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Die Stadt Ingelfingen ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und liegt im Hohenlohekreis in Baden-Württemberg am unteren Kocher (Nebenfluss des Neckars) ca. 40 km östlich von Heilbronn und 5 km westlich von Künzelsau.

Ingelfingen liegt im Kochertal.

Ingelfingen hat neben der Kernstadt noch sieben Stadtteile: Criesbach, Diebach, Dörrenzimmern, Eberstal, Hermuthausen, Stachenhausen und Weldingsfelden.

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Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde Ingelfingen im Jahre 1080. 1323 verleiht König Ludwig dem Ort das Marktrecht. Zwischen 1701 und 1805 befand sich hier die Residenz des Grafen von Hohenlohe, der damals dem Ort durch die Ansiedlung von Handwerkern eine wirtschaftliche Blüte bescherte.

1892 wurde durch die Gründung der Weingärtnergenossenschaft Ingelfingen, dem Vorläufer der heutigen Kochertalkellerei, der Weinbau gefördert. Im 19. Jahrhundert wurde bei der Suche nach Steinkohle Salzwasser mit großer Heilwirkung entdeckt, das jedoch nicht für Kurzwecke genützt wird.

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Eingemeindungen

  • 1. Januar 1972: Criesbach, Diebach, Dörrenzimmern, Hermuthausen und Weldingsfelden
  • 1. September 1973: Eberstal

Wappen und Flagge

Die Blasonierung des Ingelfinger Wappens lautet: In Blau ein silberner Krummstab. Die Stadtflagge ist Weiß-Blau.

Der Krummstab ist schon im ersten bekannten Siegel der Stadt enthalten, das aus dem 16. Jahrhundert überliefert ist, aber wahrscheinlich schon aus dem 15. Jahrhundert stammt.

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Der Stab wird als Hinweis auf den Heiligen Nikolaus als Patron der Stadtkirche verstanden, soll aber auch auf Verbindungen zum Stift Comburg hinweisen. Die Krümme des Stabs wurde im 19. Jahrhundert und noch bis etwa 1920 mit der Öffnung nach links dargestellt. Ein Gemeinderatsbeschluss vom 10. April 1956 bestätigte die heutige Form des Wappens.

Ingelfingen unterhält seit 1991 eine Städtepartnerschaft mit der französischen Gemeinde Saint-Héand (Departement Loire) in der Nähe von St Étienne. Ingelfingen ist eine Weinbaustadt, deren Lagen zur Großlage Kocherberg im Bereich Kocher-Jagst-Tauber gehören. Es liegt an der Württemberger Weinstraße.

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Als wichtigste Verkehrsverbindung wird Ingelfingen in Ost-West-Richtung von der Kochertalstraße (L1045) erschlossen. Unmittelbar außerhalb verläuft in Nord-Süd-Richtung die Bundesstraße 19, über die die A6 Heilbronn-Nürnberg 14 km entfernt ist.

Die Stadt ist über einige Buslinien des Nahverkehrs Hohenlohe (NVH) mit den Mittelzentren Künzelsau, Öhringen und Bad Mergentheim sowie den Nachbarorten verbunden. Der nächste Bahnanschluss (Waldenburg) ist 15 km entfernt.

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Auf Gemarkungsgebiet Ingelfingen liegen die Sonderlandeplätze Ingelfingen-Bühlhof (privat) und Ingelfingen-Hermuthausen (Vereins-Fluggelände); die nächsten Verkehrslandeplätze Niederstetten und Schwäbisch-Hall-Hessental sind jeweils ca. 30 km entfernt.

Ingelfingen hat heute mehrere bedeutende Industriebetriebe (Steuerungstechnik, Herstellung und Vertrieb von Montageteilen), z.B. BTI Befestigungstechnik, mit ca. 2600 Arbeitsplätzen.

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Das sehenswerte Schloss des Grafen von Hohenlohe dient seit 1985 als Rathaus. Besichtigungswürdig sind der Schwarze Hof, ein bemerkenswertes Stadtadelshaus und das Muschelkalkmuseum Hagdorn. Die Burgruine Lichteneck ist der erhaltene Rest der um 1250 von Kraft von Boxberg erbauten Burg, die im 15. Jahrhundert zerstört wurde. Der Kocher ist ein rechter und östlicher Nebenfluss des Neckars.

