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Radolfzell am Bodensee ist eine Stadt am nördlichen Ufer des Bodensees etwa 20 Kilometer nordwestlich von Konstanz und zehn Kilometer östlich von Singen (Hohentwiel) und nach diesen die drittgrößte Stadt im Landkreis Konstanz, die drittgrößte Stadt am Bodensee und die einzige Stadt, die den Zusatz „am Bodensee“ trägt.


Urheber: Oliver Hess,
Proweb Consulting GmbH

 


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Radolfzell bildet ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden und ist seit dem 1. Januar 1975 Große Kreisstadt.

Radolfzell ist Kurort (Mettnaukur/Mettnau) und Eisenbahnverkehrsknotenpunkt mit Gewerbe im Maschinenbau, in der Automobilzulieferung und in der Textil- und Nahrungsmittelindustrie.

Radolfzell liegt am nordwestlichen Ufer des Bodensees, am Untersee (Zeller See und Gnadensee), an der alten Straße Konstanz-Singen-Engen, landschaftlich eingebettet zwischen Bodensee, Höri, Hegau und Bodanrück. Das Stadtgebiet liegt zwischen 395 Meter (Bodensee) und 675 Meter (Ortsteil Liggeringen) über Normalnull. Im östlichen Stadtgebiet befindet sich auf der Gemarkung Möggingen der etwa zwei Kilometer lange und 600 Meter breite Mindelsee.

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Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Radolfzell (im Uhrzeigersinn von Südwest): Moos (am Bodensee), Singen (Hohentwiel), Steißlingen, Stockach, Bodman-Ludwigshafen, Allensbach und Reichenau (alle Landkreis Konstanz).


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Das Stadtgebiet besteht aus der Kernstadt und den im Rahmen der Gemeindereform ab 1974 eingegliederten Gemeinden.

- Böhringen
- Güttingen
- Liggeringen
- Markelfingen
- Möggingen
- Stahringen

Dazu gehören diverse räumlich getrennte Siedlungen und Wohnplätze:
zu Böhringen: Am Kreuzbühl, Bei der Sandgrube, Halldenstetten, Pachthof, Reutehöfe, Rickelshausen, Weiherhof und Ziegelfabrik

zu Güttingen: Buchhof, Neubuchhof, Säckle und Ziegelhof zu Liggeringen: Hirtenhof, Mühlsberg und Röhrnang

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zu Markelfingen: Naturfreundehaus


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zu Möggingen: Dürrenhof, Schloss mit Schlosshof Möggingen, Ziegelhof
zu Stahringen: Bendelhof, Benzenhof, Hinterhomburg, Neuweilerhof, Porthöfe, Schloßhöfe, Unterhöfe und Weilerhof

Radolfzell bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Hochrhein-Bodensee, zu dessen Mittelbereich die Städte und Gemeinden Gaienhofen, Moos und Öhningen des Landkreises Konstanz gehören. Darüber hinaus gibt es Verflechtungen mit den Kantonen Schaffhausen und Thurgau in der Schweiz.

 

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Radolfzell wurde um 826 von Bischof Radolt von Verona (Amtszeit 799 bis 840, gestorben um 847) gegründet, nach dem die Stadt ihren Namen erhielt (lat.: Cella Ratoldi). Ältester Überlieferungsträger der Gründungsgeschichte Radolfzells ist eine Reliquienübertragungslegende des Klosters Reichenau und Teil der Sammelhandschrift des Reichenauer „Codex domesticus“. Die zur Zeit König Heinrichs I. (919–936) von einem anonymen Verfasser um 930 entstandene Schrift berichtet in der Translationslegende De miraculis et virtutibus beati Marci evangelistae, wie der Veroneser Bischof Radolt auf einer Reise in seine alemannische Heimat auch auf die Klosterinsel Reichenau gekommen sei.

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Radolt habe den Abt (Haito?) gebeten, ihm die am nördlichen Inselufer gegründete Kanoniker-Zelle Eginos, seines 802 verstorbenen Lehrers und Vorgängers auf dem Veroneser Bischofsstuhl, zu überlassen.


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Der Abt, der ihm diesen Wunsch nicht erfüllen wollte, habe ihn auf einen anderen, von ihm ausersehenen Ort am gegenüberliegenden Seeufer verwiesen, von dem es in der besagten Reichenauer Schrift heißt:

Est locus valde speciosus, a nostro monasterio segregatus ultra lacum iacens inter aquilonarem et occidentalem plagam spatio duorum milium, in quo erant piscatorum domus nullique alii aptus cultui. Hunc coepit excolere, domos aedificare nec non ecclesiam ad honorem deo in eodem loco construere nominisque sui vocabulum eidem cellulae imponere vocans eam Ratoltescella, quae nunc usque comparet. Quam cum multimodis decoraret ornamentis omnibusque iuxta suae mentis affectum rite patris ad episcopalem sedem, unde venerat, reversus est

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„Dieser Ort nun von dem Kloster jenseits des Sees gegen Nordwesten zwei Meilen entfernt, war überaus lieblich gelegen, jedoch nur von Fischern bewohnt und zu keinem andern Anbau geeignet. Ihn also begann Radolt herzurichten und Wohnungen nebst einer Kirche zur Ehre Gottes daselbst zu erbauen und die so gegründete Zelle nach sich Radoltszelle zu benennen, wie es noch heute ist. Nachdem er sie mannigfach geschmückt und ganz nach seinem Sinne ausgestattet hatte, kehrte er wieder an seinen Bischofssitz zurück.“

In der Folge habe sich Radolt gegen beträchtliche Summen Geldes in Venedig Reliquien des Evangelisten Markus und in Treviso die Gebeine des Heiligen Senesius und Theopontus erworben.

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Die Markus-Reliquien habe er 830 in die Reichenau überführt, die letzteren in seiner Zell-Kirche beigesetzt, die wohl bereits früh zu einem Wallfahrtsort der beiden Heiligen, Schutzpatrone der späteren Stadt, wurde (siehe unten: Religion).

Im Jahr 1100 kam es unter dem Reichenauer Abt Ulrich II. von Dapfen und mit Zustimmung Heinrichs IV. nach Allensbach „in dem Weiler Radolfs“ (in villa Ratolfi) zur zweiten Marktgründung des Klosters, vermutlich verbunden mit einem eigenen Münzrecht: neben dem Bauern- und Fischerdorf, dem alten reichenauischen Kelhof und der Kirche Radolfs, die in der Obhut eines Chorherrenstifts[5] stand, wurde ein von dem Kelhof getrennter Handelsplatz mit eigenem Recht konstituiert.

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Die Marktrechtsurkunde von 1100 gilt als die früheste in Südwestdeutschland überlieferte Urkunde über die Schaffung eines eigenen städtischen Grund- und Bodenrechts, das im Stadtrecht von Freiburg im Breisgau 1120 weiter ausgebildet wurde.

Gleichzeitig wurde die Siedlung erweitert und wenig später mit dem Bau einer Stadtmauer und ihrer vier ältesten Tortürme begonnen, von denen drei neben den Resten der Stadtmauer heute noch erhalten sind.

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Die Äbte der Reichenau, welche in den Anfängen der Siedlung Grund- und Hofrechte, mithin die unbeschränkte Herrschaft über den Ort als Eigengut des Klosters besaßen, belehnten und vergaben


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auch das Vogteirecht an Reichenauer Ministerialen, die ihrerseits zusammen mit dem jeweiligen Meier und Schultheiß für die Gerichtsbarkeit bzw. für die recht- und regelmäßigen Abgaben der Zinsbauern (Censualen) und Hörigen an die Reichenauer Lehensgeber zuständig waren.

Erst 1267 erhielt Radolfzell die Stadtrechte und wird in diesem Zusammenhang wieder der „rechtmäßigen Gewalt“ eines Reichenauer Abtes (Albrecht von Ramstein) unterstellt, nachdem es zwischenzeitlich den Herren von Friedingen, welche Vogt- und Meieramt über Radolfzell ausübten, unterstanden hatte.

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Aber nicht lange nachdem die Reichenau die Vogtei über Radolfzell zurück erworben hatte, verkaufte im Jahr 1298 der Konstanzer Bischof Heinrich II. von Klingenberg, unter dessen Pflegschaft das äbtelose und hoch verschuldete Kloster Reichenau damals stand, die Vogtei über Radolfzell samt den Dörfern Aach (Hegau), Überlingen am Ried, Böhringen und Reute (Radolfzell) an die Habsburger unter König Albrecht I. (HRR).

Im Habsburger Urbar zu Beginn des 14. Jahrhunderts wird Radolfzell zusammen mit Böhringen, Überlingen und Reute denn auch – zum habsburgischen Amt Aach gehörig – geführt. Radolfzell sollte die nächsten 500 Jahre nahezu ununterbrochen unter der Herrschaft Habsburg-Österreichs bleiben.

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Zwar erhielt die Stadt 1415 als Folge der Ächtung Herzog Friedrichs IV. die Reichsfreiheit – Friedrich hatte dem auf dem Konstanzer Konzil weilenden Papst Johannes XXIII. zur Flucht verholfen – doch kam die Stadt 1455 wiederum unter habsburgisch-österreichische Herrschaft, gehörte zur Landgrafschaft Nellenburg und zählte zu den schwäbisch-österreichischen Ständen.

1609 wurde Radolfzell Sitz des Ritterkantons Hegau. Die Kanzlei befand sich im Ritterhaus, einem ehemaligen Adelshof, der 1810 Sitz des Bezirksamtes wurde.

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1806 fiel die Stadt an Württemberg und kam 1810 im Tausch an das Großherzogtum Baden. Hier wurde die Stadt Sitz eines Bezirksamtes, das 1872 aufgelöst wurde. Seither gehört Radolfzell zum Bezirksamt Konstanz, aus dem 1939 der Landkreis Konstanz hervorging.

Die mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 einhergehende Totalisierung und Ideologisierung des öffentlichen und privaten Lebens vollzog und zeigte sich in Radolfzell wie überall im damaligen Deutschen Reich ebenso ausnahmslos wie umfassend. Bereits am 29. Juli 1932, kurz vor der Reichstagswahl, hatte die NSDAP zusammen mit der NSEAP in Radolfzell eine Wahlkampf-Kundgebung im Mettnau-Stadion mit Adolf Hitler als Redner und vor tausenden Zuhörern organisiert.

