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Pfedelbach ist eine Gemeinde im Hohenlohekreis (Region Heilbronn-Franken) im Nordosten Baden-Württemberg, 2 km südlich von Öhringen.

Die Gemeinde wurde im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt und hat rund 8.950 Einwohner (Stand 2007). Durch sie läuft der Obergermanisch-Raetische Limes, der seit 2005 auf der Welterbeliste der UNESCO steht.

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Zur ehemaligen Gemeinde Harsberg gehört das Dorf Harsberg, die Weiler Altrenzen, Baierbach, Beingasse, Heuholz, Oberhöfen, Renzen und Unterhöfen und die Höfe Braunenberg, Eichhornshof, Gänsberg, Hasenberg, Herbenberg, Rohrmühle, Schmidsberg und Strohberg sowie die abgegangenen Ortschaften Beckinger Hof und Weihen. 

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Pfedelbach liegt in der Hohenloher Ebene im Süden des Hohenlohekreises, der im Zuge der Kreisreform 1973 neu gebildet wurde. Die Gemeinde erstreckt sich über circa 10 km entlang der Ohrn in die Waldenburger Berge hinein. Die südlichen Teile von Pfedelbach gehören seit 1979 zum Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald.

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Pfedelbach liegt zwischen 229 m ü. NN (hier an der Ohrn beim Tannhof in Richtung Cappel ) und 478,7 m ü. NN (hier beim Kanzleibückele in Schuppach ), am südlichen Rand einer mächtigen Muschelkalkplatte, die sich vom Kochertal bis zum Rande des Keuperberglandes hinzieht.  

Damit wurde der ORL faktisch aufgegeben. Teils wurden von den abziehenden römischen Truppen Gerätschaften und Werkzeuge gesammelt und bei den Kastellen vergraben, da man offenbar hoffte, zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukehren.

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Am Südende der Markung erhebt sich der Stufenrand der Keuperwaldberge, der vorgelagerte Höhenzug des Mainhardter Waldes.

Über der Muschelkalkplatte lagert eine 5 bis 20 Meter dicke Schicht Lettenkohle, darüber eine stellenweise recht starke Lösslehmdecke, die einen sehr fruchtbaren Ackerboden abgibt. Sie bilden die Grundlagen für Wein- und Obstbau.

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Die Schattenseite der Keuperhänge ist für den Ackerbau wenig geeignet und zumeist bewaldet. Nach Süden steigt das Gelände über einen Hangfuß aus Gipskeuper steil im Schilfsandstein, der eine Terrasse erzeugt, und den Bunten Mergeln bis zum Kieselsandstein an.

Dieser bildet auf dem Frauenberg und dem Charlottenberg die Deckschicht. In den Höhen um Gleichen bildet der Stubensandstein das höchste Stockwerk. Auf eine tonige Beschaffenheit des Untergrundes weisen teilweise verlandende Seen auf der Hochebene hin.

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Der Gipskeuper ist arm an Quellen. Der Pfedelbach, Namensgeber des Ortes, entspringt dem Buchhorner See.

Pfedelbach grenzt an die Städte und Gemeinden Öhringen, Waldenburg, Michelfeld, Mainhardt und Bretzfeld. Michelfeld und Mainhardt gehören zum Landkreis Schwäbisch Hall, die restlichen zum Hohenlohekreis. Mit der Großen Kreisstadt Öhringen und der Gemeinde Zweiflingen bildet Pfedelbach eine Verwaltungsgemeinschaft.

Zu Pfedelbach gehören die ehemals selbstständigen Gemeinden Harsberg, Oberohrn, Untersteinbach und Windischenbach.

Zur ehemaligen Gemeinde Harsberg gehört das Dorf Harsberg, die Weiler Altrenzen, Baierbach, Beingasse, Heuholz, Oberhöfen, Renzen und Unterhöfen und die Höfe Braunenberg, Eichhornshof, Gänsberg, Hasenberg, Herbenberg, Rohrmühle, Schmidsberg und Strohberg sowie die abgegangenen Ortschaften Beckinger Hof und Weihen. 

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Zur ehemaligen Gemeinde Oberohrn gehören das Dorf Oberohrn, die Höfe Lerchen und Stegmühle und das Haus Tannhof sowie die abgegangene Ortschaft Sonnenberg.

Zur Gemeinde Pfedelbach in den Grenzen vom 31. Dezember 1970 gehören das Dorf Pfedelbach, die Weiler Buchhorn, Griet, Heuberg, Hinterespig, Obergleichen, Untergleichen und Vorderespig und das Gehöft Charlottenberg sowie die abgegangenen Ortschaften Bunzhof, Bergeheim, Buch in der Ohrn und Oberweiler.

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Zur ehemaligen Gemeinde Untersteinbach gehören das Dorf Untersteinbach, die Weiler Bühl, Floßholz, Heimaten, Mittelsteinbach, Ohnholz und Schuppach und die Höfe Kohlhof und Simonsberg sowie die abgegangenen Ortschaften Beytenmühle, Renkenmühle und Rottenland.

Zur ehemaligen Gemeinde Windischenbach gehören das Dorf Windischenbach, der Weiler Stöckig und die Höfe Burghof, Klingenhof, Lindelberg und Weißlensberg und das Haus Goldberghöfe.

