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Schlier ist eine Gemeinde im Landkreis Ravensburg in Baden-Württemberg (Deutschland).

Die Gemeinde Schlier, die überwiegend landwirtschaftlich geprägt ist und sich auf 32,58 km² Fläche erstreckt, hat rund 3.700 Einwohner.

Die Gemeinde Schlier liegt am Südrand des Altdorfer Walds oberhalb bzw. östlich des Schussentals wenige Kilometer östlich der Städte Ravensburg und Weingarten.

Die Gemeinde Schlier grenzt an die Gemeinden Baienfurt, Bergatreute, Grünkraut, Waldburg, Vogt, Wolfegg und die Städte Ravensburg und Weingarten.

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Die Gemeinde Schlier besteht aus den Hauptteilorten Schlier und Unterankenreute sowie über 30 Weilern und Einzelhöfen, darunter als größte die Weiler Erbisreute, Fenken, Hintermoos und Wetzisreute.

Die übrigen Weiler und Höfe sind Albisreute, Appenberg, Dietenberg, Eratsrain, Fechtberg, Furtbach, Fuchsenloch, Gessenried, Grieble, Katzheim, Kehrenberg, Kocherhof, Krautenau, Lanzenreute, Lauratal, Maierhanser, Mühlenreute, Oberankenreute, Richlisreute, Rößlerhof, Schattbuch, Spinnenhirn, Starental, Steinrausen, Stöcklisberg und Zundelbach.

Im Jahr 861 berichtet eine Urkunde aus St. Gallen erstmals über den zu diesem Kloster gehörenden Weiler Kehrenberg in der heutigen Gemeinde Schlier. Ab 1056 ist eine reiche urkundliche Überlieferung im Traditionskodex, den Rödeln und Urbaren des Klosters Weingarten nachzulesen. Um 1100 schenkte Welfenherzog Heinrich der Stolze zwei Güter in Gessenried dem Kloster Weingarten. Gegen Mitte des 13. Jahrhunderts gehörte durch Schenkungen und Erwerbungen ein beträchtlicher Teil der heutigen Gemeinde Schlier dem Kloster Weingarten. Die erste namentliche Erwähnung steht in einem Vertrag von 1269 zwischen dem Kloster Weingarten und dem Truchsessen von Waldburg, wo ein Ritter Rufus de Sliere als Zeuge auftritt. Zur damaligen Zeit gehörte das Gebiet mehreren Herrschaften, insbesondere zum Kloster Weingarten, den Truchsessen von Waldburg und den Herren von Wildenegg, einige Höfe den Herren von Ankenreute und Richlisreute, ein einzelner Hof dem Kloster Einsiedeln und Kehrenberg zum Kloster St. Gallen. Ab dem Ende des 13. Jahrhunderts gelangten die meisten dieser Lehnsgüter durch Schenkung oder Kauf an das Kloster Weingarten.

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1525 lagerten in Schlier aufständische Bauern, die als Seehaufen, Allgäuer Haufen und Baltringer Haufen in die Geschichte eingegangen sind und auch die Lehnsleute des Klosters Weingarten zum Mitmachen zwingen. Georg Truchsess von Waldburg-Zeil, besser bekannt unter dem Namen Bauernjörg, schloss mit ihnen den Weingartener Vertrag und vermied dadurch die offene Feldschlacht. Die trotzdem quasi Kapitulation der Bauern gab ihm aber die Möglichkeit, im Unterland, also z. B. in Böblingen, die dortigen Bauernaufstände umso grausamer niederzuschlagen. Der Galgenberg in Waldburg war Endstation für die dabei gefangen genommenen Bauern. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Gebiet um Schlier nicht nur durch die Schweden geplündert, sondern auch durch mehrere Pestepidemien sowie Hungersnöte heimgesucht. In einer Aufstellung des Klosters Weingarten von 1637 werden gerade noch 130 überlebende Einwohner namentlich genannt, 1648 sind lediglich 14 Höfe übrig geblieben. Rund 80 Prozent der vormaligen Bevölkerung war nicht mehr existent. Um die Höfe neu zu besiedeln, werden aus der Schweiz, Tirol und Vorarlberg Bauern angeworben, deren Familiennamen noch heute von ihrer Herkunft künden. Sie scheinen fruchtbar gewesen zu sein, denn bereits ab 1690 wanderten viele Schlierer Bürger als Donauschwaben hauptsächlich nach Ungarn und in das Banat, dem späteren Jugoslawien aus. Darunter ist auch ein Johann Broz, möglicherweise ein Vorfahr von Josip Broz Tito.

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Zwischen 1791 und 1800 waren Plünderungen durch französische und russische Truppen angesagt, der Russenfriedhof im Wald seitlich des Weges von Weingarten nach Unterankenreute kündet noch heute davon, dass im Lazarett Weingarten viele kosakische und tatarische Soldaten starben. Im Reichsdeputationshauptschluss wurde die Abtey Weingarten dem Fürsten von Nassau-Dillenburg als Entschädigung für linksrheinische Besitzungen in Holland und Belgien zugesprochen. 1806 wurde das Gebiet von Kaiser Napoleon dem (evangelischen) Königreich Württemberg zugeschlagen, was im überwiegend katholischen Oberschwaben auf sehr wenig Zustimmung stieß. Am 12. Juni 1812 wurde Schlier durch königliches Reskript zur Königlich Württembergischen Gemeinde.

61 Gefallene waren nach dem Ersten Weltkrieg zu beklagen, 90 im Zweiten Weltkrieg.

Schlier ist wie das gesamte Umland von der römisch-katholischen Konfession geprägt. Bis 1822 gehörten die Einwohner zur Pfarrei Weingarten. Die römisch-katholische Kirchengemeinde St. Martin in Schlier gehört zum Dekanat Allgäu-Oberschwaben der Diözese Rottenburg-Stuttgart und umfasst auch die Filialkirchengemeinde Unterankenreute. Außer den beiden Kirchen St. Martin in Schlier und Mariä Himmelfahrt in Unterankenreute gibt es Kapellen in Hintermoos (St. Sebastian), Unterankenreute (St. Sebastian) und Wetzisreute (St. Joseph und Georg, so genannte Boserkapelle).

Die evangelischen Christen der Gemeinde gehören zur Kirchengemeinde Weingarten (Pfarramt Weingarten II) im Kirchenbezirk Ravensburg der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Wappen
Das Wappen wurde 1954 geschaffen, 1955 von der Landesregierung genehmigt und 1987 überarbeitet. Die Blasonierung lautet: In Silber ein roter Löwe, im rechten Obereck in Rot eine silberne Schwurhand.

Die Schwurhand soll an die Herren von Ankenreute erinnern, die einst eine wichtige Rolle spielten. Die in ihrem damaligen Wappen wiedergegebene gepanzerte Ritterfaust galt 1954 als zu martialisch und damit nicht mehr zeitgemäß. Der welfische Löwe und die welfischen Farben Rot-Silber erinnern an die jahrhundertelange Zugehörigkeit des Ortes zum Kloster Weingarten, das einst von den Welfen gegründet worden war.

Verkehr
Die Gemeinde ist mit einigen Buslinien u. a. mit Ravensburg, Vogt und Wangen im Allgäu verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.

Bildung
In den beiden Ortsteilen Schlier und Unterankenreute gibt es jeweils einen römisch-katholischen Kindergarten und eine Grundschule.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schlier aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Schlier, Kath. Pfarrkirche St. Martin" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Unported lizenziert. Der Urheber ist Andreas Praefcke.