Der Kocher hieß bis ins 16. Jahrhundert Kochen (795 Erwähnung als Cochane, 1024 als Chochina). Die heutige Namensform Kocher wurde im 10. Jahrhundert vereinzelt als Cochara erwähnt, ab 1504 dann als Kocher, und bildete sich wohl unter dem Einfluss des Flussnamens Necker, einer alten Form von Neckar.

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Der Name ist wahrscheinlich keltischen Ursprungs. Er wird zur Indogermanischen Wortwurzel *keu-k gestellt, die biegen, sich krümmen bedeutet.

Der Kocher wäre damit der sich krümmende Fluss. Der Fluss entspringt in Baden-Württemberg am Fuß der Schwäbischen Alb aus mehreren Karstquellen im Jura. An einer südlich von Oberkochen an der Bundesstraße 19 gelegenen entspringt der Schwarze Kocher, an einer anderen, wenig östlich von Unterkochen, der Weiße Kocher.

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Längster, der Mündung am weitesten entfernter und wasserreichster Ast ist der Schwarze Kocher, der etwa 1 km südlich von Oberkochen an der westlichen Talwand an den Tag tritt mit einer Schüttung, die zwischen 50 und 4000 Liter pro Sekunde schwankt (Kocherursprung).

Er entwässert weite Teile des fast vollständig bewaldeten nordöstlichen Albuch. Weitere örtliche Zuflüsse in diesen sind der lediglich 150 m lange und heute komplett verrohrte Rote Kocher, der von den Quellen im Oberkochener Ölweiher gespeist wird, der Katzenbach sowie der aus einem Seitental zufließende Langertbach.

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Der zweite bedeutende Zufluss ist der Weiße Kocher, seine Quellaustritte liegen in zwei kleinen Seitentälern östlich von Unterkochen (Ursprung des Weißen Kochers), er entwässert ca. 20 Quadratkilometer des Härtsfeldes und vereint sich noch in Unterkochen mit dem Schwarzen Kocher.

Neben diesen namentlichen Quellflüssen muss nach hydrografischen Kriterien als Hauptquellast die Lein gelten, da sie bei ihrer Mündung etwas mehr Wasser führt (3,6 m³/s gegenüber 3,4 m³/s) und den Kocher-Oberlauf bis dorthin an Länge um etwa 33 km übertrifft.

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Zwischen Unterkochen und Aalen verlässt der Kocher die Alb und fließt dann auf den nächsten knapp 10 km nördlich durch die hügelige Schwarz- und Braunjura-Landschaft des Wellands bis nach Hüttlingen. Dort kehrt er sich abrupt nach Westen und erreicht Abtsgmünd, wo ihm von links die Lein zufließt und wenig später von rechts die Blinde Rot. Ab hier entwickelt er Talmäander im Keuper, erreicht Untergröningen, dreht sich mehr und mehr nach Norden, nimmt in Sulzbach-Laufen von rechts den Eisbach auf und kurz vor Gaildorf noch von links die Fichtenberger Rot. In inzwischen schon nördlicher Richtung verlässt er bei Westheim nach Aufnahme der aus dem Rosengarten entgegenfließenden Bibers das Keuperbergland und beginnt sein Mäandertal im Muschelkalk.

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So erreicht er Schwäbisch Hall, wendet sich bei Untermünkheim kurz bis Geislingen am Kocher von Nord nach Nordost („Kochereck“), um dann nach Zufluss der Bühler von rechts bis Künzelsau-Kocherstetten in der alten nördlichen Richtung weiterzuziehen. Dort wendet er sich in einem weiten Bogen langsam nach Westen und dann Südwesten bis etwa nach Öhringen-Ohrnberg, passiert dazu erst Künzelsau selbst und nimmt im Weiteren auf diesem Abschnitt drei größere Zuflüsse von links auf: die Kupfer bei Forchtenberg, die Sall bei Sindringen und bei Ohrnberg schließlich die Ohrn. Über seinen restlichen Verlauf zieht der Fluss in ungefähr westlicher Richtung, passiert Neuenstadt am Kocher, wo ihn wiederum von links die Brettach erreicht, und mündet schließlich bei Bad Friedrichshall-Kochendorf von rechts in den Neckar.

