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 Frank Goebel Marburg

Lohra ist eine Gemeinde im Landkreis Marburg-Biedenkopf im Regierungsbezirk Gießen des Bundeslandes Hessen. Lohra zählt knapp 5700 Einwohner, etwas mehr als die Hälfte davon im namensgebenden Ortsteil (Stand Ende 2006).

Die Gemeinde Lohra liegt im südwestlichen Teil des Landkreises, etwa 15 km südwestlich von Marburg und ungefähr 20 Km nordwestlich von Gießen. Auf dem Gemeindegebiet treffen die nördlichsten Ausläufer des Gladenbacher Berglandes und die südöstlichsten Ausläufer des Rothaargebirges aufeinander. Aus historischem Blickwinkel gesehen, gehört Lohra zum Marburger Land und grenzt im Westen an das Hessische Hinterland.

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Lohra grenzt im Osten an die Gemeinden Weimar (Lahn) und Fronhausen sowie im Norden an die Stadt Gladenbach (alle drei im Landkreis Marburg-Biedenkopf), im Südosten an die Stadt Lollar, im Süden an die Gemeinden Wettenberg und Biebertal (alle drei im Landkreis Gießen), sowie im Westen an die Gemeinde Bischoffen (Lahn-Dill-Kreis).

Von der frühen Besiedlung der Gegend zeugt das 1931 entdeckte Steinkammergrab am Gernstein, das der ausklingenden Jungsteinzeit zuzuordnen ist. Die hier bestatteten Männer, Frauen und Kinder, deren Zahl sich auf ca. 20 Personen belaufen haben muss, wurden überraschender Weise verbrannt. Außerdem war den Toten für ihre Reise ins Jenseits, im Gegensatz zu den anderen Steinkammergräbern in Hessen, reichlich Keramik und andere Alltagsgegenstände mitgegeben worden.

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Henkelbecher (die aufgrund ihrer Einzigartigkeit auch als „Lohraer Becher“ in die Fachsprache der Archäologie Eingang gefunden haben), Tassen, Schalen, eine Serpentinaxt, ein kleines Steinbeil sowie eine retuschierte Kieselschieferklinge und Bronzeblechstückchen waren im Fund enthalten. Einige Fundstücke werden seit 1931 im Hessischen Landesmuseum in Kassel aufbewahrt.

Bei Altenvers wurden Überreste einer germanischen Siedlung aus der späten römischen Kaiserzeit, gefunden, in der wahrscheinlich Metall verarbeitet wurde. Anhand von Funden kann man die Bewohner der Ansiedlung mit einiger Sicherheit dem elbgermanischen Kulturraum zuordnen.

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Erstmals erwähnt wird Lohra in einer Eintragung in das Güterverzeichnis der Abtei Fulda in der Mitte des 8. Jahrhunderts und wenig später im Schenkungsbuch des Klosters Lorsch als loco lare:

Gerbrechti in Larere. Regnante itaque Karolo piissimo rege, presidentque huic loco Gundelando, primo abbate tradiderunt ad Lauresham St. Nazario, Castwich et Gerbrecht, filius eius res suas in pago Logenehe in villis Larere marca (et in Duda marca) scilicet Campos, Prata, aquas aquarumque decursus. 769, Dec. 1. Karlus, Rex, Gundelando, abbas.

Die deutsche Übersetzung lautet:

Gerbrechts (Besitz) in Lohra. Unter Regierung Karls, des frommen Königs, und unter der Leitung des ersten Abtes dieses Klosters, Gundeland, haben Kastwich und dessen Sohn Gerbrecht an Lorsch, dem heiligen Nazarius, ihren Besitz im Lahngau, in den Orten Lohra (und in der Duda Mark) geschenkt, und zwar Felder, Wiesen, Wälder, Gewässer und Wasserläufe. 769, Dezember 1. Karl, König, Gundeland, Abt.