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Mit Ausnahme der früheren Gemeinde Pfedelbach ist das Gemeindegebiet in fünf Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung gegliedert, mit je eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher, namentlich sind das Harsberg, Heuberg/Buchhorn/Gleichen, Oberohrn, Untersteinbach und Windischenbach.

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Harsberg

Harsberg liegt im Ohrntal, südlich des Hauptorts Pfedelbach, und gehört seit 1971 zur Gemeinde.

Heuberg/Buchhorn/Gleichen

Die aus mehreren Weilern bestehende Ortschaft Heuberg/Buchhorn/Gleichen wurde erst im Jahre 1989 durch Änderung der Hauptsatzung der Gemeinde begründet.

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Oberohrn

Oberohrn ist ein Ortsteil mit 293 Einwohnern und liegt im Ohrntal. Es gehört seit dem 1. Januar 1971 zur Gemeinde.

Untersteinbach

Der Ortsteil Untersteinbach hat 1396 Einwohner und gehört seit dem 1. Januar 1972 zur Gemeinde. Untersteinbach liegt im Ohrntal und ist staatlich anerkannter Erholungsort.

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Windischenbach

Der Ortsteil Windischenbach hat 1203 Einwohner. Windischenbach liegt westlich des Hauptortes und ist seit dem 1. Juli 1971 Teil der Gemeinde.

Eingemeindungen

  • 1. Januar 1971 Oberohrn
  • 1. Juli 1971 Windischenbach

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  • 1. Dezember 1971 Harsberg
  • 1. Januar 1972 Untersteinbach
  • 1. Januar 1973 Schuppach, Ortsteil der früheren Gemeinde Geißelhardt

Geschichte

  • um 155 n. Chr. Bau des Limes
  • 1037 erste urkundliche Erwähnung als Pfadelbach

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  • 1270 Phedelbach
  • 1371 Phfedlbach und seit dem 15. Jahrhundert Pfedelbach
  • 1472 Pfedelbach kommt in den Besitz der Grafen von Hohenlohe
  • 1572 Bau des Schlosses

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  • 1663 Pfedelbach erhält das Recht, zwei Jahrmärkte abzuhalten.
  • 1710 Den evangelischen Pfedelbachern wird Glaubensfreiheit gewährt, während die Hohenloher Grafen (ab 1744 Fürsten) katholisch werden
  • 1773 Hinrichtung der Räuberbande des Wirtes Weiß

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  • 1806 Pfedelbach fällt an das Königreich Württemberg
  • 1855–1865 Pfedelbach steht unter Staatsaufsicht
  • 1958 Einweihung des damaligen Rathauses, das ab 2005 umgebaut und durch einen im Juli 2006 eingeweihten Neubau ergänzt wird

Vom Öhringer Stadtpfarrer Kallee wurden Ringwälle und Grabhügel ausfindig gemacht, die auf eine Besiedlung in vorrömischer Zeit hinweisen. In Pfedelbach wurden zwei bronzene Armreife gefunden, in Untersteinbach Bronzeringe aus der Keltenzeit.

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Im Jahre 155 n. Chr. verlagerten die Römer ihre Grenze vom Neckar-Odenwald-Limes etwa 30 km in östliche Richtung. Die neue Limeslinie führte, von Öhringen kommend, zwischen Pfedelbach und Oberohrn quer durch Baierbach und an Gleichen vorbei nach Mainhardt. Der Limes wurde 259/60 von den Alemannen überrannt.

Im Öhringer Stiftungsbrief von 1037 wird Phadelbach erstmals erwähnt.

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Dem Reich gehörte die Herrschaft Gleichen mit Burg und Weiler. König Rudolf I. von Habsburg verlieh Gleichen seinem natürlichen Sohn Albrecht, der seinerseits zum zweiten Stifter der Grafenfamilie Löwenstein wurde. Im 15. Jahrhundert kam Gleichen an Hohenlohe.

Neben dem Amt Pfedelbach gehörten auch die Ämter Mainhardt und Sindringen zu Hohenlohe-Pfedelbach. 1027 schenkte König Konrad II. den Wald um Mainhardt dem Bischof von Würzburg. Mainhardt war ein Teil der Herrschaft Gleichen und kam 1274 von Limpurg ans Reich.

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König Albrecht tauschte Mainhardt mit den Grafen von Löwenstein, die es 1380 mitsamt Burg Gleichen an die von Weinsberg verpfändeten. 1416 löste Hohenlohe das Pfand aus und behauptete es 1417 gegen kurpfälzische Ansprüche.

Im Öhringer Stiftungsbrief von 1037 sind die Abgaben von Pfedelbach an das neue Chorherrenstift Öhringen aufgeführt. Pfedelbach wurde von den katholischen Stiftsherrn kirchlich versorgt. Während der Reformation 1555 wurde das Chorherrenstift aufgehoben und dessen Vermögen den Grafen von Hohenlohe für kirchliche Zwecke zugesprochen.

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Mit diesen Geldern wurde 1567 erstmal ein evangelischer Pfarrer in Pfedelbach angestellt. Deshalb ist Pfedelbach seit der Reformation überwiegend evangelisch.

Nach dem Tod des letzten evangelischen Grafen Ludwig Gottfried von Hohenlohe-Pfedelbach im Jahre 1728 erfuhr die evangelische Kirche nur noch wenig Unterstützung von Seiten der neuen katholischen Herrschaft. Die Besoldung für Pfarrer und Lehrer reichte nicht mehr aus. Im Jahr 1730 entstand auf Veranlassung von Graf Ferdinand von Hohenlohe-Bartenstein durch Rodung und Ansiedlung von fremden Katholiken die Ortschaft Heuberg.

