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Bad Rappenau ist eine Stadt im Nordwesten des Bundeslandes Baden-Württemberg etwa 14 km nordwestlich von Heilbronn. Sie gehört zum Mittelbereich Heilbronn innerhalb des gleichnamigen Oberzentrums und zur Randzone der Metropolregion Stuttgart.

Bad Rappenau ist nach Neckarsulm und Eppingen die drittgrößte Stadt des Landkreises Heilbronn. Bad Rappenau erhielt am 1. Oktober 1973 die Stadtrechte und ist seit 1. Januar 2003 Große Kreisstadt. Den Titel Bad trägt der Ort seit 1930.

Bad Rappenau liegt im nordöstlichen Kraichgau. Der Stadtteil Heinsheim reicht bis an das linke Ufer des Neckars.

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Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Bad Rappenau (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Hüffenhardt (Neckar-Odenwald-Kreis), Gundelsheim, Offenau und Bad Wimpfen (alle Landkreis Heilbronn), Heilbronn (Stadtkreis), Massenbachhausen und Kirchardt (beide Landkreis Heilbronn) sowie Sinsheim, Neckarbischofsheim und Helmstadt-Bargen (alle Rhein-Neckar-Kreis). Mit den Gemeinden Kirchardt und Siegelsbach ist Bad Rappenau eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.

Das Stadtgebiet Bad Rappenaus gliedert sich in die Kernstadt und die Stadtteile Babstadt, Bonfeld, Fürfeld, Grombach, Heinsheim, Obergimpern, Treschklingen, Wollenberg und Zimmerhof. In jedem Stadtteil gibt es eine örtliche Verwaltungsstelle. Zu einigen Stadtteilen gehören weitere separat gelegene Wohnplätze mit eigenem Namen, die jedoch meist nur sehr wenige Einwohner haben. Hierzu gehören zum Beispiel Bartsmühle, Eichhäuser Hof, Eulenberger Hof, Kohlhof, Kugelmühle, Maierhof, Oberbiegelhof, Sommermühle, Unterbiegelhof und Wagenbach.

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Rappenau wurde 1356 als Rappenaw erstmals urkundlich erwähnt, jedoch wird 1190 bereits ein Name Raban von Wimpfen als Reichsministerial genannt. Die Herrschaft des Ortes teilten sich mehrere Geschlechter, u. a. die Reichsstadt Wimpfen und die Herren von Gemmingen. Eberhard von Gemmingen ließ 1604 das Wasserschloss Rappenau erbauen. Im Jahr 1806 gelangte der Ort durch den Reichsdeputationshauptschluss an das Großherzogtum Baden und wurde 1810 vorübergehend sogar Sitz eines Amtes, doch kam der Ort bereits 1813 zum Amt Neckarbischofsheim.

Nachdem im Jahr 1822 Salineninspektor Rosentritt am Rande des Einsiedelwaldes in 175 Meter Tiefe auf ein reichhaltiges Salzlager stieß, bemühte man sich bald, die Rappenauer Sole als Heilmittel einzusetzen. Doch hatte der badische Staat zunächst kein Interesse am Aufbau eines Bades. Daher wurde 1832 ein Aktienverein gegründet, der am 15. Mai 1834 das Sophienbad (benannt nach der Schirmherrin Großherzogin Sophie von Baden) errichtete.

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Damit begann der Badebetrieb in Rappenau, doch dieses Bad war unrentabel und musste geschlossen werden. So entstand 1845 das Salinen-Solbad, das seine Kapazität von anfänglich zehn Badekabinen ab 1873 auf 23 erhöhte. Schon 1862 war auch ein Dampfbad hinzugekommen und ab 1886 wurden Sole-Inhalationen angeboten. 1867 wurde das Amt Neckarbischofsheim aufgelöst und Rappenau kam zum Bezirksamt Sinsheim.

Im Jahr 1887 eröffnete das Mannheimer Diakonissenhaus das Kinderkurhaus Siloah (Brunnen des Heils), für erholungsbedürftige Stadtkinder und 1912 eröffnete der Heidelberger Professor Dr. Oskar Vulpius am Höhenrand des Rappenauer Waldes ein Sanatorium mit 120 Betten zur Behandlung von Knochen-, Gelenk- und Drüsenleiden. Inzwischen war auch das alte Salinen-Solbad von 1845 durch das gemeindeeigene Sophie-Luisen-Bad (1903-1966) abgelöst worden.