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Der Name Lare kann der vorfränkischen Sprachschicht zugeordnet werden und bedeutet möglicherweise „Ort am Wasser“. Welche Ethnien vor der fränkischen Landnahme in Lohra siedelten, ist nicht endgültig gesichert; wahrscheinlich waren es aber Ubier (bis ca. 10 v. Chr.) und danach Chatten.

Im 8./9. Jahrhundert scheint Lohra Gerichtsstätte („Malstatt“) der fränkischen Gaugrafschaft pagus lare (Gau Lohra) gewesen zu sein. Das Gebiet der Gaugrafschaft reichte bis ins Amöneburger Becken und an den Vogelsberg und scheint ungefähr den Raum der späteren Lahn-Ohm-Grafschaft eingenommen zu haben, aus der dann die Grafschaft Ruchesloh hervorging. Gerichtlicher Mittelpunkt dieser Gaugrafschaft war wohl das Flurstück namens Retschloh bei Oberweimar, wo die Gerichtsbarkeit ausgeübt wurde, religiöser Mittelpunkt die Martinskirche in Oberweimar.

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Etwa um 1238 wurde die heutige (spätromanische) Kirche erbaut. Im Juni 2002 wurde an der nordwestlichen Ecke der Wehrmauer der Kirche ein Münzschatz gefunden. Der Schatz umfasst 483 hochmittelalterliche Silbermünzen Er wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts hier deponiert.

In der Grafschaft Ruchesloh, die 1237 an das Erzstift Mainz gelangte, war Lohra Mittelpunkt eines Gerichts (Gerichte Lohr), das ungefähr den Verser Grund sowie Teile der heutigen Gemeinde Fronhausen umfasste. Allen verwertbaren zeitgenössischen Dokumenten zufolge setzte sich die Grafschaft Ruchesloh aus den Centen (Hundertschaftsbezirken) in den Gebieten um Amöneburg, Buseck, Ebsdorf, Gladenbach, Homberg (Ohm), Kirchberg (Lahn), Kirtorf, Lohra, Londorf, Merlau und Reizberg (um Niederweimar) zusammen.

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In der Grafschaft Ruchesloh, die 1237 an das Erzstift Mainz gelangte, war Lohra Mittelpunkt eines Gerichts (Gerichte Lohr), das ungefähr den Verser Grund sowie Teile der heutigen Gemeinde Fronhausen umfasste. Allen verwertbaren zeitgenössischen Dokumenten zufolge setzte sich die Grafschaft Ruchesloh aus den Centen (Hundertschaftsbezirken) in den Gebieten um Amöneburg, Buseck, Ebsdorf, Gladenbach, Homberg (Ohm), Kirchberg (Lahn), Kirtorf, Lohra, Londorf, Merlau und Reizberg (um Niederweimar) zusammen.

Die zwischen 1297 und 1307 von Landgraf Heinrich I. angelegte Innenheege (Mittelhessische Landheegen / Landwehr) folgte der Südgrenze des Gerichtes Lohra bis an die Lahn. Zwischen 1359 und 1374 baute Hessen zusätzlich die Außenheege. Diese Grenzsicherungen wurden zum Schutz gegen kriegerische Übergriffe der Grafen von Nassau auf hessisches Gebiet errichtet.

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Im Jahre 1366 brannte der Graf von Nassau auf einem Rachefeldzug gegen den hessischen Landgrafen Lohra nieder. Die Dorfbevölkerung floh in die Wälder, die reichsten und angesehensten Dorfbewohner wurden von den Nassauern zusammen mit dem gesamten Vieh verschleppt, um sie dann für ein hohes Lösegeld wieder frei zu lassen.

Nach der Teilung der Landgrafschaft durch Philipp den Großmütigen 1567 unter seine Söhne kam Lohra zu Hessen-Marburg.

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Als im Dreißigjährigen Krieg die Schweden durch Hessen zogen, brachen für die Dörfer der heutigen Gemeinde harte Zeiten an. Viele Bewohner flohen nach Marburg und fanden auf dem Marburger Landgrafenschloss Zuflucht, während ihre Dörfer von marodierenden Landsknechten geplündert wurden. Als 1648 der Westfälische Frieden den Dreißigjährigen Krieg beendete und auch der Hessenkrieg zu Ende ging, kam der nördliche Teil Hessen-Marburgs, also auch Lohra, zu Hessen-Kassel.

