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Die Stadt Beilstein in Württemberg ist ein kleines Weinstädtchen im Landkreis Heilbronn, gelegen im Bottwartal am Fuß der Löwensteiner Berge.

Nachbarstädte und -gemeinden Beilsteins sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Süden): Oberstenfeld, Großbottwar (beide Landkreis Ludwigsburg), Ilsfeld, Abstatt, Lauffen am Neckar (Exklave Stadtwald Etzlenswenden), Löwenstein (alle Landkreis Heilbronn) und Spiegelberg (Rems-Murr-Kreis).

Der Teilort Farnersberg liegt als Exklave zwischen Untergruppenbach im Norden und der Lauffener Exklave Stadtwald Etzlenswenden im Süden. Zusammen mit Abstatt, Ilsfeld und Untergruppenbach bildet Beilstein den Gemeindeverwaltungsverband „Schozach-Bottwartal“ mit Sitz in Ilsfeld.

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Zur Stadt Beilstein zählen Beilstein selbst, die Teilorte Farnersberg, Söhlbach und Stocksberg sowie seit einer Gemeindereform in den 1960er-Jahren auch die Gemeinde Schmidhausen mit Schmidhausen selbst und den „Sieben Weilern“ Billensbach, Etzlenswenden, Gagernberg, Jettenbach, Kaisersbach, Klingen und Maad. Weiter gehören noch die Wohnplätze Neumühle, Obere und Untere Öhlmühle dazu.

Aufgrund der erhaltenen Urkunden wird davon ausgegangen, dass sich die Stadt Beilstein im Hochmittelalter am Fuße der Burg Hohenbeilstein entwickelte, die um 1070/1080 errichtet wurde und um 1200 einen Bergfried und eine Ringmauer erhielt. In einer Urkunde aus dem Jahr 1245 wird die Stadt erstmals erwähnt, 1304 erstmals Stadt genannt. Seit 1290 war Beilstein badisch, 1304 wurde es erstmals württembergisch (endgültig ab 1348).

Der 1618 begonnene Krieg, ausgetragen zwischen Katholiken und Protestanten, forderte, nicht allein durch Kriegshandlungen, sondern ebenso durch Krankheiten, Seuchen und Hungersnöte, sowie Missernten und Teuerungen, große Opfer von der Bevölkerung. 1622 kamen mit der Schlacht bei Wimpfen erstmals entscheidende Auseinandersetzungen des Krieges in Beilsteiner Nähe.

Erste Klagen wurden laut, als im Januar 1623 beim weimarischen Durchzug ein größerer Schaden durch Einquartierungen von Soldaten und entwendete Pferde entstand. Zwar wurde der Vorfall von der herzoglichen Kanzlei in Stuttgart als erheblich bezeichnet, doch verhindert wurden die Einquartierungen nicht. Des Weiteren „erschröcklich“ war es, dass bayerische Soldaten die Wege nach Heilbronn und Schwäbisch Hall besetzten, sodass die durch mehrere Misserernten erforderlich gewordenen Getreideeinkäufe nicht mehr getätig werden konnten.

1628 kam es durch den Einmarsch Wallensteinischer Truppen in Württemberg zu weiteren Einquartierungen und Kriegslasten, wie die 1629 für die Friedländische Soldateska zu leistenden 65 Scheffel Getreide. Erst die Niederlage der mit dem Herzogtum Württemberg verbündeten Schweden (6. September 1634) brachte jedoch das eigentliche Verderben. Herzog Eberhard III. floh nach Straßburg, woraufhin die siegreichen kaiserlichen Kriegsvölker die Städte und Dörfer beraubten, plünderten und teilweise niederbrannten. Eine erneute Teuerung der Lebensmittel, Hunger und Pest folgten.

Die Pflege von Kranken und Verwundeten eines Regimentes (Juni bis November 1635), monatliche Kontributionen (Kriegssteuern) an die kaiserliche Kriegskasse in Stuttgart sowie im Winter 1634/35 an die Soldaten des Feldmarschalls Strozzi, der Bau eines Feldhospitals (Sommer 1636), weitere Einquartierungen (Dezember 1635 – April 1636 und 1638). Das Winterquartier der Kompanie des Hauptmannes Mannwalter (Winter '37), sowie kleinere Bestechungssummen verschlangen in den Jahren 1634–1638 einen Gegenwert von über 74.000 Gulden. Die Zahl der Bewohner Beilsteins, die 1622 noch 1.620 betrug, verringerte sich in den folgenden Jahren so stark, dass 1641 von den ehemals 129 Häusern nur noch 39 bewohnbar waren.

