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Grünkraut ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg mit 42 Weilern und gehört zum Landkreis Ravensburg.

Die Gemeinde ist Sitz des Gemeindeverwaltungsverbands Gullen.

Grünkraut liegt in Oberschwaben, rund fünf Kilometer östlich der Kreisstadt Ravensburg und 170 m über der Schussenniederung.

Die Landschaft ist geprägt durch die offene, unbewaldete Grünkrauter Höhenplatte, die im Westen durch das Schussenbecken und im Süden durch das Rosenharzer Becken abgegrenzt wird. Am östlichen Rand der Höhenplatte schließt sich das Westallgäuer Hügelland an.

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Bedeutende Feuchbiotope auf der Markung Grünkraut sind die Naturschutzgebiete „Quellmoore bei Englisreute“ und „Wasenmoos bei Grünkraut“. Letzteres wird von zahlreichen Hangquellen gespeist und durch die Scherzach entwässert. Weitere Feuchtgebiete entlang der Berghügel am Nordrand der Höhenplatte sind bei Bechenried und Atzenweiler und die Biotope Buchwiesen und Stechenmoos. Insgesamt sind 90 geschützte Biotope nach dem Landesnaturschutzgesetz und Landeswaldgesetz auf der Gemarkungsfläche ausgewiesen.

Die Scherzach entspringt im Naturschutzgebiet Wasenmoos und fließt in Süd-Nord-Richtung durch das Gemeindegebiet. Zuerst durch Grünkraut, anschließend durch die Ortsteile Gullen und Ritteln.

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Grünkraut befindet sich im Gebiet der Oberen Süßwassermolasse. Über dem anstehenden Gestein befindet sich eine Würm I-Moräne, eine Würm II-Moräne und Geröll.

Ausdehnung des Gemeindegebietes

  • Süd-Nord-Ausdehnung 6,5 km
  • Ost-West-Ausdehnung 4,5 km

Nachbargemeinden sind Bodnegg, Schlier, Waldburg und die Stadt Ravensburg.

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Die Gemeinde besteht aus dem Hauptort Grünkraut und 42 Weilern: Aichenblock, Am Ottersberg, Arneggen, Atzenweiler, Bechenried, Bommen, Dangrindeln, Emmelweiler, Englisreute, Friedach, Gommetsweiler, Groppach, Gruben, Gullen, Hintersolbach, Hoherhof, Hotterloch, Hübschenberg, Kenzler, Klessenbühl, Kronhalden, Langäcker, Liebenhofen, Loch, Lochmühle, Lungsee, Mayerhof, Menisreute, Meuschen, Meuschenmoos, Neuhaus, Ottershofen, Ritteln, Rößler, Schleiferhaus, Schregsberg, Sigmarshofen, Staig, Tannacker, Tobel, Wallenhaus, Weiherhalde.

Die Geschichte des Ortes Grünkraut geht zurück bis ins Jahr 1236, als der Ortsname „Gruonechrut“ erstmals erwähnt wurde. Wie der Ort zu diesem Namen kam oder was er bedeutet, ist nicht bekannt. Denkbar ist „Chrut“ in der Bedeutung von Greut = Rodung.

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Bis zur Säkularisation 1803, als die Klöster Weißenau und Weingarten aufgelöst wurden, gehörten diesen bis auf wenige Höfe fast alle dortigen Güter. Politisch gehörte Grünkraut der vorderösterreichischen Landvogtei Schwaben. 1806 kam diese zum neugebildeten Königreich Württemberg, wo der Ort dem Oberamt Ravensburg, Vorläufer des heutigen Landkreises, zugeschlagen wurde.

Grünkraut ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Die Gemeinde ist Sitz der Pfarrei St. Gallus und Nikolaus. Sie gehört zum 2007 gegründeten Dekanat Allgäu-Oberschwaben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelten sich vermehrt evangelische Heimatvertriebene in Grünkraut an. Die bereits 1869 gegründete evangelische Kirchengemeinde trägt nicht den Namen Grünkraut, weil die katholische Bevölkerung dies den neu zugezogenen evangelischen Christen verwehrte. Daher nannte sie sich nach einem benachbarten Weiler „Evangelische Kirchengemeinde Atzenweiler“. Sie umfasst heute die politischen Gemeinden Grünkraut, Bodnegg und Waldburg und Randbezirke von Amtzell, Ravensburg und Schlier. Die Diaspora-Gemeinde gehört zum Dekanat Ravensburg und hat 1.350 Mitglieder (Stand 2004).

Eingemeindungen sind nicht zu verzeichnen, dagegen wurde Ittenbeuren und Knollengraben nach Ravensburg umgemeindet.

In der Oberamtsbeschreibung von 1836 werden 44 Parzellen mit insgesamt 923 Einwohnern genannt. Die Einwohnerzahl stieg erst nach dem Zweiten Weltkrieg signifikant an und liegt jetzt bei knapp über 3.000, obwohl ein bevölkerungsmäßig wichtiger Teil des ehemaligen Gemeindegebietes verloren ging.

