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Burgdorf ist eine Stadt mit etwa 30.000 Einwohnern in der Region Hannover in Niedersachsen. Bis 1974 war sie Sitz des Landkreises Burgdorf. Burgdorf ist für seinen Spargelanbau bekannt, der hier seit 1750 Tradition hat. Der Ort liegt in einem traditionellen Pferdezuchtgebiet für Hannoveraner und es findet ein Pferdemarkt statt. In Burgdorf befindet sich die größte Zinnfigurensammlung Deutschlands im kommunalen Besitz.

Burgdorf liegt zwischen Hannover, Celle und Peine und ist von allen drei Städten jeweils etwa 25 km entfernt. Es grenzt an Uetze, Lehrte, Isernhagen und Burgwedel, sowie an den Landkreis Celle. Durch das Gebiet der Stadt Burgdorf fließt die Burgdorfer Aue, deswegen wird sie auch die Auestadt genannt.

Burgdorf besteht aus den Stadtteilen Kernstadt, Weststadt, Südstadt, Oststadt, Beinhorn, Dachtmissen, Heeßel, Hülptingsen, Otze, Ramlingen/Ehlershausen, Schillerslage, Sorgensen und Weferlingsen sowie aus dem weiter entfernt gelegenen Flaatmoor.

Burgdorf wurde 1279 erstmalig urkundlich erwähnt. Seit 1420 gehört es zu den welfischen Fürstentümern und kam im 16. Jahrhundert an die Celler Herzöge, deren Gebiet später zum Regierungsbezirk Lüneburg gehörte. Die Stadt wurde durch verheerende Brände in den Jahren 1632, 1658 und 1809 größtenteils zerstört und wieder aufgebaut.

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Durch die am 1. April 1974 in Kraft getretene niedersächsische Gebietsreform wurden einige Nachbarorte eingemeindet. Der bis dahin bestehende Landkreis Burgdorf wurde gegen den Willen des überwiegenden Teils der Bevölkerung mit dem Landkreis Neustadt am Rübenberge (NRÜ), dem Landkreis Springe am Deister (SPR) und Resten aus dem alten Landkreis Hannover zusammengeschlossen zum neuen Landkreis Hannover. Burgdorf verlor dadurch den Status Kreisstadt und gehörte nicht mehr dem Regierungsbezirk Lüneburg an, sondern dem am 31. Dezember 2004 aufgelösten Regierungsbezirk Hannover.

Am 1. November 2001 wurde der Landkreis Hannover mit der Stadt Hannover zur Region Hannover zusammengeschlossen, der Burgdorf damit auch angehört. In Burgdorf gibt es ein Amtsgericht und ein Finanzamt.

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Dachtmissen
Dachtmissen ist heute (2005) bei etwa 400 Einwohnern ein Dorf mit landwirtschaftlichen Betrieben. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1274. Ab 1301 gab es hier eine heute nicht mehr vorhandene Kapelle, seit Anfang des 15. Jahrhunderts eine Domäne als herrschaftliches Vorwerk. Die Burg wurde 1497 wieder zerstört. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort fast völlig zerstört. 1641 wurden hier 200 Bauern aus der Umgebung von kaiserlichen Truppen getötet. Eine Besonderheit des Ortes ist ein kleiner Eichenwald (der "Hesterkamp"), der zum Naturdenkmal erklärt wurde.

Heeßel
Heeßel ist ein Dorf mit etwa 950 Einwohnern, das an der B 188, der Niedersächsischen Spargelstraße, liegt und das für seinen Spargelanbau bekannt ist. Südlich des Ortes in einem Landschaftsschutzgebiet liegen die Reste der von Wällen umgebenen Burg Heeßel.

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Otze
Otze liegt nördlich von Burgdorf in Richtung Celle. Der Ortsname könnte von „Odin“ oder von „Otto“ abgeleitet sein. Aufgrund von Fundstücken vermuten Archäologen, dass die Gegend bereits 2000 v. Chr. besiedelt war. Der heutige Ortskern dürfte bereits seit 1000 Jahren bestehen. Urkundlich erwähnt wird Otze erstmalig 1321 in einem Güterverzeichnis des St. Michaelisklosters in Hildesheim. Im Mittelalter gehörte Otze zu den neun Freibauerndörfern der „Grafschaft über dem Moore“ um Burgwedel.