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Am 4. September 1930 verfügte das badische Staatsministerium, dass die Gemeinde Rappenau (Amt Sinsheim) mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 den Namen Bad Rappenau zu führen habe. Verbunden damit war die Anerkennung als Heilbad. Durch Verwaltungsneuorganisation 1936 wurde das Bezirksamt Sinsheim in den Landkreis Sinsheim überführt.

Am 1. April 1950 wurde der Ortsteil Zimmerhof von Heinsheim, am 1. April 1952 das Zimmerhöferfeld von Bad Wimpfen nach Bad Rappenau umgemeindet. Zwischen 1971 und 1973 wurden dann acht weitere umliegende Gemeinden (fünf aus dem Landkreis Sinsheim, zwei aus dem Landkreis Heilbronn und eine aus dem Landkreis Mosbach) nach Bad Rappenau eingegliedert.

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Im Rahmen der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde Bad Rappenau dem Landkreis Heilbronn, der zum Regierungsbezirk Stuttgart gehört, zugeordnet. Damit wird die ehemals badische Gemeinde Bad Rappenau nunmehr vom württembergischen Stuttgart aus verwaltet. Im Oktober 1973 erhielt Bad Rappenau die Stadtrechte.

2001 fanden in Bad Rappenau die Heimattage Baden-Württemberg statt. Im gleichen Jahr überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Bad Rappenau die 20.000-Grenze. Danach stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die baden-württembergische Landesregierung mit Wirkung vom 1. Januar 2003 beschloss.

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Das Gebiet der Stadt Bad Rappenau gehörte ursprünglich zum Bistum Worms. Der Wormser Bischof erlaubte 1343 Konrad von Helmstatt, die Filialkapelle Rappenau der Wimpfener Pfarrkirche als eigene Pfarrkirche auszustatten. Ab 1530 wurde durch die Ortsherren die Reformation eingeführt, infolgedessen war Rappenau über Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Gemeinde.

Nach dem Übergang an Baden 1806 wurde die Gemeinde Glied der späteren Evangelischen Landeskirche in Baden. Im Jahr 1880 erbaute sich die Gemeinde eine neue Kirche, die heutige Stadtkirche. Die Kirchengemeinde Bad Rappenau gehörte ursprünglich zum Kirchenbezirk Sinsheim, ab 1975 zum Kirchenbezirk Eppingen-Bad Rappenau, welcher zum 1. Januar 2005 mit dem Kirchenbezirk Sinsheim zum neuen Kirchenbezirk Kraichgau fusionierte.

 

Auch in den Stadtteilen Babstadt, Grombach, Heinsheim, Obergimpern und Treschklingen gibt es evangelische Kirchengemeinden bzw. Kirchen, die zur Evangelischen Landeskirche in Baden (Kirchenbezirk Kraichgau) gehören. Die Kirchengemeinden in den Stadtteilen Bonfeld und Fürfeld gehören jedoch infolge der früheren Zugehörigkeit zu Württemberg bis heute zur Evangelischen Landeskirche in Württemberg (Dekanat Heilbronn).

Im 19. Jahrhundert zogen auch Katholiken nach Rappenau. Sie wurden zunächst von der Nachbargemeinde Siegelsbach aus betreut. 1896 konnten sie in der Schlosskapelle Rappenau eigene Gottesdienste feiern, und im Jahre 1930 errichtete die Gemeinde die heutige Kirche zum Heiligsten Herzen Jesu, an der 1959 eine eigene Pfarrei errichtet wurde. Die Gemeinde gehört schon seit ihrer Gründung zum Erzbistum Freiburg (Dekanat Kraichgau mit Sitz in Waibstadt).

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Die Pfarrgemeinden im Stadtgebiet Bad Rappenaus und einige Nachbargemeinden Bad Rappenaus gehören heute zu den beiden Seelsorgeeinheiten Bad Rappenau (Pfarrgemeinde zum Heiligsten Herzen Jesu Bad Rappenau mit Filialkirchen St. Johannes Baptist Heinsheim, St. Georg Siegelsbach und Maria Königin Hüffenhardt) und Obergimpern (Pfarrgemeinde St. Cyriak Obergimpern mit Filialkirchen St. Margaretha Grombach, St. Ägidius Kirchardt und St. Josef Untergimpern).

Folgende Gemeinden und Gemarkungen wurden nach Bad Rappenau eingegliedert. Soweit nicht anders angegeben gehörten diese bis Ende 1972 zum Landkreis Sinsheim. Mit der Eingliederung wurden auch die bislang nicht zum Landkreis Sinsheim gehörigen Gemeinden Teil des Landkreises Sinsheim und kamen im Zuge der Kreisreform zum 1. Januar 1973 mit der Gesamtstadt Bad Rappenau zum Landkreis Heilbronn.

