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Wipperfürth ist eine Stadt im Oberbergischen Kreis im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen (Deutschland) und älteste Stadt im Bergischen Land.

Wipperfürth liegt in Luftlinie etwa 40 km nord-östlich von Köln.

Wipperfürth liegt an dem Fluss Wupper, welcher im Oberlauf östlich der Stadt als Wipper bezeichnet wird.

An die Stadt grenzen die Nachbargemeinden und Nachbarstädte Lindlar, Kürten, Wermelskirchen, Hückeswagen, Radevormwald, Halver, Kierspe und Marienheide.

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Die Stadt Wipperfürth gliedert sich in 8 Bezirke:

1. Innenstadt Wipperfürth - 2. Ortsteil Egen - 3. Ortsteil Kreuzberg - 4. Ortsteil Ohl - 5. Ortsteil Agathaberg - 6. Ortsteil Thier - 7. Ortsteil Wipperfeld - 8. Ortsteil Hämmern.

Die älteste urkundliche Erwähnung datiert von 1131. Im Siegburger Mirakelbuch wird der Ort bereits als Oppidum (=Stadt) bezeichnet. Schreibweise der Erstnennung: Weperevorthe. Zwischen 1217 und 1222 erhielt Wipperfürth die Stadtrechte. Die Verwaltung der Stadt wurde im Jahre 1283 von Graf Adolf V. geregelt.

Schon 1275 gestattete König Rudolf von Habsburg dem Grafen, seine Münzstätte von Wildberg nach Wipperfürth zu verlegen. Hier wurden seitdem Pfennige nach Kölner Vorbild geprägt. Mit Privileg König Ludwigs des Bayern begann 1328 in Wipperfürth die erste Prägung von Groschen in Deutschland.

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Seit dem 14. Jahrhundert war die Stadt Mitglied der Hanse. Kaufleute der Stadt sind in Stockholm, Dorpat, Malmö, Nowgorod, Reval und Lübeck belegt. Das Stadtwappen von 1267 zeigt eine Kirche in zinnenbewehrter Mauer. Reste dieser Stadtmauer sind noch am Klosterberg und an der Einmündung Untere Straße - Hochstraße (Ellers Ecke) erhalten. Im Jahr 1404 wird Wipperfürth von den Kölner belagert und schließlich besetzt, von der ehemaligen Krakenburg werden die Häuser der Stadt in Brand gesetzt.

Älteste Bauwerke der Stadt sind die dreischiffige romanische Pfarrkirche St. Nikolaus (um 1180) und der Marktbrunnen von 1331, der seine heutige Gestalt in der Renaissance erhielt. Die Entwicklung der Stadt wurde durch zahlreiche Stadtbrände behindert: 1333; 1352; 1368; 1383; 1404; 1412; 1465 (Siehe auch: Agathaberg); 1511; 1585; 1795.

Der Wiener Kongress beschloss die Angliederung des Rheinlandes an Preußen. Im Bezug auf die Gemeinde- und Stadtgrenzen gab es keine Änderungen. Wipperfürth gehörte fortan als Kreisstadt des Kreises Wipperfürth zum Regierungsbezirk Köln. Der Kreis Wipperfürth enthielt das gesamte Gebiet des ehemaligen Kantons Lindlar mit den Kirchspielen Lindlar, Engelskirchen und Hohkeppel ohne das Kirchspiel Overath.

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Landräte des neuen Kreises waren Landrat Schumacher (1816-1845), Wiethaus (1846-1850), Kaiser (1850-1852) und Mersmann (1852-1855). Es folgte ein Streit der Gemeinde Lindlar mit der Stadt Wipperfürth, wo der Sitz des neuen Kreises angesiedelt werden solle. Erst 1896 wurde dieser Streit vom Minister endgültig beigelegt.

Am 22. November 1876 bekam Wipperfürth seinen ersten Bahnanschluss, von Remscheid-Lennep über Hückeswagen führte die Wippertalbahn nach Wipperfürth. 1902 wurde diese Bahn bis Marienheide weitergeführt.

Eine erste Postbusverbindung in Wipperfürth ist 1899 nach Lindlar eingerichtet worden. 1908 kam es wieder zu Auseinandersetzungen mit der Gemeinde Lindlar um die Einrichtung einer Winterschule. Der Rat der Gemeinde Lindlar vertrat die Meinung, dass Wipperfürth nicht als Ort in Frage käme da "Wipperfürth am äußersten Ende des Kreises liegt".