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Nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler kam es am Abend des 30. Januar 1933 in Radolfzell zu einem großen Fackelzug der Parteiorganisationen. 1933/34 erfolgte die Auflösung bzw. 'Gleichschaltung' der politischen Parteien, Betriebe, Behörden und Schulen der Stadt; Umbenennung zahlreicher Straßen und Plätze nach prominenten Nationalsozialisten. Anfang 1934 wurde der bisherige Bürgermeister Otto Blesch aus seinem Amt verdrängt und von NSDAP-Kreisleiter und Gauinspekteur Eugen Speer ersetzt. Starke Zunahme der SA-Mitgliederzahl im Jahr 1934: Radolfzell wurde Sitz einer SA-Reiter-Standarte.

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Auf Initiative der Stadtverwaltung, die sich für diesen Standort nachdrücklich eingesetzt hatte, wurde Ende 1935 im Norden der Stadt mit dem Bau einer weiträumigen Kaserne der Schutzstaffel (SS) nach Plänen des Karlsruher Architekten Hermann Alker begonnen. Die seit dem Tod ihres ersten Kommandanten Heinrich Koeppen ab Oktober 1939 nach ihm benannte SS-Kaserne wurde am 31. Juli 1937 mit dem Einzug einer SS-Verfügungstruppe, des 1935 bei Soltau aufgestellten III. Bataillons der SS-Standarte 'Germania', belegt und in den Folgejahren von wechselnden Verbänden der Waffen-SS genutzt

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Stationiert waren bis Kriegsbeginn 1939 das Bataillon der Verfügungstruppe, ab Dezember 1939 das zuvor in Breslau aufgestellte SS-Totenkopf-Infanterie-Ersatz-Bataillon I (im Dezember 1940 zunächst


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nach Stralsund und dann nach Warschau verlegt), sowie 1940/41 ein SS-Gruppenführer-Lehrgang.

Nach Abzug des Totenkopfverbandes wurde mit Wirkung vom 15. Februar 1941 durch das SS-Führungshauptamt und auf Befehl des 'Reichsführers SS', Heinrich Himmler, „zur Sicherung eines geeigneten Unterführernachwuchses“ die SS-Unterführerschule 'Radolfzell' in der Heinrich-Koeppen-Kaserne stationiert. Zwischen Mai 1941 und Januar 1945 befand sich zudem ein Außenkommando des Konzentrationslagers Dachau auf dem Kasernenareal.

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Die SS-Verfügungstruppe aus Radolfzell sprengte im Verlauf der Reichspogromnacht am 9./10. November 1938 die Synagogen von Konstanz, Gailingen, Wangen und Randegg (Gottmadingen). Das Radolfzeller SS-Bataillon war überdies an der Annexion Österreichs, der Besetzung der Sudetendeutschen Gebiete, der Zerschlagung der Tschechoslowakei und dem Überfall auf Polen beteiligt.

Außerdem organisierte der Radolfzeller Totenkopfverband die Deportationsmaßnahmen im Rahmen der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktion im Herbst 1940: binnen weniger Tage wurden ab dem 21. Oktober 1940 alle 234 Jüdinnen und Juden aus der Umgebung von Radolfzell und der Höri in das südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert.

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Zahlreiche, darunter hochrangige und für Kriegsverbrechen verantwortliche Mitglieder der Waffen-SS waren in der Radolfzeller Unterführerschule zwischen 1941 und 1945 als wechselnde Ausbilder von Unterführeranwärtern tätig, die jeweils über mindestens drei Monate militärisch und im Sinne des Nationalsozialismus 'weltanschaulich' geschult wurden, bevor sie schließlich, wie ihre Ausbilder, an den verschiedenen Fronten des Krieges zum Einsatz kamen.

Zwischen November 1942 und Januar 1943 war der vormalige Oberbefehlshaber der französischen Armee und Verteidigungsminister des Kollaborationsregimes von Vichy, General Maxime Weygand, in der Unterführerschule interniert.

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Aus der Unterführerschule wurden Ende 1944 das SS-Regiment 'Radolfzell' unter Obersturmbannführer Willi Braun, sowie Anfang 1945 diverse „Kampfgruppen“ rekrutiert, die noch in den letzten Kriegsmonaten im Gebiet Oberrhein / Colmar und Bodensee operierten.

Mit dem ersten Kontingent von über einhundert Häftlingen aus Dachau – sie wurden unter anderem zum Bau eines Großkaliber-Schießstandes im Gewann Altbohl gezwungen – kam auch Dachauer Wachpersonal in das in die SS-Kaserne integrierte KZ-Außenkommando. Die Kasernenwache der Unterführerschule übernahm die Aufsicht über die Häftlinge im Kasernenbereich. Laut „Schulbefehl“ aus dem SS-Führungshauptamt war der Wachdienst „sinngemäß dem der Konzentrationslager“ durchzuführen, was de facto die Übernahme der Dachauer Lagerordnung bedeutete. Bei Außeneinsätzen der Häftlinge war das Dachauer Wachpersonal für den Wachdienst verantwortlich.

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Erster „Kommandoführer“ zwischen Mai 1941 und August 1942 war der später als Kriegsverbrecher im Dachau-Hauptprozess 1945 von den Amerikanern zum Tode verurteilte und hingerichtete SS-Hauptscharführer Josef Seuß, der in seinem vom Gericht bei Schuldspruch und Strafbemessung berücksichtigten Affidavit zugab, in Radolfzell „besonders hart (particularly hard)“ gegen Häftlinge vorgegangen zu sein und sie misshandelt zu haben.

Der Mitangeklagte Hugo Lausterer, Wachmann des Arbeitskommandos unter Seuß zwischen Februar und August 1942, gab über seinen Vorgesetzten zu Protokoll: „SS-Hauptscharführer Seuß schlug die Gefangenen sehr oft während ihrer Zeit in Radolfzell. Er schlug sie mit seinen Händen, mit Stöcken und trat sie auch mit Füßen. Einmal sah ich, wie er einen kranken Häftling schlug, weil der Häftling zu krank für die Arbeit war. Ich sah Seuß auch, wie er Häftlinge von einem 30 bis 50 Meter hohen Damm hinunterstieß. Er tat dies, nachdem er sie geschlagen hatte“. Während des Arbeitseinsatzes am Schießstand kam es nachweislich zu mindestens einer Häftlingserschießung.

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In den letzten Kriegstagen verweigerten fünf SS-Soldaten den Dienst und baten an der Schweizer Grenze um Asyl, das ihnen verwehrt wurde. Man übergab sie den deutschen Behörden. Die fünf Soldaten wurden von Angehörigen des SS-Regiments Radolfzell standrechtlich erschossen und auf dem alten Radolfzeller Friedhof bestattet, später zu den Gräbern von fünf „unbekannten Soldaten” auf dem Waldfriedhof verlegt.

Am 25. April 1945 erfolgte der Einmarsch der französischen Truppen, die Anfang Mai 1945 die Kaserne belegten und diese wie auch den Schießstand ohne größere bauliche Veränderungen nutzten.

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Nach dem Abzug der französischen Streitkräfte aus der Caserne Vauban 1977 sind das Kasernenareal und seine Gebäude sukzessive ziviler Nutzung geöffnet worden und gehören heute zum sogenannten 'Gewerbegebiet Nord'. Der aufgelassene Schießstand ist im zunehmend überwucherten Gelände in Ausmaß und Substanz deutlich erkennbar und erhalten.

Infolge der Eingliederung von sechs Nachbargemeinden überschritt die Einwohnerzahl Mitte der 1970er-Jahre die Grenze von 20.000. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg mit Wirkung vom 1. Januar 1975 beschloss. Im Jahr 1990 war Radolfzell Bundesumwelthauptstadt.

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Auch die Stadtteile Radolfzells haben eine lange Geschichte:

Böhringen wurde 1125 als Peringen erstmals erwähnt. Der Ort gehörte dem Kloster Reichenau und war ab 1420 dem Ammannamt Radolfzell unterstellt, dann zum habsburgischen Amt Aach und schließlich ganz zur Stadt Radolfzell. Die Landeshoheit lag somit bei Österreich, die Blutgerichtsbarkeit bei den Landgrafen von Nellenburg. 1805 fiel der Ort mit Radolfzell an Württemberg, kam 1810 an Baden und wurde dem Bezirksamt Radolfzell zugeordnet. Bei Böhringen befindet sich der Weiherhof, auf der Burgstelle der ehemaligen Wasserburg Weiherhof.

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Güttingen wurde 860 als Chutininga erstmals erwähnt. Besitzungen hatte das Kloster St. Gallen. Doch schon in frühgeschichtlicher Zeit war die Region besiedelt. So fand sich in Güttingen ein Gräberfeld der Bronze- und Eisenzeit (2./1. Jahrtausend v. Chr.). Im 12. Jahrhundert tauchen die Herren von Güttingen auf, zwei Burgen sind im 16. Jahrhundert erwähnt.

Im 15. Jahrhundert gehörte das Niedergericht den Herren von Bodman, Reichsministeriale der Staufer, und der Konstanzer Familie Blarer. Letztere verkauften ihren Besitz 1504 an die Herren von Bodman, die ihn an Homburg veräußerten und dann wieder zurückkauften. Bei den Herren von Bodman verblieb Güttingen als Hegauer ritterschaftlicher Ort, kam 1806 an Baden und wurde dem Bezirksamt Konstanz zugeordnet.

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Liggeringen wurde 806 als Lütteringen erstmals erwähnt. Schon früh gehörte der Ort zum Kloster Reichenau, doch gab es bis 1135 die Herren von Liggeringen als Edelfreie. Das Niedergericht war teilweise an die Herren von Bodman verpfändet, die den Ort und die Vogtei ab dem 16. Jahrhundert endgültig besaßen. 1744 bis 1774 war der Ort vorübergehend an das Heilig-Geist-Spital Konstanz verpfändet. 1806 kam der Ort an Baden und wurde 1807 dem Bezirksamt Konstanz zugeordnet.