 Reifen Punkt

1. April 1950: Zimmerhof
1. April 1952: Zimmerhöferfeld
1. Januar 1971: Babstadt, Treschklingen
1. Januar 1972: Obergimpern, Wollenberg
1. März 1972: Heinsheim (Landkreis Mosbach)
1. Januar 1973: Fürfeld (Landkreis Heilbronn), Grombach
1. November 1973: Bonfeld (Landkreis Heilbronn)

Das Wappen der Stadt Bad Rappenau zeigt in Gold auf blauem Schildfuß ein aufspringendes schwarzes Ross (Rappen). Die Stadtflagge ist schwarz-gelb.

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Anfang des 19. Jahrhunderts zeigte das Gemeindesiegel von Rappenau noch das Heroldsbild der Herren von Gemmingen „in Blau zwei goldene Balken belegt mit der Wappenfigur des Rappen“.

Da diese Darstellung hinsichtlich der Blasonierung nicht heraldisch korrekt war, wurde sie verändert. Das heutige Wappen wurde der Gemeinde Bad Rappenau am 26. September 1957 vom Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.

Bad Rappenau unterhält seit 1982 eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Contrexéville in Frankreich und seit 2001 mit Llandrindod Wells in Wales (Vereinigtes Königreich).

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Bad Rappenau hat seit 1989 ein Museum im Kulturhaus Forum Fränkischer Hof. Dieses Museum bietet einen Überblick über die Salinen- und Bädergeschichte des ehemaligen Reichsritterdorfes Rappenau. Besonderheiten des Museums sind die Geräte der Bohrtechnik, der Soleförderung und der Siedesalzerzeugung aus den Anfangsjahren der Saline.

Das Wasserschloss Bad Rappenau ist das Wahrzeichen der Stadt. Es liegt im historischen Zentrum des Ortes und hat einen schönen Park mit Schlosssee, der vom Mühlbach gespeist wird, welcher aber verdolt ist. Das heutige Schloss, einst ein Rittersitz, wurde 1601 bis 1603 von Eberhard von Gemmingen erbaut. An den Vorgängerbau des 14. Jahrhunderts erinnert der runde Wehrturm nordöstlich an der Babstadter Straße.

 

In der Stadtmitte am Markplatz steht das neue Rathaus der Stadt und die evangelischen Stadtkirche. Letztere wurde 1880 von Baurat Hermann Behagel erbaut, der später Ehrenbürger von Rappenau wurde.

Auf dem Marktplatz befindet sich auch der Stadt- oder Marktbrunnen, eine aus grünlichem Granit gefertigte und aus acht waagerecht übereinandergeschichteten Scheiben bestehende Kugel des Künstlers Jörg Failmezger aus Pleidelsheim. Der Brunnen soll die Zusammengehörigkeit der Bad Rappenauer Stadtteile mit der Kernstadt sowie die Bedeutung des Wassers für die Kur- und Bäderstadt Bad Rappenau symbolisieren.

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Die an der unteren Salinenstraße gelegene katholische Kirche zum Heiligsten Herzen Jesu wurde 1930 nach Plänen des Heidelberger Architekten Franz Kuhn gebaut. 1955 wurde sie unter Leitung des Architekten Ohnmacht erweitert. Der neubarocke Bau mit Zwiebelturm beeindruckt vor allem durch ein Sgrafitto (Wanddekoration) an der nördlichen Obergadenwand, das alle 14 Kreuzwegstationen darstellt. Das Werk stammt von Franz Xaver Hemmerle aus Freiburg.

Der Monopteros, ein pavillonartiger Rundtempel, schmückt den Eingangsbereich des Salinengartens. Das Kunstwerk wurde 1982 von den in Berlin und Paris lebenden Künstlern Matchinsky und Denninghoff aus Chrom-Nickel-Stahl-Rohren gefertigt. Das Rosentritt-Grab auf dem Städtischen Friedhof an der Siegelsbacher Straße ist die Ruhestätte von Salineninspektor und Ehrenbürger Georg Christian Henrich Rosentritt, der 1822 das Bad Rappenauer Salzlager entdeckte.

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Die Villa Rustica ist Teil eines römischen Gutshofes. Die Ruine wurde konserviert und liegt nahe dem Eingang zum Fünfmühlental, in der Nähe der Straße Zimmerhof-Siegelsbach.