Doch auch nachdem Herzog Eberhard III. 1638 den 1634 bei der Nördlinger Schlacht verlorenen Teil Württembergs vom Kaiser zurückerhalten hatte und somit die Beilsteiner und die Bewohner der umliegenden Dörfer von der Schreckensherrschaft der Siegermächte befreien konnte, verstummten die Klagen über Kriegsereignisse und Kriegslasten nicht (es mussten beispielsweise weiterhin Kriegssteuern geleistet werden). Um das damals herrschende Elend zu verdeutlichen, sei hier eine Bittschrift vom 24. Dezember 1639 an die herzogliche Regierung zitiert, die von Vogt, Bürgermeister und Gericht infolge eines weiteren Einquartierungsbefehls verfasst wurde:

indeme wür alles Viehs, Frucht und Wiens und anderer Mobilien so gar entblöst und biß uffs Markh aufgesogen worden, daß, Gott sey es geklagt, wür...anderst nichts vor unß und zugewartten haben, dan daß wür unser öde Hüttlen mit dem Ruckhen an- und unsere arme Weib und Kinder elendig Hunger sterben und verderben sehen.

Ab 1640 trat eine gewisse Ruhe ein, in der sich die Einwohnerzahl, größtenteil durch „Ausländische“, wieder erholte, welche aber 1642 durch die Parteinahme Frankreichs für Schweden, wieder gestört wurde.

So wurden die Beilsteiner in den folgenden Jahren durch Offiziere, Kriegskommissare und Soldaten mit oftmals sehr harten Mitteln dazu veranlasst, in und außerhalb des Landes Schulden aufzunehemen, um die anfallenden Kosten für Einquartierungen, Kontributionen und Unterhaltzahlungen für Hauptmänner samt Gefolges, bezahlen zu können.

Durch die vielen auferlegten Lasten kam es oftmals zu Missverständnissen und Konflikten sowohl innerhalb der Bevölkerung Beilsteins, als auch mit Nachbargemeinden wie Oberstenfeld.

Erst der Friedensschluss von Münster und Osnabrück, der Westfälische Friede im Oktober 1648, ließ das über 2 Jahrzehnte erlittene Leid vergessen, so dass die Menschen mit dem Wiederaufbau ihrer zerstörten Städte und Dörfer sowie der Rekultivierung der wüst liegenden Äcker und Weinberge beginnen konnten. Gab es 1641 nur noch 39 bewohnbare Häuser, so waren es 1655 bereits wieder 117.

Das Oberamt Beilstein wurde 1810 aufgelöst; Beilstein wurde Teil des Oberamtes Marbach. 1938 wurde Beilstein Teil des Landkreises Heilbronn.

Ab 1939 wurden französische und polnische Kriegsgefangene in Beilstein in das Gasthaus zum Schwanen und in die Schmidhausener Straße 4 einquartiert.

Beilstein wurde vom Krieg bis 1944 weitgehend verschont, es erlitt nur drei Jagdbomberangriffe mit geringem Sachschaden. Im Zeitraum von Februar 1944 bis Anfang April 1945 gab es weitere 6 Angriffe, bei denen insgesamt drei Menschen zu Tode kamen, sechs verletzt und vier Häuser beschädigt wurden. Am 16. April 1945 erlebte Beilstein mit 40 % seine jüngste Teilzerstörung und war damit eine der am stärksten betroffenen Gemeinden in der Umgebung.

Bei diesem Einsatz wurde beinahe die ganze Häuserzeile entlang der Hauptstraße zerstört. Aus Sicht der Amerikaner war er beinahe planmäßig um 16.30 Uhr beendet. Die einzige Besonderheit, die vermerkt wurde, war, dass zwei der zwölf Jabos umkehren mussten, weil bei einem die Triebwerke versagt hatten.

In der darauffolgenden Nacht bereitete es der Feuerwehr der Stadt größte Schwierigkeiten, die vielen Brandherde unter Kontrolle zu halten, da es nur zwei Motorspritzen, von denen eine später wegen Benzinmangels versagte, zuwenig Schlauchmaterial und zuwenig Hilfe aus der Zivilbevölkerung gab, da sich jeder um sein eigenes in Flammen stehendes Haus kümmern wollte.