Die Gemeinde Grünkraut hat seit Jahren einen ausgeglichenen Haushalt und ist trotz hoher Investitionen schuldenfrei.

Wappen
Blasonierung: In Gold auf grünem Dreiberg ein vierblättriges grünes Farnkraut.

Naturdenkmäler

  • Großer Stein, den vor etwa 16.000 Jahren ein Gletscher der Würmkaltzeit hinterließ. Der riesige Felsblock mit einem Umfang von 12,4 m konnte aufgrund seiner mineralischen Zusammensetzung den Rätischen Alpen als Herkunftsort zugeordnet werden.
  • Stieleiche an der Straße nach Elisreute. Die Eiche ist etwa 170 Jahre alt und 22 Meter hoch. Die Stieleiche hat eine lichte Krone.
  • Esche, die sich nördlich von Dangrindeln befindet. Sie ist etwa 140 Jahre alt und eine sehr hochstämmige Esche.
  • Sommerlinde, welche sich an der Straße nach Tobel befindet. Sie ist eine 23 Meter hohe Sommerlinde. Ihr Alter wird zwischen 120 und 150 Jahre geschätzt.
  • Baumgruppe beim Hofgut Dangrindeln. Sie ist etwa 145 Jahre alt. Die Baumgruppe besteht aus zwei Sommerlinden und einer Stieleiche.
  • Die Stieleiche steht zwischen Loch und Lungsee auf freiem Feld und ist etwa 120 Jahre alt.
  • Sommerlinde, die sich am Ortsrand von Arneggen befindet. Sie wurde im Jahre 1901 gepflanzt.

Der TSV Grünkraut hat verschiedenen Abteilungen mit Fußball, Boule und Turnen. Die Gemeinde verfügt seit dem 1. Juli 2008 über eine neue Sporthalle mit Gymnastikraum. Zusätzlich besteht die alte Turn- und Festhalle. Im Umfeld der neuen Sporthalle befindet sich auch ein Bike- und Skateboard-Parcours und eine Beach-Volleyball-Anlage. Zwischen Grünkraut und dem Ortsteil Liebenhofen befindet sich die Sportanlage des TSV Grünkraut. Für die Abteilung Fußball ist hier ein Hauptspielfeld mit den Maßen 108 auf 68 m und ein etwas kleineres Nebenspielfeld von 105 auf 60 m vorhanden. Beide Rasenfelder sind mit automatischer Beregnungsanlage und Flutlicht ausgestattet. Für die Abteilungen der Leichtathletik sind eine 100-m-Bahn mit 4 Laufbahnen, zwei Weitsprung- und eine Dreisprungbahn vorhanden. Eine Hochsprung-, Stabhochsprung- und Kugelstoßanlage runden das Programm ab. Im vorderen Bereich zur Straße befindet sich ein Kleinspielfeld mit 30 auf 48 m für die Mehrzwecknutzung. Die Einteilung der Felder ist für Basketball, Volleyball, Handball und Tennis vorhanden. Abgerundet wird die Anlage mit einer Bouleanlage im Freien, das Bouledrome und eine überdachte Anlage, in der ganzjährig diese Sportart betrieben werden kann.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Krautfest
  • Der 1993 gegründete Narrenverein Grünkraut betreibt die schwäbisch-alemannische Fasnet mit den Narrenfiguren „Schwende-Marie“ und „Widdums-Bauer“.

Vor allem im Gewerbegebiet Gullen, an der Bundesstraße 32 gelegen, haben sich viele mittelständische Betriebe angesiedelt. Grünkraut ist Standort eines 380 kV-Umspannwerks, das aus der in der Nähe verlaufenden Nord-Süd-Leitung gespeist wird.

Über eine Buslinie sind die Städte Ravensburg und Wangen erreichbar. Eine weitere Buslinie Ravensburg - Bodnegg führt über Grünkraut. Grünkraut liegt im Nahverkehrsnetz bodo.

Größtes Unternehmen ist die Firma Glas-Sprinz im Gewerbegebiet Gullen.

Grünkraut verfügt über eine öffentliche Bücherei, eine Galerie im Rathaus und eine Musikschule.

Als einzige Bildungseinrichtung verfügt Grünkraut über eine Grundschule.

Die Gemeinde ist im Besitz eines Kleinbusses, welches Gemeindemobil genannt wird. Dieser Kleinbus kann von verschiedenen Vereinen und Gruppen gegen eine geringe Gebühr angemietet werden. Des Weiteren gibt es zwei römisch-katholische Kindergärten.

Persönlichkeiten

  • Paul Knapp (1879–1953), Pazifist und Gründer der Deutschen Friedenspartei; wirkte als Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Atzenweiler und starb in Grünkraut.

Ehrenbürger

  • Richard Spohn (1880-1959)
  • Josef Rist
  • August Musch (1918-2009)

Söhne und Töchter der Stadt

  • Cajetan Baumann OFM (1899–1969), bedeutender Architekt des Franziskanerordens in den USA

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Grünkraut aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Pfarrkirche St. Gallus und Nikolaus" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Andreas Praefcke.