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Der Höhepunkt der Auseinandersetzungen zwischen den Glaubensgemeinden wurde 1744 im Osterstreit erreicht. Im Jahr 1744 fiel das Osterfest für die Evangelischen auf den 29. März und für die Katholiken auf den 5. April.

Die katholischen Herrschaften Bartenstein und Schillingsfürst wollten in ihrem Gebiet ein getrenntes Osterfest nicht dulden. Unter Androhung schwerster Strafen wurden am evangelischen Gründonnerstag und Karfreitag die Kirchen geschlossen und militärisch bewacht.

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Wappen und Flagge

Die Blasonierung des Pfedelbacher Wappens lautet: In Silber ein gebogenes rotes Steinbockshorn. Die Flagge der Gemeinde ist Rot-Weiß.

Das Pfedelbacher Wappen ist das Wappen der Herren von Pfedelbach, des ehemaligen Ortsadels, das die Gemeinde nach einem Vorschlag der württembergischen Archivdirektion vom 29. März 1927 annahm und spätestens seit 1930 in ihren Dienstsiegeln führte.

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Die vom Wappen abgeleitete Flagge wurde der Gemeinde am 28. Januar 1980 vom Landratsamt des Hohenlohekreises verliehen.

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Pfedelbach, an der Württemberger Weinstraße gelegen, ist ein Weinbauort, dessen Lagen zur Großlage Lindelberg im Bereich Württembergisch Unterland gehören. In Pfedelbach wohnen 3137 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.

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In Pfedelbach selbst gibt es jedoch nur 1612 Arbeitsplätze. Im produzierenden Gewerbe sind hier 925 Personen und im Dienstleistungsbereich 641 Personen beschäftigt. Es gibt noch 145 landwirtschaftliche Betriebe, von denen nur 63 im Haupterwerb betrieben werden (Stand 30. Juni 2007). Die Arbeitslosigkeit lag Ende 2007 bei 5,2 %.

Pfedelbach, Heuberg und Gleichen verbindet die Landesstraße 1050, die von Öhringen nach Mainhardt führt. Die Ortschaften Oberohrn, Harsberg und Untersteinbach liegen an der L 1049, die vom Öhringer Teilort Cappel bis nach Mainhardt-Neuwirtshaus verläuft.

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Windischenbach durchzieht die L 1035, die Öhringen mit Adolzfurt verbindet. Das Gewerbegebiet hat über die Öhringer Westumgehung Anschluss an die Bundesautobahn A 6. Busse des Nahverkehrs Hohenlohekreis (NVH) verkehren zwischen Pfedelbach sowie seinen Teilorten und dem Bahnhof in Öhringen, an dem die Stadtbahn hält.

Ansässige Unternehmen

  • Scheuerle Fahrzeugfabrik GmbH (Schwerlasttransporter)
  • Elbe Willi Gelenkwellen GmbH & Co. KG
  • Hosti International GmbH Hohenloher Papptellerfabrik
  • Wöhwa Waagenbau GmbH
  • Druckerei Bauer GmbH
  • Weingärtnergenossenschaft Heuholz e.G.

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Der Obergermanisch-Raetische Limes (ORL) ist ein 550 km langer Abschnitt der ehemaligen Außengrenze des Römischen Reichs zwischen Rhein und Donau. Er erstreckt sich von Rheinbrohl bis zum Kastell Eining an der Donau. Der Obergermanisch-Raetische Limes ist ein Bodendenkmal und seit 2005 Weltkulturerbe der UNESCO.

Der Begriff Limes bedeutete im Lateinischen ursprünglich „Grenzweg“ bzw. „Schneise“. In Deutschland ist mit „Limes“ in der Regel der raetische Limes und der obergermanische Limes gemeint, gemeinsam als Obergermanisch-Raetischer Limes bezeichnet.

Die beiden Limesabschnitte sind nach den angrenzenden römischen Provinzen Raetia (Rätien) und Germania Superior (Obergermanien) benannt.

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Die römischen Limites stellten in der Geschichte erstmals räumlich klar definierte und visuell im Gelände für Freund und Feind eindeutig erkennbare Außengrenzen eines Herrschaftsbereichs dar. Der Obergermanisch-Raetische Limes hält sich dabei wenig an Flüsse oder Gebirgszüge, die eine natürliche Abgrenzung des Gebietes darstellen könnten.

Er umfasst die längste Landgrenze im europäischen Abschnitt des Limes, unterbrochen nur auf wenigen Kilometer durch eine Strecke, die zwischen Großkrotzenburg und Miltenberg dem Main folgt. Der Limes wird in Europa sonst weitgehend durch die Flüsse Rhein und Donau (Donaulimes) gebildet.

Die Funktion der römischen Militärgrenzen wird seit geraumer Zeit verstärkt diskutiert. Die neueste Forschung geht zumeist davon aus, dass zumindest der Obergermanisch-Raetische Limes nicht primär eine militärische Demarkationslinie war, sondern eher eine überwachte Wirtschaftsgrenze zum nichtrömischen Raum darstellte.