In der Kernstadt findet alljährliche seit 1977 das Straßenfest und seit 1978 das Stadtfest statt. Auch die Siedlergemeinschaft veranstaltet jährlich ein Frühlingsfest. In den Stadtteilen gibt es seit den 1980er bzw.

1990er Jahren verschiedene jährlich stattfindende Feste, so z. B. das Herbstfest und das Schlosshoffest in Grombach, das Fischerfest in Heinsheim, das Schlossfest in Obergimpern, das Kelterfest in Wollenberg oder der Martinimarkt in Zimmerhof. Nicht zu vergessen ist auch das Alljährliche Lichterfest in Bad Rappenau am Kurpark, das jährlich bis zu 10.000 Menschen auf einmal nach Bad Rappenau lockt und immer wieder großen Erfolg hat.

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Im Jahr 2008 wird die baden-württembergische Landesgartenschau in Bad Rappenau stattfinden.

Bad Rappenau hat einen direkten Autobahnanschluss an der Bundesautobahn A 6 (Mannheim–Heilbronn). Ferner führt durch den Stadtteil Fürfeld die Bundesstraße B 39.

Der Bahnhof Bad Rappenau liegt an der Elsenztalbahn, die von Bad Friedrichshall nach Heidelberg führt. Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), den der Heilbronner Hohenloher Haller Nahverkehr gewährleistet, bedienen mehrere Buslinien.

Über das lokale Geschehen in Bad Rappenau berichten die Tageszeitungen Kraichgau Stimme (eine Nebenausgabe der Heilbronner Stimme) und der Bad Rappenauer Bote / Eppinger Nachrichten (eine Nebenausgabe der Rhein-Neckar-Zeitung).

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Bad Rappenau hat eine Realschule (Wilhelm-Hauff-Realschule), eine Förderschule (Albert-Schweitzer-Schule), eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule und je eine Grundschule in den Stadtteilen Bonfeld, Fürfeld, Grombach, Heinsheim, Obergimpern und Zimmerhof sowie eine gemeinsame Grundschule (Theodor-Heuss-Schule) für die Stadtteile Babstadt und Treschklingen. Die Stadt- und Kurbücherei Bad Rappenau hat einen Bestand von über 20.000 Büchern und anderen Medien.

Der Kraichgau ist eine Hügellandschaft im Nordwesten von Baden-Württemberg.

Der Kraichgau als Landschaftsbild im nordwestlichen Baden-Württemberg wird begrenzt vom Odenwald im Norden, dem Schwarzwald im Süden, der Oberrheinischen Tiefebene im Westen und wird von den etwas höheren Hügellandschaften Stromberg und Heuchelberg im Osten zum Zabergäu abgegrenzt. Das Gebiet des Kraichgau erstreckt sich auf Teile der Landkreise Karlsruhe, Heilbronn, Enzkreis und Rhein-Neckar-Kreis.

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Im Grunde ist der Kraichgau eine tiefe Mulde, die zwischen Odenwald und Schwarzwald einsank, als die beiden Gebirge sich erhoben. Dies geschah vor etwa 65 Millionen Jahren in den unruhigen Zeiten des vorletzten Erdzeitalters, das man gemeinhin Braunkohlenzeit oder Tertiär nennt. Gleichzeitig wurden auch auf der westlichen Rheinseite die Vogesen und der Pfälzer Wald nach oben gedrückt.

Zwischen Odenwald und Schwarzwald im Osten und Vogesen und Pfälzer Wald im Westen entstand nun ein großer Riss in der Erdkruste. Daraus wurde ein Graben von 300 km Länge und bis zu 50 km Breite: die heutige Oberrheinische Tiefebene. Sie wäre sogar über 3000 m tief, wenn nicht gleichzeitig von den Gebirgen, die immer höher herausgehoben wurden, abgetragenes Gestein den Graben wieder aufgefüllt hätte.

 

Diesen Abtragungsschutt brachte nicht etwa der Rhein, denn der floss im Tertiär noch durch die Burgundische Pforte das heutige Rhonetal hinunter nach Süden. Es waren die Bäche und Flüsse aus den Randgebirgen. Zeitweise war der Graben sogar eine flache, warme Meeresstraße, durchgehend von der Nordsee bis zum Mittelmeer. Allein 2000 m Ablagerungen stammen aus diesem Meer, an dessen Ufern Palmen und Gingkobäume wuchsen. Auch kleinere Haie, deren Zähne man in den Tongruben von Wiesloch gefunden hat, lebten in der Gegend des heutigen Kraichgau.

