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Binzen ist eine Gemeinde im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg.

Geographische Lage

Binzen liegt im Dreiländereck von Deutschland, der Schweiz und Frankreich an den Südwestausläufern des Schwarzwaldes am Ausgang des Kandertals im Großraum Basel-Weil-Lörrach.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Fischingen und Schallbach, im Osten an Rümmingen, im Südosten an die Kreisstadt Lörrach, im Süden an die Stadt Weil am Rhein und im Westen an Eimeldingen.

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Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Binzen gehören das Dorf Binzen, die Häuser Autohof und Buchmühle sowie der Hof Obere Mühle. Im Gemeindegebiet liegt die Wüstung Eppalinchova.

Geschichte

Die urkundliche Ersterwähnung des Ortes als Binuzhaine stammt aus dem Jahr 767. Nochmals wird es im Jahre 807 als Pinuzheim in einer Urkunde des Klosters St. Gallen erwähnt. Das Dorf wurde als alamannisches Herrengut von den Franken konfisziert und kam vor ca. 1200 Jahren in den Besitz des fränkischen Königsklosters St. Denis.

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Später hatten verschiedene geistliche und weltliche Herrschaften Rechte in Binzen, wobei der Basler Bischof von besonderer Bedeutung war. Zu Anfang des 16. Jahrhunderts kam der größte Teil von Binzen in den Besitz der Markgrafschaft Baden-Durlach, es dauerte aber noch bis 1769 bis der ganze Ort badisch war.

Religionen

Binzen gehörte kirchlich zum Bistum Konstanz, obwohl der Bischof von Basel ein gewichtiger Grundherr- und Lehnsherr war. Seit Einführung der Reformation in der Markgrafschaft Baden-Durlach 1556 ist Binzen jedoch überwiegend evangelisch geprägt. Für römisch-katholische Gläubige ist die Kirche in Haltingen zuständig, die zum Erzbistum Freiburg gehört.

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

Eine „Basilica Sancti Laurentii“ zu Binzen wurde bereits im Jahr 807 urkundlich erwähnt. Obwohl von der frühen Baugeschichte der heutigen Evangelischen Kirche Binzen nichts bekannt ist, wird vermutet, dass es sich um ein massives, aus Stein errichtetes Gotteshaus gehandelt hat. Die Christianisierung im Bereich des unteren Wiesentals begann im siebten Jahrhundert, somit gehörte Binzen wohl zu den ersten Stützpunkten der schottischen Missionare

Die Kirche wurde nach 1556 protestantisch, als Markgraf Karl II. von Baden-Durlach nach dem Augsburger Religionsfrieden für sich und seine Untertanen den Übertritt vollzog.

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Die Laurentiuskirche ist mehrmals baulich verändert worden. Die bedeutendste und bis heute sichtbare Änderung erfolgte von 1822 bis 1824, als die alte Kirche – mit Ausnahme des Turmes – abgerissen und nach Plänen des badischen Baumeisters Friedrich Weinbrenner wieder aufgebaut wurde.

Weitere Kulturdenkmale sind in der Liste der Kulturdenkmale in Binzen verzeichnet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Binzen ist eine Weinbaugemeinde, 55 Hektar, das sind knapp 10 % der Gemeindefläche, sind mit Reben bestockt. Angebaut werden hauptsächlich die Rebsorten Gutedel und Spätburgunder, daneben Müller-Thurgau, Nobling und Chardonnay. Binzen ist Unternehmenssitz der Glatt Unternehmensgruppe.

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Verkehr

Binzen liegt direkt an der Voralpenautobahn A 98 (E54) (Anschlussstelle 3) von Weil am Rhein nach Stockach.

Binzen liegt auch an der Kandertalbahn, einer Nebenbahn, die von Haltingen an der Rheintalbahn nach Kandern führt. Der Verkehr auf der Strecke wurde 1983 nach von einem Unwetter verursachten Streckenschaden eingestellt. Heute findet an Sommersonntagen Museumsbetrieb mit einer Dampflok T 3 statt.

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Bildung

Schon seit mehr als 500 Jahren ist Binzen Schulstandort. Seit 1558 sind alle Rektoren namentlich nachweisbar. Mit der „Mittelpunktschule Vorderes Kandertal“ verfügt Binzen heute über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule.

Evangelische Kirche Binzen

Die Evangelische Kirche Binzen wurde Anfang der 1820er Jahre errichtet. Gleichzeitig gehen die Ursprünge der Kirche in Binzen urkundlich auf das Jahr 807 zurück und gehört zu den ältesten im Markgräflerland.

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Geschichte

Vorgängerbauten

Aus dem Urkundenbuch des Klosters St. Gallen geht hervor, dass es bereits 807 eine Kirche in Binzen gab, die dem Heiligen Laurentius geweiht war ("in villa qui dictur Pinuzheim in atria sancte Laurentii"). Dieser Bau, der ursprünglich vermutlich aus Holz bestand, wurde wahrscheinlich aus Stein neu errichtet und um 862 bereits als Basilika bezeichnet ("in Piunzheim coram basilica sancti Laurentii"). Von diesem Bauwerk sind noch ein Ornament in einer rundbogigen Maueröffnung im zweiten Turmgeschoss und eine eingemauerte Doppelsäule mit bärtigem Kopf am Kapitell erhalten; beide werden ins 9. Jahrhundert datiert.