Markelfingen wurde 724 als Marcolfinga erstmals erwähnt. Schon früh gehörte der Ort zum Kloster Reichenau und wurde im 16. Jahrhundert von Ministerialen verwaltet und kam mit Reichenau schließlich an das Hochstift Konstanz. 1803 fiel der Ort an Baden und gehörte bis 1809 zum Amt Reichenau, seither zum Bezirksamt Konstanz.

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Möggingen wurde 860 als Mechinga erstmals erwähnt. Besitzungen hatte das Kloster St. Gallen sowie der Konstanzer Bischof. Eine örtliche Herrschaft und eine Burg ist bis ins 15. Jahrhundert belegt. Im 14. Jahrhundert gelangte der Ort an die Herren von Bodman, die ihn vorübergehend an die Herren von Homburg verkauften, dann aber wieder zurückkauften. 1806 kam Möggingen an Baden und wurde dem Bezirksamt Konstanz zugeordnet. 1924 wurde der Nachbarort Dürrenhof eingemeindet.

Stahringen wurde 1127 als Stalringen erstmals erwähnt. Besitzungen hatte der Konstanzer Bischof. Bekannt ist aber auch eine frühere bronze- und eisenzeitliche Siedlung. Die Konstanzer Ministerialen verkauften den Ort 1565 an die Herren von Bodman. 1614 gelangte er an das Kloster St. Gallen und 1744/49 fiel er wieder an den Konstanzer Bischof. Den Blutbann hatte Nellenburg inne.

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1805 fiel der Ort an Baden, die nellenburgischen Rechte waren mit Württemberg strittig. Bis 1810 war Stahringen Sitz eines Unteramtes innerhalb des Amtes Bohlingen, bevor es zum Amt Stockach kam, aus dem 1939 der Landkreis Stockach hervorging. Bei dessen Auflösung 1973 kam der Ort zum Landkreis Konstanz.

In die Stadt Radolfzell wurden folgende Gemeinden bzw. Gemeindeteile eingegliedert:
1. Januar 1974: Liggeringen, Markelfingen, Möggingen (mit dem 1924 eingegliederten Dürrenhof) und Stahringen
1. Januar 1975: Böhringen (mit dem 1892 eingegliederten Rickelshausen) und Güttingen

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Radolfzell gehörte anfangs zum Bistum Konstanz. Unweit der von Ratold (auch Radolf) gegründeten Zelle entstand eine Kirche, die den Heiligen Senesius und Theopont geweiht wurde. Im 11. Jahrhundert kam noch der Heilige Zeno dazu.

Die drei Stadtpatrone nannte man auch die „Hausherren“. Die Kirche wurde 1436 bis 1550 durch das heutige Münster, das Unserer Lieben Frau geweiht wurde, ersetzt. Diese Kirche blieb über Jahrhunderte die einzige Pfarrkirche der bis ins 19. Jahrhundert katholisch gebliebenen Stadt. Doch gab es auch einige Klöster und Kapellen. So wurde im 14. Jahrhundert das Franziskaner-Tertiarierinnen-Kloster St. Ursula gegründet, das aber bereits 1525 abging.

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Die zugehörige Kapelle wurde im 17. Jahrhundert neu errichtet, im 19. Jahrhundert jedoch wieder abgebrochen. Ein Kapuzinerkloster wurde 1625/27 errichtet und 1826 aufgehoben. Die dazugehörige Kirche St. Georg aus dem Jahr 1660 wurde zu einem Wohnhaus umgebaut. Eine Kapelle St. Anna wurde 1727 gestiftet, eine weitere (St. Wolfgang) auf der Mettnau 1784 abgebrochen. Im Heilig-Geist-Spital von 1343 wurde später ein Altenheim eingerichtet.

Die Kirchengemeinde Radolfzell kam 1821/27 zum neu gegründeten Erzbistum Freiburg. Durch starken Zuwachs der Bevölkerung wurde 1937 die Kuratie St. Meinrad errichtet, die 1957 bis 1959 eine eigene Kirche erhielt, an der 1964 eine Pfarrei errichtet wurde.

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Auch in den Radolfzeller Stadtteilen gibt es jeweils katholische Gemeinden, die schon eine lange Tradition haben. In Böhringen wurde bereits 1426 ein Bartholomäuskapelle erwähnt, doch wurde die ursprüngliche Filiale von Radolfzell erst 1728 zur Pfarrei St. Nikolaus erhoben. Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1958.

Dabei wurde die alte Kirche von 1730 in die Vorhalle einbezogen. In Güttingen wurde 1155 eine Kirche erwähnt. Die Pfarrei wurde wohl bereits im 13. Jahrhundert errichtet. Die heutige Kirche St. Ulrich wurde 1795 auf älteren Resten erbaut und 1884 bis 1896 erweitert und im 20. Jahrhundert nochmals umgebaut. In Liggeringen wurde 1360/70 eine Pfarrei genannt. Die heutige Pfarrkirche St. Georg wurde aber erst 1905 im neoromansichen Stil erbaut. Dabei dient die 1711 bis 1717 erbaute alte Kirche als Nordquerhaus.

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In Markelfingen gibt es ebenfalls seit dem 14. Jahrhundert eine Pfarrei. Die Pfarrkirche St. Laurentius wurde 1612 erbaut. Die ehemalige Wallfahrtskapelle St. Anna aus dem 17. Jahrhundert wurde 1816 zu einem Wohnhaus umgebaut. In Möggingen wurde die dortige Pfarrei 1275 erwähnt.

Die Pfarrkirche St. Gallus stammt aus dem Jahr 1749, die Innenausstattung ist neoromanisch, der Turm wurde erst 1839 angebaut. Stahringen hat seit 1740 eine eigene Pfarrei, doch wird bereits 1482 eine Kapelle genannt. Die heutige Pfarrkirche St. Zeno wurde 1836 erbaut. Alle genannten katholischen Gemeinden gehören zum Dekanat Konstanz des Erzbistums Freiburg. Sie bilden die Seelsorgeeinheit St. Radolt Radolfzell.

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Im 19. Jahrhundert zogen auch Protestanten nach Radolfzell. 1869 wurde eine eigene Gemeinde gründet, die zunächst von der Pfarrei Singen, dann von Stockach aus betreut wurde. 1904 wurde Radolfzell eine eigene Pfarrei, nachdem 1898 eine Kirche erbaut worden war.

Diese wurde jedoch 1963 abgebrochen. Die heutige Christuskirche entstand 1965 bis 1967. Zur Gemeinde Radolfzell gehörten bis 1970 auch die Protestanten der heutigen Stadtteile. Doch wurde in Böhringen 1970 ein Vikariat und 1972 eine eigene Pfarrei errichtet. Die Paul-Gerhardt-Kirche war bereits 1958 erbaut worden.

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Zur Gemeinde Böhringen gehören auch die Protestanten der Stadtteile Güttingen, Liggeringen, Markelfingen, Möggingen und Stahringen sowie weiterer Nachbarorte. Beide evangelischen Kirchengemeinden im Radolfzeller Stadtgebiet gehören zum Dekanat Konstanz der Evangelischen Landeskirche in Baden. Darüber hinaus gibt es in Radolfzell auch Gemeinden evangelischer Freikirchen, darunter eine Evangelisch-methodistische Kirchengemeinde, eine Freie evangelische Gemeinde und eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) in Stahringen.

Seit 1982 gibt es in Radolfzell die Türkisch-Islamische Gemeinde mit einer Moschee.

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Ferner sind die Zeugen Jehovas, die Apostolische Gemeinschaft und die Neuapostolische Kirche in Radolfzell vertreten.

An der Spitze der Stadt stand zunächst der reichen

auische Vogt, dem der Ammann und der Rat unterstanden. 1421 erwarb die Stadt von der Reichenau die Burg und das darauf ruhende Ammannamt (städtische Verwaltung und niedere Gerichtsbarkeit) pfandweise und brachte es 1538 endgültig in ihren Besitz. Daneben gab es einen kleinen Rat und einen großen Rat. Nach dem Übergang an Baden 1810 leitete ein Bürgermeister die Stadtverwaltung.

Seit der Erhebung zur Großen Kreisstadt 1975 trägt das Stadtoberhaupt von Radolfzell die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird heute von den Wahlberechtigten für eine Amtszeit von acht Jahren direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats und Chef der Verwaltung. Sein allgemeiner Stellvertreter ist der Erste Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung Bürgermeister.

Wappen
Blasonierung: „Gespalten von Gold und Silber; vorne ein golden gekrönter, golden bewehrter und rot gezungter roter Löwe, hinten ein durchgehendes, halbes rotes Balkenkreuz am Spalt.“

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Der Marktort des Klosters Reichenau bekam 1267 Stadtrecht, wurde 1298 an Habsburg verkauft und war im 15. Jahrhundert vorübergehend Reichsstadt.

In die Zeit der Klosterherrschaft fällt noch das älteste Siegel, das einen thronenden Bischof, wohl den Ortsgründer St. Radolt, enthält. Im Sekret nach 1300 ist der im Kniestück dargestellten Figur der Habsburger Löwe beigefügt; sie ersetzte im dritten Siegel (seit 1514) der heutige Schild. Das Kreuz ist eine Minderung des Reichenauer Wappens. Krone und goldene Bewehrung des Löwen verlieh 1526 Erzherzog Ferdinand. Nur das Stadtwappen tritt siegelmäßig seit dem 18. Jahrhundert auf, nachdem es farbig schon 1513 auf einer Wappenscheibe vorkommt.

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Die Wappensymbole tauchen erstmals in einem Siegel aus dem Jahr 1483 auf.

Die Stadtflagge ist Rot – Weiß – Gelb. Das Stadtbanner ist seit 1388 überliefert.