Für die heutige Landschaft des Kraichgaus war die Aufwehung des Lösses im Eiszeitalter von entscheidender Bedeutung. Aufgrund der Muldenlage wurden aus dem westlich sich anschließenden Oberrheingraben bedeutende Schluffmengen ausgeblasen und im Kraichgau wieder abgelagert. Mit mehr als 30 m erreicht der Löss im Kraichgau seine größte Mächtigkeit innerhalb Deutschlands. Der Löss und die daraus entstandenen fruchtbaren Böden sind Grundlage für den intensiven Ackerbau, der die Region bis heute prägt.

Die größten Städte des Kraichgau sind Sinsheim, Eppingen, Bad Rappenau, Bretten und Bruchsal. Kennzeichnend ist jedoch die Vielzahl überwiegend bereits im Mittelalter besiedelter Dörfer inmitten der Hügellandschaft. Zu den vorgenannten fünf Städten gehören alleine schon 41 solcher Dörfer. Weitere bekannte Orte sind Wiesloch, Bad Schönborn, Oberderdingen, Knittlingen, Brackenheim und Maulbronn.

Das bedeutendste Fließgewässer in dieser Landschaft ist der Kraichbach, der bei Sternenfels im Enzkreis entspringt, dann in Richtung Nordwesten fließt und bei Ketsch in den Rhein mündet. Die Elsenz entspringt am gleichnamigen Ort und fließt bei Neckargemünd in den Neckar.

Aufgrund des relativ milden Klimas wird der Kraichgau häufig - ähnlich dem Markgräflerland - als badische Toskana bezeichnet.

Die höchste Erhebung im Kraichgau ist der Burgberg der Burg Steinsberg bei Sinsheim-Weiler, der Bergfried der Burg wird auch als „Kompass des Kraichgaus“ bezeichnet. Als eine der markantesten Kirchen des nördlichen Kraichgau gilt die katholische Pfarrkirche Unserer lieben Frau in Waibstadt, deren 65 m hoher Turm weithin sichtbar ist und die als „Dom des Kraichgau“ bezeichnet wird.

Im Frühmittelalter wird im Lorscher Codex der Kraichgau zum ersten Mal urkundlich als Creichgowe (769), später auch als Chrehgauui (773) oder Craichgoia (778), erwähnt. Eine wesentlich spätere Namensform ist Kreuchgau (1594).

Der Name Kraich geht vermutlich auf das keltische Wort Creuch für Schlamm und Lehm zurück. Der Begriff Gau bezeichnet ein offenes waldfreies Gebiet bzw. Ackerland.

Kraich findet sich auch in Landschaftsnamen wieder, so im Fluss Kraichbach (früher auch als die Kraich bezeichnet) und in der Stadt Kraichtal.

Der Kraichgau zählt zu den ältesten Kulturräumen Europas. In diesem Gebiet war vor über einer halben Million Jahren unserer ältester europäischer Vorfahre, der Homo heidelbergensis zu Hause. Der Fund seines Unterkiefers in Mauer, zwischen Sinsheim und Heidelberg, aus dem Jahre 1907 sorgte weltweit für Aufsehen und neueste wissenschaftliche Berechnungen datieren sein Alter auf 750.000 bis 620.000 Jahre.

Klimatische Veränderungen schufen im Laufe der nachfolgenden Jahrtausende eine hügelige Landschaft mit Lössböden, so dass der gesamte Kraichgau als Senke zwischen Odenwald und Schwarzwald zu den leicht bebaubaren und ohne Schwierigkeiten zu durchquerenden Siedlungsgebieten wurde.

In die Jungsteinzeit und die Bronzezeit weisen viele Einzelfunde von beispielsweise Steinbeilen, Getreidereiben, Dolchklingen, Lanzenspitzen und bronzezeitliche Bestattungen. Weitere Spuren hinterließen auch der keltische Volksstamm der Helvetier von denen Siedlungsspuren aus der Zeit um 400 v.Chr. existieren.

Besonders die Römerzeit hinterließ nachhaltige Spuren. Zahlreiche Funde zeugen von der Bedeutung dieses Raumes als Hinterland des Obergermanisch-Raetischen Limes während der römischen Besetzung. Ein eindrucksvolles Beispiel gallo-römischer Kunst stellt die höchste und schönste Jupitergigantensäule Süddeutschlands dar, die 1959 in Steinsfurt zutage kam.

