Artesano Marburg 

 Gaststätte zum Anglerheim Marburg

Die Universitätsstadt Marburg (vor 1977 offiziell Marburg an der Lahn) ist die Kreisstadt des Landkreises Marburg-Biedenkopf in Mittelhessen.

Marburg - Oliver Hess
Urheber Oliver Hess,
Proweb Consulting GmbH.

 

Sie liegt am Ufer des Flusses Lahn und ist mit etwa 80.000 Einwohnern die siebtgrößte Stadt Hessens.

Das Stadtgebiet erstreckt sich beiderseits der Lahn westlich ins Gladenbacher Bergland hinein und östlich über die Lahnberge hinweg bis an den Rand des Amöneburger Beckens.

Seit dem 13. Jahrhundert hat Marburg Stadtrechte. Heute erfüllt es die Funktion eines Oberzentrums im Regierungsbezirk Gießen.

Als größere Mittelstadt hat Marburg wie noch sechs andere Mittelstädte in Hessen einen Sonderstatus im Vergleich zu den anderen kreisangehörigen Gemeinden. Die Stadt übernimmt daher Aufgaben des Landkreises, so dass sie in vielen Dingen einer kreisfreien Stadt gleicht. Marburg besitzt mit der Philipps-Universität die älteste noch existierende protestantisch gegründete Universität der Welt, die auch heute noch durch ihre Bauwerke und Studierenden das Stadtbild prägt. 

Frank Goebel Marburg 

Hotel Kirchhainer Hof Kirchhain

Marburg - Oliver Hess
Urheber Oliver Hess,
Proweb Consulting GmbH.

 

Den Namen Marburg verdankt die Stadt dem Umstand, dass hier früher die Grenze („mar(c)“) zwischen den Territorien der Landgrafen von Thüringen und der Erzbischöfe von Mainz verlief. Die herausragenden Sehenswürdigkeiten in Marburg sind die Elisabethkirche, die Alte Universität, das Landgrafenschloss sowie die unterhalb von diesem gelegene Altstadt, die in Marburg „Oberstadt“ genannt wird.

Marburg liegt in Mittelhessen, etwa in der Mitte zwischen Frankfurt am Main und Kassel, von beiden Städten jeweils rund 77 Kilometer Luftlinie entfernt. Die benachbarte Universitätsstadt Gießen liegt etwa 27 Kilometer südlich.

Landschaftlich liegt Marburg im Marburger Bergland, einem Südwestausläufer des Burgwaldes, der durch das Tal der Lahn in Nord-Süd-Richtung durchbrochen wird.

Car Service Casper Kirchhain

Marburg - Oliver Hess
Urheber Oliver Hess,
Proweb Consulting GmbH.

 

Nach Westen grenzt es mit der Elnhausen-Michelbacher Senke und den sich anschließenden Damshäuser Kuppen unmittelbar an Teile des Gladenbacher Berglandes und damit an das Rheinische Schiefergebirge, nach Osten schließt sich das Amöneburger Becken an, das ebenfalls Anteil an der Stadtgemarkung hat.

Der höchste Berg innerhalb des zu Marburg gehörenden Stadtgebiets ist mit 412 m ü. NN der Störner westlich der eigentlichen Stadt, nordwestlich des kleinen Stadtteils Dilschhausen. Die niedrigste Stelle befindet sich im Süden der Stadt an der Lahn (173 m ü. NN).

Die größte Ausdehnung des Hauptsiedlungsgebietes beträgt in Nord-Süd-Richtung etwa neun Kilometer (Norden Wehrdas bis Süden Cappels), in Ost-West-Richtung maximal 4 (Westen Marbachs bis östlicher Ortenberg) bis 4,5 Kilometer (westlicher Stadtwald bis östlicher Richtsberg), zumeist aber – an die Enge des Tals der Lahn angepasst – deutlich weniger.

Autorestauration Schmidt GmbH Stadtallendorf-Schweinsberg

Marburg - Oliver Hess
Urheber Oliver Hess,
Proweb Consulting GmbH.

 

Westlich der Marburger Lahntalsenke ziehen sich Teile der Altstadt und anderer Ortsteile den Marburger Rücken hoch, östlich schließen sich die Lahnberge an, in deren Gipfellagen sich das Universitätsklinikum und diverse Institute befinden. 

Der historische Altstadtkern liegt westlich vom heutigen Stadtzentrum, unterhalb des Landgrafenschlosses (Marburger Schloss); auch der Brückenvorort, das ehemalige Gerberdorf Weidenhausen auf der anderen Lahnseite, hat Altstadtcharakter. Marburg hat sich im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte vom Altstadtkern abwärts in das Lahntal ausgedehnt. Südlich des Schlosses befindet sich das Jugendstilviertel Südviertel, westlich davon das 1931 eingemeindete Ockershausen. Im unmittelbaren Osten der Kernstadt liegt der durch die Bahnlinie von der Innenstadt getrennte Ortenberg, im äußersten Südosten der alten Stadtgemarkung liegt in höheren Lagen die erst in den 1960er-Jahren erschlossene Hochhaussiedlung Richtsberg.

Camping Auenland Lahntal 

Während der Gebietsreform 1974 sind die Großstadtteile Marbach (nördlicher Westen), Wehrda (Norden) und Cappel (Süden) eingemeindet worden, in die das bebaute Stadtgebiet fließend übergeht. Speziell Marbach kann heute, ähnlich wie Ockershausen, als Teil der Kernstadt angesehen werden, wenngleich der Ortsteil aus historischen Gründen nicht als Innenstadtbezirk verwaltet wird.

Nachbargemeinden Marburgs sind im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, folgende Städte und Gemeinden: Lahntal, Cölbe, Kirchhain, Ebsdorfergrund, Weimar (Lahn), Gladenbach und Dautphetal.

Gasthaus Zum ehemaligen Bahnhof Lahntal

Nachdem die Lahn südlich der Frankenberger Bucht die Flüsse Wetschaft und Ohm aufgenommen hat, wendet sie sich nach Süden und durchschneidet bei Marburg ein mächtiges, in weiten Bereichen flach liegendes und überwiegend bewaldetes Schichtpaket des Buntsandsteins, der in der Unteren Trias abgelagert wurde.

Das Stadtbild wird deshalb bestimmt durch die tief liegenden Ablagerungen der Lahn in der Marburger Lahntalsenke und die im Westen und Osten aufragenden Höhen des Buntsandsteins.

Italien Street Food Stadtallendorf

Hauptgestein des Buntsandsteins bei Marburg ist der etwa 250 Meter mächtige Mittlere Buntsandstein. Seine wechselnd feinen bis groben, rötlichen Quarzsande und Sandsteine unterlagern die bewaldeten Höhen der Lahnberge und des Marburger Rückens. In der Westhälfte des Marburger Rückens überwiegt der Untere Buntsandstein.

 Burghardt und Schneider GbR Getränke

Nicht an der Oberfläche aufgeschlossen sind im westlichen Stadtgebiet die etwa 60 Meter mächtigen Sedimentgesteine des Zechsteins, die den Buntsandstein am Ostrand des Rheinischen Schiefergebirges unterlagern. Sie wurden am Ostrand des flachen Zechsteinmeers abgelagert und bestehen vor allem aus Kupferschiefer.

