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Wolpertswende ist eine Gemeinde im Landkreis Ravensburg in Baden-Württemberg.

Die Gemeinde liegt am Nordwestrand des Altdorfer Waldes rund zehn Kilometer nordwestlich der „Großen Kreisstadt“ Ravensburg. Der Ortsteil Mochenwangen liegt im Schussental, der Ortsteil Wolpertswende auf einer Anhöhe, die das Schussental überblickt.

Angrenzende Gemeinden sind von Norden Aulendorf, Bad Waldsee, Baindt, Fronreute und Altshausen (alle Landkreis Ravensburg).

Die Gemeinde Wolpertswende besteht neben dem namengebenden Ort Wolpertswende aus den Ortsteilen Niedersweiler, Segelbach, Vorsee, Haller, Bruggen, Moosehren, Stroppel, Meßhausen, Preußenhäusle, Ziegelhütte, Hatzenturm, Steinhausen und Mochenwangen.

Auf dem heutigen Gemeindegebiet sind steinzeitliche Siedlungen am Schreckensee nachgewiesen. Wie am Illmensee und am Federsee wurden Gegenstände der so genannten Pfyn-Altheimer Gruppe gefunden, die ein räumliches Bindeglied zwischen der Pfyner Kultur (Schweiz/Bodensee) und der Altheimer Kultur an der Iller darstellt.

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Der Ortsteil Segelbach wurde 809, Wolpertswende selbst 934 erstmals erwähnt, als der Heilige Konrad, damals Bischof von Konstanz, verschiedene Besitzungen mit seinem Bruder tauschte. Um 1200 ging das Gebiet an die Herren von Fronhofen. Sie verkauften Wolpertswende jedoch in zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts an das Ravensburger Heilig-Geist-Spital. Mit der Stadt Ravensburg kam das Gebiet um Wolpertswende und Mochenwangen 1810 zum neuen Königreich Württemberg.

Wolpertswende ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Die Gemeinde ist Sitz der Pfarrei St. Gangolf in Wolpertswende und der Pfarrei Mariä Geburt in Mochenwangen, die beide zum Dekanat Ravensburg gehören.

Die 1973 selbständig gewordene evangelische Kirchengemeinde Mochenwangen umfasst das Gebiet der politischen Gemeinden Wolpertswende und Fronreute. Sie gehört zum Dekanat Ravensburg und hat 613 Gemeindeglieder in Wolpertswende sowie 625 Gemeindeglieder in Fronreute (Stand: 2004).

Die Gemeinde ist Sitz des Gemeindeverwaltungsverbands Fronreute-Wolpertswende.

Wappen
Wappenbeschreibung: In Blau eine silberne Kapelle mit rotem Ziegeldach.

Die „Kapelle“ wurde 1930 vom Wolpertswender Gemeinderat als Wappenfigur festgelegt. Sie stellt die etwas unterhalb des Orts gelegene barocke Gangolfkapelle dar. Die Farben wurden 1935 festgelegt. Die historischen Beziehungen des Orts zu den Herren von Fronhofen und zur Reichsstadt Ravensburg fanden bei der Wappengestaltung keine Berücksichtigung.

Partnerschaften

Die Gemeinde unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu:

  • Menaggio am Comer See, Italien, seit 1995
  • Ciasna in Oberschlesien, Polen, seit 1999

Kulturelle Angebote

Der Kulturbeirat „Alte Kirche“ veranstaltet Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Theateraufführungen für Kinder in der Alten Kirche in Mochenwangen.

Die Musikvereine Wolpertswende und Mochenwangen spielen bei weltlichen und kirchlichen Anlässen in der Gemeinde und der Umgebung.

Ebenso ist der Fanfarenzug „Kakadu“ musikalisch und mit jährlichen Theateraufführungen aktiv.

