Igersheim ist eine Gemeinde an der Tauber, gelegen im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg. Zu Igersheim mit den ehemals selbstständigen Gemeinden Bernsfelden, Harthausen, Neuses und Simmringen gehören 14 Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser. Zur ehemaligen Gemeinde Bernsfelden gehören das Dorf Bernsfelden und die Weiler Bowiesen und Hagenhof sowie die abgegangenen Ortschaften Dächsenheim, Rötelsee, Schönbronn und möglicherweise Tückelhauser. Zur ehemaligen Gemeinde Harthausen gehören das Dorf Harthausen und die Weiler Neubronn und Reckerstal sowie die abgegangenen Ortschaften Ritter(s)hof und Wüstenneussig. Zur Gemeinde Igersheim im Gebiet vor der Gemeindereform in den 1970er Jahren gehören das Dorf Igersheim, die Weiler Holzbronn und Reisfeld, das Gehöft Staatsdomäne Neuhaus und die Häuser Erlenbach und Taubermühle sowie die abgegangene Ortschaft Goldbach. Zur ehemaligen Gemeinde Neuses gehört das Dorf Neuses. Zur ehemaligen Gemeinde Simmringen gehört das Dorf Simmringen.
Erstmals wurde Igersheim 1090 urkundlich erwähnt. 1431 fällt der Ort an den Deutschen Orden, wo er zum Amt Neuhaus gehört. 1809 wird Igersheim im Rahmen der Säkularisierung württembergisch. Dort gehörte es zunächst zum Oberamt Mergentheim, aus dem 1934 der gleichnamige Landkreis wurde. Als dieser 1973 aufgelöst wurde, kam die Gemeinde zum Tauberkreis, dem heutigen Main-Tauber-Kreis. Nachdem 1906 der gesamte Rebenbestand durch die Peronospera vernichtet wurde, musste der Weinbau eingestellt werden. Am 1. Januar 1972 wurden Bernsfelden, Harthausen, Neuses und Simmringen eingemeindet. An Igersheim ist die Reformation überwiegend vorbeigegangen. Daher ist der Ort auch heute noch vorwiegend römisch-katholisch geprägt. Neben den fünf katholischen Pfarrämtern gibt es heute aber auch eine evangelische Gemeinde.
Am 27. Januar 2008 wurde in Igersheim ein neuer Bürgermeister gewählt; Amtsinhaber Manfred Schaffert war nach 24 Jahren Amtszeit nicht mehr zur Wahl angetreten. Frank Menikheim erhielt im ersten Wahlgang 58,12 % der Stimmen und wurde somit direkt zum Bürgermeister gewählt. Er wurde am 14. März 2008 in sein neues Amt eingeführt. Das Wappen wurde am 19. Oktober 1537 von Walther von Cronberg verliehen. Im Jahre 1950 wurde es vom damaligen württembergisch-badischen Innenministerium offiziell genehmigt. Die Wappenbeschreibung lautet: „Geteilt und oben gespalten; oben vorne in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz; hinten von Silber und Rot geteilt, auf der Teilung zwei blaue Eisenhütchen; unten in Gold über einem grünen Dreiberg die Großbuchstaben I und G.“ Das schwarze Kreuz ist Wappen und Kennzeichen des Deutschen Ordens. Walther von Cronberg, der Verleiher des Igersheimer Wappens, war Hochmeister des Deutschen Ordens. Igersheim war bis 1809 unter der Herrschaft des Ordens. Die blauen Eisenhüte und das rote Feld sind dem Wappen der Familie von Cronberg entnommen. I und G weisen auf die Anfangsbuchstaben von IGersheim hin. Der grüne Dreiberg ist laut Wappenbrief von Walther von Cronberg Bestandteil des Wappens, weil Igersheim an drei Bergen liegt, die den Einwohnern „nicht wenig ersprießlich seien“. Igersheim ist durch die Taubertalbahn (Wertheim–Crailsheim) an das überregionale Schienennetz angebunden.
Die Wittenstein AG, ein Hersteller von Planetengetrieben, ist in Igersheim ansässig. Mit der Johann-Adam-Möhler-Schule verfügt Igersheim über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Es gibt insgesamt fünf Kindergärten. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die Burgruine Neuhaus, das Johann-Adam-Möhler-Haus und die katholische Pfarrkirche St. Michael. Im Kulturhaus ist ein Heimatmuseum untergebracht. Burgruine Neuhaus Während des Bauernkriegs und des Schmalkaldischen Krieges wurde die Burg zerstört und wieder aufgebaut. Von 1704 bis 1789 saß auf Neuhaus ein Amtmann (Justiz- und Verwaltungsbeamter) des Deutschen Ordens. 1789 verlegt dieser seinen Dienstsitz nach Igersheim. Ab 1792 wurde die Burg nach und nach abgebrochen. Die Auflösung des Ordens durch Napoléon bedeutete gleichzeitig das Ende für das Deutschordensamt Neuhaus, zu dem Igersheim bis 1809 gehörte. Danach wurde die Burg Staatsbesitz und vom königlich-württembergischen Rentamt verwaltet. Heute ist sie nur noch eine Ruine und wird vor allem zur Pferdezucht verwendet. Zudem findet eine Mittelaltergruppe für Schau- und Freikampf dort einen gemeinsamen Anlaufpunkt für ihr Training sowie für Mittelaltermärkte. Johann-Adam-Möhler-Haus Katholische Pfarrkirche St. Michael Die Burg Neuhaus ist eine auf einem Bergsporn, bei rund 329 Meter über Normalnull, über dem Taubertal gelegene Burgruine bei der Gemeinde Igersheim im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg, umgeben vom Naturschutzgebiet „Neuhaus“. Sie wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert errichtet (1281 erstmals urkundlich erwähnt) und befand sich im Besitz der Herren von Hohenlohe-Brauneck. Im Jahre 1320 kam sie als Lehen zum Bistum Würzburg und bildete mit den umliegenden Dörfern Althausen, Apfelbach, Bernsfelden, Harthausen, Igersheim, Markelsheim und Neuses das Deutschordensamt Neuhaus. Während des Bauernkriegs und des Schmalkaldischen Krieges wurde die Burg zerstört und wieder aufgebaut. Von 1704 bis 1789 saß auf Neuhaus ein Amtmann (Justiz- und Verwaltungsbeamter) des Deutschen Ordens. 1789 verlegte dieser seinen Dienstsitz nach Igersheim. Ab 1792 wurde die Burg nach und nach abgebrochen. Die Auflösung des Ordens durch Napoléon bedeutete gleichzeitig das Ende für das Deutschordensamt Neuhaus, zu dem Igersheim bis 1809 gehörte. Danach wurde die Burg Staatsbesitz und vom königlich-württembergischen Rentamt verwaltet. - Auch als Gefängnis- und Folterburg war die Burg berüchtigt. Heute ist die Ruine in Landesbesitz und verpachtet. Die Vorburg wird vor allem zur Pferdezucht verwendet. Zudem findet eine Mittelaltergruppe für Schau- und Freikampf dort einen gemeinsamen Anlaufpunkt für ihr Training sowie für Mittelaltermärkte. Die Ruine der Kernburg ist frei zugänglich. |
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