheinische Gebiet (Dekumatland) von den Römern geräumt wurde, ist nicht nachzuweisen. Zumindest ein Teil der römischen Bevölkerung blieb im Land und vermischte sich mit den einwandernden Germanen. Die römischen Kaiser hielten mindestens bis ins späte 4. Jahrhundert an ihren Ansprüchen auf diese Gebiete fest.

Das Interesse am Limes als Rest einer Anlage aus römischer Zeit wurde in Deutschland in der Zeit der Renaissance und des Humanismus wieder lebendig. Gefördert wurde dies durch die Wiederauffindung der Germania und der Annales des Tacitus in Klosterbibliotheken im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Gelehrte wie Simon Studion (1543-1605) erforschten Inschriften und entdeckten Kastelle, Studion leitete archäologische Ausgrabungen des Kastells Benningen an der Neckarlinie des Neckar-Odenwald-Limes. Regionale Limes-Kommissionen wurden gegründet, blieben aber aufgrund der politischen Gegebenheiten auf kleine Gebiete beschränkt, zum Beispiel im Großherzogtum Hessen oder im Großherzogtum Baden.

Erst nach der Reichsgründung konnten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Archäologen damit beginnen, den zuvor nur rudimentär bekannten Verlauf genauer aufzunehmen und erste systematische Ausgrabungen vorzunehmen. 1892 wurde zu diesem Zweck die Reichs-Limeskommission mit Sitz in Berlin gegründet, die unter der Leitung des Althistorikers Theodor Mommsen stand. Die Arbeit dieser Kommission gilt als Pioniertat zur Aufarbeitung provinzialrömischer Geschichte. Besonders produktiv waren die ersten zehn Jahre der Forschung, in denen der Verlauf des Obergermanisch-Raetischen-Limes festgelegt und die Kastelle entlang der Grenze benannt wurden. Die Forschungsberichte über die Ausgrabungen erschienen von 1894 bis zur Auflösung der Kommission im Jahr 1937. Die einzelnen Lieferungen wurden unter dem Titel „Der obergermanisch-raetische Limes des Römerreiches“ in fünfzehn Bänden zusammengefasst, von denen sich sieben mit der Strecke und acht mit den einzelnen Kastellen befassten. Die Unterlagen der Reichs-Limeskommisssion befinden sich heute in der Obhut der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts.

Im Verlauf dieser Arbeiten wurde der 550 km lange Verlauf des Limes vermessen, in Strecken eingeteilt und beschrieben. Diese Aufteilung folgte den im Deutschland des 19. Jahrhunderts vorhandenen Verwaltungsgrenzen, nicht antiken Vorgaben:

* Strecke 1: Rheinbrohl - Bad Ems * Strecke 2: Bad Ems - Adolfseck bei Bad Schwalbach * Strecke 3: Adolfseck bei Bad Schwalbach - Taunus - Köpperner Tal * Strecke 4: Köpperner Tal - Wetterau - Marköbel * Strecke 5: Marköbel - Großkrotzenburg am Main o Strecke 6a: Hainstadt - Wörth am Main (ältere Mainlinie) o Strecke 6b: Trennfurt - Miltenberg * Strecke 7: Miltenberg - Rehberg * Strecke 8: Rehberg - Walldürn - Buchen - Osterburken - Jagsthausen (neuere Odenwaldlinie) * Strecke 9: Jagsthausen - Welzheim - Haghof - Lorch (Württemberg) * Strecke 10: Wörth am Main - Bad Wimpfen (ältere Odenwaldlinie/ Neckar-Odenwald-Limes) * Strecke 11: Bad Wimpfen - Köngen (Neckarlinie) * Strecke 12: Haghof - Lorch (Ende des obergermanischen Limes) - (Beginn des raetischen Limes) Aalen - Ruffenhofen * Strecke 13: Ruffenhofen - Gunzenhausen * Strecke 14: Gunzenhausen - Weißenburg - Kipfenberg * Strecke 15: Kipfenberg - Kastell Eining

Der bauliche Verfall des Obergermanisch-Raetischen Limes dauerte Jahrhunderte. So waren laut einem bayerischen Chronisten noch im Jahre 1780 Mauerabschnitte auf weiten Strecken zu sehen. Als jedoch immer mehr Gebäude aus Stein statt aus Holz errichtet wurden, „holten sich die Anwohner fuderweise Steine“ von den Mauerresten. In Köln standen noch im frühen 19. Jahrhundert Türme der römischen Stadtmauer. Auch das Nordtor der römischen Stadtmauer von Köln wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts abgebrochen, weil es zu eng für den wachsenden Verkehr geworden war.