Autoservice Campana Weimar/Wolfshausen Autoservice Campana Weimar/Wolfshausen

Eine große Rolle in der geologischen Struktur der Marburger Umgebung spielen Störungen, die ab dem Oberen Jura und während des Tertiärs die Hessische Senke in ein Bruchschollenfeld zerlegten und verschieden alte Gesteine auf gleiches Niveau brachten. Die nur etwa fünf Kilometer westlich im Schiefergebirge bekannten Gesteine der Lahnmulde und ihrer benachbarten geologischen Strukturen wurden durch Bruchtektonik abgesenkt, und bilden in einigen hundert Metern unter der Oberfläche die Unterlage des Zechsteins und Buntsandsteins unterhalb Marburgs. Sie erscheinen im Nordosten im Kellerwald wieder an der Erdoberfläche.

Dachdeckerbetrieb Patrick Hofmann Gladenbach Dachdeckerbetrieb Patrick Hofmann Gladenbach

In Zusammenhang mit der Bruchschollenbildung steht der Vulkanismus des Vogelsbergs, der wenige Kilometer südöstlich von Marburg den Buntsandstein und die ihn überlagernden Schichten des Miozäns weitflächig mit basaltischen Gesteinen überdeckt, die im Miozän vor 7 bis 20 Millionen Jahre vor heute gefördert wurden.

Gasthaus Hotel Auenhof Wiesenschänke Gießen Gasthaus Hotel Auenhof Wiesenschänke Gießen

Den zentralen Teil des Stadtgebietes unterlagern Schluffe, Sande und Kiese der Marburger Lahntalsenke, die nur wenig verfestigt sind. Sie wurden von der Lahn abgelagert, die ein Tal durch den Buntsandstein geschnitten hat und sich wenige Kilometer südlich der Stadt in den wenig widerständigen Gesteinen des Zechsteins deutlich ausweitet.

 KFZ_Meisterbetrieb Tissen Biebertal Krumbach

Die Stadt Marburg setzt sich aus der Kernstadt sowie 18 Stadtteilen mit eigenem Ortsbeirat zusammen, die bis zu ihrer Eingemeindung in den 1970er Jahre selbstständig waren. Zu statistischen Zwecken wird Marburg außerdem in 33 Stadtbezirke unterteilt: die 18 Außenstadtteile sowie die Kernstadt, die in 15 Innenstadtbezirke unterteilt ist. Die nominelle Kernstadt hat 50.806 Einwohner, das um Cappel, Wehrda und Marbach ergänzte innere Stadtgebiet 67.848, während auf die dörflichen Außenstadtteile 13.139 Einwohner entfallen.

Pension Hessenhalle Gießen 

Neben der offiziellen Gliederung hat die Stadt 17 sogenannte Stadtteilgemeinden, die als Heimatvereine ehrenamtlich auf die Entwicklung der Stadtteile einwirken. Außer der Organisation von Veranstaltungen in den verschiedensten Bereichen nehmen diese Vereine an Planungen teil oder beteiligen sich mit Eigenleistungen an der Stadtteilentwicklung wie dem Bau von Kinderspielplätzen oder Kleingärten. Die Stadtteilgemeinden heißen:

  • Afföller
  • Badestube
  • Bauerbach
  • Gisselberg
  • Glaskopf
  • Hansenhaus
  • Ketzerbach
  • Marbach
  • Oberstadt
  • Ockershausen
  • Ortenberg
  • Richtsberg
  • Südviertel
  • Stadtwald
  • Waldtal
  • Weidenhausen
  • Zahlbach

 Brückenmeyer Stahl + Metallbau Bernd Brückenmeyer

„Die alte, von jeher durch den letzten Aufenthalt, Tod und Begräbnis der heiligen Landgräfin Elisabeth von Hessen berühmte Stadt, liegt krumm, schief und buckelig unter einer alten Burg, den Berg hinab“. So urteilte vor mehr als 200 Jahren der Marburger Professor Johann Heinrich Jung-Stilling über die Stadt an der Lahn und rühmte gleichzeitig, dass die Umgebung der Stadt „schön und sehr angenehm“ sei.

Metzgerei Bornemann Marburger Buffet 

Durch Jahrhunderte hindurch nahezu unverändert in ihren wesentlichen Bestandteilen erhebt sich die Häuserkulisse der Altstadt mit dem Marburger Schloss als Stadtkrone und der Elisabethkirche über dem Lahntal. Diese Altstadt gibt Marburg das charakteristische Aussehen und ist Marburgs Touristenattraktion.

Ingrid Schmidt Fachkosmetik Heilpraktikerin Borken 

Erste Besiedlungsspuren um Marburg sind für die Mittlere Altsteinzeit vor ungefähr 50.000 Jahren belegt. Sowohl auf den Lahnbergen als auch im Bereich zwischen den Neuhöfen und der Dammühle wurden Schaber und anderes Werkzeug gefunden, die auf eine Besiedlung in dieser Zeit schließen lassen.

Auch für die Jungsteinzeit gibt es zahlreiche Belege. In dieser Zeit des Übergangs der Bevölkerung von Jägern und Sammlern zu sesshaften, den Boden bearbeitenden Menschen stellten die naturräumlichen Voraussetzungen des Amöneburger Beckens mit seinen fruchtbaren Böden eine attraktive Basis hierfür dar. Bandkeramische Funde deuten auf eine Besiedlung in dieser Zeit hin.

 Praxis für Homöopathie Evelyn Herrmann Gladenbach

Nach Demandt sollen hier oft mehrere Kulturen, wie die Rössener Kultur oder die Michelsberger Kultur aufeinandergestoßen sein. In der Bronzezeit gab es ebenfalls kulturelle Überlagerungen, was Funde aus der Einzelgrabkultur, der Schnurkeramik und der Glockenbecherkultur zeigen. Die große Anzahl an Hügelgräbern in diesem Raum ist ein weiterer Beleg dafür. Reste davon können im Neuen Botanischen Garten besichtigt werden. Eine sichelförmig bewehrte Hofanlage auf dem in der Nähe gelegenen Schanzenkopf deutet auf eine Besiedelung um 700 n. Chr. hin. Die so genannte Heimburg lässt sich der spätmerowingischen Zeit zurechnen.

Dachdecker Dörr Kirchhain 

Die ersten Anfänge der Burganlage reichen bis ins 9./10. Jahrhundert zurück. Die erste urkundliche Erwähnung Marburgs ist für 1138/39 belegt, als Stadt das Jahr 1222. Die Bewohner zogen wohl aus den umliegenden, heute wüsten Orten Aldenzhausen, Lamersbach, Walpertshausen, Ibernhausen und Willmannsdorf nach Marburg. Durch die räumliche Nähe zur Burg wurden die Orte Weidenhausen und Zahlbach zu Vorstädten.

Große Bedeutung erhielt die Stadt aber erst, als Landgräfin Elisabeth von Thüringen Marburg 1228 als Witwensitz wählte. Sie baute ein Hospital, in dem sie sich bei der Pflege von Kranken und Gebrechlichen aufopferte. Obwohl sie bereits mit 24 Jahren starb (1231), gilt sie bis heute als die bedeutendste Persönlichkeit, die je in Marburg wirkte. Über sie werden viele Legenden erzählt. Schon 1235 wurde sie heilig gesprochen und der Deutsche Orden begann noch im selben Jahr, über ihrem Grab die Elisabethkirche zu erbauen, den ersten rein gotischen Kirchbau in Deutschland. Pilger aus ganz Europa kamen zum Grab der Heiligen und trugen dazu bei, dass Marburg als Stadt aufblühte. Der Pilgerfriedhof lag an der St. Michaelskapelle, das Michelchen genannt.