Als es nach dem 16. April immer noch Widerstand von Seiten der Deutschen gab, änderten die Amerikaner ihre Pläne und versuchten nun das Gebiet um Fohlenberg, Helfenberg und Amalienhof, welches sie „die fünf Finger“ nannten, mit einer sogenannten Umfassungstaktik zu nehmen. Dort gab es einige Todesopfer auf beiden Seiten. Die Deutschen waren im Vorteil, da sie das Gelände kannten.

Am 19. April 1945 drangen die ersten amerikanischen Panzer nach Beilstein ein, trotz der Panzersperre, die bei der Sankt-Anna-Kirche verlief. Man konnte noch lange Zeit die Spuren der Panzer an dem nebenstehenden Haus sehen. Doch noch immer wurde Beilstein von der deutschen Artillerie beschossen, was weitere drei Opfer aus der Zivilbevölkerung forderte. Erst um 23 Uhr am 19. April 1945 kam es zu den letzten militärischen Handlungen auf beiden Seiten.

Wappen und Flagge
Blasonierung: In Rot ein sechseckiger silberner Stein, kreisförmig mit drei (2:1) darin eingehauenen Spitzhämmern („Beilen“) besteckt.

Die Stadtfarben sind Weiß-Rot.

Das Wappen kommt in seiner heutigen Form seit etwa 1583 vor und wurde vom Beilsteiner Gemeinderat am 5. Februar 1930 endgültig festgelegt.

Seit 1984 unterhält Beilstein eine Partnerschaft mit der französischen Stadt Pontault-Combault im Großraum Paris (Département Seine-et-Marne, Region Île-de-France).

Beilstein liegt an der Württemberger Weinstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.

Ein beliebtes Ausflugsziel ist die Burg Hohenbeilstein, die eine bekannte Falknerei beherbergt.

Zu den Sehenswürdigkeiten im Stadtkern zählen neben dem alten Fachwerkrathaus sowie malerischen Straßen und Gässchen auch die gotische Anna-Kirche, die inzwischen zum Freizeitheim umgebaute Magdalenenkirche sowie das Anfang des 20. Jahrhunderts von Kommerzienrat Robert Vollmoeller erbaute "Schloss" (heute Haus der Kinderkirche).

Im Teilort Billensbach ist zudem die moderne Johanneskirche mit ihren künstlerischen Glasfenstern von Peter Jakob Schober zu besichtigen. Seit neuestem (2004/2005) lädt ein historischer Rundgang Besucher ein, Beilstein samt Umgebung zu entdecken.

Die DLRG Oberes Bottwartal bietet Schwimm-/Rettungschwimmausbildung im Mineralfreibad Oberes Bottwartal und im Hallenbad Beilstein an.

Beim Weinbergfest unterhalb der Burg Hohenbeilstein, jedes Jahr am Wochende nach dem 20. Juli, werden vier Tage lang die Beilsteiner Weine und Sekte vorgestellt. Ein Stadtfest im Juni sowie der Andreasmarkt am Samstag vor dem 1. Advent finden ebenso einmal im Jahr statt wie seit kurzem der Bottwartal-Marathon, ein Lauf durch das Bottwartal.

Über die Region hinaus ist Beilstein bekannt durch seinen Wein. Vor allem Riesling, Trollinger und Lemberger werden hier auf ca. 200 ha Weinbaufläche angebaut. Die Lagen gehören zur Großlage Wunnenstein im Bereich Württembergisch Unterland. Bis in die jüngere Vergangenheit war der Weinbau die Haupterwerbsquelle der Bevölkerung.

Beilstein lag an der Bottwarbahn, einer Schmalspurstrecke von Marbach am Neckar nach Heilbronn, deren Betrieb 1968 eingestellt wurde.

Über das Geschehen in Beilstein berichtet die Tageszeitung Heilbronner Stimme in ihrer Ausgabe Süd-Ost (SO).

Öffentliche Einrichtungen
Das Mineralhallenbad Beilstein mit einem 25m-Schwimmbecken, Kinderbereich und angeschlossener Sauna ist von Mitte September bis Mitte Mai geöffnet.

Das Mineralfreibad Oberes Bottwartal wird in Kooperation mit der Nachbargemeinde Oberstenfeld betrieben und ist von Anfang Mai bis Mitte September geöffnet.

Es stehen über 1000 Parkplätze zur Verfügung.

Zu den örtlichen Schulen gehören die Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule und das Herzog-Christoph-Gymnasium.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Beilstein (Württemberg) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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