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Auf langen Strecken seines Laufes begleitet ihn rechts ziemlich nahe die Jagst, weshalb ihn nur wenige größere Nebenflüsse von rechts erreichen.

Die Quellen liegen im Weißen Jura. Zwischen Hüttlingen und Abtsgmünd beginnt der Keuper. Bei Gaildorf erreicht der Kocher die Schichten des Muschelkalk, die ihn bis zu seiner Mündung begleiten. Nur zwischen Ingelfingen und Niedernhall tritt eine geringe Fläche Buntsandstein zutage.

Der Kocher hat eine Länge von 168 km, ein Einzugsgebiet von 1961 km² und zehn Zuflüsse von über 10 km Länge, nämlich die Lein mit 57 km, die Blinde Rot/Adelmannsfelder Rot mit 27 km, die (Fichtenberger) Rot mit 37 km, die Bibers mit 21 km, die Bühler mit 48 km, den Grimmbach mit 11 km, die Kupfer mit 26 km, die Sall mit 21 km, die Ohrn mit 32 km und die Brettach mit 41 km. Von diesen fließen ihm nur die Blinde Rot/Adelmannsfelder Rot, die Bühler und der Grimmbach von rechts zu. Bemerkenswert ist die große Länge seines Zuflusses Lein im Oberlauf, die seine eigene am Punkt des Zusammenflusses um mehr als den Faktor 2 übertrifft.

Bezüglich seiner Wasserführung im langjährigen Jahresmittel nimmt der Kocher unter den Nebenflüssen des Neckars sogar noch vor der wasserreichen Enz, die aus dem niederschlagsreichen Schwarzwald kommt und darüber hinaus ein größeres Einzugsgebiet hat, den ersten Rang ein. So übertrifft er auch seine rechte, längere Begleiterin, die Jagst, die von der Wasserscheide stark benachteiligt ist. Wie teilweise durch Färbeversuche belegt ist, gelingt es dem Kocher darüber hinaus ebenso wie seinem Nebenfluss Bühler, auf unterirdischem Wege an Wasser aus der Jagst, deren Flussbett im Durchschnitt etwa 40 Meter höher liegt, und ihrem Einzugsgebiet zu gelangen, das dort an mehreren Stellen versickert. Anfangs des 19. Jahrhunderts wurde sogar bei Crailsheim das Flussbett der Jagst an einer Versickerungsstelle ausbetoniert, da diese hauptverantwortlich dafür war, dass der Fluss in trockenen Sommern bis hinab nach Dörzbach fast trocken fiel und damit das Wasser zum Betrieb der Mühlen fehlte. Die nahe Konkurrenz der Jagst ist aber auch der Grund dafür, dass der Kocher an seiner Länge gemessen in verhältnismäßig bescheidenen Ausmaßen bleibt.

Am Pegel Stein, der sich zehn Kilometer oberhalb der Mündung befindet und an dem der Kocher bereits 1932 km² Einzugsgebiet aufweist, wurde in den Jahren 1980 bis 2003 ein Jahresmittelwert von 26,2 m³/s ermittelt. Die Abflusswerte der einzelnen Jahre können stark abweichen. Noch stärker ist die Abweichung innerhalb des Jahres, so liegt der Mittelwert niedrigster Jahresabflüsse bei 4,61 m³/s. Derart niedrige Abflüsse werden meist im Spätsommer und im frühen Herbst erreicht, die Wasserführung erholt sich in der Regel etwa ab Oktober.

Im Kontrast dazu stehen die starken Hochwasser des Flusses. Der Beitrag des Kochers zum Rheinhochwasser 1993 war am 21. Dezember 1993 ein Abfluss von 618 m³/s und ist damit der höchste ermittelte Wert. Unter den zehn höchsten bekannten Werten liegen sieben über 500 m³/s, unter diesen sieben wurden fünf seit 1993 erreicht. 588 m³/s flossen am 14. April 1994 ab, 585 m³/s am 29. Dezember 1947, 544 m³/s am 24. Dezember 1919, 518 m³/s am 30. Oktober 1998. Am 26. Februar 1997 sowie am 21. März 2002 wurden jeweils 514 m³/s erreicht.