Von den landsuchenden Germanenstämmen drangen in der Folgezeit besonders Kimbern, Teutonen und Sueven nach Südwestdeutschland vor. Sesshaft wurden seit 260 die Alemannen (Spuren östlich von Sinsheim), zu deren Siedlungsgebiet der Kraichgau etwa bis zum Jahre 500 gehörte. Die Alemannen gerieten in Konflikt mit dem Fränkischen Reich, da sie ihr Gebiet nach Westen und Nordwesten ausdehnen wollten. Bei der entscheidenden Schlacht 497 gingen die Franken als endgültige Sieger hervor. Spätestens nach einem gescheiterten Aufstand der Alemannen 506/507 mussten sie ihr bisheriges Herrschafts- und Siedlungsgebiet an die Franken abtreten.

Der Kraichgau als fränkische Gaugrafschaft wurde erstmals im 8. Jahrhundert im Lorscher Codex als Craichgoia urkundlich dokumentiert. Die Herrschaft der Kraichgaugrafen ist für die Zeit von Mitte des 8. Jahrhundert bis Ende des 10. Jahrhunderts historisch überliefert.

Die Region weist eine außergewöhnlich hohe Dichte von adligen Familien auf, insgesamt sind mehr als einhundert Geschlechter bekannt.

Bedeutende Regionalherren waren bereits im Hochmittelalter die Göler von Ravensburg und die Grafen von Eberstein, die ab Ende des 11. Jahrhunderts bedeutende Besitztümer im Kraichgau hatten und auch verantwortlich für die Stadtgründungen von Bretten und Gochsheim um 1250 waren. In der ehemaligen Burg von Bretten residierte vermutlich das Adelsgeschlecht der Grafen von Lauffen, deren Linie um 1219 ausstarb.

Ab dem späten Mittelalter traten auch reichsritterliche Familien wie die Herren von Gemmingen, die Grafen von Neipperg, die Herren von Helmstatt und die Herren von Mentzingen in Erscheinung, die sich im 16. Jahrhundert dem Schwäbischen Ritterkreis als dessen Ritterkanton Kraichgau anschlossen. Der Kraichgauer Adel konnte seine Reichsunmittelbarkeit mithilfe von Bündnissen mit der Kurpfalz gegen den aufstrebenden Flächenstaat Württemberg verteidigen.

Mit der Mediatisierung nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurden die Ritterverbände aufgelöst, und die reichsritterlichen Territorien im Kraichgau wurden größtenteils dem neu gegründeten Land Baden zugeschlagen. Die grundherrlichen Rechte entfielen zumeist durch Freikauf in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Gleichwohl lag und liegt weiterhin viel Grundbesitz bei den Nachfahren des Kraichgauer Adels: die Neipperg und die Gemmingen besitzen bis heute zahlreiche Burgen, Schlösser und Ländereien. Eine seit 1718 bestehende Mentzingensche Stiftung besitzt das Hofgut in Bockschaft.

Der Kraichgau gilt durch seinen Lössboden, der durch eiszeitliche Ablagerungen entstand, als besonders fruchtbar und zählt daher zu den Kornkammern Süddeutschlands. Auch Obst- und Weinanbau (insb. auf den Keuperhöhen um Sinsheim und Sulzfeld) sind weit verbreitet. Ebenso werden Kartoffeln, Zuckerrüben und Tabak angebaut. Insbesondere mit Tabakanbau und der Gründung zahlreicher kleiner Zigarrenfabriken haben die ansässigen Bauern im 19. Jahrhundert versucht, der vorherrschenden Armut in weiten Teilen der Gegend zu entfliehen, wegen der es mancherorts zu starker Auswanderung kam.

Eine typische Erscheinung im Kraichgau sind auch die traditionsreichen Bauergärten. Über Jahrhunderte wurde in und an ihnen gearbeitet, bis sie ihre heutige Pracht entfaltet hatten. Die ersten Bauerngärten waren von den Germanen angelegt worden und waren komplett auf Nutzen angelegt. Es würden verschiedene Gemüse, vielfältige Gewürze, Arzneipflanzen (vor allem Salbei), aber auch wenige Zierpflanzen angelegt.

Der Kraichgau blieb bis in die jüngste Vergangenheit stark landwirtschaftlich geprägt. Bedeutende wirtschaftliche Impulse gingen erst vom Ausbau der Bundesstraßen und Autobahnen in den 1960er Jahren aus.


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