 GAM Getränke Abhol-Markt Kirchhain

Zwischen 1248 und 1604 war Marburg – mit einigen Unterbrechungen – Residenz der Landgrafen von Hessen-Marburg. Nach dem Aussterben der Landgrafen von Thüringen 1247 sollte die Landgrafschaft zunächst an die Wettiner fallen, aber Sophie von Brabant, die Tochter der Heiligen Elisabeth, ließ ihren Sohn Heinrich 1247 auf der Mader Heide bei Fritzlar zum Landgrafen ausrufen und 1248 die Marburger Bürger ihr und Heinrich huldigen.

Im folgenden hessisch-thüringischen Erbfolgekrieg (1247–1264) erstritt Sophie für Heinrich die Unabhängigkeit Hessens. Jener wurde erster Herrscher der neuen Landgrafschaft Hessen, 1292 von König Adolf von Nassau in den erblichen Reichsfürstenstand erhoben und die Landgrafschaft Hessen damit offiziell reichsrechtlich anerkannt. Die Bemühungen um Anerkennung spiegelten sich insbesondere im Ausbau der Stadt zur Residenz und Festung mit der Erweiterung der Stadtmauer um die heutige Oberstadt wider. Um 1250 erhielt die Vorstadt Weidenhausen eine steinerne Lahnbrücke und wurde dadurch besser an die Stadt angeschlossen. 48 Jahre nach Beginn der Bauarbeiten zur Elisabethkirche wurde diese am 1. Mai 1283 geweiht. Die Fertigstellung der beiden Türme dauerte unterdessen nochmals etwa 50 Jahre. Da das Wachstum der Stadt immer weiter anhielt und die Marburger Bürger einen repräsentativeren Bau wünschten, bauten sie als Ersatz für die Kilianskapelle die St.-Marienkirche als dritte Kirche nach der Schlosskirche und der Elisabethkirche. Der gotische Chor wurde 1297 geweiht. Es entstanden auch weitere Klöster wie das Franziskanerkloster am Barfüßertor sowie das Dominikanerkloster an der Weidenhäuser Brücke.

 ANZEIGE

Als Heinrich I. 1308 starb, teilte er die Landgrafschaft in die zwei Teile Oberhessen und Niederhessen. Niederhessen mit der Residenz Kassel, sowie den Städten Homberg (Efze), Melsungen und Rotenburg an der Fulda bekam sein Sohn Johann, Otto I. bekam mit Oberhessen das Gebiet um Marburg, Gießen, Grünberg und Alsfeld. Da Johann bereits 1311 starb, vereinigte Otto I. die beiden Teilfürstentümer wieder und residierte nun abwechselnd in Kassel und Marburg, so dass Marburg entsprechend an Bedeutung verlor. 1319 fiel beinahe die ganze Stadt einem großem Brand zum Opfer. Otto I. führte eine lange Fehde gegen den Erzbischof von Mainz, die sein Sohn Heinrich und dessen Neffe Hermann II. von Hessen weiter führten und die in den Sternerkrieg mündete. Kurz nach dem Tode Ottos I. wurde unter Heinrich II. 1330 der Saalbau des Landgrafenschlosses, dessen Fürstensaal als der größte gotische Profanraum in Deutschland gilt, erbaut. Infolge der durchziehenden Kriegsheere wurde die Pest 1348/49 in Marburg eingeschleppt. Zum Ende der Auseinandersetzungen mit dem Sterner-Ritterbund griff dieser unter Führung des Grafen von Ziegenhain 1373 erfolglos Stadt und Schloss an. Nach dem Tod Ludwigs I., des Sohnes Hermanns II., wurde die Landgrafschaft zwischen 1458 und 1500 nochmals geteilt. Heinrich III. residierte 1458 bis 1483 in Marburg, Wilhelm III. 1483 bis 1500. Da dieser kinderlos starb, wurde die Landgrafschaft wieder unter seinem Vetter Wilhelm II. vereinigt.

Juwelier CIL Trauringstudio Stadtallendorf 

1504 wurde Philipp I. in Marburg geboren. Da sein Vater, Landgraf Wilhelm II. bereits 1509 gestorben war, übernahm er bereits 13jährig die Regentschaft. Als Anhänger der protestantischen Lehre wurde er zum Vorkämpfer der Reformation im Deutschen Reich. 1527 gründete der Landgraf die nach Liegnitz (1526) zweite protestantische Universität, die seitdem für die Stadt der wichtigste Wirtschaftsfaktor war und es bis heute geblieben ist. Zu ihr gehörten auch das Gymnasium Philippinum sowie die Hessische Stipendiatenanstalt, die als ältestes deutsches Studentenwohnheim gilt.

1529 fanden auf dem Marburger Schloss auf Einladung Philipps des Großmütigen das Marburger Religionsgespräch statt, um eine gemeinsame Vorgehensweise nach der erneuten Bestätigung des Wormser Ediktes festzulegen. Hierbei ging es unter anderem um die unterschiedlichen Auffassungen Luthers und Zwinglis zur Rolle des Abendmahls (siehe Abendmahlsstreit).

 ANZEIGE

Nach dem Tode Philipps I. am 31. März 1567 wurde die Landgrafschaft Hessen nach den altertümlichen Erbregeln im hessischen Fürstenhaus unter seine vier Söhne aufgeteilt: Wilhelm erhielt den nun Hessen-Kassel genannten nördlichen Teil, Ludwig erhielt Hessen-Marburg, Philipp Hessen-Rheinfels und Georg den nun als Hessen-Darmstadt bezeichneten südlichen Landesteil. Da Philipp und Ludwig 1583 und 1604 jeweils kinderlos starben, fielen diese Territorien an die Kasseler bzw. Darmstädter Linien. Marburg wurde Teil der Landgrafschaft Hessen-Kassel.

Aus der Vierteilung Hessens wurde nach 1604 eine faktische Zweiteilung. Der Erbfolgestreit um Hessen-Marburg und die konfessionellen Differenzen zwischen der lutherischen Darmstädter und der reformierten Kasseler Linie führten in Folge zu erbitterter, jahrzehntelanger Gegnerschaft.

Versicherungen Generali Fronhausen Versicherungen Generali Fronhausen

Darmstadt und Kassel führten über Jahrzehnte hinweg um das Marburger Erbe Krieg gegeneinander, teilweise im größeren Zusammenhang des Dreißigjährigen Kriegs, in dem Kassel mit Schweden, Darmstadt dagegen an der Seite des Kaisers kämpfte. 1623 kam es vorübergehend zur Einnahme der Stadt und Festung Marburg durch die Truppen Tillys. Auch der „Hauptakkord“ von 1627, der das Erbe Darmstadt zusprach, konnte den Streit nicht dauerhaft beenden. Die Kasseler Landgräfin Amalie Elisabeth begann 1645 mit der Belagerung Marburgs den Hessenkrieg, den sie drei Jahre später siegreich beenden konnte. Oberhessen wurde dauerhaft geteilt, Marburg fiel an Kassel, Gießen und das Hessische Hinterland mit Biedenkopf an Darmstadt. Marburgs Bedeutung sank danach zunehmend, es spielte nur noch eine Rolle als Verwaltungssitz und militärischer Stützpunkt.

