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Mettlach ist eine Gemeinde im Landkreis Merzig-Wadern (Saarland) mit 10 Ortsteilen und rund 12.600 Einwohnern. Fast die Hälfte der Gemeindefläche (49,8 %) ist von Wald bedeckt, 41,2 % der Fläche wird landwirtschaftlich genutzt, nur 9 % ist Siedlungsfläche. Insgesamt bedeckt Mettlach eine Fläche von rund 78 km².

Mettlach liegt an der Saarschleife und zieht sich nach Westen auf den Saargau hinauf.

Auf ihrem Weg von Süd nach Nord stößt die Saar kurz hinter Merzig auf die westlichen Ausläufer des Hunsrück, der hier mit dem nördlichen Saargau zusammentrifft. Der Fluss muss sich tief in den Berg hineingraben, um das Hindernis zu bewältigen. Dabei weicht er weit nach Nordwesten aus, um dann nach einer 180-Grad Wende annähernd parallel zurückzufließen. Statt der 2 km Luftlinie zwischen Besseringen und Mettlach bringt die Saar auf diese Weise nahezu 10 km hinter sich.

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Auf dem bewaldeten Bergrücken innerhalb der Saarschleife befindet sich das Kloster St. Gangolf und die Burgruine Montclair. An der Saarschleife direkt liegt der kleine Ort Dreisbach (Saar), wo man eine Fähre zum Übersetzen nutzen kann. Die beste Sicht auf die Saarschleife bietet sich von Aussichtspunkt Cloef im Mettlacher Ortsteil Orscholz hoch über dem Fluss.

Die Saarschleife ist gewissermaßen das Wahrzeichen des Saarlandes. Ins Rampenlicht rückte sie, als sich Oskar Lafontaine zusammen mit Gerhard Schröder am 4. August 1997 mediengerecht mit der Saarschleife ins Bild setzen ließ.

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Im Norden stößt die Gemeinde an die rheinland-pfälzische Grenze. Die Kreisstadt Merzig liegt nur 8 km entfernt, bis zur Landeshauptstadt Saarbrücken sind es 50 km. Die Stadt Luxemburg ist 40 km entfernt, ebenso wie Trier. Nach Metz sind es 70 km.

Um 676 gründete der fränkische Herzog Lutwinus, der spätere Bischof von Trier, eine Abtei an der Stelle des heutigen Ortsteils Mettlach. Um 990 baute Abt Lioffin eine Marienkirche als Grabkirche des Gründers. Diese Kirche in Form eines Oktogons ist heute als der Alte Turm bekannt.

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Die heutigen Abteigebäude stammen aus dem 18. Jahrhundert und beherbergen den Hauptsitz der Firma Villeroy & Boch.

1974 wurde im Zuge der saarländischen Verwaltungs- und Gebietsreform aus den bis dahin selbständigen 10 Ortsteilen die Gemeinde Mettlach gebildet.

Villeroy & Boch AG oder kurz Villeroy & Boch (V&B) ist ein Hersteller von Keramikwaren, der seine Hauptniederlassung in Mettlach (Saarland) hat. Er ist nach seinen Begründern François Boch und Nicolas Villeroy benannt. Das Unternehmen ist auch nach über 250 Jahren noch in Familienbesitz.

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1748 begann François Boch, dessen eigentlicher Beruf Eisengießer war, mit der Hilfe seiner drei Söhne, in Lothringen mit der Herstellung von Keramikwaren, insbesondere Geschirr. Durch die hohe Nachfrage dieser Waren konnte das Unternehmen 1767 expandieren und begann nahe der Festung Luxemburg unter dem Namen Jean-François Boch et Frères mit der Serienproduktion von Keramik. Drei Jahre später, 1770, entstand das Brindille-Dekor, das mit Unterbrechung bis heute verkauft wird, im 20. Jh. unter dem Namen "Vieux Luxembourg".

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1791, als das Unternehmen mittlerweile über Lothringen hinaus (u. a. im Saargebiet und in Luxemburg) erfolgreich war, gründete Nicolas Villeroy in Vaudrevange eine Steingutfabrik. Beide Unternehmer arbeiten zunächst gegeneinander, da es Nicolas Villeroy gelang, das Porzellan mit Kupferstichen zu bedrucken, was einen enormen Fortschritt in der Serienproduktion bedeutete und somit auch Konkurrenzfähigkeit mit dem Unternehmen Boch.

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1801 kaufte Jean-François Boch eine ehemalige Abtei der Benediktinermönche in Mettlach an der Saar. In ihr wurde eine für die damalige Zeit hochmoderne, mechanisierte Geschirrfabrik eröffnet. Mit ihr verwirklichte Boch auch einige seiner Ideen von Maschinen zur Fertigung seiner Waren, womit er Anfänge einer Massenproduktion erreichen konnte. Die Abtei wird heute (2005) noch immer als Konzernzentrale von Villeroy & Boch genutzt. Das Unternehmen von Boch begann nun auch überregionale Bekanntheit zu erreichen.

