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Entstanden ist das Mittelgebirge im Tertiär (genauer Eozän) vor rund 50 Millionen Jahren durch eine tektonisch bedingte Anhebung, aus der heraus zunächst ein mit dem Schwarzwald zusammenhängendes Gebirge resultierte.

Dann senkte sich der Oberrheingraben ab, der die beiden Bergzüge bis heute räumlich trennt. Die Anhebung hatte auch die Entstehung des französischen bzw. süddeutschen Schichtstufenlandes zur Folge.

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Die Vogesen sind aus Gneisen, Graniten, paläozoischen Schiefern und Vulkaniten aufgebaut und ähneln darin dem Schwarzwald. Im Norden und Westen taucht das Grundgebirge unter dem Buntsandstein ab, im Osten fällt das Gelände an Staffelbrüchen zur Oberrheinebene ab, dort sind auch Ablagerungen aus der Trias und dem Jura erhalten.

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Der Bergbau auf Blei und Silber (später auch Baryt) spielte in den Vogesen eine ähnliche Rolle wie im Schwarzwald (z.B. bei Sainte-Marie-aux-Mines, Sainte-Croix-aux-Mines), im Süden gab es einige kleine Vorkommen von Steinkohle.

Die Vogesen gehören zum Typus der glazial überprägten Mittelgebirge und sind ein Vertreter des armorikanischen Gebirgssystems. Sie sind das erste große Hindernis für die feuchten Luftmassen vom Atlantik und haben deshalb stärkere Niederschläge als der benachbarte Schwarzwald. In den vergangenen Eiszeiten gab es deshalb auch eine stärkere glaziale Aktivität.

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Wie in fast allen Gebirgen der gemäßigten Zone hängt die Vegetation auch in den Vogesen von den Höhenstufen ab:

* Die colline Stufe, auch Eichenwaldstufe genannt, in der früher wärmeliebende Eichenmischwälder standen, sind heute aufgrund ihrer Lage in Kulturlandschaften umgewandelt.

* Die nachfolgende (sub-)montane Stufe wird auch Buchenwaldstufe genannt. Der vorherrschende Buchenwald ist durchsetzt mit Tannen, Bergulmen, Fichten, Bergahornen und Eichen. Aufgeforstet wird heute aber fast ausschließlich mit Fichten.

* In den Vogesen bildet die Buche die Waldgrenze. Durch Pollenanalysen konnte nachgewiesen werden, dass es in den Vogesen, anders als im Schwarzwald, relativ großflächige primär waldfreie Gipfelbereiche gibt.

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Ein schmaler Streifen entlang des Kammes, oberhalb von etwa 1250–1300 m ist natürlich waldfrei. Vielerorts wurden diese waldfreien Flächen durch Beweidung noch vergrößert. Durch die hohen Windgeschwindigkeiten in den stark exponierten Kammlagen werden die Buchen mit zunehmender Höhe immer kleinwüchsiger und fehlen schließlich ganz.

* Bedingt durch das atlantisch getönte Klima hat die Fichte hier nie eine große Rolle gespielt. Die Fichte hat zwar ein natürliches Vorkommen in den Vogesen, tritt aber im Vergleich zum Schwarzwald stark zurück. Die Gipfelheiden der Vogesen zeichnen sich durch zahlreiche botanische Raritäten aus; unter anderem finden sich zahlreiche Glazialrelikte.

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Im Vergleich zwischen Schwarzwald und Vogesen fällt auf, dass der Niederschlag in den Vogesen etwas stärker ist als im Schwarzwald. Dies liegt an der exponierten Lage der Vogesen, wodurch die Luft vom Atlantik abgefangen wird, und durch Steigungsregen einen Teil ihrer Feuchte verliert.

Während der Eiszeiten führte dies auch zu einer stärkeren Vergletscherung der Vogesen. Während die einander zugewandten Seiten der beiden Gebirge ähnlich steil sind, da hier jeweils der Rhein als Vorfluter dient und somit die Erosionskraft vergleichbar ist, kann man an den Außenseiten deutliche Unterschiede erkennen.