Radolfzell unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
Istres, Département 13 Bouches-du-Rhône (Frankreich), seit 1974
Amriswil, Kanton Thurgau (Schweiz), seit 1999

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Die Stadt ist ein wichtiger regionaler Eisenbahnknoten, an dem insgesamt drei Eisenbahnstrecken aufeinandertreffen. Radolfzell liegt an der Schwarzwaldbahn von Offenburg über Singen (Hohentwiel) nach Konstanz. Auf dieser Strecke hält stündlich ein Regional-Express, InterRegioExpress oder InterCity nach Konstanz und Offenburg. Durch den InterCity-Anschluss verfügt Radolfzell in der Feriensaison bzw. am Wochenende über umsteigefreie Verbindungen nach Hamburg und ins Ruhrgebiet.

Zusätzlich dazu verkehrt der Nahverkehrszug Seehas halbstündlich auf der Schwarzwaldbahn nach Konstanz und Engen. Radolfzell ist darüber hinaus der Ausgangspunkt der Bodenseegürtelbahn nach Friedrichshafen und Lindau, die weiter nach Westen in die Hochrheinbahn nach Singen, Waldshut und Basel führt; hier verkehren derzeit (2009) durchgehende Züge als Regional-Express und Interregioexpress zwischen Basel und Ulm sowie eine Regionalbahn (Singen -) Radolfzell – Friedrichshafen. Ebenfalls hat das Seehäsle nach Stockach seinen Ausgangspunkt in Radolfzell. Radolfzell ist in den Verkehrsverbund Hegau-Bodensee eingegliedert.

Radolfzell ist über die Bundesstraße 33 und die Bundesstraße 34 an das Fernstraßennetz angeschlossen.

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Die Stadtwerke Radolfzell betreiben das Stadtbusnetz, Regionalbusse fahren in alle wichtigen Städte der Umgebung.

Die Radolfzeller Hafenanlage war einst wichtig für den Lastschiffverkehr, heute legen Freizeitschiffe an. Radolfzell ist an den Linienverkehr der Bodensee-Schiffsbetriebe angebunden.

Große ansässige Unternehmen und Organisationen sind
Allweiler AG (Kreiselpumpen und Verdrängerpumpen)
BK textil GmbH (Textilhersteller Bettwäsche für Seniorenheime, Kliniken Hotels)
Rafi Dekotec GmbH (Tastaturen, Schalter, Kunststofftechnologie)
Hügli Nahrungsmittel GmbH Ing.
Erich Pfeiffer GmbH (Zerstäuberpumpen für die Pharma- und Kosmetikindustrie)
Rohwedder AG (Automatisierungstechnik)
Schiesser AG (Tages- und Nachtwäsche)

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TRW Automotive Electronics and Components GmbH & Co KG (Elektronikkomponenten für Automobilhersteller)
Druckerei Uhl GmbH & Co KG (Buch- und Kalenderproduktion)
Sybit GmbH (IT-Dienstleistung, Software)

Umweltorganisationen
Bodensee-Stiftung
Deutsche Umwelthilfe e. V.
Stiftung Europäisches Naturerbe – Euronatur

Im Gewerbegebiet Nord ist mit dem Radolfzeller Innovations- und Technologiezentrum (RIZ) eine neue Form der Unterstützung innovativer Unternehmen sowie wachstumsorientierter Klein- und Mittelbetriebe entstanden. Auf einer Gesamtfläche von rund 15.000 m² werden Büro-, Werkstatt- und Laborflächen angeboten.

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In den 1930er-Jahren wurde in Radolfzell die Rennmotorrad-Marke Champion produziert. Das einzige noch existierende Exemplar befindet sich im Oldtimermuseum Meßkirch.

Radolfzell hat ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Konstanz gehört, eine Kammer des Arbeitsgerichtes Lörrach, verschiedene Dienststellen des Landratsamts Konstanz und ein Notariat.

Der Südkurier erscheint in Radolfzell mit örtlicher Lokalausgabe als Tageszeitung. Zudem erscheinen die Anzeigenblätter Singener Wochenblatt in der Lokalausgabe Radolfzell sowie Hallo Radolfzell, letzteres mit öffentlichen Bekanntmachungen (Amtsblatt). Aus der Bodenseeregion berichtet außerdem der private Fernsehsender Regio TV Bodensee. In Radolfzell befindet sich die Redaktion des Wassersportmagazins Internationale Bodensee + Boot-Nachrichten (IBN).

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Radolfzell ist Sitz des Max-Planck-Instituts für Ornithologie, das aus der Vogelwarte Radolfzell hervorging, die bereits 1901 als Vogelwarte Rossitten gegründet wurde und die in Seewiesen einen weiteren Sitz hat.

Radolfzell ist Sitz einer Reihe von Bildungseinrichtungen der Primarstufe, der Sekundarstufe I und der Sekundarstufe II. Es ist Sitz von Schulen der beruflichen Aus- und Weiterbildung entsprechend seiner Funktion als Mittelzentrum.

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Die Stadt Radolfzell ist Träger des Friedrich-Hecker-Gymnasiums, eines Gymnasiums mit sprachlichem und naturwissenschaftlichem Profil, der Gerhard-Thielcke-Realschule, einer Förderschule (Radolfzeller Hausherren Schule), dreier Grund- und Hauptschulen mit Werkrealschule (Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Böhringen, Ratoldusschule-Grund- und Hauptschule und Tegginger-Grund- und Hauptschule) sowie sechs Grundschulen (Güttingen, Liggeringen, Markelfingen, Möggingen, Stahringen und der Sonnenrain-Grundschule). An der Sonnenrainschule gibt es seit 2001 Montessori-Unterricht.

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Der Landkreis Konstanz ist Träger des Beruflichen Abendgymnasiums Radolfzell, der Mettnau-Schule und des Berufsschulzentrums Radolfzell. Die Mettnau-Schule ist eine Schule mit beruflichen Gymnasien (Agrarwissenschaftliches Gymnasium, Biotechnologisches Gymnasium, Sozialpädagogisches Gymnasium), Berufskollegs und Fachschulen.

Das Berufsschulzentrum Radolfzell umfasst gewerbliche, kaufmännische und haus- und landwirtschaftliche Abteilungen sowie die Abteilung Design und Gestaltung. Neben den verschiedenen Berufsschulen gibt es Berufsfachschulen, Berufskollegs, ein Berufsvorbereitungsjahr und Meisterkurse, Ausbildungen zum Betriebsassistenten des Handwerks (MIH), Fachhochschulreife in Verbindung mit einer Berufsausbildung.

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Außerdem ist die Carl Duisberg Centren, ein Dienstleistungsunternehmen im Bereich der internationalen Aus- und Weiterbildung mit Niederlassungen in acht deutschen Großstädten, auch in Radolfzell vertreten.

Die Fastnacht, dort Fasnacht oder Fasnet genannt, hat in Radolfzell eine lange Tradition und lässt sich bereits im 16. Jahrhundert nachweisen. Seit 1841 besteht eine organisierte Fastnacht, deren Gründerväter es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die alten Bräuche an die nächsten Generationen weiterzugeben. Bereits zu dieser Zeit gab es in der Narrenzunft Narrizella Ratoldi 1841 e. V. einen Narrenrat, die Narreneltern, einen Narrenbaum und das „Rote Buch“, in dem Begebenheiten der Fastnacht bis heute festgehalten werden.

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Trotz mannigfaltiger Krisen, die oft die Weiterführung der Bräuche behinderten, hat sich die Fasnacht in Radolfzell ständig erweitert. 1913 wurde sogar eine zweite Narrenzunft gegründet, die heute unter dem Namen Froschenzunft aktiv auf das Radolfzeller Fasnetsleben Einfluss nimmt. Die Froschenzunft besteht aus verschiedenen Zunftfiguren. Die Zunft hat drei Vollmasken, der Frosch, der Binsenglonker und der Sibachgeist.

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Die beiden letzten Figuren haben Holzmasken. Der Fanfarenzug (1956) der Froschen und die Froschenkapelle sind für den musikalischen Teil der Fasnet zuständig. Weitere Gruppen sind die Froschenholzer, der Damengarde mit Junggarde, der Narrenrat und die Muckenfänger. Der Storch und der 'Narrebolizei' sind Einzelfiguren.

Auch die historische Narrenzunft Narrizella Ratoldi hat ihr Figurenrepertoir seit der Gründung erheblich erweitert und besteht heute aus den Narreneltern, Saemaa, Schnitzwiiber, Schulerbuebe, Kappedeschle, Garde, Hansele, Klepperle-Narros, Holzhauer, Narrebolizischt, Fanfarenzug (seit 1976), Narrenmusik (seit 1926) und dem Schlegelebeck mit seinen sieben Höllteufeln Asmodeus, Beelzebub, Galan, Geiz, Höllebock, Lumpeseggel und Narrefresser.

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Neben den beiden großen Zünften gibt es verschiedene kleinere Gruppen und Vereine, so unter anderem die Altstadthexen und die Rebknorre. Aber auch weitere Musiken, wie die Radolfzeller Schnooke Vielharmoniker, die Rebberg Musikanten und zwei Guggenmusiken prägen das Bild der Radolfzeller Fasnet.

Das ehemalige Milchwerk ist das Tagungs- und Kulturzentrum der Stadt. Es ist für bis zu 1650 Personen ausgelegt und wird für Tagungen, Seminare, Messen, Ausstellungen, Modenschauen, Bälle, Theaterveranstaltungen, Konzerte, Tanzveranstaltungen, Musicals und Kleinkunstdarbietungen genutzt. Das Gebäude umfasst mehrere Tagungsräume verschiedener Größe.

Ferner gibt es noch die Villa Bosch für Veranstaltungen wie Kleinkunst, Konzerte und Tagungen. Sie dient außerdem als städtische Galerie. Das Gebäude wurde von dem Apotheker Franz Karl Josef Bosch (1809 bis 1881) im Jahre 1865 erbaut.

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1928 wurde in Radolfzell die Süddeutsche Vogelwarte als private Vogelwarte eingerichtet, die jedoch 1938 wieder schließen musste. Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte die Vogelwarte Rossitten in das Wasserschloss Möggingen im heutigen Radolfzeller Stadtteil Möggingen um. Seither beherbergt die Stadt wieder eine Vogelwarte.