Die Fauna entlang des Kochers unterscheidet sich zu den benachbarten Flusstälern der Jagst nicht sehr viel. So findet der Eisvogel auch im Kochertal zwischen Westheim und Braunsbach zum Teil noch geeignete Stellen, um seine Brutröhren in die Böschungen am Ufer zu graben. Im Winter kann eine größere Kolonie des Kormorans am Flussufer bei Schwäbisch Hall beobachtet werden. Im Limpurger Land nistet auf einer feuchten Wiese am Rande des Kochers der im Landkreis Schwäbisch Hall seltene Kiebitz.

Der Uhu und der Wanderfalke sind aus dem Kochertal nahezu verschwunden. Die wenigen Brutpaare ziehen in stillgelegten Steinbrüchen oder an schwer zugänglichen Muschelkalksteilwänden ihre Jungen auf. Eine größere Dohlenkolonie gibt es in der Großcomburg in Schwäbisch Hall-Steinbach.

Das Reh, der Feldhase, der Rotfuchs und der Dachs zählen zu den häufigsten Säugern im Kochertal.

Am Kocher lässt sich eine Mehrzahl an einheimischen Libellenarten beobachten. Neben der Blauflügel-Prachtlibelle, der Gebänderten Prachtlibelle, der Großen Königslibelle ist es unter anderem der Blaupfeil, der über die Wasseroberfläche des gemächlichen Flusses jagt. In den letzten Jahren konnten auch Wärme liebende Libellen wie die Feuerlibelle oder die Kleine Zangenlibelle im Kochertal nachgewiesen werden.

Weitere Indikatoren für die Klima-Erwärmung der letzten Jahrzehnte sind die im Sommer auf den Wiesen im Kochertal häufigen Radnetze der Wespenspinne und die Blütenbesuche der Holzbiene und des Taubenschwänzchens in den umliegenden Siedlungen.

Das Kochertal beherbergt eine Vielzahl an einheimischen Schmetterlingen. Neben dem im Frühjahr aktiven Aurorafalter sind vor allem das Tagpfauenauge, der Schachbrettfalter, das Kleine Wiesenvögelchen und der Hauhechel-Bläuling häufig vertreten. Nicht ganz so häufig sind der Perlgrasfalter, der Kleine Eisvogel und der Mauerfuchs. In den Laubwäldern und an sonnigen Waldlichtungen oberhalb des Flusstals sind das Waldbrettspiel und der Russische Bär häufige Besucher an Blütenpflanzen. In den sonnigen Hängen und Weideflächen oberhalb des Kochertals finden Widderchen wie das Sechsfleck-Widderchen oder das Esparsetten-Widderchen einen geeigneten Lebensraum. Auch der Schwalbenschwanz und der Kleine Feuerfalter halten sich dort häufiger auf. In den letzten Jahren konnte im Frühherbst auch der aus dem Süden einwandernde Postillon auf den sonnigen Hängen oberhalb des Kochers beobachtet werden.

Auf feuchten Wiesen, in Sümpfen und kleineren Teichen leben Amphibien wie Grasfrosch, Erdkröte und Bergmolch. In den umliegenden feuchtkühlen Bachklingen findet der Feuersalamander ein auf seine Bedürfnisse abgestimmtes Biotop. An Wegesrändern im Kochertal kommen die Zauneidechse sowie die Schlingnatter vor. Sehr oft anzutreffen ist die Blindschleiche. Die scheue Waldeidechse bekommt man eher selten zu Gesicht.

An Fischen (relative Häufigkeit in Prozent) kommen im Kocher vor: Gründling (21,6 %), Rotauge (21,6 %), Döbel (19,4 %), Laube (13,5 %), Schneider (8,3 %), Schmerle (4,3 %), Hasel (2,4 %), Barbe (2,4 %), Flussbarsch (2,2 %), Bitterling (1,6 %), Aal, Nase, Stichling, Brachse, Hecht, Elritze, Giebel, Wels, Koppe, Güster, Blaubandbärbling, Schleie, Rotfeder, Karpfen, Bachforelle, Kaulbarsch und Zander.