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Bei Lohra, an der Gemarkungsgrenze zu Mornshausen, befand sich eine Wasserburg, die Burg Offenhausen.

Zur Zeit des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 und der napoleonischen Epoche gehörte Lohra zunächst zur Landgrafschaft Hessen-Kassel, dann von 1806 bis 1813 zum kurzlebigen Königreich Westphalen (in dem es Verwaltungssitz des Kantons Lohra war), und nach dessen Ende wieder zu Hessen-Kassel. Mit dem Niedergang des napoleonischen Kaiserreichs begann aber auch gleichzeitig der Aufstieg Preußens zur Hegemonialmacht in Deutschland. Im Deutschen Krieg von 1866 wurde Kurhessen, und damit die Dörfer der Gemeinde Lohra, von Preußen annektiert und mit dem ebenfalls einverleibten Nassau zur preußischen Provinz Hessen-Nassau umgewandelt.

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Noch vor dem Ersten Weltkrieg bahnte sich für Lohra die Wandlung von der landwirtschaftlich geprägten Gemeinde zur Arbeiterwohngemeinde an, ein Prozess, der sich zwischen den beiden großen Kriegen fortsetzte. Die steinigen Ackerböden ergaben nicht mehr ausreichend Ertrag, um die stetig anwachsende Bevölkerung zu ernähren, die Bewohner der Lohraer Ortschaften mussten sich weitere Erwerbstätigkeiten suchen. So fanden viele Frauen Arbeit in der Zigarrenfabrik Rinn & Cloos, die 1916 bzw. 1929 einen Filialbetrieb in Lohra errichtete.

Während der Wirren des Zweiten Weltkriegs wurde der Dammer Bahnhof am 12. September 1944 Ziel eines alliierten Fliegerangriffs, der 17 Menschen das Leben kostete. Bomben fielen auch über Lohra, richteten jedoch keinen größeren Schaden an. Am Nachmittag des 28. März 1945 stießen US-amerikanische Truppen durch das heutige Gemeindegebiet in Richtung Marburg vor. Durch die große Anzahl von Heimatvertriebenen aus den deutschen Ostgebieten stieg im Jahre 1946 die Einwohnerzahl übermäßig an; die Flüchtlinge kamen aufgrund mangelnden Wohnraums vorerst bei Einheimischen unter.

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In den 1950er Jahren begann nach den Kriegswirren allmählich wieder Normalität Einzug zu halten. Mit der 1200-Jahrfeier im Jahre 1952 wurde eines der ersten größeren Volksfeste in der Marburger Gegend nach dem Zweiten Weltkrieg begangen.

Seit den Gebietsreformen von 1972 und 1974 bilden die früher selbständigen Gemeinden Lohra, Damm, Nanz-Willershausen, Rodenhausen, Reimershausen, Kirchvers, Altenvers, Weipoltshausen, Rollshausen und Seelbach die heutige Großgemeinde Lohra mit dem Verwaltungssitz im gleichnamigen Ortsteil Lohra. Die Bildung der Großgemeinde ist somit als vorläufiger Höhepunkt eines geschichtlichen Prozesses zu sehen, der die historisch zusammengehörenden Orte im südwestlichen Zipfel des Marburger Landes nun auch auf administrativer Ebene vereinte.