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Der Schwarzwald fällt deutlich flacher ab, da sein östlicher Vorfluter die Donau ist, die wegen ihres schwachen Gefälles und des langen Weges bis zum Schwarzen Meer eine deutlich geringere Erosionskraft hat als der Rhein. Auf der Seite der Vogesen dient jedoch die Mosel als Vorfluter, die dann wiederum in den Rhein mündet.

Daraus folgt eine stärkere fluviatile Zerschneidung der Westvogesen als des Ostschwarzwaldes. Im Unterschied zum Schwarzwald findet sich in den Vogesen ein in Nord-Süd-Richtung verlaufender Kamm. Dieser Kamm entstand, bzw. entsteht durch beidseitige erosive Zerschneidung. Am Kamm können sich durch den Wind die gefürchteten Wechten – überhängende Schneebretter – bilden, die eine Gefahr für Wintersportler darstellen können.

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Anders als der Schwarzwald, der praktisch überall bis in die Gipfellagen dauerhaft besiedelt ist, findet um den Vogesenkamm herum lediglich Almwirtschaft statt: Die Kühe werden im Winter abgetrieben, die „fermes“ geschlossen, die Kammstraße „Route des Crêtes“ wird nicht vom Schnee befreit und verschwindet teilweise unter Skipisten (Kastelberg).

Auch in tiefer gelegenen Regionen ist die Besiedlung und Bewirtschaftung (Forst- und Weidewirtschaft) weit weniger intensiv als im Schwarzwald (die Vogesen sind „wilder“ als der Schwarzwald), erst in den Tälern sind Besiedelung und Industrialisierung vergleichbar.

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Die Vogesen sind in den unteren Regionen stark bewaldet. Auf den höher gelegenen (über 1.000 m ü. NN) Bergkuppen und dem die Vogesen von Norden nach Süden längs durchziehenden Vogesenkamm sind Bäume rar: Neben Buschwerk findet sich hier vor allem extensiver Bewuchs mit Heidelbeergesträuch u.a. Vereinzelt ist hier der Luchs anzutreffen.

Im Laufe der Jahrhunderte erfolgte eine für Waldgebiete typische langsame Verdichtung der Besiedlung. Wälder wurden unter anderem für Ackerbau, Viehzucht und frühindustrielle Anlagen (Köhlereien, Glashütten) gerodet.

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Die Wasserkraft zog Mühlen nach sich. Nicht nur in Gebieten mit Bodenschätzen konnte Siedlungskonzentration und Zuwanderung stattfinden. Im Bergbaugebiet des Lebertals fand beispielsweise Zuwanderung sächsischer Bergbaufachleute statt. Kriege, Seuchen oder Religionskonflikte konnten Landstriche entvölkern – im Nachgang wurden nicht selten Menschen aus anderen Regionen angesiedelt.

In vorrömischer Zeit waren die Vogesen siedlungsleer oder von Kelten besiedelt und beherrscht. Nach der römischen Epoche siedelten im Osten auch Alemannen, im Nordwesten auch Franken.

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Entgegen weit verbreiteter Annahme fällt der Hauptkamm der Vogesen nur in den Südvogesen mit der historischen romanisch-germanischen Sprachgrenze zusammen.

Altromanisch sind östlich des Hauptkamms die Täler der Weiss um Lapoutroie, das Lebertal sowie Teile des Weilertals und des Breuschtals. Die germanischen Gebiete zählen zum alemannischen Dialekt- und Kulturraum, die romanischen Gegenden zum Gebiet des Patois.

Die Verbreitung der Sprachen und Dialekte hängt für einen langen Zeitraum grundsätzlich mit dem Gang von Besiedlungsbewegungen zusammen; der zwischen 17. und 20. Jahrhundert stattgefundene elsassweite Wechsel von Deutsch zu Französisch als Verkehrssprache zeigt hingegen keine wesentlichen Veränderungen in der Besiedlung mehr an.