 ANZEIGE

1708 wurde durch den Marburger Augenoptiker Unkel eine der ältesten optischen Werkstätten in Deutschland gegründet.

Ab 1773 wurden die Festungsanlagen des Schlosses im Zuge der Napoleonischen Kriege geschleift. Später wird Marburg Hauptstadt des Departements der Werra als Teil des Königreichs Westphalen unter Jérôme Bonaparte. Auch die Auflösung des Deutschen Ordens in Marburg, der bis dahin einen immensen Einfluss auf die Stadt hatte, fällt in diese Zeit.

1850 wird die Eisenbahnstrecke Kassel-Marburg eröffnet und ab 1852 bis Frankfurt am Main verlängert (Main-Weser-Bahn). Marburg erhält dadurch am Ostufer der Lahn einen Bahnhof, der die Stadtentwicklung stark vorantreibt.

 ANZEIGE 

Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erlebte die Universität einen Aufschwung, der ein schnelles Anwachsen der Stadt zur Folge hatte. Innerhalb weniger Jahrzehnte verdreifachte sich die Zahl der Einwohner, die Zahl der Studenten verzehnfachte sich. Nicht wenige Marburger Bürger verdienten sich durch die Vermietung von Zimmern an Studenten ein Zubrot. Es hieß: Die Marburger leben von einem Studenten unterm Dach und zwei Ziegen im Keller (Quelle?).

Mit der Annexion durch Preußen prosperierte die Stadt. Zuerst erstanden Stadtteile außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern, jedoch sämtlich rechts der Lahn. Nach 1900 wurden auch die bis dahin ausschließlich landwirtschaftlichen Flächen links der Lahn in Besitz genommen. Zuerst wurden dort Kleingärten angelegt, danach auch Siedlungsbauten. U. a. hatte der 1907 gegründete Marburger Spar- und Bauverein Grundstücke von dem Ökonom Hoffmann erworben.

 Krimker Einbaumöbel Gießen

Die Verbindung zur anderen Lahnseite stellten die im 13. Jahrhundert errichtete Weidenhäuser Brücke, die 1723 gebaute Elisabethbrücke (später auch Bahnhofsbrücke genannt) und die 1892 erstellte Schützenpfuhlbrücke her. Zudem wurden zwischen den drei kilometerweit auseinander liegenden Steinbrücken vier Holzbrücken in Marburg errichtet.

Im Zuge einer Kreisneugliederung wurde Marburg 1929 kreisfrei und im gleichen Zuge um den Stadtteil Ockershausen vergrößert. Bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 errang die NSDAP 57,6 % (Reichsdurchschnitt 43,9 %) im neuen Stadtkreis, die DNVP 11,1 %, die SPD 13,5 %, das Zentrum 5,8 %, die KPD 4,8 % und die DVP 3,6 %. Daraufhin setzen sich die Nationalsozialisten durch Gleichschaltung aller Vereine und Verbände in der Stadt rigoros durch, was sich durch die Bücherverbrennung am Kämpfrasen weiter zeigt. Dennoch hielt im darauf folgenden Jahr Vizekanzler Franz von Papen an der Universität die als Marburger Rede bekannt gewordene letzte öffentliche Rede gegen den umfassenden Machtanspruch des Nationalsozialismus. 1938 wurde die Marburger Synagoge durch die SA zerstört. Bis 1942 waren alle Juden aus der Stadt geflüchtet oder in Konzentrationslager deportiert worden.

La Donna Melsungen 

Den Zweiten Weltkrieg überstand Marburg weitgehend unversehrt. Lediglich der Hauptbahnhof war Ziel der Angriffe der alliierten Luftstreitkräfte, wie bis heute zahlreiche Bombenkrater auf den Lahnbergen zeigen. Weiterhin wurden rings um Marburg Minengürtel verlegt, die bis zum heutigen Tag noch nicht völlig geräumt sind. Der Hauptbahnhof wurde als wichtiger Bahnknotenpunkt gezielt angegriffen und bei einem Bombenangriff am 22. Februar 1945 schwer beschädigt, daher ist auch das Bahnhofsviertel nicht mehr nur durch Altbauten, sondern durch neu entstandene Häuser geprägt.

Autokosmetik Polierstudio Wetzlar 

Auch das Chemische Institut der Universität und die Reithalle am Ortenberg wurden zerstört. Wenige Tage zuvor hatten US-amerikanische Aufklärer Flugblätter abgeworfen mit etwa folgendem Aufdruck: Marburg und Bad Nauheim wollen wir schonen, bei Euch wollen wir später wohnen. (Quelle?)

Am späten Nachmittag des 28. März 1945 erreichte die Spitze der 7. Panzerdivision der 1. US-Armee Marburg und nahm es am folgenden Tag kampflos ein. Die Division war von Remagen aus über den Westerwald kommend (in Hauptstoßrichtung der heutigen B 255 folgend) vorgerückt.

 Getränke Omar Gladenbach

Um im Januar 1945 die sterblichen Überreste Paul von Hindenburgs und seiner Frau Gertrud sowie der Preußenkönige Friedrich II. (Der Große) und Friedrich Wilhelm I. (Soldatenkönig) vor der anrückenden Roten Armee zu schützen, sollten die Särge durch die Wehrmacht in einem thüringischen Salzbergwerk eingelagert werden. Die Amerikaner, die weite Teile Thüringens eroberten, brachten die berühmten Toten nach Marburg, wo Hindenburg mit seiner Frau in der Nordturmkapelle der Elisabethkirche endgültig beigesetzt wurde. Der Sarg Friedrich Wilhelms I. befindet sich heute im Kaiser-Friedrich-Mausoleum in Potsdam; Friedrich II. ist in einer Gruft am Schloss Sanssouci beigesetzt.

Fahrdienst Richter Fronhausen Fahrdienst Richter Fronhausen

Marburg musste, wie nahezu alle mittelgroßen deutschen Städte, eine große Zahl von Flüchtlingen aufnehmen. Erst seit dieser Zeit gibt es in der Stadt eine größere Zahl kleinerer und mittlerer Industriebetriebe.

Aufgrund des raschen Bevölkerungsanstiegs nach dem Krieg und der daraus resultierenden Wohnungsnot wurden 1963 auf kommunalpolitischer Ebene das Neubaugebiet Richtsberg für etwa 9.000 Einwohner sowie der Bau der Stadthalle, des Großsportfeldes und mehrerer Schulen beschlossen. 1972 begann mit der förmlichen Festlegung des ersten Abschnittes die Altstadtsanierung. Seitdem wurde die historische Bausubstanz der Altstadt sorgfältig renoviert. Im Stadtbild ist dies durch die immer noch wachsende Zahl wiederhergestellter Fachwerkgebäude deutlich erkennbar.