Dass die Großgemeinde Lohra heute als kommunale Gebietskörperschaft existiert, war jedoch lange Zeit nicht selbstverständlich. Als in den 1970er Jahren die vorher selbstständigen Ortschaften zu einer übergeordneten Großgemeinde zusammengefasst wurden, zogen die Dörfer an Vers und Mittlau die Bildung einer eigenen Gemeinde vor, welche die Bezeichnung "Verstal" erhalten sollte. Die Ablehnung dieses Ansinnens durch die hessische Landesregierung und die Entscheidung Rodenhausens, der Großgemeinde Lohra beizutreten, bewog nun auch die anderen Orte, sich der neuzubildenden Gemeinde anzuschließen. Versuche von Seiten Kichvers', der benachbarten Gemeinde Biebertal beizutreten, schlugen fehl, da deren Aufnahmebereitschaft gering war und die historische Verbindung mit Lohra ohnehin sehr viel größer gewesen ist.

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Im Jahr 2002 beging Lohra den 1250. Jahrestag der Ersterwähnung mit einer Festwoche.

Am 25. Mai 2009 erhielt das Dorf den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Die Gemeinde Lohra unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu:

  • Herges–Hallenberg in Thüringen
  • Vivonne in der Nähe von Poitiers in Frankreich
  • Dziemiany in Polen

Blasonierung: „Geteilt von Gold und Blau, oben ein mit fünf blauen Schindeln bestreuter aus der Teilung wachsender blauer, rotbezungter und rotbewehrter Löwe, unten ein von zwölf goldenen Kreuzchen bewinkeltes goldenes durchgehendes Andreaskreuz.“

Wappenerklärung: Der Löwe steht für die Grafen von Solms, das Andreaskreuz, in geänderter Schildtingierung, für die Herren von Merenberg. Die zwölf goldenen Kreuzchen symbolisieren die zwölf Dörfer der Gemeinde. – Das Wappen erhielt die Gemeinde 1952 im Zuge der 1200-Jahrfeier.

Die Gemeinde Lohra ist Standort vieler Handwerksbetriebe und mittelständischer Unternehmen. Die Landwirtschaft wird mit Ausnahmen allenfalls als Nebenerwerbstätigkeit ausgeübt und verliert immer mehr an ihrer schon jetzt geringen Bedeutung für den Lohnerwerb. Im Jahr 2006 haben sich Personen aus allen wirtschaftlichen Bereichen der Großgemeinde Lohra zum sog. "Wirtschaftsforum Lohra 2020" zusammengeschlossen, um erhöhte Lebensqualität, eine verbesserte Infrastruktur, mehr Zusammenleben und Vernetzung zu erzielen und somit auch aussichtsreichere Zukunftsperspektiven für die Gemeinde Lohra zu schaffen.

Gemeinsam mit der Stadt Gladenbach und der Gemeinde Bad Endbach unterhält die Gemeinde den Interkommunalen Gewerbepark Salzbödetal (IGS) zwischen Lohra und dem Gladenbacher Ortsteil Mornshausen, dessen Errichtung zudem vom Land Hessen mit finanziellen Mitteln unterstützt wurde. Der Spatenstich erfolgte am 5. Februar 2002.

Durch das nördliche Gemeindegebiet verläuft die Bundesstraße 255 zwischen Marburg und Herborn. Die durch die Gemeinde führende Aar-Salzböde-Bahn zwischen Niederwalgern und Herborn wurde zwischenzeitlich stillgelegt.

Die Schienen der stillgelegten Bahnstrecke wurden Anfang 2006 unter mysteriösen Umständen demontiert und teilweise abtransportiert. Die Täter des illegalen Abbaus wurden ermittelt und sehen ihrer Strafe entgegen.

Seit dem 10. August 2005 gibt es in Lohra ein bundesweit einzigartiges Funk-W-DSL-Verfahren, durch das auch umliegende Gemeinden versorgt werden.

In Lohra gibt es zwei und in Kirchvers und Altenvers ist jeweils ein Kindergarten vorhanden. Die Kindergärten in Lohra und Kirchvers werden von der Ev. Kirche Kurhessen-Waldeck unterhalten, während die Gemeinde Lohra Träger des Altenverser Kindergartens ist.

Zudem verfügt die Gemeinde über eine Grundschule. Weiterführende Schulen wie Gymnasien, Realschulen und Hauptschulen befinden sich in Marburg, Niederwalgern, Gladenbach, Biebertal und Gießen.