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Die Vogesen waren in merowingischer Zeit (5.–7. Jahrhundert) wenig besiedelt, aber kulturhistorisch bedeutsam durch das in den Westvogesen gelegene Kloster Luxeuil, in dem sich der Ire Columban einige Zeit aufhielt, bevor er über die Alpen nach Oberitalien zog, um dort das Kloster Bobbio zu gründen. Aus dem Kloster Luxueil sind vorkarolingische Handschriften erhalten (Ragyndrudis Codex).

Im Ersten Weltkrieg waren die Vogesen Schauplatz erbitterter Kämpfe. Auf der Ostseite der Vogesen liegen große Soldatenfriedhöfe (z.B. Hartmannswillerkopf). Auch heute noch sind an vielen Stellen die Schützengräben deutlich sichtbar, in denen sich die Feinde oft nur wenige Meter voneinander entfernt gegenüber lagen.

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Auf der Westseite des Vogesenkammes verläuft kurz unterhalb der Gipfel die Route des Crêtes (Gratstraße), eine Militärstraße, die von der Französischen Armee als Versorgungsstraße zur Sicherung des gerade eroberten Terrains gegen die von Osten anrückenden Deutschen gebaut wurde. Anders als die meisten anderen Straßen verbindet sie keine Orte untereinander.

Heute ist diese Straße eine beliebte Touristenstrecke, vor allem für Motorräder. Im Winter wird sie, da unwichtig, stellenweise nicht vom Schnee geräumt; zum Teil gehen dann auch Skipisten darüber (Kastelberg).

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Während die Täler der Vogesen schon lange besiedelt sind und schon früh industrialisiert wurden (z. B. Textil, Bergwerke), finden sich auf mittleren Höhen verstreute „fermes“ – Bauernhöfe aus Stein mit weiten, flachen Dächern. In den mittleren Höhen wurden auch Steinbrüche betrieben, deren Weiterführung sich aber heute nur noch in wenigen Fällen lohnt.

Auf den weitgehend unbewaldeten Höhen findet Almwirtschaft statt, anders als im etwa gleich hoch gelegenen Schwestergebirge Schwarzwald sind die höchsten Lagen oft nicht dauerhaft besiedelt. Die meisten dieser hochgelegenen Almhütten befinden sich entlang des Vogesenkammes und bieten als „ferme auberge“ einfaches Essen an („Roigabraggeldi“ = Bratkartoffeln) und gelegentlich auch Unterkunft.

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Insgesamt ist die landwirtschaftliche Nutzung der oberen Regionen weniger intensiv, was dazu beiträgt, dass die Landschaft oft wild wirkt: Steine und Felsblöcke sind nicht beiseite geschafft, Sträucher und Ginster überwuchern die Hänge; auch der Wald ist vielfältiger als der Schwarzwald mit seinen namensgebenden Fichten.

Wirtschaftlich ist für die höheren Regionen damit vor allem die touristische Nutzung: überwiegend lokaler Tourismus und aus den Beneluxländern, für die die Vogesen die nächste höhere Erhebung darstellen. Im Winter werden dafür Skigebiete angeboten, die für ein Mittelgebirge zum Teil sehr groß sind (zum Beispiel: La Bresse, Hohneck und Gérardmer mit jeweils zirka 20 Liften).

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Die geringe Schneesicherheit gleicht man mit Schneekanonen aus. Es gibt zahlreiche Langlaufloipen. Im Sommer kann man in den Vogesen wandern, klettern (Rocher de Martinswand), mit dem Gleitschirm fliegen u.ä. Die Ostabhänge mit ihren Weinhängen und pittoresken Dörfern profitieren von Touristen.

