Forst ist eine Gemeinde im Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg. Sie liegt rund drei Kilometer nördlich von Bruchsal und hat eine direkte Grenze mit dieser Stadt. Zur Gemeinde Forst gehören außer dem gleichnamigen Dorf keine weiteren Ortschaften. Geschichte Wie Funde aus der Steinzeit und Bronzezeit belegen, war das heutige Gemeindegebiet von Forst schon früh besiedelt. Auch die Römerzeit hat hier große Spuren hinterlassen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1161 in einer Urkunde des Kaisers Friedrich Barbarossa. Im Jahre 1644 wurde das Dorf infolge des Dreißigjährigen Krieges zerstört. Im Jahre 1803 wurde Forst, das bis dahin dem Hochstift Speyer angehört hatte, im Rahmen der Mediatisierung nach dem Reichsdeputationshauptschluss dem Großherzogtum Baden angegliedert. Seit 1939 gehörte Forst zum Landkreis Bruchsal, der 1973 im Landkreis Karlsruhe aufging.
Früher hieß die Gemeinde Forst bei Bruchsal, wurde allerdings 1973 zur Landkreis-Reform in Forst umbenannt und trägt oft den Beinamen Baden, also Forst/Baden. Am 31. März 1988 stürzt ein amerikanisches Kampfflugzeug vom Typ F-16 in ein Haus. Der Pilot (1.Lt.Tom E. Doyle) und ein Bewohner werden getötet. Kultur und Sehenswürdigkeiten - Sport Turnverein Die Triathleten des TV Forst richten jedes Jahr den bundesweit bekannten Heidesee-Triathlon BW aus. Fußball Der Fußballverein FC Germania ist in Forst beheimatet. Die Vereinsfarben sind rot und weiß. Die 1. Mannschaft spielt in der Landesliga Mittelbaden und die Perspektivmannschaft in der A-Klasse. Gewichtheben Die Gewichtheber des AC Forst waren in der Bundesliga vertreten. Bauwerke Zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde zählen u. a.
Parks
Regelmäßige Veranstaltungen Waldseefest Das Waldseefest ging aus dem ehemaligen Straßenfest in Forst hervor, das nun von der Ortsmitte auf die Parkplatzanlage der Waldseehalle verlegt wurde. Dort veranstalten Vereine und ortsansässige Gastwirte jährlich ein dreitägiges Fest. Ferienstraßen Forst liegt an zwei touristischen Straßen:
Wirtschaft und Infrastruktur Von den 1920er Jahren bis zum Jahre 1960 wurde im Gebiet der Gemeinde Erdöl gefördert. Die meisten Seen auf dem Gemeindegebiet sind durch den Abbau von Kies entstanden, z. B. der Heidesee (früher Bühler) und der Waldsee (früher Pfander). Verkehr Forst liegt an der Bundesautobahn 5. Die Gemeinde ist mit der Buslinie 125 mit Bruchsal und an Schultagen über die Linie 130 mit Ubstadt-Weiher verbunden und gehört dem Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) an. Im nördlichen Gemeindegebiet verläuft der Tunnel Forst der Eisenbahn-Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart. Ansässige Unternehmen Die in Lidingö (Schweden) ansässige Interspiro GmbH, einer der bedeutenden Hersteller von Atemschutzgeräten, produziert in Forst. Des Weiteren hat die Ronal Group in Forst eine ihrer beiden deutschen Niederlassungen. Das Unternehmen Ronal produziert Leichtmetallfelgen und Duschabtrennungen. Medien In Forst erscheint jeden Donnerstag das Mitteilungsblatt, das der Verlag Hörner druckt und vertreibt. Es enthält Mitteilungen der Gemeinde, der Kirchen und der Vereine.
Öffentliche Einrichtungen Rathaus Jugendhaus Bildung Die Gemeinde besitzt eine Bibliothek mit ca. 16.500 Medieneinheiten. Außerdem befindet sich in Forst eine Grund- und Hauptschule mit ca. 450 Schülerinnen und Schülern. Bertha Benz Memorial Route Die Bertha Benz Memorial Route ist eine deutsche Touristik- bzw. Ferienstraße mit kulturhistorischem Hintergrund. Sie ermöglicht heute jedem, die Strecke selbst nachzufahren, die Bertha Benz 1888 für die erste automobile Fernfahrt in der Geschichte wählte. Geschichte 1886 erfand der in Karlsruhe geborene Carl Benz in Mannheim das Automobil (Reichspatent 37435 vom 29. Januar 1886), das aber anfangs kein wirtschaftlicher Erfolg war. Anfang August 1888 bewies seine Ehefrau Bertha Benz in Begleitung ihrer 15 und 13 Jahre alten Söhne Eugen und Richard durch eine heimliche Fahrt mit dem Benz Patent-Motorwagen Nummer 3 von Mannheim in ihre Geburtsstadt Pforzheim und zurück die Alltagstauglichkeit der pferdelosen Kutsche, was dem Automobil zum Durchbruch verhalf. In der Stadt-Apotheke in Wiesloch mussten als Kraftstoff einige Liter Ligroin gekauft werden, das damals als Reinigungsmittel diente. So wurde diese Apotheke zur ersten Tankstelle der Welt. Eine dort angebrachte Gedenktafel sowie ein Denkmal erinnern daran. Während der Fahrt mussten auch mehrere Reparaturen durchgeführt werden, von denen Bertha Benz zwei selbst auf offener Strecke erledigen konnte: "Das eine Mal war die Benzinleitung verstopft – da hat meine Hutnadel geholfen. Das andere Mal war die Zündung entzwei. Das habe ich mit meinem Strumpfband repariert."
