Obernburg am Main (amtlich: Obernburg a.Main) ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Miltenberg und liegt an der Mündung der Mömling in den Main am Fuße des Odenwalds. Stadtgliederung Die politische Gemeinde Obernburg am Main hat vier amtlich benannte Ortsteile auf zwei Gemarkungen:
Geschichte Um 107/110 n. Chr. wurde von den Römern das Kastell Obernburg errichtet, im örtlichen Sprachgebrauch auch Nemaninga genannt. Im Weichbild der Altstadt Obernburgs zeichnen sich noch heute die wichtigsten Lagerstraßen des Kastells ab. Die römischen Truppen blieben bis um 260/275 n. Chr. Anschließend besiedelten Germanen den Platz. Am 25. März 1313 wurde Obernburg durch den Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt zur Stadt erhoben. Die Bestätigung der Stadtrechte durch König Ludwig den Bayern erfolgte am 27. Juli 1317 in einer in Aschaffenburg ausgestellten Urkunde. Bis zum Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 gehörte Obernburg zum Mainzer Kurfürstentum, im Anschluss daran zum neu gegründeten Fürstentum Aschaffenburg, welches 1810 im Großherzogtum Frankfurt aufging. Im Jahr 1814 kam Obernburg zum Königreich Bayern. Bis zum 1. Juli 1972 war Obernburg Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises Obernburg. Dieser wurde im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst. Eingemeindungen Am 1. Mai 1978 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Eisenbach eingemeindet.
Wappen Das derzeitige Wappen führt die Stadt seit 1818. Das vorherige Wappen mit dem Mainzer Rad wurde im Zuge des Anschlusses an Bayern abgelegt. Das Wappen zeigt in Silber auf grünem Schildfuß einen roten Hirsch, der eine goldene Traube mit grünem Rebstock im Maul trägt. Am Schildrand befindet sich ein angeschnittener grüner Baum. Der Hirsch symbolisiert die Jagdberechtigung, der Laubbaum den Waldbesitz und der Rebzweig den Weinbau. Städtepartnerschaften Obernburg ist Partnerstadt von Aszód in Ungarn.
Wirtschaft Das Industriegebiet Obernburgs liegt nahe dem Stadtteil Eisenbach im Süden der Stadt. Größtes Unternehmen ist hier die Firma Reis Robotics. Auf der gegenüberliegenden Mainseite befindet sich ein weiteres Industriegelände mit dem Namen Industrie Center Obernburg (ICO). Auf dem Gelände werden traditionsgemäß verschiedene Arten von Chemiefasern produziert. Daneben sind am Standort aber auch zahlreiche kleine Unternehmen verschiedener Branchen zu finden. Obwohl das Industrie Center den Namen Obernburg trägt und dies auch der Ort der Postanschrift ist, befindet es sich ausschließlich auf den Gemarkungen der Gemeinden Erlenbach am Main und Elsenfeld. Öffentliche Einrichtungen Staatliche Einrichtungen Das Amtsgericht Obernburg ist das für den Landkreis Miltenberg örtlich zuständige Gericht. Die Polizeiinspektion Obernburg ist für den nördlichen Teil des Landkreises Miltenberg (ehemaliger Landkreis Obernburg ohne Pflaumheim und Wenigumstadt) zuständig. Bildungseinrichtungen Allgemeinbildende Schulen in Obernburg sind die Johannes-Obernburger-Grundschule, die Grundschule Obernburg-Eisenbach, die Johannes-Obernburger-Mittelschule und die Main-Limes-Realschule. Berufsbildende Schulen sind die Staatliche Berufsschule Miltenberg-Obernburg, die Berufsfachschule für Kaufmännische Assistenten und die Staatliche Fachoberschule und Berufsoberschule Obernburg. Weiterhin gibt es in Obernburg noch die Städtische Musikschule und die Dr.-Albert-Liebmann-Schule. Ämter In Obernburg befindet sich eine Zweigstelle des Landratsamtes Miltenberg sowie das für den Kreis zuständige Finanzamt Obernburg und eine Zweigstelle des Arbeitsamtes Aschaffenburg, die Geschäftsstelle Obernburg. Freizeit- und Sportanlagen Es gibt eine Vielzahl an Sportanlagen: Valentin-Ballmann-Halle, Sport- und Kulturhalle Eisenbach, Tennishalle und -plätze, Kegelbahn, die Sportgelände der Stadt Obernburg am Schul- und Sportzentrum und der TSV Olympia im Stadtteil Eisenbach; Schießsportanlagen sowie eine Reitanlage am Neustädter Hof. Seit 2012 gibt es zwei attraktive Mountainbike-Strecken. Zahlreiche ausgeschildert Wanderwege führen durch den Stadtwald. Der Sportverein Turn- und Sportgemeinde Obernburg 1879 e.V. (TUSPO) ist vor allem bekannt durch seine Handballabteilung, deren erste Männermannschaft zeitweise in der zweiten Bundesliga spielte. Einige Aktive des seit 1904 bestehenden Stemm- und Ringclub Obernburg (SRC Obernburg) errangen deutsche und internationale Meistertitel. Kultur und Sehenswürdigkeiten Bauwerke Sehenswert sind die Reste der Stadtbefestigung (im Besonderen das Obere Tor, der Almosenturm und der Runde Turm), das Rathaus und die Annakapelle sowie die Barockkirche in Eisenbach. Theater Kleinkunstbühne Kochsmühle Museen Das Römermuseum Obernburg widmet sich den Spuren der römischen Besiedlung in Obernburg und Umgebung. Das Eisenbacher Heimatmuseum ist im ehemaligen neuen Rathaus des Stadtteils untergebracht. Radwanderwege Durch das Stadtgebiet entlang des Mains führen folgende Radwanderwege: Der Deutscher Limes-Radweg führt von Bad Hönningen durch Westerwald, Taunus und Odenwald zum 818 Kilometer entfernten Regensburg und orientiert sich dabei am historischen Verlauf des Obergermanisch-Raetischen Limes. Der Main-Radweg führt von den beiden Quellen des Mains entlang des Flusses bis zu dessen Mündung in den Rhein bei Mainz. Er hat eine Gesamtlänge von etwa 600 Kilometern. Die D-Route D5 (Saar-Mosel-Main). Sie führt über 1.021 Kilometer von Saarbrücken über Trier, Koblenz, Mainz, Frankfurt am Main, Würzburg und Bayreuth bis zur tschechischen Grenze. Weiter an der Mümling verläuft der 225 km lange 3-Länder-Radweg führt als Rundweg durch das Dreiländereck von Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Entlang von Mümling, Neckar und Main erkundet die Route den Odenwald. Teil dieser Route ist der 75 Kilometer lange Mümling-Radweg der Obernburg mit Hirschhorn am Neckar verbindet. Wanderweg Obernburg liegt seit 1990 am Fränkischen Rotwein-Wanderweg. Durch Obernburg geht der Europäische Wanderweg E8, welcher von Dursey Head in Irland bis nach Istanbul in der Türkei verläuft. Regelmäßige Veranstaltungen
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