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Zur Abwehr systematischer äußerer Angriffe war der Limes kaum geeignet. Das römische Imperium dehnte durch eine geschickte Wirtschaftspolitik seinen Einflussbereich weit nach Nordosten, über die Grenze hinaus, aus. Zeugnis davon geben die vielen Grenzübergänge, die zwar von römischen Soldaten gesichert wurden, aber dennoch einen regen wirtschaftlichen Austausch ermöglichten, und die zahlreichen römischen Funde auch im „freien Germanien“ (bis nach Jütland und Skandinavien).

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Auch versuchte man mitunter, jenseits des Limes römische Legionäre anzusiedeln oder, sehr viel häufiger, Auxiliarsoldaten anzuwerben. Damit reichte die Romanisierung der Bevölkerung über den Limes hinaus.

Die Vorgeschichte des Limes geht bis in das Jahr 9 n. Chr. zurück, als die Römer unter ihrem Feldherrn Varus in der so genannten Varusschlacht eine vernichtende Niederlage durch Germanen unter ihrem Anführer Arminius erlitten. Insgesamt drei römische Legionen gingen bei diesem Versuch der Römer unter, die Reichsgrenze in Richtung Elbe vorzuschieben. Nach dieser Katastrophe zogen sich die Römer auf die linke Seite des Rheins und die rechte Seite der oberen Donau zurück.

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Ein knappes Jahrhundert später entschloss Rom sich aber, die Grenzlinie zwischen Rhein und Donau zu verkürzen und dabei auch (land)wirtschaftlich interessantes Territorium, etwa die Wetterau, zu annektieren. Unter Kaiser Domitian (81–96) entstand der Plan, eine zusammenhängende Grenzanlage zu errichten. Der ORL entwickelte sich in mehreren Stufen aus einem reinen Postenweg, einer Schneise, die in die germanischen Wälder geschlagen wurde.

Um das Jahr 100 herum folgten in einem zweiten Schritt kleinere Wachtürme von etwa zehn Meter Höhe aus Holz, in Sichtweite voneinander, die von Erdwällen umgeben waren, in einem durchschnittlichen Abstand von 800 Metern. Der Ausbau des Limes erfolgte keineswegs einheitlich. So war der Limes in Obergermanien rund 40 Jahre früher ausgebaut, als in Rätien.

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Am rätischen Limestor Dalkingen wurde ein einfacher Holzzaun aus einzelstehenden Pfosten beobachtet, der in den Jahren um 130 bis 135 n. Chr. unter Kaiser Hadrian errichtet worden sein soll. Da an gleicher Stelle auch ein vor diesem Zaun gelegener Holzturm festgestellt wurde, den der Ausgräber des Tores, Dieter Planck, derselben Zeitstellung zuordnet, stellt sich die Frage, ob diese einfache Hürde bei den früheren Beobachtungen, zumeist noch zu Zeiten der Reichs-Limes-Kommission (RLK), nicht vielfach übersehen worden ist. Einige Wissenschaftler ordneten diesen Zaun jedoch einer völlig anderen Zeitstellung zu. Ihrer Meinung nach soll dieser erst nach Schadhaftwerdung der Palisade errichtet worden sein. Dies widerspricht aber den Befunden am Limestor. Dort überschneidet laut Planck der Palisadengraben die Pfostenlöcher teilweise.

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Dendrochronologische Untersuchungen an Hölzern nahe des Kleinkastells Kleindeinbach beim Rotenbachtal, Schwäbisch Gmünd, sowie aus Schwabsberg im Ostalbkreis ergaben, dass die nächste Ausbaustufe spätestens in den Jahren 161/169 n. Chr. vonstatten ging. Planck nannte als Zeitpunkt die frühen sechziger Jahren des 2. Jahrhunderts. Die im Winter 163/164 geschlagenen Eichen aus dem Rotenbachtal wurden wohl noch im Jahr 164 n. Chr. verarbeitet.

In der Wetterau hingegen konnte bei dem Kastell Marköbel die Palisade wahrscheinlich schon auf das Jahr um 120 n. Chr. festgeschrieben werden.

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Weitere wichtige dendrochronologische Zahlen zu den Bauaktivitäten zwischen 120 und 169 bietet die folgende Tabelle.

Die ursprünglich errichteten, verwitterungsanfälligen Holztürme wurden später durch Steinbauten ersetzt. Auch der Limes selber machte mehrere Ausbauperioden durch. Analog entwickelte sich der raetische Limes. Nur wurde dort während der Regierungszeit des Kaisers Septimius Severus statt Palisade, Wall und Graben eine durchgehende massive, bis zu drei Meter hohe Mauer errichtet.

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Aufgrund von dendrochronologischen Untersuchungen an einem sehr gut erhaltenden Pfahlrost, auf dem die rätische Mauer nahe des Kastells Dambach gründet, konnte festgestellt werden, dass das dort verbaute Holz in den Wintermonaten 206/207 n. Chr. geschlagen worden sein muss. Somit scheint deutlich zu werden, dass die hölzerne Palisade in Rätien rund 45 Jahren bestand. Aus den baulichen Unterschied der Grenzanlagen leitet die Forschung ab, dass deren Bauunterhalt offensichtlich bei der jeweiligen Provinzverwaltung lag.