Haarstudio Kamm In Stadtallendorf 

Im Rahmen der Gebietsreform verlor Marburg seine Kreisfreiheit am 1. Juli 1974. Die Stadt wurde aber Mittelpunkt des neuen Großkreises Marburg-Biedenkopf und wuchs durch die Eingliederung von 18 Umlandgemeinden flächenmäßig um mehr als das Fünffache, bezogen auf die Einwohnerzahl der Stadt um ein Drittel auf 70.922. Mit dem Verkauf eines Eckgrundstückes an der Biegenstraße begann 1991 die umfassende Neugestaltung im Bereich Marburg-Mitte. Diese Planungen lösten seit den 1980er-Jahren heftige Diskussionen um das Biegeneck und den alten Schlachthof aus; dies führte zu Hausbesetzungen und Polizeieinsätzen. Im selben Jahr wurde auf Bundesebene die Auflösung des Bundeswehrstandortes Marburg beschlossen. Es wurden umfangreiche Konversionsplanungen erforderlich, um den Wegfall der Standorte Jägerkaserne im Südviertel und Tannenbergkaserne (heutiger Stadtteil Stadtwald) wirtschaftlich abzufangen.

Nach wie vor ist die Universität mit über 3.900 Beschäftigten und mehr als 21.000 Studierenden der wichtigste Wirtschaftsfaktor in der Stadt. Das dazugehörige, inzwischen privatisierte und mit seinem Gießener Pendant fusionierte Universitätsklinikum beschäftigt in Marburg über 4.200 Mitarbeiter.

2009 fand in Marburg der 6. Internationale Kongress für Psychotherapie und Seelsorge statt, der öffentliche Kontroversen hervorrief und in dessen Vorfeld die Marburger Erklärung abgegeben wurde.

 Krauße + Krauße GmbH Sinn

Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Marburg war jahrhundertelang Garnisonsstadt. Die Geschichte als Garnison geht bis in die Zeit der Gründung der Stadt zurück.

Mit dem Einzug der preußischen Truppen in Kurhessen im Jahr 1866 wurde Marburg Standort des 11. Preußischen Jägerbataillons. Im Jahr 1868 wurde die alte Jägerkaserne nahe dem Kämpfrasen im Südviertel gebaut. Weitere Bauten folgten in den Jahren bis 1913, u. a. ein Exerzierhaus, das Offizierskasino und das Bezirkskommando.

Nach dem Ersten Weltkrieg und infolge des Versailler Vertrages trat an die Stelle des Jägerbataillons ein Ausbildungsbataillon des 15. Infanterieregements der Reichswehr. In den 1930er Jahren wurden dann neue Kasernenbauten errichtet, so unter anderem 1937 die neue Jägerkaserne auf dem Kämpfrasen und 1938 im Wald bei Ockershausen die Tannenbergkaserne.

Prosperi Farbberatung Marburg 

Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten zunächst amerikanische Truppen von 1945 bis 1950 und anschließend von 1951 bis 1956 französische Truppenteile die beiden Kasernen.

Die Bundeswehr übernahm diese Standorte, wobei ab 1970 dort die 2. Jägerdivision in der Jägerkaserne stationiert war. In der Tannenbergkaserne war das Sanitätsbataillon 2 untergebracht. In den 1960er und 1970er Jahren wurden dort weitere Kasernen für die Flugabwehr errichtet. Es war dort das Flugabwehrsystem Roland stationiert.

Es waren diverse Truppenteile der Bundeswehr bis in die 1990er Jahre in Marburg stationiert, zu nennen sind u.a.:

Jägerkaserne
2. Kompanie des Krankentransportbataillons 330
5. Kompanie des Feldjägerbataillons 740
Fachausbildungskompanie Marburg
Kreiswehrersatzamt Marburg

 Friseurteam Haaribo Marburg

Tannenbergkaserne
Fernmeldebataillon 2
Feldjägerkompanie
Flugabwehrregiment 300
Sanitätsbataillon 2
Sanitätszentrum 413
Standortverwaltung Marburg
Verteidigungskreiskommando 471

Standortübungsplatz Marburg (zwischen Hermershausen und Elnhausen)

Nach der Wiedervereinigung und der Umstrukturierung der Bundeswehr wurden Mitte bis Ende der 1990er Jahre beide Kasernen von der Bundeswehr aufgegeben und von der Stadtentwicklungsgesellschaft in Gewerbegebiete konvertiert. Damit wurde die lange Tradition der Garnisonsstadt beendet.

ANZEIGE 

Am 1. Januar 1931 wurde die Gemeinde Ockershausen nach Marburg eingemeindet. Mit der Gebietsreform in Hessen von 1. Juli 1974 wurde die Stadt Marburg mit den Kreisen Marburg und Biedenkopf zum neuen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Gleichzeitig wurden Marburg die Gemeinden Bauerbach, Cappel, Cyriaxweimar, Dilschhausen, Elnhausen, Ginseldorf, Gisselberg, Haddamshausen, Hermershausen, Schröck, Wehrshausen, Michelbach, Marbach, Moischt und Wehrda als Ortsteile zugeschlagen.

Die religiöse Bedeutung Marburgs begann 1235 mit der Heiligsprechung Elisabeths von Thüringen und dem Bau der Elisabethkirche. Neben Rom und Santiago de Compostela gehörte Marburg in jener Zeit zu den bedeutendsten europäischen Pilgerorten. Mit der Reformation, die durch Philipp den Großmütigen unterstützt und umgesetzt wurde, und den damit verbundenen Bau der weltweit ersten protestantischen Universität, setzte sie sich fort. Durch die Universität wiederum entstand das weite religiöse Spektrum, welches heute in der Stadt zu finden ist.

Im Jahre 721 errichtete Bonifatius unterhalb der Burg Amöneburg ein kleines Kloster und eine neue Kirche beziehungsweise widmete er eine iro-schottische Vorgängerkirche um. In Marburg entstand aber erst 1227, als Marburg Stadt wurde, eine eigene Pfarrei. Die ansässige Pfarrei war zuvor ein Filial der Mutterkirche in Oberweimar gewesen. Der Deutsche Orden übernahm nach dem Tod der Heiligen Elisabeth deren Hospital und baute ihr zu Ehren die Elisabethkirche. Das geistliche Leben war bis zur Reformation katholisch geprägt, was durch die Präsenz zahlreicher Orden wie der Brüder vom gemeinsamen Leben („Kugelherren“), der Augustiner oder der Franziskaner (Barfüßer) belegt wird. Mit der Reformation übernahm Landgraf Philipp der Großmütige die protestantische Lehre und verbot gleichzeitig den Katholizismus. Erst 1788 wurde die katholische Lehre in Marburg wieder zugelassen.

Die acht evangelischen Kirchengemeinden Marburgs gehören zur Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Sie besitzen neun Kirchengebäude, darunter die bereits erwähnte Elisabethkirche und die Universitätskirche. Die drei römisch-katholischen Kirchengemeinden gehören zum Bistum Fulda.

Freikirchen und freikirchliche Gemeinschaften gibt es in Marburg seit dem 19. Jahrhundert. Dazu gehört die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, die 1840 gegründet wurde und damit zu den ältesten deutschen Baptistengemeinden gehört. Ihr Gemeindezentrum ist die 1957 eingeweihte Uferkirche. Seit 1958 verfügt sie auch über ein Studentenwohnheim. Weitere Freikirchen sind Evangelisch-methodistische Kirchengemeinde, die freie evangelische Gemeinde, die Brüdergemeinde, die Adventistengemeinde und die zum BFP gehörige Pfingstgemeinde. Der Christus-Treff Marburg, eine der Keimzellen der deutschen Jesus-Freaks, sowie eine Gemeinde der Pilgermission St. Chrischona sind hier ebenfalls einzuordnen.