Sie unterstanden dem Schutz und der Aufsicht einer Sondergerichtsbarkeit des Landesherrn, dem Freiengericht. Dieses Gericht verhandelte und richtete nur kleinere Delikte wie Körperverletzungen, Diebstähle, Weidevergehen. Das Freiengericht tagte in der Regel zweimal im Jahr reihum in den einzelnen Dörfern, in Otze letztmalig am 10. September 1661. In Otze zählten zu den Freien 20 Halbhöfner, die am Gericht teilnehmen durften. Bauern, die ihren Hof ganz oder zum Teil von ihrem Grundherrn als Lehen bewirtschafteten, durften nicht teilnehmen. Die Gerichtsstätte befand sich in Otze auf dem Lindenbrink. Die einst mächtige Linde an diesem Platz wurde durch drei Eichen ersetzt. Der Löwe als Zeichen des Freiengerichts sowie die in der Otzer Kapelle gemalten Apostel- und Weihenkreuze wurden 1957 Teil des Otzer Wappens. Im Dreißigjährigen Krieg verarmten die Höfe und Todesfälle häuften sich. In dieser Zeit gab es viele Veränderungen bei den Familiennamen.

Ramlingen/Ehlershausen
Ramlingen hat etwa ca. 550 Einwohner. Bis zur Gemeindereform 1974 war das Dorf zusammen mit dem Nachbarort Ehlershausen eine eigenständige Gemeinde Ramligen-Ehlershausen und wurde dann in die Stadt Burgdorf eingemeindet. Ramlingen bildet mit dem größeren Nachbarort Ehlershausen den Stadtteil Ramlingen-Ehlershausen. Vereine und Organisationen in Ramlingen sind die Freiwillige Feuerwehr (seit 1893), der Feuerwehrmusikzug seit 1913, der Gesangverein „Lyra“ seit 1921, die Dorfgemeinschaft und die Jagdgemeinschaft. Denkmäler sind die etwa 300-jährige Kapelle (Vorgängerkapelle, bereits 1534 erwähnt, wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört). Größere Veranstaltungen sind das Erntefest mit großen Festumzügen am Samstag und Sonntag des letzten September-Wochenendes.

Ehlershausen hat etwa 3.200 Einwohner. Es ist der flächen- und einwohnermäßig größte Ortsteil Burgdorfs. Er liegt nördlich an der B 3. Der Ort ist inmitten von Kieferwäldern gelegen. Gegründet wurde er erst 1816 vom Chausseewärter Heinrich Friedrich Ehlers. Der aus Schillerslage stammende Ehlers errichtete an der Chaussee zwischen Hannover und Celle, der heutigen B 3, eine Postkutschenstation. Sein Sohn Carl Ehlers erweiterte die Station 1830 zu einer Schankwirtschaft. Ab 1827 ließen sich an der Station weitere Ansiedler nieder und am 29. Juli 1831 verlieh die Landdrostei in Lüneburg der Siedlung den offiziellen Namen „Ehlershausen“. Damit wurde der Ort nach dem Ortsgründer benannt. Ehlershausen entwickelte sich zu einem Dorf. Bei der Volkszählung vom 30. Juni 1836 gab es bereits 26 Einwohner. Der Kirchturm der modernen evangelischen "Martin-Luther-Kirche" ist 50 m hoch und von weitem sichtbar.

Schillerslage
Schillerslage ist ein Dorf mit heute (2005) ca. 900 Einwohner nordwestlich von der Kernstadt Burgdorf.

