ANZEIGE 

 ANZEIGE

Wunstorf ist eine Stadt in der Region Hannover in Niedersachsen, unweit des Steinhuder Meeres, die im Calenberger Land liegt. In Wunstorf befindet sich mit dem niedersächsischen Landeskrankenhaus Wunstorf eine große psychiatrische Einrichtung. Des Weiteren hat mit dem Lufttransportgeschwader 62 der größte fliegende Verband der Luftwaffe nahe Wunstorf seinen Standort.

Wunstorf grenzt an Neustadt am Rübenberge, Garbsen, Seelze und Barsinghausen, sowie an den Landkreis Schaumburg (Samtgemeinde Nenndorf, Flecken Hagenburg) und den Landkreis Nienburg/Weser, (Stadt Rehburg-Loccum) (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden). Im Westen liegt der Naturpark Steinhuder Meer.

Zum Stadtgebiet von Wunstorf gehören folgende Ortschaften: Blumenau (mit Liethe), Bokeloh, Großenheidorn, Idensen (mit Idensermoor und Niengraben), Klein Heidorn, Kolenfeld, Luthe, Mesmerode, Steinhude, Wunstorf.

ANZEIGE 

 ANZEIGE

Der Name der Stadt leitet sich von der frühen Dorfsiedlung „Wonherestorpe“ (um 700) ab. Wunstorf hat seit 1261 Stadtrechte, wurde aber schon am 14. Oktober 871 in einer Urkunde von König Ludwig dem Deutschen über die Gründung des „Stift für fromme Mägde“ erwähnt. Besonders die Altstadt u. a. mit der Stiftskirche aus dem 12. Jahrhundert hat einen gewissen Charme.

Beachtenswert ist die um 1130 erbaute romanische Sigwardskirche im Wunstorfer Ortsteil Idensen mit beeindruckenden mittelalterlichen Wand- und Deckenmalereien. Einst führte die Steinhuder Meer-Bahn (StMB) durch die Stadt.

Bis zum 31. Dezember 2004 gehörte Wunstorf zum ehemaligen Regierungsbezirk Hannover, der wie alle niedersächsischen Regierungsbezirke aufgelöst wurde.

ANZEIGE 

Wappen
Blasonierung: „Auf blauem Grund eine silberne Burg mit geöffneten goldenen Tortüren und zwei spitzbedachten Türmen, der rechte viereckig und mit einem Vier-paß geschmückt, der linke rund und von zwei Fenstern durchbrochen. Zwischen den Türmen schreitet von rechts nach links ein gekrönter, rotbezungter, goldener Löwe, der nur mit den Hinterpranken die Zinnen berührt.“

Partnerstädte von Wunstorf sind Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt, Flers in Frankreich und Choszczno (Arnswalde) in Polen.

Mit dem Hölty-Gymnasium besitzt Wunstorf eines der größten Gymnasien der Region. Daneben gibt es ein Gymnasium in Steinhude, sowie drei Realschulen und neun Grundschulen.

 ANZEIGE

Bauwerke
* Die Evangelische Stiftskirche St. Cosmas und Damian ist eine kreuzförmige, dreischiffige Gewölbebasilika mit Westturm, deren älteste Teile aus dem 11. Jh. stammen. 1853-59 wurde der Bau umfassend erneuert.

* Marktkirche St. Bartholomaei, Stiftstraße 1. Von einem Bau aus der 2. Hälfte des 12. Jh. blieben bis heute der Turm und der Chorraum bestehen. Das Langhaus wurde um 1700 als schlichte Saalkirche erneuert. Das 1989 restaurierte Innere weist noch einige ältere Ausstattungsstücke auf, darunter eine spätgotische Triumphkreuzgruppe vom Ende des 15. Jahrhunderts und eine 1520 entstandene Madonnenstatue. Die polygonale Kanzel ist 1640 und 1642 datiert.

* Rathaus, Lange Straße 1. Das alte, ursprünglich neben dem ehemaligen Ratskeller gelegene Rathaus wurde 1870 abgebrochen. 1904 entstand der noch heute bestehende Neubau an der Ecke Südstraße in romanisierenden Formen. Die Giebel und die Ecktürmchen zeigen gotisierende Formen.

* Ratskeller, Lange Straße 12. Um 1520/21 wurde der ehemalige Ratskeller in seiner jetzigen Form errichtet. Die ältesten Gebäudeteile des zweigeschossigen Fachwerkbaus mit Satteldach stammen jedoch bereits von 1501. Im Kellerbereich blieb ein tonnengewölbter Raum erhalten, der bereits im 14. Jahrhundert entstanden sein dürfte. 1735 wurde ein Anbau für den Wunstorfer Stadtvogt erstellt, der hier eine Amtwohnung erhielt. Dieser wurde im Zuge der ab 1987 durchgeführten Sanierung zugunsten eines verputzten Neubaues abgebrochen. Die massiven Stützpfeiler an der Längsseite wurden im 19. Jahrhundert eingebaut, um dem Bau zusätzliche Stabilität zu verleihen.

* Ehemalige Abtei (Stadtbibliothek), Wasserzucht 1. Der zweigeschossige Fachwerkbau wurde auf das Jahr 1518 dendrochronologisch datiert. 1710 wurde das Dach verändert und der First um 90 Grad gedreht. Aus dieser Zeit stammt auch der seitliche Anbau. Bei der 1985-87 durchgeführten Sanierung erhielt das Dach wieder seine frühere Ausrichtung, außerdem wurden die ursprünglichen Steilgiebel rekonstruiert.