Zwei Naturparks liegen in den Vogesen: der Parc des Ballons des Vosges und der Parc des Vosges du Nord. Der Naturpark Vosges du Nord bildet zusammen mit dem auf deutscher Seite liegenden Pfälzerwald das grenzüberschreitende Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord.

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Das französische Département Vosges (88) ist nach dem Gebirge benannt; gleichwohl erstrecken sich die Vogesen auch auf fünf weitere Départements. Zudem hat die deutsche Bezeichnung Wasgau für den nördlich ans Elsass und die Vogesen grenzenden Teil des Pfälzerwaldes den gleichen Namensursprung wie die Wörter Vosges und Vogesen.

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Die Vogesen sind ein Mittelgebirge in Ostfrankreich.

Die Vogesen gliedern sich in zwei Teilgebiete, die nördlich des Breuschtals liegenden Nordvogesen und die Südvogesen südlich der Breusch. Die Nordvogesen, auch Sandsteinvogesen genannt, erreichen am Donon (1009 m) ihre größte Höhe, in dessen Nähe die Saar entspringt.

Die Berge der Nordvogesen sind zumeist tafelartig geformt. Die Berge der Südvogesen haben die charakteristische Form einer Rundkuppe, die durch Erosion und Gletschertätigkeit zu erklären ist. In den Südvogesen liegen die höchsten Erhebungen des Gebirges.

Die höchsten Berge sind: * Großer Belchen 1424 m * Storkenkopf 1366 m * Hohneck 1363 m * Kastelberg 1350 m * Klinskopf 1330 m * Rothenbachkopf 1316 m * Lauchenkopf 1314 m * Batteriekopf 1311 m * Haut de Falimont 1306 m * Gazon du Faing 1306 m * Rainkopf 1305 m * Gazon du Faîte 1303 m * Ringbuhl 1302 m * Soultzereneck 1302 m

Eine Auswahl weiterer Vogesengipfel : * Kahler Wasen (frz. Petit Ballon) 1272 m * Elsässer Belchen (frz. Ballon d'Alsace) 1247 m * Ballon de Servance (point culminant de la Haute Saône) 1216 m * Drumont 1200 m * Molkenrain 1123 m * Champ du Feu 1099 m * Rocher de Mutzig 1010m * Donon 1009 m * Climont 965 m * Hartmannswillerkopf 956 m

Die Kammlinie des Gebirges bildet die Grenze zwischen den französischen Regionen Elsass im Osten und Lothringen im Westen, die über einige wichtige Pässe verbunden sind (von Süd nach Nord):

* Col de Bussang (731 m): Mülhausen – Remiremont * Col de la Schlucht (1139 m): Colmar – Gérardmer * Col du Bonhomme (949 m): Colmar – Saint-Dié-des-Vosges * Col de Sainte-Marie (772 m): Schlettstadt – Saint-Dié-des-Vosges * Col de Saverne (Zaberner Steige, 413 m): Saverne – Phalsbourg

Wie in jedem Gebirge gibt es auch in den Vogesen zahlreiche Seen. Die bekanntesten sind:

östlich vom Hauptkamm im Département Haut-Rhin * Lac Blanc (29 Hektar) * Lac Noir (14 Hektar) * Lac des Truites (2,8 Hektar)

westlich vom Hauptkamm im Département Vosges * Lac de Gérardmer: 116 Hektar * Lac de Longemer: 76 Hektar * Lac de Retournemer: 5 Hektar * Réservoir de Bouzey (Stausee): 140 Hektar

Entstanden ist das Mittelgebirge im Tertiär (genauer Eozän) vor rund 50 Millionen Jahren durch eine tektonisch bedingte Anhebung, aus der heraus zunächst ein mit dem Schwarzwald zusammenhängendes Gebirge resultierte. Dann senkte sich der Oberrheingraben ab, der die beiden Bergzüge bis heute räumlich trennt. Die Anhebung hatte auch die Entstehung des französischen bzw. süddeutschen Schichtstufenlandes zur Folge.