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Neben der Hauptlinie des Obergermanisch-Raetischen Limes gibt es durch verschiedene Verlegungen der Limes-Linie in römischer Zeit in Deutschland und Großbritannien Vorgänger- und Nachfolger-Limites. Die Ursachen für diese Grenzverschiebungen sind nicht überliefert. Es wird vermutet, dass es sich zum Teil um nachträgliche Begradigungen handelt. So wurde etwa die Grenze des rund 60 Jahre als römische Grenzbefestigung genutzten „Odenwaldlimes“ nachträglich um einige Kilometer nach Osten verschoben.

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Am Obergermanischen Limes existieren mehrere Abschnitte, die durch einen exakt gradlinigen Streckenverlauf auffallen und wie mit dem Lineal durch die Landschaft gezogen wirken. Die dazu erforderliche außergewöhnliche Präzision wird der Verwendung der Groma durch römische Landvermesser zugeschrieben. Der längste dieser Abschnitte reicht, mit nur einer kurzen, dem Geländerelief bei Pfedelbach-Gleichen geschuldeten Abweichung, von einem ansonsten unbedeutenden Wachturm bei Walldürn (Strecke 8) bis zum Haghof südlich von Welzheim und erreicht eine Länge von 81,259 km. Damit handelt es sich um die längste geradlinige Trasse der gesamten Antike. Als Motiv vermutet man eine Machtdemonstration gegenüber der germanischen Bevölkerung.

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Der Obergermanisch-Raetische Limes war im römischen Hinterland von einem Netz militärischer Stützpunkte und ziviler Versorgungseinrichtungen begleitet und von einem Straßen- und Wegenetz verbunden.

Im Abstand von etwa zehn Kilometern entstanden kleinere Kastelle für Hilfstruppen (Auxiliartruppen), die die Besatzungen der Wachttürme stellten und von diesen bei Zwischenfällen an der Grenze benachrichtigt werden konnten. Erste Kastelle entstanden am Neckar und im Odenwald, zuerst als Holz-Erde-Konstruktionen, ab 150 dann auch in Stein ausgeführt.

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Herausragende Beispiele für derartige Kastelle sind die Saalburg, das Kastell Kleiner Feldberg und das Kastell Kapersburg, alle drei im Taunus gelegen. Ein besonders großes Kastell für eine berittene Einheit (lat.: Ala) lag im heutigen Stadtgebiet von Aalen. Diese Kastelle wiederum konnten von den Legionsstandorten, den Provinzhauptstädten, bei Bedarf Verstärkung anfordern.

Um die Kastelle bildeten sich in aller Regel größere und kleinere Zivilsiedlungen (lat.: vici). In diesen lebten u.a. die Angehörigen der stationierten Auxilliare. Händler, Handwerker und Schenken sorgten zudem für Möglichkeiten der Versorgung und der Zerstreuung der zahlungskräftigen Truppe.

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Einige der frühen vici entwickelten sich zu größeren und florierenden Civitas-Hauptorten, auch nachdem das Militär abgezogen war, wie z. B. das römische Nida auf dem Gebiet des heutigen Frankfurt-Heddernheim.

Eine Besonderheit stellt die römische Stadtgründung von Waldgirmes im Lahntal dar, jenseits des späteren Limes. Die Stadt besaß ein repräsentatives Forum und war offenbar als lokales Verwaltungszentrum gedacht, wahrscheinlich als Hauptort einer civitas, vielleicht sogar als künftige Hauptstadt der von Augustus ursprünglich angedachten großen Provinz Magna Germania, die vom Rhein bis zur Elbe reichen sollte.

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Nach der Varusschlacht (9 n. Chr.), spätestens jedoch mit der Abkehr von der augusteischen Expansionspolitik unter Tiberius (17 n. Chr.) wurden alle diesbezüglichen Pläne verworfen und die Stadt aufgegeben.

Als Wirtschaftsgrenze besaß der Limes eine Reihe von bewachten Durchlässen, an denen das Militär den Grenzverkehr kontrollieren konnte.

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Über die Epoche des Niedergangs des Obergermanisch-Raetischen Limes sind nur wenige schriftliche Quellen überliefert. Von den Historikern wurde daher lange Zeit angenommen, dass der Limes in einem einzigen Ansturm der Germanen in den Jahren 259 und 260 n. Chr. überrannt worden und zusammengebrochen sei. Neuere archäologische Untersuchungen und Funde zeigen jedoch, dass der Verfall im 3. Jahrhundert n. Chr. langsam und in verschiedenen Abstufungen erfolgte und es zudem Unterschiede zwischen dem obergermanischen und dem raetischen Abschnitt gab. Das Zusammentreffen einer ganzen Reihe von inneren und äußeren Ursachen bedingte einen Prozess des kontinuierlichen Niederganges.

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Der Hauptgrund für den Untergang bzw. die Aufgabe des Limes ist zum einen in der zunehmenden Inanspruchnahme der militärischen Kräfte durch Auseinandersetzungen in den orientalischen Provinzen zu suchen. Dort sah sich das Römische Reich einer wachsenden Herausforderung durch seinen östlichen Nachbarn, das im Jahr 224 n. Chr. gegründete Sassanidenreich, gegenüber. Als Reaktion darauf wurden immer mehr Truppen, besonders die Reitereien der Alen, vom Limes abgezogen.