Von den sogenannten altkonfessionellen Kirchen ist in Marburg nur die Selbständige Evangelisch-Lutherischen Kirche vertreten.

Weitere christliche Religionsgemeinschaften in Marburg sind die Katholisch-Apostolische Gemeinde, die Neuapostolische Kirche und die anthroposophisch geprägte Christengemeinschaft.

In Marburg gab es erstmals im Mittelalter eine jüdische Gemeinde. Eine größere Anzahl jüdischer Familien lebte in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in der Judengasse. Nach Vertreibungen im 14. und 16 Jahrhundert wuchs die Gemeinde bis ins 20. Jahrhundert auf über 500 Mitglieder. Bereits zu Beginn des Nationalsozialismus zogen viele Juden fort oder wanderten aus. 77 Juden, die in Marburg blieben, wurden 1941/1942 nach Riga beziehungsweise Theresienstadt und in Vernichtungslager des Ostens deportiert und ermordet. In den 1980er Jahren wurde eine neue jüdische Gemeinde gegründet. Am 26. November 2005 konnte eine neue Synagoge in der Liebigstraße eingeweiht werden. 2006 gehörten der Gemeinde etwa 350 Personen an. Am 28. November 2010 weihte die Jüdische Gemeinde die erste neue Thorarolle seit der Shoah ein.

Marburg verfügt seit 1986 über eine Moschee, die Omar-Ibn-Al-Khattab-Moschee. Getragen wird sie vom Verein „Orientbrücke Marburg e.V.“. Dieser Verein gehört zur Islamischen Gemeinschaft Deutschland e.V. (IGD) und wird wie diese im Verfassungsschutzbericht des Bundes thematisiert. Die Islamische Gemeinschaft Deutschland (IGD) war ursprünglicher Träger der Moschee. Sie gilt als deutsche Zentrale der extremistischen Muslimbruderschaft. Die Verbindungen dieser Organisation reichen bis zu Gruppierungen, die im Verdacht steht, den islamistischen Terrorismus zu unterstützen. Erst im Jahr 2002 wurde der Verein „Islamische Schule“ gegründet, der in „Orientbrücke“ umbenannt wurde. Seitdem ist die Marburger Moschee formell unabhängig von der IGD. Etwa 250 Menschen kommen jeweils zum Freitagsgebet. Ein muslimischer Friedhof befindet sich in einem Abschnitt des städtischen Friedhofs im Stadtteil Ockershausen.

Es gibt Planungen zum Neubau eines islamischen Kulturzentrums mit Moschee im Viertel „Bei St. Jost“.

Es gibt in Marburg eine Gemeinde der Zeugen Jehovas und eine Gemeinde des Universellen Lebens.

Mit einem Shambhala-Zentrum gehört Marburg auch zu den größeren europäischen buddhistischen Zentren. Die Gemeinschaft besteht aus etwa 50 bis 120 Praktizierenden. Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer religiöser Gruppierungen, die nicht zuletzt durch die Universität nach Marburg kamen.

Das Marburger Stadtwappen wurde von dem Berliner Heraldiker Emil Doepler entworfen und durch Beschluss des Marburger Stadtrats vom 25. März 1895 eingeführt. Es basiert auf dem Reitersiegel des Thüringer Landgrafen an einer städtischen Urkunde aus der Zeit zwischen 1248 und 1257; die Reiterdarstellung des Siegels geht auf die Zeit Landgraf Ludwigs IV. († 1227) zurück. Damit ist das Wappen ein Beispiel für die im 19. Jahrhundert gängige Praxis, nicht mehr bekannte oder als zu wenig repräsentativ empfundene Stadtwappen durch Motive aus Siegeln zu ersetzen. In den heutigen Gemeindeordnungen ist der Gebrauch der Stadt- und Gemeindewappen in den Dienstsiegeln häufig vorgeschrieben.

Blasonierung nach Heinz Ritt: „In Rot mit silbernem Saum auf silbernem Ross ein gepanzerter Ritter mit silbernem, goldverziertem Topfhelm und blauem Waffenrock, in der Rechten an rotgeschäfteter Lanze mit goldener Spitze eine golden befranste, dreilatzige silberne Fahne, darin in Gold mit blauem Bord ein blaues gotisches M, links einen Schild haltend, darin in Blau ein steigender, goldbekrönter, von Silber und Rot siebenmal geteilter Löwe.“ In älteren Darstellungen hat der Landgraf einen blauen Waffenrock und eine gänzlich goldene Fahne, auf anderen Darstellungen ist beides silbern. Die von der Stadt geführte Flagge ist blau-weiß-rot geteilt.

Wappenerklärung: Der Ritter im Wappen der Stadt Marburg ist der auf einem weißen Pferd reitende gepanzerte hessische Landgraf, sein Schild (Hessenschild) zeigt den Hessenlöwen. Auf der Fahne ist das Wappenbild durch das traditionelle Marburger „M“, Blau auf Gold, das eigentliche Stadtzeichen (Gemerke), ersetzt. Aus diesem Logo leitet sich wiederum die Stadtflagge ab: Das Rot des Hintergrundes, das Weiß des Pferdes und das Blau des Schildes ergeben horizontal von oben nach unten die Stadtfarben.

Seit 1961 besteht eine Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Poitiers. Zurückzuführen ist diese Partnerschaft auf die Beziehungen der beiden ansässigen Universitäten. 1969 erfolgte die Verschwisterung mit der slowenischen namensgleichen Stadt Maribor (Marburg an der Drau), 1971 mit Sfax in Tunesien. 1988 wurde die Verschwisterungsurkunde mit der damals noch zur DDR gehörenden Stadt Eisenach in Thüringen unterzeichnet. Die Verantwortlichen wollten damit ein Zeichen zur Völkerverständigung und zur Überwindung der deutschen Teilung setzen und die Beziehungen der beiden Städte durch das Wirken der Heiligen Elisabeth verdeutlichen. Die Städtepartnerschaft zu Northampton in England entwickelte sich über die Partnerschaft beider Städte mit der französischen Stadt Poitiers und führte 1992 zur Verschwisterung. Die letzte Städtepartnerschaft wurde 2005 mit Sibiu/Hermannstadt in Rumänien geschlossen, da bereits viele Kontakte auf universitärer, schulischer, kirchlicher und kultureller Ebene bestanden. Zur Würdigung des Engagements in den partnerschaftlichen Beziehungen wurde die Stadt 1980 mit der Ehrenfahne des Europarates ausgezeichnet.

Im Juni 2008 wurde vom Marburger Stadtparlament mit den Stimmen der SPD, von Bündnis 90/Die Grünen und der Linken die bundesweit bisher einzigartige und umstrittene Marburger Solarsatzung verabschiedet. Danach sollen bis auf wenige Ausnahmen alle Marburger Bauherren verpflichtet werden, bei Neubauten oder größeren Änderungen an Dächern oder Heizungsanlagen solarthermische Anlagen zu installieren. Der Gießener Regierungspräsident hob diesen Beschluss am 7. Oktober 2008 auf. Gegen diese Verfügung hat die Stadt Marburg beim Verwaltungsgericht Gießen Klage erhoben. Einem auf Anraten des Verwaltungsgerichts Gießen zwischen der Stadt Marburg und dem Regierungspräsidium ausgehandelten Vergleich hat das Wirtschaftsministerium im März 2010 nicht zugestimmt. Im Mai 2010 hat das Verwaltungsgericht die Klage abgewiesen. Die Stadt Marburg hat gegen das Urteil kein Rechtsmittel eingelegt, sondern eine neue Fassung der Satzung erarbeitet. Diese Vorlage passierte im darauffolgenden September den Magistrat und wurde am 29. Oktober 2010 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.