1909 versuchte ein Wipperfürther Landrat die Winterschule per Verfügung in Wipperfürth zu bauen, aus Protest legen sämtliche Gemeinderäte in Lindlar ihr Amt nieder. Die Schule wurde schließlich in Lindlar gebaut.

Am 30. Juni 1910 wurde eine Eisenbahnverbindung zur Wuppertalbahn nach Anschlag eröffnet. Damit bestand ein Anschluss in die märkische Region zur Volmetalbahn. Ursprünglich sollte diese Linie zum Rhein hin nach Bergisch Gladbach weitergeführt werden, die Planung wurde aber nie umgesetzt.

Vor dem ersten Weltkrieg war alternativ eine Weiterführung der Sülztalbahn (Köln - Lindlar) nach Wipperfürth geplant. Wegen des Ersten Weltkriegs wurde auch diese Bahn nicht gebaut.

Am 5. März 1923 wurde Wipperfürth von französischen Dragonern besetzt. Landräte im Kreis Wipperfürth waren Dr. Wessel (1919-1924) zbd Huttrop (1924-1932). Am 1. Oktober 1932 wurden die Kreise Wipperfürth und Mülheim/Rhein als "Bergischer" und schließlich als "Rheinisch-Bergischer Kreis" mit Sitz in Köln-Mülheim vereinigt. Erster Landrat war Landrat Eberhard (1932-1933).

1927 werden die Pläne der Eisenbahnstrecke Wipperfürth - Lindlar zugunsten der Strecke Wipperfürth - Bergisch Gladbach fallen gelassen.

Ab Oktober 1944 wurden angesichts der näherrückenden Truppen der Alliierten so genannte "Volkssturmkompanien" aufgestellt. Vom 16. Februar 1945 bis zum 26. März 1945 wird auch Wipperfürth Ziel von Luftangriffen, wovon ein Ereignis besonders markant war: Am 22. März 1945 zerstört eine Fliegerbombe das Rathaus am Marktplatz und ein angrenzendes Hotel.

Im April 1945 zerstören deutsche Truppen die Ohler Brücke, um den Vormarsch der Alliierten aufzuhalten; NSDAP-Kreisleiter Aldingen aus Bergisch Gladbach erteilt dem Wipperfürther Bürgermeister und NDSAP-Ortsgruppenleiter Dr. Hankow den Befehl sämtliche Talsperren um Wipperfürth herum zu sprengen. Der Befehl wird aber nicht ausgeführt.

Am 13. April 1945 rücken die US-Amerikaner von Egerpohl und Dohrgaul kommend in Wipperfürth ein. Am 7. Mai 1945 wird der von den Nationalsozialisten im Jahr 1933 aus dem Amt entfernte Bürgermeister Dr. Carl Graf wieder eingesetzt.

In Wipperfürth wurde nach dem Zweiten Weltkrieg ein Durchgangslager für Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten eingerichtet. Täglich trafen etwa 1.000 bis 1800 Flüchtlinge ein.

1955 wurde erneut geplant die Landwirtschaftsschule, die 1910 in Lindlar errichtet worden war, nach Wipperfürth zu verlegen. Doch auch dieses scheiterte zunächst, 1971 wurde sie jedoch endgültig nach Wipperfürth verlegt. 1962 wurde in Wipperfürth eine Handelsschule errichtet.

Der Berufsschulverband mit der Stadt Wipperfürth, dem Amt Engelskirchen, Amt Kürten, der Gemeinde Lindlar und der Gemeinde Klüppelberg wurde 1975 aufgelöst. Die Berufsschule wurde vom neuen Oberbergischen Kreis übernommen.

Im Zuge der kommunalen Neugliederung zum 1. Januar 1975 wurden die bisherige Stadt Wipperfürth mit wesentlichen Teilen der Gemeinden Klüppelberg und Wipperfeld zur neuen Stadt Wipperfürth vereinigt (§ 12 Abs. 1 Köln-Gesetz) und dem neu gegliederten Oberbergischen Kreis zugeschlagen (§ 25 Abs. 1 und 2 Köln-Gesetz).

Während der Industriellen Revolution entstanden mehrere Betriebe im Bereich der Textilindustrie. Das wichtigste Industrieunternehmen ist die 1904 gegründete Glühlampenfabrik Radium.

Radium ist auch heute noch zusammen mit der Armaturenfabrik VOSS größter Arbeitgeber in Wipperfürth.

Vornehmlich ist die elektrotechnische-, kunststoffverarbeitende-, metallverarbeitende- und papierverarbeitende Industrie hier ansässig.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wipperfürth aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Altes Seminar" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und ist unter unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Trexer.