Das neugestaltete Stadtmuseum Radolfzell in der alten Stadtapotheke wurde nach umfassender Sanierung am 15. Juli 2006 eröffnet. Eine Kostbarkeit der alten Apotheke ist die erhaltene Offizin aus der Biedermeierzeit, die um weitere Apothekenräume wie dem Labor und der Kräuterkammer ergänzt wird. Bei der Sanierung eingerichtete „Baufenster“ lassen die Hausgeschichte seit 1689 lebendig werden. Zum Bestand gehört eine Sammlung mit Gemälden und Zeichnungen des Malers Carl Spitzweg.

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Die Stadtgeschichte wird in einzelnen Stationen anschaulich gemacht: Cella Ratoldi, Markt in Radolfzell, Radolfzell am Bahnhof, Made in Radolfzell, Radolfzell am Bodensee und Radolfzell gestern. Wechselnde Sonderausstellungen und ein museumspädagogisches Angebot widmen sich zum Beispiel 2010 dem Thema „Triumphzug, Prunkgefäß und Plauderstündchen“. Die Ausstellung beleuchtet die Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts.

Das heutige Rathaus wurde 1847 anstelle des alten Rathauses von 1421 erbaut. Das Münster Unserer Lieben Frau ist ein spätgotischer Bau, der wahrscheinlich eine ältere spätromanische Basilika ablöste. Weitere Kirchen in der Kernstadt sind die katholische Kirche St. Meinrad von 1957/59 und die evangelische Christuskirche von 1965/67.

In den Stadtteilen gibt es meist alte katholische Kirchen, und zwar in Güttingen (St. Ulrich, erbaut 1795, 1884, 1896 erweitert), in Markelfingen (St. Laurentius, erbaut 1612) und in Möggingen (St. Gallus 1749 erbaut, Turm von 1839). Die Kirche St. Zeno in Stahringen wurde erst 1836, die Kirche St. Georg Liggeringen 1905 im neoromansichen Stil. Die Pfarrkirche St. Nikolaus Böhringen besteht schon seit 1728. 1952 wurde die Pfarrkirche erweitert und bekam auch einen neuen Kirchturm. Die evangelische Paul-Gerhardt-Kirche in Böhringen wurde 1958 erbaut.

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Das Österreichische Schlösschen wurde ab 1609 begonnen, doch zog sich der Bau soweit hin, dass der Bau bis ins 18. Jahrhundert als Fruchtschütte, Weinlager und Speicher genutzt wurde. Erst dann wurde er fertiggestellt und war zunächst Rathaus (ab 1734) und dann Schulhaus. Heute befindet sich hier die Stadtbibliothek.

Der Stadtgarten wurde 1924 eröffnet. Dabei handelt es sich um den ehemaligen Stadtgraben.

Ein herausragendes Gebäude der 1950er Jahre ist der alte Wasserturm des Milchwerks. Geplant ist eine weitgehende Umgestaltung des Bauwerks zu einem Passiv-Hochhaus.

Das Kapuzinerkloster wurde 1625 bis 1627 errichtet, doch bereits 1632 abgerissen, aber 1659/60 wieder aufgebaut. 1826 wurden die Wohngebäude abgerissen und die Klosterkirche zu einem Wohnhaus umgebaut. Heute sind hier städtische Dienststellen und das so genannt Weltkloster untergebracht.

Der Pulverturm und der Höllturm sind Teile der ehemaligen Stadtbefestigung. Die Alte Dompropstei war von 1485 bis 1631 ein Pfleghof der Dompropstei Konstanz sowie Amtssitz der Verwaltung.

Radolfzell hat ein breites Spektrum an Sportvereinen. Sommer- und Wintersportarten, unter anderem Fußball, Handball, Leichtathletik und Turnen, Skifahren, Bergsteigen, Segeln, Rudern, Kanusport und viele weitere werden in Vereinen betrieben.

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Alle städtischen und kreiseigenen Sportanlagen stehen auch Vereinen zur Verfügung. Die Sportvereine haben sich zur IG Sport Radolfzell zusammengeschlossen, um gemeinsame Interessen zu vertreten. Die Sektion Konstanz des Deutschen Alpenvereins unterhält im ehemaligen Milchwerk Radolfzell das 2005 errichtete Kletterzentrum Kletterwerk mit rund 1.700 m² Kletterwänden. Der Yachtclub Radolfzell veranstaltet in zweijährigem Turnus eine Internationale Deutsche Meisterschaft.

Unter der Bezeichnung Bodensee fasst man die drei im nördlichen Alpenvorland liegenden Gewässereinheiten Obersee, Untersee und Seerhein zusammen. Es handelt sich also um zwei verschiedene, aber räumlich nahe liegende Seen, die durch den Seerhein – ein Abschnitt des Rheins – verbunden sind.

Der römische Geograph Pomponius Mela erwähnt als Erster um das Jahr 43 n. Chr. den Obersee als Lacus Venetus und den Untersee als Lacus Acronius, die beide vom Rhein durchflossen würden. Plinius der Ältere bezeichnet den Bodensee um 75 n. Chr. erstmals als Lacus Brigantinus nach dem damaligen römischen Hauptort am See, Brigantium (Bregenz). Dieser Name stammt von dem ursprünglich hier ansässigen keltischen Stamm der Brigantier.

Die Bezeichnung „Bodensee“ leitet sich vom Ortsnamen Bodman ab. Dieser am Westende des Überlinger Sees gelegene Ort war im frühen Mittelalter für eine gewisse Zeit als fränkische Königspfalz, alemannischer Herzogssitz und Münzstätte von überregionaler Bedeutung, weshalb der Name auf den See übertragen worden sein dürfte („See, an dem Bodman liegt“ = Bodman-See). Der Name lacus potmanicus ist seit 833 n. Chr. bezeugt und hat sich im deutschen Sprachraum zu „Bodamer See“ und schließlich zu „Bodensee“ weiterentwickelt. Man vergleiche auch den Namen des Bodanrück, des Höhenzugs zwischen Überlinger See und Untersee, und die Geschichte der Familie Bodman.

Die deutsche Bezeichnung Bodensee wurde von zahlreichen anderen Sprachen übernommen, siehe z.B. nl. Bodenmeer, dän. Bodensøen, norw. Bodensjøen, schw. Bodensjön, isl. Bodenvatn, finn. Bodenjärvi, estn. Bodeni järv, lit. Bodeno ežeras, lett. Bodenezers, russ. Боденское озеро, poln. Jezioro Bodeńskie, tschech. Bodamské jezero, slowak. Bodamské jazero, ung. Bodeni-tó, bulg. Боденско езеро, ukr. Боденське озеро, kroat. Bodensko jezero, alban. Liqeni i Bodenit. Auch in Asien heißt der Bodensee so, z.B. marathi बोडन से Bōdana sē, mandarin 波登湖 / 博登湖, Bódēng-hú, kor. 보덴 호 Bodaen-ho, jap. ボーデン湖 Bōden-ko.

Nach dem Konzil von Konstanz im 15. Jahrhundert verbreitete sich im (katholisch-) romanischen Sprachraum der alternative Name Lacus Constantinus mit Bezug auf die am Ausfluss des Rheins aus dem Obersee liegende Stadt Konstanz, die ihren Namen (Constantia) wiederum wohl dem römischen Kaiser Constantius Chlorus (um 300 n. Chr.) verdankt, also frz. Lac de Constance, ital. Lago di Costanza, port.

Lago de Constança, span. Lago de Constanza, rumän. Lacul Constanța. Auch im romanisch beeinflussten Englisch fasste der Name als Lake Constance Fuß und wurde seitdem von dort in weitere Sprachen exportiert, z.B: kiswahili Ziwa la Konstanz. Im Rätoromanischen existiert sowohl die Form Lai da Constanza als auch Lai Bodan.

Die poetische Bezeichnung „Schwäbisches Meer“ haben Autoren der frühen Neuzeit und der Aufklärung von antiken Autoren, möglicherweise Tacitus übernommen. Allerdings lag dieser Übernahme ein Irrtum zu Grunde (ähnlich wie etwa auch beim Teutoburger Wald und dem Taunus): Die Römer hatten nämlich nicht den Bodensee, sondern die Ostsee manchmal als Mare Suebicum bezeichnet.

In Zeiten, als die Römer die von ihnen so genannten „germanischen Sueben“ auch in der Nähe eines Meeres verortet hatten, war dies verständlich. Die Autoren der Frühneuzeit übersahen dies und übernahmen die Bezeichnung für den größten See mitten im ehemaligen Herzogtum Schwaben, zu dem unter anderem auch die deutschsprachigen Gebiete der heutigen Schweiz gehörten.

Der Bodensee liegt im Alpenvorland. Die Uferlänge beider Seen beträgt 273 km. Davon liegen 173 km in Deutschland, 28 km in Österreich und 72 km in der Schweiz. Der Bodensee ist, wenn man Obersee und Untersee zusammenrechnet, mit 536 km² nach dem Plattensee (594 km²) und dem Genfersee (580 km²) flächenmäßig der drittgrößte, gemessen am Wasservolumen (48 km³) nach dem Genfersee (89 km³) der zweitgrößte See Mitteleuropas und erstreckt sich zwischen Bregenz und Stein am Rhein über 69,2 km. Sein Einzugsgebiet beträgt 11.500 km².

Die Fläche des Obersees beträgt 473 km². Er erstreckt sich zwischen Bregenz und Bodman-Ludwigshafen über 63,3 km. Die maximale Breite beträgt 14 km (zwischen Friedrichshafen und Romanshorn), an seiner tiefsten Stelle zwischen Fischbach und Uttwil misst er 254 m.

Die drei kleinen Buchten des Vorarlberger Ufers haben Eigennamen: Vor Bregenz liegt die Bregenzer Bucht, vor Hard und Fußach die Fußacher Bucht und westlich davon der Wetterwinkel.

Weiter westlich, bereits in der Schweiz, befindet sich die Rorschacher Bucht. Nördlich, auf bayerischer Seite, ist die Reutiner Bucht. Der Bahndamm vom Festland zur Insel Lindau und die Seebrücke für den Autoverkehr grenzen vom Bodensee den so genannten „Kleinen See“ ab, der zwischen dem Lindauer Ortsteil Aeschach und der Insel liegt.