Die Vogesen sind aus Gneisen, Graniten, paläozoischen Schiefern und Vulkaniten aufgebaut und ähneln darin dem Schwarzwald. Im Norden und Westen taucht das Grundgebirge unter dem Buntsandstein ab, im Osten fällt das Gelände an Staffelbrüchen zur Oberrheinebene ab, dort sind auch Ablagerungen aus der Trias und dem Jura erhalten. Der Bergbau auf Blei und Silber (später auch Baryt) spielte in den Vogesen eine ähnliche Rolle wie im Schwarzwald (z.B. bei Sainte-Marie-aux-Mines, Sainte-Croix-aux-Mines), im Süden gab es einige kleine Vorkommen von Steinkohle.

Die Vogesen gehören zum Typus der glazial überprägten Mittelgebirge und sind ein Vertreter des armorikanischen Gebirgssystems. Sie sind das erste große Hindernis für die feuchten Luftmassen vom Atlantik und haben deshalb stärkere Niederschläge als der benachbarte Schwarzwald. In den vergangenen Eiszeiten gab es deshalb auch eine stärkere glaziale Aktivität. Wie in fast allen Gebirgen der gemäßigten Zone hängt die Vegetation auch in den Vogesen von den Höhenstufen ab:

* Die colline Stufe, auch Eichenwaldstufe genannt, in der früher wärmeliebende Eichenmischwälder standen, sind heute aufgrund ihrer Lage in Kulturlandschaften umgewandelt.

* Die nachfolgende (sub-)montane Stufe wird auch Buchenwaldstufe genannt. Der vorherrschende Buchenwald ist durchsetzt mit Tannen, Bergulmen, Fichten, Bergahornen und Eichen. Aufgeforstet wird heute aber fast ausschließlich mit Fichten.

* In den Vogesen bildet die Buche die Waldgrenze. Durch Pollenanalysen konnte nachgewiesen werden, dass es in den Vogesen, anders als im Schwarzwald, relativ großflächige primär waldfreie Gipfelbereiche gibt. Ein schmaler Streifen entlang des Kammes, oberhalb von etwa 1250–1300 m ist natürlich waldfrei. Vielerorts wurden diese waldfreien Flächen durch Beweidung noch vergrößert. Durch die hohen Windgeschwindigkeiten in den stark exponierten Kammlagen werden die Buchen mit zunehmender Höhe immer kleinwüchsiger und fehlen schließlich ganz.

* Bedingt durch das atlantisch getönte Klima hat die Fichte hier nie eine große Rolle gespielt. Die Fichte hat zwar ein natürliches Vorkommen in den Vogesen, tritt aber im Vergleich zum Schwarzwald stark zurück. Die Gipfelheiden der Vogesen zeichnen sich durch zahlreiche botanische Raritäten aus; unter anderem finden sich zahlreiche Glazialrelikte.

Im Vergleich zwischen Schwarzwald und Vogesen fällt auf, dass der Niederschlag in den Vogesen etwas stärker ist als im Schwarzwald. Dies liegt an der exponierten Lage der Vogesen, wodurch die Luft vom Atlantik abgefangen wird, und durch Steigungsregen einen Teil ihrer Feuchte verliert. Während der Eiszeiten führte dies auch zu einer stärkeren Vergletscherung der Vogesen.

Während die einander zugewandten Seiten der beiden Gebirge ähnlich steil sind, da hier jeweils der Rhein als Vorfluter dient und somit die Erosionskraft vergleichbar ist, kann man an den Außenseiten deutliche Unterschiede erkennen.

Der Schwarzwald fällt deutlich flacher ab, da sein östlicher Vorfluter die Donau ist, die wegen ihres schwachen Gefälles und des langen Weges bis zum Schwarzen Meer eine deutlich geringere Erosionskraft hat als der Rhein. Auf der Seite der Vogesen dient jedoch die Mosel als Vorfluter, die dann wiederum in den Rhein mündet.

