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Lehrte ist eine Stadt in der Region Hannover, 17 km östlich der Landeshauptstadt Hannover in Niedersachsen. Sie hat 43.925 Einwohner und umfasst eine Fläche von etwa 127 km² (Stand: Dez. 2006).

Lehrte grenzt an Sehnde, Hannover, Isernhagen, Burgdorf und Uetze sowie an den Landkreis Peine.

Lehrte besteht aus den Ortsteilen Ahlten (5.433 Einwohner am 31. Dez. 2006), Aligse (1.831), Kolshorn (404), Röddensen (249), Steinwedel (1.876), Immensen (2.532), Arpke (2.973), Hämelerwald (4.550), Sievershausen (2.515) und der Kernstadt Lehrte (23.108).

1147 erstmals urkundlich erwähnt war Lehrte über Jahrhunderte ein relativ unbedeutendes Bauerndorf. Bis zum Jahr 1352 besuchten die ortsansässigen Bauern am Sonntag den Gottesdienst in Steinwedel, dann erst wurde die Kirche im Dorf gebaut, die heutige Nikolauskirche. Bereits zur dieser Zeit liegt Lehrte im historischen Siedlungsraum des Großen Freien.

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Erst 1843 wurde Lehrte bedeutender, als die Bahnstrecke Hannover–Braunschweig gebaut wurde, die in den folgenden Jahren nach Celle, Hildesheim und Berlin verlängert wurde. Zu Beginn des Eisenbahnbaus hatte der Ort 755 Einwohner, 60 Jahre später etwas zehn Mal so viele. 1898 wurden Lehrte die Stadtrechte verliehen.

Mit der Eisenbahn siedelte sich Industrie an, so gab es eine Tonwaren-, Mineraldünger-, Zement-, Konserven- und eine Zuckerfabrik. 1911 entstand eine Viehverkaufshalle, und Lehrte wurde zum bedeutendsten Viehumschlagplatz in Norddeutschland. 1912 wurde der Kalischacht Bergmannssegen abgeteuft. Zu dieser Zeit wurden auch das Krankenhaus, Schulen und vor allem das Gymnasium gebaut, das lange Zeit das einzige im Landkreis Burgdorf gewesen ist.

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Bis zum Jahre 1974 war Lehrte eine Stadt im Landkreis Burgdorf im Regierungsbezirk Lüneburg. Die Gebietsreform in diesem Jahr vereinigte die Landkreise Burgdorf (BU), Neustadt am Rübenberge (NRÜ), Springe am Deister (SPR, nur teilweise) und Hannover gegen den Willen des größten Teils der Bevölkerung zu einem neuen Großkreis Hannover, der dem Regierungsbezirk Hannover zugeordnet wurde. Im Rahmen dieser Gebietsreform schlossen sich die damalige Stadt Lehrte sowie die Orte, welche heute Ortsteile sind, mit dem Gebietsänderungsvertrag vom 14. Dezember 1973 zu der "neuen Stadt Lehrte" zusammen. 2000 wurde der Landkreis Hannover einschließlich der Stadt Lehrte mit der Stadt Hannover zur Region Hannover zusammengelegt.

Seit 1975 hat sich die Stadt städtebaulich zum Positiven entwickelt. Nicht mehr benötigte innerstädtische Gewerbe-Brachflächen wurden neu genutzt (Neues Zentrum). Ehemalige Bahnschrankenübergänge wurden durch kreuzungsfreie Trogbauwerke ersetzt. Industrie- und Gewerbebetriebe wurden schon in den 1970-Jahren an den Stadtrand in neuen Gewerbegebieten angesiedelt. Die städtebauliche Entwicklung wurde und wird aber seit mehr als 30 Jahren von der Deutschen Bahn stark behindert, sehr große Eisenbahn-Brachflächen liegen noch immer im Lehrter Kernstadtgebiet (Richtersdorf, alter Verschiebebahnhof).

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Lehrte gehörte bis zum 31. Dezember 2004 zum Regierungsbezirk Hannover, der in Folge einer Verwaltungsreform mit Ablauf dieses Datums aufgelöst wurde.

In der Schlacht bei Sievershausen standen sich am 9. Juli 1553 insgesamt rund 25.000 Mann der Heere des Kurfürsten Moritz von Sachsen und des Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach gegenüber.

Partnerstädte: Mönsterås (Schweden), Staßfurt, Trzcianka (Polen), Vanves (Frankreich), Ypern (Belgien).

Außerdem bestehen kirchliche Partnerschaften in die Departamentos Valle und Cauca in Kolumbien sowie Borna in Sachsen und Johannesburg in Südafrika.

Das kulturelle Zentrum der Stadt ist das Kurt-Hirschfeld-Forum, in dem Veranstaltungen der Landesbühne Hannover und von Tourneetheatern stattfinden. Dem Forum angeschlossen ist die Stadtbibliothek und das Stadtarchiv.

Im Fachwerkhaus im Stadtpark finden Lesungen, Konzerte, Kabaretts und ähnliches statt. Künstlerische Ausstellungen sind in der Städtischen Galerie und in der Nikolauskirche zu besichtigen.

Ein Programmkino (Das Andere Kino) bietet Kino im Rahmen einer offenen Jugendarbeit.