Schillerslage wurde 1264 das erste Mal urkundlich erwähnt. Weit über die Grenzen hinaus bekannt geworden ist der Ort durch die Zucht der Hannoveraner-Pferde. In der Saison von Februar bis Juni stehen den Züchtern neun Hengste des Celler Landgestüts auf der Deckstelle in Schillerslage zur Verfügung. Ohnehin ist Schillerslage für Pferdeliebhaber wegen seiner Reiterhöfe und Pferdepensionen beliebt. Die Reitgemeinschaft Schillerslage veranstaltet alle zwei Jahre ein großes Freiland-Turnier, das mit jeweils mehr als 1.000 Pferden zu einem überregionalen Anziehungspunkt wird.

Durch die Verlegung der B 3 um Schillerslage herum ist ein gutes Wegenetz für Radfahrer und Fußgänger entstanden. Der alte Dorfkern (gegenwärtig noch nicht abgeschlossene Dorferneuerungsmaßnahme) besteht aus alten Bauernhäusern und Höfen mit altem Baumbestand. Das älteste Bauernhaus stammt aus dem Jahr 1767, hierbei handelt es sich um den bekannten Sprengelschen Posthof – ehemals Zollstation – aus dem Jahr 1784.

Sorgensen
Sorgensen hat etwa 500 Einwohner und liegt nordöstlich von Burgdorf an der Niedersächsischen Spargelstraße. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es 1330. Auf dem Wappen des Ortsteiles finden sich seine ehemals acht Bauernhöfe und Mühlen. Von den acht Höfen wird heute nur noch einer (biologisch) bewirtschaftet. Die Sorgenser Bockwindmühle stammt aus dem 17. Jahrhundert. Sie ist heute im Besitz der Stadt Burgdorf, wurde restauriert und ist als Denkmal erhalten. Die alte Schule beherbergt einen Kindergarten und dient der Sorgenser Bevölkerung, dem Sportverein, dem Siedlerbund und einer Seniorengruppe als Dorfgemeinschaftshaus. Der Schützenverein ist Eigentümer der Schützenkate und feiert als erster jedes Jahr in der Region sein Schützenfest. Im Ort gibt es einen Sportplatz mit Flutlichtanlage. Mit Dachtmissen teilt sich Sorgensen einen Friedhof mit Kapelle und Glockenturm. Außerdem befinden sich an der Aue die Burgdorfer Kläranlage sowie ein Heim der Burgdorfer Pfadfinder.

Weferlingsen
Weferlingsen liegt im Nordosten von Burgdorf und hat 250 Einwohner. Urnenfunde im Jahre 1953 nahe dem heutigen Friedhof belegen, dass bereits vor ca. 2.500 Jahren Menschen an diesem Platz lebten. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1277 im Ein- und Ausgabe- sowie Zinsregister der Dompropstei Hildesheim. Weferlingsen besteht aus zwei Ortsbereichen mit unterschiedlichem Charakter. Es handelt sich um den ursprünglichen Ortskern und den zwischen 1950-70 entstandenen Siedlung am Nordende des Dorfes. Im Ortskern findet sich ein alter Eichenbestand. Mittelpunkt des Ortes ist der Dorfplatz „Brink“, auf dem Feste stattfinden. Das Hauptfest ist das jährliche Dorffest, verbunden mit dem Aue-Cup, am vierten Wochenende im August.

Burgdorf liegt an der Bundesautobahn 37 nach Hannover, die nördlich von Burgdorf in Richtung Celle als B3 bezeichnet wird. Ebenso liegt Burgdorf an der B188 und der B443. Zur Zeit wird an der Umgehungsstraße um Burgdorf herum gebaut.

Burgdorf liegt zusammen mit den Bahnhöfen der Ortsteile Ehlershausen und Otze an der Bahnstrecke Celle – Lehrte. Die dort haltenden Regionalexpresszüge und die Linie S 3 der S-Bahn Hannover ergänzen sich zu einem Halbstundentakt Celle – Hannover im Rahmen des Großraum-Verkehrs Hannover (GVH). Zusätzlich ist Burgdorf ein Drehkreuz für Buslinien der Regio-Bus Hannover.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Burgdorf (Region Hannover) aus der freien Enzyklopädie
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