Studienangebote kann man im näheren Umkreis an den Universitäten und Fachhochschulen in Marburg, Gießen, Kassel und Frankfurt wahrnehmen.

Innerhalb des Gebiets der Großgemeinde haben sich im Laufe der Zeit für die einzelnen Ortschaften Spitznamen herausgebildet. In der Regel erzählt man sich mehrere, voneinander abweichende schwankhafte Geschichten, die die Dorfspitznamen erklären. Häufig ist der Ursprung der Necknamen aber nicht mehr bekannt.

  • Altenvers → Kuckucke
  • Damm → Spatzen (Spatze)
  • Etzelmühle → Wasserhühner (Woasserhuiher)
  • Kirchvers → Schmierkäselecker (Schmierkäsleacker)
  • Lohra → Raben (Roawe)
  • Nanzhausen → Hühner (Huiher)
  • Reimershausen → Wiesenschnarcher (Wisseschnoarcher)
  • Rodenhausen → Rotkehlchen (Ruutbresterche)
  • Rollshausen → Wiedehöpfe (Wirrehepch)
  • Seelbach → Esel
  • Weipoltshausen → Knochenschaber (Knocheschoawer)
  • Willershausen → Bärentatzen (Bärndapch)

In den Ortschaften der Großgemeinde werden Varianten des Oberhessischen gesprochen, die sich jedoch von Dorf zu Dorf wieder in Einzelheiten unterscheiden. Als linguistische Einheiten lassen sich die Kirchspiele Lohra (mit Damm und Nanz-Willershausen), Altenvers (mit Reimershausen, Rollshausen und Seelbach) und Kirchvers (mit Rodenhausen und Weipoltshausen) erfassen, in denen zumeist dieselbe Mundart gebraucht wird.

Typische Lohraer Gerichte entstammen der einfachen hessischen Küche, werden jedoch heutzutage kaum noch zubereitet. Gerichte wie Möhrengemüse (Miehrngemuis), Himmel und Erde (Himmel ean Eard) oder Struppch standen in früheren Zeiten sehr häufig auf dem Speiseplan der Dorfbewohner. Bei Hausschlachtungen wurden dann die traditionellen Wurstsorten, Stracke und Rote (Ruure Worscht), hergestellt.

Anlässlich der 1200-Jahrfeier 1952 zur Ersterwähnung des Dorfes im Jahre 752, dem ersten größeren Volksfest nach dem Zweiten Weltkrieg in der Marburger Gegend, wurde das Heimatlied Lohra über'm Wiesengrund von Reinhard Ide komponiert. Der Text stammt von Wilhelm Ide:

1. Dunkle Berge, lichte Fluren, bachumglänzter Waldessaum! Auf der Kindheit goldnen Spuren schreit ich wie in sel'gem Traum: Helle Giebel seh ich ragen, festgefügt und kerngesund, Kraftgebälk aus Vätertagen - Lohra überm Wiesengrund.

2. Tausend Jahre sind entschwunden, Jahre voller Lust und Leid. Tausend Jahre sind Sekunden vor dem Herrn der Ewigkeit. Seit der Pflug zum ersten Male Furchen zog durchs braune Land, hielt er über unserm Tale segnend seine Vaterhand.

3. Heimatkirche, dein Geläute folgt mir nach von Ort zu Ort. Seit Jahrhunderten wie heute mahnt es wie ein Vaterwort. Fremde zauberische Lieder locken in die Welt hinein. Immer wieder, immer wieder klingt die Heimatglocke drein.

4. Schutzbereit wie Mutterhände hebt die Linde ihr Geäst. Fahrtenglück ist schnell zu Ende, in der Heimat steh ich fest.- Jugendgold auf stillen Gassen, Hoffnungsgrün in weiter Rund.- Nie soll mir dein Bild verblassen; Lohra überm Wiesengrund!


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Das Bild basiert auf dem Bild: "Ersterwähnung Lohras im Codex Eberhardi" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Der Urheber des Bildes ist Arminius.