Die Funktion der meisten Bauten entlang des ehemaligen Limes geriet jedoch in Vergessenheit. So deutete die Bevölkerung den großteils an der Oberfläche verlaufenden, von Südwesten kommenden römischen Aquaedukt der Stadt Köln als „geheimen Verbindungsgang“ zwischen den Städten Köln und Trier. Die verfallenen Befestigungen des raetischen Limes hingegen, deren Funktion sich ebenfalls niemand erklären konnte, wurden im Volksmund als „Teufelsmauer“ bezeichnet.

Der Limes stellt in Deutschland ein Bodendenkmal von internationaler Bedeutung dar. Einige bauliche Anlagen am Obergermanisch-Raetischen Limes wurden rekonstruiert. Beispiele sind die Saalburg bei Bad Homburg, das Doppelkastell in Aalen, die jeweils bedeutende römische Museen in ihren Mauern bergen, sowie zahlreiche Wachtürme.

Von der eigentlichen Grenzbefestigung haben sich am obergermanischen Limes Wall und Graben am besten erhalten. Das gilt vor allem für die Waldgebiete des Westerwaldes und des Taunus. Beim rätischen Limes markiert dagegen ein breiter Streifen aus Gesteinsschutt, in der Feldgemarkung oft als gradlinig verlaufendes Feldgehölz auszumachen, den Verlauf der Befestigung. Kleine Hügel aus Erde und Schutt finden sich entlang der beiden Limites an den Stellen, an denen ein Wachturm gestanden hat.

Beim Bau des Westwalles spielte der Name Limes eine Rolle: Das größte Programm zum Bau dieser den Zweiten Weltkrieg vorbereitenden Festungsanlage trug den Namen Limesprogramm.

In mehrjährigem Turnus findet ein internationaler Limeskongress statt, auf dem sich Wissenschaftler, die sich der Erforschung des Limes widmen, treffen und Forschungsergebnisse austauschen.

Entlang des Obergermanisch-Raetischer Limes verläuft die Deutsche Limes-Straße als touristische Route für Autofahrer und als ausgeschilderter Radweg.

Am 15. Juli 2005 wurde der Obergermanisch-Raetische Limes durch die UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, am 5. Juli 2006 in Aalen die entsprechenden Urkunden der UNESCO an die Vertreter der vier beteiligten Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern übergeben. Die beteiligten Bundesländer haben zu ihrer Koordination die Deutsche Limeskommission (DLK) gegründet. Bestandteil des Welterbes ist nur die Hauptlinie des Obergermanisch-Raetischen Limes in ihrem umfassenden Ausbauzustand. Sie schließt einen Teil der dahinter liegenden Infrastruktur mit ein.

Der Obergermanisch-Raetische Limes ist kein selbständiges Weltkulturerbe, sondern zweite Position der Welterbestätte „Grenzanlagen des Römischen Reichs“, dessen erste Position der Hadrianswall in England einnimmt, der 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Ziel des Projekts „Grenzanlagen des Römischen Reichs“ ist, – zunächst – alle europäischen Staaten, durch die der Limes verläuft, mit den auf ihrem Territorium befindlichen Anlagen, in das Welterbe einzubinden. Nächster Schritt wird wohl die Anmeldung des Antoninuswalls in Schottland sein.

Mit Unterstützung der Deutschen Limeskommission und des baden-württembergischen Landesamtes für Denkmalpflege gründete sich im Februar 2005 der Verband der Limes-Cicerones, dessen Mitglieder als qualifizierte Gästeführer am Obergermanisch-Raetischen Limes tätig sind und so eine Aufgabe im Rahmen des Limesentwicklungsplans erfüllen.


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