Kirchzell ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Miltenberg. Der Ort im Odenwald liegt im Länderdreieck Bayern, Hessen und Baden-Württemberg.

Kirchzell ist die flächenmäßig größte Gemeinde im Landkreis Miltenberg mit einem großen Waldbestand und liegt im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald. Das Buntsandsteingebiet wird von Waldbach, Gabelbach und Mud zum Main hin entwässert.

Städte in der näheren Umgebung sind : * Amorbach * Erbach * Michelstadt * Miltenberg * Mudau * Walldürn

Das Wappen zeigt eine Kirche als sprechendes Symbol, umgeben von einem Bischofsstab und dem Mainzer Rad. - Bischofsstab und Mainzer Rad weisen auf die Zugehörigkeit zu Kurmainz und zum Kloster Amorbach hin.

Kirchzell ist eine Gemeinde mit 1200-jähriger Geschichte. Kirchzell verdankt seine Gründung und seinen Namen der Benediktinerabtei in Amorbach. Im Jahre 1168 geriet das Kloster Amorbach und damit auch Kirchzell unter die Herrschaft der Herren von Dürn.

Dieses Fürstengeschlecht errichtete am Preunschener Berg die Burg Wildenberg (auch Wildenburg), die ein Glanzstück des Burgenbaues der Stauferzeit war. 100 Jahre später verkauften die Edelherren von Dürn ihre Ländereien an den Erzbischof von Mainz. Im Jahre 1700 wurde Kirchzell als Mittelpunktgemeinde des „Kirchzeller Grundes“ das Marktrecht verliehen. Das mainzische Amt wurde im Reichsdeputationshauptschluss (1803) den Fürsten von Leiningen zugesprochen, 1806 durch Baden mediatisiert und 1810 an Hessen-Darmstadt abgetreten. Im Rezess Hessen/Bayern (Frankfurt 1816) fiel es schließlich an Bayern.

Die Gemeinde besteht aus folgenden Ortsteilen: * Breitenbach * Breitenbuch * Buch * Kirchzell * Ottorfszell * Preunschen * Watterbach

Die Marktgemeinde Kirchzell hat sich 1975 im Zuge der Gebietsreform mit den Gemeinden Watterbach, Ottorfszell und Preunschen mit den Ortsteilen Breitenbuch und Buch, sowie den Weilern Dörnbach, Breitenbach, Schrahmühle und Hofmühle zu einer Großgemeinde zusammengeschlossen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Waldmuseum im »Watterbacher Haus« im Ortsteil Preunschen. Das Watterbacher Haus ist ein sogenanntes Wohnstallhaus und gilt als eines der ältesten Bauernhäuser im Odenwald. Das "Firstständerhaus" wurde um 1475 erbaut. Ursprünglich stand es in Watterbach. 1982 wurde es nach Preunschen versetzt. Im Waldmuseum wird die forstgeschichtliche Entwicklung des Odenwaldes, die Waldnutzung früherer Zeiten, die Korbmacherei und das Zapfenpflücken dargestellt.

Bauwerke
* Reste des Limes, einst Schutzwall der Römer gegen die Germanen
* hochmittelalterliche Burgruine Wildenberg (auch Wildenburg) aus der Stauferzeit, auf der Wolfram von Eschenbach Teile seines Parzival geschrieben haben soll.
* ältester Bildstock im Odenwald in Breitenbach aus dem Jahre 1483


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