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Der junge Kaiser Severus Alexander leitete im Jahr 232 n. Chr. zusammen mit seiner Mutter Julia Mamaea einen Feldzug gegen die Sassaniden. Die an den Grenzen im Osten stationierten Truppen hatten sich durch Meuterei als unzuverlässig erwiesen, so dass der Kaiser weitere Truppen vom Limes abkommandieren musste. In den folgenden verlustreichen Kämpfen konnte keiner der beiden Gegner einen Sieg erringen, auch ein Friedensvertrag wurde nicht geschlossen.

Inzwischen nutzten die Germanen, namentlich die Alamannen, im Jahr 233 n. Chr. die Schwächung der römischen Verteidigungslinien zu Plünderungen und Zerstörungen. Entlang des Limes befand sich damals wahrscheinlich nur noch Auxiliarinfanterie, die den Germanen, die mittlerweile große Reiterscharen mit moderner Bewaffnung aufzubieten wussten, kaum etwas entgegenzusetzen hatte. Die Plünderungszüge führten die Germanen an den Rhein und in das Alpenvorland. Mehrere Lager, darunter das Kastell Saalburg, wurden zerstört. Archäologisch lassen sich Zerstörungshorizonte aus dieser Zeit, etwa im Kastell Osterburken, nachweisen. In den Gräben der Festung fanden sich die Überreste zahlreicher Menschen, die bei der Belagerung eines gewaltsamen Todes gestorben waren.

All dies veranlasste Kaiser Severus Alexander und seine Mutter, im Jahr 235 an den obergermanisch-rätischen Limes aufzubrechen. Ihr Hauptquartier schlugen sie in der Legionsstadt Mogontiacum auf. Die Legionäre erhofften sich eine Erhöhung des Solds angesichts der bevorstehenden Kämpfe mit den Germanen. Die sparsame, als geizig bekannte Mamaea begann jedoch mit den Germanen zu verhandeln. Daher revoltierten die Truppen und erhoben den Offizier, der für die Ausbildung der neu ausgehobenen Truppen zuständig war, Maximinus Thrax, zum Kaiser. Mamaea und Severus Alexander wurden im März 235 vermutlich in Bretzenheim ermordet. Mit Alexander starb der letzte Kaiser aus der Dynastie der Severer während des Kampfes um den Limes, und die Zeit der Soldatenkaiser begann.

Maximinus versprach eine Erhöhung des Solds, Sonderzuwendungen (Donativen) und eine Amnestie bei allen Disziplinarstrafen. Im Sommer 235 n. Chr. führte er einen Feldzug bis tief in die germanischen Siedlungsgebiete hinein an. Die Gefahr konnte damit für einige Zeit gebannt werden, Befestigungen wurden wieder aufgebaut und teilweise verstärkt.

Die Befestigungsanlagen wurden nach den Erfahrungen der Plünderungen des Jahres 233 an die neuen Verhältnisse angepasst. Es ist wahrscheinlich, dass das Wall-Graben-System als Sperre gegen Reiterheere erst jetzt an den Wehranlagen des obergermanischen Limes zusätzlich oder als Ersatz für die Palisaden ausgebaut wurde. Viele der zerstörten Zivilsiedlungen wurden jedoch nicht mehr in vollem Umfang wieder aufgebaut. Archäologische Funde bestätigen rasche notdürftige Reparaturen an Wirtschaftsgebäuden. Nicht nur Wohngebäude und Badeanstalten wurden nicht mehr in alter Größe aufgebaut, sondern auch einzelne Kastelle scheinen damals in ihrer Bausubstanz reduziert worden zu sein. So ergaben Ausgrabungen innerhalb der Kastelle Kapersburg und Miltenberg-Ost eine Verkleinerung der Innenbebauung. Es wurde offenbar schon damals mit einer dauernd reduzierten Besatzung gerechnet.

Grund für den zögerlichen Wiederaufbau war der verringerte Geldfluss in die Grenzregion. Hatte Kaiser Caracalla im Jahr 213 n. Chr. die Unterstützung seiner Soldaten auf dem Feldzug gegen die Alamannen und andere Germanen am Main noch mit stark erhöhtem Sold und mit häufigen üppigen Sonderzuwendungen erkaufen können, so war dessen Haltung für die Geldwertstabilität und die Wirtschaftspolitik seiner Nachfolger verhängnisvoll. Schon Severus Alexander konnte die maßlose Erwartungshaltung der Soldaten nicht mehr befriedigen. Bürgerkriege und ein rascher Wechsel der Kaiser waren die Folge. Immer wieder wurden die Limes-Truppen zur Regelung innenpolitischer Konflikte abgezogen.

So zog Kaiser Maximinus Thrax bereits im Jahre 236 n. Chr. mit seinen Truppen nach Pannonien, im Sechskaiserjahr 238 n. Chr. wurde er auf dem Weg nach Rom während der Belagerung der Stadt Aquileia von seinen eigenen Leuten ermordet. Der Ausbau des Limes und die hohe Kaufkraft der anwesenden Truppen waren der wirtschaftliche Antrieb für Handwerk, Handel und Dienstleistungen in der Grenzregion gewesen. Nun zog der Schwund an Truppen auch einen Bevölkerungsschwund nach sich. Der Mangel an Geld und Arbeitskräften behinderte den Wiederaufbau des Limes.

Andererseits scheint sich der Druck aus einer Bevölkerungsverschiebung aus dem eurasischen Raum heraus auf die Rhein- und Donaugrenze verstärkt zu haben. Drittens dürften auch innerrömische Auseinandersetzungen eine wichtige Rolle gespielt haben.