Trägerschaft Die private gemeinnützige Initiative für die Einrichtung der Bertha Benz Memorial Route gründete 2007 zwei Vereine, den Bertha Benz Memorial Route e. V. und den Bertha Benz Memorial Club e. V. Letzterer ist in den Bereichen Bildung, Denkmalspflege und Heimatpflege als gemeinnützig anerkannt und will die historische Leistung der Bertha Benz bekannt machen. Am 25. Februar 2008 genehmigte das Regierungspräsidium Karlsruhe offiziell die Bertha Benz Memorial Route als Touristik- beziehungsweise Ferienstraße, ein 194 Kilometer langes dynamisches Denkmal badischer und somit auch deutscher Industriegeschichte. Die Bertha Benz Memorial Route ist Mitglied im ERIH (European Route of Industrial Heritage). Verlauf Hinfahrt Die Hinfahrt führt in südlicher Richtung über etwa 104 Kilometer von Mannheim nach Pforzheim: Mannheim, Feudenheim, Ilvesheim, Ladenburg, Schriesheim, Dossenheim, Heidelberg, Leimen, Nußloch, Wiesloch, Mingolsheim, Langenbrücken, Stettfeld, Ubstadt, Bruchsal, Untergrombach, Weingarten, Grötzingen, Berghausen, Söllingen, Kleinsteinbach, Wilferdingen, Königsbach, Stein, Eisingen, Pforzheim. Der oben genannte und auch ausgeschilderte Streckenverlauf entspricht soweit irgend möglich der von Bertha Benz gefahrenen Originalstrecke. Einzige Ausnahme: Ab Wilferdingen fuhr sie entlang der heutigen Bundesstraße 10 nach Pforzheim. Der Streckenabschnitt zwischen Wilferdingen und Pforzheim, welcher der historisch von Bertha Benz befahrenen Strecke entspricht, ist seit November 2012 mit Hinweisschildern "Bertha Benz Memorial Route (hist.)" ausgezeichnet. Rückfahrt Die Rückfahrt führt auf alternativer Strecke in nördlicher Richtung über 90 Kilometer von Pforzheim zurück nach Mannheim: Pforzheim, Bauschlott, Bretten, Gondelsheim, Helmsheim, Heidelsheim, Bruchsal, Forst, Hambrücken, Wiesental, Kirrlach, Reilingen, Hockenheim, Talhaus, Ketsch, Schwetzingen, Friedrichsfeld, Seckenheim, Mannheim. Landschaften Die authentische Fahrtroute der Bertha Benz verknüpft nicht nur fast vergessene Originalschauplätze ihrer Fahrt, sondern führt auch durch das Weinbaugebiet Baden. Diese Route der Industriekultur folgt im Bereich der Oberrheinischen Tiefebene mehreren Römerstraßen, unter anderem der Bergstraße, führt an Odenwald und Kraichgau entlang, um kurz vor Karlsruhe Richtung Pforzheim in den nördlichen Schwarzwald abzubiegen. Auf der Rückfahrt führt sie dann durch den Kraichgau, erneut durch die Oberrheinische Tiefebene, diesmal den Rheinauen folgend Richtung Start- und Zielort Mannheim. Sehenswürdigkeiten
Bertha Benz Challenge Die Bertha Benz Memorial Route wurde bereits Ende 2008 eröffnet, das baden-württembergische Staatsministerium regte jedoch an, die offizielle Einweihungsfahrt im Rahmen des Automobilsommers 2011 zu veranstalten, der offiziellen Veranstaltung zur Erinnerung an die Erfindung des Automobils durch Carl Benz vor 125 Jahren. Die Deutsche Welle berichtete am 25. Januar 2011 weltweit in einem TV-Vorabbericht in mehreren Sprachen über die Bertha Benz Challenge. Im Rahmen der Sendung "Made in Germany" wurde nicht nur die Erfindung des Automobils beleuchtet, sondern auch dessen Zukunft. Am 10. und 11. September 2011 fand dann die erste Bertha Benz Challenge[4] statt, offen nur für zukunftsgerechte Fahrzeuge: Alle Fahrzeuge mit alternativem Antrieb – Elektro- und Hybridantrieb, Wasserstoffantrieb und Brennstoffzelle – aber auch extrem verbrauchsarme, sehr umweltfreundliche Fahrzeuge. Denn Bertha Benz fuhr 1888 keinen Oldtimer, sondern das innovativste Fahrzeug ihrer Zeit. Und an der offiziellen Einweihungsfahrt sollten daher die innovativsten Fahrzeuge unserer Zeit teilnehmen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann übernahm die Schirmherrschaft, Staatsministerin Silke Krebs und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer fuhren persönlich mit, um das Engagement des Landes Baden-Württemberg für zukunftsgerechte Mobilität zu dokumentieren. Mit 43 angemeldeten alternativ angetriebenen Fahrzeugen war die 1. Bertha Benz Challenge bereits eine der größten e-Mobilitätsveranstaltungen. Das Motto lautete: "Nachhaltige Mobilität auf der ältesten Automobilstraße der Welt!" Mit dabei war auch der Nachbau des Flocken Elektrowagens von 1888, der beweist, dass Elektromobilität in Deutschland bereits eine lange Tradition hat. Die zweite Bertha Benz Challenge fand vom 14. bis 16. September 2012 statt, startete aber im Rahmen der Automechanika vom Gelände der Messe Frankfurt, und schloss zwei Runden auf dem Motodrom des Hockenheimrings ein, der sich so sichtbar der Elektromobilität öffnete. Die nächste Bertha Benz Challenge findet vom 13. bis 15. September 2013 statt, und wird erstmals von der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt starten. Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Forst (Baden) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bertha Benz Memorial Route aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. |