Daraus folgt eine stärkere fluviatile Zerschneidung der Westvogesen als des Ostschwarzwaldes. Im Unterschied zum Schwarzwald findet sich in den Vogesen ein in Nord-Süd-Richtung verlaufender Kamm. Dieser Kamm entstand, bzw. entsteht durch beidseitige erosive Zerschneidung.

Am Kamm können sich durch den Wind die gefürchteten Wechten – überhängende Schneebretter – bilden, die eine Gefahr für Wintersportler darstellen können. Anders als der Schwarzwald, der praktisch überall bis in die Gipfellagen dauerhaft besiedelt ist, findet um den Vogesenkamm herum lediglich Almwirtschaft statt: Die Kühe werden im Winter abgetrieben, die „fermes“ geschlossen, die Kammstraße „Route des Crêtes“ wird nicht vom Schnee befreit und verschwindet teilweise unter Skipisten (Kastelberg). Auch in tiefer gelegenen Regionen ist die Besiedlung und Bewirtschaftung (Forst- und Weidewirtschaft) weit weniger intensiv als im Schwarzwald (die Vogesen sind „wilder“ als der Schwarzwald), erst in den Tälern sind Besiedelung und Industrialisierung vergleichbar.

Die Vogesen sind in den unteren Regionen stark bewaldet. Auf den höher gelegenen (über 1.000 m ü. NN) Bergkuppen und dem die Vogesen von Norden nach Süden längs durchziehenden Vogesenkamm sind Bäume rar: Neben Buschwerk findet sich hier vor allem extensiver Bewuchs mit Heidelbeergesträuch u.a. Vereinzelt ist hier der Luchs anzutreffen.

Im Laufe der Jahrhunderte erfolgte eine für Waldgebiete typische langsame Verdichtung der Besiedlung. Wälder wurden unter anderem für Ackerbau, Viehzucht und frühindustrielle Anlagen (Köhlereien, Glashütten) gerodet.

Die Wasserkraft zog Mühlen nach sich. Nicht nur in Gebieten mit Bodenschätzen konnte Siedlungskonzentration und Zuwanderung stattfinden. Im Bergbaugebiet des Lebertals fand beispielsweise Zuwanderung sächsischer Bergbaufachleute statt. Kriege, Seuchen oder Religionskonflikte konnten Landstriche entvölkern – im Nachgang wurden nicht selten Menschen aus anderen Regionen angesiedelt.

In vorrömischer Zeit waren die Vogesen siedlungsleer oder von Kelten besiedelt und beherrscht. Nach der römischen Epoche siedelten im Osten auch Alemannen, im Nordwesten auch Franken. Entgegen weit verbreiteter Annahme fällt der Hauptkamm der Vogesen nur in den Südvogesen mit der historischen romanisch-germanischen Sprachgrenze zusammen.

Altromanisch sind östlich des Hauptkamms die Täler der Weiss um Lapoutroie, das Lebertal sowie Teile des Weilertals und des Breuschtals. Die germanischen Gebiete zählen zum alemannischen Dialekt- und Kulturraum, die romanischen Gegenden zum Gebiet des Patois. Die Verbreitung der Sprachen und Dialekte hängt für einen langen Zeitraum grundsätzlich mit dem Gang von Besiedlungsbewegungen zusammen; der zwischen 17. und 20. Jahrhundert stattgefundene elsassweite Wechsel von Deutsch zu Französisch als Verkehrssprache zeigt hingegen keine wesentlichen Veränderungen in der Besiedlung mehr an.

Die Vogesen waren in merowingischer Zeit (5.–7. Jahrhundert) wenig besiedelt, aber kulturhistorisch bedeutsam durch das in den Westvogesen gelegene Kloster Luxeuil, in dem sich der Ire Columban einige Zeit aufhielt, bevor er über die Alpen nach Oberitalien zog, um dort das Kloster Bobbio zu gründen. Aus dem Kloster Luxueil sind vorkarolingische Handschriften erhalten (Ragyndrudis Codex).