Am Oberlauf des Kochers sind die Talhänge größtenteils bewaldet. Die Rotbuche ist die dominierende Baumart. In diesen Wäldern wächst unter anderem das Rote Waldvöglein. Oft sind nur Triebe ohne Blüten zu finden. Die unbewaldeten Flächen sind, wenn sie nicht landwirtschaftlich genutzt werden, oft Wacholderheiden. Pflanzen wie die Silberdistel, die Golddistel, das Tausendgüldenkraut, die Karthäuser-Nelke und die Gewöhnliche Kuhschelle sind hier zu finden. Nur noch vereinzelt kommt die Graslilie vor. Im mittleren Kochertal wächst an einem feuchten Nordhang die Quirlblättrige Zahnwurz. Dieses und wenige weitere Vorkommen in nicht weit entfernten schluchtartigen Seitentälern sind die einzigen Vorkommen dieser Art in Baden-Württemberg. Beide Standorte sind Naturschutzgebiete, jedoch wurde eines der beiden Vorkommen durch großflächige Rodung nahezu vernichtet. Eine weitere Rarität ist die Gemeine Schachblume, deren Bestände an den wenigen Standorten stetig abnehmen. Die Türkenbundlilie blüht von Ende Mai bis Mitte Juni. An sonnigen Waldlichtungen ist der giftige Rote Fingerhut anzutreffen.

Meist entlang der in den Kocher mündenden Bäche wachsen die beiden Milzkräuter: Wechselblättriges und Gegenblättriges Milzkraut. Das Gegenblättrige Milzkraut hat hier einen Verbreitungsschwerpunkt in Baden-Württemberg. Rückläufige Bestände weisen mittlerweile der Knöllchen-Steinbrech und die Trollblume auf. Der Zweiblättrige Blaustern kommt an geeigneten Standorten oft in größeren Beständen vor. Das Kochertal ist das größte der wenigen Gebiete in Baden-Württemberg, wo Blaustern und Leberblümchen gemeinsam vorkommen. Eine äußerst seltene Pflanze im mittleren Kochertal ist das Brandknabenkraut. Viele Vorkommen sind bereits erloschen. Das Purpur-Knabenkraut ist ebenfalls nicht mehr häufig.

Das mittlere und untere Kochertal ist im Gegensatz zum benachbarten Jagsttal ärmer an botanischen Besonderheiten. Verantwortlich dafür ist zum einen der Weinbau, der ab Künzelsau große Flächen einnimmt, zum anderen ist das Kochertal weniger „verwinkelt“ als das Jagsttal. Magerwiesen und Halbtrockenrasen sind daher selten. Dennoch kommen an wenigen Standorten der Frühlings-Enzian, Kreuz-Enzian und die Bienen-Ragwurz vor.

Die Wasserqualität entspricht fast am gesamten Flusslauf Wassergüte II. Lediglich am Oberlauf ist die Qualität, bedingt durch einige Industrieansiedlungen, stellenweise schlechter. Die häufig braune Wasserfärbung hat nichts mit einer schlechten Gewässergüte zu tun, sondern wird durch mitgeführten Schlamm verursacht.

Der Kocher hat einen größtenteils natürlichen Flusslauf, was ihn für Kanusportler interessant macht. Das zunehmende Interesse an Freizeitsport in der Bevölkerung hat in den letzten Jahren zu einer deutlichen Zunahme der Kanufahrten auf dem Kocher geführt, umso mehr, als auf der benachbarten Jagst seit dem 10. Mai 2001 Befahrungsbeschränkungen gelten. Im Juli 2006 wurden stellenweise über 200 Boote auf dem Kocher gezählt. Etwa drei Viertel der Boote gehören gewerblichen Kanuverleihern.