Der nordwestliche, fingerförmige Arm des Obersees heißt Überlinger See. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Überlinger See als eigenständiger Seeteil betrachtet, die Grenze zwischen Obersee und Überlinger See verläuft in etwa entlang der Linie zwischen der Südostspitze des Bodanrücks (das zur Stadt Konstanz gehörende „Hörnle“) und Meersburg. Östlich vor Konstanz liegt der sogenannte Konstanzer Trichter zwischen dem deutschen und dem Schweizer Ufer.

Der Untersee, der vom Obersee bzw. von dessen nordwestlichem Arm Überlinger See durch die große Halbinsel Bodanrück abgetrennt ist, weist eine Fläche von 63 km² auf. Er ist durch die Endmoränen verschiedener Gletscherzungen und Mittelmoränen geprägt und stark gegliedert. Diese Seeteile haben eigene Namen. Nördlich der Insel Reichenau befindet sich der Gnadensee. Westlich der Insel Reichenau, zwischen der Halbinsel Höri und der Halbinsel Mettnau befindet sich der Zeller See.

Nördlich der Mettnau liegt der Markelfinger Winkel. Die Drumlins des südlichen Bodanrücks setzen sich am Grund dieser nördlichen Seeteile fort. Südlich der Reichenau erstreckt sich von Gottlieben bis Eschenz der Rheinsee mit seiner zum Teil ausgeprägten Rheinströmung. Früher wurde dieser Seeteil nach dem Ort Berlingen Bernanger See genannt. Auf den meisten Karten ist der Name des Rheinsees auch deshalb nicht aufgeführt, weil sich dieser Platz am besten für die Beschriftung des Untersees eignet.

Das Bodenseebecken wurde wesentlich während der Würm-Eiszeit durch den aus dem alpinen Rheintal austretenden Rheingletscher geformt, in dessen fluvioglazial erodiertem Zungenbecken der heutige Bodensee liegt. Dieser kann insofern als würmglazialer Zungenbeckensee oder Gletscherrandsee bezeichnet werden. Nach der Eiszeit bestand der Bodensee zuerst als ein See. Der Seerhein und die damit verbundene Trennung in zwei Seen entstand vor mehreren tausend Jahren durch die rheinische Erosion, die den Seespiegel absenkte und das heutige Seerheintal trocken legte.

Hauptzufluss des Obersees ist der Alpenrhein, Abfluss des Obersees ist der Seerhein, der wiederum Hauptzufluss des Untersees ist. Abfluss des Untersees ist der Hochrhein. Der Alpenrhein und der Seerhein vermischen sich nur bedingt mit den Seewässern und durchströmen die Seen in meist gleich bleibenden Bahnen. Daneben gibt es zahlreiche kleinere Zuflüsse (236). Die wichtigsten Nebenzuflüsse des Obersees sind Bregenzer Ach, Leiblach, Argen, Schussen, Rotach, Seefelder Aach, Stockacher Aach, Aach (bei Arbon), Steinach, Goldach und Alter Rhein. Wichtigster Nebenzufluss des Untersees ist die Radolfzeller Aach.

Da der Alpenrhein Geschiebe aus den Bergen mitbringt und dieses Material dort sedimentiert, wird die Bregenzer Bucht in einigen Jahrhunderten verlanden. Für die Verlandung des gesamten Bodensees schätzt man einen Zeitraum von zehn- bis zwanzigtausend Jahren, vorausgesetzt, das Material im Mündungsgebiet wird nicht regelmäßig ausgebaggert, wie dies gegenwärtig geschieht.

Im Bodensee liegen elf Inseln unterschiedlicher Größe. Die größte Insel ist die Reichenau. Die größten im Obersee sind die Mainau und die Insel Lindau.

Auf der Insel Reichenau, die zur Gemeinde Reichenau gehört, liegt das ehemalige Kloster Reichenau. Dieses gehört auch aufgrund dreier früh- und hochmittelalterlichen Kirchen zum Welterbe der UNESCO. Die Insel ist auch durch intensiv betriebenen Gemüsebau bekannt

Die Insel Mainau liegt im Südosten des Überlinger Sees. Die Eigentümer, die Familie Bernadotte, haben die Insel als touristisches Ausflugsziel eingerichtet und dafür botanische Anlagen und Tiergehege geschaffen.

Auf der Insel Lindau ganz im Osten des Obersees befindet sich sowohl die Altstadt als auch der Hauptbahnhof der gleichnamigen Stadt Lindau.

Kleinere Inseln im Obersee sind die Dominikanerinsel sechs Meter östlich der Altstadt von Konstanz mit dem Steigenberger-Hotel (2 Hektar) und die winzige Insel Hoy bei Lindau, im Untersee die Insel Werd im Übergang zum Hochrhein, zwei kleine Inseln vor dem Wollmatinger Ried (Triboldingerbohl mit 13 Hektar und Mittler oder Langbohl mit 3 Hektar) und die so genannte „Liebesinsel“ südlich der Halbinsel Mettnau (3.000 m²).

In den Bodensee ragen einige Halbinseln unterschiedlicher Größe.

Der Bodanrück, die größte Halbinsel, trennt den Obersee (Seeteil Überlinger See) vom Untersee. Er erstreckt sich über eine Fläche von 112 km².
Die Mettnau im Untersee, die sich der Insel Reichenau entgegenstreckt, trennt den Zeller See im Süden vom Markelfinger Winkel im Norden. Sie hat eine Flächenausdehnung von 1,7 km².
Die etwa 45 km² große Höri, die sich ebenfalls der Insel Reichenau entgegenstreckt, trennt den Zeller See im Norden vom Rheinsee im Süden.

Im Südosten, nahe der Mündung des neuen Rheinkanals, ragt der Rohrspitz mit einer Fläche von etwa 50 Hektar rund 1,2 Kilometer in den See und bildet die westliche Umrandung der Fußacher Bucht.
Die Halbinsel Wasserburg mit dem Schloss Wasserburg und der Pfarrkirche St. Georg im nordöstlichen Obersee liegt zwischen der Nonnenhorner Bucht im Westen und der Wasserburger Bucht im Osten. Sie hat eine Flächenausdehnung von 2,3 Hektar und war eine Insel bis 1720, als die Fugger einen Damm aufschütteten. Im März 2009 lebten 27 Einwohner auf der Halbinsel.
Die Galgeninsel in der Reutiner Bucht ist ebenfalls eine Halbinsel, die früher eine Insel war. Sie ist nur 0,16 Hektar groß.

Das Bodenseeklima ist durch milde Temperaturen mit gemäßigten Verläufen (durch die ausgleichende und verzögernde Wirkung des Wasservolumens) gekennzeichnet. Es gilt allerdings aufgrund des ganzjährigen Föhneinflusses, häufigem Nebel im Winterhalbjahr und auftretender Schwüle im Sommer als Belastungsklima.

Der Bodensee gilt bei Wassersportlern aufgrund der Gefahr starker Sturmböen bei plötzlichen Wetterwechseln als nicht ungefährliches und anspruchsvolles Binnenrevier. Gefährlichster Wind ist der Föhn, ein warmer Fallwind aus den Alpen, der sich insbesondere durch das Rheintal auf das Wasser ausbreitet und bei teils orkanartigen Windstärken typische Wellenberge mit mehreren Metern Höhe vor sich hertreiben kann.

Ähnlich gefährlich sind die für Ortsunkundige u. U. völlig überraschend auftretenden Sturmböen bei Sommergewittern. Sie fordern immer wieder Opfer unter den Wassersportlern. Bei einem Sturm im Juli 2006 während eines Gewitters wurde eine Wellenhöhe von bis zu 3,50 Metern erreicht.

Aus diesen Gründen gibt es ein über alle drei Anrainerländer verknüpftes Sturmwarnsystem: Der Bodensee ist für Sturmwarnungen in drei Warnregionen (West, Mitte, Ost) aufgeteilt. Für jede Region kann eine Starkwind- oder Sturmwarnung ausgegeben werden.

Eine Starkwindwarnung erfolgt bei erwarteten Windböen zwischen 25 und 33 Knoten beziehungsweise 6 bis 8 Windstärken nach der Beaufortskala. Eine Sturmwarnung kündigt die Gefahr von Sturmwinden mit Geschwindigkeiten ab 34 Knoten beziehungsweise 8 Windstärken nach der Beaufortskala an. Um diese Warnungen bekannt zu machen, sind rund um den See orangefarbige Blinkscheinwerfer installiert, die bei Starkwindwarnung mit einer Frequenz von 40 Mal pro Minute, bei Sturmwarnung 90 Mal pro Minute blinken.

Dabei kann es wegen unterschiedlich geregelter Zuständigkeiten und Einschätzungen durchaus vorkommen, dass am Schweizer Ufer des Obersees schon Sturmwarnung einsetzt, am deutschen oder österreichischen Ufer aber noch nicht (und umgekehrt). Die Bodenseeschiffe und die Fähren signalisieren eine Sturmwarnung durch einen am Masten hochgezogenen Sturmballon.

Seit dem Jahr 875 ist der Bodensee (Obersee) insgesamt 32 Mal vollständig zugefroren, so dass man den See überall sicher zu Fuß überqueren konnte. Die letzte so genannte Seegfrörni war im Jahre 1963.

Bestimmte Teile des Untersees frieren hauptsächlich aufgrund der geringen Wassertiefe und der geschützten Lage häufiger zu, wie z. Bsp. der sogenannte Markelfinger Winkel zwischen der Gemeinde Markelfingen und der Halbinsel Mettnau.

Die Pegelstände werden in Konstanz, Romanshorn und Bregenz ermittelt. Sie sind starken jahreszeitlichen Schwankungen ausgesetzt. Die jahreszeitlich höchsten Wasserstände entstehen meist im Frühjahr/Sommer nach der Schneeschmelze über 3.000 m in den Alpen. Zusätzliche starke Regenfälle im Sommer können den Wasserzufluss noch erhöhen und zu Hochwasser führen. Die absolut höchsten Wasserstände am Pegel Konstanz wurden mit 6,36 m am 7. Juli 1817, 5,91 m am 18. August 1821 und 5,65 m am 24. Mai 1999 gemessen. Das Nadelöhr beim Abfließen des Wassers bei solchen Höchstständen stellt der Rheinfall bei Schaffhausen dar.