Die Stadt Marburg betreibt ein Bürgerinformationssystem, mit Hilfe dessen sich Bürger über die politischen Gremien informieren können. Hier werden die nächsten Sitzungen mit ihrer Tagesordnung angekündigt, des Weiteren kann man Informationen (Name, Parteizugehörigkeit, Funktion und Kontakt) zu den Kommunalpolitikern einsehen.

Das Hessische Landestheater Marburg ist das jüngste der sechs großen hessischen Theater mit fünf örtlichen Spielstätten und zusätzlichen Freiluftaufführungen. Jährlich findet hier seit 1995 die bundesweit beachtete „Hessische Kinder- und Jugendtheaterwoche“ mit qualitativ hervorragenden Produktionen sowie einem umfangreichen Workshop-Programm für Schulklassen und Lehrer für Darstellendes Spiel aus der Region statt.

Neben gelegentlichen Gastvorstellungen von Boulevardbühnen oder Musicalensembles in der Stadthalle sowie studentischen Theatergruppen und Aufführungen der Schulen besitzt Marburg drei freie Theater, die teils kommunal unterstützt werden. Das Theater Gegenstand im Kulturzentrum Waggonhalle führt vorwiegend eigene Produktionen auf. Dazu zählen etwa die Krankenhaus-Live-Soap „Marburg Hope“ und das Improvisationstheater „Fast Forward Theater“. Die Marburger Theaterwerkstatt german stage service im „G-Werk“ am Afföller ist ein Künstlerensemble, das eigene Theaterstücke und Performances für den öffentlichen Raum entwickelt und auf internationalen Festivals aufführt. Das Schnaps & Poesie Theater ist das kleinste Marburger Theater. In wechselnden sehr kleinen Spielstätten (jeweils ca. 20 Plätze) wird Hör-Theater in Form szenischer Lesungen angeboten. Seit 2010 gibt es die vom ehemaligen Oberspielleiter des Marburger Landestheaters Peter Radestock neu gegründete „Kleine Komödie“, die sich dem gehobenen Boulevard-Theater mit eigenen Produktionen zugewandt zeigt.

Mit jährlich rund einer halben Million verkauften Kinotickets (bei einem Einzugsgebiet von rund 253.000 Einwohnern im Landkreis) nimmt das Kino einen hohen Stellenwert in der Freizeitgestaltung der Marburger ein. Das Angebot umfasst neben 14 kommerziell betriebenen Kinosälen an drei Standorten – darunter sieben im Marburger Cineplex – auch ein unabhängiges und nicht-kommerzielle Kino im Kulturzentrum im G-Werk, das sogenannte „TRAUMAkino“. Im Sommer finden auf der Freiluftbühne im Schlosspark Großleinwandvorführungen statt. Seit 1994 zeigt das Open Eyes Filmfest internationale Kurzfilmproduktionen. Seit 2006 findet jährlich im Cineplex in Kooperation mit den Fachdiensten Kultur- und Jugendförderung der Stadt Marburg das Marburger Kinder- und Jugendfilmfestival Final Cut statt. Die Marburger Kameragespräche mit dem Marburger Kamerapreis sind ein jährliches Ereignis für das Fachpublikum und die Cineasten.

Marburg bietet neben drei über viele Jahre existierenden privaten Galerien – Galerie Henke, Galerie Schmalfuß und LOG-Gallery – mehrere zugängliche Künstlerateliers und viele weitere Ausstellungsorte und Museen, wovon fünf zur Universität gehören.

Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte Marburg unterhält an zwei Standorten Einrichtungen. Die Sammlung im Ernst-von-Hülsen-Haus in der Biegenstraße 11 zeigt neben wechselnden Ausstellungen Werke des Expressiven Realismus (etwa des Marburger Künstlers Franz Frank) und des Pointillismus (besonders von Paul Baum), daneben Kunst des 17. bis 20. Jahrhunderts, Kunst der Gegenwart wie Gemälde von Bernard Schultze, Dieter Krieg und Harald Häuser, Werke von Carl Bantzer und Otto Ubbelohde sowie der Willingshäuser Schule. Auch eine Sammlung von Abgüssen antiker Statuen ist hier zu sehen. Das Gebäude wurde 1927 als Geschenk des Marburger Universitätsbundes zum 400jährigen Bestehen der Universität eröffnet und wird 2011-2013 saniert, wobei das Museum neu konzipiert wird (neue Rundgänge, neuer Eingangs- und Servicebereich).

Eine Keramiksammlung im Landgrafenschloss zeigt Marburger Irdenware und Steinzeug aus Hessen und dem Westerwald. Im Wilhelmsbau des Schlosses sind die Kulturgeschichtlichen Sammlungen auf fünf Stockwerken untergebracht. Zudem finden wechselnde Sonderausstellungen statt.

Die Marburger Völkerkundliche Sammlung befindet sich im Institut der Völkerkunde der Universität Marburg in der Kugelgasse 10. Sie beherbergt dauerhaft mehr als 5.000 Objekte und setzt sich aus vielen verschiedenen (privaten) Teilsammlungen zusammen. Attraktiv ist für Studenten die oft genutzte Möglichkeit, selbst aktiv Ausstellungen aus der Ethnologie zu organisieren und direkt an den Objekten zu arbeiten. Die ausgestellten Gegenstände decken zwar ein weites Feld ab, jedoch liegt der Fokus deutlich auf (Alltags-)Gegenständen indigener Gruppen im Amazonasgebiet.

Das Mineralogische Museum Marburg besitzt etwa 45.000 Mineralien, 50.000 Gesteinsproben, mehrere tausend Edelsteinrohproben und 150 Meteoriten. Die größte mineralogische Sammlung Hessens gilt unter Fachleuten als eine der wichtigsten Deutschlands. Entstanden ist sie als Lehr- und Forschungssammlung des Instituts für Mineralogie der Universität Marburg.

Der Theologe und Religionsphilosoph Rudolf Otto gründete 1927 die Religionskundliche Sammlung, das Museum für Religion. Nach mehreren Umzügen befindet es sich in der „Neuen Kanzlei“ in der Landgraf-Philipp-Straße 4. Es werden Kultfiguren, Bilder und Ikonen, Rollbilder, Ritualgegenstände, Hausaltare sowie verschiedene Modelle und Nachbildungen ausgestellt, sortiert nach den Themengebieten Altamerika, Altägypten, Religionen Afrikas, Religionen Süd- und Ostasiens (Hinduismus, Buddhismus, Daoismus, Konfuzianismus, Shintō und Tenrikyō) und Monotheistische Religionen (Judentum, Christentum, Islam). Auch hier werden Sonderausstellungen zu wechselnden Themen angeboten. Die Marburger Religionskundliche Sammlung gehört neben Einrichtungen in Glasgow und Sankt Petersburg zu den wenigen Museen, die sich ausschließlich auf die Darstellung von Religion spezialisiert haben. Die Besichtigung der Sammlung ist im Rahmen von angemeldeten Führungen möglich.