Archäologische Untersuchungen der letzten Jahre legen nahe, dass der raetische Teil des Limes 253 oder 254 zerstört wurde, während der obergermanische Abschnitt zunächst bestehen blieb. Zahlreiche Hortfunde belegen dann die Germaneneinfälle der Jahre 259 und 260 n. Chr., welche letztlich zur Aufgabe des Limes führten; dieser Einfall fiel in die Zeit der römischen Reichskrise. Bekannt wurde der Hortfund von Neupotz, welcher in den Jahren 1967-1997 bei der Kiesförderung aus einem Altrheinarm bei Neupotz ans Tageslicht befördert wurde. Er gehört damit zum selben Fundhorizont wie der Hortfund von Hagenbach oder der Hortfund von Otterstadt. Insgesamt sind inzwischen 18 Baggerfunde des 3. Jahrhunderts aus dem Rhein zwischen Seltz und Mannheim bekannt. Ein massiver Vorstoß der Juthungen nach Italien in den Jahren 259/260 ist durch den Augsburger Siegesaltar bekannt geworden. Allerdings hat man nur in sehr wenigen Limeskastellen Spuren von Kämpfen und gewaltsamer Zerstörung finden können, weshalb heute viele Forscher annehmen, dass der Grenzwall selbst nicht überrannt und erobert, sondern mehr oder weniger planmäßig geräumt wurde.

Bald nach den schweren germanischen Angriffen um das Jahr 260 entschied man sich jedenfalls zum Rückzug auf die linke Seite des Rheines und südlich der Donau mit der neuen Verteidigungslinie des Donau-Iller-Rhein-Limes. Damit wurde der ORL faktisch aufgegeben. Teils wurden von den abziehenden römischen Truppen Gerätschaften und Werkzeuge gesammelt und bei den Kastellen vergraben, da man offenbar hoffte, zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukehren. Vielfach wird heute ein Zusammenhang mit den Kämpfen zwischen dem Usurpator Postumus, der 260 in Gallien ein römisches „Sonderreich“ begründete, und dem legitimen Kaiser Gallienus vermutet: Man benötigte die Truppen an anderer Stelle und überließ die Grenze daher sich selbst.

Dass dabei zusammen mit dem Limes auch das ganze rechtsrheinische Gebiet (Dekumatland) von den Römern geräumt wurde, ist nicht nachzuweisen. Ein systematischer Abzug der letzten römischen Soldaten war wohl erst um 275 möglich, als sich die Lage des Imperium Romanum wieder stabilisierte. Zumindest ein Teil der römischen Bevölkerung blieb im Land und vermischte sich mit den einwandernden Germanen. Die römischen Kaiser hielten mindestens bis ins späte 4. Jahrhundert an ihren Ansprüchen auf diese Gebiete fest und vielleicht ließ Kaiser Julian um 360 sogar einen Teil des alten Limes noch einmal kurzzeitig instandsetzen.

Die Hohenloher Ebene ist eine Hochebene in den Landkreisen Hohenlohe und Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg und im Landkreis Ansbach in Bayern (Deutschland).

Die Hohenloher Ebene gehört zu den Neckar- und Tauber-Gäuplatten, die sich vom Hochrhein bis zum Taubertal erstrecken. Sie liegt im Nordosten Baden-Württembergs, ein kleiner Teil im Osten gegen die Tauber zu, etwa zwischen Rothenburg ob der Tauber im Norden und Diebach bzw. Wettringen im Süden, gehört schon zu Bayern. Sie grenzt, im Uhrzeigersinn aufgeführt, im Nordwesten und Norden an das Bauland, im Osten an die Frankenhöhe, im Süden an den Schwäbisch-Fränkischen Wald mit seinen Keuperlandschaften von Ellwanger und Limpurger Bergen, Mainhardter Wald und Waldenburger Bergen. Ein kleines Stück im Westen stößt ans Neckartal, jenseits dessen im Westen der hügeligere Kraichgau liegt. Ihr Südteil bei Schwäbisch Hall ist die Haller Ebene.

Nach der Geländeform ist die Hohenloher Ebene eine flache bis flachhügelige Ebene auf etwa 300 bis 400 m ü. NN Höhe mit einzelnen Erhebungen von knapp über 500 m ü. NN, die von tiefeingeschnittenen Flusstäler zergliedert ist.

Die Hohenloher Ebene wird von der im Albvorland entspringenden Jagst und vom aus der Alb kommenden Kocher nach Westen entwässert, die beide zuvor den Schwäbisch-Fränkischen Wald durchqueren und dann in der davor gelegenen Ebene, wie auch viele ihrer Nebenflüsse, in tiefen und steilen Täler fließen. Die nach Norden entwässernde Tauber entspringt vor der Frankenhöhe auf der Ebene selbst.

Der Lauf der Fließgewässer folgt häufig der geotektonisch variskischen Richtung (NO-SW), so beispielsweise die Unterläufe von Kocher und Jagst, oder der darauf fast senkrecht stehenden herzynischen Richtung (SO–NW), wie etwa die Oberläufe von Kocher, Jagst und Tauber. Selbst die Seitentäler halten sich oft an diese Hauptachsen und geben damit die Ausrichtung des Straßennetzes und die Besiedlung im Raum vor. Einige Städte in den Talauen, etwa Künzelsau, Niedernhall, Ingelfingen und Forchtenberg im engen Kochertal, werden hin und wieder ihrer Lage wegen in Herbst und Winter von Überflutungen heimgesucht.