* Die nähere Umgebung der Stiftskirche wird noch heute von den Bauten des ehemaligen Stiftes geprägt:

o Stiftsstraße 5 (Pastorenhaus). Zweigeschossiges Fachwerkhaus mit übergiebeltem Mittelteil, wohl Ende des 18. Jh.
o Stiftsstraße 5a (Pfarrwitwenhaus). Fachwerk-Dielenhaus, bezeichnet 1584. Die Utlucht wurde erst nachträglich angefügt. Um 1800 wurde der Bau um 3 Gefache verlängert.
o Stiftsstraße 7 (Pfarrhaus). Zweigeschossiger Fachwerkbau mit Walmdach, datiert 1664. o Stiftsstraße 10. Das eingeschossige Wandständerhaus wurde wohl in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts errichtet. Im 19. Jahrhundert diente es nach einem Umbau als Gärtnerhaus. o Stiftsstraße 11, 1628 dendrochronologisch datiert.
o Stiftsstraße 14-16 (Alte Dechanei). Traufständiger Fachwerkbau mit Ziegelziersetzung, im Kern wohl 17. Jh.

* Bürgerhäuser. Die Lange Straße wurde einstmals von giebelständigen Fachwerkbauten gesäumt, von denen nur wenige überliefert sind. Vielfach wurden die Erdgeschosse durch Ladeneinbauten verändert.

o Lange Straße 13. Das Fachwerk-Giebelhaus ist wohl in der 2. Hälfte des 16. Jh. entstanden. Das Hinterhaus zeigt Reste eines unterkellerten Saales.
o Lange Straße 15, bezeichnet 1604.
o Lange Straße 17. Fachwerk-Giebelhaus, bezeichnet 1534. Das Erdgeschoss wurde durch Ladeneinbauten verändert.
o Lange Straße 36 (Altstadtgrill). Der an der Straßenfront stark erneuerte Bau dürfte ebenfalls noch zum ältesten Baubestand der Innenstadt gehören. Er ist vermutlich in der 2. Hälfte des 16. oder im Laufe des frühen 17. Jahrhunderts entstanden.
o Stiftsstraße 2. Der zweigeschossige Fachwerkbau mit Krüppelwalmdach wurde im 18. Jahrhundert unter der Verwendung älterer, aus dem 16. Jahrhundert stammender Bauhölzer errichtet. Der ebenfalls wiederverwendete Dachstuhl wurde 15265/26 dendrodatiert.

* Adelshöfe. Der Bereich südlich und nördlich der Langen Straße war ursprünglich den Adelshöfen vorbehalten. In jüngster Zeit wurden diese nur locker bebauten und von größeren Freiflächen geprägten Bereich stark überformt. Von den Höfen blieben nurmehr drei erhalten:

o An der Wassermühle 2 (Adelshof von Hauss). Schlichter zweigeschossiger Fachwerkbau mit hohem Walmdach, vermtlich noch vor 1800 entstanden.
o Mittelstraße 3 (Lenthescher Burgmannenhof). Fachwerk-Dielenhaus, im Kern 16. Jh. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts traufseitig erweitert und um 1900 umgebaut.
o Stiftsstraße 12 (Hollesches Haus). Für den herzoglichen Obristen Johann von Holle nach einem Brand 1570 erbaut. Dreigeschossiger Wohnturm.

* Sigwardskirche im Ortsteil Idensen. Die um 1130 erbaute romanische Kirche besitzt noch die romanische Ausmalung aus der Bauzeit und die älteste Glocke Niedersachsens.
* Heilig-Kreuz-Kirche im Ortsteil Luthe.

Die Kernstadt Wunstorf beherbergt mehrere Vereine. Zum einen den Turn und Sport Verein von 1862 Wunstorf e.V., der mit ca. 3000 Mitgliedern auch den größten der Stadtvereine darstellt, zum anderen den zweitgrößten, den 1. FC Wunstorf v. 1919 e.V, den OSV Wunstorf, der jedoch nur über eine Altherren-Mannschaft verfügt, und Türkspor Wunstorf.

Wunstorf hat außerdem eine Vielzahl von Einrichtungen im Bereich der Jugendarbeit. Der Stadtjugendring Wunstorf ist ein Ring aus mehreren gemeinnützigen Einrichtungen und Vereinen. Auch das Projekt kurze Wege von St. Johannes, das Kinder- und Jugendzentrum „Der Bau-Hof“ und die Stadtjugendpflege der Stadt Wunstorf, sowie das Jugendparlament, die Volkshochschule Hannover Land, die Wohnwelt Wunstorf (gegründet von dem Verein Lebenstraum e.V.) und das Team Jugendarbeit Region Hannover gehören zu Wunstorfs Jugendeinrichtungen.

Wunstorf liegt direkt an den Bundesstraßen 441 und 442. Auch die Bundesautobahn A2 befindet sich in unmittelbarer Nähe (Anschlussstellen Wunstorf-Luthe und Wunstorf-Kolenfeld).

Darüber hinaus ist Wunstorf auch ein wichtiges regionales Eisenbahndrehkreuz im Westen von Hannover an den Bahnstrecken Bremen-Hannover und Hannover-Minden. Der Bahnhof wird jeweils im Stundentakt von den RE-Zügen der Linien Braunschweig–Hannover–Minden–Bielefeld bzw. –Osnabrück–Rheine und Hannover–Bremen (–Emden–Norddeich Mole) bedient. Die Landeshauptstadt ist mit den S-Bahnlinien 1 Minden–Hannover Hbf–Haste und 2 Nienburg–Hannover Hbf–Haste in 20 Minuten zu erreichen.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wunstorf aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.