Im Dachgeschoss des Instituts für Zytobiologie befindet sich das Museum anatomicum. Gezeigt werden etwa 2.000 Präparate aus der Zeit von 1650 bis 1920, unter anderem in Formalin-gefüllten Glasbehältern aufbewahrte Präparate aus dem Gebiet der systematischen und topographischen Anatomie, der Embryologie und der Missbildungslehre. Ein weiterer Schwerpunkt bietet eine Sammlung von Knochen und Skeletten. Gezeigt werden darin zum Beispiel Schädel von Hingerichteten, Präparate zur Schädel- und Zahnentwicklung oder die Rassenschädelsammlung. Anatomische Geräte, chirurgisches Instrumentarium und alte Mikroskope sind außerdem ausgestellt. Ein bekanntes Einzelstück ist das „Marburger Lenchen“, die präparierte Leiche einer schwangeren Frau, die in der Lahn ertrank.

Die neue Marburger Kunsthalle des Kunstvereins wurde 2000 auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofes am Gerhard-Jahn-Platz 5 eröffnet. Auf über 500 Quadratmetern bietet sie ständig wechselnde Ausstellungen zur Kunst der Gegenwart.

Im 1. Deutschen Polizeioldtimer-Museum in der Herrmannstraße 200 (an der Kreisstraße 69) können über 70 historische Polizeifahrzeuge besichtigt werden. Mit weiteren Exponaten wie technischem Material und Fotos mit Bezug zur Motorisierung der deutschen Polizei stellt das Museum die größte Sammlung von Polizeifahrzeugen in Deutschland dar; sein Bestand wird häufig für historische Film- und Fernsehproduktionen genutzt.

Das Kindheitsmuseum wurde 1979 in privater Trägerschaft von Helge-Ulrike und Charles Barry Hyams in der Hüterschen Villa am Barfüßertor eröffnet. Bis zum Ende des Jahres 2008 gab es einen Einblick in die Kindheit der letzten beiden Jahrhunderte und verfügte über eine Sammlung jüdischer Kinderbücher. Zu bestaunen waren außerdem Spielzeuge aus den Jahren 1850 bis 1950, ein Spiel-Zoo mit 600 Spielzeugtieren und Miniaturgebäuden, historische Kinder- und Schulbücher, ein Einblick in die „Marburger Puppenklinik“, ein historisches Klassenzimmer aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und weitere Exponate. Das Kindheitsmuseum soll mittelfristig zusammen mit dem Zirkus-Archiv und einer Ausstellung der Deutschen Blindenstudienanstalt in einem neuen Museumszentrum auf dem Waggonhallen-Gelände am Ortenberg eine neue Heimat finden.

Lesungen, durchschnittlich 30 im Jahr, in einem Café in der Marburger Altstadt, veranstaltet der Verein Neue Literarische Gesellschaft. „Literatur um 11“ findet seit 1974 statt. Das Programm ist gleichermaßen aktuell wie zeitlos: Es reicht vom literarischen Chanson bis zum historischen Vortrag, von der aktuellen Belletristik über Lyrik bis zur Lebensphilosophie.

Marburg beherbergt mehrere bundesweit bedeutende Archive.

Das Hessische Staatsarchiv Marburg ist zuständig für das bei den staatlichen Behörden im Regierungsbezirk Kassel und Teilen des Regierungsbezirks Gießen anfallende Schriftgut.
Das Bildarchiv Foto Marburg ist das deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte und besitzt ein Bildarchiv zur europäischen Kunst und Architektur mit rund 1,7 Millionen fotografischen Originalaufnahmen.
Im Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden werden erhaltene Urkunden, die in Deutschland vor 1250 geschrieben wurden, verwahrt und fotografisch dokumentiert.

Weitere bedeutende Archive sind:

Archiv der deutschen Blindenstudienanstalt und internationale Dokumentationsstelle für das Blinden- und Sehbehindertenwesen, beherbergt Dokumente, Zeitungsausschnitte und Ähnliches zur Geschichte des internationalen Blinden- und Sehbehindertenwesens sowie der deutschen Blindenstudienanstalt
Archiv des Herder-Instituts, beherbergt eine Forschungsbibliothek, eine fortlaufende Zeitungssammlung, ein Presseausschnittsarchiv (1952-1998) und eine herausragende Kartensammlung zur Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas mit Schwerpunkt auf dem Baltikum
Archiv des Hessischen Landesamts für Geschichtliche Landeskunde, beherbergt ein Flurnamenarchiv für das Gebiet der ehemals preußischen Provinz Hessen-Nassau
Behring-Archiv, beherbergt sowohl Materialien und Dokumente zur Person Emil von Behrings als auch zur Geschichte der Behringwerke
Corpus der minoischen und mykenischen Siegel, beherbergt Abdrücke und Fotos von minoischen und mykenischen Siegeln sowie Publikationen darüber
Deutscher Sprachatlas des Forschungsinstituts für deutsche Sprache, beherbergt handschriftliche und gedruckte Dokumente, Karten, Bild- und Tondokumente zur Geschichte der Dialekte und Regionalsprachen in Deutschland sowie ihrem Wandel im Laufe der Zeit (ein dedizierter Neubau für den Sprachatlas und das zugehörige Forschungsinstitut soll bis 2014 auf dem ehemaligen Brauereigelände entstehen)
Deutsches Adelsarchiv, Nachweis und Stammbaum aller deutschen Adelsfamilien
Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität, eine europaweit einzigartige Institution, ermittelt und katalogisiert Leichenpredigten, die zwischen 1550 und 1750 gedruckt wurden
Forschungsstelle Georg Büchner (FGB), Forschung und Erarbeitung von Publikationen zu Leben, Werk und Wirkung Georg Büchners
Handschriften- und Nachlassarchiv der Universitätsbibliothek, beherbergt Bände mit Marburger Vorlesungsnachschriften, Studentenstammbücher, Bände mit Universitätsstatuten und -verordnungen sowie mehr oder weniger umfangreiche Nachlässe und Teilnachlässe Marburger Professoren wie z. B. Friedrich Carl von Savignys und Paul Natorps
Kant-Forschungsarchiv der Philipps-Universität, beherbergt Original-Schriften des Philosophen Immanuel Kant, ist nicht museal zugänglich
Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden, sammelt alle in Deutschland verwahrten Urkunden, die vor 1250 geschrieben wurden, und dokumentiert diese fotografisch
Religionen in Deutschland– Archiv mit Dokumentationsstelle, beherbergt umfangreiche Bestände so genannter grauer Literatur von Religionsgemeinschaften in Deutschland und dokumentiert aktuelle Religionsgeschichte
Stadtarchiv, zentrale städtische Dienststelle für alle Fragen zur Marburger Stadtgeschichte, beherbergt Unterlagen zur Dokumentation des Marburger Stadtlebens seit dem Mittelalter
Zentralarchiv der Deutschen Volkserzählung im Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft der Philipps-Universität, beherbergt eine große Sammlung von Sagen und Märchen
Circus-, Varieté- und Artistenarchiv, beherbergt Programme, Kostüme, Requisiten und Fotos aus dem Zirkus-, Artisten- und Varietébereich


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Marburg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.