Eine Nebenwirkung der starken Zuflüsse aus den Alpen nach Unwettern ist das Mitführen von Baumstämmen und anderem Treibgut in den Bodensee, hauptsächlich durch Rhein und Bregenzer Aach. Dann bilden sich Treibgutteppiche und Anlandungen in der Gegend von Wasserburg und in der Bregenzer Bucht, die die Bodenseeschifffahrt ernsthaft behindern.

Die jahreszeitlich niedrigsten Wasserstände treten im Winter, in den Monaten Februar und März auf, wenn in den Alpen Schnee als Niederschlag fällt. Die niedrigsten am Pegel Konstanz gemessenen Wasserstände waren 2,26 m am 17. Februar 1858 und 2,29 m im Februar 2006.

Auf einer Fachtagung am 14. Juli 2006 wurden die möglichen Ursachen der deutlich sinkenden Wasserstände durch Wissenschaftler neu bewertet. So stellen die Forscher seit 1999 eine Absenkung des durchschnittlichen Pegels um 80 Zentimeter fest. Als Ursachen für den gesunkenen Bodenseepegel werden der Klimawandel, aber auch (neue) Wasserkraft-Staubecken am Alpenrhein genannt. Allerdings muss hier in Betracht gezogen werden, dass 1999 ein Hochwasserjahr war, während im Winter 2005/06 der Wasserstand ungewöhnlich gering war. Somit sind diese 80 cm die Differenz der durchschnittlichen Pegelstände zweier Extremjahre und daher von eher geringer Aussagekraft. Langfristig gesehen lag der durchschnittliche Wasserstand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts um 10 cm höher als in der zweiten Hälfte.

Die Tiefenangaben in den offiziellen Seekarten des Bodensees sind auf den Pegel Konstanz bezogen. Dessen Pegelnull ist 391,89 Meter über dem Meeresspiegel (Meter über Normalhöhennull Amsterdam). Das so genannte Karten-Null, auf das sich die in der Karte eingetragenen Tiefenangaben beziehen, liegt beim Pegelstand von 2,50 Metern. Das bedeutet, dass bei einem Pegelstand Konstanz von z. B. 3,75 Metern das Wasser tatsächlich noch 1,25 Meter tiefer ist als in der Karte eingetragen. Die offizielle Hochwassermarke, ab der von Hochwasser gesprochen wird, liegt bei einem Pegel von 4,80 Metern.

Die Tiefenbereiche des Bodensees sind von der Wasseroberfläche bis zum Seegrund in verschiedene Sektionen aufgeteilt. Vom Ufer aus gesehen sind dies der Hang, bis ca. 3 – 5 Meter Tiefe, gebildet von der Erosion durch Wellenschlag. Im Winter, bei Tiefwasserstand, liegt dieser Bereich mehrheitlich trocken. Bis ca. 20 Meter folgt anschließend die Wysse, abgeleitet von der Farbe Weiß. Durch Wellengang aufgewirbelter Ton und Mergel gibt dem See in diesem Bereich eine weißliche Tönung. Halde wird die steil abfallende Moränenflanke genannt, die bis ca. 100 Meter folgt. Ab ca. 150 Meter wird der Seegrund Schweb genannt, die abfallenden Grundsektionen um 200 Meter nennt man Tiefhalde und der unterste Seegrund bei rund 250 Metern heißt Tiefer Schweb.

Auf Grund der Erdkrümmung verfügt der Bodensee in seiner Südost-Nordwest-Ausdehnung (65 km) über eine Aufwölbung der Oberfläche von rund 80 m. Aus menschlicher Perspektive ist es daher in Ufernähe auch bei bester Fernsicht nicht möglich, vom Ostufer des Obersees (z. B. Bregenz) zu seinem Westufer (z. B. Konstanz) (46 km Luftlinie = 41,47 m Höhe der Aufwölbung) zu blicken.

Anrainerstaaten sind die Schweiz (Kantone Thurgau, St. Gallen und Schaffhausen), Österreich (Bundesland Vorarlberg) sowie Deutschland (Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern). Seit 1972 kooperieren die an den See angrenzenden Länder und Kantone in den Gremien der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK). Diese hat das Ziel, die Bodenseeregion als attraktiven Lebens-, Natur-, Kultur- und Wirtschaftsraum zu erhalten, zu fördern und die regionale Zusammengehörigkeit zu stärken.

Der Seerhein zwischen Konstanz und Kreuzlingen sowie der Untersee sind durch Grenzverträge zwischen Baden und der Schweiz (20. und 31. Oktober 1854 sowie 28. April 1878) und zwischen dem Deutschen Reich und der Schweiz (24. Juni 1879) klar aufgeteilt. Der Überlinger See zählt vollständig zum deutschen Hoheitsgebiet.

Im westlichen Abschnitt des Obersees zwischen Konstanz und dem heutigen Kreuzlingen, vom Strand bis zum Konstanzer Trichter, gibt es seit dem 16. Jahrhundert eine komplizierte Grenzziehung, die mit der Übereinkunft von 1878 fixiert wurde.

Der Rest des Obersees bleibt vorläufig die einzige Gegend in Europa, wo zwischen den Nachbarstaaten nie Grenzen festgelegt wurden. Hier gibt es unterschiedliche Rechtsauffassungen, die alle auf Gewohnheitsrecht zurückgeführt werden.

Die auf Karten oft zu sehende Grenzziehung in Seemitte beruht auf der so genannten Realteilungstheorie, nach der 32 Prozent der Seefläche auf die Schweiz und 9,7 Prozent auf Österreich entfallen. Die andere gängige Auffassung ist die Haldentheorie, nach der das Gebiet des Obersees außerhalb des Uferstreifens als Kondominium gemeinschaftliches Hoheitsgebiet aller Anrainer ist.

Klar und unstrittig war und ist, dass auch in einem Bereich in unmittelbarer Ufernähe der entsprechende Staat Hoheitsrechte ausüben kann. Bei kleineren Gewässern ergibt sich daraus zwangsläufig die Realteilung mit einer Grenzziehung in Gewässermitte, was allgemein auch für größere Gewässer praktiziert wird.

Für den Bodensee werden die einzelstaatlichen Rechtsvorschriften der Anrainerstaaten faktisch bereits seit den 1890er-Jahren eng abgestimmt und in der Regel wortgleich erlassen. Darüber hinaus wird durch internationale Bevollmächtigtenkonferenzen und internationale Kommissionen eine einheitliche Anwendung und ggf. auch Fortschreibung sichergestellt. Dies betrifft je nach Gegenstand der Regelungen zum Teil auch die Länder bzw. Kantone.

Nach der im Wesentlichen von der Schweiz getragenen Auffassung der Realteilungstheorie widerspricht eine solche Abstimmungspraxis nicht der allgemein üblichen gewohnheitsrechtlichen Realteilung. Andererseits lässt sich aus dieser Praxis auch die insbesondere von Österreich vertretene Auffassung gewohnheitsrechtlich ableiten, dass die Wasserfläche des Obersees mit Ausnahme des Bereiches von weniger als 25 m Tiefe, in diesem Zusammenhang als Hoher See bezeichnet, als Kondominium gemeinschaftlich verwaltetes Hoheitsgebiet aller drei Staaten ist. Diese Auffassung wird wegen ihrer Beschränkung auf die Seefläche innerhalb des als Halde bezeichneten Tiefenbereiches als Haldentheorie bezeichnet. Sie gilt insofern als Erweiterung der so genannten Kondominiumstheorie ohne die exakte Definition des Uferstreifens.

Insgesamt scheint die Haldentheorie gegenüber der Realteilungstheorie langsam an Boden zu gewinnen. So hat das Land Vorarlberg 1984 bei einer Neufassung seiner Verfassung den Hohen See in Artikel 2 explizit als Bestandteil des Landesgebietes festgeschrieben, ergänzt durch die Einschränkung „im Gebiet des Hohen Sees ist die Ausübung von Hoheitsrechten des Landes durch ebensolche Rechte der anderen Uferstaaten beschränkt“.

Dies wird von Vorarlberger Seite lediglich als „Klarstellung“ aufgefasst, und offenbar wurde dieser Verfassungsänderung von den anderen Beteiligten nicht widersprochen. Ebenfalls gehen die deutschen Länder von der hier ohne genauere Unterscheidung auch als Kondominiumstheorie bezeichneten Haldentheorie aus. Die Rechtsprechung ist allerdings uneinheitlich, auch deswegen, weil eine Entscheidung zwischen den Theorien in der Praxis wegen der engen Abstimmung der Anrainer nur sehr selten notwendig wird.

Die ersten menschlichen Siedlungen, die aus der Jungsteinzeit, zwischen 3000 und 1800 v. Chr., datieren, befanden sich am Überlinger See, an der Konstanzer Bucht und am Obersee. Diese waren Pfahlbauten, deren Überreste am deutschen und Schweizer Ufer gefunden wurden. Bei Unteruhldingen ist ein solches Pfahlbaudorf rekonstruiert worden und ist heute als Museum zugänglich. Etwa um 400 v. Chr. siedelten sich Kelten an den Ufern des Bodensees an. Aus dieser Zeit sind noch einige Überreste von Fluchtburgen erhalten. Bedeutendster keltischer Ort war Brigantion (lat. Brigantium), das heutige Bregenz.

Nach dem Sieg von Julius Caesar gegen den Stamm der Helvetier gliederten die Römer das Bodenseegebiet in ihr Reich ein. Damals ereignete sich auch die größte Seeschlacht auf dem Bodensee – Kelten aus Bregenz gegen Römer. Auf der Insel Mainau wurden vermeintliche Reste eines römischen Marinestützpunkts gefunden. Der Geograph Pomponius Mela erwähnt als Erster um das Jahr 43 v. Chr. den Bodensee als Lacus Venetus (Obersee) und Lacus Acronius (Untersee), die beide vom Rhein durchflossen würden.