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Dieses wurde auch von seinen Söhnen weitergeleitet: Pierre-Joseph Boch gründete 1812 in Septfontaines (Luxemburg) die Antonius-Brüderschaft, welche den Arbeitern fortschrittliche Sozialleistungen bot, die noch über die Sozialgesetze Bismarcks (70 Jahre später) hinausgingen. Durch diese Maßnahme wuchs auch in den Augen der Arbeiter das Ansehen des Unternehmens. Auch wurde in Boch (einem Arbeiterort, der nach François Boch benannt wurde), ab 1829 ein weißes, sehr hartes Steingut entwickelt und produziert, wodurch sich die Keramikwaren vermehrt auch auf dem überregionalen Markt absetzen ließen.

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Um jedoch auf dem Markt weiterhin bestehen zu können, schlossen sich Jean-François Boch und Nicolas Villeroy 1836 mit ihren drei Werken zum Unternehmen 'Villeroy und Boch' zusammen. Dies ermöglichte ihnen einen weiteren Aufstieg im überregionalen und später europaweiten Markt. 1843 eröffneten Villeroy und Boch ihr erstes gemeinsames Werk in Wadgassen (Saarland), die Cristallerie, in der bis heute Geschirr hergestellt wird. Drei Jahre später wurde in Septfontaines die Trockenpressung zur Fliesenherstellung eingeführt. Dieses Verfahren wird bis heute verwendet. Villeroy und Boch erweiterten ihren Markt und exportierten nach Frankreich, in die Schweiz, nach Polen (damals deutsches Staatsgebiet) und nach England.

In den Fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts brachte das Unternehmen weitere Innovationen auf den Markt, so zum Beispiel hochwertigeres Porzellan, Bodenfliesen mit eingelegtem Muster („Mettlacher Platten“) und später den „Feuerton“. Villeroy und Boch wurde dadurch auch weltweit populärer: Man verkaufte die Waren in ganz Europa, exportierte nach Nordamerika und zum Teil nach Südamerika.

1879 wurde ein weiteres Keramikwerk in Merzig, ebenfalls im Saarland, eröffnet. Dieses entwickelte sich zur seinerzeit weltweit größten Fabrik für Bodenfliesen. Auch die im 20. Jahrhundert entwickelten „Terracotta-Baukeramiken“ wurden von dort weltweit vertrieben. Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts vor allem im Sanitärbereich Keramik- und Porzellanprodukte die älteren Blechausstattungen immer weiter verdrängten, begann das Unternehmen ab 1899 mit einer Großserienproduktion von Sanitärkeramik, Toiletten, Spülbecken und Badewannen. Durch die erhöhte Produktion wurden modern ausgestattete Badezimmer nun auch für ärmere Bevölkerungsschichten erschwinglich.

Während des 1. Weltkrieges wurde die Produktion vorübergehend eingestellt. 1920 erwarb Villeroy und Boch Fabriken in Bonn und in der Nähe von Breslau, da die Versorgung des Deutschen Reiches nicht mehr aus dem abgetrennten Saargebiet erfolgen konnte. In der Zeit zwischen den Weltkriegen nahm das Unternehmen die Produktion wieder auf: Im Saargebiet wurden die Waren für den französischen Markt hergestellt; in Bonn wurden die künstlerischen Ideen der Bauhaus-Bewegung aufgegriffen. Das Unternehmen hatte jedoch durch den 2. Weltkrieg schwere Probleme zu bewältigen: Die deutschen Fabriken wurden zerstört, in Frankreich wurden zum Teil Tellerminen aus Porzellan hergestellt. Nach dem Krieg wurden Breslau, Dresden und Torgau enteignet und die saarländischen Fabriken zu Frankreich eingegliedert. Der Anschluss des Saarlandes an die Bundesrepublik 1957 ermöglichte jedoch die komplette Wiederaufnahme aller Unternehmenszweige. So konnte 1959 das Werk in Septfontaines die Absätze mit weiteren Erfindungen, vor allem bei der Porzellanherstellung, wieder steigern. Das Unternehmen wuchs in den folgenden Jahren weiter an, exportierte ab 1971 bis nach Japan und beauftragte auch bekannte Designer, z.B. Luigi Colani mit den Entwürfen von Keramikprodukten.

1982 wurde das Unternehmen neu strukturiert, die Entwicklung wird nun zentralisiert koordiniert. Die Produkte werden in den Sparten „Fliesen“, „Sanitär“ und „Geschirr/Kristall“ verkauft. Auch in den 1980er Jahren expandierte das Unternehmen weiter, das Produktsortiment erweitert sich um Wannen und Duschen.

1990 verkündete Villeroy und Boch den Gang an die Börse. In den 90er Jahren kaufte das Unternehmen einige kleinere Hersteller auf. Bei der Jubiläumsfeier zum 250-jährigen Bestehen von Villeroy und Boch 1998 in Mettlach, sprachen sich führende Poliker aus Luxemburg, Deutschland und Frankreich für das Unternehmen und den „Europäer der ersten Stunde“ aus. Das Produktsortiment wird bis heute (2005) ständig erweitert. V&B verkauft seine Waren nur an ausgesuchte Händler (weltweit), Privatpersonen können lediglich in den firmeneigenen Filialen (vergünstigte) Waren zweiter Wahl kaufen, das heißt Porzellan mit kleinen Schönheitsfehlern.


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Das Foto basiert auf dem Bild "Lutwinuskirche" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Lokilech.