Außerdem befindet sich in Lehrte das älteste und größte mechanische Stellwerk Norddeutschlands, das Stellwerk Lpf ist heute ein Museum.

Der Wasserturm ist das gewählte Wahrzeichen der Lehrter Bürger. Dieser hat in einem Gemeinschaftsprojekt der Stadtwerke mit dem Arbeitskreis Stadtgeschichte des Stadtmarketingvereins eine Außenbeleuchtung erhalten.

Aufgrund der zentralen Lage im Schnittpunkt der Bundesautobahnen A 2 und A 7 hat Lehrte zunehmende Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt und Logistikzentrum. So finden sich in Lehrte unter anderen Umschlaglager des Discounters Aldi-Nord, des Lebensmittelkonzerns Rewe, des Versandhauses Quelle, des Baumarkts Hornbach, der Spedition Hellmann sowie des Paketdienstes DPD.

Lehrte war Sitz der Lehrter Zucker AG, die durch Fusion etwa 1990 mit mehreren weiteren Zuckerherstellern in der Nordzucker AG aufgegangen ist. In der Innenstadt von Lehrte befand sich eine große Zuckerfabrik, die Ende 1998 im Zuge der Konzentration in der Zuckerindustrie geschlossen wurde. Auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik wurde am 23. November 2005 das „Einkaufszentrum Zuckerfabrik“ eröffnet.

Lehrte ist Standort eines THW-Ortsverbandes. Hier sind ein Technischer Zug sowie die Fachgruppe „Infrastruktur“ und „Führung und Kommunikation“ beheimatet.

Lehrte war früher ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt und hat sich daher zu einer typischen Eisenbahnerstadt entwickelt. 1843 wurde die Eisenbahnstrecke Hannover-Lehrte gebaut, die in den folgenden Jahren nach Braunschweig, Celle und Hildesheim verlängert wurde.

Die Berlin-Lehrter Eisenbahn wurde von der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft (MHE) gebaut und 1871 durchgängig eröffnet. Sie stand in Konkurrenz zu der bereits bestehenden Bahnlinie über Magdeburg und Braunschweig. Endpunkt der Bahn war in Berlin der Lehrter Bahnhof, der 1958 abgerissen wurde. Der nahe dieser Stelle befindliche neue Berliner Hauptbahnhof erinnert mit dem Namenszusatz „Lehrter Bahnhof“ noch daran. Von Lehrte führten weitere Strecken über Celle nach Hamburg, nach Hildesheim und nach Hannover.

Die südliche Bahnstrecke nach Hildesheim, die die südliche Kernstadt in eine westliche und östliche Hälfte teilte, wurde 1990 umgelegt und östlich von Lehrte an das Streckennetz wieder angeschlossen. Hierdurch ergab sie eine lang erwünschte Verkehrsentlastung im Bereich des Stadtkerns. Der alte Bahndamm wurde als innerstädtischer Grünzug neu gestaltet. Die für Lehrte so typischen Bahnschranken waren damit in der Kernstadt verschwunden, eine Befreiung für die Stadt.

1998 wurde die Schnellfahrstrecke von Hannover über Lehrte an der alten Berlin-Lehrter Eisenbahn entlang über Meinersen, Gifhorn, Wolfsburg, Oebisfelde, Stendal und Spandau nach Berlin eröffnet. Lehrte ist nunmehr weder ICE- noch Intercity-Station, da die ICE und IC in Richtung Berlin und die IC in Richtung Leipzig durchfahren.

Für den Personennahverkehr ist Lehrte ein wichtiger Knotenpunkt im Großraum-Verkehr Hannover (GVH) mit Anschluss an die S-Bahn Hannover. Unter anderem halten oder enden Zugverbindungen verschiedener Kategorien von/nach Bielefeld, Braunschweig, Celle, Hannover, Hildesheim, Rheine und Wolfsburg in Lehrte.

Der ehemalige Rangierbahnhof wurde nach seiner Stilllegung um die Hälfte seiner bisherigen Anlagen verkleinert und seine Reste sollen in einen Containerbahnhof umgebaut werden.

Lehrte liegt an der von Westen nach Osten führenden Bundesautobahn 2 von Dortmund über Hannover nach Braunschweig und weiter nach Magdeburg und Berlin und ist durch drei Anschlussstellen (Lehrte, Lehrte-Ost, Lehrte-Hämelerwald) angebunden.

Etwa 7 km westlich von Lehrte verläuft die von Norden nach Süden führende Bundesautobahn 7 von Hamburg über Hannover weiter nach Hildesheim, Göttingen, Kassel und Ulm und kreuzt die A 2 im Autobahnkreuz Hannover-Ost, das in der Gemarkung Ahlten auf Lehrter Stadtgebiet liegt. Lehrte ist an die A7 über eine weitere Anschlussstelle (Hannover-Anderten) angebunden.

Durch Lehrte verläuft in Nord-Süd-Richtung die Bundesstraße 443. Diese führt nach Norden über Burgdorf zur Bundesautobahn 37 beziehungsweise Bundesstraße 3 nach Celle und nach Süden über Sehnde nach Hildesheim. Die B 443 kreuzt südlich von Lehrte die Bundesstraße 65 von Hannover nach Peine.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lehrte aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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