Plinius der Ältere bezeichnet den Bodensee erstmals als Lacus Brigantinus. Wichtigster römischer Ort wurde Bregenz, das bald römisches Stadtrecht bekam und später zum Sitz des Präfekten der Bodenseeflotte wurde. Die Römer waren auch in Lindau, besiedelten dort allerdings nur die Hügel rund um Lindau, da am Ufer Sumpfgebiet war. Weitere römische Städte waren Constantia (Konstanz) und Arbor Felix (Arbon).

Nach Ende der römischen Herrschaft besiedelten Alemannen den Bodenseeraum. Nach deren Christianisierung wuchs die kulturelle Bedeutung der Region durch die Gründung der Abtei Reichenau und des Bischofssitzes Konstanz. Unter der Herrschaft der Staufer wurden am Bodensee Reichstage abgehalten. Außerdem kam es in Konstanz zum Friedensschluss zwischen dem Staufischen Kaiser und dem Lombardenbund. Eine wichtige Rolle kam dem Bodensee auch als Umschlagplatz für Waren im deutsch-italienischen Handel zu.

Während des Dreißigjährigen Kriegs kam es zu einer weiteren Seeschlacht auf dem Bodensee, als die Österreicher versuchten, die eingedrungenen Schweden zurückzudrängen. Nach den Koalitionskriegen, von denen die Bodenseeregion ebenfalls betroffen war, kam es zur Neuordnung der staatlichen Verhältnisse.

Seit 1947 wird von den Polizeibehörden der Bodensee-Anrainerstaaten eine gemeinsame Liste der Vermissten und Toten nach Boots-, Schiffs- und Paddelbootsunfällen, Flugzeugabstürzen, Arbeits-, Surf- und Badeunfällen, sowie weiteren ungeklärten Fällen geführt.

Bis ins 19. Jahrhundert hinein galt der Bodensee als naturbelassenes Gewässer. Seitdem wurde die Natur stark durch Rodungen und die Bebauung zahlreicher Uferteile beeinflusst. Dennoch sind einige naturnahe Bereiche vor allem in den Naturschutzgebieten erhalten geblieben oder wurden renaturiert. Daher weist die Bodenseeregion einige Besonderheiten auf. Dazu zählen die große Waldlandschaft am Bodanrück, das Vorkommen des Lungen-Enzians und der Knabenkraut-Arten aus den Gattungen Dactylorhiza und Orchis im Wollmatinger Ried sowie das der Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica) im Eriskircher Ried, das daher seinen Namen erhalten hat.

Der Bodensee ist ein wichtiges Überwinterungsgebiet für rund 250.000 Vögel jährlich. Vogelarten wie der Alpenstrandläufer, der Große Brachvogel und der Kiebitz überwintern am Bodensee.[19] Auf dem Zug im Spätherbst finden sich auf dem See auch zahlreiche Seetaucher ein (Pracht- und Sterntaucher, einzelne Eistaucher).

Dem Bodensee kommt auch als Rastgebiet während des Vogelzuges eine große Bedeutung zu. Der Vogelzug verläuft dabei oft unauffällig und ist am ehesten bei besonderen Wetterlagen als sichtbarer Tagzug erkennbar. Erst bei länger anhaltenden, großräumigen Tiefdrucklagen kommt es nicht selten zu einem Stau mit großen Ansammlungen von Zugvögeln.

Dies lässt sich im Herbst oft gut am Eriskircher Ried am nördlichen Bodensee beobachten. Hier stößt der Breitfrontzug direkt an den See und Vögel versuchen dann dem Ufer entlang Richtung Nordwest zu ziehen. Die Bedeutung des Bodensees als wichtiges Rast- und Überwinterungsgebiet wird unterstrichen durch das Max-Planck-Institut für Ornithologie – Vogelwarte Radolfzell, das als Beringungszentrale für die deutschen Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Rheinland-Pfalz und das Saarland sowie für Österreich zuständig ist und den Vogelzug erforscht.

Im Frühjahr ist der Bodensee ein bedeutendes Brutgebiet, vor allem für Blässhuhn und Haubentaucher. Aufgrund der stark schwankenden Wasserstände bevorzugen manche Arten jedoch andere Brutgebiete. Die zehn häufigsten Brutvogelarten am Bodensee sind nach einer Erhebung in den Jahren 2000 bis 2003 in absteigender Reihenfolge: Amsel, Buchfink, Haussperling, Kohlmeise, Mönchsgrasmücke, Star, Rotkehlchen Zilpzalp, Grünfink und Blaumeise.

Weiterhin ist der Bodensee mit seinen Naturschutzgebieten, wie dem Wollmatinger Ried oder der Halbinsel Mettnau, auch die Heimat vieler Vogelarten. 412 Arten sind bislang nachgewiesen. Als typische Wasservögel werden Löffelente, Schellente, Gänsesäger, Tafelente, Graureiher, Spießente, Reiherente und Stockente genannt.

Im Bodensee leben rund 45 Fischarten. Der Jahresertrag der Fischerei liegt bei 1,5 Mio. kg. Eine Besonderheit für die Lage des Sees ist das Vorkommen von Felchen (Coregonus spec.) und des Seesaiblings (Salvelinus alpinus).

Bedeutend für die Fischerei sind gelistet nach ihrer Wichtigkeit die zehn wichtigsten heimischen Fischarten des Bodensees: Blaufelchen (Bodenseefelchen, Coregonus wartmanni), Sandfelchen (Weißfelchen, Coregonus artedi), Gangfisch (Coregonus macrophthalmus), Kilch (Coregonus), Äsche (Thymallus thymallus), Barsch (Kretzer, Barschling, schweizerdeutsch: Egli, Perca fluviatilis), Brachsen (Brasse, Abramis brama), Hecht (bis 1,40 m lang und 20 kg schwer, Esox lucius), Zander (Sander lucioperca) und Trüsche (Quappe, Lota lota). Hinzu kommen noch Aal (Anguilla anguilla), Groppe (Cottus gobio), Schleie (Tinca tinca), Wels (bis 3 m lang, Silurus glanis) und Seeforelle (Salmo trutta lacustris).

Der Bodenseefelchen, der aufgrund seines großen Vorkommens im Bodensee nach diesem benannt wurde, wird oft ganz oder als Filet (nach Müllerin Art) in den Fischlokalen rund um den Bodensee angeboten.

Die ehemals im Bodensee endemischen Fischarten Bodensee-Kilch (Coregonus gutturosus) und Bodensee-Tiefensaibling (Salvelinus profundus) gelten als verschollen.

Seit Jahren siedeln sich Neozoen im Ökosystem Bodensee an und gefährden oder verdrängen zum Teil einheimische Arten. Jedoch zählt auch die Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) zu dieser nicht heimischen Fauna. Sie wurde um 1880 zur Bereicherung der heimischen Fauna und aus wirtschaftlichen Überlegungen im Bodensee eingesetzt. Zu den gebietsfremden Tierarten zählen die Dreikantmuschel (Dreissena polymorpha), die ausgehend vom Schwarzmeergebiet, seit Ende des 18. Jahrhunderts fast ganz Europa erobert und zwischen 1960 und 1965 in den Bodensee eingeschleppt wurden. Nach einer Massenvermehrung während der 1980er Jahren im Rhein und zuvor in größeren Seen ist die Art heute wieder im Rückgang begriffen. Probleme traten durch die Dreikant- oder Wandermuschel unter anderem dadurch auf, dass der Besatz Wasserentnahmerohre verstopfte.

Außerdem kann die Art den heimischen Großmuscheln zum Verhängnis werden, weil sie in Nahrungskonkurrenz tritt. Heute ist laut Aussage des Instituts für Seenforschung (ISF) die Dreikantmuschel aber auch eine wichtige Nahrungsbasis für überwinternde Wasservögel. Tatsächlich hat die Anzahl der Überwinterer sich in rund 30 Jahren mehr als verdoppelt.

Der Große Höckerflohkrebs (Dikerogammarus villosus) breitete sich seit 2002 ausgehend von zwei Uferabschnitten bei Hagnau und Immenstaad, über das Ufer des Überlinger Sees (2004), die des ganzen Obersees (2006) auf beinahe das ganze Bodensee- und Rheinseeufer (2007) aus. Als „Killer shrimp“ eilt ihm der schlechte Ruf eines gefräßigen Räubers von Fischlarven und Fischeiern voraus. Jüngstes Beispiel ist die nur sechs bis elf Millimeter kleine Schwebegarnele (Limnomysis benedeni), die 2006 im voralbergischen Hard aufgefunden wurde und heute fast im ganzen Bodensee zu finden ist.

Sie stammt aus den Gewässern rund um das Schwarze Meer. Sie ist vermutlich zunächst von Schiffen donauaufwärts transportiert worden, bevor sie sich im Rheinsystem verbreiten konnte und in den Bodensee gelangte. Die Schwebegarnelen, die im Winter an manchen Stellen in Schwärmen von mehreren Millionen Tieren auftreten, sind schon jetzt ein einflussreiches Glied der Nahrungskette im Bodensee. Sie verzehren abgestorbenes Tier- und Pflanzenmaterial sowie Phytoplankton, werden aber auch selbst von Fischen gefressen. Heute findet sich im westlichen Bodensee vor allem der aus Nordamerika stammende Kamberkrebs (Orconectes limosus), der Mitte des 19. Jahrhunderts zur Ertragssteigerung in europäische Gewässer eingesetzt wurde, vereinzelt die Chinesische Wollhandkrabbe (Eriocheir sinensis) und in den Zuflüssen des Sees den Signalkrebs (Pacifastacus leniusulus). Da diese Großkrebsarten zwar selbst gegen die Krebspest immun sind, den Erreger aber weiter verbreiten, geht von ihnen eine große Gefahr für die heimischen Arten wie Edelkrebs, Dohlenkrebs oder Steinkrebs aus. Die Tiere sind oft anspruchslos, vermehren sich schnell und leben räuberisch, so dass sie auch für verschiedene Kleinfischarten eine Bedrohung darstellen. Im ISF wird seit 2003 systematisch zum Thema geforscht.


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