Sehenswürdigkeiten in Wolpertswende

  • Hatzenturm, 18 m hoher mittelalterlicher Wohnturm der Herren von Wolpertswende, erbaut 1128
  • Gangolfkapelle, um 1705 erbaut, mit barockem Altar
  • Pfarrkirche St. Gangolf, mit spätgotischen Holzplastiken sowie historistischen Altären von Moriz Schlachter
  • Pfarrhaus

Sehenswürdigkeiten in Mochenwangen

  • Pfarrkirche Mariä Geburt: Die auch „Schussentaldom“ genannte Kirche mit einem 40 m hohen Turm ist ein gut erhaltenes „Gesamtkunstwerk“ des späten Historismus. Erbaut wurde die Pfarrkirche 1903–1904 in neugotischem Stil von Joseph Cades. Die Altäre stammen von Theodor Schnell d. J., die Kanzel und ein Marienrelief über dem „Frauenportal“ von Moriz Schlachter. Die Ausmalung von Anton Ettle von 1921 zeigt Elemente des Jugendstils und des Art Deco. Das Mosaikbild „Der einladende Christus“ über dem Haupteingang wurde 1914 von der Innsbrucker Werkstatt Neubauer gefertigt.
  • Alte Kirche, 1719 erbaut, mehrfach umgestaltet, heute Begegnungsstätte/Veranstaltungsraum
  • Evangelische Kirche, 1891 erbaut, in unmittelbarer Nähe zur Papierfabrik
  • Fabrikantenvilla auf dem Gelände der Papierfabrik

Schutzgebiete

  • Mochenwanger Wald, Ausläufer des Altdorfer Waldes
  • Seen der Blitzenreuter Seenplatte, darunter auf Gemeindegebiet der Vorsee
  • Naturschutzgebiete „Dolpenried“, „Dornacher Ried mit Häckler Ried, Häckler Weiher und Buchsee“ und „Schreckensee“

Sport

Der Sportverein SV Mochenwangen e. V. wurde 1920 gegründet. Von 1996 bis zum Abstieg 2000 spielte die Fußballmannschaft des Vereins in der damals fünfthöchsten deutschen Spielklasse, der Verbandsliga Württemberg, aktuell (2011) spielt er in der Bezirksliga Bodensee.

Der Tennisclub TC Mochenwangen e. V. hat rund 260 Mitglieder und betreibt eine Clubanlage in Mochenwangen.

Der Sportverein SV Wolpertswende 1956 bietet Turnen, Fußball und Volleyball. Die Fußballmannschaft spielt in der Kreisliga A (Stand: 2010).

Außerdem gibt es noch den Tischtennisverein Wolpertswende-Mochenwangen.

Wirtschaft

In Mochenwangen ist die 1868 gegründete Papierfabrik Mochenwangen Papier ansässig. Im späten 20. Jahrhundert war die Fabrik Teil des finnischen Konzerns Myllykoski Corporation, seit 2002 gehört sie zur Golzern Holding GmbH. Die Fabrik hat 190 Mitarbeiter und produziert etwa 110.000 t Papier pro Jahr. Sie lieferte das Papier für einige Bände der Buchreihe „Harry Potter“.

Bildung

Die Gemeinde ist Träger der Eugen-Bolz-Schule in Mochenwangen, einer Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, mit Außenstelle in Wolpertswende. Die Schule hat etwa 200 Schüler (Stand: Schuljahr 2010/2011). Sie ist nach dem württembergischen Staatspräsidenten und Widerstandskämpfer Eugen Bolz benannt.

Verkehr

Mochenwangen ist mit einer Ausfahrt (Baindt/Mochenwangen) an einen vierspurigen Abschnitt der Bundesstraße 30 (Friedrichshafen – Ulm) angeschlossen. Die Landesstraße 284 führt von Mochenwangen durch den Mochenwanger Wald nach Aulendorf. Die Ortsteile untereinander und andere Nachbargemeinden sind durch Kreisstraßen verbunden.

Mochenwangen liegt an der Südbahn Ulm – Friedrichshafen – Lindau. Der Streckenabschnitt von Ravensburg bis Biberach an der Riß, an dem auch der ehemalige Bahnhof Mochenwangen liegt, wurde bereits am 26. Mai 1849 eingeweiht. Der Bahnhof wurde mit Ablauf des Sommerfahrplans zum 28. Mai 1989 geschlossen.

Mit der Ausweiterung der Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) (Friedrichshafen – Ravensburg) zum 1. Juni 1997 nach Aulendorf wurde ein neuer Haltepunkt nahe dem historischen Bahnhofsgebäude eröffnet.

Die Gemeinde ist mit einer Buslinie mit Ravensburg verbunden und liegt im Tarifgebiet des Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbunds (bodo).


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wolpertswende aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Mochenwangen, Fabrikantenvilla" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Andreas Praefcke.