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Die Mauertechniken am Glockenturm weisen auf Umbauten während der Gotik hin. Während im gotischen Abschnitt nur Bruchsteine verbaut wurden, ist im darunter liegenden Abschnitt der Bruchstein mit Wacken vermischt. Die Schallöffnungen waren von roten und gelben Quadern umrahmt und den Abschluss des Turms bildete ein Satteldach.

Der Patronatsherr Berthold von Rammstein stiftete 1275 einen Marienaltar. Zunehmende bauliche Mängel führten 1660 zu Renovierungsarbeiten. Während weiterer Erneuerungsarbeiten in den Jahren 1718 und 1758 fügte man der Kirche weitere Fenster hinzu. Ein Arlesheimer Holzschnitzer fertigte ebenfalls 1718 ein gemaltes und vergoldetes Holz-Kruzifix an.

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In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gab es Überlegungen die Kirche entweder instand zu setzen und zu erweitern oder einen völligen Neubau zu errichten. 1790 hatte man sich zwar zum Neubau durchgerungen, dieser konnte infolge fehlender finanzieller Mittel zunächst aber nicht umgesetzt werden. Erst 1822 brach man die alte Kirche bis auf den Turm ab.

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Heutige Kirche

Den Grundstein der heutigen Kirche setzte man am 9. Oktober 1822. Die Bauleitung des im Weinbrenner-Stil errichteten Gebäudes hatten die Architekten Heinz und Berger inne. Nach knapp zweijähriger Bauzeit konnte die Binzener Kirche am 23. Mai 1824 eingeweiht werden. In den Jahren 1959 bis 1960 führte man einige Innenrenovierungsmaßnahmen durch. Man erhöhte unter anderem den Altarraum und versetzte Kanzelpult und Taufstein. Nach Fertigstellung der Arbeiten übergab man die Kirche am 18. Dezember 1960 wieder seiner Bestimmung.

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Beschreibung

Kirchenbau

Die Binzener Kirche besteht aus einem schlichten, rechteckigen Langhaus mit Satteldach an deren Ostseite sich über dem Chor der alte Glockenturm quadratischen Grundrisses vom Vorgängerbau erhebt. Im unteren, hell verputzen Geschoss befinden sich zur Nord- und Südseite je eine zweiteilige, bogenförmige Schallarkade. Im oberen Stockwerk aus rotem Sandstein öffnen sich zu jeder Seite drei rechteckige Schallöffnungen. Der Turm wird von einem Dach in Form eines Pyramidenstumpfs bekrönt, auf dem sich eine kleinere kubische Einheit mit Zifferblättern zu jeder Seite befindet. Die Spitze des Turmdaches bildet ein Pyramidendach mit Turmkugel und Wetterfahne.

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Das Langhaus hat zur Längsseite im Untergeschoss rechteckige Fenster, die sich im Obergeschoss bündig zu den unteren zu bogenförmig abgeschlossenen fortsetzen. Die Kirche im Ortskern von Binzen steht südlich zur Durchgangsstraße etwas erhöht zu den ihr umgebenden Wohnhäusern.

Inneres und Ausstattung

Das helle Langhaus wird von den beidseitig Doppelemporen dominiert, die mit gelben Kapitellen geschmückt sind und von blasrosafarbenen Rundsäulen getragen werden. Der Innenraum ähnelt damit der Evangelischen Kirche in Kandern. Die Bestuhlung in der Kirche erfolgt über in Reihe gestellte Einzelsitze. Der Altar befindet sich auf einem kleinen Podest leicht erhöht zum restlichen Langhaus. Auf dem Zelebrationsaltar befinden sich vier Kerzenleuchter und ein schlichtes Metalkreuz. Über dem Altar erhebt sich an der Wand eine Kanzel mit Schalldeckel. Links vom Altar steht der Taufstein.

Glocken und Orgeln

Die erste Orgel für den Vorgängerbau der heutigen Binzener Kirche geht auf das Jahr 1758 zurück, die vom Orgelbaumeister Hug aus Freiburg errichtet wurde. Die heutige Orgel stammt von E. F. Walcker von 1886. Das Instrument besteht aus zwei Manualen, einem Pedal, einer mechanischen Traktur mit einer unter Denkmalschutz gestellten mechanischen Kegellade und 15 Registern. Die Orgel wurde mehrfach überholt und restauriert.

Grabmäler

Die zwei längere Zeit an der Außenwand angebrachten Grabplatten befinden sich heute in der Eingangshalle. Sie erinnern an Johann Eckenstein, Vogt zu Binzen († 2. September 1733) und seine Ehefrau Maria Eckenstein, geb. Gräßlin († 24. März 1734). Am nördlichen Emporenaufgang befinden sich die marmornen Tafeln der gefallenen Soldaten Ludwig Grether († 30. Oktober 1870) und Johannes Wehrer († 4. Januar 1871). An der südlichen Turmaußenwand ist die Tafel von Nikolaus Fr. Meier († 28. März 1729) eingemauert.


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Das Foto basiert auf dem Bild "Halt der Lok 30 (Chanderli) der Kandertalbahn in Binzen anlässlich des 34. Binzener Dorffestes am 16. Mai 2009" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Diese Datei wurde unter den Bedingungen der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen“-Lizenz, in den Versionen 1.0, 2.0, 2.5 und 3.0 veröffentlicht. Der Urheber des Bildes ist Rauenstein.