Einen guten Ausblick über die Hohenloher Ebene bieten einige Stellen auf den südlichen Randgebirgen: Das Städtchen Waldenburg (ca. 500 m ü. NN) auf einem Nordausläufer der Waldenburger Berge gilt als „Balkon Hohenlohes“. Auf dem Einkorn (510 m ü. NN) bei Schwäbisch Hall, der eine ähnliche Spitzenlage am Nordrand der Limpurger Berge hat, bietet ein Turm Aussicht vor allem über die Kocherbucht und die Haller Ebene. Vom Burgbergturm auf dem Burgberg (534 m ü. NN) zwischen Frankenhardt und Crailsheim ist vor allem der östliche Teil der Ebene einsehbar.

Die Hohenloher Ebene ist Teil des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes und gehört zur Triaslandschaft. Teil dieses Schichtstufenlandes sind die Gäuflächen, zu denen auch die Hohenloher Ebene zählt. Die Schichten des Muschelkalks bilden hier den Untergrund, sie sind auf weiten Flächen von solchen des Lettenkeupers bedeckt und von Lösslehm überlagert. In die meist harten Kalk- und Dolomitschichten des Muschelkalks haben sich Tauber, Jagst und Kocher mit ihren Vorflutern tief eingeschnitten und damit enge Talabschnitte geschaffen. Die einzelnen Keuperschichten widerstehen der Erosion unterschiedlich stark, insbesondere der nahe der Basis des Keuper-Schichtpakets liegende Gipskeuper wird durch Auslaugung leicht subrodiert. Das trug dazu bei, dass gerade am Übergang der von Süden kommenden Flüsse aus dem Keuperbergland in die Hohenloher Ebene weite Talbuchten entstanden: die Crailsheimer Bucht an der Jagst, die Vellberger Bucht an der Bühler, die Haller Bucht und die Michelbacher Bucht am Kocher, die Brettachbucht bei Pfedelbach u. a. In den Randzonen dieser Buchten bildeten sich wegen der widerständigeren Bleiglanz- und der Corbulabank (früher Engelhofer Platte genannt) Verebnungen aus. Vor allem im Raum Schwäbisch Hall und Crailsheim wird hier Rohgips abgebaut. In etlichen Steinbrüchen der Hohenloher Ebene wird Muschelkalk gewonnen und meist zu Schotter verwertet.

Die Hohenloher Ebene ist ein waldarmes und fruchtbares altes Bauernland. Ihre Fruchtbarkeit verdanken die Hochflächen den auflagernden Lettenkeuperschichten und Lösslehmen. Die Region ist das größte Muschelkalk-Karstgebiet Deutschlands mit mehr als 2000 Erdfällen sowie zahlreichen Trockentälern und vereinzelten Höhlensystemen wie dem Fuchslabyrinth bei Schrozberg-Schmalfelden.

Hohenlohe ist Teil der warmgemäßigten mitteleuropäischen Klimazone mit noch überwiegend maritimer Prägung. Die unterschiedlichen Höhenlagen bewirken kleinräumige Differenzierungen. Die größeren Talräume der Hohenloher Ebene zählen zu den wärmsten Gebieten Baden-Württembergs. Die sommerliche Wärme an den Hanglagen erlaubt den Weinbau in der Region. Mit der Höhenlage steigen die Niederschläge. Während das nördlich angrenzende Tauberland mit 700 mm Jahresniederschlägen zu den eher trockenen Räumen zählt, sind die Hochebenen und die Keuperrandstufe deutlich niederschlagsreicher. In den höchsten Lagen des Keuperberge sind Niederschläge bis zu 1000 mm zu verzeichnen. Im Frühjahr und Herbst entstehen durch Inversionswetterlagen häufig Talnebel.

Hohenlohe und die Hohenloher Ebene zählen zu den dünnbesiedelten Räumen Deutschlands. In den Landkreisen Hohenlohekreis, Schwäbisch Hall und Main-Tauber-Kreis leben durchschnittlich nur etwa 120 Einwohner pro km² (Deutschland: 230 Einwohner pro km²). Die Siedlungen liegen vielfach in den tief eingeschnittenen Tälern, die auch die Entwicklung des Verkehrs bestimmten. Zur Zeit der Kutschen und Fuhrwerke war er durch ihre steilen Zugänge sehr behindert. Später dann erschlossen Staatsstraßen den Raum, die – häufig alten Handelswegen folgend – über die Hochflächen führten und sich in Knotenpunkten wie Heilbronn, Schwäbisch Hall, Crailsheim, Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim kreuzten. Mit dem Bau mehrerer Eisenbahnlinien zwischen 1860 und 1870 entstanden andere Achsen. Erst der Bau der Autobahn A 6, die Anfang der 1980er Jahre fertiggestellt wurde, überwand die natürlichen Hindernisse. Sie schneidet die Hohenloher Ebene in West-Ost-Richtung und verbindet das Rheintal über Heilbronn mit Nürnberg. Die 185 m hohe Kochertalbrücke war bis 2004 (Fertigstellung des Viaduc de Millau) die höchste Autobahnbrücke Europas.


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