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Gundelsheim ist eine Stadt im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg. Wegen ihrer jahrhundertelangen Zugehörigkeit zum Deutschen Orden nennt sie sich Deutschordensstadt.

Gundelsheim liegt am Neckar im Norden des Landkreises Heilbronn.

Nachbarstädte und -gemeinden Gundelsheims sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Westen): Haßmersheim, Neckarzimmern und Billigheim (alle drei Neckar-Odenwald-Kreis), Neudenau, Bad Friedrichshall, Offenau und Bad Rappenau (alle vier Landkreis Heilbronn). Zur Stadt Gundelsheim gehören die Ortschaften Bachenau, Bernbrunn, Böttingen, Höchstberg, Obergriesheim und Tiefenbach.

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Gundelsheim wird 767 n. Chr. als Gundolfsheim erstmals in einer Urkunde erwähnt. Der Name deutet auf eine fränkische Siedlung hin. 1250 tritt Konrad von Horneck in den Deutschen Orden ein, dem er seinen Besitz in Gundelsheim und Böttingen schenkt, darunter die Burg Horneck.

In der Mitte des 14. Jahrhunderts wird Gundelsheim im Süden und unterhalb der Burg neu angelegt, die alte Siedlung wird aufgegeben. Von Karl IV. erhält Gundelsheim 1346 das Stadtrecht. 1398 folgt das erweiterte Marktrecht. 1438 wird die Burg Horneck Sitz des Deutschmeisters.

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Im Bauernkrieg zerstören aufständische Bauern die Burg Horneck. Nach dem Wiederaufbau wird sie erneut Mittelpunkt der Deutschordensbesitzungen im südwestlichen Deutschland. Im Dreißigjährigen Krieg wird Gundelsheim von den Schweden besetzt. Im Dezember 1805 kommt Gundelsheim durch die Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses an das Königreich Württemberg. 1938 wird Böttingen durch eine Verfügung des Reichstatthalters Wilhelm Murr nach Gundelsheim eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wächst die Bevölkerungszahl durch die Aufnahme von Heimatvertriebenen stark an.

Insbesondere Siebenbürger Sachsen siedeln sich hier an und schaffen sich auf Schloß Horneck mit dem Heimathaus Siebenbürgen ihr kulturelles Zentrum in der neuen Heimat. Die Einwohner Gundelsheims sind überwiegend katholisch, es gibt aber auch eine evangelische Kirchengemeinde.

Bachenau
Bachenau wurde erstmals 782 im Lorscher Codex erwähnt. Später kam es in den Besitz von Kurmainz. Durch einen Gebietstausch erwirbt der Deutsche Orden den Ort 1484 und ordnet ihn der Kommende Horneck zu. Die Mediatisierung führt 1806 zur Zugehörigkeit zum Königreich Württemberg.

Böttingen
Bereits 771 wurde Böttingen im Lorscher Codex erstmals erwähnt. Es gehörte schon im ausgehenden Mittelalter zur Kommende Horneck des Deutschen Ordens und kam wie alle Gemeinden der Kommende 1806 zu Württemberg.

Höchstberg
Höchstberg wurde erst 1305 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte damals jeweils zu Teilen dem Kloster Comburg und den Herren von Berlichingen. Ende des 15. Jahrhunderts kommt der Ort an den Deutschen Orden, der es der Kommende Horneck zuteilt, dessen Schicksal Höchstberg seither teilt.

Obergriesheim
Gemeinsam mit Gundelheims wurde auch Obergriesheim 767 im Lorscher Codex erwähnt. Bis zur Stauferzeit war es ein unabhängiges Reichsdorf. Nach kurz aufeinander folgenden Besitzwechseln fällt das Dorf 1362 an Kurmainz, das es gemeinsam mit Bachenau 1484 an den Deutschen Orden abtritt, wo es bis 1806 zur Kommende Horneck gehörte.