Im Ersten Weltkrieg waren die Vogesen Schauplatz erbitterter Kämpfe. Auf der Ostseite der Vogesen liegen große Soldatenfriedhöfe (z.B. Hartmannswillerkopf). Auch heute noch sind an vielen Stellen die Schützengräben deutlich sichtbar, in denen sich die Feinde oft nur wenige Meter voneinander entfernt gegenüber lagen. Auf der Westseite des Vogesenkammes verläuft kurz unterhalb der Gipfel die Route des Crêtes (Gratstraße), eine Militärstraße, die von der Französischen Armee als Versorgungsstraße zur Sicherung des gerade eroberten Terrains gegen die von Osten anrückenden Deutschen gebaut wurde. Anders als die meisten anderen Straßen verbindet sie keine Orte untereinander. Heute ist diese Straße eine beliebte Touristenstrecke, vor allem für Motorräder. Im Winter wird sie, da unwichtig, stellenweise nicht vom Schnee geräumt; zum Teil gehen dann auch Skipisten darüber (Kastelberg).

Während die Täler der Vogesen schon lange besiedelt sind und schon früh industrialisiert wurden (z. B. Textil, Bergwerke), finden sich auf mittleren Höhen verstreute „fermes“ – Bauernhöfe aus Stein mit weiten, flachen Dächern. In den mittleren Höhen wurden auch Steinbrüche betrieben, deren Weiterführung sich aber heute nur noch in wenigen Fällen lohnt. Auf den weitgehend unbewaldeten Höhen findet Almwirtschaft statt, anders als im etwa gleich hoch gelegenen Schwestergebirge Schwarzwald sind die höchsten Lagen oft nicht dauerhaft besiedelt. Die meisten dieser hochgelegenen Almhütten befinden sich entlang des Vogesenkammes und bieten als „ferme auberge“ einfaches Essen an („Roigabraggeldi“ = Bratkartoffeln) und gelegentlich auch Unterkunft. Insgesamt ist die landwirtschaftliche Nutzung der oberen Regionen weniger intensiv, was dazu beiträgt, dass die Landschaft oft wild wirkt: Steine und Felsblöcke sind nicht beiseite geschafft, Sträucher und Ginster überwuchern die Hänge; auch der Wald ist vielfältiger als der Schwarzwald mit seinen namensgebenden Fichten.

Wirtschaftlich ist für die höheren Regionen damit vor allem die touristische Nutzung: überwiegend lokaler Tourismus und aus den Beneluxländern, für die die Vogesen die nächste höhere Erhebung darstellen. Im Winter werden dafür Skigebiete angeboten, die für ein Mittelgebirge zum Teil sehr groß sind (zum Beispiel: La Bresse, Hohneck und Gérardmer mit jeweils zirka 20 Liften). Die geringe Schneesicherheit gleicht man mit Schneekanonen aus. Es gibt zahlreiche Langlaufloipen. Im Sommer kann man in den Vogesen wandern, klettern (Rocher de Martinswand), mit dem Gleitschirm fliegen u.ä. Die Ostabhänge mit ihren Weinhängen und pittoresken Dörfern profitieren von Touristen.

Zwei Naturparks liegen in den Vogesen: der Parc des Ballons des Vosges und der Parc des Vosges du Nord. Der Naturpark Vosges du Nord bildet zusammen mit dem auf deutscher Seite liegenden Pfälzerwald das grenzüberschreitende Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord.

Das französische Département Vosges (88) ist nach dem Gebirge benannt; gleichwohl erstrecken sich die Vogesen auch auf fünf weitere Départements. Zudem hat die deutsche Bezeichnung Wasgau für den nördlich ans Elsass und die Vogesen grenzenden Teil des Pfälzerwaldes den gleichen Namensursprung wie die Wörter Vosges und Vogesen.


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