Um eine Überlastung des Kochers durch Kanutourismus zu vermeiden, gelten folgende Befahrungsregelungen:

  • Befahrung nur bei Pegelstand über 40 cm, gemessen am Pegel Kocherstetten
  • Befahrungs- und Betretungsverbot des ca. 400 m langen Abschnitts ab Wehr Braunsbach flussabwärts bei Pegelstand unter 60 cm, gemessen am Pegel Kocherstetten
  • Einsetzen, Anlanden und Rasten nur an gekennzeichneten Stellen
  • Befahrung nur im Zeitraum zwischen 9:00 und 18:00 Uhr
  • Befahrung in Flussmitte; Kehrwasser, Uferbereiche und Sand- und Kiesbänke meiden
  • Naturschutzgebiet Grimmbachmündung zügig und ruhig durchfahren
  • Freiwillige Begrenzung der Gruppengröße auf maximal acht Boote, größere Gruppen nur mit orts- und fachkundiger Führung

Sehenswürdigkeiten und Bauwerke

  • Keltische Wallanlage Kocherburg bei Unterkochen
  • Limesmuseum in Aalen
  • Schloss Hohenstadt, Heckengarten und Lustschloss
  • Schloss Untergröningen
  • Gaildorf mit dem Alten Schloss
  • Kloster Comburg in Schwäbisch Hall
  • Schwäbisch Hall mit historischer Altstadt im Tal
  • Archebrücke aus Obergröningen-Fach, erbaut im Jahr 1886, 1988/89 an den Kocher zwischen Gelbingen und Untermünkheim versetzt
  • Bei Geislingen am Kocher überspannt die 185 Meter hohe Kochertalbrücke – die höchste Brücke Deutschlands – das Tal.
  • Schloss Döttingen in Braunsbach-Döttingen
  • Schloss Tierberg, Siedlungsplatz der Gemeinde Braunsbach
  • Schloss Stetten über Kocherstetten
  • Niedernhall, in ihrer Gesamtheit denkmalgeschützte, mittelalterliche Altstadt mit Stadtmauer und Wehrgängen
  • Schloss Neuenstadt, einst Sitz der Herzoge von Württemberg-Neuenstadt

Die industrielle Bedeutung des Flusses ist eher gering, Schifffahrt findet wegen zu geringer Breite und Tiefe nicht statt, abgesehen von touristischen Kanutouren. An den südlichen Hängen um Ingelfingen und Niedernhall wird Wein angebaut, die Lage nennt sich Kocherberg. Der Wein wird fast ausschließlich über die örtlichen Genossenschaften vermarktet; die Kochertalkellerei in Ingelfingen ist die größte im württembergischen Weinbaubereich Kocher-Jagst-Tauber.

Die Ausschilderung und Ausbau des Kocher-Jagst-Radwegs (aus zwei Talradwegen) hat sehr zum Aufschwung des Tourismus in der Region beigetragen.

Auf Grund des enormen Holzbedarfs der hällischen Salzsieder wurde schon sehr früh auf dem Fluss Brennholz geflößt. 1399 wird in einem Vertrag zwischen den Schenken von Limpurg und der Stadt Hall der Haalfloß bereits als von altem Herkommen bezeichnet. Geflößt wurden ca. 3 m lange und zwischen 10 und 50 cm dicke Blöcke. Jährlich wurden etwa 600.000 dieser Scheite auf dem Fluss transportiert.

Zu der großen Menge trug auch die floßtechnische Erschließung einiger Nebenflüsse (u. a. Lein, Blinde Rot und Fichtenberger Rot) bei; der Kocher selbst war ab Abtsgmünd flößbar. Da der Wasserstand dieser Flüsse zum Flößen oft nicht ausreichte, wurden an den Oberläufen Schwellweiher (Treibseen) angelegt, die Wasser stauten und den fürs Flößen notwendigen „Schwall“ erzeugen konnten. Beispiele dafür im Einzugsgebiet des Kochers sind der Treibsee bei Bühlerzell sowie der Bergsee bei Gschwend.

Eine Besonderheit der Flößerei auf dem Kocher war das sogenannte Floßmal – mehrere einzigartig angeordnete Kerben –, das auf jedem Scheit angebracht wurde. In Hall wurde beim Ausziehen jeder Holzblock geprüft und dem Einwerfer gutgeschrieben.


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Dem Artikel Kocher (Fluss) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Ingelfingen und Ruine Lichteneck vom Nordhang aus gesehen" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist W. Ellsässer.