Tiefenbach
Im Lorscher Codex wurde auch Tiefenbach das erste Mal, nämlich 773, urkundlich erwähnt. Um 1500 kommt der Ort ebenfalls an den Deutschen Orden und dessen Kommende Horneck, mit der er 1806 württembergisch wird. Der Ort besaß seine Bedeutung vor allem durch die dort angesiedelte Kalk- und Ziegelproduktion.

Wappen und Flagge
Blasonierung: Geviert; 1. Feld: In Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz; 2. Feld: Von Rot und Silber geviert, im 2. und 3. Feld je vier (2:2) blaue Eisenhütlein; 3. Feld: In Rot eine goldene Kirchenspange; 4. Feld: In Gold ein blauer Wellen-Schräglinksbalken, darunter der schwarze Buchstabe G.

Das Wappen ist der Stadt am 13. März 1538 vom Administrator des Hochmeistertums und Deutschmeister Walther von Cronberg verliehen worden.

Das erste Feld mit dem Deutschordenskreuz weist auf die Zugehörigkeit der Stadt zum Deutschen Orden. Das 2. Feld mit den Eisenhütchen ist dem Familienwappen des Walter von Cronberg (Wappenstifter) entnommen.

Die sogenannte Kirchenspange des dritten Feldes ist das Wappen der Herren von Horneck (Schloss/Deutschordensresidenz). Der Wellenbalken im vierten Feld deutet auf die Lage am Neckar und der Buchstabe G auf den Stadtnamen.

Die Stadtfarben sind Grün-Weiß.

Das Siebenbürgische Museum in Schloss Horneck zeigt Exponate zu Siebenbürgen. Es ist das zentrale Museum der Siebenbürger Sachsen weltweit.

Schloss Horneck wurde 1533 vom Deutschen Orden auf den Ruinen der alten Burg Horneck errichtet, die im Bauernkrieg 1525 zerstört worden war. Ab 1897 diente das Schloss nacheinander als Sanatorium, Lazarett und Lungenheilstätte.

Seit 1960 beherbergt das Schloss das Heimathaus Siebenbürgen mit einem Alten- und Pflegeheim und dem Siebenbürgen-Institut, dem kulturellen Zentrum der Siebenbürger Sachsen.

Die Wallfahrtskirche Unserer lieben Frau vom Nussbaum in Höchstberg geht historisch auf das 14. Jahrhundert zurück.

Die heutige Kirche ist um 1700 erbaut worden. Sie wurde 1945 durch Kriegseinwirkungen zerstört, von den Bewohnern aber nach dem Krieg wieder aufgebaut.

Gundelsheim wird durch die Neckartalbahn (Heidelberg–Bad Friedrichshall) an das überregionale Schienennetz angebunden. Die Bundesstraße B 27 führt durch Gundelsheim.

Der Ortsteil Obergriesheim besaß bis 1971 einen Bahnhof an der Frankenbahn (Stuttgart–Würzburg).

Über das Geschehen in Gundelsheim berichtet die Tageszeitung Heilbronner Stimme in ihrer Ausgabe NM, Nord-Mitte.

Die Horneckschule in Gundelsheim ist Grund-, Haupt- und Realschule. Darüberhinaus gibt es noch die Grundschule Höchstberg-Untergriesheim. Im Gundelsheimer Rathaus ist die Stadtbücherei untergebracht. Das Siebenbürgen-Institut mit Bibliothek und Archiv befindet sich in Schloss Horneck. Daneben gibt es noch acht Kindergärten (fünf städtische, drei katholische).

Gundelsheim ist ein Weinbauort, dessen Lagen zur Großlage Staufenberg im Bereich Württembergisch Unterland des Weinbaugebietes Württemberg gehören.

Der Ort ist überregional bekannt für die Steillage Himmelreich.

Der durch meterhohe Mauern gekleidete Felsvorsprung am Michelsberg ist die steilste noch bewirtschaftete Weinlage in Württemberg und wird teils staatlich (Staatsweingut Weinsberg), teils privat bebaut.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gundelsheim (Württemberg) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia
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Das Foto basiert auf dem Bild "Altes Rathaus 1860-1979" aus aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und ist lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz Attribution ShareAlike 2.5. Der Urheber des Bildes ist p.schmelzle.